Um 14:45 Uhr war der Hauptsaal des Hotels Esperanto aufgrund der noch frühen Zeit nur mäßig gefüllt. Zu schade, denn viele verpassten damit ein exzellentes und vor allem lustiges Panel von Bruce Hopkins, den „Herr der Ringe“ Fans natürlich noch aus seiner Rolle als Gamling kennen.
Wild herumalbernd und sich dabei einen Kampf mit der prächtigen Bühnendekoration liefernd, betritt Bruce Hopkins die Bühne und bedankt sich dafür, dass er auch bei seinem zweiten Besuch in Deutschland so herzlich empfangen wurde. Er versucht sogar sich artig auf Deutsch zu bedanken und bekommt gar ein „Herzlich Willkommen“ zustande. Vor allem freute er sich über das Wiedersehen mit Mirando Otto, die er seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte und mit der er noch viel quatschen möchte.
Wie kam eigentlich sein Part zustande? Hopkins erklärt, den Filmemachern sei irgendwann aufgefallen, dass König Theoden seine Armeen selbst kommandiere. Dies sei aber sehr unrealistisch und man entschied sich dafür, eine rechte Hand für den König zu kreieren. Schon war die Figur des Gamling geboren, die von einer Zuschauerin als „Theodens Nanny“ beschrieben wurde. Über diese Formulierung schmunzelte der Darsteller und betonte, wie sehr ihm die gemeinsamen Szenen mit Theoden-Darsteller Bernard Hill gefallen haben. Vor allem die Szene, in der Gamling dem König die Rüstung anlegt, habe er noch in bester Erinnerung. Nur zu gerne hätte Hopkins noch weitere dieser kleinen, fast schon intimen Szenen mit Hill gedreht.
Während eines schönen Morgens fragte sich Hopkins, welche Musik eigentlich zu den Reitern von Rohan passieren würde. Seine Wahl fiel auf Led Zeppelin, wobei er nicht wusste, dass sich diese Musikgruppe tatsächlich sehr von Tolkien und seinen Werken inspirieren ließ. Um seine Musikwahl anschaulich zu machen, baute der Darsteller seinen Laptop auf und präsentierte Musik, die seiner Meinung nach zu Rohan, Gondor, den Elben und Hobbits passen würde. Die Lacher hatte er mit dieser Aktion ganz sicher auf seiner Seite!
Hopkins hatte ursprünglich gar nicht als Schauspieler begonnen, sondern war Musicaldarsteller gewesen. Jahrelang hatte er auf Bühnen getanzt gesungen, bevor er aufgrund der Geburt seines Sohnes etwas kürzer trat. Irgendwann beschloss er, es wieder auf der Bühne zu probieren und schloss sich einer Theatergruppe an. Der erste Auftritt war dabei für ihn fast schon problematisch, denn Hopkins war ein sehr körperbetontes Schauspiel gewohnt. Nun auf einem Fleck zu stehen und einen Monolog zu halten, fühlte sich für den Mann, der früher zahlreiche Sportarten auf nationaler Eben ausgeübt hatte, sehr seltsam an.
Eine Frau aus dem Publikum fragte ihn, was er denn von Fanfiction halten würde. Daraufhin gab der Gamling-Darsteller dieselbe Antwort, welche er schon während der Pressekonferenz gegeben hatte: auf der einen Seite sei es gut für sein Ego, es fühle sich toll an, wenn er in manchen Geschichten als Hauptdarsteller auftauche. Immerhin habe er sich schon mehr als einmal selbst gefragt, was wohl die Figuren inzwischen machen würden. Andererseits jedoch wurde er sehr sauer, als ein Autor Hopkins leiblichen Sohn in seine Fanfiction einbaute und daraus eine Geschichte rund um Sex strickte. Seitdem ist Hopkins wachsamer geworden und bittet die Hobbyautoren weltweit, auf solche Dinge zu achten.
Zum Abschluss seines wunderbaren Panels holte Hopkins eine Deutsche und eine Amerikanerin auf die Bühne, machte Witze und fotografierte die Damen gar mit ihren eigenen Kameras. Dabei nutzte die US-Amerikanerin sogar die Möglichkeit zu einem politischen Statement, um sich für Bushs Politik gegenüber Deutschland zu entschuldigen.
Damit endete ein herzliches und vor allem amüsantes Panel. Ein guter Start für die diesjährige Ring*Con 2006!
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Autor: Nadir Attar
Bilder: Daniel Räbiger & Nadir Attar
Quelle: treknews.de
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