Direkt nach der beeindruckenden Opening Cermony betrat der Stargast der diesjährigen Ring*Con 2006, Sean Astin, die Bühne. Die für einen Freitag bemerkenswert zahlreich vorhandenen Zuschauer empfingen den Samweise Gamgee-Darsteller mit minutenlangen Applaus. Ohne Frage, schon von der ersten Minute an hatte Sean das Publikum mit seiner offenen, sympathischen Art für sich gewonnen. Ein Eindruck, der auch während des restlichen Panels beibehalten wurde. Auf jede Frage ging Sean Austin sehr offen ein, nahm sich Zeit und wog seine Worte sorgfältig ab.
Nachdem man ihm einen Stuhl gebracht hatte, bat der Darsteller sogleich mit den Zuschauerfragen zu beginnen. Vorher erzählte er noch, dass er seit Donnerstag in Deutschland sei. Dies sei sein fünfter Aufenthalt hier und es freue sich generell, wenn er nach Europa reisen könne.
Eine Zuschauerin aus dem Publikum war aufgefallen, dass Sam in manchen Szenen des Herrn der Ringe dicker aussah als in anderen. Täuschte ihr Eindruck, trug er einen so genannten Fatsuit oder was war los? Ohne mit der Wimper zu zucken gab Astin zu, dass er für die Rolle hatte zulegen müssen. Im April ´99 wog er noch 80kg, zum Drehbeginn im Oktober waren es schon 90kg gewesen und im Oktober 2000 hatte er schließlich fast 100kg erreicht! Dies war der Moment, wo Sean endlich wieder abnehmen wollte, denn er fühlte sich nicht mehr wohl in seiner Haut. Der Grund, wieso er so zugenommen hatte, war, dass er keinen Fatsuit tragen wollte. Doch als Mensch, der schon immer sportlich gewesen war, sah Sean seine Pflicht gegenüber seiner Rolle als erfüllt an und wollte abnehmen. Seltsamerweise war es äußerst schwierig gewesen während der Dreharbeiten das angefutterte Gewicht zu halten. Dies ging sogar so weit, dass Peter Jackson entsetzt war zu hören, Sean würde z.B. eine Runde Tennis spielen.
Als Kontrast dazu wurde der sympathische Mime auf seine Rolle in „The 51st State“ angesprochen, wo er eine sehr muskelbepackte Rolle spielen musste. Das Angebot erhielt er während seiner fittesten Phase, ausgerechnet von Adam Sandler, und die Auflage war, dass er während der nächsten drei Wochen jeden Tag 2-3 Stunden unter Aufsicht eines Trainers in ein Fitnessstudio gehen und dort trainieren müsse, um die für die Rolle notwendige Figur zu erwerben. Und tatsächlich schaffte es Astin! Er gab zu, sich zu diesem Zeitpunkt wahnsinnig wohl gefühlt zu haben, doch er verfolgte während und nach dem Dreh das strenge Sportprogramm nicht mehr weiter.
In der Szene im ersten Kinofilm, in der Sam zu dem ertrinkenden Frodo eilen will, um ihn zu retten, trat Sean leider auf eine Glasscherbe, wodurch die Szene ruiniert war. Was war der erste Gedanke, der Astin dabei durch den Kopf schoss? Natürlich das amerikanische Universalwort mit „F“ am Anfang!
Einmal mehr betonte Astin, wie viel ihm seine Beziehung zu Elijah Wood bedeute, der ihn ja auch angerufen hatte, damit Sean als dessen Ersatz auf der Con auftauchen könnte. Immerhin war Elijah zum Zeitpunkt des Drehs 10 Jahre jünger als er gewesen, zum ersten Mal für einen langen Zeitraum von seiner Familie getrennt du fühlte sich sehr einsam. Daher kam sich Sean manchmal wie ein Vater vor. Auch heute noch fühlen sich die beiden Schauspieler miteinander verbunden.
Wie jedoch war die Beziehung zwischen Frodo und Sam zu beurteilen? Wenn er sie mit einem Wort beschreiben müsste, dann würde Seaon „ehrlich“ wählen. Sie hätte eben nicht diesen sexuellen Hintergrund, den manche vermuten, sondern basiert auf Tolkiens Erfahrungen während des Ersten Weltkriegs. Der HDR-Autor war Offizier in diesem Konflikt gewesen und britischen Offizieren stand zu dieser Zeit immer ein Mannschaftsdienstgrad zur Seite, der die Aufgabe hatte, sich um seinen Vorgesetzten zu kümmern. Es entwickelte sich eine Beziehung, die auf Vertrauen, Loyalität und Respekt basierte, die sehr an die eines Ritters/Knappen erinnerte. Diese Erfahrungen stellten die Inspiration für die Frodo/Sam-Beziehung dar.
Damit endete ein weiteres wunderbares Panel. Sean Astin hat mit diesem Auftritt sicherlich zahlreiche neue Fans gewonnen und man darf sich auf seinen zweiten Auftritt freuen!
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Text: Nadir Attar
Bilder. Daniel Räbiger
Kamera & Ton: Florian Rödl
Quelle: treknews.de
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