Zum Inhalt springen
so Niveaulos, dass 2D bequem ausreicht.
  • Star Trek: Antares 1x04 - Einsamkeit

    Original Airdate: 29.11.2003
    • Bewertung

    • Aufrufe

      1256
    • Kommentare

      0
    • TheOssi
    An Bord der Antares geschenen merkwürdige Dinge. Erst findet sich die gesamte Besatzung ohne erkennbaren Grund in der Mannschaftsmesse ein, dann scheint der als einziger nicht betroffene Mestral seinen Verstand zu verlieren. Für die restliche Crew beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und ihren Wissenschaftsoffizier zu retten...

    Diese Folge als PDF-Download:

    Download
    Star Trek: Antares (1x04) - "Einsamkeit"
    Zip File
    Größe: 0,70 MB


    Kurzzusammenfassung:
    An Bord der Antares geschenen merkwürdige Dinge. Erst findet sich die gesamte Besatzung ohne erkennbaren Grund in der Mannschaftsmesse ein, dann scheint der als einziger nicht betroffene Mestral seinen Verstand zu verlieren. Für die restliche Crew beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und ihren Wissenschaftsoffizier zu retten...



    Legende:

    Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
    (V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
    O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
    (beat) = Pause
    INT. = Interior
    ; Innenaufnahme
    EXT. = Exterior; Außenaufnahme
    CUT TO = Schnitt zu
    DISSOLVE TO = Überblenden auf
    FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN
    ; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.


    Das waren die Wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt diese bitte in den Comments, oder in unserem Kritiken-Thread im Forum. - Und jetzt: Viel Spaß!

    STAR TREK: ANTARES
    "Einsamkeit"

    written by
    Markus Rackow




                                          TEASER

                                                                 FADE IN:

                   INT. ANTARES - TSCHERNOVSKYS QUARTIER - NACHT

                   ENSIGN TSCHERNOVSKY liegt in seinem Bett, das Licht ist
                   gesenkt. Plötzlich öffnen sich seine Augen und wir sehen,
                   wie sich die Sternen durch das Fenster in seinen Augen
                   spiegeln.

                   Er richtet sich auf und sitzt aufrecht im Bett, seine Augen
                   starr und weit geöffnet. Linkisch steht er auf und geht
                   mechanisch zur Tür, öffnet sie. Der Korridor ist hell
                   erleuchtet.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KORRIDOR - FOLGEND

                   Tschernovsky kommt aus seinem Quartier, wie in Trance, mit
                   weit geöffneten Augen.

                   Die Kamera fährt vor ihm her. Dann zoomen wir langsam auf
                   seine starren Augen. Wir sehen eine Träne die Wange
                   herunterlaufen.

                   Ein weiteres, WEIBLICHES CREWMITGLIED kommt aus ihrem
                   Quartier, vor ihr im Gang geht ein OFFIZIER in Uniform: Sie
                   scheinen allesamt ein gemeinsames Ziel zu haben.

                   Die Kamera fährt wieder hinter TSCHERNOVSKY her, wie er in
                   seinem Nachtgewand sich der Tür zur Crewmesse nähert. Auch
                   die anderen beiden Crewmitglieder treten dort ein.

                   EXT. WELTRAUM - BUG DER ANTARES

                   Wir zoomen langsam auf die Fenster der Crewmesse.

                   Wir erkennen dichtes Gedränge, das Licht ist durch
                   unzählige Personen getrübt.

                   Wir zoomen durch die Fenster, in die Crewmesse.

                   INT. ANTARES - CREWMESSE

                   Wir können nahzu die gesamte Antarescrew erkennen, wie sie
                   dicht gedrängt in der Crewmesse steht. Immer mehr kommen
                   dazu, alle nehmen sich gegenseitig in die Arme. Andere
                   sitzen wie Leichen starr in den Sitzen.

                   Es sieht erschreckend und surreal aus, die ganze Crew
                   scheint in der Crewmesse versammelt zu sein.

                   INT. ANTARES - UNBEKANNTES QUARTIER

                   Wir sehen ein MÄNNLICHES BESATZUNGSMITGLIED im Schein
                   seiner Nachtlampe. Er steht ruckartig vom Bett auf,
                   schmeißt die Bettdecke weg.


                   Seine Augen sind extrem weit geöffnet, er schmeißt Stühle
                   um sich, fasst sich schmerzverzerrt an seinen Kopf.

                   Dann wirft er seinen Pyjama ab, fällt dann zurück in eine
                   Zimmerecke und verliert dort zusammengekauert das
                   Bewusstsein.

                   EXT. WELTRAUM - ANTARES VOR UNBEKANNTEM MOND

                   Die Antares liegt scheinbar unaufhaltsam auf den Mond zu.

                   Er besitzt eine bergige Oberfläche und ist gigantisch im
                   Vergleich zur winzigen Antares, die offenbar Kurs auf ihn
                   genommen hat und sich ihm mit Impuls nähert.

                   EXT. WELTRAUM - ANTARES - FENSTER DER CREWMESSE

                   Erneut sehen wir die Crew, die nichts davon bemerkt, dass
                   das Schiff in wenigen Minuten mit einem riesigen Mond
                   kollidieren wird.

                                                                FADE OUT.



                                       ENDE TEASER
                                          AKT I

                                                                 FADE IN:

                   INT. ANTARES - CREWMESSE

                   Wir fahren mit der Kamara in vielen Kurven durch Lücken
                   zwischen den dicht gedrängten Crewmitgliedern.

                   Schließlich stoppen wir vor einem Getränkeausgabegerät und
                   sehen CAPTAIN CAYLON an der Kante zwischen Boden und Wand
                   liegen.

                   AUF Getränkeautomaten. Wir nähern uns langsam dem in die
                   Wand integrierten Gerät, einer Art Vorstufe des späteren
                   Replikators und sehen wie das Gerät einen Becher Kaffee
                   füllt, offensichtlich den des Captains.

                   Immer mehr Flüssigkeit tropft in den Becher, dessen heißer
                   Inhalt schließlich über den Becherrans tritt und langsam
                   die Wand herunterläuft...

                   ... und auf Caylons Kopf tropft, sich langsam in seinen
                   Haaren und im Nacken ansammelt.

                   CLOSE-UP Caylon: Seine starren, weit geöffneten Augen
                   fangen an zu zittern. Seine Lider zucken zusammen, dann
                   bwegen sich seine Augen. Er ist wach.

                   Schockiert sieht er sich um, bis er schließlich den
                   brennenden Schmerz im Nacken spürt und sieht, dass er von
                   seinem Kaffee stammt.

                   Ruckartig steht er auf und sieht sich fassungslos um. Was
                   ist geschehen? Vorsichtig löst er seinen Fuß von einem
                   Crewmitglied, das auf ihm gelegen hat und versucht sich zu
                   orientieren. Schließlich sieht er DOKTOR MILLER etwa fünf
                   Meter neben sich auf einem Tisch liegend, Arm in Arm mit
                   MESTRAL.

                   Caylon steigt vorsichtig über zwei Offiziere auf dem Boden
                   und versucht Miller wachzurütteln. Vergebens. Als er auch
                   Mestral schüttelt, reagiert der Vulkanier und seine Augen
                   öffnen sich ruckartig und wirken starr. Dann bewegen sie
                   sich und der Wissenschaftsoffizier sieht Caylon an, mit
                   einer ungewohnt verwirrten Mimik.

                                       MESTRAL
                                 (flüsternd, sich
                                  umblickend)
                             Sir?

                   Caylon zuckt nur mit den Achseln.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KORRIDOR


                   Caylon kommt gefolgt von Mestral aus der Crewmesse.


                   Nachdem Mestral den Türrahmen verlassen hat, fällt ein
                   Crewmitglied in dem fremdartigen Schlafzustand über die
                   Schwelle, das sich an Mestrals Bein geklammert hat. Der
                   Captain und Mestral müssen ihn zurückschieben, damit sich
                   die Tür schließt.


                   Nachdenkliche Stille folgt auf das Schließen der Tür.

                                       CAYLON
                                 (verwirrt, seufzend)
                             Nun ja... Das ist es, was ich an
                             meinem Job so liebe: Es gibt
                             immer was Neues zu entdecken.

                                       MESTRAL
                                 (ernst)
                             Wir sollten uns darauf
                             konzentrieren, diese... Situation
                             zu lösen.

                                       CAYLON
                             Lösen? Wir müssen erst mal das
                             Problem in Erfahrung bringen.

                                       MESTRAL
                             Um es mit einer Prise
                             terranischen Sarkasmus'
                             aufzuwerten: Wo liegt das
                             Problem? Alle schlafen ruhig und
                             friedlich.

                                       CAYLON
                             Tolle Idee. Nur hat es bei Torlan
                             zum Beispiel nicht geklappt.

                                       MESTRAL
                             Vielleicht sollten wir auf die
                             Brücke gehen und... den Wecker
                             stellen.

                                       CAYLON
                             Ja, aber danach muss ich sofort
                             was in meinen Magen kriegen. Ich
                             habe einen Hunger.

                   Es herrscht Stille.

                                       MESTRAL
                             Sir, mir ist sowohl in der
                             Crewmesse als auch im Moment,
                             hier im Lift, ein... strenger
                             Geruch aufgefallen. Ihre Kleidung
                             riecht recht...
                             streng, das ist der passende
                             Ausdruck. Stimmt es, dass die
                             Muskeln ihrer Blase auch im
                             Schlaf aktiv sind?

                   AUF Caylon, der die Nase rümpft und an seiner Kleidung
                   herabsieht.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - BRÜCKE

                   Caylon und Mestral kommen auf die Brücke. Die beiden sehen
                   sich um.

                   Im Stuhl des Captains sitzen BEEM und ein weiterer Offizier
                   der Nachtschicht, der Ensign auf Beems Schoß. Beem hatte
                   offensichtlich das Kommando.

                   Torlan liegt dem Oberkörper auf seiner Konsole.

                                       CAYLON
                             Ha, das werd ich mir merken! Beim
                             Dienst einschlafen...

                                       MESTRAL
                             Ich denke, Mister Beem ist daran
                             völlig unschuldig.


                                       CAYLON
                                 (sarkastisch)
                             Ach? - Na ja, es sieht auf jeden
                             Fall ziemlich innig aus...

                   Beide wenden sich schließlich von dem Kommandostuhl ab und
                   gehen zur unbesetzten Wissenschaftsstation, an die sich
                   Mestral setzt. Caylon sieht ihm über die Schulter.

                   Die Kamera nähert sich langsam den beiden.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Haben Sie Computerzugriff?

                                       MESTRAL
                             Einen Moment. Ich weiß nicht, ob
                             die Wartungsteams schon mit dem
                             Hauptcomputer begonnen hatten.
                             Ich erinerre mich...
                                 (konzentriert auf den
                                  Schirm blickend)
                             ... dass sie zuletzt am
                             Impulsantriebswerk gearbeitet
                             haben...

                                       CAYLON
                             Was ist nun mit dem
                             Computerzugriff?

                                       MESTRAL
                             Was sollte damit sein?

                                       CAYLON
                             Haben Sie welchen?

                                       MESTRAL
                             Uneingeschränkt.


                                       CAYLON
                             Gut zu wissen. Nicht, dass jeder
                             Fremde in den vergangenen...

                                 (die Achseln zuckend)
                             ... wie lange auch immer... an
                             Bord kommen konnte und munter in
                             unseren Datenbanken stöbern
                             konnte.


                                       MESTRAL
                                 (auf den Bidschirm
                                  starrend, arbeitend)
                             Ich würde das aber nicht als
                             Anlass für einen
                             Kriegsgerichtsprozess sehen. - Da
                             müssten auch sie sich
                             verantworten, Sir.

                                       CAYLON
                             Keine Sorge, Lieutenant, tu ich
                             nicht.
                                 (beat)
                             Also: Wie lange wurden die
                             Konsolen nicht mehr benutzt?

                                       MESTRAL
                             Laut den Protokollen nicht mehr
                             seit Eintritt in den Omega-31
                             Sektor. Das war vor...

                                       CAYLON
                                 (drängend)
                             Na?

                                       MESTRAL
                                 (ein wenig schockiert)
                             ... 53 Stunden...

                                       CAYLON
                                 (starr)
                             Und... wo befinden wir uns
                             momentan

                                       MESTRAL
                                 (an der Konsole
                                  arbeitend)
                             Im Omega-31-2-System.

                   Auf dem Plasmaschirm sehen wir in einem der vielen Fenster
                   die Ansicht eines Sternensystems.

                                       CAYLON
                                 (auf den Hauptschirm
                                  deutend)
                             Legen Sie's auf den Schirm.

                   Ein sternenloses, schwarzes Bild ist zu sehen, mit
                   undeutlichen, vereinzelten grauen Schlieren.

                   Mestral und Caylon sehen sich verdutzt an.

                                       CAYLON (CONT'D)
                                 (verwirrt)
                             Äh... Zoomen Sie mal raus,
                             Mestral.

                   Das Bild wechselt und zeigt nun die unbeleuchtete Seite
                   eines riesigen Mondes.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Hm... wir steuern direkt drauf
                             zu. - Na ja, ich führe eben eine
                             Kurskorrektur durch. Offenbar ist
                             der Autopilot inaktiv.

                   Caylon geht aus dem Bild zur Steuerkonsole, Mestral dreht
                   sich in seinem Stuhl um zum Captain.

                                       MESTRAL
                             Da sollten Sie sich beeilen...

                                       CAYLON
                                 (sich umdrehend)
                             Ach?

                                       MESTRAL
                             Wir kollidieren in fünfunddreißig
                             Sekunden!

                   Mit einem Satz ist Caylon bei der Steuerkonsole und schubst
                   den Offizier, der an der Konsole saß und auch am Boden
                   liegend weiter"schläft".

                                       CAYLON
                                 (hektisch an der Konsole
                                  arbeitend)
                             Ich mache eine Notbremsung!

                   Die Kamera befindet sich hinter Caylons Rücken, wir können
                   die Navigationsstation in ihrer vollen Breite sowie den
                   Hauptschirm sehen, auf dem der Mond bedrohlich näher kommt.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Verdammt...
                                 (schlägt mit der faust
                                  auf die Konsole)
                             Es geht nicht!
                                 (drückt mehrmals auf
                                  einen Knopf)
                             Was zur Hölle ist mit diesem Ding
                             los?

                   Caylon sieht zu Mestral, der hinter seinem Rücken links
                   sitzt. Die Kamera macht seine Kopfbewegung mit und zoomt
                   ein wenig zurück. Wir sehen Mestral im linken Bildrand,
                   Caylon nun im rechten, sie sehen sich gegenseitig an.

                                       MESTRAL
                             Die Wartungsarbeiten!

                                       CAYLON
                                 (mit aufgerissenen
                                  Augen)
                             Die Wartungsarbeiten!

                   SPLITSCREEN: In der linken oberen Bildschirmhälfte die
                   Antares, die im Weltraum auf den Mond zusteuert, rechts
                   daneben eine zweite Ansicht der Antares. Im unteren
                   Bildschirmfenster sehen wir in ein breites Fenster, in dem
                   wir erneut mit der Kamera den Bildschirm, mal Caylon
                   fixieren, uns aber hinter dessen Rücken befinden.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Okay... Ganz ruhig... Ich
                             versuche irgendwie mit diesem
                             Steuerknüppel...

                   Das linke obere Fenster zeigt für einen kurzen Moment den
                   Joystick, der zum manuellen Steuern des Schiffes dient.
                   Dann wechselt die Ansicht kurz zu Mestral, der zum Captain
                   sieht, dann wieder zurück Antares.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             ... irgendwie dieses Schiff bei
                             vollem Impuls über dieses Ungetüm
                             zu steuern.

                   Erneut wechselt das linke obere Bild und zeigt Mestral.

                                       MESTRAL
                             Noch zehn Sekunden!

                   Das Bild springt zurück zur Antares.

                                       CAYLON
                             Oh Gott...

                   In dem Moment reißt der Captain den Steuerknüppel zu sich
                   und zieht damit die Antares hoch.

                   EXT. MOND/WELTRAUM - ANTARES ZWISCHEN MONDGEBIRGE

                   Mit hoher Geschwindigkeit rast die Antares auf den Mond zu
                   und wird ruckartig nach oben gerissen, allerdings prallt
                   sie mit dem Rumpf an einen der Berggipfel, wodurch sie
                   plötzlich in einem parallel zur Mondoberfläche verlaufenden
                   Kurs gerissen wird und in einer Art Tal zwischen hohen
                   Bergen weiterfliegt. Dieses Tal ist etwa fünf mal so breit
                   wie die Antares, die Berge sind etwa 3000 Meter hoch, also
                   deultich größer, als die Antares.

                   Der Berggipfel, mit dem die Antares kollidiert ist, wird
                   zersprengt, Trümmer fliegen in alle Richtungen. Einer der
                   Felsbrocken rast auf dei Kamera zu und das Bild wird
                   schwarz.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGENDE SZENE

                   Das Schiff wird stark durchgerüttelt.

                   SPLITSCREEN: Die obere Bildschirmhälfte folgt der Antares,
                   die untere zeigt die Steuerkonsole mit Caylon an ihr.

                                       CAYLON
                                 (schreiend)
                             Verdammt! Irgendwie kann ich das
                             Schiff kaum noch hochziehen!
                                 (auf eine Anzeige
                                  blickend)
                             Wir werden vom Gravitationsfeld
                             angezogen! Ich muss uns irgendwie
                             an diesen Bergen vorbei
                             fliegen...

                   Einige Sekunden fliegt Caylon die Antares, dann sehen wir
                   wieder im Vollbild die Brücke.

                                       MESTRAL
                             Sir, versuchen Sie uns weiter
                             durch dieses Tal zu lenken...
                             Ich werde die Waffen
                             aktivieren...

                   EXT. MOND/WELTRAUM - ANTARES ÜBER MONDGEBIRGE

                   Wir sehen das Schiff im leichten Sinkflug zwischen Hügel
                   und spitzen Bergen vorbeirasen.


                   Plötzlich fliegt das Schiff in den von der Sonne beschienen
                   Teil des Mondes und erstrahlt silbern im Glanz der Sonne.
                   Die Berge erinnern an die Alpen, bloß in einem monotonen
                   grau.

                   INT. ANTARES - BRÜCKE

                   Das grelle Sonnenlicht scheint in die Brücke.

                   Caylon blinzelt und dreht ruckartig den Kopf weg, hält
                   seine rechte Hand auf dem Schirm dargestellten Sonne
                   entgegen.

                                       MESTRAL
                             Ich werde einen Filter über die
                             Sonne legen.

                   Auf dem Hauptschirm verschwindet die grelle, weiß-bläuliche
                   Sonne, die helle Mondoberfläche verliert an Intensität.

                                       MESTRAL (CONT'D)
                                 (ruhig)
                             Sir, in wenigen Sekunden werden
                             wir auf die Oberfläche prallen...

                                       CAYLON
                                 (rufend)
                             Ich weiß! Aber irgendwas scheint
                             mit der Lenkung nicht zu
                             funktionieren. Ich kann das
                             Schiff nicht hochziehen.

                                       MESTRAL
                                 (realtiv ruhig)
                             Offenbar haben wir uns bei der
                             Kollison mit dem Berggipfel mehr
                             beschädigt, als wir dachten!

                                       CAYLON
                                 (ruft, nervös)
                             Wie kommen wir hier wieder raus,
                             verdammt?

                                       MESTRAL
                                 (spricht ruhig)
                             Ich kann mithilfe der Sensoren
                             rund 300 km vor uns die
                             topographischen Begebenheiten
                             erkennen. Dieses Tal endet in
                             dreiundzwanzig Sekunden bei
                             dieser Geschwinigkeit...

                                       CAYLON
                                 (sieht Mestral entsetzt
                                  an)
                             WAS?

                                       MESTRAL
                                 (langsam unruhig
                                  werdend)
                             Hören Sie bitte zu. Das Tal endet
                             in einem sanft ansteigenden Berg.
                             Tun Sie einfach nichts. Wenn
                             meine Berechnungen stimmen,
                             werden wir am Fuß aufprallen und
                             dann dort hoch... geschleudert
                             werden.

                                       CAYLON
                                 (lässt den Joystick los)
                             Ihr Leben liegt in meinen Händen.

                                       MESTRAL
                             Keine Sorge. Halten Sie sich
                             einfach fest. Drei... Zwei...

                   EXT. MOND/WELTRAUM - ANTARES


                   Wir folgen der Antares aus einer erhöhten Ansicht im
                   Halbprofil.

                   Dann hält die Kamera und verfolgt die Antares nach rechts,
                   wo das Schiff in einer Staub- und Trümmerwolke auf dem Fels
                   des Mondes aufprallt und wie durch eine Rampe mit hoher
                   Geschwindigkeit den Fuß eines Berges hoch bis zu seinem
                   Gipfel gezogen wird und dann in den freien Raum zusteuert.

                   Einige Trümmer, sowohl vom Berg als auch Teile des Rumpfes
                   der Antares schweben durch den Raum.

                   In einer neuen Einstellung sehen wir die Antares von dem
                   Mond wegfliegen und sehen einen orangenen Gasriesen, um den
                   der Mond offennbar kreist.

                   INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER

                   Caylon sitzt nach wie vor an der Steuerkonsole, hält sich
                   mit beiden Händen an den Seitend er Konsole fest. Seine
                   Augen sind weit geöffnet, er sitzt starr da.

                   Im Hintergrund rappelt sich Mestral wieder auf, da er
                   offenbar von seinem Stuhl gerutscht ist.

                                       MESTRAL
                             Alles in Ordnung, Captain?

                                       CAYLON
                                 (zögernd)
                             Ja... Ja...

                                 (löst sich von der
                                  Konsole)
                             Ja! Das war ja... ich meine. Das
                             wäre doch eine unglaubliche
                             Attraktion für einen
                             Freizeitpark.

                                       MESTRAL
                             Freizeitpark?

                                       CAYLON
                                 (steht von der Konsole
                                  auf)
                             Na ja, ich glaube die gibt es
                             seit dem Ende des dritten
                             Weltkriegs nicht mehr. Meinem Ur
                             Urgroßvater gehörte so ein Park
                             in Australien. Da gab es so
                             Karusselle und Bahnen...

                                 (sieht Mestral an, der
                                  ihn verständnislos
                                  ansieht)
                             Ach, lassen wir das.

                                       MESTRAL
                             Nun gut, wir sollen uns nun um
                             die Crew kümmern.


                                       CAYLON
                             Glauben Sie nicht, dass die alle
                             wach geworden sind?

                                       MESTRAL
                             Kaum.

                                       CAYLON
                             Sie könnten recht haben. Aber die
                             Frage ist, wie kriegen wir sie
                             wach? Wir können nicht jedem..
                                 (fasst an seine nasse,
                                  rechte Schulter)
                             ... eine Tasse Kaffee über den
                             Kopf kippen.

                                       MESTRAL
                             Kaum, das ist richtig. Wir haben
                             doch Wcker an Bord, oder?

                                       CAYLON
                                 (verwirrt)
                             Äh... Ja-a.

                                       MESTRAL
                             Ich frage nur, weil ich als
                             Vulkanier keinen Wecker brauche.

                                       CAYLON
                             Sie sind doch nur zu einem...

                                       MESTRAL
                                 (den Satz gelangweilt
                                  fortsetzend)
                             ... Achtel Vulkanier, ja. Aber
                             genau das ist einer der Vorzüge
                             dieses Achtels an Chromosomen.
                             Ich habe einen inneren Wecker.

                                       CAYLON
                             Nun gut, wir schweifen vom Thema
                             ab. Was ist mit einem Wecker?

                                       MESTRAL
                             Ein Pfeifton, laut und
                             hochfrequent, oder ein extremer
                             Bass, könnte die Crew aufwecken.

                                       CAYLON
                                 (die Hände reibend)
                             Gute Idee. Wieso nehmen wir nicht
                             beide Töne, abwechselnd?

                                       MESTRAL
                                 (nickend)
                             Eine exzellente Idee.

                   Er geht zu Torlan und schiebt den Andorianer behutsam
                   beiseite. Dann tippt er etwas in die Konsole ein und gibt
                   Caylon ein Zeichen.

                   Ein hochfrequenter Pfeifton ertönt, für eine Sekunde.
                   Caylon hält sich die Ohren zu. Dann ertönt ein dumpfer,
                   extrem tiefer Bass.

                                       CAYLON
                                 (zu Mestral)
                             Das kribbelt im Magen...

                   Plötzlich regt sich etwas im Kommandostuhl. Auch der
                   Offizier, der neben der Navigationskonsole auf dem Boden
                   liegt, bewegt sich.

                   Caylon nickt Mestral zu und die sich abwechselnden
                   Sinustöne hören auf.

                                       BEEM
                                 (schreiend)
                             Gott! Was zum Teufel... Runter!

                   Der Offizier der Nachtschicht springt von Beems Schoß, Beem
                   steht ruckartig auf und starrt mit rotem Kopf Caylon und
                   Mestral an.

                                       BEEM (CONT'D)
                             Äh... Si-Sir... Mir ist das
                             unbegreiflich...

                                       OFFIZIER #1
                                 (fassungslos)
                             Ich muss mich entschuldigen, aber
                             ich habe überhaupt keinen
                             Schimmer, wie ich...

                                       BEEM
                                 (verwirrt)
                             Ich auch nicht...

                                       CAYLON
                                 (beschwichtigend)
                             Beruhigen Sie sich, meine
                             Herren...

                                       STEUEROFFIZIER (O.S.)
                                 (sich am Kopf reibend)
                             Was? ...

                                       CAYLON
                             Es ist alles in Ordnung.

                   AUF BEEM und die beiden Offiziere.

                                                             DISSOLVE TO:

                   EXT. WELTRAUM - ANTARES

                   Wir befinden uns vor den Fesntern der Crewmesse und sehen,
                   wie unzählige Crewmitglieder herumirren und die Messe
                   verlassen, manche den Kopf schüttel, wieder andere sich
                   verwirrt mit anderen unterhalten.

                                                             DISSOLVE TO:

                   INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER

                   Wir sehen Caylons Gesicht in einer NAHAUFNAHME voll auf dem
                   Bildschirm. Er scheint auf etwas hinter der Kamera zu
                   blicken.

                                       CAYLON
                             Ha-allo?

                                 (a beat)
                             Aufwachen!

                   Caylons Gesicht verschwindet, die Kamera fährt in dieser
                   Position hoch und senkt sich dann, so dass sie wieder in
                   einer Waagerechten steht. Caylon, Beem, Mestral sowie die
                   drei Offiziere stehen um Torlan herum, der unverändert auf
                   seiner Konsole liegt.

                   Im Hintergrund treten einige Offiziere aus dem Turbolift,
                   darunter auch MÜLLER undTschernovsky, die sich im
                   Hintergrund mit Beem und den beiden Offizieren unterhalten.

                                       TSCHERNOVSKY
                             Was ist passiert?

                                       BEEM
                                 (Achseln zuckend)
                             Ich hatte Nachtschicht. Und
                             plötzlich...

                   Wir konzentrieren uns wieder auf Caylon sowie Mestral und
                   Müller, die näher kommt.

                                       CAYLON
                             Fragen Sie nicht! Ich habe keine
                             Ahnung. Ich erzähle ihnen später,
                             warum wir noch am Leben sind?


                                       MÜLLER
                                 (näherkommend)
                             Gut, dann können Sie mir ja auch
                             von den Kratzern an den Scheiben
                             der Crewmesse erzählen.

                                       CAYLON
                             Wussten Sie, dass eine Tasse
                             Kaffee unser Lebensretter war?

                   Müller sieht fragend Caylon an, dannbetrachtet sie näher
                   Torlan. Mestral und Caylon tun es ihr gleich.

                                       MÜLLER
                             Was ist mit ihm?

                                       CAYLON
                                 (Kopf schüttelnd)
                             Wenn wir das nur wüssten.

                                       MESTRAL
                                 (sich der Konsole
                                  widmend)
                             Ich habe eine Idee...

                                       CAYLON
                             Nicht schon wieder diese
                             Fieptöne!

                                       MESTRAL
                             Keine Sorge, unsere Ohren nehmen
                             Ultraschall nicht wahr.

                                       CAYLON
                             Ultraschall?

                                       MESTRAL
                             Neben dem Gespür für Vulkanier
                             beziehungsweise Pheromone nehmen
                             die Fühler der Andorianer auch
                             Ultraschall war.

                   Plötzlich wacht Torlan auf und schreckt hoch.

                                       TORLAN
                                 (seine Fühler
                                  zusammendrückend)
                             AH!

                   Mestral drückt einen Knopf und Torlan beruhigt sich.


                   AUF Caylon und Müller, dann AUF Torlan, der wütend und
                   verwirrt zugleich Mestral und dann den Captain ansieht.


                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KORRIDOR VOR DER CREWMESSE

                   Ein WEIBLICHES CREMITGLIED, Mitte zwanzig, mit blonder
                   Haartracht und seichtem russichem Akzent, drängelt sich aus
                   der Crewmesse und betritt den davor liegenden Korridor, in
                   dem mehr als ein Dutzend Offiziere stehen oder gehen.

                                       WEIBLICHER OFFIZIER #1
                                 (sich umsehend, zu sich
                                  sprechend)
                             Wo ist Frithjof?

                   Sie sieht sich weiter um und verlässt verwirrt das Bild,
                   während im Hintergrund sich unzählige Crewmitglieder
                   unterhalten oder verunsichert herumlaufen. Dann, als das
                   Crewmitglied das Bild verlässt, ...

                                                                FADE OUT.



                                        ENDE AKT I
                                          AKT II

                                                                 FADE IN:

                   EXT. WELTRAUM - ANTARES

                   Das Schiff fliegt nach wie vor mit Impuls, mit dem Bug auf
                   uns zu. Im Hintegrrund sehen wir klein den Mond, der um den
                   orange-farbenen Gasriesen kreist.


                   Die Kamera folgt dem Schiff, das an uns vorbeifliegt, so
                   das wir das beschädigte Heck betrachten können. Wir sehen
                   in großer Entfernung die bläuliche Sonne des
                   Sternensystems.

                   INT. ANTARES - KORRIDOR

                   Der weibliche Offizier geht nach wie vor suchend durch den
                   mit Crewmitgliedern angefüllten Korridor. Sie spricht im
                   folgenden zahlreiche Crewmitglieder an.

                   Die Kamera folgt ihr hinter ihrem Rücken.

                                       WEIBLICHER OFFIZIER #1
                             Rick, hast du Frithjof gesehen?

                                       OFFIZIER #2
                                 (an einen Offizier sich
                                  wendend)
                             Nein.

                                 (beat)
                             Hast du schon gehört, was hier
                             passiert ist? Ich hab noch keine
                             Ahnung...

                                       WEIBLICHER OFFIZIER #2
                                 (zwei Männer im Gespräch
                                  unterbrechend)
                             Habt ihr irgendwo Frithjof
                             bemerkt?

                                       OFFIZIER #3
                             Nein.

                                       OFFIZIER #4
                             Ach, Yana, muss Liebe schön sein.
                             Wir sind gerade aus einer Art
                             Bewusstlosigkeit aufgewacht, und
                             du findest das scheinbar so
                             uninteressant, dass du gleich an
                             Frithjof denkst.

                                 (lacht)

                                       WEIBLICHER OFFIZIER #1
                                 (weitergehend)
                             Ach... Ich werd' einfach in
                             seinem Quartier nachscbauen.

                   Sie geht um eine Ecke des Korridors und verschwindet aus
                   dem Bild.

                                                              TIEMCUT TO:

                   INT. ANTARES - KORRIDOR

                   ENSIGN YANA OSTROWSKI, der weibliche Offizier, geht durch
                   den Korridor und bleibt schließlich vor einem Crewquartier
                   stehen.

                   Sie betätigt das Türsignal an eienr Amatur neben der
                   metallenen Tür.

                   Sie wartet einige Sekunden, die Tür öffnet sich jedoc
                   nicht. Schließlich gibt sie einen Code ein, und die Tür
                   öffnet sich. Es scheint sich um das gemeinsame Quartier der
                   beiden zu handeln. Die Kamera folgt ihr in das Quartier...

                   INT. ANTARES - CREWQUARTIER


                   ... und wir sehen, wie sie Licht anschaltet. Da die Kamera
                   hinter ihrem Rücken steht, können wir nicht sehen, was vor
                   ihr liegt, sondern HÖREN nur einen lauten und anhaltenden
                   Schrei aus dem Mund Yanas.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KRANKENSTATION

                   Die Kamera ist auf dei Doopeltür gerichtet, hinter den
                   matten Scheiben sehen wir dunkle Silhouetten näher kommen.
                   Die beiden Türhälften gleiten plötzlich geräuschlos
                   auseinander und Doktor Miller kommt herein, gefolgt von
                   zwei männlichen Offizieren, die eine Trage mit dem
                   Liebhaber Yanas, Frithjof Neltson, hineintragen. Er scheint
                   tot zu sein, sein Gesicht ist blutüberströmt.

                   In einer anderen Einstellung sehen wir, wie die beiden
                   Offiziere nach einem Fingerzeig Millers den Leichnahm auf
                   dem Biobett absetzen und mit der Trage nach rechts aus dem
                   Bild gehen.

                                       MILLER
                                 (zu sich)
                             Ich könnte schwören, ich habe die
                             Krankenstation heute Nacht nie
                             verlassen... Und plötzlich ...

                                 (seufzt)
                             ... findet man sich in der
                             Crewmesse beim Gruppenkuscheln
                             wieder.

                   Die beiden Offizere kommen zurück.

                                       MILLER (CONT'D)
                                 (zu den Offizieren)
                             Danke, meine Herren, Sie können
                             gehen.

                   Die Offizere nicken und kommen auf uns zu und verlassen
                   nach links die Krankenstation durch den Haupteingang.

                   Miller nimmt in einer Naheinstellung von einem kleinen
                   Rollwagen ein Laserskalpell und widmet sich dem Leichnahm.

                                       MILLER (CONT'D)
                                 (den toten Körper
                                  angewidert anstarrend)
                             Darf ich das überhaupt? Nun ja,
                             es war Mord, aber... bestimmt
                             wollte er das nicht. Ich meine,
                             er kommt aus Finnland und...

                                                             DISSOLVE TO:

                   INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM

                   Caylon, Müller und Yana Ostrowski befinden sich in dem
                   Raum. Müller steht hinter Ostrowski, die auf einem Stuhl
                   sitzt, gegenüber dem Captain. Sie weint und hat eine Art
                   von Trockentuch in der linken, das bei Kontakt mit den
                   Tränen aufleuchtet, offenbar die Haut zu trocknen.

                                       CAYLON
                                 (einfühlsam, leise)
                             Nun, Miss Ostrowski... Ich möchte
                             Ihnen mein Beileid aussprechen..

                                       OSTROWSKI
                             Wir...
                                 (bricht erneut in Tränen
                                  aus)
                             ... hatten vor uns zu verloben.

                                       CAYLON
                             Das... ist schrecklich. Aber, nun
                             ja... Ich muss Ihnen einige
                             Fragen stellen. Eigentlich sollte
                             das die Sicherheit machen,
                             aber...

                                       OSTROWSKI
                             Ist schon gut...
                                 (versucht sich zu
                                  beruhigen)

                                       CAYLON
                             Also, Sie hatten wirklich eine
                             gut Beziehung?

                                       OSTROWSKI
                                 (laut, heulend
                             Wollen Sie damit andeuten ICH
                             hätte ihn getötet? Captain, das
                             hätte ich nie getan!

                                       CAYLON
                             Nein, das glaube ich auch nicht,
                             ernsthaft. Also, es ging ihm gut,
                             er war glücklich und alle mochten
                             ihn?

                                       OSTROWSKI
                             Ja... Er... Er
                                 (bricht in Tränen aus)
                             ... hatte immer gesagt, dass er
                             sich auf diesem Schiff so wohl
                             fühle. Es war sein Traum... Hier
                             passiere so viel...

                                       MÜLLER
                             Das kann man wohl sagen.


                                       CAYLON
                                 (wirft Müller einen
                                  vorwurfsvollen Blick
                                  zu)
                             Aber eines ist mir unklar. Ganz
                             offensichtlich war er ja nicht in
                             der Crewmesse oder auf der
                             Brücke, oder?

                                       OSTROWSKI
                             Und?

                                       CAYLON
                             Na ja... Die gesamte Crew hatte
                             sich an diesen beiden Orten
                             versammelt, hauptsächlich in der
                             Crewmesse... bis auf ihn...

                                 (sieht Yana an)
                             Nun ja, Sie sollten sich erstmal
                             ausruhen. Die beiden
                             Sicherheitsoffiziere vor de Tür
                             werden Sie in ein neues Quartier
                             bringen, Miss Ostrowski.

                   Ostrowski verlässt den Raum, Müller nimmt auf dem Stuhl
                   Platz.


                                       MÜLLER
                             Komisch, nicht?

                                       CAYLON
                                 (nachdenkend)
                             Ja.

                                       MÜLLER
                             Nun gut, ich erwarte Ihren
                             Bericht.


                                       CAYLON
                             Kriegen Sie schon bald.


                                       MÜLLER
                             Jetzt, bitte! Captain Caylon, ich
                             kann das fordern! Die Antares ist
                             ziemlich mitgenommen...

                   In dem Moment piepst das Interkom. Caylon dreht sich und
                   betätigt den Knop auf seinem Monitor.

                                       CAYLON
                             Ja?

                                       MILLER'S KOMM-STIMME
                             Hier ist Doktor Miller. Captain,
                             ich habe etwas gefunden...

                                       CAYLON
                             Gut, ich komme.

                   Caylon beendet die Verbindung, er und Müller sehen sich an.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Wie ich es schon sagte. Bald.

                                       MÜLLER
                             Ich bin im Maschinenraum, falls
                             Sie ihren Ersten Offizier suchen
                             sollten. Er repariert das Schiff.

                   AUF Caylon, dann...

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KRANKENSTATION

                   Die Kamera befindet sich dicht bei dem haupteingang und sit
                   auf Doktor Miller gerichtet, die am Biobett arbeitet.

                   Caylon betritt die Krankenstation und bleibt kurz hinter
                   dem Eingang stehen. Der Dotkor arbeitet an Miller
                   Leichnahm, verdeckt aber den größten Teil dessen Körpers,
                   nur die Beine und ein Teil des Oberkörpers sind zu sehen.


                   Plötzlich zuckt der gesamte Körper hoch und Caylon zuckt
                   ein wenig zusammen.

                   Miller bemerkt ihn, legt die Werkzeuge aus der Hand, lässt
                   das Biobett langsam in die Wandhineinfahren und eilt auf
                   ihn zu.

                                       MILLER
                             Nicht gucken! Sonst sind Sie
                             wieder bewusstlos!

                   Sie zieht den Vorhang zu und stellt sich Caylon gegenüber.

                                       CAYLON
                             Haben Sie schon herausgefunden,
                             warum wir alle...

                                       MILLER
                             Bei allem gehörigen Respekt: Ich
                             kann mich nicht zerteilen.


                                       CAYLON
                             Ja, tut mir leid, Doktor. Es ist
                             nur... na ja, ich finde das alles
                             ein wenig mysteriös. Das ist
                             alles. Nun, was hatten Sie denn
                             sonst für mich?

                                       MILLER
                             Ich habe mir... - widerwillig,
                             wie ich eingestehen muss - in
                             einer Autopsie mal seinen
                             Verdauungstrakt angesehen, seine
                             Atemwege, sein Herz, seine
                             Schilddrüse... alles, was wir so
                             an Organen haben. Sogar seine
                             Nerven habe ich gerade getestet,
                             und sie reagierten prima.

                                       CAYLON
                             Also war es wohl Selbstmord.


                                       MILLER
                             Nein. Keine Strahlung, keine
                             Medikamente, keine Projektile,
                             keine Schnitte durch Messer oder
                             andere Klingen, keine
                             Verbrennungen. Nur einige
                             Verletzungen, da er wohl ziemlich
                             in seinem Quartier gewütet hat.
                             Aber sonst - nichts, was auf Mord
                             beziehungsweise Selbstmord
                             hindeuten würde. Und keine dieser
                             Verletzungen waren
                             lebensbedrohlich. sein
                             Blutverlust lag bei
                             schätzungsweise 500 Millilitern.
                             Das ist ein Witz.

                                       CAYLON
                             Und das wollten Sie mir
                             mitteilen?

                                       MILLER
                             Nein, ich wollte Sie fragen,
                             woran es sonst liegen könnte.

                                       CAYLON
                                 (verwirrt)
                             Bitte?

                                       MILLER
                                 (erläuternd)
                             Na ja, raten Sie mal: Keine
                             physische, sondern...

                                       CAYLON
                                 (Achsel zuckend)
                             ... psychische...

                                       MILLER
                             ... Ursache, richtig! Nun ja,
                             eigentlich war es nicht direkt
                             eine psychische Ursache, aber es
                             hat damit angefangen.

                                       CAYLON
                             Ich verstehe rein gar nichts.

                                       MILLER
                             Sehehn Sie? So ging es mir auch.

                   Sie zieht den Vorhang wieder auf und geht zurück zum großen
                   Diagnosebildschirm des Biobetts, Caylon folgt ihr.

                                       MILLER (CONT'D)
                             Sehen Sie her!

                   Caylon kommt näher und betrachtet die Ansicht eines
                   menschlichen Gehirns, die in allen Farben des Spektrums
                   dargestellt wird, ähnlich wie bei einem Wärmebild.

                                       MILLER (CONT'D)
                             Das ist eine Ansicht von Neltsons
                             Gehirn.


                                       CAYLON
                             Offensichlich, ja.

                                       MILLER
                             Gut, sagen Sie "Stopp!", wenn Sie
                             mir nicht mehr folgen können! -

                                 (sie zeigt mit ihrem
                                  Finger auf bestimmte
                                  Bereiche des Svhirms)
                             Hier ist das Erinnerungszentrum
                             des Hirns. Dort wird quasi alles
                             abgespeichert, was passiert.
                             Alles.

                             ber diese Synapse wird eine Art
                             von Kortex stimuliert, der dafür
                             sorgt, dass Informationen in
                             einer Art Zwischenspeicher - hier
                             - untergebracht werden. Unser
                             Kurzzeitgedächtnis, so eine Art
                             Arbeitsspeicher. Oftmals ist es
                             allerdings schwer, da einige
                             Erinnerungen verdrängt wurden
                             oder einfach vergessen wurden.
                             Wenn man etwas so verdrängt oder
                             vergisst, werden diese
                             Informationen so untergebracht,
                             dass sie nicht sofort erreicht
                             werden können von diesem...
                             Verbindungskabel. Doch offenbar
                             hat jemand ganz schön stark
                             diesen Nerv angezaft. Der Kortex
                             wurde völlig überlastet, sein
                             Zwischenhirn ist fast geplatzt.
                             Irgendwie hat er sich so stark an
                             etwas erinnern wollen, dass er
                             sich damit umgebracht hat. Oder
                             irgendjemand. Er wollte so viele
                             verdrängte Informationen aus
                             seinem Hirn holen, dass das
                             System quasi abgestürzt ist.
                             Außerdem muss das ganze wohl
                             ziemlich geschmerzt haben.

                                       CAYLON
                                 (mit starrem Blick,
                                  zögernd)
                             Ich... Ich hab's verstanden. Sie
                             haben das ganze sehr anschaulich
                             dargestellt. Das muss man ihnen
                             lassen.

                                       MILLER
                             Danke.
                                 (wendet scih vom Monitor
                                  ab)
                             Also war es wohl kein Mord. Und
                             da wir unmöglich so sehr uns an
                             etwas erinnern können, dass unser
                             Gehirn sich deaktiviert
                             beziehungsweise selbst
                             zerstört... war es auch kein
                             Selbstmord. Es ist mir ein
                             Rätsel. Besser gesagt war es das.

                                       CAYLON
                             Wie darf ich das verstehen?

                                       MILLER
                             Nun ja, es gibt eine Möglichkeit.
                             Wir haben einen leicht
                             telepathisch begabten Humanoiden
                             an Bord.

                                       CAYLON
                             Mestral?

                                       MILLER
                             Exakt.

                                       CAYLON
                             Und Sie meinen, dass...

                                       MILLER
                                 (den Satz fortsetzend)
                             ... er irgendwie Neltsons Gehirn
                             angezapft hat.

                                       CAYLON
                             Aber Mestral war genauso wie alle
                             anderen... nun ja, am
                             Schlafwandeln. Der einzige, der
                             nicht in der Crewmesse oder auf
                             der Brücke war... das war Ensign
                             Frithjof Neltson.

                                       MILLER
                             Ja. Und da drängt sich wenigstens
                             mir die Frage auf: Warum war er
                             nicht dort?

                   AUF Caylon, wir zommen immer näher heran, dann...

                                                                FADE OUT.



                                       ENDE AKT II
                                         AKT III

                                                                 FADE IN:

                   INT. ANTARES - COMPUTER- UND DATENVERARBEITUNGSRAUM

                   Caylon und Müller befinden sich in dem aus "Der Funke, Teil
                   II" bekannten Raum.

                   Wir haben an der linken Bildhäfte den Kopf des sitzenden
                   Caylons im Profil, in der rechten Bildhälfte die Umrisse
                   eines von der Seite betrachteten Flachbildschirms.

                   Plötzlich schießt hinter Caylons Kopf eine Hand hervor und
                   drückt eine Taste an dem rechten Seitenrand des Monitors.

                                       MÜLLERS STIMME
                             Nur 31 Jahre alt. Viel zu jung
                             zum Sterben.


                                       CAYLON
                             Sowit ich weiß ist einer meiner
                             Vorfahren mit 17 Jahren
                             gestorben. Was sagen Sie dazu?

                                       MÜLLERS STIMME
                             Erst recht zu jung. - Warum
                             machen wir eigentlich diese
                             Arbeit?

                   AUF Caylon, der seinen Ersten Offizier anblickt.


                                       CAYLON
                             Weil wir nun mal die
                             höchstrangigen Offiziere und die
                             einzigen sind, die sich
                             freiwillig für so etwas hergeben.
                                 (a beat)
                             Außerdem... mochte ich es schon
                             immer in Dateien herumzustöbern.

                   Wir betrachten nun das Bild, das der Monitor anzeigt, in
                   voller Größe. Wir sehen eine Datei namens "ein Passfotot
                   eines lächelnden, blauäugigen Mannes mit blonden, bis zur
                   zum Kiefer reichenden, stränigen Haaren.

                   dann bewegt sich die Kamera zurück und kommt über den
                   Köpfen von Caylon und Müller, die beide an Stühlen an dem
                   Tisch sitzen, langsam zum Stehen.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Vater war Atte Neltson, der war
                             wohl irgendwie verwandt mit
                             diesem deutschen Bundeskanzler...

                                       MÜLLER
                             Sie meinen Brandt? Kann ich mir
                             kaum vorstellen.
                             Brandt war in Schweden, nicht im
                             ehemaligen Finnland.


                                       CAYLON
                             Hier steht aber, dass er, wie
                             sich später herausstellte, mit
                             Brandt verwandt ist. Wie auch
                             immer...

                             Neltson kam auf jeden Fall aus
                             Skandinavien
                             ... aus Neu Helsinki.

                                       MÜLLER
                             Muss schön dort sein. Mein Vater
                             wollte dort immer Urlaub machen,
                             aber irgendwie schaffte er es nie
                             aus Norddeutschland heraus. - Das
                             hier ist interessant...
                                 (deutet mit dem
                                  Zeigefinger auf eine
                                  Textpassage)
                             Er scheint bis heute an so einer
                             Art Kindheitstrauma zu leiden.
                             Sein Vater war da wohl nicht ganz
                             unschuldig.

                                       CAYLON
                             Ja...
                                 (studiert den Monitor)
                             Er war als Kind vier Tage lang in
                             einer stockdunklen Höhle nahe des
                             Glittertinds eingeschlossen. Das
                             ist ein 2470 Meter in der Höhe
                             messender Berg, und ganz
                             offensichtlich konnt er nur
                             überleben, weil dort eine
                             Wasserquelle war und eine
                             ständige Luftzufuhr. Das ganze
                             war durch eine ziemlich riskante
                             Kletterpartie passiert und da der
                             Vater sich weigerte moderne
                             Hilfsmittel zu nutzen, dauerte
                             die Suche und Bergung ziemlich
                             lange. Danach hatte sich Frithjof
                             Neltson von Grund auf verändert.

                                       MÜLLER
                             Er scheint mir schon immer sehr
                             ruhig und zurückgezogen gewesen
                             zu sein. Erst durch seine
                             Liebesbeziheung zu Miss Ostrowski
                             schien er... aufzutauen und sich
                             langsam an Bord einzuleben.

                                       CAYLON
                             Ich sehe gerade, dass er auch
                             noch als Techniker auf den
                             unteren Decks arbeitet, also da
                             wo sonst niemand ist.


                                       MÜLLER
                             Muss ziemlich einsam sein.

                                 (beat)
                             - Ach, übrigens...


                                       CAYLON
                             Ja?

                                       MÜLLER
                                 (verlegen)
                             Es... Es war nicht so wichtig,
                             Wir sollten uns besser auf diese
                             Datei konzentrieren.

                                       CAYLON
                                 (Müller fragend
                                  ansehend)
                             Sehe ich das falsch, oder haben
                             Sie seit dem Anbruch dieser
                             Mission, Probleme, sich mit mir
                             zu unterhalten?

                                       MÜLLER
                             Oh, das sehen Sie falsch, Sir.

                                       CAYLON
                             Sicher?

                                       MÜLLER
                             Sicher.

                                       MILLERS KOMM-STIMME
                             Doktor Miller an den Captain.

                   Caylon berührt eine kleine Taste auf einem
                   Kommunikationsinterface, das sich neben ihm auf dem Tisch
                   befindet.

                                       CAYLON
                             Caylon hier, was gibt es?

                                       MILLER'S KOMM-STIMME
                             Es gibt hier etwas interessantes,
                             über das ich mit Ihnen sprechen
                             muss, Sir. Aber nicht über das
                             Interkom.

                                       CAYLON

                                 (stirnrunzelnd)
                             Kein Problem, ich komme.

                   AUF Caylons Zeigefinger, wie er auf die Taste drückt und
                   die Verbindung trennt, dann...

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KRANKENSTATION

                   Der Captain kommt in die Krankenstation. Miller arbeitte an
                   der Arbeitsfläche nahe des Biobettes, wo auch ein Monitor
                   steht.

                   Sie bemekrt Caylon und dreht sich um, bleibt auf ihrem
                   Hocker jedoch sitzen.

                                       CAYLON
                                 (vor ihr stehen
                                  bleibend)
                             Doktor?

                                       MILLER
                             Captain. Ich habe etwas...
                             unschönes herausgefunden. Wir
                             haben an Bord genau eine Person,
                             die telepathische Kräfte besitzt,
                             richtig?

                                       CAYLON
                             Äh... Mestral?

                                       MILLER
                             Genau.

                                       CAYLON
                             Das hatten wir doch vor eienr
                             Stunde schon mal.

                                       MILLER
                             Ja, aber ich habe mich ein wenig
                             in der vulkanischen Datenbank
                             umgesehen, und wissen Sie was?
                             Alle Symptome, die Neltson
                             aufweist, stimmen mit dem
                             vulkanischen Psychoselbstmord
                             überein. Das ist eine schlechte
                             Übersetzung von tal'fek hagato
                             ru.

                                       CAYLON
                             Und?


                                       MILLER
                             Ich befürchte, es besteht die
                             Möglichkeit, dass sich die
                             Hinweise verdichten, dass Mestral
                             diesen vulkanischen Selbstmord
                             bei Neltson durchgeführt hat.


                                       CAYLON
                             Aber ich denke, es ist ein
                             Selbstmord.


                                       MILLER
                             Ja, aber irgendwie scheint es
                             Mestral gelungen zu sein, ihn auf
                             Neltson...

                                       CAYLON
                             Doktor, ich sehe vielleicht ein,
                             dass niemand an Bord Mestral
                             sonderlich gut kennt. Aber...

                                       MILLER
                             Ich meine, er ist ziemlich
                             merkwürdig, oder? Sehen Sie, er
                             kämpft mit seinem Emotionen
                             stärker als irgendein anderer
                             Vulkanier. Er ist nur zu einem
                             Achtel Vulkanier, stellen Sie
                             sich das vor. Er ist ein Unikat,
                             so etwas gab es noch nie.
                             Vielleicht ist aus ihm auch ein
                             Psychopath geworden.


                                       CAYLON
                                 (streng, laut)
                             Reissen Sie sich zusammen,
                             Doktor! Das alles erklärt
                             außerdem nicht, warum wir alle...

                                       MILLER
                             Ernsthaft! Haben wir irgendeine
                             Ahnung, ob vulkanische und
                             menschliche Erbanlagen sich
                             vertragen? Es gibt keine
                             Vergleichsbeispiele!

                                       CAYLON
                             Und was soll ich nun tun?

                                       MILLER
                             Sie sind der Captain. Die
                             Sicherheits des Schiffes liegt
                             allein in Ihren Händern. Bedenken
                             Sie das.

                   Miller dreht sich wieder um und arbeitet am Computer
                   weiter. Caylon verlässt nach kurzem Nachdenken und Zögern
                   die Krankenstation.


                                                                  CUT TO:


                   INT. ANTARES - KORRIDOR VOR KRANKENSTATION- FOLGEND

                   Wir sehen Caylon, wie er die Krankenstation verlässt und
                   sich die Türen hinter ihm schließen. Wir folgen ihm mit der
                   Kamera, in dem wir vor ihm herfahren. Schließlich bremst
                   die Kamera, weil Caylon mit entschlossenem Gesicht an einem
                   Interkominterface stehen bleibt.

                                       CAYLON
                             Captain Caylon an Mister Beem.
                             Kommen Sie bitte mit zwei
                             Sicherheitsleuten in mein
                             Quartier.

                   Wir zoomen auf das Interkom...

                                       BEEMS KOMSTIMMME
                             Aye, Sir. Ich bin schon auf dem
                             Weg.

                   Das Interkom ist voll im Bild.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - QUARTIER DES CAPTAINS - MOMENTE SPÄTER

                   Caylon sitzt bereits auf seinem Stuhl und studiert ein
                   PADD, als das Türsignal ertönt.


                                       CAYLON
                                 (das PADD aus der Hand
                                  legend)
                             Herein!

                   Beem tritt ein und sieht noch einmal zu zwei
                   Sicherheitsleuten vor der Tür.

                                       BEEM
                             Warten Sie hier!

                   Dann schließt sich die Tür und Beem tritt ein.

                                       BEEM (CONT'D)
                                 (auf den Boden starrend)
                             Sir, ich weiß,Sie können mich
                             nicht sonderlich gut ausstehen
                             und ich habe heute... einiges
                             falsch gemacht. Ich habe das
                             Kommando gehabt und hätte uns
                             fast alle umgebracht.
                             Ich bin bereit mit allen
                             Konsequenzen mich abzufinden.

                                       CAYLON
                                 (leicht schmunzelnd)
                             Dann ist es ja gut. Es gibt keine
                             Konsequenzen. Warum auch? Wir
                             alle waren nicht bei unseren
                             Sinnen.


                                       BEEM
                             Warum sollte ich dann kommen?

                                       CAYLON
                             Ich werde gleich Lieutenant
                             Mestral hierher bestellen. Sie
                             warten zusammen mit ihren Leuten
                             in meinem Waschraum.

                                       BEEM
                             Wir sollen auf der Toilette
                             warten? Worauf.

                                       CAYLON
                             Sie warten einfach. Wenn die Tür
                             aufgeht, nehmen betäuben Sie
                             Mestral und nehmen ihn in
                             Gewahrsam.

                                       BEEM
                                 (ihn anstarrend)
                             Wie bitte?


                                       CAYLON
                             War mein Befehl irgendwie unklar,
                             Mister Beem?

                                       BEEM
                             Nein, absolut nicht. Es ist nur..

                                       CAYLON
                             Was?

                                       BEEM
                             Okay.

                                       CAYLON
                             Also, ich rufe ihn jetzt.

                                       BEEM
                             Eine Frage noch... Was hat er
                             denn verbrochen?

                                       CAYLON
                             Vielleicht gar nichts.
                             Vielleicht.

                   Caylon wendet sich von Beem ab und dürckt einen Knopf auf
                   seinem Monitor.


                                       CAYLON (CONT'D)
                             Captain Caylon an Lieutenant
                             Mestral. Kommen Sie bitte
                             unverzüglich in mein Quartier.

                   Er wartet einige Sekunden, doch es erfolgt keine Antwort.

                   Beem sieht in misstrauisch an, Caylon erwidert den
                   fragenden Blick. Schließlich versucht er es noch einmal.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Caylon an Mestral. Bitte melden
                             Sie sich!

                   Mestral antwortet erneut nicht.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Captain an...
                                 (leise, zu Beem)
                             Wer hat das Kommando?

                                       BEEM
                             Äh... Ich glaube Mestral... oder
                             Tschernovsky.

                                       CAYLON
                             Und wo ist Miss Müller?

                                       BEEM
                             Im Maschinenraum, wo auch sonst.

                                       CAYLON
                             Sie ist doch der Erste Offizer,
                             verdammt.
                                 (ins Interkom)
                             Captain an Brücke.

                                       TSCHERNOVSKY
                             Brücke, Tschernovsky hier. Was
                             kann ich für Sie tun?

                                       CAYLON
                             Haben Sie Kenntnis von Lieutenant
                             Mestrals Aufenthaltsort

                                       TSCHERNOVSKY
                             Ja, habe ich. Er ist vor etwa
                             zwei Minuten von der Brücke
                             gegangen.

                                       CAYLON
                                 (stirnrunzelnd)
                             Was? Wo wollte er hin?


                                       TSCHERNOVSKY
                             Ich weiß es nicht, er wirkte ein
                             wenig verwirrt auf mich.
                             Vielleicht wollte er sich
                             ausruhen.

                                       CAYLON
                             Na ja, er meldet sich nicht.


                   Wir hören im Hintergrund der Interkomverbindung ein Piepen
                   auf der Brücke.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Was ist los?

                                       TSCHERNOVSKY
                             Komisch... Irgendjemand macht
                             sich da an der Luftschleuse zu
                             schaffen...

                                       CAYLON
                                 (Beem ansehend)
                             Ich habe hier ein
                             Sicherheitsteam! Wo genau?

                                       TSCHERNOVSKY
                             Backbord!

                   Plötzlich öffnet sich die Tü von Caylons Quartier und Miss
                   Ostrowski, die Freundin des verstorbenen Neltsons, kommt
                   herein. Sie schreit und kämpft gegen die beiden
                   Sicherheitsleute an.

                                       OSTROWSKI
                             Captain!


                                       CAYLON
                                 (verwirrt)
                             Was bitte...

                                       OSTROWSKI
                             Dieser Vuilkanier, er hat Ihn
                             umgebracht, stimmt es?

                                       CAYLON
                             Das wisen wir noch nicht!

                                 (zu den beiden
                                  Sicherheitsleuten)
                             Halten Sie sie hier fest!

                                 (zu Beem)
                             Mister Beem!

                   Beem nickt und er und der Captain verlassen im Laufschritt
                   das Quartier des Captains, während die beiden
                   Sicherheitsoffiziere Ostrowski festhalten.

                   EXT. ANTARES - BACKBORDANDOCKSCHLEUSE

                   Dort, wo normalerweise Schiffe andocken, sehen wir, wie
                   Mestral versucht die Schleusentür zu öffnen. Er versucht
                   mit aller Kraft die Tür aufzudrücken, und hat dies bereits
                   gut eine Handbreit geschafft. In den Raum austretenden Luft
                   verwirbelt sein Haar, man sieht ihm deutlich seine
                   Anstrengung an.

                   INT. ANTARES - KORRIDOR VOR ANDOCKSCHLEUSE

                   Beem und Caylon rennen ins Bild, das uns die Tür zum
                   Übergang von Luftschleuse und Schiff zeigt.


                   Durch das Glasfenster in der Tür sehen wir und auch Caylon
                   und Beem Mestral, der sich mit aller Kraft gegen den
                   Schließmechanismus der Tür stemmt. Durch einen auf
                   Handbreite angewachsenen Spalt sehen wir die Weltraum. Nach
                   wie vor wird Mestrals Haar von in den Weltraum
                   entweichender Luft aufgewirbelt.

                                       BEEM
                                 (schockiert)
                             Was macht er da? Er wird
                             ersticken!

                                       CAYLON
                             Das klären wir später!
                                 (rennt zur Türkontrolle)
                             Also, ich hoffe hier wird niemand
                             in den nächsten Augenblicken
                             vorbeikommen.

                   In dem Moment ertönt der Alarm.

                                       CAYLON (CONT'D)
                             Prima! Also, wir müssen uns
                             beeilen. Sie stemmen sich mit
                             beiden Füßen hier untem am
                             Türrahmen ab und halten mit den
                             Händen meine Beine fest.

                   Ein Offizier erscheint.

                                       CAYLON (CONT'D)
                                 (zu dem Offizer)
                             Halt, bleiben Sie stehen!
                             Mister...?

                                       OFFIZIER #4
                                 (irritiert, zur
                                  Luftschleuse blickend)
                             Moreau.

                                       CAYLON
                             Mister Moreau, sie halten sich
                             mit ihrer Hand an dieser Stange
                             dort fest, neben dem Türrahmen,
                             mit der anderen fassen Sie Mister
                             Beem um den Oberkörper!

                                       BEEM
                             Äh...

                                       CAYLON
                             Alles verstanden?

                   Die drei Personen sehen sich gegenseitig an, dann Mestral,
                   der die Tür immer weiter aufzudrücken versucht, dann nicken
                   der Offizier namens Moreau und Beem.


                                       BEEM
                             Einverstanden!

                                       MOREAU
                             D'accord.

                                       CAYLON
                             Okay, los!

                   Caylon geht zur Tür und kniet sich hin, Beem folgt ihm und
                   setzt sich hin, stellt seinen Fuß vertikal zum Boden an die
                   Wand neben den beiden Seiten des Türrahmens. Mit seinen
                   Händen fässt Beem die Füße des Captains an. Der Offizier
                   fasst an eine Stange neben der Tür und umschließt mit
                   seinem Arm Beems Oberkörper.


                                       CAYLON (CONT'D)
                             Bereit?

                                       BEEM
                             Ja!

                                       MOREAU
                                 (zögernd)
                             Ja...

                                       CAYLON
                             Dann kann es ja losgehen...

                   Wir blicken noch einmal durch die Tür auf Mestrals
                   Ausbruchsversuch, dann AUF Caylons Finger, wie dieser sich
                   der Kontrolle zum Öffnen der nähert.


                                                                FADE OUT.



                                       ENDE AKT III
                                          AKT IV

                                                                 FADE IN:

                   INT. ANTARES - KORRIDOR VOR ANDOCKSCHLEUSE - FOLGEND

                   Die gleiche Situation wie in der letzten Szene.

                   Die Kamera ist noch immer auf Caylons Finger fokussiert.

                                       CAYLON
                             Atmen Sie nochmal tief ein! Und
                             dann tief aus! Drei... Zwei...
                             LOS!

                   Die Tür (Luftschleuse) zum Vorraum der Andockschleuse
                   öffnet sich zischend, sofort löst ein weiteres Zischen von
                   entweichender Luft dieses ab.

                   Wir sehen, wie Caylon nach vorne gerissen wird und mit
                   seinen Händen nach Mestrals Füßen zu greifen versucht.

                   Während die Kamera und den Vorraum zeigt, links Caylon
                   durch die Tür, im rechten Teil Mestral an der Luftschleuse,
                   verstehen wir kaum die Stimmen der Personen, aufgrund des
                   lauten Zischens.

                                       CAYLON (CONT'D)
                                 (schreit)
                             Noch ein Stück!

                   Von Beem sehen wir nur dessen Arme und Hände, die Caylons
                   Füße umklammern, sowie seinen Kopf.

                                       BEEM
                                 (schreiend)
                             Ich versuch's!

                   Caylons Hände nähern sich langsam den Beinen Mestrals, doch
                   es reicht nicht.

                                       BEEM (CONT'D)
                                 (schreiend)
                             Weiter geht nicht!

                                       CAYLON
                                 (schreit)
                             Verdammt! Ich komme nicht ran!

                   Plötzlich schießt der orangefarbene Strahl einer
                   Phasenpistole durch die Türöffnung auf Mestral und der
                   Wissenschaftsoffizier geht zu Boden. Die Andockschleuse
                   schließt sich und das Zischen hört auf, Caylon fällt rund
                   einen Meter zu Boden

                                       CAYLON (CONT'D)
                                 (schreiend vor Schmerz)
                             AH!

                   Die Kamera bewegt sich weg von ihrer Position und dreht
                   sich um neunzig Grad so, dass wir durch die Türöffnung
                   sehen können und Tschernovsky sehen, der erschöpft und nach
                   Atem ringend an einer Wand steht.

                   Caylon liegt am Boden, richtet sich nun aber wieder auf. Er
                   reibt sich die Ellenbogen.

                                       TSCHERNOVSKY
                             Warum einfach, wenn es auch
                             kompliziert geht?

                                       CAYLON
                             Das...
                                 (tief Luft holend,
                                  hechelnd)
                             Das haben Sie ... ohne Befehl
                             getan! Außerdem hätten ... Sie
                             mich treffen können.

                                       TSCHERNOVSKY
                             Ja, aber er hat die
                             Schiffssicherheit gefährdet.

                   Auch Beem und der Offizier namens Moureau stehen langsam
                   auf und unterhalten sich verwirrt.

                   Caylon geht zu einem Interkom.

                                       CAYLON
                             Krankenstation! Medizinischer
                             Notfall an Backbord-Schleuse!

                   Beem kommt näher, während Moureau zu Tschernovsky geht.

                                       BEEM
                                 (zu Caylon)
                             Sir, wieso haben Sie schon nach
                             zwei "los" gesagt? War das ein
                             Test?

                                       CAYLON

                                 (gespielt ernst)
                             Nein. Ich war so aufgeregt, dass
                             ich vergessen hatte, wie man
                             zählt. Außerdem haben wir dadurch
                             eine Sekunde gespart.

                   Caylon verlässt das Bild, wir gehen näher AUF Beem, der an
                   die Stelle, an der zuvor Caylon stand, starrt, sichtlich
                   verwirrt.


                   Im Hintergrund kommt Doktor Miller mit einer Assistentin
                   eine Liege tragend angerannt.

                                                              TIMECUT TO:

                   INT. ANTARES - KRANKENSTATION

                   Mestral sitzt auf dem Biobett, starrt auf einen Punkt
                   außerhalb des Bildes. Die Kamera dreht sich ein wenig nach
                   links und wir sehen Doktor Miller sowie Captain Caylon.

                                       CAYLON
                                 (ein wenig
                                  verständnislos)
                             Ich meine, Sie müssen sich doch
                             etwas dabei gedacht haben...

                                       MESTRAL
                             Nein. Ich erinnere mich sogar
                             nicht einmal daran. Es war so...
                             wie in der Crewmesse.

                                       MILLER
                                 (ernst)
                             Sind Sie sich sicher, dass es da
                             nichts gibt, an das Sie sich
                             erinnern würden, Mestral. Ich
                             meine, das ist äußerst wichtig.
                             Sie sind der einzige an Bord, der
                             erneut diese Art von
                             "Schlafwandel" betrieben hat.

                                       CAYLON
                             Ja. Und Sie sind der einzige mit
                             telepathischen Fähigkeiten an
                             Bord.

                                       MILLER
                             Das stimmt, aber...

                                 (zu Mestral)
                             Erklären Sie es.

                                       MESTRAL
                             Mein telepathischer Kortex ist
                             nur eine Art... Blinddarm. Ein
                             überflüssiges Organ
                             beziehungsweise eine verkümmerte
                             Fähigkeit. Ich kann nicht
                             telepathisch damit kommunizieren
                             oder Gedanken lesen.

                                       MILLER
                             Wohl aber können andere ziemlich
                             einfach in Mestrals Gedanken
                             eingreifen.


                                       CAYLON
                             Das heißt was?

                                       MESTRAL
                             Es hört sich vielleicht
                             unglaubhaft an, aber ich...
                             ich glaube, dass irgendjemand
                             außerhalb dieses Schiffes in
                             meine Gedanken eingedrungen ist.

                                       CAYLON
                             Und Sie veranlasst hat, einen
                             Selbstmordversuch zu unternehmen?

                                       MILLER
                             Nicht unbedingt. Vielleicht war
                             das nur die Reaktion auf
                             irgendwelche Gedanken, die sich
                             in seinem Bewusstsein breit
                             gemacht haben.


                                       CAYLON

                                 (nachdenklich)
                             Gehen Sie dem nach. Gehen Sie in
                             sich, Mestral.

                                 (zu Miller)
                             Doktor Miller, ich möchte, dass
                             Sie die Psychologin von Ensign
                             Neltson kontaktieren. Ihre
                             Adresse finden Sie in seiner
                             Datei, Ihr Passwort müsste sie
                             freischalten.

                                       MILLER
                                 (nickt)
                             Verstanden.

                                       CAYLON
                                 (an Mestral)
                             Ich möchte, dass Sie
                             vorübergehend hier bleibem.
                             Und... ich bitte um
                             Entschuldigung, was meinen
                             verdacht gegen Sie betraf.

                                       MESTRAL
                             Welcher Verdacht, Captain?

                                       CAYLON
                                 (lächelt)
                             Ganz genau.

                                 (wendet sich ab)
                             Ich bin auf der Brücke, wenn Sie
                             mich brauchen.

                   AUF Mestral, dann...

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KRANKENSTATION - MILLERS SCHREIBTISCH

                   Der Doktor der Antares sitzt an ihrer Konsole und drückt
                   gelangweilt eine Taste auf dem Touchscreendisplay.

                   Wir nähern uns ihr mit der Kamera, dann springen wir zu
                   einer Nahaufnahme dicht neben ihrem Kopf, sodass wir den
                   Monitor sehen können, auf dem von einem Moment zum anderen
                   das Bild einer älteren Frau erscheint. Sie sitzt in einem
                   Büro, ist wohl an die 60 Jahre alt, hat blond-graue Haare,
                   und trägt offenbar eine lockere Bluse. Eine
                   Schreibtischlampe erhellt ihr Gesicht, im Hintergrund
                   laufen auf einer breiten Fensterwand unzählige Regentropfen
                   das Glas hinunter. Der Himmel ist dunkelblau, es herrscht
                   wohl ein Unwetter bei Dämmerung.

                                       DR. ROTH
                             Ja?

                                       MILLER
                             Miss Erika Roth?

                                       DR. ROTH
                             Die bin ich!

                                       MILLER
                             Oh, hallo... Mein Name ist Doktor
                             Katherine Miller. Ich arbeite als
                             Chefarzt auf der U.S.S. Antares.
                             Ich versuche schon seit einer
                             halben Stunde...

                                       DR. ROTH
                                 (Miller unterbrechend)
                             Antares?
                                 (nachedenklich
                             Woher kommt mir dieser Name
                             bekannt vor?

                                       MILLER
                             Hier an Bord diente einer Ihrer
                             Patienten, Ensign Frithjof
                             Neltson.

                                       DR. ROTH
                                 (sich erinnernd)
                             Ah ja, natürlich.

                                       MILLER
                             Ich wollte gerne wissen, was Sie
                             mir über den psychischen Zustand
                             Mister Neltsons sagen können.

                                       DR. ROTH
                             Ich verrate nur ungeren solche
                             Angelegenheiten. ich nehma das
                             mit der Schweigepflicht sehr
                             ernst.

                                       MILLER
                             Miss Roth...

                                 (tief einatmend,
                                  zögernd)
                             Ensign Neltson ist tot.

                                       DR. ROTH
                                 (schockiert)
                             Was? Er ist tot?

                                       MILLER
                             Ja, es tut mir leid. Sie hatten
                             wohl ein recht enges Verhältnis
                             aufgebaut.

                                       DR. ROTH
                             Ja...

                                       MILLER
                             Gibt es irgendetwas - ich muss
                             dies wirklich wissen -, dass ihn
                             in letzter Zeit besonders
                             mitgenommen hat?

                                       DR. ROTH
                                 (ernst, verbittert)
                             Erst vor zwei Tagen sagte er mir,
                             dass er immer öfter furchtbare
                             Albträume habe... Sie wissen
                             vielleicht, dass er als Kind
                             tagelang in einer Höhle
                             eingespeert war, völlig allein.
                             Bis heute glaubt er, dass sein
                             vater ihn bewusst aufgegeben
                             hatte, um ihn endlich
                             loszuwerden. Dieses Trauma
                             verfolgte ihn bis... bis heute.

                                       MILLER
                             Also wäre es möglich, dass er...

                                       DR. ROTH
                                 (leiser, Miller nicht
                                  ansehend)
                             ... Ja. Es wäre möglich, dass er
                             sich das Leben genommen hat.
                                 (sieht Miller an, starrt
                                  dann wieder ins Leere)
                              Aber unwahrscheinlich. Er hatte
                             gerade eine neue Liebe gefunden.
                             Die erste in seinem Leben. Gibt
                             es darauf etwa Hinweise?

                                       MILLER
                             Nein, es könnte sowohl ein
                             natürlicher Tod, als auch Mord
                             oder Selbstmord gewesen sein.
                             Einige seiner Synapsen im Gehirn
                             sind... "durchgebrannt".

                                       DR. ROTH
                             Kann ich für seine Freundin
                             vielleicht etwas tun?


                                       MILLER
                             Meinen Sie Yana Ostrowski?

                                       DR. ROTH
                             Ja!

                                       MILLER
                             Ich bedaure, nein. Momentan
                             braucht Sie erst einmal Ruhe.
                             Außerdem passieren hier an Bord
                             recht merkwürdige Dinge...

                   Im Hintergrund, hinter dem Regal, das den Blick auf das
                   Zentrum der Krankenstation mit den Betten und dem
                   Untersuchungsbett verhindert, hören wir ein Poltern. Miller
                   dreht sich ruckartig um und guckt misstrauisch.

                                       DR. ROTHS STIMME
                             Was ist? Alles in Ordnung?

                   Miller wendet sich wieder dem Monitor und somit dem
                   Gespräch zu.

                                       MILLER
                             Ich muss jetzt Schluss machen.
                             Ich halte Sie auf dem Laufenden,
                             wenn Sie wünschen.

                                       DR. ROTH
                             Ja, das wäre nett.

                   Ohne ein weiteres Wort kappt sie die Verbindung und steht
                   langsam auf.

                                       MILLER
                                 (zu sich selbst
                                  flüsternd)
                             Unhöflich von dir, Kathrine.
                                 (in den Raum rufend)
                             Hallo?

                   Als Amtwort ertönt ein Schrei aus dem Munde Mestrals.

                                       MESTRAL (O.S.)
                                 (schreit)
                             Nein!


                   Miller rennt um die Ecke des Regals.

                   In einer neuen Perspektive sehen wir Mestral (er trägt
                   keine Unifrom mehr, sondern einen hellblauen Overall) auf
                   den Knien am Boden hockend, seine Finger sind in seinen
                   braunen Haaren vergraben, mit seinem Kopf und Oberkörper
                   schwankt Mestral wie in Agonie hoch und wieder herunter.

                   Miller bleibt neben ihm stehen.


                                       MILLER
                                 (schreit)
                             Mestral!

                   Mestral reagiert nicht.

                   Schließlich versucht sie ihn stillzuhalten, indem sie mit
                   ihrer linken Hand gegen seine Schulter drückt, doch
                   plötzlich drückt Mestral sie mit seinem rechten Arm zurück.

                   Miller taumelt gegen die Wand, geht aber erneut auf Mestral
                   zu und gibt ihm im passenden Moment eine Ohrfeige.

                   Sofort hört Mestral auf und sieht sich verwirrt um, steht
                   dann auf.

                                       MESTRAL
                                 (erschöpft,
                                  verunsichert)
                             Doktor... Was ist passiert?

                                       MILLER
                             Das war auch meine Frage.

                                       MESTRAL
                                 (auf und ab gehend)
                             Ich... Ich war auf dem Berg
                             Seleya... in der seleyschen
                             Wüste... Es war heiß...
                             trocken...

                   Mestral steht mit dem Rücken zum Doktor. Miller sieht in
                   verwundert und irritiert an.


                                       MILLER
                             Was meinen Sie?

                                       MESTRAL
                             Ich hätte schon längst das Pon
                             Farr haben sollen... Und doch.
                             Es blieb aus... Ich war allein,
                             einsam, eine Wanderung durch
                             endlose Wüste. Ich fühlte mich
                             weder auf der Erde noch auf
                             Vulkan wohl. Ich fragte mich, ob
                             der Seleya die Antwort auf alle
                             Fragen hätte. Doch nichts auf
                             meiner Odyssee sollte mir
                             weiterhelfen...
                             Ich war einfach nur allein.
                             Einsam. Es war so...
                                 (mit verzweifelter
                                  Stimme)
                             ... schrecklich still, ruhig...

                                       MILLER
                             Mestral! Hören Sie mir zu:

                                 (a beat)
                             Was auch immer passiert ist,
                             gerade eben, es könnte der
                             Schlüssel sein. Für dieses
                             Rätsel.

                                       MESTRAL
                                 (dreht sich zu Miller
                                  um)
                             Ja... Vielleicht. Doktor, wir
                             müssen sofort auf die Brücke.

                                       MILLER
                             Zum Captain?

                                       MESTRAL
                             Auch...
                                 (näherkommend)
                             Aber ich muss vor allem an meine
                             Station.

                                       MILLER
                             Warum?

                   Mestral ist bereits auf dem Weg zum Ausgang.

                                       MILLER (CONT'D)
                             Warten Sie!
                                 (protestierend)
                             Ich habe Sie nicht entlassen!
                             Nicht in Ihrem gegenwärtigen Zu
                             ...
                                 (leiser)
                             ...stand.

                   Schließlich folgt Doktor Miller Mestral, der bereits die
                   Krankenstation verlassen hat.

                                                                  CUT TO:


                   INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER

                   Mestral stürmt gefolgt von Miller aus dem Turbolift und
                   eilt zielsicher zur Wissenschaftsstation.

                   Caylon erhebt sich von seinem Sessel und folgt Miller zur
                   Wissenschaftsstaion, die zu dem Zeitpunkt nicht besetzt
                   ist.

                                       CAYLON
                             Mestral?

                   Auf der Brücke sehen sich alle Offiziere, darzunter
                   Tschernovsky und Torlan, Mestral an, de in seinem
                   hellblauen Krankenstationsoverall verwirrt an der Station
                   arbeitet.

                   CLOSE-UP: Torlan an seiner Kommunikationsstation. Seine
                   Fühler zucken unruhig.

                                       TORLAN
                                 (leise)
                             Verrückt. Wie alle Grünblüter!

                   Caylon wirft ihm einen argwöhnischen und zronigen Blick zu,
                   der den Andorianer zum Schweigen bringt.


                   Der Captain und Doktor Miller stehen hinter Mestral, der
                   auf seinem Stuhl sitzt und nach wie vor an seiner Station
                   arbeitet.

                                       CAYLON
                                 (den Bildschirm
                                  betrachtend)
                             Was machen Sie da?

                                       MESTRAL
                             Warten Sie... Einen Moment.
                                 (beat)
                             Fertig. Ich habe den Zugang zur
                             Wisseschaftsstation in Ihren Raum
                             transferiert.

                                       CAYLON
                             Warum? was ist daran so
                             geheimnisvoll?

                                       MESTRAL
                             Das werden Sie gleich sehen. wenn
                             Sie so freundlich wären...

                                       CAYLON
                                 (zu Miller und Mestral)
                             Bitte, kommen Sie mit.

                   Die drei setzten sich in Richtung von Caylons
                   Bereitschaftsraum in Bewegung.

                                                                FADE OUT.



                                       ENDE AKT IV
                                          AKT V

                                                                 FADE IN:

                   INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM - FOLGENDE SZENE

                   Caylon betritt als erster seinen Raum, dicht auf sind
                   Mestral und als Abschluss Miller.


                   Als sich die Tür geschlossen hat, dreht sich der Captain um
                   und sieht seinen beiden Offizieren einem nach den anderen
                   in die Augen.

                                       CAYLON
                             Okay. Jetzt reicht es endgültig.
                             Es mag sein,dass ich nicht der
                             autoritärste Captaion bin, den
                             die Raumfahrt oder Seefahrt der
                             letzten Jahrtausende kennen
                             gelenrt hat, aber auch ich habe
                             Vorschriften und orientiere mich
                             auch daran. Sie beide machen, was
                             Sie wollen. Damit ist jetzt
                             Schluss.

                                       MILLER
                             Sir, ich bitte Sie das zu
                             entschuldigen, aber es war Mister
                             Mestral sehr eilig.

                                       MESTRAL
                             In der Tat, Captain.
                                 (beat, atmet ein)
                             Ich habe eine begründete Theorie,
                             wer hinter diesen Vorkommnissen
                             und höchstwahrscheinlich auch dem
                             Mord an Ensign Neltson steckt.

                                       MILLER
                             Wenn es ein Mord war.

                                       MESTRAL
                             Dafür spricht eine Mehrzahl an
                             Indizien.

                                       CAYLON
                             Wer? Wer war es?

                                       MESTRAL
                             Die Frage nach dem wer bezieht
                             sich Ihrer Ansicht nach
                             zweifelsohne auf ein Mitglied
                             dieser Crew,

                                       CAYLON
                             Ganz recht. Auf wen sonst?

                                       MESTRAL
                             Telepathische Signale kann aber
                             niemand von dieser Crew erzeugen,
                             nur jeder ist für sie ansatzweise
                             empfänglich. Manche mehr, wie ich
                             oder Ensign Neltson, manche
                             weniger.

                                       CAYLON
                             Worauf wollen Sie hinaus?

                                       MESTRAL
                             Telepathische Signale haben eine
                             Reichweite von durchschnittlich
                             wenigen Millionen Kilometern.

                                       CAYLON
                             Und?

                                       MESTRAL
                             In wenigen Millionen Kilometern
                             könnte sich ein getrantes Schiff
                             befinden, das Telepathen an Bord
                             hat.

                                       CAYLON
                             Sie meinen?

                                       MESTRAL
                             Ja. ich glaube, ein außeridische
                             Spezies its hierfür
                             verantwortlich.

                                       CAYLON
                             Könnte das ganze eine Art
                             makabrer Test sein?

                                       MESTRAL
                             das glaube ich nicht. - Im
                             Übrigen: Ich glaube auch nicht,
                             dass ein Schiff die Quelle dieser
                             Signale darstellt, wenn es Sie
                             gibt.

                                       MILLER
                             Wenn Sie nicht plötzlich
                             shizophren geworden sind, scheint
                             das die einzig plausible
                             Möglichkeit.

                                       MESTRAL
                             Eben. Ich glaube, eine Spezies,
                             die auf einem Planeten beheimatet
                             ist, ist für die Geschehnisse mit
                             mir und der Crew verantwortlich.

                                       CAYLON
                             Wie kommen Sie darauf?

                                       MESTRAL
                             Sie haben mir vor wenigen Minuten
                             erneut... etwas gesendet. Und
                             nach Erinnerungen in mir gesucht.
                             Erinnrungen haben den Vorteil,
                             dass Ihre eomotionale Wirkung für
                             jede Spezies verständlich sein
                             müsste, egal welche Sprache man
                             spricht. Es sind einfach
                             Emotionen.

                                       CAYLON
                             Was genau haben Sie denn gesucht
                             und übertragen?

                                       MESTRAL
                             Ich spürte den Drang nach
                             Gemeinschaft. Und sie haben meine
                             Wanderung zum Seleya durch eine
                             endlose Wüste angezapft.

                                       MILLER
                             Und was empfanden Sie bei Ihrem
                             Versuch, in den Weltraum zu
                             entfliehen?

                                       MESTRAL
                             Ich... Ich suchte Stille, die
                             Weite, die Unendlichkeit des
                             Universums. Ich spürte einen
                             unwiderstehlichen Drang nach Ruhe
                             und Freiheit... nach Einsamkeit.

                                       CAYLON
                             Was genau haben Sie gespürt...
                             Haben Sie herausfinden können,
                             oder erinnern Sie sich, von wem
                             diese "Sendungen" stammen?

                                       MESTRAL
                             Undeutlich...

                                                            FLASH CUT TO:

                   FLASHBACK - EXT. UNBEKANNTE STADT

                   Wir sehen schemenfate Silhouetten, das ganze Bild weist
                   einen viel zu starken Kontrast auf und ist in schwarz
                   weißen und hellbläulichen Farben gehalten.

                   Stark verschwommene Figuren eilen umher, es wirkt so, als
                   ob wir eine Art großen Platz sehen, mit unbekannten, hohen
                   Bauten im Hintergrund, als ob der Himmel voller Verkehr ist
                   und unzählige humanoidenähnliche Lebewesen dicht gedrängt
                   umherrennen und drängeln.

                                                            FLASH CUT TO:

                   INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM - FOLGENDE SZENE

                   Direkt nach diesem Erinnerungsbild sehen wir wieder die
                   Szene im Bereitschaftsraum.

                   Mestral setzt sich auf einen Stuhl, Caylon und Miller hören
                   gespannt und rätselnd zu.

                                       MESTRAL
                             Es... Es scheint eine Art
                             Marktplatz zu sein... Es gibt
                             viel Technik dort... Gigantische
                             Bauten säumen die Landschaft.
                             Alles wirkt sehr sauber und
                             dreckig zugleich... Fast ein
                             wenig steril. Aber es stinkt. Es
                             sind so viele Leute dort, es ist
                             so eng. Ich will entfliehen, doch
                             es geht nicht... Ich will für
                             mich alleine sein, Ruhe haben,
                             kein Gedrängele, keine Hetze...


                                       MILLER
                                 (langsam)
                             Das ist unglaublich...

                                       MESTRAL
                                 (den Captain ansehend)
                             Aber Sir, ich... ich habe das
                             alles nie erlebt.

                                       CAYLON
                             Sind Sie sicher?

                                       MESTRAL
                             Ja, völlig sicher.

                   Es herrscht für eine Weile Stille.

                                       CAYLON
                             Warum haben Sie jetzt eigentlich
                             den Zugriff auf die
                             Wissenschaftsstation in meinen
                             Raum transferiert?

                                       MESTRAL
                             Gut, dass Sie darauf zu sprechen
                             kommen...

                   Mestral dreht sich auf dem Stuhl um und wendet zur nun dem
                   direkt vor ihm liegenden Computer zu.

                                       MESTRAL (CONT'D)
                             Sir?

                                       CAYLON
                             Nur zu.

                   Captain und Doktor gesellen sich zu Mestral, beide beugen
                   sich über den Schreibtisch.

                   Auf dem Bildchirm erscheint eine modellhafte und
                   vereinfachte Ansicht der Antares, von oben betrachtet. Auf
                   Tastendruck Mestrals zoomt das Bild leicht weg von der
                   Antares, um das Schiff herum bildet sich ein Kreis,
                   zzischen dem und der Antares die Angabe "r = 10 Lightyears"
                   erscheint.

                                       MESTRAL
                             Nehmen wir einmal an, dass zehn
                             Lichtjahre die maximale
                             Reichweite eines Telepathern ist,
                             was auch begründet ist und durch
                             die Tatsache, dass der Tod
                             Neltsos und die Versammlung der
                             Crew auf Brücke und in der
                             Crewmesse vor rund drei Tagen
                             geschahen, und durch die
                             Tatsache, dass das Omega-31
                             System etwa einen Radius von zehn
                             Lichtjahren hat, unterstützt
                             wird: Dann bleibt nur noch die
                             Frage, ob es bewohnte Planeten
                             oder überhaupt Sternensyste im
                             Omega-31-Sektor gibt, abgeesehen
                             von dem natürlich, das wir gerade
                             durchfliegen.

                   Caylon nickt langsam und bewegt sich zum Fenster.


                   CLOSE-UP: Caylon, wie er in den Weltraum sieht.

                                       CAYLON
                             Wer sollte versuchen, unsere Crew
                             per Telepathie umzubringen?

                   Miller, die drei Schritte entfernt von ihm steht, kommt auf
                   ihn zu, was wir über die Schulter Caylons sehen können.

                                       MILLER
                             Ich glaube nicht, dass es hier um
                             das Umbringen geht.

                   Mestral hat den Scan abgeschlossen, der Computer piept.

                                       MESTRAL
                             Der Langstreckenscan ist
                             abgeschlossen.

                   Caylon und Miller kehren zum Schreibtisch zurück.

                                       CAYLON
                             Und? Resultate?

                                       MESTRAL
                             Es gibt drei Sternensysteme, die
                             vor drei Tagen in einem Radius
                             von zehn Lichtjahren lagen,
                             darunter eines, das eine
                             Supernova als Zentrum hat.

                                       CAYLON
                             Das können wir also schon
                             ausschließen.

                                       MESTRAL
                                 (den Monitor studierend)
                             Richtig. - Ein weiteres in acht
                             Lichtjahren Entfernung, auf
                             unserem Kurs.


                                       CAYLON
                             Aber?

                                       MESTRAL
                             Es gibt keinerlei energetische
                             Signaturen noch sonstige Hinweise
                             auf intelligentes Leben.

                                       CAYLON
                                 (entmutigt)
                             Bleibt noch ein Sternensystem.

                                       MESTRAL
                             Ja.

                   Der Wissenschaftsoffizier deutet auf ein System, das direkt
                   an der Linie des Kreises liegt.

                                       MESTRAL (CONT'D)
                             Doch das System wird häufig
                             durchflogen von klingonischen
                             Schiffen, eine Handelsroute von
                             Andor führt genau durch das
                             System.

                                       CAYLON
                             Haben dort irgendwelche Schiffe
                             angehalten?

                                       MESTRAL
                             Es gibt keine Hinweise darauf. Im
                             übrigen sind - soweit diese
                             Angaben zuverlässig sind - alle
                             Planeten sehr, sehr rohstoffarm.
                             Eine Zivilisation von der Blüte
                             beziehungsweise von den Ausmaßen,
                             wie sie in meinen "Visionen"
                             vorkam, ist dort undenkbar.

                                       CAYLON
                             Aber woher kommen dann diese
                             telepathischen Signale. Wäre es
                             möglich, dass wir, wenn Sie
                             erneut "angezapft" werden, diese
                             Übertragung irgendwie
                             zurückverfolgen können?

                                       MESTRAL
                             Nein. Wie Sie vielleicht wissen,
                             arbeitet Telepathie auf einem
                             hohen Niveau der Quantenmechanik.
                             Es ist für uns nicht möglich, das
                             zurückzuverfolgen. Außerdem waren
                             die letzten Signale wesentlich
                             schwächer als bei den ersten
                             beiden Malen. Ich glaube, wenn
                             wir nicht wieder umkehren, werden
                             wir sie nicht wieder empfangen
                             können.

                   Caylon geht erneut zum kleinen Fenster, seine Mimik zeugt
                   von Nachdenklichkeit.

                                       CAYLON
                             Ich bin nicht bereit, erneut die
                             Crew und dieses Schiff zu
                             gefährden. Es ist nicht unsere
                             Mission, nach neuem Leben zu
                             suchen. Wir haben einen
                             anderslautenden Auftrag.

                                 (a beat)
                             Ich werde beim
                             Sternenflottenhauptquartier
                             beantragen, über dieses System
                             ein Tabu zu verhängen, das jedem
                             Sternenflottenschiff verbietet,
                             es zu durchfliegen oder sich ihm
                             zu nähern.

                   Unter den Blicken von Mestral und Miller geht Caylon zur
                   Tür, öffnet sie und macht einen Schritt hinaus.

                                       CAYLON (CONT'D)(O.S.) (CONT'D)
                                 (auf der Brücke)
                             Mister Tschernovsky, setzen Sie
                             einen Kurs,d er uns
                             schnellstmöglich aus diesem
                             System herausbringt.

                   Miller und Mestral sehen sich mit einem hauch von
                   Verbitterung an.

                                       TSCHERNOVSKY (O.C.)
                                 (undeutlich zu hören)
                             Soll ich einen Kurs programieren,
                             der uns einfach zurück führt?

                                       CAYLON (O.S)
                             Nein. Einfach so schnell wie
                             möglich weg von hier. - Mister
                             Torlan! Bereiten Sie eine
                             Subraumverbindung mit Admiral
                             Forrest vor!


                   Caylon kommt zurück in den Bereitschaftsraum.


                                       CAYLON (CONT'D)
                             Ich weiß, was Sie beide sagen
                             wollen. Nun finden wir des
                             Rätsels Lösung nie. Aber
                             vielleicht ist es besser so.

                                       MILLER
                             Vielleicht.

                                 (beat)
                             Vielleicht aber auch nicht.

                                       CAYLON
                             Manche Rätsel soll man nicht
                             lösen. Vielleicht können wir Sie
                             nicht mal lösen. Es ist gut
                             möglich, dass dieses Volk
                             hunderte von Lichtjahren entfernt
                             ist und durch irgendwelche
                             günstigen Vorraussetzungen im
                             Omega-31-Sektor uns telepathisch
                             erreichen kann.


                                       MILLER
                             Wenn es dieses hypotethische Volk
                             tatsächlich existiert, was war
                             der Sinn des ganzen?

                                       MESTRAL
                             Es gibt für all das eine logische
                             Erklärung.

                                 (steht auf)
                             Beim ersten telepathischen
                             Kontakt haben Sie die
                             Erinnerungen Ensign Neltsons
                             angezapft, um das Gefühl der
                             Einsamkeit zu erleben.


                                       MILLER
                             Und die Crew als... "Mülleimer"
                             benutzt? Für ihre Klaustrophobie
                             oder ihre Bedrägnis?

                                       MESTRAL
                             Eine passende Analogie.


                                       CAYLON
                             Aber warum?

                                       MESTRAL
                             Ich vermute, diese
                             Außerirdischen... leide unter
                             extremster Überbevölkerung. Sie
                             sind technisch so hoch
                             entwickelt, dass es keine
                             Krankheiten gibt, außer einer.


                                       MILLER
                             Der Überbevölkerung.

                                       MESTRAL
                             Auch auf der Erde des
                             einundzwanzigsten Jahrhunderts
                             gab es dieses Problem, vor allem
                             in Ländern der so genannten
                             "dritten Welt" oder
                             Entwicklungsländern, in denen
                             Nachwuchs die einzige Möglichkeit
                             zum eigenen Überleben darstellte.
                             Die Volksrepublik China hat
                             meines Wissens eine Art
                             Geburtenkontrolle eingeführt, um
                             die Überpopulation zu bekänmpfen.
                             Jedoch ohne durchschlagenden
                             Erfolg.

                                       CAYLON
                             Das ist eine Möglichkeit.


                                       MILLER
                             Sie haben Recht, Captain. Die
                             andere wäre Selbstmord, eine
                             Mutation im Hirn Ensign Neltsons,
                             Mord oder einfach... Versagen des
                             Gehirns.

                                       CAYLON
                             Eine Mutation?

                                       MILLER
                             Alles ist denkbar. Wie
                             Lieutenenat Mestral es bereits
                             andeutete: Wir wissen nicht genug
                             über diese Dinge.

                                       CAYLON
                             Dann sollten wir uns auch nicht
                             weiter in die Angelegenheiten
                             dieses Volkes oder die
                             Geschehnisse an Bord einmischen.

                                       MILLER
                             Ist das nicht eine rückständige
                             Einstellung?

                                       CAYLON
                             Ein Captain muss einsehen, wenn
                             er keine Möglichkeit mehr hat,
                             ohne Gefärdung des Schiffes
                             weiter zu forschen. Dieser
                             Zeiptunkt ist jetzt erreicht. Die
                             Ermittlungen in diesem Fall sind
                             eingestellt.

                                       MILLER
                             Und da sagen Leute wie Sie, dass
                             die Menschen durch ihre Neugier
                             so weit gekommen sind.

                                       CAYLON
                             Durch Neugier und Vernunft. Diese
                             beiden Begriffe sind eng
                             miteinander verwoben.

                                       MESTRAL
                             Ich muss dem Captain zustimmen.
                             Auch wenn ich bereit gwesen wäre,
                             auf Kosten meiner...

                                       CAYLON
                                 (verärgert)
                             Ich glaube kaum, dass die
                             menschlichen Werte in Ihnen,
                             Mestral, das zugelassen hätten.
                             Eines Tages werden wir
                             herausfinden,w as hier passietr
                             ist. Doch nicht jetzt.

                                       MILLER
                             Vielleicht sollten wir prüfen, ob
                             auch andere Schiffe beim Flug
                             durch diesen Raumsektor...

                                       CAYLON

                                 (arsch, streng)
                             Wir prüfen gar nichts mehr nach.
                             Verstanden?

                                       MILLER
                             Warum sträuben Sie sich so sehr
                             gegen die Wahr...

                                       CAYLON
                                 (Miller unterbrechend,
                                  laut, fast schreiend)
                             Wegtreten! Alle beide!

                   Mestral beendet die Anwendung auf dem Computer des
                   Captains, während Miller bereits wutentbrannt das Quartier
                   verlassen hat.

                   Kurz sieht Mestral den Captain noch an, der seinen Blick
                   scharf erwiedert. dann verlässt auch er in seinem
                   Krankenstationsoverall den Bereitschaftsraum.

                   In dem Moment, in dem sich die Türen schließen, fasst sich
                   Caylon an seine Schläfen und fährt mit geschlossenen Augen
                   durch seine Haare, dann setzt er sich und reibt sich wie
                   bei Kopfschmerzen die Stirn. Er sieht plötzlich auffällig
                   verwirrt und erschöpft aus, gar ein wenig desorientiert.

                                                              TIMECUT TO:

                   INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM - SPÄTER

                   Caylon redet mit Admiral Forrest.

                   Die Musik ist so laut, dass man die Stimmen nur schwer
                   verstehen kann.

                                       FORREST
                             Ich werde Ihren Antrag an das
                             Hauptquartier wieterleiten,
                             Captain Caylon. Was diese
                             Ereignisse angeht: Ihre
                             Entscheidung war richtig, dem
                             nicht weiter nachzugehen. Auch
                             wenn ich geren gewusst hätte, was
                             bei Ihnen vorgefallen ist. Ich
                             erwarte Ihren Bericht.

                                                              TIMECUT TO:

                   INT. ANTARES - CREWQUARTIER - SPÄTER

                   Ensign Yana Ostrowski sitzt auf ihrem Bett und hält ein
                   Fotot von Frithjof Netlson in der Hand. Sie trauert um
                   ihren Freund, in einer NAHAUFNAHME sehen wir eine Träne,
                   die ihre Wange hinunterläuft.

                   Das Türsignal ertönt.

                                       OSTROWSKI
                             Ja...

                   Kameraschwnk zur Tür, dann:

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - KORRIDOR VOR QUARTIER

                   Müller steht neben Caylon, der gerade das Türsignal
                   betätigt hat.


                                       MÜLLER
                                 (Caylon Mut zusprechend,
                                  seinen Arm anfassend)
                             Sie schaffen das. Ich kenn Sie
                             inzwischen gut genug.

                                       CAYLON
                             Aber was soll ich Ihr sagen? dass
                             wir nicht wissen, was passiert
                             ist.

                   Müller lächelt schwach.


                                       MÜLLER
                             Das ist die einzige Wahrheit, die
                             wir kennen... oder?

                   Müller entfernt sich und verschwindet um eine Ecke.

                   Caylon atmet tief ein und öffnet die Tür.

                                                                  CUT TO:

                   INT. ANTARES - CREWQUARTIER


                   Ostrwoski legt das Bild aus der Hand und wischt sich mit
                   dem modernen Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht
                   (beziehungsweise verdampft sie).

                   Die Tür öffnet sich und Captain Caylon tritt ein.

                                       OSTROWSKI
                                 (steht auf, steht
                                  stramm)
                             Oh, Captain...

                   Caylon nähert sich ihr langsam.

                                       CAYLON
                             Miss Ostrowski... Yana... Es...
                             Es tut mir leid. Ich habe erst
                             selten einen mann verloren. Und
                             jedes Mal schmerzt es auch mir.

                   Ensign Ostrowski bricht erneut in Tränen aus und der
                   Captain nimmt sie oberflächlich in den Arm. Ihr Kopf liegt
                   auf seiner Brust.

                                       OSTROWSKI
                             Wer war das? Wer hat Frithjof
                             umgebracht?

                                       CAYLON
                                 (leise)
                             Es war seine Erinnerung. Seine
                             Einsamkeit. Oder irgend jemand,
                             der genau diesen Schmerz in
                             seinen Erinnerungen suchte.
                                 (beat)
                             Wir wissen es nicht.
                                 (beat)
                             Wir werden es nie herausfinden.

                   AUF Caylon...

                                                             DISSOLVE TO:

                   EXT. WELTRAUM - ANTARES

                   Die melancholische Musik klingt schnell aus, wir verfolgen
                   mit der Kamera langsam, wie die Antares im Weltraum fliegt.


                   Schließlich lassen wir das Schiff vorbeifliegen und sehen
                   nichts als das unendliche Univerum. An einer Stelle blitzt
                   kaum merklich ein Stern auf, als die Kamera ganz langsam
                   sich nach rechts bewegt und immer langsamer wird. Wir
                   beobachten noch einen Augenblick lang diese Stille und
                   Einsamkeit. Dann wird der Schirm schwarz:


                                                                FADE OUT.



                                        ENDE AKT V
     




    Quelle: treknews.de
    • Bewertung

    • Aufrufe

      1256
    • Kommentare

      0
    • TheOssi

    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Keine Kommentare vorhanden



    Gast
    Ein Kommentar hinzufügen

    ×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

      Nur 75 Emojis sind erlaubt.

    ×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

    ×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

    ×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.