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Kurzzusammenfassung:
An Bord der Antares geschenen merkwürdige Dinge. Erst findet sich die gesamte Besatzung ohne erkennbaren Grund in der Mannschaftsmesse ein, dann scheint der als einziger nicht betroffene Mestral seinen Verstand zu verlieren. Für die restliche Crew beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und ihren Wissenschaftsoffizier zu retten...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Das waren die Wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt diese bitte in den Comments, oder in unserem Kritiken-Thread im Forum. - Und jetzt: Viel Spaß!
"Einsamkeit"
written by
Markus Rackow
TEASER
FADE IN:
INT. ANTARES - TSCHERNOVSKYS QUARTIER - NACHT
ENSIGN TSCHERNOVSKY liegt in seinem Bett, das Licht ist
gesenkt. Plötzlich öffnen sich seine Augen und wir sehen,
wie sich die Sternen durch das Fenster in seinen Augen
spiegeln.
Er richtet sich auf und sitzt aufrecht im Bett, seine Augen
starr und weit geöffnet. Linkisch steht er auf und geht
mechanisch zur Tür, öffnet sie. Der Korridor ist hell
erleuchtet.
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR - FOLGEND
Tschernovsky kommt aus seinem Quartier, wie in Trance, mit
weit geöffneten Augen.
Die Kamera fährt vor ihm her. Dann zoomen wir langsam auf
seine starren Augen. Wir sehen eine Träne die Wange
herunterlaufen.
Ein weiteres, WEIBLICHES CREWMITGLIED kommt aus ihrem
Quartier, vor ihr im Gang geht ein OFFIZIER in Uniform: Sie
scheinen allesamt ein gemeinsames Ziel zu haben.
Die Kamera fährt wieder hinter TSCHERNOVSKY her, wie er in
seinem Nachtgewand sich der Tür zur Crewmesse nähert. Auch
die anderen beiden Crewmitglieder treten dort ein.
EXT. WELTRAUM - BUG DER ANTARES
Wir zoomen langsam auf die Fenster der Crewmesse.
Wir erkennen dichtes Gedränge, das Licht ist durch
unzählige Personen getrübt.
Wir zoomen durch die Fenster, in die Crewmesse.
INT. ANTARES - CREWMESSE
Wir können nahzu die gesamte Antarescrew erkennen, wie sie
dicht gedrängt in der Crewmesse steht. Immer mehr kommen
dazu, alle nehmen sich gegenseitig in die Arme. Andere
sitzen wie Leichen starr in den Sitzen.
Es sieht erschreckend und surreal aus, die ganze Crew
scheint in der Crewmesse versammelt zu sein.
INT. ANTARES - UNBEKANNTES QUARTIER
Wir sehen ein MÄNNLICHES BESATZUNGSMITGLIED im Schein
seiner Nachtlampe. Er steht ruckartig vom Bett auf,
schmeißt die Bettdecke weg.
Seine Augen sind extrem weit geöffnet, er schmeißt Stühle
um sich, fasst sich schmerzverzerrt an seinen Kopf.
Dann wirft er seinen Pyjama ab, fällt dann zurück in eine
Zimmerecke und verliert dort zusammengekauert das
Bewusstsein.
EXT. WELTRAUM - ANTARES VOR UNBEKANNTEM MOND
Die Antares liegt scheinbar unaufhaltsam auf den Mond zu.
Er besitzt eine bergige Oberfläche und ist gigantisch im
Vergleich zur winzigen Antares, die offenbar Kurs auf ihn
genommen hat und sich ihm mit Impuls nähert.
EXT. WELTRAUM - ANTARES - FENSTER DER CREWMESSE
Erneut sehen wir die Crew, die nichts davon bemerkt, dass
das Schiff in wenigen Minuten mit einem riesigen Mond
kollidieren wird.
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
FADE IN:
INT. ANTARES - CREWMESSE
Wir fahren mit der Kamara in vielen Kurven durch Lücken
zwischen den dicht gedrängten Crewmitgliedern.
Schließlich stoppen wir vor einem Getränkeausgabegerät und
sehen CAPTAIN CAYLON an der Kante zwischen Boden und Wand
liegen.
AUF Getränkeautomaten. Wir nähern uns langsam dem in die
Wand integrierten Gerät, einer Art Vorstufe des späteren
Replikators und sehen wie das Gerät einen Becher Kaffee
füllt, offensichtlich den des Captains.
Immer mehr Flüssigkeit tropft in den Becher, dessen heißer
Inhalt schließlich über den Becherrans tritt und langsam
die Wand herunterläuft...
... und auf Caylons Kopf tropft, sich langsam in seinen
Haaren und im Nacken ansammelt.
CLOSE-UP Caylon: Seine starren, weit geöffneten Augen
fangen an zu zittern. Seine Lider zucken zusammen, dann
bwegen sich seine Augen. Er ist wach.
Schockiert sieht er sich um, bis er schließlich den
brennenden Schmerz im Nacken spürt und sieht, dass er von
seinem Kaffee stammt.
Ruckartig steht er auf und sieht sich fassungslos um. Was
ist geschehen? Vorsichtig löst er seinen Fuß von einem
Crewmitglied, das auf ihm gelegen hat und versucht sich zu
orientieren. Schließlich sieht er DOKTOR MILLER etwa fünf
Meter neben sich auf einem Tisch liegend, Arm in Arm mit
MESTRAL.
Caylon steigt vorsichtig über zwei Offiziere auf dem Boden
und versucht Miller wachzurütteln. Vergebens. Als er auch
Mestral schüttelt, reagiert der Vulkanier und seine Augen
öffnen sich ruckartig und wirken starr. Dann bewegen sie
sich und der Wissenschaftsoffizier sieht Caylon an, mit
einer ungewohnt verwirrten Mimik.
MESTRAL
(flüsternd, sich
umblickend)
Sir?
Caylon zuckt nur mit den Achseln.
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR
Caylon kommt gefolgt von Mestral aus der Crewmesse.
Nachdem Mestral den Türrahmen verlassen hat, fällt ein
Crewmitglied in dem fremdartigen Schlafzustand über die
Schwelle, das sich an Mestrals Bein geklammert hat. Der
Captain und Mestral müssen ihn zurückschieben, damit sich
die Tür schließt.
Nachdenkliche Stille folgt auf das Schließen der Tür.
CAYLON
(verwirrt, seufzend)
Nun ja... Das ist es, was ich an
meinem Job so liebe: Es gibt
immer was Neues zu entdecken.
MESTRAL
(ernst)
Wir sollten uns darauf
konzentrieren, diese... Situation
zu lösen.
CAYLON
Lösen? Wir müssen erst mal das
Problem in Erfahrung bringen.
MESTRAL
Um es mit einer Prise
terranischen Sarkasmus'
aufzuwerten: Wo liegt das
Problem? Alle schlafen ruhig und
friedlich.
CAYLON
Tolle Idee. Nur hat es bei Torlan
zum Beispiel nicht geklappt.
MESTRAL
Vielleicht sollten wir auf die
Brücke gehen und... den Wecker
stellen.
CAYLON
Ja, aber danach muss ich sofort
was in meinen Magen kriegen. Ich
habe einen Hunger.
Es herrscht Stille.
MESTRAL
Sir, mir ist sowohl in der
Crewmesse als auch im Moment,
hier im Lift, ein... strenger
Geruch aufgefallen. Ihre Kleidung
riecht recht...
streng, das ist der passende
Ausdruck. Stimmt es, dass die
Muskeln ihrer Blase auch im
Schlaf aktiv sind?
AUF Caylon, der die Nase rümpft und an seiner Kleidung
herabsieht.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Caylon und Mestral kommen auf die Brücke. Die beiden sehen
sich um.
Im Stuhl des Captains sitzen BEEM und ein weiterer Offizier
der Nachtschicht, der Ensign auf Beems Schoß. Beem hatte
offensichtlich das Kommando.
Torlan liegt dem Oberkörper auf seiner Konsole.
CAYLON
Ha, das werd ich mir merken! Beim
Dienst einschlafen...
MESTRAL
Ich denke, Mister Beem ist daran
völlig unschuldig.
CAYLON
(sarkastisch)
Ach? - Na ja, es sieht auf jeden
Fall ziemlich innig aus...
Beide wenden sich schließlich von dem Kommandostuhl ab und
gehen zur unbesetzten Wissenschaftsstation, an die sich
Mestral setzt. Caylon sieht ihm über die Schulter.
Die Kamera nähert sich langsam den beiden.
CAYLON (CONT'D)
Haben Sie Computerzugriff?
MESTRAL
Einen Moment. Ich weiß nicht, ob
die Wartungsteams schon mit dem
Hauptcomputer begonnen hatten.
Ich erinerre mich...
(konzentriert auf den
Schirm blickend)
... dass sie zuletzt am
Impulsantriebswerk gearbeitet
haben...
CAYLON
Was ist nun mit dem
Computerzugriff?
MESTRAL
Was sollte damit sein?
CAYLON
Haben Sie welchen?
MESTRAL
Uneingeschränkt.
CAYLON
Gut zu wissen. Nicht, dass jeder
Fremde in den vergangenen...
(die Achseln zuckend)
... wie lange auch immer... an
Bord kommen konnte und munter in
unseren Datenbanken stöbern
konnte.
MESTRAL
(auf den Bidschirm
starrend, arbeitend)
Ich würde das aber nicht als
Anlass für einen
Kriegsgerichtsprozess sehen. - Da
müssten auch sie sich
verantworten, Sir.
CAYLON
Keine Sorge, Lieutenant, tu ich
nicht.
(beat)
Also: Wie lange wurden die
Konsolen nicht mehr benutzt?
MESTRAL
Laut den Protokollen nicht mehr
seit Eintritt in den Omega-31
Sektor. Das war vor...
CAYLON
(drängend)
Na?
MESTRAL
(ein wenig schockiert)
... 53 Stunden...
CAYLON
(starr)
Und... wo befinden wir uns
momentan
MESTRAL
(an der Konsole
arbeitend)
Im Omega-31-2-System.
Auf dem Plasmaschirm sehen wir in einem der vielen Fenster
die Ansicht eines Sternensystems.
CAYLON
(auf den Hauptschirm
deutend)
Legen Sie's auf den Schirm.
Ein sternenloses, schwarzes Bild ist zu sehen, mit
undeutlichen, vereinzelten grauen Schlieren.
Mestral und Caylon sehen sich verdutzt an.
CAYLON (CONT'D)
(verwirrt)
Äh... Zoomen Sie mal raus,
Mestral.
Das Bild wechselt und zeigt nun die unbeleuchtete Seite
eines riesigen Mondes.
CAYLON (CONT'D)
Hm... wir steuern direkt drauf
zu. - Na ja, ich führe eben eine
Kurskorrektur durch. Offenbar ist
der Autopilot inaktiv.
Caylon geht aus dem Bild zur Steuerkonsole, Mestral dreht
sich in seinem Stuhl um zum Captain.
MESTRAL
Da sollten Sie sich beeilen...
CAYLON
(sich umdrehend)
Ach?
MESTRAL
Wir kollidieren in fünfunddreißig
Sekunden!
Mit einem Satz ist Caylon bei der Steuerkonsole und schubst
den Offizier, der an der Konsole saß und auch am Boden
liegend weiter"schläft".
CAYLON
(hektisch an der Konsole
arbeitend)
Ich mache eine Notbremsung!
Die Kamera befindet sich hinter Caylons Rücken, wir können
die Navigationsstation in ihrer vollen Breite sowie den
Hauptschirm sehen, auf dem der Mond bedrohlich näher kommt.
CAYLON (CONT'D)
Verdammt...
(schlägt mit der faust
auf die Konsole)
Es geht nicht!
(drückt mehrmals auf
einen Knopf)
Was zur Hölle ist mit diesem Ding
los?
Caylon sieht zu Mestral, der hinter seinem Rücken links
sitzt. Die Kamera macht seine Kopfbewegung mit und zoomt
ein wenig zurück. Wir sehen Mestral im linken Bildrand,
Caylon nun im rechten, sie sehen sich gegenseitig an.
MESTRAL
Die Wartungsarbeiten!
CAYLON
(mit aufgerissenen
Augen)
Die Wartungsarbeiten!
SPLITSCREEN: In der linken oberen Bildschirmhälfte die
Antares, die im Weltraum auf den Mond zusteuert, rechts
daneben eine zweite Ansicht der Antares. Im unteren
Bildschirmfenster sehen wir in ein breites Fenster, in dem
wir erneut mit der Kamera den Bildschirm, mal Caylon
fixieren, uns aber hinter dessen Rücken befinden.
CAYLON (CONT'D)
Okay... Ganz ruhig... Ich
versuche irgendwie mit diesem
Steuerknüppel...
Das linke obere Fenster zeigt für einen kurzen Moment den
Joystick, der zum manuellen Steuern des Schiffes dient.
Dann wechselt die Ansicht kurz zu Mestral, der zum Captain
sieht, dann wieder zurück Antares.
CAYLON (CONT'D)
... irgendwie dieses Schiff bei
vollem Impuls über dieses Ungetüm
zu steuern.
Erneut wechselt das linke obere Bild und zeigt Mestral.
MESTRAL
Noch zehn Sekunden!
Das Bild springt zurück zur Antares.
CAYLON
Oh Gott...
In dem Moment reißt der Captain den Steuerknüppel zu sich
und zieht damit die Antares hoch.
EXT. MOND/WELTRAUM - ANTARES ZWISCHEN MONDGEBIRGE
Mit hoher Geschwindigkeit rast die Antares auf den Mond zu
und wird ruckartig nach oben gerissen, allerdings prallt
sie mit dem Rumpf an einen der Berggipfel, wodurch sie
plötzlich in einem parallel zur Mondoberfläche verlaufenden
Kurs gerissen wird und in einer Art Tal zwischen hohen
Bergen weiterfliegt. Dieses Tal ist etwa fünf mal so breit
wie die Antares, die Berge sind etwa 3000 Meter hoch, also
deultich größer, als die Antares.
Der Berggipfel, mit dem die Antares kollidiert ist, wird
zersprengt, Trümmer fliegen in alle Richtungen. Einer der
Felsbrocken rast auf dei Kamera zu und das Bild wird
schwarz.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGENDE SZENE
Das Schiff wird stark durchgerüttelt.
SPLITSCREEN: Die obere Bildschirmhälfte folgt der Antares,
die untere zeigt die Steuerkonsole mit Caylon an ihr.
CAYLON
(schreiend)
Verdammt! Irgendwie kann ich das
Schiff kaum noch hochziehen!
(auf eine Anzeige
blickend)
Wir werden vom Gravitationsfeld
angezogen! Ich muss uns irgendwie
an diesen Bergen vorbei
fliegen...
Einige Sekunden fliegt Caylon die Antares, dann sehen wir
wieder im Vollbild die Brücke.
MESTRAL
Sir, versuchen Sie uns weiter
durch dieses Tal zu lenken...
Ich werde die Waffen
aktivieren...
EXT. MOND/WELTRAUM - ANTARES ÜBER MONDGEBIRGE
Wir sehen das Schiff im leichten Sinkflug zwischen Hügel
und spitzen Bergen vorbeirasen.
Plötzlich fliegt das Schiff in den von der Sonne beschienen
Teil des Mondes und erstrahlt silbern im Glanz der Sonne.
Die Berge erinnern an die Alpen, bloß in einem monotonen
grau.
INT. ANTARES - BRÜCKE
Das grelle Sonnenlicht scheint in die Brücke.
Caylon blinzelt und dreht ruckartig den Kopf weg, hält
seine rechte Hand auf dem Schirm dargestellten Sonne
entgegen.
MESTRAL
Ich werde einen Filter über die
Sonne legen.
Auf dem Hauptschirm verschwindet die grelle, weiß-bläuliche
Sonne, die helle Mondoberfläche verliert an Intensität.
MESTRAL (CONT'D)
(ruhig)
Sir, in wenigen Sekunden werden
wir auf die Oberfläche prallen...
CAYLON
(rufend)
Ich weiß! Aber irgendwas scheint
mit der Lenkung nicht zu
funktionieren. Ich kann das
Schiff nicht hochziehen.
MESTRAL
(realtiv ruhig)
Offenbar haben wir uns bei der
Kollison mit dem Berggipfel mehr
beschädigt, als wir dachten!
CAYLON
(ruft, nervös)
Wie kommen wir hier wieder raus,
verdammt?
MESTRAL
(spricht ruhig)
Ich kann mithilfe der Sensoren
rund 300 km vor uns die
topographischen Begebenheiten
erkennen. Dieses Tal endet in
dreiundzwanzig Sekunden bei
dieser Geschwinigkeit...
CAYLON
(sieht Mestral entsetzt
an)
WAS?
MESTRAL
(langsam unruhig
werdend)
Hören Sie bitte zu. Das Tal endet
in einem sanft ansteigenden Berg.
Tun Sie einfach nichts. Wenn
meine Berechnungen stimmen,
werden wir am Fuß aufprallen und
dann dort hoch... geschleudert
werden.
CAYLON
(lässt den Joystick los)
Ihr Leben liegt in meinen Händen.
MESTRAL
Keine Sorge. Halten Sie sich
einfach fest. Drei... Zwei...
EXT. MOND/WELTRAUM - ANTARES
Wir folgen der Antares aus einer erhöhten Ansicht im
Halbprofil.
Dann hält die Kamera und verfolgt die Antares nach rechts,
wo das Schiff in einer Staub- und Trümmerwolke auf dem Fels
des Mondes aufprallt und wie durch eine Rampe mit hoher
Geschwindigkeit den Fuß eines Berges hoch bis zu seinem
Gipfel gezogen wird und dann in den freien Raum zusteuert.
Einige Trümmer, sowohl vom Berg als auch Teile des Rumpfes
der Antares schweben durch den Raum.
In einer neuen Einstellung sehen wir die Antares von dem
Mond wegfliegen und sehen einen orangenen Gasriesen, um den
der Mond offennbar kreist.
INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER
Caylon sitzt nach wie vor an der Steuerkonsole, hält sich
mit beiden Händen an den Seitend er Konsole fest. Seine
Augen sind weit geöffnet, er sitzt starr da.
Im Hintergrund rappelt sich Mestral wieder auf, da er
offenbar von seinem Stuhl gerutscht ist.
MESTRAL
Alles in Ordnung, Captain?
CAYLON
(zögernd)
Ja... Ja...
(löst sich von der
Konsole)
Ja! Das war ja... ich meine. Das
wäre doch eine unglaubliche
Attraktion für einen
Freizeitpark.
MESTRAL
Freizeitpark?
CAYLON
(steht von der Konsole
auf)
Na ja, ich glaube die gibt es
seit dem Ende des dritten
Weltkriegs nicht mehr. Meinem Ur
Urgroßvater gehörte so ein Park
in Australien. Da gab es so
Karusselle und Bahnen...
(sieht Mestral an, der
ihn verständnislos
ansieht)
Ach, lassen wir das.
MESTRAL
Nun gut, wir sollen uns nun um
die Crew kümmern.
CAYLON
Glauben Sie nicht, dass die alle
wach geworden sind?
MESTRAL
Kaum.
CAYLON
Sie könnten recht haben. Aber die
Frage ist, wie kriegen wir sie
wach? Wir können nicht jedem..
(fasst an seine nasse,
rechte Schulter)
... eine Tasse Kaffee über den
Kopf kippen.
MESTRAL
Kaum, das ist richtig. Wir haben
doch Wcker an Bord, oder?
CAYLON
(verwirrt)
Äh... Ja-a.
MESTRAL
Ich frage nur, weil ich als
Vulkanier keinen Wecker brauche.
CAYLON
Sie sind doch nur zu einem...
MESTRAL
(den Satz gelangweilt
fortsetzend)
... Achtel Vulkanier, ja. Aber
genau das ist einer der Vorzüge
dieses Achtels an Chromosomen.
Ich habe einen inneren Wecker.
CAYLON
Nun gut, wir schweifen vom Thema
ab. Was ist mit einem Wecker?
MESTRAL
Ein Pfeifton, laut und
hochfrequent, oder ein extremer
Bass, könnte die Crew aufwecken.
CAYLON
(die Hände reibend)
Gute Idee. Wieso nehmen wir nicht
beide Töne, abwechselnd?
MESTRAL
(nickend)
Eine exzellente Idee.
Er geht zu Torlan und schiebt den Andorianer behutsam
beiseite. Dann tippt er etwas in die Konsole ein und gibt
Caylon ein Zeichen.
Ein hochfrequenter Pfeifton ertönt, für eine Sekunde.
Caylon hält sich die Ohren zu. Dann ertönt ein dumpfer,
extrem tiefer Bass.
CAYLON
(zu Mestral)
Das kribbelt im Magen...
Plötzlich regt sich etwas im Kommandostuhl. Auch der
Offizier, der neben der Navigationskonsole auf dem Boden
liegt, bewegt sich.
Caylon nickt Mestral zu und die sich abwechselnden
Sinustöne hören auf.
BEEM
(schreiend)
Gott! Was zum Teufel... Runter!
Der Offizier der Nachtschicht springt von Beems Schoß, Beem
steht ruckartig auf und starrt mit rotem Kopf Caylon und
Mestral an.
BEEM (CONT'D)
Äh... Si-Sir... Mir ist das
unbegreiflich...
OFFIZIER #1
(fassungslos)
Ich muss mich entschuldigen, aber
ich habe überhaupt keinen
Schimmer, wie ich...
BEEM
(verwirrt)
Ich auch nicht...
CAYLON
(beschwichtigend)
Beruhigen Sie sich, meine
Herren...
STEUEROFFIZIER (O.S.)
(sich am Kopf reibend)
Was? ...
CAYLON
Es ist alles in Ordnung.
AUF BEEM und die beiden Offiziere.
DISSOLVE TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES
Wir befinden uns vor den Fesntern der Crewmesse und sehen,
wie unzählige Crewmitglieder herumirren und die Messe
verlassen, manche den Kopf schüttel, wieder andere sich
verwirrt mit anderen unterhalten.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER
Wir sehen Caylons Gesicht in einer NAHAUFNAHME voll auf dem
Bildschirm. Er scheint auf etwas hinter der Kamera zu
blicken.
CAYLON
Ha-allo?
(a beat)
Aufwachen!
Caylons Gesicht verschwindet, die Kamera fährt in dieser
Position hoch und senkt sich dann, so dass sie wieder in
einer Waagerechten steht. Caylon, Beem, Mestral sowie die
drei Offiziere stehen um Torlan herum, der unverändert auf
seiner Konsole liegt.
Im Hintergrund treten einige Offiziere aus dem Turbolift,
darunter auch MÜLLER undTschernovsky, die sich im
Hintergrund mit Beem und den beiden Offizieren unterhalten.
TSCHERNOVSKY
Was ist passiert?
BEEM
(Achseln zuckend)
Ich hatte Nachtschicht. Und
plötzlich...
Wir konzentrieren uns wieder auf Caylon sowie Mestral und
Müller, die näher kommt.
CAYLON
Fragen Sie nicht! Ich habe keine
Ahnung. Ich erzähle ihnen später,
warum wir noch am Leben sind?
MÜLLER
(näherkommend)
Gut, dann können Sie mir ja auch
von den Kratzern an den Scheiben
der Crewmesse erzählen.
CAYLON
Wussten Sie, dass eine Tasse
Kaffee unser Lebensretter war?
Müller sieht fragend Caylon an, dannbetrachtet sie näher
Torlan. Mestral und Caylon tun es ihr gleich.
MÜLLER
Was ist mit ihm?
CAYLON
(Kopf schüttelnd)
Wenn wir das nur wüssten.
MESTRAL
(sich der Konsole
widmend)
Ich habe eine Idee...
CAYLON
Nicht schon wieder diese
Fieptöne!
MESTRAL
Keine Sorge, unsere Ohren nehmen
Ultraschall nicht wahr.
CAYLON
Ultraschall?
MESTRAL
Neben dem Gespür für Vulkanier
beziehungsweise Pheromone nehmen
die Fühler der Andorianer auch
Ultraschall war.
Plötzlich wacht Torlan auf und schreckt hoch.
TORLAN
(seine Fühler
zusammendrückend)
AH!
Mestral drückt einen Knopf und Torlan beruhigt sich.
AUF Caylon und Müller, dann AUF Torlan, der wütend und
verwirrt zugleich Mestral und dann den Captain ansieht.
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR VOR DER CREWMESSE
Ein WEIBLICHES CREMITGLIED, Mitte zwanzig, mit blonder
Haartracht und seichtem russichem Akzent, drängelt sich aus
der Crewmesse und betritt den davor liegenden Korridor, in
dem mehr als ein Dutzend Offiziere stehen oder gehen.
WEIBLICHER OFFIZIER #1
(sich umsehend, zu sich
sprechend)
Wo ist Frithjof?
Sie sieht sich weiter um und verlässt verwirrt das Bild,
während im Hintergrund sich unzählige Crewmitglieder
unterhalten oder verunsichert herumlaufen. Dann, als das
Crewmitglied das Bild verlässt, ...
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
EXT. WELTRAUM - ANTARES
Das Schiff fliegt nach wie vor mit Impuls, mit dem Bug auf
uns zu. Im Hintegrrund sehen wir klein den Mond, der um den
orange-farbenen Gasriesen kreist.
Die Kamera folgt dem Schiff, das an uns vorbeifliegt, so
das wir das beschädigte Heck betrachten können. Wir sehen
in großer Entfernung die bläuliche Sonne des
Sternensystems.
INT. ANTARES - KORRIDOR
Der weibliche Offizier geht nach wie vor suchend durch den
mit Crewmitgliedern angefüllten Korridor. Sie spricht im
folgenden zahlreiche Crewmitglieder an.
Die Kamera folgt ihr hinter ihrem Rücken.
WEIBLICHER OFFIZIER #1
Rick, hast du Frithjof gesehen?
OFFIZIER #2
(an einen Offizier sich
wendend)
Nein.
(beat)
Hast du schon gehört, was hier
passiert ist? Ich hab noch keine
Ahnung...
WEIBLICHER OFFIZIER #2
(zwei Männer im Gespräch
unterbrechend)
Habt ihr irgendwo Frithjof
bemerkt?
OFFIZIER #3
Nein.
OFFIZIER #4
Ach, Yana, muss Liebe schön sein.
Wir sind gerade aus einer Art
Bewusstlosigkeit aufgewacht, und
du findest das scheinbar so
uninteressant, dass du gleich an
Frithjof denkst.
(lacht)
WEIBLICHER OFFIZIER #1
(weitergehend)
Ach... Ich werd' einfach in
seinem Quartier nachscbauen.
Sie geht um eine Ecke des Korridors und verschwindet aus
dem Bild.
TIEMCUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR
ENSIGN YANA OSTROWSKI, der weibliche Offizier, geht durch
den Korridor und bleibt schließlich vor einem Crewquartier
stehen.
Sie betätigt das Türsignal an eienr Amatur neben der
metallenen Tür.
Sie wartet einige Sekunden, die Tür öffnet sich jedoc
nicht. Schließlich gibt sie einen Code ein, und die Tür
öffnet sich. Es scheint sich um das gemeinsame Quartier der
beiden zu handeln. Die Kamera folgt ihr in das Quartier...
INT. ANTARES - CREWQUARTIER
... und wir sehen, wie sie Licht anschaltet. Da die Kamera
hinter ihrem Rücken steht, können wir nicht sehen, was vor
ihr liegt, sondern HÖREN nur einen lauten und anhaltenden
Schrei aus dem Mund Yanas.
CUT TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
Die Kamera ist auf dei Doopeltür gerichtet, hinter den
matten Scheiben sehen wir dunkle Silhouetten näher kommen.
Die beiden Türhälften gleiten plötzlich geräuschlos
auseinander und Doktor Miller kommt herein, gefolgt von
zwei männlichen Offizieren, die eine Trage mit dem
Liebhaber Yanas, Frithjof Neltson, hineintragen. Er scheint
tot zu sein, sein Gesicht ist blutüberströmt.
In einer anderen Einstellung sehen wir, wie die beiden
Offiziere nach einem Fingerzeig Millers den Leichnahm auf
dem Biobett absetzen und mit der Trage nach rechts aus dem
Bild gehen.
MILLER
(zu sich)
Ich könnte schwören, ich habe die
Krankenstation heute Nacht nie
verlassen... Und plötzlich ...
(seufzt)
... findet man sich in der
Crewmesse beim Gruppenkuscheln
wieder.
Die beiden Offizere kommen zurück.
MILLER (CONT'D)
(zu den Offizieren)
Danke, meine Herren, Sie können
gehen.
Die Offizere nicken und kommen auf uns zu und verlassen
nach links die Krankenstation durch den Haupteingang.
Miller nimmt in einer Naheinstellung von einem kleinen
Rollwagen ein Laserskalpell und widmet sich dem Leichnahm.
MILLER (CONT'D)
(den toten Körper
angewidert anstarrend)
Darf ich das überhaupt? Nun ja,
es war Mord, aber... bestimmt
wollte er das nicht. Ich meine,
er kommt aus Finnland und...
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM
Caylon, Müller und Yana Ostrowski befinden sich in dem
Raum. Müller steht hinter Ostrowski, die auf einem Stuhl
sitzt, gegenüber dem Captain. Sie weint und hat eine Art
von Trockentuch in der linken, das bei Kontakt mit den
Tränen aufleuchtet, offenbar die Haut zu trocknen.
CAYLON
(einfühlsam, leise)
Nun, Miss Ostrowski... Ich möchte
Ihnen mein Beileid aussprechen..
OSTROWSKI
Wir...
(bricht erneut in Tränen
aus)
... hatten vor uns zu verloben.
CAYLON
Das... ist schrecklich. Aber, nun
ja... Ich muss Ihnen einige
Fragen stellen. Eigentlich sollte
das die Sicherheit machen,
aber...
OSTROWSKI
Ist schon gut...
(versucht sich zu
beruhigen)
CAYLON
Also, Sie hatten wirklich eine
gut Beziehung?
OSTROWSKI
(laut, heulend
Wollen Sie damit andeuten ICH
hätte ihn getötet? Captain, das
hätte ich nie getan!
CAYLON
Nein, das glaube ich auch nicht,
ernsthaft. Also, es ging ihm gut,
er war glücklich und alle mochten
ihn?
OSTROWSKI
Ja... Er... Er
(bricht in Tränen aus)
... hatte immer gesagt, dass er
sich auf diesem Schiff so wohl
fühle. Es war sein Traum... Hier
passiere so viel...
MÜLLER
Das kann man wohl sagen.
CAYLON
(wirft Müller einen
vorwurfsvollen Blick
zu)
Aber eines ist mir unklar. Ganz
offensichtlich war er ja nicht in
der Crewmesse oder auf der
Brücke, oder?
OSTROWSKI
Und?
CAYLON
Na ja... Die gesamte Crew hatte
sich an diesen beiden Orten
versammelt, hauptsächlich in der
Crewmesse... bis auf ihn...
(sieht Yana an)
Nun ja, Sie sollten sich erstmal
ausruhen. Die beiden
Sicherheitsoffiziere vor de Tür
werden Sie in ein neues Quartier
bringen, Miss Ostrowski.
Ostrowski verlässt den Raum, Müller nimmt auf dem Stuhl
Platz.
MÜLLER
Komisch, nicht?
CAYLON
(nachdenkend)
Ja.
MÜLLER
Nun gut, ich erwarte Ihren
Bericht.
CAYLON
Kriegen Sie schon bald.
MÜLLER
Jetzt, bitte! Captain Caylon, ich
kann das fordern! Die Antares ist
ziemlich mitgenommen...
In dem Moment piepst das Interkom. Caylon dreht sich und
betätigt den Knop auf seinem Monitor.
CAYLON
Ja?
MILLER'S KOMM-STIMME
Hier ist Doktor Miller. Captain,
ich habe etwas gefunden...
CAYLON
Gut, ich komme.
Caylon beendet die Verbindung, er und Müller sehen sich an.
CAYLON (CONT'D)
Wie ich es schon sagte. Bald.
MÜLLER
Ich bin im Maschinenraum, falls
Sie ihren Ersten Offizier suchen
sollten. Er repariert das Schiff.
AUF Caylon, dann...
CUT TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
Die Kamera befindet sich dicht bei dem haupteingang und sit
auf Doktor Miller gerichtet, die am Biobett arbeitet.
Caylon betritt die Krankenstation und bleibt kurz hinter
dem Eingang stehen. Der Dotkor arbeitet an Miller
Leichnahm, verdeckt aber den größten Teil dessen Körpers,
nur die Beine und ein Teil des Oberkörpers sind zu sehen.
Plötzlich zuckt der gesamte Körper hoch und Caylon zuckt
ein wenig zusammen.
Miller bemerkt ihn, legt die Werkzeuge aus der Hand, lässt
das Biobett langsam in die Wandhineinfahren und eilt auf
ihn zu.
MILLER
Nicht gucken! Sonst sind Sie
wieder bewusstlos!
Sie zieht den Vorhang zu und stellt sich Caylon gegenüber.
CAYLON
Haben Sie schon herausgefunden,
warum wir alle...
MILLER
Bei allem gehörigen Respekt: Ich
kann mich nicht zerteilen.
CAYLON
Ja, tut mir leid, Doktor. Es ist
nur... na ja, ich finde das alles
ein wenig mysteriös. Das ist
alles. Nun, was hatten Sie denn
sonst für mich?
MILLER
Ich habe mir... - widerwillig,
wie ich eingestehen muss - in
einer Autopsie mal seinen
Verdauungstrakt angesehen, seine
Atemwege, sein Herz, seine
Schilddrüse... alles, was wir so
an Organen haben. Sogar seine
Nerven habe ich gerade getestet,
und sie reagierten prima.
CAYLON
Also war es wohl Selbstmord.
MILLER
Nein. Keine Strahlung, keine
Medikamente, keine Projektile,
keine Schnitte durch Messer oder
andere Klingen, keine
Verbrennungen. Nur einige
Verletzungen, da er wohl ziemlich
in seinem Quartier gewütet hat.
Aber sonst - nichts, was auf Mord
beziehungsweise Selbstmord
hindeuten würde. Und keine dieser
Verletzungen waren
lebensbedrohlich. sein
Blutverlust lag bei
schätzungsweise 500 Millilitern.
Das ist ein Witz.
CAYLON
Und das wollten Sie mir
mitteilen?
MILLER
Nein, ich wollte Sie fragen,
woran es sonst liegen könnte.
CAYLON
(verwirrt)
Bitte?
MILLER
(erläuternd)
Na ja, raten Sie mal: Keine
physische, sondern...
CAYLON
(Achsel zuckend)
... psychische...
MILLER
... Ursache, richtig! Nun ja,
eigentlich war es nicht direkt
eine psychische Ursache, aber es
hat damit angefangen.
CAYLON
Ich verstehe rein gar nichts.
MILLER
Sehehn Sie? So ging es mir auch.
Sie zieht den Vorhang wieder auf und geht zurück zum großen
Diagnosebildschirm des Biobetts, Caylon folgt ihr.
MILLER (CONT'D)
Sehen Sie her!
Caylon kommt näher und betrachtet die Ansicht eines
menschlichen Gehirns, die in allen Farben des Spektrums
dargestellt wird, ähnlich wie bei einem Wärmebild.
MILLER (CONT'D)
Das ist eine Ansicht von Neltsons
Gehirn.
CAYLON
Offensichlich, ja.
MILLER
Gut, sagen Sie "Stopp!", wenn Sie
mir nicht mehr folgen können! -
(sie zeigt mit ihrem
Finger auf bestimmte
Bereiche des Svhirms)
Hier ist das Erinnerungszentrum
des Hirns. Dort wird quasi alles
abgespeichert, was passiert.
Alles.
ber diese Synapse wird eine Art
von Kortex stimuliert, der dafür
sorgt, dass Informationen in
einer Art Zwischenspeicher - hier
- untergebracht werden. Unser
Kurzzeitgedächtnis, so eine Art
Arbeitsspeicher. Oftmals ist es
allerdings schwer, da einige
Erinnerungen verdrängt wurden
oder einfach vergessen wurden.
Wenn man etwas so verdrängt oder
vergisst, werden diese
Informationen so untergebracht,
dass sie nicht sofort erreicht
werden können von diesem...
Verbindungskabel. Doch offenbar
hat jemand ganz schön stark
diesen Nerv angezaft. Der Kortex
wurde völlig überlastet, sein
Zwischenhirn ist fast geplatzt.
Irgendwie hat er sich so stark an
etwas erinnern wollen, dass er
sich damit umgebracht hat. Oder
irgendjemand. Er wollte so viele
verdrängte Informationen aus
seinem Hirn holen, dass das
System quasi abgestürzt ist.
Außerdem muss das ganze wohl
ziemlich geschmerzt haben.
CAYLON
(mit starrem Blick,
zögernd)
Ich... Ich hab's verstanden. Sie
haben das ganze sehr anschaulich
dargestellt. Das muss man ihnen
lassen.
MILLER
Danke.
(wendet scih vom Monitor
ab)
Also war es wohl kein Mord. Und
da wir unmöglich so sehr uns an
etwas erinnern können, dass unser
Gehirn sich deaktiviert
beziehungsweise selbst
zerstört... war es auch kein
Selbstmord. Es ist mir ein
Rätsel. Besser gesagt war es das.
CAYLON
Wie darf ich das verstehen?
MILLER
Nun ja, es gibt eine Möglichkeit.
Wir haben einen leicht
telepathisch begabten Humanoiden
an Bord.
CAYLON
Mestral?
MILLER
Exakt.
CAYLON
Und Sie meinen, dass...
MILLER
(den Satz fortsetzend)
... er irgendwie Neltsons Gehirn
angezapft hat.
CAYLON
Aber Mestral war genauso wie alle
anderen... nun ja, am
Schlafwandeln. Der einzige, der
nicht in der Crewmesse oder auf
der Brücke war... das war Ensign
Frithjof Neltson.
MILLER
Ja. Und da drängt sich wenigstens
mir die Frage auf: Warum war er
nicht dort?
AUF Caylon, wir zommen immer näher heran, dann...
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
INT. ANTARES - COMPUTER- UND DATENVERARBEITUNGSRAUM
Caylon und Müller befinden sich in dem aus "Der Funke, Teil
II" bekannten Raum.
Wir haben an der linken Bildhäfte den Kopf des sitzenden
Caylons im Profil, in der rechten Bildhälfte die Umrisse
eines von der Seite betrachteten Flachbildschirms.
Plötzlich schießt hinter Caylons Kopf eine Hand hervor und
drückt eine Taste an dem rechten Seitenrand des Monitors.
MÜLLERS STIMME
Nur 31 Jahre alt. Viel zu jung
zum Sterben.
CAYLON
Sowit ich weiß ist einer meiner
Vorfahren mit 17 Jahren
gestorben. Was sagen Sie dazu?
MÜLLERS STIMME
Erst recht zu jung. - Warum
machen wir eigentlich diese
Arbeit?
AUF Caylon, der seinen Ersten Offizier anblickt.
CAYLON
Weil wir nun mal die
höchstrangigen Offiziere und die
einzigen sind, die sich
freiwillig für so etwas hergeben.
(a beat)
Außerdem... mochte ich es schon
immer in Dateien herumzustöbern.
Wir betrachten nun das Bild, das der Monitor anzeigt, in
voller Größe. Wir sehen eine Datei namens "ein Passfotot
eines lächelnden, blauäugigen Mannes mit blonden, bis zur
zum Kiefer reichenden, stränigen Haaren.
dann bewegt sich die Kamera zurück und kommt über den
Köpfen von Caylon und Müller, die beide an Stühlen an dem
Tisch sitzen, langsam zum Stehen.
CAYLON (CONT'D)
Vater war Atte Neltson, der war
wohl irgendwie verwandt mit
diesem deutschen Bundeskanzler...
MÜLLER
Sie meinen Brandt? Kann ich mir
kaum vorstellen.
Brandt war in Schweden, nicht im
ehemaligen Finnland.
CAYLON
Hier steht aber, dass er, wie
sich später herausstellte, mit
Brandt verwandt ist. Wie auch
immer...
Neltson kam auf jeden Fall aus
Skandinavien
... aus Neu Helsinki.
MÜLLER
Muss schön dort sein. Mein Vater
wollte dort immer Urlaub machen,
aber irgendwie schaffte er es nie
aus Norddeutschland heraus. - Das
hier ist interessant...
(deutet mit dem
Zeigefinger auf eine
Textpassage)
Er scheint bis heute an so einer
Art Kindheitstrauma zu leiden.
Sein Vater war da wohl nicht ganz
unschuldig.
CAYLON
Ja...
(studiert den Monitor)
Er war als Kind vier Tage lang in
einer stockdunklen Höhle nahe des
Glittertinds eingeschlossen. Das
ist ein 2470 Meter in der Höhe
messender Berg, und ganz
offensichtlich konnt er nur
überleben, weil dort eine
Wasserquelle war und eine
ständige Luftzufuhr. Das ganze
war durch eine ziemlich riskante
Kletterpartie passiert und da der
Vater sich weigerte moderne
Hilfsmittel zu nutzen, dauerte
die Suche und Bergung ziemlich
lange. Danach hatte sich Frithjof
Neltson von Grund auf verändert.
MÜLLER
Er scheint mir schon immer sehr
ruhig und zurückgezogen gewesen
zu sein. Erst durch seine
Liebesbeziheung zu Miss Ostrowski
schien er... aufzutauen und sich
langsam an Bord einzuleben.
CAYLON
Ich sehe gerade, dass er auch
noch als Techniker auf den
unteren Decks arbeitet, also da
wo sonst niemand ist.
MÜLLER
Muss ziemlich einsam sein.
(beat)
- Ach, übrigens...
CAYLON
Ja?
MÜLLER
(verlegen)
Es... Es war nicht so wichtig,
Wir sollten uns besser auf diese
Datei konzentrieren.
CAYLON
(Müller fragend
ansehend)
Sehe ich das falsch, oder haben
Sie seit dem Anbruch dieser
Mission, Probleme, sich mit mir
zu unterhalten?
MÜLLER
Oh, das sehen Sie falsch, Sir.
CAYLON
Sicher?
MÜLLER
Sicher.
MILLERS KOMM-STIMME
Doktor Miller an den Captain.
Caylon berührt eine kleine Taste auf einem
Kommunikationsinterface, das sich neben ihm auf dem Tisch
befindet.
CAYLON
Caylon hier, was gibt es?
MILLER'S KOMM-STIMME
Es gibt hier etwas interessantes,
über das ich mit Ihnen sprechen
muss, Sir. Aber nicht über das
Interkom.
CAYLON
(stirnrunzelnd)
Kein Problem, ich komme.
AUF Caylons Zeigefinger, wie er auf die Taste drückt und
die Verbindung trennt, dann...
CUT TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
Der Captain kommt in die Krankenstation. Miller arbeitte an
der Arbeitsfläche nahe des Biobettes, wo auch ein Monitor
steht.
Sie bemekrt Caylon und dreht sich um, bleibt auf ihrem
Hocker jedoch sitzen.
CAYLON
(vor ihr stehen
bleibend)
Doktor?
MILLER
Captain. Ich habe etwas...
unschönes herausgefunden. Wir
haben an Bord genau eine Person,
die telepathische Kräfte besitzt,
richtig?
CAYLON
Äh... Mestral?
MILLER
Genau.
CAYLON
Das hatten wir doch vor eienr
Stunde schon mal.
MILLER
Ja, aber ich habe mich ein wenig
in der vulkanischen Datenbank
umgesehen, und wissen Sie was?
Alle Symptome, die Neltson
aufweist, stimmen mit dem
vulkanischen Psychoselbstmord
überein. Das ist eine schlechte
Übersetzung von tal'fek hagato
ru.
CAYLON
Und?
MILLER
Ich befürchte, es besteht die
Möglichkeit, dass sich die
Hinweise verdichten, dass Mestral
diesen vulkanischen Selbstmord
bei Neltson durchgeführt hat.
CAYLON
Aber ich denke, es ist ein
Selbstmord.
MILLER
Ja, aber irgendwie scheint es
Mestral gelungen zu sein, ihn auf
Neltson...
CAYLON
Doktor, ich sehe vielleicht ein,
dass niemand an Bord Mestral
sonderlich gut kennt. Aber...
MILLER
Ich meine, er ist ziemlich
merkwürdig, oder? Sehen Sie, er
kämpft mit seinem Emotionen
stärker als irgendein anderer
Vulkanier. Er ist nur zu einem
Achtel Vulkanier, stellen Sie
sich das vor. Er ist ein Unikat,
so etwas gab es noch nie.
Vielleicht ist aus ihm auch ein
Psychopath geworden.
CAYLON
(streng, laut)
Reissen Sie sich zusammen,
Doktor! Das alles erklärt
außerdem nicht, warum wir alle...
MILLER
Ernsthaft! Haben wir irgendeine
Ahnung, ob vulkanische und
menschliche Erbanlagen sich
vertragen? Es gibt keine
Vergleichsbeispiele!
CAYLON
Und was soll ich nun tun?
MILLER
Sie sind der Captain. Die
Sicherheits des Schiffes liegt
allein in Ihren Händern. Bedenken
Sie das.
Miller dreht sich wieder um und arbeitet am Computer
weiter. Caylon verlässt nach kurzem Nachdenken und Zögern
die Krankenstation.
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR VOR KRANKENSTATION- FOLGEND
Wir sehen Caylon, wie er die Krankenstation verlässt und
sich die Türen hinter ihm schließen. Wir folgen ihm mit der
Kamera, in dem wir vor ihm herfahren. Schließlich bremst
die Kamera, weil Caylon mit entschlossenem Gesicht an einem
Interkominterface stehen bleibt.
CAYLON
Captain Caylon an Mister Beem.
Kommen Sie bitte mit zwei
Sicherheitsleuten in mein
Quartier.
Wir zoomen auf das Interkom...
BEEMS KOMSTIMMME
Aye, Sir. Ich bin schon auf dem
Weg.
Das Interkom ist voll im Bild.
CUT TO:
INT. ANTARES - QUARTIER DES CAPTAINS - MOMENTE SPÄTER
Caylon sitzt bereits auf seinem Stuhl und studiert ein
PADD, als das Türsignal ertönt.
CAYLON
(das PADD aus der Hand
legend)
Herein!
Beem tritt ein und sieht noch einmal zu zwei
Sicherheitsleuten vor der Tür.
BEEM
Warten Sie hier!
Dann schließt sich die Tür und Beem tritt ein.
BEEM (CONT'D)
(auf den Boden starrend)
Sir, ich weiß,Sie können mich
nicht sonderlich gut ausstehen
und ich habe heute... einiges
falsch gemacht. Ich habe das
Kommando gehabt und hätte uns
fast alle umgebracht.
Ich bin bereit mit allen
Konsequenzen mich abzufinden.
CAYLON
(leicht schmunzelnd)
Dann ist es ja gut. Es gibt keine
Konsequenzen. Warum auch? Wir
alle waren nicht bei unseren
Sinnen.
BEEM
Warum sollte ich dann kommen?
CAYLON
Ich werde gleich Lieutenant
Mestral hierher bestellen. Sie
warten zusammen mit ihren Leuten
in meinem Waschraum.
BEEM
Wir sollen auf der Toilette
warten? Worauf.
CAYLON
Sie warten einfach. Wenn die Tür
aufgeht, nehmen betäuben Sie
Mestral und nehmen ihn in
Gewahrsam.
BEEM
(ihn anstarrend)
Wie bitte?
CAYLON
War mein Befehl irgendwie unklar,
Mister Beem?
BEEM
Nein, absolut nicht. Es ist nur..
CAYLON
Was?
BEEM
Okay.
CAYLON
Also, ich rufe ihn jetzt.
BEEM
Eine Frage noch... Was hat er
denn verbrochen?
CAYLON
Vielleicht gar nichts.
Vielleicht.
Caylon wendet sich von Beem ab und dürckt einen Knopf auf
seinem Monitor.
CAYLON (CONT'D)
Captain Caylon an Lieutenant
Mestral. Kommen Sie bitte
unverzüglich in mein Quartier.
Er wartet einige Sekunden, doch es erfolgt keine Antwort.
Beem sieht in misstrauisch an, Caylon erwidert den
fragenden Blick. Schließlich versucht er es noch einmal.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an Mestral. Bitte melden
Sie sich!
Mestral antwortet erneut nicht.
CAYLON (CONT'D)
Captain an...
(leise, zu Beem)
Wer hat das Kommando?
BEEM
Äh... Ich glaube Mestral... oder
Tschernovsky.
CAYLON
Und wo ist Miss Müller?
BEEM
Im Maschinenraum, wo auch sonst.
CAYLON
Sie ist doch der Erste Offizer,
verdammt.
(ins Interkom)
Captain an Brücke.
TSCHERNOVSKY
Brücke, Tschernovsky hier. Was
kann ich für Sie tun?
CAYLON
Haben Sie Kenntnis von Lieutenant
Mestrals Aufenthaltsort
TSCHERNOVSKY
Ja, habe ich. Er ist vor etwa
zwei Minuten von der Brücke
gegangen.
CAYLON
(stirnrunzelnd)
Was? Wo wollte er hin?
TSCHERNOVSKY
Ich weiß es nicht, er wirkte ein
wenig verwirrt auf mich.
Vielleicht wollte er sich
ausruhen.
CAYLON
Na ja, er meldet sich nicht.
Wir hören im Hintergrund der Interkomverbindung ein Piepen
auf der Brücke.
CAYLON (CONT'D)
Was ist los?
TSCHERNOVSKY
Komisch... Irgendjemand macht
sich da an der Luftschleuse zu
schaffen...
CAYLON
(Beem ansehend)
Ich habe hier ein
Sicherheitsteam! Wo genau?
TSCHERNOVSKY
Backbord!
Plötzlich öffnet sich die Tü von Caylons Quartier und Miss
Ostrowski, die Freundin des verstorbenen Neltsons, kommt
herein. Sie schreit und kämpft gegen die beiden
Sicherheitsleute an.
OSTROWSKI
Captain!
CAYLON
(verwirrt)
Was bitte...
OSTROWSKI
Dieser Vuilkanier, er hat Ihn
umgebracht, stimmt es?
CAYLON
Das wisen wir noch nicht!
(zu den beiden
Sicherheitsleuten)
Halten Sie sie hier fest!
(zu Beem)
Mister Beem!
Beem nickt und er und der Captain verlassen im Laufschritt
das Quartier des Captains, während die beiden
Sicherheitsoffiziere Ostrowski festhalten.
EXT. ANTARES - BACKBORDANDOCKSCHLEUSE
Dort, wo normalerweise Schiffe andocken, sehen wir, wie
Mestral versucht die Schleusentür zu öffnen. Er versucht
mit aller Kraft die Tür aufzudrücken, und hat dies bereits
gut eine Handbreit geschafft. In den Raum austretenden Luft
verwirbelt sein Haar, man sieht ihm deutlich seine
Anstrengung an.
INT. ANTARES - KORRIDOR VOR ANDOCKSCHLEUSE
Beem und Caylon rennen ins Bild, das uns die Tür zum
Übergang von Luftschleuse und Schiff zeigt.
Durch das Glasfenster in der Tür sehen wir und auch Caylon
und Beem Mestral, der sich mit aller Kraft gegen den
Schließmechanismus der Tür stemmt. Durch einen auf
Handbreite angewachsenen Spalt sehen wir die Weltraum. Nach
wie vor wird Mestrals Haar von in den Weltraum
entweichender Luft aufgewirbelt.
BEEM
(schockiert)
Was macht er da? Er wird
ersticken!
CAYLON
Das klären wir später!
(rennt zur Türkontrolle)
Also, ich hoffe hier wird niemand
in den nächsten Augenblicken
vorbeikommen.
In dem Moment ertönt der Alarm.
CAYLON (CONT'D)
Prima! Also, wir müssen uns
beeilen. Sie stemmen sich mit
beiden Füßen hier untem am
Türrahmen ab und halten mit den
Händen meine Beine fest.
Ein Offizier erscheint.
CAYLON (CONT'D)
(zu dem Offizer)
Halt, bleiben Sie stehen!
Mister...?
OFFIZIER #4
(irritiert, zur
Luftschleuse blickend)
Moreau.
CAYLON
Mister Moreau, sie halten sich
mit ihrer Hand an dieser Stange
dort fest, neben dem Türrahmen,
mit der anderen fassen Sie Mister
Beem um den Oberkörper!
BEEM
Äh...
CAYLON
Alles verstanden?
Die drei Personen sehen sich gegenseitig an, dann Mestral,
der die Tür immer weiter aufzudrücken versucht, dann nicken
der Offizier namens Moreau und Beem.
BEEM
Einverstanden!
MOREAU
D'accord.
CAYLON
Okay, los!
Caylon geht zur Tür und kniet sich hin, Beem folgt ihm und
setzt sich hin, stellt seinen Fuß vertikal zum Boden an die
Wand neben den beiden Seiten des Türrahmens. Mit seinen
Händen fässt Beem die Füße des Captains an. Der Offizier
fasst an eine Stange neben der Tür und umschließt mit
seinem Arm Beems Oberkörper.
CAYLON (CONT'D)
Bereit?
BEEM
Ja!
MOREAU
(zögernd)
Ja...
CAYLON
Dann kann es ja losgehen...
Wir blicken noch einmal durch die Tür auf Mestrals
Ausbruchsversuch, dann AUF Caylons Finger, wie dieser sich
der Kontrolle zum Öffnen der nähert.
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
INT. ANTARES - KORRIDOR VOR ANDOCKSCHLEUSE - FOLGEND
Die gleiche Situation wie in der letzten Szene.
Die Kamera ist noch immer auf Caylons Finger fokussiert.
CAYLON
Atmen Sie nochmal tief ein! Und
dann tief aus! Drei... Zwei...
LOS!
Die Tür (Luftschleuse) zum Vorraum der Andockschleuse
öffnet sich zischend, sofort löst ein weiteres Zischen von
entweichender Luft dieses ab.
Wir sehen, wie Caylon nach vorne gerissen wird und mit
seinen Händen nach Mestrals Füßen zu greifen versucht.
Während die Kamera und den Vorraum zeigt, links Caylon
durch die Tür, im rechten Teil Mestral an der Luftschleuse,
verstehen wir kaum die Stimmen der Personen, aufgrund des
lauten Zischens.
CAYLON (CONT'D)
(schreit)
Noch ein Stück!
Von Beem sehen wir nur dessen Arme und Hände, die Caylons
Füße umklammern, sowie seinen Kopf.
BEEM
(schreiend)
Ich versuch's!
Caylons Hände nähern sich langsam den Beinen Mestrals, doch
es reicht nicht.
BEEM (CONT'D)
(schreiend)
Weiter geht nicht!
CAYLON
(schreit)
Verdammt! Ich komme nicht ran!
Plötzlich schießt der orangefarbene Strahl einer
Phasenpistole durch die Türöffnung auf Mestral und der
Wissenschaftsoffizier geht zu Boden. Die Andockschleuse
schließt sich und das Zischen hört auf, Caylon fällt rund
einen Meter zu Boden
CAYLON (CONT'D)
(schreiend vor Schmerz)
AH!
Die Kamera bewegt sich weg von ihrer Position und dreht
sich um neunzig Grad so, dass wir durch die Türöffnung
sehen können und Tschernovsky sehen, der erschöpft und nach
Atem ringend an einer Wand steht.
Caylon liegt am Boden, richtet sich nun aber wieder auf. Er
reibt sich die Ellenbogen.
TSCHERNOVSKY
Warum einfach, wenn es auch
kompliziert geht?
CAYLON
Das...
(tief Luft holend,
hechelnd)
Das haben Sie ... ohne Befehl
getan! Außerdem hätten ... Sie
mich treffen können.
TSCHERNOVSKY
Ja, aber er hat die
Schiffssicherheit gefährdet.
Auch Beem und der Offizier namens Moureau stehen langsam
auf und unterhalten sich verwirrt.
Caylon geht zu einem Interkom.
CAYLON
Krankenstation! Medizinischer
Notfall an Backbord-Schleuse!
Beem kommt näher, während Moureau zu Tschernovsky geht.
BEEM
(zu Caylon)
Sir, wieso haben Sie schon nach
zwei "los" gesagt? War das ein
Test?
CAYLON
(gespielt ernst)
Nein. Ich war so aufgeregt, dass
ich vergessen hatte, wie man
zählt. Außerdem haben wir dadurch
eine Sekunde gespart.
Caylon verlässt das Bild, wir gehen näher AUF Beem, der an
die Stelle, an der zuvor Caylon stand, starrt, sichtlich
verwirrt.
Im Hintergrund kommt Doktor Miller mit einer Assistentin
eine Liege tragend angerannt.
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
Mestral sitzt auf dem Biobett, starrt auf einen Punkt
außerhalb des Bildes. Die Kamera dreht sich ein wenig nach
links und wir sehen Doktor Miller sowie Captain Caylon.
CAYLON
(ein wenig
verständnislos)
Ich meine, Sie müssen sich doch
etwas dabei gedacht haben...
MESTRAL
Nein. Ich erinnere mich sogar
nicht einmal daran. Es war so...
wie in der Crewmesse.
MILLER
(ernst)
Sind Sie sich sicher, dass es da
nichts gibt, an das Sie sich
erinnern würden, Mestral. Ich
meine, das ist äußerst wichtig.
Sie sind der einzige an Bord, der
erneut diese Art von
"Schlafwandel" betrieben hat.
CAYLON
Ja. Und Sie sind der einzige mit
telepathischen Fähigkeiten an
Bord.
MILLER
Das stimmt, aber...
(zu Mestral)
Erklären Sie es.
MESTRAL
Mein telepathischer Kortex ist
nur eine Art... Blinddarm. Ein
überflüssiges Organ
beziehungsweise eine verkümmerte
Fähigkeit. Ich kann nicht
telepathisch damit kommunizieren
oder Gedanken lesen.
MILLER
Wohl aber können andere ziemlich
einfach in Mestrals Gedanken
eingreifen.
CAYLON
Das heißt was?
MESTRAL
Es hört sich vielleicht
unglaubhaft an, aber ich...
ich glaube, dass irgendjemand
außerhalb dieses Schiffes in
meine Gedanken eingedrungen ist.
CAYLON
Und Sie veranlasst hat, einen
Selbstmordversuch zu unternehmen?
MILLER
Nicht unbedingt. Vielleicht war
das nur die Reaktion auf
irgendwelche Gedanken, die sich
in seinem Bewusstsein breit
gemacht haben.
CAYLON
(nachdenklich)
Gehen Sie dem nach. Gehen Sie in
sich, Mestral.
(zu Miller)
Doktor Miller, ich möchte, dass
Sie die Psychologin von Ensign
Neltson kontaktieren. Ihre
Adresse finden Sie in seiner
Datei, Ihr Passwort müsste sie
freischalten.
MILLER
(nickt)
Verstanden.
CAYLON
(an Mestral)
Ich möchte, dass Sie
vorübergehend hier bleibem.
Und... ich bitte um
Entschuldigung, was meinen
verdacht gegen Sie betraf.
MESTRAL
Welcher Verdacht, Captain?
CAYLON
(lächelt)
Ganz genau.
(wendet sich ab)
Ich bin auf der Brücke, wenn Sie
mich brauchen.
AUF Mestral, dann...
CUT TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION - MILLERS SCHREIBTISCH
Der Doktor der Antares sitzt an ihrer Konsole und drückt
gelangweilt eine Taste auf dem Touchscreendisplay.
Wir nähern uns ihr mit der Kamera, dann springen wir zu
einer Nahaufnahme dicht neben ihrem Kopf, sodass wir den
Monitor sehen können, auf dem von einem Moment zum anderen
das Bild einer älteren Frau erscheint. Sie sitzt in einem
Büro, ist wohl an die 60 Jahre alt, hat blond-graue Haare,
und trägt offenbar eine lockere Bluse. Eine
Schreibtischlampe erhellt ihr Gesicht, im Hintergrund
laufen auf einer breiten Fensterwand unzählige Regentropfen
das Glas hinunter. Der Himmel ist dunkelblau, es herrscht
wohl ein Unwetter bei Dämmerung.
DR. ROTH
Ja?
MILLER
Miss Erika Roth?
DR. ROTH
Die bin ich!
MILLER
Oh, hallo... Mein Name ist Doktor
Katherine Miller. Ich arbeite als
Chefarzt auf der U.S.S. Antares.
Ich versuche schon seit einer
halben Stunde...
DR. ROTH
(Miller unterbrechend)
Antares?
(nachedenklich
Woher kommt mir dieser Name
bekannt vor?
MILLER
Hier an Bord diente einer Ihrer
Patienten, Ensign Frithjof
Neltson.
DR. ROTH
(sich erinnernd)
Ah ja, natürlich.
MILLER
Ich wollte gerne wissen, was Sie
mir über den psychischen Zustand
Mister Neltsons sagen können.
DR. ROTH
Ich verrate nur ungeren solche
Angelegenheiten. ich nehma das
mit der Schweigepflicht sehr
ernst.
MILLER
Miss Roth...
(tief einatmend,
zögernd)
Ensign Neltson ist tot.
DR. ROTH
(schockiert)
Was? Er ist tot?
MILLER
Ja, es tut mir leid. Sie hatten
wohl ein recht enges Verhältnis
aufgebaut.
DR. ROTH
Ja...
MILLER
Gibt es irgendetwas - ich muss
dies wirklich wissen -, dass ihn
in letzter Zeit besonders
mitgenommen hat?
DR. ROTH
(ernst, verbittert)
Erst vor zwei Tagen sagte er mir,
dass er immer öfter furchtbare
Albträume habe... Sie wissen
vielleicht, dass er als Kind
tagelang in einer Höhle
eingespeert war, völlig allein.
Bis heute glaubt er, dass sein
vater ihn bewusst aufgegeben
hatte, um ihn endlich
loszuwerden. Dieses Trauma
verfolgte ihn bis... bis heute.
MILLER
Also wäre es möglich, dass er...
DR. ROTH
(leiser, Miller nicht
ansehend)
... Ja. Es wäre möglich, dass er
sich das Leben genommen hat.
(sieht Miller an, starrt
dann wieder ins Leere)
Aber unwahrscheinlich. Er hatte
gerade eine neue Liebe gefunden.
Die erste in seinem Leben. Gibt
es darauf etwa Hinweise?
MILLER
Nein, es könnte sowohl ein
natürlicher Tod, als auch Mord
oder Selbstmord gewesen sein.
Einige seiner Synapsen im Gehirn
sind... "durchgebrannt".
DR. ROTH
Kann ich für seine Freundin
vielleicht etwas tun?
MILLER
Meinen Sie Yana Ostrowski?
DR. ROTH
Ja!
MILLER
Ich bedaure, nein. Momentan
braucht Sie erst einmal Ruhe.
Außerdem passieren hier an Bord
recht merkwürdige Dinge...
Im Hintergrund, hinter dem Regal, das den Blick auf das
Zentrum der Krankenstation mit den Betten und dem
Untersuchungsbett verhindert, hören wir ein Poltern. Miller
dreht sich ruckartig um und guckt misstrauisch.
DR. ROTHS STIMME
Was ist? Alles in Ordnung?
Miller wendet sich wieder dem Monitor und somit dem
Gespräch zu.
MILLER
Ich muss jetzt Schluss machen.
Ich halte Sie auf dem Laufenden,
wenn Sie wünschen.
DR. ROTH
Ja, das wäre nett.
Ohne ein weiteres Wort kappt sie die Verbindung und steht
langsam auf.
MILLER
(zu sich selbst
flüsternd)
Unhöflich von dir, Kathrine.
(in den Raum rufend)
Hallo?
Als Amtwort ertönt ein Schrei aus dem Munde Mestrals.
MESTRAL (O.S.)
(schreit)
Nein!
Miller rennt um die Ecke des Regals.
In einer neuen Perspektive sehen wir Mestral (er trägt
keine Unifrom mehr, sondern einen hellblauen Overall) auf
den Knien am Boden hockend, seine Finger sind in seinen
braunen Haaren vergraben, mit seinem Kopf und Oberkörper
schwankt Mestral wie in Agonie hoch und wieder herunter.
Miller bleibt neben ihm stehen.
MILLER
(schreit)
Mestral!
Mestral reagiert nicht.
Schließlich versucht sie ihn stillzuhalten, indem sie mit
ihrer linken Hand gegen seine Schulter drückt, doch
plötzlich drückt Mestral sie mit seinem rechten Arm zurück.
Miller taumelt gegen die Wand, geht aber erneut auf Mestral
zu und gibt ihm im passenden Moment eine Ohrfeige.
Sofort hört Mestral auf und sieht sich verwirrt um, steht
dann auf.
MESTRAL
(erschöpft,
verunsichert)
Doktor... Was ist passiert?
MILLER
Das war auch meine Frage.
MESTRAL
(auf und ab gehend)
Ich... Ich war auf dem Berg
Seleya... in der seleyschen
Wüste... Es war heiß...
trocken...
Mestral steht mit dem Rücken zum Doktor. Miller sieht in
verwundert und irritiert an.
MILLER
Was meinen Sie?
MESTRAL
Ich hätte schon längst das Pon
Farr haben sollen... Und doch.
Es blieb aus... Ich war allein,
einsam, eine Wanderung durch
endlose Wüste. Ich fühlte mich
weder auf der Erde noch auf
Vulkan wohl. Ich fragte mich, ob
der Seleya die Antwort auf alle
Fragen hätte. Doch nichts auf
meiner Odyssee sollte mir
weiterhelfen...
Ich war einfach nur allein.
Einsam. Es war so...
(mit verzweifelter
Stimme)
... schrecklich still, ruhig...
MILLER
Mestral! Hören Sie mir zu:
(a beat)
Was auch immer passiert ist,
gerade eben, es könnte der
Schlüssel sein. Für dieses
Rätsel.
MESTRAL
(dreht sich zu Miller
um)
Ja... Vielleicht. Doktor, wir
müssen sofort auf die Brücke.
MILLER
Zum Captain?
MESTRAL
Auch...
(näherkommend)
Aber ich muss vor allem an meine
Station.
MILLER
Warum?
Mestral ist bereits auf dem Weg zum Ausgang.
MILLER (CONT'D)
Warten Sie!
(protestierend)
Ich habe Sie nicht entlassen!
Nicht in Ihrem gegenwärtigen Zu
...
(leiser)
...stand.
Schließlich folgt Doktor Miller Mestral, der bereits die
Krankenstation verlassen hat.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER
Mestral stürmt gefolgt von Miller aus dem Turbolift und
eilt zielsicher zur Wissenschaftsstation.
Caylon erhebt sich von seinem Sessel und folgt Miller zur
Wissenschaftsstaion, die zu dem Zeitpunkt nicht besetzt
ist.
CAYLON
Mestral?
Auf der Brücke sehen sich alle Offiziere, darzunter
Tschernovsky und Torlan, Mestral an, de in seinem
hellblauen Krankenstationsoverall verwirrt an der Station
arbeitet.
CLOSE-UP: Torlan an seiner Kommunikationsstation. Seine
Fühler zucken unruhig.
TORLAN
(leise)
Verrückt. Wie alle Grünblüter!
Caylon wirft ihm einen argwöhnischen und zronigen Blick zu,
der den Andorianer zum Schweigen bringt.
Der Captain und Doktor Miller stehen hinter Mestral, der
auf seinem Stuhl sitzt und nach wie vor an seiner Station
arbeitet.
CAYLON
(den Bildschirm
betrachtend)
Was machen Sie da?
MESTRAL
Warten Sie... Einen Moment.
(beat)
Fertig. Ich habe den Zugang zur
Wisseschaftsstation in Ihren Raum
transferiert.
CAYLON
Warum? was ist daran so
geheimnisvoll?
MESTRAL
Das werden Sie gleich sehen. wenn
Sie so freundlich wären...
CAYLON
(zu Miller und Mestral)
Bitte, kommen Sie mit.
Die drei setzten sich in Richtung von Caylons
Bereitschaftsraum in Bewegung.
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
FADE IN:
INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM - FOLGENDE SZENE
Caylon betritt als erster seinen Raum, dicht auf sind
Mestral und als Abschluss Miller.
Als sich die Tür geschlossen hat, dreht sich der Captain um
und sieht seinen beiden Offizieren einem nach den anderen
in die Augen.
CAYLON
Okay. Jetzt reicht es endgültig.
Es mag sein,dass ich nicht der
autoritärste Captaion bin, den
die Raumfahrt oder Seefahrt der
letzten Jahrtausende kennen
gelenrt hat, aber auch ich habe
Vorschriften und orientiere mich
auch daran. Sie beide machen, was
Sie wollen. Damit ist jetzt
Schluss.
MILLER
Sir, ich bitte Sie das zu
entschuldigen, aber es war Mister
Mestral sehr eilig.
MESTRAL
In der Tat, Captain.
(beat, atmet ein)
Ich habe eine begründete Theorie,
wer hinter diesen Vorkommnissen
und höchstwahrscheinlich auch dem
Mord an Ensign Neltson steckt.
MILLER
Wenn es ein Mord war.
MESTRAL
Dafür spricht eine Mehrzahl an
Indizien.
CAYLON
Wer? Wer war es?
MESTRAL
Die Frage nach dem wer bezieht
sich Ihrer Ansicht nach
zweifelsohne auf ein Mitglied
dieser Crew,
CAYLON
Ganz recht. Auf wen sonst?
MESTRAL
Telepathische Signale kann aber
niemand von dieser Crew erzeugen,
nur jeder ist für sie ansatzweise
empfänglich. Manche mehr, wie ich
oder Ensign Neltson, manche
weniger.
CAYLON
Worauf wollen Sie hinaus?
MESTRAL
Telepathische Signale haben eine
Reichweite von durchschnittlich
wenigen Millionen Kilometern.
CAYLON
Und?
MESTRAL
In wenigen Millionen Kilometern
könnte sich ein getrantes Schiff
befinden, das Telepathen an Bord
hat.
CAYLON
Sie meinen?
MESTRAL
Ja. ich glaube, ein außeridische
Spezies its hierfür
verantwortlich.
CAYLON
Könnte das ganze eine Art
makabrer Test sein?
MESTRAL
das glaube ich nicht. - Im
Übrigen: Ich glaube auch nicht,
dass ein Schiff die Quelle dieser
Signale darstellt, wenn es Sie
gibt.
MILLER
Wenn Sie nicht plötzlich
shizophren geworden sind, scheint
das die einzig plausible
Möglichkeit.
MESTRAL
Eben. Ich glaube, eine Spezies,
die auf einem Planeten beheimatet
ist, ist für die Geschehnisse mit
mir und der Crew verantwortlich.
CAYLON
Wie kommen Sie darauf?
MESTRAL
Sie haben mir vor wenigen Minuten
erneut... etwas gesendet. Und
nach Erinnerungen in mir gesucht.
Erinnrungen haben den Vorteil,
dass Ihre eomotionale Wirkung für
jede Spezies verständlich sein
müsste, egal welche Sprache man
spricht. Es sind einfach
Emotionen.
CAYLON
Was genau haben Sie denn gesucht
und übertragen?
MESTRAL
Ich spürte den Drang nach
Gemeinschaft. Und sie haben meine
Wanderung zum Seleya durch eine
endlose Wüste angezapft.
MILLER
Und was empfanden Sie bei Ihrem
Versuch, in den Weltraum zu
entfliehen?
MESTRAL
Ich... Ich suchte Stille, die
Weite, die Unendlichkeit des
Universums. Ich spürte einen
unwiderstehlichen Drang nach Ruhe
und Freiheit... nach Einsamkeit.
CAYLON
Was genau haben Sie gespürt...
Haben Sie herausfinden können,
oder erinnern Sie sich, von wem
diese "Sendungen" stammen?
MESTRAL
Undeutlich...
FLASH CUT TO:
FLASHBACK - EXT. UNBEKANNTE STADT
Wir sehen schemenfate Silhouetten, das ganze Bild weist
einen viel zu starken Kontrast auf und ist in schwarz
weißen und hellbläulichen Farben gehalten.
Stark verschwommene Figuren eilen umher, es wirkt so, als
ob wir eine Art großen Platz sehen, mit unbekannten, hohen
Bauten im Hintergrund, als ob der Himmel voller Verkehr ist
und unzählige humanoidenähnliche Lebewesen dicht gedrängt
umherrennen und drängeln.
FLASH CUT TO:
INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM - FOLGENDE SZENE
Direkt nach diesem Erinnerungsbild sehen wir wieder die
Szene im Bereitschaftsraum.
Mestral setzt sich auf einen Stuhl, Caylon und Miller hören
gespannt und rätselnd zu.
MESTRAL
Es... Es scheint eine Art
Marktplatz zu sein... Es gibt
viel Technik dort... Gigantische
Bauten säumen die Landschaft.
Alles wirkt sehr sauber und
dreckig zugleich... Fast ein
wenig steril. Aber es stinkt. Es
sind so viele Leute dort, es ist
so eng. Ich will entfliehen, doch
es geht nicht... Ich will für
mich alleine sein, Ruhe haben,
kein Gedrängele, keine Hetze...
MILLER
(langsam)
Das ist unglaublich...
MESTRAL
(den Captain ansehend)
Aber Sir, ich... ich habe das
alles nie erlebt.
CAYLON
Sind Sie sicher?
MESTRAL
Ja, völlig sicher.
Es herrscht für eine Weile Stille.
CAYLON
Warum haben Sie jetzt eigentlich
den Zugriff auf die
Wissenschaftsstation in meinen
Raum transferiert?
MESTRAL
Gut, dass Sie darauf zu sprechen
kommen...
Mestral dreht sich auf dem Stuhl um und wendet zur nun dem
direkt vor ihm liegenden Computer zu.
MESTRAL (CONT'D)
Sir?
CAYLON
Nur zu.
Captain und Doktor gesellen sich zu Mestral, beide beugen
sich über den Schreibtisch.
Auf dem Bildchirm erscheint eine modellhafte und
vereinfachte Ansicht der Antares, von oben betrachtet. Auf
Tastendruck Mestrals zoomt das Bild leicht weg von der
Antares, um das Schiff herum bildet sich ein Kreis,
zzischen dem und der Antares die Angabe "r = 10 Lightyears"
erscheint.
MESTRAL
Nehmen wir einmal an, dass zehn
Lichtjahre die maximale
Reichweite eines Telepathern ist,
was auch begründet ist und durch
die Tatsache, dass der Tod
Neltsos und die Versammlung der
Crew auf Brücke und in der
Crewmesse vor rund drei Tagen
geschahen, und durch die
Tatsache, dass das Omega-31
System etwa einen Radius von zehn
Lichtjahren hat, unterstützt
wird: Dann bleibt nur noch die
Frage, ob es bewohnte Planeten
oder überhaupt Sternensyste im
Omega-31-Sektor gibt, abgeesehen
von dem natürlich, das wir gerade
durchfliegen.
Caylon nickt langsam und bewegt sich zum Fenster.
CLOSE-UP: Caylon, wie er in den Weltraum sieht.
CAYLON
Wer sollte versuchen, unsere Crew
per Telepathie umzubringen?
Miller, die drei Schritte entfernt von ihm steht, kommt auf
ihn zu, was wir über die Schulter Caylons sehen können.
MILLER
Ich glaube nicht, dass es hier um
das Umbringen geht.
Mestral hat den Scan abgeschlossen, der Computer piept.
MESTRAL
Der Langstreckenscan ist
abgeschlossen.
Caylon und Miller kehren zum Schreibtisch zurück.
CAYLON
Und? Resultate?
MESTRAL
Es gibt drei Sternensysteme, die
vor drei Tagen in einem Radius
von zehn Lichtjahren lagen,
darunter eines, das eine
Supernova als Zentrum hat.
CAYLON
Das können wir also schon
ausschließen.
MESTRAL
(den Monitor studierend)
Richtig. - Ein weiteres in acht
Lichtjahren Entfernung, auf
unserem Kurs.
CAYLON
Aber?
MESTRAL
Es gibt keinerlei energetische
Signaturen noch sonstige Hinweise
auf intelligentes Leben.
CAYLON
(entmutigt)
Bleibt noch ein Sternensystem.
MESTRAL
Ja.
Der Wissenschaftsoffizier deutet auf ein System, das direkt
an der Linie des Kreises liegt.
MESTRAL (CONT'D)
Doch das System wird häufig
durchflogen von klingonischen
Schiffen, eine Handelsroute von
Andor führt genau durch das
System.
CAYLON
Haben dort irgendwelche Schiffe
angehalten?
MESTRAL
Es gibt keine Hinweise darauf. Im
übrigen sind - soweit diese
Angaben zuverlässig sind - alle
Planeten sehr, sehr rohstoffarm.
Eine Zivilisation von der Blüte
beziehungsweise von den Ausmaßen,
wie sie in meinen "Visionen"
vorkam, ist dort undenkbar.
CAYLON
Aber woher kommen dann diese
telepathischen Signale. Wäre es
möglich, dass wir, wenn Sie
erneut "angezapft" werden, diese
Übertragung irgendwie
zurückverfolgen können?
MESTRAL
Nein. Wie Sie vielleicht wissen,
arbeitet Telepathie auf einem
hohen Niveau der Quantenmechanik.
Es ist für uns nicht möglich, das
zurückzuverfolgen. Außerdem waren
die letzten Signale wesentlich
schwächer als bei den ersten
beiden Malen. Ich glaube, wenn
wir nicht wieder umkehren, werden
wir sie nicht wieder empfangen
können.
Caylon geht erneut zum kleinen Fenster, seine Mimik zeugt
von Nachdenklichkeit.
CAYLON
Ich bin nicht bereit, erneut die
Crew und dieses Schiff zu
gefährden. Es ist nicht unsere
Mission, nach neuem Leben zu
suchen. Wir haben einen
anderslautenden Auftrag.
(a beat)
Ich werde beim
Sternenflottenhauptquartier
beantragen, über dieses System
ein Tabu zu verhängen, das jedem
Sternenflottenschiff verbietet,
es zu durchfliegen oder sich ihm
zu nähern.
Unter den Blicken von Mestral und Miller geht Caylon zur
Tür, öffnet sie und macht einen Schritt hinaus.
CAYLON (CONT'D)(O.S.) (CONT'D)
(auf der Brücke)
Mister Tschernovsky, setzen Sie
einen Kurs,d er uns
schnellstmöglich aus diesem
System herausbringt.
Miller und Mestral sehen sich mit einem hauch von
Verbitterung an.
TSCHERNOVSKY (O.C.)
(undeutlich zu hören)
Soll ich einen Kurs programieren,
der uns einfach zurück führt?
CAYLON (O.S)
Nein. Einfach so schnell wie
möglich weg von hier. - Mister
Torlan! Bereiten Sie eine
Subraumverbindung mit Admiral
Forrest vor!
Caylon kommt zurück in den Bereitschaftsraum.
CAYLON (CONT'D)
Ich weiß, was Sie beide sagen
wollen. Nun finden wir des
Rätsels Lösung nie. Aber
vielleicht ist es besser so.
MILLER
Vielleicht.
(beat)
Vielleicht aber auch nicht.
CAYLON
Manche Rätsel soll man nicht
lösen. Vielleicht können wir Sie
nicht mal lösen. Es ist gut
möglich, dass dieses Volk
hunderte von Lichtjahren entfernt
ist und durch irgendwelche
günstigen Vorraussetzungen im
Omega-31-Sektor uns telepathisch
erreichen kann.
MILLER
Wenn es dieses hypotethische Volk
tatsächlich existiert, was war
der Sinn des ganzen?
MESTRAL
Es gibt für all das eine logische
Erklärung.
(steht auf)
Beim ersten telepathischen
Kontakt haben Sie die
Erinnerungen Ensign Neltsons
angezapft, um das Gefühl der
Einsamkeit zu erleben.
MILLER
Und die Crew als... "Mülleimer"
benutzt? Für ihre Klaustrophobie
oder ihre Bedrägnis?
MESTRAL
Eine passende Analogie.
CAYLON
Aber warum?
MESTRAL
Ich vermute, diese
Außerirdischen... leide unter
extremster Überbevölkerung. Sie
sind technisch so hoch
entwickelt, dass es keine
Krankheiten gibt, außer einer.
MILLER
Der Überbevölkerung.
MESTRAL
Auch auf der Erde des
einundzwanzigsten Jahrhunderts
gab es dieses Problem, vor allem
in Ländern der so genannten
"dritten Welt" oder
Entwicklungsländern, in denen
Nachwuchs die einzige Möglichkeit
zum eigenen Überleben darstellte.
Die Volksrepublik China hat
meines Wissens eine Art
Geburtenkontrolle eingeführt, um
die Überpopulation zu bekänmpfen.
Jedoch ohne durchschlagenden
Erfolg.
CAYLON
Das ist eine Möglichkeit.
MILLER
Sie haben Recht, Captain. Die
andere wäre Selbstmord, eine
Mutation im Hirn Ensign Neltsons,
Mord oder einfach... Versagen des
Gehirns.
CAYLON
Eine Mutation?
MILLER
Alles ist denkbar. Wie
Lieutenenat Mestral es bereits
andeutete: Wir wissen nicht genug
über diese Dinge.
CAYLON
Dann sollten wir uns auch nicht
weiter in die Angelegenheiten
dieses Volkes oder die
Geschehnisse an Bord einmischen.
MILLER
Ist das nicht eine rückständige
Einstellung?
CAYLON
Ein Captain muss einsehen, wenn
er keine Möglichkeit mehr hat,
ohne Gefärdung des Schiffes
weiter zu forschen. Dieser
Zeiptunkt ist jetzt erreicht. Die
Ermittlungen in diesem Fall sind
eingestellt.
MILLER
Und da sagen Leute wie Sie, dass
die Menschen durch ihre Neugier
so weit gekommen sind.
CAYLON
Durch Neugier und Vernunft. Diese
beiden Begriffe sind eng
miteinander verwoben.
MESTRAL
Ich muss dem Captain zustimmen.
Auch wenn ich bereit gwesen wäre,
auf Kosten meiner...
CAYLON
(verärgert)
Ich glaube kaum, dass die
menschlichen Werte in Ihnen,
Mestral, das zugelassen hätten.
Eines Tages werden wir
herausfinden,w as hier passietr
ist. Doch nicht jetzt.
MILLER
Vielleicht sollten wir prüfen, ob
auch andere Schiffe beim Flug
durch diesen Raumsektor...
CAYLON
(arsch, streng)
Wir prüfen gar nichts mehr nach.
Verstanden?
MILLER
Warum sträuben Sie sich so sehr
gegen die Wahr...
CAYLON
(Miller unterbrechend,
laut, fast schreiend)
Wegtreten! Alle beide!
Mestral beendet die Anwendung auf dem Computer des
Captains, während Miller bereits wutentbrannt das Quartier
verlassen hat.
Kurz sieht Mestral den Captain noch an, der seinen Blick
scharf erwiedert. dann verlässt auch er in seinem
Krankenstationsoverall den Bereitschaftsraum.
In dem Moment, in dem sich die Türen schließen, fasst sich
Caylon an seine Schläfen und fährt mit geschlossenen Augen
durch seine Haare, dann setzt er sich und reibt sich wie
bei Kopfschmerzen die Stirn. Er sieht plötzlich auffällig
verwirrt und erschöpft aus, gar ein wenig desorientiert.
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - BEREITSCHFTSRAUM - SPÄTER
Caylon redet mit Admiral Forrest.
Die Musik ist so laut, dass man die Stimmen nur schwer
verstehen kann.
FORREST
Ich werde Ihren Antrag an das
Hauptquartier wieterleiten,
Captain Caylon. Was diese
Ereignisse angeht: Ihre
Entscheidung war richtig, dem
nicht weiter nachzugehen. Auch
wenn ich geren gewusst hätte, was
bei Ihnen vorgefallen ist. Ich
erwarte Ihren Bericht.
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - CREWQUARTIER - SPÄTER
Ensign Yana Ostrowski sitzt auf ihrem Bett und hält ein
Fotot von Frithjof Netlson in der Hand. Sie trauert um
ihren Freund, in einer NAHAUFNAHME sehen wir eine Träne,
die ihre Wange hinunterläuft.
Das Türsignal ertönt.
OSTROWSKI
Ja...
Kameraschwnk zur Tür, dann:
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR VOR QUARTIER
Müller steht neben Caylon, der gerade das Türsignal
betätigt hat.
MÜLLER
(Caylon Mut zusprechend,
seinen Arm anfassend)
Sie schaffen das. Ich kenn Sie
inzwischen gut genug.
CAYLON
Aber was soll ich Ihr sagen? dass
wir nicht wissen, was passiert
ist.
Müller lächelt schwach.
MÜLLER
Das ist die einzige Wahrheit, die
wir kennen... oder?
Müller entfernt sich und verschwindet um eine Ecke.
Caylon atmet tief ein und öffnet die Tür.
CUT TO:
INT. ANTARES - CREWQUARTIER
Ostrwoski legt das Bild aus der Hand und wischt sich mit
dem modernen Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht
(beziehungsweise verdampft sie).
Die Tür öffnet sich und Captain Caylon tritt ein.
OSTROWSKI
(steht auf, steht
stramm)
Oh, Captain...
Caylon nähert sich ihr langsam.
CAYLON
Miss Ostrowski... Yana... Es...
Es tut mir leid. Ich habe erst
selten einen mann verloren. Und
jedes Mal schmerzt es auch mir.
Ensign Ostrowski bricht erneut in Tränen aus und der
Captain nimmt sie oberflächlich in den Arm. Ihr Kopf liegt
auf seiner Brust.
OSTROWSKI
Wer war das? Wer hat Frithjof
umgebracht?
CAYLON
(leise)
Es war seine Erinnerung. Seine
Einsamkeit. Oder irgend jemand,
der genau diesen Schmerz in
seinen Erinnerungen suchte.
(beat)
Wir wissen es nicht.
(beat)
Wir werden es nie herausfinden.
AUF Caylon...
DISSOLVE TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES
Die melancholische Musik klingt schnell aus, wir verfolgen
mit der Kamera langsam, wie die Antares im Weltraum fliegt.
Schließlich lassen wir das Schiff vorbeifliegen und sehen
nichts als das unendliche Univerum. An einer Stelle blitzt
kaum merklich ein Stern auf, als die Kamera ganz langsam
sich nach rechts bewegt und immer langsamer wird. Wir
beobachten noch einen Augenblick lang diese Stille und
Einsamkeit. Dann wird der Schirm schwarz:
FADE OUT.
ENDE AKT V
Quelle: treknews.de
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