Diese Folge als PDF-Download:
Kurzzusammenfassung:
Die Erde feiert, als die Menschheit die erste Kolonie nach der Tragödie von Terra Nova errichtet. Doch es gibt Schwierigkeiten: Scheinbar wurde die Kolonie sabotiert. Stecken die Klingonen, deren Grenzen nahe der neuen Kolonie verlaufen, dahinter?
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Das waren die Wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt diese bitte in den Comments, oder in unserem Kritiken-Thread im Forum. - Und jetzt: Viel Spaß!
"New Earth"
written by
Thomas Rakebrand
TEASER
FADE IN:
EXT. WELTRAUM - ORBIT – ANTARES IN UMLAUFBAHN
Die S.S. Antares befindet sich in der Umlaufbahn um einen
unserer Erde recht ähnlich aussehenden Planeten. Ein
typisches Sternenflotten Shuttle verlässt gerade den Hangar
und steuert auf die Oberfläche zu.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
CAPTAIN FREDERICK CAYLON stützt sich auf eine Stuhllehne
vor der Kommunikationskonsole, an der TORLAN sitzt. Beide
starren auf den Bildschirm.
CAYLON
Mr. Torlan, öffnen Sie einen
Kanal zu dem Shuttle
(beat)
...bitte!
Torlan wendet sich sturschweigend vom Bildschirm ab und
gibt einige Befehle in die Konsole ein. Dann blickt er
(ausdruckslos) als Bestätigung zu Caylon und zurück zum
Bildschirm.
CAYLON (CONT'D)
(leicht verärgert;
gefasst)
Danke sehr!
(beat)
Achtung Shuttle, hier ist die
Antares, wie sieht es bei euch
aus?
CUT TO:
INT. SHUTTLE – COCKPIT
ENSIGN DARIUS TSCHERNOVSKY sitzt an der Steuerkonsole,
neben ihm ein Mann höheren Alters. Das gesamte Cockpit ist
von metallfarbenen Koffern umgeben. Einige schwere Geräte
(vermutl. Antigravitationsgeräte) füllen den hinteren
Bereich aus. Ein beunruhigendes Summen ist zu hören,
welches wohl aufgrund des zu großen Gewichtes verursacht
wird.
TSCHERNOVSKY
(optimistisch)
Tschernovsky hier, Sir! Ich würde
sagen, noch fliegen Professor
Callaghan und ich - die Maschinen
werden das Kind schon schaukeln.
CAYLON'S KOMM-STIMME
(enthusiastisch)
Na um so besser, Ensign! Wir
haben hier oben zehn weitere
Siedler, die nur ungern gebeamt
werden möchten. Antares Ende.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
wie zuvor.
TORLAN
(verdreht die Augen,
murmelnd)
Menschen - So furchtsam vor ihrer
eigenen Technologie!
CAYLON
(übertrieben laut;
lächelnd)
‚Furchtsam', Mr. Torlan, ist wohl
das falsche Wort! Oder würden die
Andorianer es wagen, ihre erste
Kolonie seit 80 Jahren in einer
derartig gefährlichen Nähe zu den
Klingonen zu errichten?
DISSOLVE TO:
EINSTELLUNG AUF DEN BILDSCHIRM
TORLAN an der Kommunikationskonsole, Caylon auf dem Weg zum
Kommandosessel, MESTRAL an der Wissenschaft, BEEM an der
Taktik, Hauptbildschirm. Das Display zeigt den Planeten.
TORLAN (O.C.)
Nein,
(beat)
wir würden erst gar nicht 80
Jahre damit warten, eine Kolonie
zu errichten!
CUT TO:
EXT. PLANETENOBERFLÄCHE - TAG
Strahlendblauer Himmel umgibt eine hügelige Landschaft
voller Wiesen.
Kleinere Metallbauten stehen auf einer kargen Ebene,
dahinter ein größeres steinernes Gebäude. Überall befinden
sich Menschen, einige von ihnen mit Bauhelmen und
technischen (Sternenflotten-)Uniformen. Das Shuttle düst an
einem riesigen Konstruktionsplan vorbei, auf dem u.a. „NEW
EARTH" geschrieben steht, und landet schließlich neben
anderen Fluggefährten.
CUT TO:
EXT. PLANETENOBERFLÄCHE – SHUTTLE – FOLGEND
Die Shuttleluke öffnet sich und PROFESSOR CALLAGHAN sowie
Ensign Tschernovsky verlassen das relativ kleine
Raumgefährt mit jeweils einigen Kisten auf ihren Armen. Die
beiden übergeben sie zwei anderen Männern, welche diese
forttragen. Schützend hält sich Callaghan die rechte Hand
vors Gesicht, um den Sonnenstrahlen zu entgehen.
Tschernovsky tut es ihm gleich.
TSCHERNOVSKY
(begeistert)
Das ist sie also! Man, diese
Ähnlichkeit!
CALLAGHAN
Ja, das ist sie, Ensign:
Willkommen auf ‚New Earth'
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
FADE IN:
EXT. NEW EARTH – OBERFLÄCHE - TAG
wie zuvor.
CALLAGHAN
Und, ist sie nicht wunderschön?
Es gibt Felsformationen hier,
höher und beeindruckender als im
Yosemite Park auf der Erde!
Klares, sauberes Wasser und
frische Luft – und das ohne den
Einfluss von jeglichen
Umweltkontrollen! - Natürliche,
klimatische, Bedingungen...
TSCHERNOVSKY
(tief einatmend)
Sie haben Recht! Ich denke, ich
habe noch nie zuvor solch eine
reine Luft eingeatmet. Da
überlegt man direkt, ob man nicht
hier bleib--
Er wird von einer herannahenden Frau höheren Alters
unterbrochen, die wir als Professor SYLVIA LUTHER kennen
lernen werden. Sie trägt einen tiefroten Kittel und lange,
zu einem Zopf zusammengebundene Haare.
LUTHER
(hysterisch)
Miles Callaghan!
(beat)
Ich warte nun schon seit
geschlagenen zwölf Stunden auf
meine Ausrüstung! Wie gedenkst du
soll ich die Trinkwasserpumpen
installieren, wenn ich keine
Werkzeuge von dir bekomme?
CALLAGHAN
Reg dich wieder ab, Sylvia, ich
habe die Ausrüstung zusammen mit
diesem jungen Herrn hier
mitgebracht!
(zu Tschernovsky;
genervt)
Darf ich vorstellen? – Professor
Sylvia Luther, verantwortliche
Ingenieurin auf New Earth...
(zu Luther; deutet auf
Tschernovsky)
...und Ensign Darius
Tschernovsky, Steuermann der S.S.
Antares.
TSCHERNOVSKY
(zu Luther)
Freut mich Sie kennen zulernen,
Madame! Verzeihen Sie die Frage,
aber so wie es sich anhört, läuft
es wohl nicht ganz einwandfrei?
LUTHER
(zu Tschernovsky; mit
verzogenem Gesicht)
Ganz meinerseits, Ensign! Jedoch
verzeihen Sie mir die Antwort,
wenn ich Ihnen sage, dass Sie der
Zustand unseres Vorankommens
diesbezüglich rein gar nichts
angeht!
(zu Callaghan; drängend)
Es fehlten noch einige Bauteile.
Ich hoffe, ihr habt sie nicht
vergessen, ohne sie kann ich das
Wassernetz nicht aktivieren.
CALLAGHAN
(zu Luther)
Du hast keinen Grund so abweisend
zu sein, Sylvia! Und keine Sorge,
sämtliche deiner
Ausrüstungsgegenstände befinden
sich jetzt im Lager. Wenn das
alles wäre...?
LUTHER
(wendet sich ab)
Das wäre alles, Professor. Denk'
an unsere Vereinbarung!
Wütend verlässt Professor Luther die Szenerie.
TSCHERNOVSKY
(ironisch)
Eine alte Bekannte von Ihnen?
CALLAGHAN
(schmunzelnd)
So etwas Ähnliches!
(beat)
Kehren Sie zur Antares zurück,
Ensign, und schicken Sie mir
meine restlichen Kollegen vorbei!
– Es ist noch eine Menge zu tun!
Sie müssen ihre Ängste vor dem
Beamen schon entschuldigen! Was
sie nicht konstruiert haben,
bereitet ihnen schon mal
Kopfschmerzen.
TSCHERNOVSKY
Schon verstanden Professor, wenn
alles gut geht, sehen Sie sich in
einer halben Stunde –
vorrausgesetzt, ich kriege alle
auf einmal rein!
CALLAGHAN
(betont)
Wenn alles gut geht...!
Der Professor verabschiedet sich mit einer freundlichen
Handbewegung, die Kamera schwenkt auf das nachdenkliche
Gesicht des Ensigns. Dieser schüttelt den Kopf.
DISSOLVE TO:
EXT. ANTARES – IN UMLAUFBAHN UM NEW EARTH
Establishing-Shot.
MILLER (V.O.)
Computerlogbuch der Chefärztin
Lieutenant Kathrine Miller, 15.
Juli 2156. – Die Antares hat nach
tagelanger Reise nun endlich die
neue Erdenkolonie erreicht und
beginnt damit, Siedler und
Ausrüstungsgegenstände von Bord
zu schaffen. Als ranghöchster
medizinischer Offizier ist es
meine Aufgabe, den Transport
aller medizinischen Güter zu
überwachen und den Arzt der
Kolonie in die neue Situation
einzuweisen.
INT. ANTARES – KRANKENSTATION
Doktor Kathrine Miller sortiert sämtliche Schubladeninhalte
der Krankenstation aus. Die Hälfte des Bodens ist mit den
Schubladen übersäht, sie scheint alles andere als Freude an
der Aufräumaktion zu haben. Behutsam steigt sie über den
Kram hinweg und stößt dabei gegen eine der umherliegenden
Schubladen.
MILLER
(fluchend)
Au, oh verdammte Unordnung auf
diesem Schiff!
(beat)
Also, wo bist du?
Miller sieht sich eifrig um, ihr
Blick verharrt auf einem
metallenen Rollwagen.
MILLER (CONT'D)
(hysterisch)
Aha!
Sie sucht sich ihren Weg zurück durch die Unordnung.
Einskommafünf Meter etwa vor einem Rollwagen kommt sie
nicht mehr weiter und versucht, ein medizinisches Gerät von
dort zu ergreifen. Sie beugt sich dabei so weit vor, dass
sie nach vorn fällt. In diesem Moment öffnet sich die Tür
und Miller wird von dem eintretenden Mestral aus einem
Reflex heraus aufgefangen.
MESTRAL
(hebt eine Augenbraue)
Doktor Miller? – Sollten Sie sich
nicht längst im Transporterraum
eingefunden haben, um auf New
Earth zu beamen?
MILLER
(peinlich berührt)
Lieutenant Mestral, ich
(beat)
bin gestolpert...ich meine--
MESTRAL
(unterbricht sie)
Ja, das sah ich in der Tat!
Erlauben Sie mir Sie zu fragen,
was Sie hier tun?
Langsam löst sich Miller aus der unfreiwilligen Umarmung
mit dem Vulkanier und greift endlich nach dem Gerät auf dem
Rollwagen, welches sie Mestral vor dessen Gesicht hält.
MILLER
Ich suchte dies hier! – In der
medizinischen Ausrüstung für die
Kolonie fehlte eines dieser
Dinger und ich überlegte, dafür
eines aus meiner Krankenstation
zu nehmen
MESTRAL
Das Fehlen von Sternenflotten
Equipment hätten Sie jemanden
melden müssen! Außerdem gehört
dieses Gerät unumstritten zum
Inventar der Antares. Doch wenn
Sie wünschen, lasse ich gern nach
dem fehlenden Objekt suchen!
MILLER
(lächelnd)
Mr. Mestral... George,
(beat)
ich versichere Ihnen, das wird
nicht nötig sein. Bei dem Ding
handelt es sich um einen simplen
Injektor, von denen ich noch
mindestens drei Dutzend im
Schrank habe.
MESTRAL
(irritiert)
Aber aus welchem Grund dann
dieses Durcheinander auf der
Krankenstation?
MILLER
Na weil ich mich verschätzt habe!
Ich dachte, ich hätte noch genug
Zeit, um kräftig aufzuräumen und
alles in Ordnung zu bringen,
bevor ich die Antares für einen
Tag verlasse.
MESTRAL
Wie dem auch sei, Sie sollten
sich beeilen mit dieser
‚kräftigen Aufräumaktion'. Max
Corel, der neue Leiter der
medizinischen Abteilung, ließ
bereits nach Ihnen fragen.
MILLER
(forschend)
Lieutenant, Sie sind doch nicht
extra auf die Krankenstation
gekommen, um mir das mitzuteilen,
oder? – Also, wo drückt uns denn
der Schuh?
MESTRAL
(hebt eine Augenbraue)
Sie irren sich, Doktor, ich--
MILLER
(unterbricht ihn)
Oh Verzeihung, das können Sie
nicht verstehen, es ist eine
menschliche Redensart. Wenn
jemand sagt, dass ihm der Schuh
drückt, dann--
MESTRAL
(unterbricht jetzt sie;
gereizt)
Doktor Miller...
(beat)
... Kathrine, tatsächlich bin ich
nur hierher gekommen, um Sie
aufzusuchen.
Im Übrigen sind mir Redewendungen
der Menschen bekannt, zu sieben
Achteln etwa, um es noch
deutlicher zu formulieren!
Nachdem Mestral merkt, dass er mal wieder einen weiteren
Aussetzer hatte, blickt er um so gefühlskälter in den Raum.
MILLER
Es tut mir leid, George, ich
wollte Sie nicht kränken. Auch,
wenn Sie das niemals zugeben
würden, aber das habe ich eben,
nicht wahr?
MESTRAL
(entschieden; kühl)
Haben Sie nicht! - Ich wünsche
Ihnen viel...
(beat)
... Spaß, Kathrine.
Möglicherweise werde ich selbst
die Kolonie in den nächsten
Stunden besuchen. Wir könnten
Essen gehen!
MILLER
(lächelt überrascht)
Ach ja? – äh, ja, sehr gern
sogar! Na dann...
(beat; sie steckt das
Gerät in eine
Reisetasche)
... bis in ein paar Stunden!
Die Tür schließt sich hinter der Ärztin, welche die
chaotische Krankenstation mit einem Koffer verlässt.
CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX - KONFERENZRAUM
Auf einem Metalltisch in der Mitte des Raumes ist ein
Lageplan der Kolonie ausgebreitet. Mehrere Personen
(Professor Callaghan, Professor Luther, zwei Ingenieure
Namens Paul Andrews und William Osbourne [beide sehr jung],
andere Ingenieure) sind um das Möbelstück versammelt und
diskutieren teils durcheinander.
CALLAGHAN
(zuversichtlich)
Meine Herren, meine Herren
beruhigen Sie sich doch! Ich bin
sicher, dass wir dieses kleine
Defizit auf manierliche Art und
Weise beheben können.
LUTHER
(zu Callaghan;
verärgert)
Wenn du das Undichtsein der
Hauptwasserpumpe für ein ‚kleines
Defizit' hältst, Miles, dann
denke ich, du erkennst wieder
einmal den Ernst der Lage nicht!
(lächelt scheinheilig)
Siehst du...
(beat)
– das war schon immer deine
Vorgehensweise: Wenn es irgendwo
ein Problem gab, hast du es aus
der Welt geredet.
Professor Callaghan fasst Professor Luther am Arm und zieht
sie zu sich in eine unbeobachtete Nische.
CALLAGHAN
(zischend)
Sylvia, ich bin es langsam leid,
dass du ständig unsere
Vergangenheit aufwühlst! Es ist
vorbei und wir sind nicht gerade
im Guten auseinandergegangen.
LUTHER
Jetzt hör mal zu Miles, nicht ich
habe unsere Beziehung durch Lange
Weile-Reden zum Erliegen
gebracht, sondern--
Professor Callaghan drückt noch fester zu, Sylvia blickt
entsetzt.
CALLAGHAN
(unterbricht sie)
Nein, du hörst mir zu! Für dieses
Projekt sind wir Kollegen und ich
erwarte, dass wir uns auch so
verhalten. Keine Spitzeleien
mehr, keine Vorwürfe mehr!
LUTHER
(entreisst sich)
Wenn Sie das so sehen, Professor
Callaghan, dann hören Sie ab
sofort damit auf meine
Anordnungen in Frage zu stellen!
Denn bei diesem Projekt bin ich
Ihre Vorgesetzte und ich erwarte,
dass Sie sich dementsprechend mir
gegenüber verhalten!
Die beiden kehren an den Tisch zurück, einige Ingenieure
tauschen unauffällig Blicke aus.
LUTHER (CONT'D)
Irgendwelche Vorschläge?
CALLAGHAN
(zu Luther)
Wir sollten die Antares um Hilfe
bitten. Ich bin sicher, ihr
Chefingenieur kann uns bei der
Reparatur der Pumpe behilflich
sein
LUTHER
(zögernd)
Einverstanden, ...
(beat)
... ich werde das übernehmen,
Andrews, Sie werden mir
behilflich sein!
(zu Callaghan)
Die anderen kommen mit Ihnen mit.
(deutet auf Lageplan)
Sie beginnen nun mit der
Installation der Elektronik in
den ersten beiden Ebenen!
Die Kamera zeigt das Gesicht Professor Callaghans in der
Totale, sein Blick passt zu der bedrohlich mysteriösen
Musik, die eingespielt wird.
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KRANKENSTATION
Eine Frau Mitte 30 im Ärztekittel (wir lernen sie als
Doktor MAXIMA COREL kennen) trägt eine Kiste von einem Ende
der Krankenstation in die andere. Sie stellt sie dort ab
und beginnt deren Inhalte in die Schränke einzuräumen. Beim
Herausgreifen eines weiteren Objektes begibt sie sich
augenverdrehend zu einer Kommunikationskonsole.
COREL
(genervt)
Corel an Frachtverwaltung, bitte
kommen!
(beat)
Schlaft ihr dort unten oder warum
befinden sich in der
medizinischen Ausrüstung
Ansaugventile?
Eine verzerrte, männliche Stimme drängt aus dem
Lautsprecher.
FRACHTVERWALTER'S KOMM-STIMME
Hier spricht die
Frachtverwaltung...
(gähnend)
...vom Schlafen kann nicht die
Rede sein, Doktor, wir arbeiten
hier seit siebzehn Stunden auf
Hochtouren! Und in drei Minuten
kommt schon der nächste
Gütertransport von der Antares.
Doktor Miller betritt den Raum, Doktor Corel winkt sie zu
sich.
COREL
(lachend; in die
Konsole)
Oh je, eigentlich müsste ich
Ihnen Schlafruhe verordnen, aber
ich kann diese Saugdinger
wirklich nicht gebrauchen. Wenn
der Besitzer sie
freundlicherweise hier abholen
würde...!
FRACHTVERWALTERS' KOMM-STIMME
Die Besitzerin heißt Sylvia
Luther und die wird alles andere
als erfreut darüber sein! Ich
schicke Ihnen bald jemanden
vorbei, Ende.
Doktor Corel blickt interessiert zu Doktor Miller und
deutet auf eine mit einer Schutzfolie überzogenen
Sitzcouch, die etwas versteckt hinter einer Wand steht.
COREL
(erfreut)
Sie müssen Doktor Miller von der
Antares sein, setzten Sie sich
doch bitte! Oh, und entschuldigen
Sie den Zustand der Möbel, ich
bin erst heute Vormittag
eingezogen.
Die beiden Ärztinnen setzen sich zeitgleich auf die bequeme
Couch.
MILLER
Oh, danke sehr!
(verwirrt)
Doktor Max Corel?
COREL
Ja,...
(beat)
... haben Sie jemand anderen
erwartet?
MILLER
Ehrlich gesagt, dachte ich...
(beat)
...ich dachte, Sie seien ein
Mann.
COREL
(lachend)
Oh ja, das passiert mir ständig!
Liegt wohl daran, dass ich immer
und überall die Kurzform meines
richtigen Namens angebe.
(beat; gibt Miller die
Hand)
Maxima Corel, nennen Sie mich
Max!
MILLER
Kathrine Miller, dann dürfen Sie
mich...
(beat; überlegend)
...Kate nennen!
(beat)
Ich habe Ihnen noch einige
zusätzliche Geräte hinunterbeamen
lassen und soll Ihnen mit Rat und
Tat zur Seite stehen, also, hier
bin ich!
CUT TO:
EXT. ANTARES – IN UMLAUFBAHN
CAYLON (V.O)
Computerlogbuch der Antares, 15.
Juli 2156 – Die Arbeiten an der
neuen Erdenkolonie mit dem
passenden Namen ‚New Earth' gehen
nur schleppend voran. Noch zu
unerfahrenes Personal und eine
unorganisierte Verwaltung sind
vermutlich schuld daran. Gerade
erreichte die Antares ein
Funkspruch der verantwortlichen
Ingenieurin Sylvia Luther, dass
die Hauptwasserversorgung dort
unten nicht rechtzeitig ohne
unsere Hilfe aktiviert werden
könne. Da der Auftrag der
Sternenflotte lautet, allen
anfallenden Problemen
entgegenzuwirken, werde ich
meinen Chefingenieur und Ersten
Offizier zur Verfügung stellen,
um die Angelegenheit rechtzeitig
aus der Welt zu schaffen...
CUT TO:
INT. ANTARES – BEREITSCHAFTSRAUM
Captain Caylon befindet sich auf seinem Stuhl und zeichnet
das Computerlogbuch auf. Eine dampfende Tasse Kaffee
befindet sich direkt vor seiner Nase
CAYLON
... Was die riskante Nähe der
Kolonie zum Klingonischen Reich
anbelangt, kann ich nur hoffen,
dass die Entscheidung New Earth
so weit außerhalb des Sol-Systems
zu errichten, kein fahrlässiger
Fehler war! Keines unserer
Schiffe könnte die Kolonie bei
einem Angriff jemals rechtzeitig
erreichen. Die simplen
Verteidigungsmechanismen der
Kolonisten und sie selbst wären
ihren Schlachtkreuzern hilflos
ausgeliefert.
Die Logbuchaufzeichnung wird von einem typischen
Türgeräusch gestört.
CAYLON (CONT'D)
Logbuchaufzeichnung unterbrechen!
(beat)
Herein!
Durch die sich öffnende Tür betritt COMMANDER NICOLE MÜLLER
den Bereitschaftsraum. Sie legt Caylon einige Padds auf den
Tisch und blickt ihn auffordernd an.
MÜLLER
Sir, die Berichte der Crew und
des Maschinenraums.
(beat)
Ensign Tschernovsky berichtet,
alle Siedler seien „endlich von
Bord geschafft", Crewman Smith
von der Wissenschaft wurde
schwarz vor Augen und er befindet
sich jetzt auf der
Krankenstation, die
bedauerlicherweise leer ist, da
Doktor Miller vor einer
Dreiviertelstunde von Bord
gebeamt wurde und...
(grinst)
... unser Warpantrieb befindet
sich wie immer im tadellosen
Zustand!
CAYLON
(ernst)
Deutsche Perfektion und deutscher
Humor.
MÜLLER
(irritiert)
Äh...
(beat)
... wie bitte? – Was soll denn
das bedeuten?
CAYLON
(ernst)
Typisch, ihr Deutschen!
Schadenfreude bis zum geht-nicht
mehr, aber selber stets
fehlerlos, wie?
MÜLLER
(irritiert; verzweifelt)
Captain Caylon, ich hab doch nur
Spaß gema--
CAYLON
(unterbricht sie; ernst)
Ha!
(beat; grinst bis über
beide Ohren)
Reingefallen!
Caylon lehnt sich lachend zurück, eine gewisse Röte breitet
sich indessen über Müllers Gesicht aus.
MÜLLER
Sehr witzig, ihr Australier!
(ironisch)
Wie lange haben Sie für den Gag
geübt, seit ich Ihr Erster
Offizier bin?
CAYLON
(grinst noch immer)
Seit Sie meine Chefingenieurin
sind!
(normal weiter)
Und die wird dringend in der
Kolonie gebraucht!
MÜLLER
Ich wurde bereits unterrichtet,
etwas mit der Pumpe soll nicht in
Ordnung sein.
(beat)
Bitte um Erlaubnis von Bord gehen
zu dürfen, Sir!
CAYLON
(lächelt)
Erlaubnis erteilt! Und,
Commander...
(beat; ironisch)
...passen Sie dort unten auf sich
auf, die Klingonen lauern
überall...
MÜLLER
Sie können einfach nicht
aufhören, hab' ich Recht? Nun,...
(beat; ironisch;
lächelt)
...vielleicht sollte ich eine
Phasenpistole mit auf die
Oberfläche nehmen! – Nicht für
die Klingonen, versteht sich,
sondern für den Fall, dass Sie
mir folgen!
Caylon möchte etwas erwidern, doch ihm fällt nichts Rechtes
ein. Ein bis zwei Sekunden spricht keiner der Anwesenden
etwas, als die beiden spontan zu lachen beginnen.
Schweigend, doch kichernd verlässt Müller den
Bereitschaftsraum.
CUT TO:
INT. NEW EARTH – GEBÄUDEKOMPLEX - PUMPANLAGE
In einer dunklen Halle befinden sich neben einer riesigen
Pumpvorrichtung mehrere kleine. Sie sind außer Betrieb, was
durch rote Indikatoren verdeutlicht wird.
Paul Andrews und Professor Luther arbeiten an der
Vorrichtung, in deren Inneres wir schauen können, da die
Schutzklappen bereits entfernt worden sind. Gerade betritt
Commander Müller den Raum.
MÜLLER
(zur Gruppe)
Commander Müller von der Antares,
wer von Ihnen ist Professor
Luther?
LUTHER
(zu Müller)
Das bin ich!
(beat; kühl)
Es wird Zeit, dass Sie kommen,
wir haben hier unten schließlich
genügend andere Dinge zu tun!
MÜLLER
(zu Luther; gereizt)
Dass Sie Hilfe benötigen, erfuhr
ich erst vor einer halben Stunde!
Zu dem Zeitpunkt befand ich mich
im Maschinenraum und hatte zu
arbeiten, wissen Sie?
LUTHER
(zu Müller; kühl;
ironisch)
Das kann ich mir vorstellen...!
(normal weiter)
Die Hauptwasserpumpe ist leck,
aber wir konnten bisher den
Fehler nicht finden. Zuerst
dachten wir, am Dichtungsschlauch
befände sich ein Riss, doch wir
fanden keinen.
Müller bahnt sich den Weg durch die Gruppe bis hin zu der
geöffneten Klappe an der Pumpe, in die sie mit einer
Taschenlampe hineinleuchtet.
MÜLLER
Was ist mit dem
Selbstdiagnoseprogramm der Pumpe?
– Es hätte einen Fehler längst
aufspüren müssen...
Paul Andrews schielt verunsichert zu Professor Luther
hinüber.
ANDREWS
(zu Müller;
verunsichert)
Es existiert kein solches
Programm, wir hatten für die
Errichtung der Kolonie nur...
(beat)
... begrenzte Mittel zur
Verfügung, da das Projekt mehr
Ressourcen in Anspruch nahm, als
anfänglich angenommen.
Commander Müller blickt Professor Luther kühl in die Augen.
Diese erwidert den Blick mit aller Coolness und
Gelassenheit.
MÜLLER
(zu Luther)
Lassen Sie mich raten... Sie
benötigen meine Fachkenntnisse
gar nicht, sondern wollten nur,
dass ich ein Diagnoseprogramm vom
Schiff beschaffe.
(beat)
Also warum um alles in der Welt
haben Sie das nicht einfach
erwähnt, als Sie vorhin die
Antares riefen?
LUTHER
(zu Müller; aggressiv)
Nun, zu diesem Zeitpunkt war ich
mir längst nicht bewusst, dass
wir so etwas benötigen würden.
Ich nahm an, wir würden es auch
ohne schaffen.
Seufzend holt Commander Müller einen Kommunikator aus ihrer
Ausrüstung hervor. Sie klappt diesen auf und spricht
hinein.
MÜLLER
(in den Kommunikator)
Müller an Tschernovsky, ich werde
noch einmal hinauffliegen müssen,
um etwas von Bord zu holen. Bitte
bereiten Sie den Frachtraum des
Shuttles auf ein Ingenieursteam
und einen weiteren
Frachttransport vor! Müller Ende.
(beat; klappt
Kommunikator zusammen;
zu Luther)
Es wird etwas dauern, die
benötigten Teile für das
Diagnoseprogramm von der Antares
zu beschaffen.
(beat)
Ich bin mir nicht sicher, ob sie
mit dieser Riesenpumpe auf anhieb
kompatibel sein werden, deshalb
werde ich mit ein paar Leuten
meines Technikerstabs
zurückkehren, um das Programm vor
Ort zu installieren.
LUTHER
(zu Müller; zynisch)
Tun Sie, was Sie für richtig
halten! Aber benachrichtigen Sie
mich, wenn Sie mit Ihrer Arbeit
beginnen. - Ich möchte sie
überwachen!
(zu Andrews)
Mr. Andrews, kommen Sie! Wir
werden die restlichen
Ausrüstungsgegenstände aus der
Frachtrampe besorgen.
Die beiden Ingenieure kehren Commander Müller den Rücken zu
und lassen sie alleine in der dunklen Halle zurück. Andrews
blickt sich noch einmal schulterzuckend zu ihr um und folgt
Luther in den Korridor. Die Kamera zeigt Müllers
irritiertes Gesicht.
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
NEW EARTH – EXT. GEBÄUDEKOMPLEX – PROMENADE – TAG - FOLGEND
Corel und Miller (in Privatkleidung und mit Sonnenbrillen)
schlendern an einem von Koloniegebäuden umgebenen Platz
entlang. Kolonisten gehen Spazieren oder schauen sich die
Geschäfte an, welche teils noch eingeräumt werden müssen.
Ingenieure installieren einen kleinen Brunnen, aus dem noch
kein Wasser sprudelt. Kinder spielen mit einem leuchtenden
Ball, der ihnen ständig davon fliegt und selbstständig in
der Luft rotiert.
MILLER
(enthusiastisch)
War eine tolle Idee mit dem
‚extralangen Frühstück' im ‚Terra
Pulchra'. - Das schönste
Etablissement, dass ich seit
langem gesehen habe!
COREL
Freut mich, dass es dir auch
gefallen hat, Kate! Wie gefielen
dir die Musiker?
MILLER
Die waren großartig! Wie nannte
man doch gleich die Instrumente,
auf denen sie spielten –
vulkanische Lauten?
COREL
Nun, ich bezog mich da weniger
auf ihre Musik, als auf die
Spieler selbst!
(beat; lächelnd)
Es ist spät, vielleicht sollten
wir auf die Krankenstation
zurückkehren.
(beat)
Wir könnten uns einen Brandy
genehmigen und--
Das Zirpen von Doktor Millers Kommunikator unterbricht die
Chefärztin der Kolonie. Miller kramt das Gerät aus einer
Handtasche, die aus heller Wolle gehäkelt wurde, und klappt
es auf.
COREL (CONT'D)
(monoton)
--rufen dann dein Schiff...!
MILLER
(zu Corel)
Oh tut mir leid, Max, ich versuch
mich zu beeilen, okay?
(in den Kommunikator)
Ja, Miller?
SMASH CUT TO:
INT. ANTARES – MESTRALS QUARTIER
Die Kamera zeigt Lieutenant Mestrals Torso von hinten. Der
Offizier steht an seinem Computer, auf dem das
Kommunikationsprogramm läuft.
MESTRAL
(mit leichter
vulkanischer Kühle)
Guten Tag, Kathrine, hier ist...
George!
(beat)
Wenn Sie nichts dagegen haben,
würde ich Sie in der nächsten
Stunde gern abholen und dann mit
Ihnen zu Mittag essen, bevor wir
New Earth mit der Fähre
verlassen. Wir haben einen Tisch
im--
MILLERS KOMM-STIMME
(entschuldigend;
unterbricht ihn)
George? – Ach herrje, das
Mittagessen, ich hatte es
vollkommen vergessen. Tut...
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – EXT. GEBÄUDEKOMPLEX – PROMENADE
Wie zuvor.
MILLER
...mir leid, Max und ich haben
gerade etwas gegessen. Hätten Sie
etwas dagegen, wenn wir unsere
‚Verabredung' etwas verschieben?
MESTRALS KOMM-STIMME
(enttäuscht; kühl)
Sie und...
(beat)
... Max?
(kühl)
Nein,...
(beat)
... ich habe nichts dagegen.
Die letzte Raumfähre wird New
Earth in zwei Stunden verlassen,
solange befindet sich die Antares
noch im Orbit um die Kolonie.
MILLER
(erleichtert)
Na, da fällt mir aber ein Stein
vom Herzen! Freut mich, dass Sie
es so gut aufnehmen. Oh, Sie
hatten sich doch kein besonderes
Restaurant ausgesucht, oder?
SMASH CUT TO:
INT. ANTARES – MESTRALS QUARTIER - WIE ZUVOR
Kamerafahrt: Die Kamera zeigt Mestrals gesamten Körper von
hinten und fährt um hundertachtzig grad um ihn herum. Er
trägt einen dunklen, schnittigen Anzug und hält in der
linken Hand ein geöffnetes Flakon. Auf einem Glastisch
hinter ihm liegt eine einzelne, weiße Rose.
MESTRAL
(kühl)
Nein,...
(beat)
... kein besonderes. Verpassen
Sie die Fähre nicht, Doktor,
Mestral Ende.
Mestral drückt auf den Schalter, trotz seiner kühlen Miene
erkennt man seine Enttäuschung.
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ORBIT – ANTARES IN UMLAUFBAHN
Ein Shuttle der Antares steuert auf das Raumschiff zu und
beginnt mit dem Andockvorgang.
CUT TO:
INT. SHUTTLE – COCKPIT
Tschernovsky an der Hauptssteuerkonsole; Müller neben ihm
und Miller (uniformiert) steht hinter den beiden.
MÜLLER
(aufgewühlt; zu Miller)
--Sie hätten sie mal sehen
müssen! - Wie ‚Madame' mit
verschränkten Armen hinter mir
stand und penibel jeden meiner
Schritte bei dem Einbau des
Diagnosesystems überwachte! Als
ich fertig war, blickte ich sie,
und sie mich an.
Nach drei Sekunden dann ihre
Reaktion:
(beat; mit verstellt
aufrichtiger Stimme)
,Verbindlichsten Dank, meine
Beste!'
MILLER
(zu Müller)
Na und, das ist doch nett, finden
Sie nicht?
MÜLLER
(zu Miller)
Nett? – Nachdem diese Luther mich
und jeden in meinem Team wie
einen ihrer nichtszusagenden
Ingenieure behandelte!
MILLER
(zu Müller)
Vielleicht war der Professor
einfach froh darüber, dass Sie
ihr, trotz ihres dominanten
Auftretens, mit dem
Diagnoseprogramm halfen.
Müller missbilligt die Chefärztin mit einem zynischen
Blick. Eine kurze Turbulenz aufgrund des Andockens
durchrüttelt das Shuttle.
MÜLLER
(sarkastisch)
Frohsinn? – Nur menschliche Wesen
besitzen so etwas!
TSCHERNOVSKY
(zu Müller)
Konnte man den Fehler nun finden?
MÜLLER
(zu Tschernovsky)
Es lag am Dichtungsring, das
Programm fand einen Riss. So war
bei der ersten Inbetriebnahme der
Pumpe Wasser in die Halle
gelangt.
MILLER
Ja, aber hatten Sie nicht vorhin
gemeint, Professor Luther hätte
den Dichtungsring überprüft?
MÜLLER
Das hatte sie jedenfalls
behauptet und offensichtlich
täuschte sie sich, als sie sagte,
er sei vollkommen in Ordnung
gewesen.
Ein weiterer Ruck erfasst das Shuttle, seine Luke öffnet
sich.
CUT TO:
INT. ANTARES – KORRIDOR – FOLGEND
Doktor Miller (mit Koffer) und Commander Müller streifen
den Korridor entlang.
MILLER
Mein Aufenthalt war einfach
großartig. Max Corel ist eine
wunderbare Person und eine
Meisterin in der Bakteriologie.
MÜLLER
(überrascht)
Meisterin?
Sie biegen um eine Ecke.
MILLER
Noch vor kurzen arbeitete sie
erfolgreich an der Herstellung
eines Impfstoffes gegen einige
der am häufigst vorkommenden
Rhinitis-Viren.
MÜLLER
Rhinitis-Viren?
MILLER
Oh, das sind Viren, die für
Schnupfen verantwortlich sind.
Man ist damit der Beseitigung der
Grippe bedeutend näher gekommen.
Sie stoppen vor einem Turbolift. Müller betätigt die
Schaltfläche.
MÜLLER
Wenn sie so gut ist, wie Sie
sagen, wundert es mich gar nicht,
dass sie diesen tollen Posten
bekommen hat. Sicher beneiden Sie
sie.
MILLER
Oh nein, ganz sicher nicht! Ich
wäre über die Dauer einfach zu
weit von allem anderen
abgeschieden. Es würde irgendwann
zu einem langweiligen Alltag ohne
ungewisse Abenteuer werden!
MÜLLER
(überrascht)
Ungewissenhaftigkeit, und das von
Ihnen, Doktor?
MILLER
Was soll das heißen, Commander?
Die Türen des Turboliftes öffnen sich und Commander Müller
betritt ihn.
MÜLLER
(aus dem Turbolift)
Entschuldigen Sie, aber Sie sind
mit Abstand der pingeligste
Mensch, den ich kenne!
MILLER
(perplex)
Ich, also... anscheinend schätzt
mich jeder hier auf diesem Schiff
völlig falsch ein!
Noch bevor Doktor Miller aussprechen kann, schließen sich
die Türen wieder.
CUT TO:
EXT. ANTARES – WARPTRANSFER
Die Antares befindet sich mit Warpgeschwindigkeit auf dem
Rückweg.
CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – PUMPANLAGE
Die Neben- und die Hauptwasserpumpe sind in Betrieb,
erkennbar durch die grün leuchtenden Indikatoren. Einige
Tropfen Wasser laufen an der Außenhülle entlang und bilden
auf dem Boden einen Rinnsal.
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX - KORRIDOR
Sylvia Luther (zynisch blickend) geht mit einem
Kommunikator in der Hand den Korridor entlang.
LUTHER
(wütend in den
Kommunikator)
--nein!
(beat)
Ich höre mir Ihre ständigen
Entschuldigungen nicht mehr
länger an, dann mache ich es eben
selbst!
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – PUMPANLAGE – WIE ZUVOR
Aus dem Tröpfeln des Wassers ist ein feinstrahliges
Spritzen geworden, welches aus der Hauptpumpe austritt.
Plötzlich entsteht daraus ein riesiger Riss. Die Kamera
schwenkt zu einer gelockerten Stromleitung am Eingang.
Direkt über ihr hört man Schritte. Kurz darauf fällt ein
knisterndes Ende der Leitung zu Boden und berührt unter
Funken das Wasser.
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KORRIDOR
Plötzlich beginnt das Licht zu flackern und fällt für ein
bis zwei Sekunden ganz aus, bis sich die Notaggregate
automatisch aktivieren und blaues Licht die Korridore
‚erhellt'.
Professor Luther läuft eiligen Schrittes den Korridor
entlang.
ANDREWS KOMM-STIMME
(besorgt)
Professor? – Ist etwas passiert?
– So melden Sie sich doch, bitte!
LUTHER
(hektisch; in den
Kommunikator)
Hier unten gibt's ein paar
Probleme, ich muss die Pumpanlage
überprüfen! – Schicken Sie mir
sofort ein Team runter!
Sie kommt vor der Eingangstür der Pumpanlage, die sich
nicht mehr automatisch öffnet, zum Stillstand. Daher
versucht der Professor sie mithilfe der Handsteuerung zu
öffnen.
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KORRIDOR
Wie zuvor.
Man hört nur noch ein schrilles, schmerzerfülltes und
langanhaltendes Schreien.
CUT TO:
INT. ANTARES – BRÜCKE
Beem an der Waffenkonsole, Tschernovsky am Steuer, Torlan
an der Kommunikation, Mestral an der Wissenschaft.
Captain Caylon, sitzend auf dem Kommandosessel, erhält ein
Datenpadd von einem ND, er nickt und bestätigt es.
CAYLON
(geistesabwesend)
Danke sehr, Crewman.
(beat; zu Tschernovsky;
gähnend)
Ensign, Zustand des Warpantriebs?
TSCHERNOVSKY
(genervt; zu Caylon)
Unsere momentane Geschwindigkeit
beträgt weiterhin Warp
zweikommafünf ...
(beat)
... genauso wie vor drei Minuten
und drei Minuten davor.
MESTRAL
(kühl; zu Caylon)
Captain, wenn Sie eine Aufgabe
benötigen, sollten Sie vielleicht
einige Mannschaftsberichte lesen!
Captain Caylon dreht sich halb zu dem Wissenschaftsoffizier
um.
CAYLON
(sarkastisch; zu
Mestral)
Danke sehr, Lieutenant, ich werde
beim Schreiben der
Mannschaftsbewertungen darüber
nachdenken...!
Mestral wölbt eine seiner Augenbrauen. Ein zweimaliges,
leises Piepen ist derweilen im Hintergrund zu hören.
TORLAN
(zu Caylon)
Captain Caylon!
CAYLON
(zu Torlan)
Mr. Torlan, dass Sie einen
Kommentar dazu abgeben würden,
war mi--
TORLAN
(zu Caylon; unterbricht
ihn)
Sir, soeben erreicht uns eine
Nachricht von der Kolonie, gerade
noch in Komm-Reichweite! – Es
scheint, als hätte es dort einen
Unfall gegeben.
Sofort steht der Captain aus dem Kommandosessel auf, er
rückt seine Uniform zurecht.
CAYLON
(zu Torlan; beunruhigt)
Welche Art von Unfall, wurde
jemand verletzt?
Torlan horcht an seinem Funkempfänger.
TORLAN
Es gab einen nahezu systemweiten
Energieausfall...
(beat)
... mehrere Sektoren wurden
überschwemmt...
(beat)
... eine Person wird noch
vermisst.
CAYLON
(zu Tschernovsky)
Voller Stopp!
Man hört das Verstummen der Maschinen.
CAYLON (CONT'D)
(besorgt; zu Torlan)
Kann man denn schon sagen, wer
vermisst wird?
TORLAN
(zu Caylon)
Ja, Captain.
(beat)
Eine gewisse Professor Luther.
CAYLON
(zu Tschernovsky)
Ensign Tschernovsky, Kurs zurück
auf New Earth setzen, Maximum
Warp!
SMASH CUT TO:
EXT. ANTARES
Das Schiff wendet um 180 Grad und leitet den Warptransfer
ein.
DISSOLVE TO:
EXT. WELTRAUM - ORBIT – ANTARES IN UMLAUFBAHN
Die Antares hat den Planeten weider erreicht und steuert
den Orbit an.
CUT TO:
NEW EARTH – EXT. GEBÄUDEKOMPLEX - TAG
Ein dumpfer, leiser Alarm ist zu hören. Ansonsten jedoch
scheint die Kolonie intakt zu sein.
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KORRIDOR
Alarm ist zu hören. Panisch läuft eine Gruppe Kolonisten
durch den Korridor, vereinzelte Sicherheitsleute weisen sie
in eine bestimmte Richtung. Durch Handzeichen betätigt
einer einen Schalter, worauf sich einige Schotts zu
schließen beginnen und das strömende Wasser aufhalten.
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KONTROLLRAUM
Nach wie vor Alarmgeräusche. William Osbourne stürzt in den
kleinen, dunklen Raum. Mit einer Armbandleuchte untersucht
er hektisch eine Kontrolltafel und betätigt die Touch
Screen Oberfläche. Das Licht reaktiviert sich.
COMPUTERSTIMME
(monoton; männlich)
Hauptenergie wurde
wiederhergestellt. Hauptventile
schließen sich.
Der Ingenieur lehnt sich gegen eine Wand und öffnet
erschöpft seinen Kommunikator.
OSBOURNE
(erschöpft; in den
Kommunikator)
Osbourne an Commander Müller. Ich
habe es geschafft...
(beat)
Die Wasserzufuhr wurde gestoppt.
Sie können damit beginnen, die
Räume mit den Reservepumpen zu
entleeren.
MÜLLERS KOMM-STIMME
Verstanden, Mr. Osbourne. Danke,
bis dahin! Was meinen Sie, wie
lange die Pumpen brauchen werden,
bis sie das ganze Wasser entfernt
haben?
OSBOURNE
(in den Kommunikator)
Ich nehme an, ein bis zwei
Stunden mindestens. Aber wieso
fragen Sie?
MÜLLERS KOMM-STIMME
Ich muss wissen, wann ich mit
meinen Leuten an die
Hauptwasserpumpe ran kann. Das
Diagnoseprogramm zeigt, dass sie
der Grund für die Überschwemmung
war.
OSBOURNE
(nachdenklich)
Ich verstehe... Osbourne Ende.
CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KRANKENSTATION
Die Krankenstation ist mit Menschen teils überfüllt.
Pfleger kümmern sich mit warmen Decken um die blau
angelaufenen Patienten, niemand ist ernsthaft verletzt. Mit
einem Hypospray ausgestattet, verabreicht Doktor Corel
Patient für Patient ein Serum.
COREL
(zu einem Pfleger)
Mike, seien Sie bitte so nett und
erhöhen Sie die Temperatur um
weitere zwei Grad!
(rufend)
Wir brauchen noch mehr Decken!
Die Tür öffnet sich, zwei medizinische Crewmitglieder der
Antares (eine davon ist Doktor Miller) treten mit einer
Schaufeltrage ein. Auf ihr liegt der leblose Körper
Professor Luthers.
COREL (CONT'D)
(aufgeregt; zu Miller)
Dort hinüber, auf das leere
Biobett!
Man trägt sie behutsam zu dem Bett. Mit einem
Sondierungsgerät eilt Corel auf die Professorin zu. Doch
Miller hält sie auf.
MILLER
(zu Corel)
Nein, Max!
(beat; leise)
Es ist zu spät, sie war bereits
tot.
Doktor Miller umschließt Doktor Corels Hände, welche die
Augen schließt und sich abwendet. Mit einem Tricorder
untersucht sie die Leiche.
COREL
(verbittert; in die
Leere)
Schreiben Sie in das Logbuch,...
(beat)
... der Todeszeitpunkt trat
voraussichtlich um 13 Uhr 45 ein.
Die Ärztinnen tauschen einen langen Blick, während man im
Hintergrund die Tote in einen Leichensack verhüllt.
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KONFERENZRAUM - FOLGEND
Am Tisch sitzend Captain Caylon, Commander Müller,
Lieutenant Jim Beem, Ensign Tschernovsky, W. Osbourne, P.
Andrews, Doktor Corel, Doktor Miller; Professor Callaghan
geht auf und ab. (weitere Kolonisten, u.a.
Sicherheitsleute)
CALLAGHAN
(nervös; aufgebracht)
--ich frage mich allmählich...
(beat)
... wie so ein schrecklicher
Unfall überhaupt geschehen
konnte!
(beat)
In der Hauptwasserpumpe entstand
ein metergroßer Riss...
Die Kamera schwenkt auf das hellhörig gewordene Gesicht
Müllers. Sie flüstert Beem unauffällig etwas ins Ohr.
CALLAGHAN (O.C.) (CONT'D)
... und niemand will bemerkt
haben, wie das neu installierte
Selbstdiagnoseprogramm den Alarm
auslöste?
(beat)
Professor Luther wurde tot
aufgefunden, und niemand will in
ihrer Nähe gewesen sein?
OSBOURNE
(zu Callaghan;
verunsichert)
Wenn ich mich dazu äußern dürfte,
Sir!?
CALLAGHAN (O.C.)
(nach einer Pause, zu
Osbourne)
Also bitte, Junge, worauf warten
Sie?
OSBOURNE
Paul—-
Beem erhebt sich.
BEEM
(zu Osbourne;
unterbricht ihn)
Mr. Osbourne, vielleicht sollten
Sie sich das, was Sie jetzt sagen
wollen, für einen späteren
Zeitpunkt aufheben!
(zu allen)
Niemand von Ihnen wird die
Kolonie bis auf weiteres
verlassen – es besteht der
dringende Verdacht auf einen
Mordfall!
Captain Caylon blickt seinen Waffen- und
Sicherheitsoffizier skeptisch an.
CAYLON
(zu Beem; skeptisch,
besorgt)
Lieutenant, ist Ihnen klar, was
Sie da behaupten? – Können Sie
denn beweisen, dass es kein
Unfall war?
BEEM
(zu Caylon)
Auf Anregung Commander Müllers
hin werde ich eine Befragung
aller Tatverdächtigen
durchführen, um dies herauszufin—-
CALLAGHAN
(lachend; unterbricht
ihn)
Ach, aber das ist doch absurd!
Niemand hier wurde ermordet!
(ernst; zu Beem)
Ich warne Sie, Lieutenant, wenn
sich herausstellen sollte, dass
Ihre Behauptung sich als falsch
erweist, dann—-
Müller springt auf.
MÜLLER
(zu Callaghan;
unterbricht ihn)
Was ‚dann'? – Ermorden Sie
unseren Offizier, so wie Ihre Ex
Frau?
CAYLON
(zu Müller; empört)
Commander! – Das reicht, glaube
ich!
COREL
(zu Caylon)
Captain Caylon, Ihr Erster
Offizier ließ Doktor Miller und
mich eine Obduktion durchführen.
(beat; seufzt)
In Professor Luthers Lungen
befanden sich mehrere Zentiliter
Wasser...
CALLAGHAN
Was nicht verwunderlich ist, bei
einer kürzlich ertrunkenen
Person...
COREL
(zu Callaghan)
Die werte Dame starb nicht durch
Ertrinken...!
Ein mehrstimmiges Raunen geht durch die Reihen.
MILLER
Plötzliche ventrikuläre
Fibrillation, gefolgt von einer
Asistolie, möglicherweise durch
Schockeinwirkung eines
elektrischen Stromstoßes!
Sie sieht die fragenden Blicke aller im Raum.
MILLER (CONT'D)
Ihr Herz begann wahrscheinlich
auf Grund eines Stromschlages
plötzlich vollkommen unregelmäßig
zu schlagen, wodurch ihr
Kreislauf zusammenbrach. Es
dauerte wohl nicht lange, bis das
Herz dann völlig aufhörte zu
schlagen.
Die Kamera zeigt die schockierten Gesichter der anwesenden
Kolonisten. Caylon greift zu seinem Kommunikator.
CAYLON
(nach einer Pause zu
Beem)
Lieutenant Beem, arbeiten Sie mit
dem Sicherheitspersonal der
Kolonie zusammen; erstellen Sie
eine Liste aller Verdächtigen und
führen Sie eine Befragung durch!
CALLAGHAN
(zu Caylon; aufgebracht)
Mit welcher Berechtigung--
CAYLON
(unterbricht ihn; in den
Kommunikator)
Caylon an Mestral, Status?
MESTRALS KOMM-STIMME
Ebene Drei ist nach wie vor
geflutet, Sir, aber wir konnten
eine weitere Ausbreitung des
Wassers verhindern...
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – PUMPANLAGE
Die Wände sind feucht, die Indikatoren der Pumpen rot.
Während Mestral vor der abgeschnittenen Stromleitung in den
Kommunikator spricht, sondieren Techniker von der Antares
und der Kolonie die Pumpanlage.
MESTRAL
(in den Kommunikator)
... Captain, neben der Leiche
fand man einen geöffneten
Kommunikator. Der Professor muss
kurz vor ihrem Tod noch mit
jemanden gesprochen haben!
Außerdem dürfte Sie
interessieren, dass die gesamte
Pumpanlage Anzeichen einer
Manipulation aufweist.
CAYLONS KOMM-STIMME
Ich schlage vor, Sie weihen
Lieutenant Beem in alles ein, er
wird ein Verhör durchführen...
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KONFERENZRAUM
wie zuvor.
CAYLON
(in den Kommunikator)
... und dann werden Sie sich
darum kümmern, das Wasser
loszuwerden. Von mir aus schöpfen
Sie es aus den Korridoren! Caylon
Ende.
(den Kommunikator
zusammenklappend; zu
Callaghan)
Da haben Sie Ihre Berechtigung! –
Professor, dürfte ich Sie wohl
als erstes bitten, meinem
Sicherheitsoffizier in das
Nebenzimmer zu folgen, er wird
mit Ihnen beginnen!
Callaghan steht schweigend auf und wird von Beem und zwei
Sicherheitsleuten hinausbegleitet.
CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – NEBENZIMMER
CLOSE-UP: BEEM
Der Waffenoffizier der Antares sitzt hinter einem
Schreibtisch, der vor einem Fenster steht, durch welches
wir die Kolonie sehen können.
BEEM
(zu Callaghan)
Bitte setzen Sie sich!
EINSTELLUNG AUF CALLAGHAN
Er sitzt mit dem Rücken zu einer kahlen Wand.
BEEM (O.C.) (CONT'D)
Wie lauten Ihr Name und Ihre
Funktion auf 'New Earth'?
CALLGHAN
(genervt)
Professor Miles Callaghan,
Stellvertretender
Verantwortlicher Ingenieur.
BEEM (O.C.)
Wie lange befinden Sie sich schon
in der Kolonie?
CALLAGHAN
Seit mit den
Konstruktionsarbeiten begonnen
wurde, seit 6 Monaten etwa.
BEEM (O.C.)
Und befand sich Professor Luther
vor oder nach Ihnen hier?
CALLAGHAN
Davor, sie ist... war
verantwortlich für die
Koordination des Ingenieurstabs.
BEEM (O.C.)
Warum waren Sie nicht von Anfang
an dabei?
CALLAGHAN
Aus persönlichen Gründen flog ich
erst einige Wochen später mit
einem zweiten Frachter nach ‚New
Earth'.
BEEM (O.C.)
War der Grund dafür, dass Sie
immer noch einen Gräuel gegen
Ihre Ex-Ehefrau hegten? – Wie war
Ihr Verhältnis?
CALLAGHAN
(verärgert)
Was geht Sie unser Verhältnis an!
– Es war rein beruflich und
weitere solcher Fragen werde ich
nicht länger—-
BEEM (O.C.)
(unterbricht ihn)
Wann haben Sie Sylvia Luther zum
letzten Mal gesehen?
CALLGHAN
Im Konferenzzimmer, nach der
heutigen Besprechung verließ ich
dann das Geschehen und ging
meinen Aufgaben in der
Frachtverwaltung nach.
DISSOLVE TO:
CALLAGHAN WECHSELT MIT ANDREWS.
ANDREWS
... in der Besprechung am
Vormittag, danach habe ich nur
noch via Kommunikator mit ihr
gesprochen. Sie befahl mir, ein
Team in die Pumpanlagen zu
schicken, dann fiel plötzlich die
Kommunikation aus.
BEEM (O.C.)
Sie waren einer ihrer
Assistenten, wieso waren Sie zu
diesem Zeitpunkt nicht bei ihr?
DISSOLVE TO:
ANDREWS WECHSELT MIT OSBOURNE.
OSBOURNE
Nun ja, die anderen Ingenieure
und ich waren immer noch mit der
Hauptstromversorgung in der
dritten Ebene beschäftigt.
BEEM (O.C.)
Diese Ebene wurde geflutet, war
denn sonst niemand von den
Kolonisten dort?
OSBOURNE
Glücklicherweise nicht. Auch wir
waren gerade erst fertig
geworden, als der Alarm
losging...
DISSOLVE TO:
OSBOURNE WECHSELT MIT EINER WEITEREN INGENIEURIN.
INGENIEURIN
... Als die internen Sensoren
Wasser in den Pumpanlagen
anzeigten, löste ich ihn sofort
aus; das war, nachdem der Strom
ausgefallen war...
DISSOLVE TO:
INGENIEURIN WECHSELT MIT CALLAGHAN
CALLAGHAN
... Daraufhin aktivierten sich
auch schon die Notaggregate,
während der Frachtverwalter mir
und meinem Team...
DISSOLVE TO:
CALLAGHAN WECHSELT MIT FRACHTVERWALTER
FRACHTVERWALTER
... die nächsten Bauteile zuwies,
die sie vorschriftsmäßig
annahmen. Als dann die
Evakuierungsdurchsage kam, lief
natürlich alles drunter und
drüber...
BEEM (O.C.)
Und was taten Sie, als sie diese
Durchsage hörten?
DIE KAMERA ZEIGT AUF OSBOURNE
OSBOURNE
Ich lief natürlich sofort in den
Kontrollraum, um die Hauptenergie
zu reaktivieren, damit...
DISSOLVE TO:
OSBOURNE WECHSELT MIT ANDREWS
ANDREWS
... er die Hauptwasserventile
wieder verschließen konnte, wieso
fragen Sie? – Ist er irgendwie
verdächtig?
DISSOLVE TO:
ANDREWS WECHSELT MIT COREL
BEEM (O.C.)
Jeder von Ihnen hier ist
verdächtig! – Kann man denn nicht
auch von der Krankenstation aus
die Kommunikation deaktivieren?
COREL
Nein, auf keinen Fall! – das geht
entweder vom Kontrollraum oder
von einer separaten Kontrolltafel
aus.
DISSOLVE TO:
COREL WECHSELT WIEDER MIT DER INGENIEURIN.
INGENIEURIN
Ja, ich war im Kontrollraum, aber
nur, weil ich die Schicht mit
jemanden getauscht hatte und auch
nur für zwei Minuten, bis ich den
Alarm auslöste und mich selbst
evakuierte!
DISSOLVE TO:
DIE INGENIEURIN WECHSELT MIT OSBOURNE
Ihm stehen Schweißperlen auf der Stirn.
OSBOURNE
Ja, wir haben den Dienst
gewechselt, und? – Ist das ein
Verbrechen?
BEEM (O.C.)
Mister Osbourne, was kann man
eigentlich mit einer
Kontrolltafel so alles anfangen?
OSBOURNE
Wie bitte?
(schluckt)
A-also man kann den Lageplan der
Kolonie abrufen o-oder die
Computerfunktionen steuern—-
BEEM (O.C.)
(unterbricht ihn)
Man könnte theoretisch also die
gesamte Kommunikation von solch
einem Gerät aus steuern! –
Eventuell sogar deaktivieren?
(beat)
Wissen Sie, wo man Kontrolltafeln
auf ‚New Earth' installiert hat?
(beat)
Hören Sie mir überhaupt zu?
DISSOLVE TO:
DER PLATZ WECHSELT MIT ANDREWS
ANDREWS
... Bisher nur eine einzige auf
der dritten Ebene, wo wir gerade
gearbeitet hatten.
BEEM (O.C.)
Sie waren auch dort, kann das
jemand bestätigen?
ANDREWS
Will und ich, wir waren...
DISSOLVE TO:
ANDREWS WECHSELT MIT OSBOURNE
Immer noch in Schweiß gebadet.
OSBOURNE
(bebend)
... die ganze Zeit über zusammen,
ich schwör's!
BEEM
Mr. Osbourne, ich rate Ihnen Ihre
Aussage zu überdenken! – War Mr.
Andrews tatsächlich bei Ihnen,
hat jemand Sie gesehen?
OSBOURNE
(mit einem Kloß im Hals)
Gesehen nicht, nein...
Osbourne blickt starr vor sich hin, während Beem spricht.
BEEM (O.C.)
Wieso liefen Sie in den
Kontrollraum, um die Hauptventile
zu schließen, wo Sie doch gar
nicht wissen konnten, dass eine
Überschwemmung in Gang gesetzt
worden war?
(beat)
Oder reichte ein Opfer Ihnen
schon aus? – Möglicherweise ging
es einzig und allein um den Tod
des Professors!
(beat)
Wieso kommunizierte Mr. Andrews
mit seinem Kommunikator und nicht
mit Hilfe dieser Kontrolltafel,
wurde sie bereits von Ihnen
beansprucht, um die Kommunikation
rechtzeitig deaktivieren zu
können? – Oder war Andrews
niemals auch nur in Ihrer Nähe?
(beat)
Wieso der Schichttausch, wollten
Sie so als Tatverdächtiger
ausscheiden? Ich nehme an,
während Paul die Pumpen
manipulierte und die Stromleitung
durchschnitt, sprach er mit Ihrem
gemeinsamen Opfer, um ebenfalls
als möglicher Täter Außerfrage zu
stehen. Alles sollte nach einem
Unfall aussehen, und wenn nicht,
dann hatte die Ermordete genügend
Feinde, die für den Anschlag in
Frage kamen! – Ihr Ex-Ehemann,
Doktor Corel...
Osbourne springt auf und reißt dabei den Tisch zur Seite.
Die Sicherheitsleute greifen zu den Phasenpistolen, doch er
stürzt sich bereits auf Beem und hält diesem einen zuvor im
Ärmel versteckten Phasenschneider an dessen Kehle –
schließlich entnimmt er die Pasenpistole des
Waffenoffiziers.
BEEM (CONT'D)
(keuchend; zu
Sicherheitsleuten)
Schon gut, meine Herren, nehmen
Sie die Waffen runter!
Zögernd senken die Männer ihre Pasenpistolen...
OSBOURNE
(zu Sicherheitsleuten)
Schmeißen Sie sie weg!
(beat)
Schön ruhig...
...und werfen sie zu Boden.
BEEM
(zu Osbourne)
Mr. Osbourne, selbst, wenn Sie es
schaffen sollten, das Gebäude
unbeschadet zu verlassen – wie
gedenken Sie, sich dort draußen
allein 'rumzuschlagen?
OSBOURNE
(zu Beem; selbstsicher)
Sie sind töricht, Lieutenant! –
Genauso wie alle anderen auch!
Natürlich haben wir für eine
sichere Abreisemöglichkeit
gesorgt...
BEEM
(zu Osbourne)
Wissen Sie, was mich die ganze
Zeit über stört?
(long beat)
Ihr Motiv, es scheint mir für
einen simplen Mord nicht fundiert
genug zu sein.
Hektisch fummelt Osbourne an der Waffe rum, er verstellt
offensichtlich die Modulation.
OSBOURNE
(zu Beem; sarkastisch)
Ohhh, das verletzt mich jetzt
aber doch! – Simple Morde, Mr.
Beem, sehen etwa so aus...
Kaltblütig zielt Osbourne auf die Sicherheitsleute und
erschießt sie einem nach dem anderen, regungslos sacken
diese zusammen.
BEEM
(schockiert)
Oh mein Gott, sind sie etwa—-
OSBOURNE
(unterbricht ihn)
Ich habe sie getötet – Sie sehen
also, die Art der Morde und Opfer
spielen hier keinerlei Rolle!
(beat)
Sie dachten, Professor Luther
wurde aus Hass getötet? – Ha,
aber sie war nur ein Mittel zum
Zweck!
BEEM
Sinnlose Morde haben nie einen
Zweck! Also warum geben Sie nicht
einfach auf, geben mir meine
Phasenpistole zurück und machen
die Sache nicht noch schlimmer!
Ruckartig stößt Osbourne Beem über die Tischkante hinweg.
OSBOURNE
(hysterisch)
Nein!!! Ich sehe, Sie haben
nichts verstanden! Wissen Sie, es
gibt Menschen, die reisen zu den
Sternen, knüpfen Erstkontakte mit
fremden Spezies und beginnen,
irgendwo im All Kolonien zu
errichten – alles geht gut...
FLASH CUT TO:
EXT. WELTRAUM - NEW EARTH
In zwei grünen Lichtblitzen tauchen ebenso viele
Klingonische kreuzer auf und fliegen direkt auf den
Planeten zu. Ohne lange zu zögern eröffnen sie das Feuer
auf die Planetenoberfläche.
OSBOURNE (V.O.)
...doch plötzlich wird die
Kolonie von einer dieser fremden
Spezies angegriffen und
zerstört...,
Nach getaner Arbeit drehen die beiden Kreuzer wieder ab und
springen auf Warpgeschwindigkeit.
FLASH CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ERDE
Eine ganze Flotte aus klingonischen Kreuzern geht im
Erdorbit unter Warp. Schnell haben sie die Erdverteidigung
außer Kraft gesetzt und eröffnen das Feuer auf die
Oberfläche.
FLASH CUT TO:
EXT. ERDE - SAN FRANSISCO
Klingonische Torpedos hageln vom Himmel herab und die
Millionenstadt verschwindet in einer gigantischen Eplosion.
OSBOURNE (V.O.)
...die Reiseroute wird
zurückverfolgt und es beginnt
eine Invasion des
Heimatplaneten...
FLASH CUT BACK
TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – NEBENZIMMER
Mit blutender Stirn steht Beem langsam auf, sein Blick
fällt auf einen in der Ecke liegenden geöffneten
Kommunikator.
BEEM
Die Klingonen, nicht wahr? – Sie
befürchten, dass sie die Erde
eines Tages womöglich
infiltrieren?
(beat)
Welcher Extremistengruppe gehören
Sie eigentlich an, Mr. Osbourne?
Denn das tun Sie doch!
Unauffällig öffnet Beem eine Kommleitung mithilfe seines
Fußes.
OSBOURNE
(selbstsicher)
Herzlichen Glückwunsch,
Sternenflotte! – Sie haben
richtig geraten. Der Aufbruch in
diese Galaxie wird beendet
werden, all Ihre Raumschiffe
werden schon bald zur Erde
zurückkehren um sie dort vor
jeglichen außerirdischen
Invasoren zu schützen! Glauben
Sie mir, die Klingonen waren erst
der Anfang!
BEEM
(auffällig ‚unauffällig'
zu boden sprechend)
Sie sind krank, William, Sie und
Ihre Mitläufer leiden
offensichtlich an Paranoia! – Sie
werden die Kolonie niemals
verlassen können, ich bin mir
sicher, Ihr Fluchtschuttle wurde
längst entdeckt. Wer sollte es
fliegen, Paul Andrews? – Der
Frachtverwalter?
OSBOURNE
(bedauernd)
Oh, Lieutenant, ich hoffe doch
sehr, dass dies nicht Ihre Art
ist, sich für Ihr Leben...
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – KONFERENZRAUM
Caylon, einen Kommunikator haltend, und Müller im
Vordergrund. Hinter ihnen die schockierten Gesichter der
zuvor Anwesenden – diese richten ihre Aufmerksamkeit auf
Andrews und den Frachtverwalter, welche von Tschernovsky
und Caylon festgehalten werden.
OSBOURNES KOMM-STIMME
...einzusetzen!
BEEMS KOMM-STIMME
(unsicher)
Was ist das? – was haben Sie da
in Ihrer Hand?
OSBOURNES KOMM-STIMME
(vorausdeutend)
Es tut mir leid, Lieutenant...!
CAYLON
(in den Kommunikator
schreiend; denkt an
einen Pasenpistole)
Jim, neeiin!!
Plötzlich lösen sich die Konturen der festgehaltenen
Personen...
SMASH CUT TO:
NEW EARTH – INT. GEBÄUDEKOMPLEX – NEBENZIMMER
...und die William Osbournes in einem bläulichem Schimmern
auf. Die Kamera zeigt Beems verbittertes Gesicht.
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
FADE IN:
INT. ANTARES – KRANKENSTATION
Doktor Miller versorgt die Platzwunde an Beems Stirn,
während dieser auf einem Biobett sitzt und ein gerahmtes
Foto von den Doktorinnen Miller und Corel auf dem
Koloniegelände in den Händen hält.
MILLER
(optimistisch)
Machen Sie sich nichts draus,
Lieutenant – früher oder später
wird man diesen ‚Osbourne' und
seine Kameraden finden – wie weit
mag man mit einem einzigen
Shuttle schon kommen?
BEEM
Mit genügend Vorsprung könnten
sie uns leicht entwischen –
immerhin haben sie einen
Warpantrieb!
(beat)
Doch ich vertraue da ganz auf
Lieutenant Mestrals Fähigkeiten
mit den Schiffssensoren
umzugehen!
MILLER
Denken Sie, die Sternenflotte
wird diese Extremistengruppe
gezielt verfolgen?
BEEM
Wir wissen nicht einmal, wie sie
sich nennt! – Ich fürchte,
Doktor, wir müssen ihn
abwarten...
MILLER
(bedrückt)
...den nächsten Anschlag!
Die Tür der Krankenstation öffnet sich, Mestral tritt
herein, gleichzeitig steht Beem auf, um selbige zu
verlassen.
MESTRAL
(zu Beem; kühl)
Lieutenant Beem, es ist mir
gelungen das Shuttle aufzuspüren,
in dem die Flüchtige sich
befinden! – Der Captain meinte,
Sie sollten auf die Brücke gehen,
um sie...
(beat)
...'gebührend' zu empfangen.
BEEM
(zu Mestral;
zielstrebig)
Das werde ich, danke Mestral!
Der Waffenoffizier verlässt die Krankenstation. Mestral
tritt indessen näher zu dem Biobett. Bevor dieser zu einem
Satz ansetzen kann, sieht er das Foto seiner ‚Liebe'.
MESTRAL
(zu Miller; aufgeregt)
Kathrine...
(long beat – Foto;
lächelt(!!) kurz)
Ist das etwa Doktor Corel?
MILLER
(überrascht)
George, Sie...
(beat)
Haben Sie gerade gelächelt?
MESTRAL
(gedrungen; fordernd)
Bitte gehen Sie heute Abend mit
mir Essen!
MILLER
(nach einer Pause;
lächelt)
Ja, nichts täte ich lieber!
Miller bietet Mestral den Arm an, welchen dieser annimmt.
Arm-in-Arm verlassen die beiden Lieutenants die
Krankenstation. Während eine nüchterne Melodie eingespielt
wird, deaktiviert sich das Licht – die Kamera fährt nach
oben.
CUT TO:
EXT. WELTRAUM – ANTARES
Die Antares geht unter Warp, das gesuchte Shuttle fliegt
mit Manövrierdüsen voraus.
DISSOLVE TO:
INT. UNBEKANNTER DUNKLER RAUM
Wir befinden uns in einem dunklen Raum an einem uns
unbekannten Ort. In der Mitte des Raumes steht ein großer
Konferenztisch mit mehr als 20 Plätzen. Jeder dieser Plätze
verfügt über ein eigenes kleines Computerterminal, ähnlich
dem heutigen Laptop, nur eben um einiges kleiner.
Das einzige Licht im Raum geht von einer ganzen Wand von
Monitoren aus, die alle möglichen Datein anziegen, von
Nachrichten, über Politik, bis hin zu den Positionen jedes
einzelnen Raumschiffes der Sternenflotte. - Diese Wand mit
ihren vielen Monitoren, sehen wir jedoch erst, wenn wir mit
einer Kamerafahrt durch den gesamten Raum beginnen.
Wir bewegen uns einmal durch den kompletten Raum hindurch,
bevor wir wieder in der Ausgangsposition zum Stehen kommen.
Wir hören das Zischen einer Tür, welche wir bei unserer
Kamerafahrt NICHT sehen konnten, weil sie im vollkommenen
Dunkel lag. Durch sie treten nun 20 schwarz Gekleidete
Personen (sie alle sind Menschen, sehen jedenfalls
menschlich aus) herein und setzen sich an dem
Konferenztisch nieder. Der Mann am Kopf (im folgenden
"ELDER 1" genannt) des Tisches bleibt jedoch stehen und
wendet sich an die Gruppe.
ELDER 1
Meine Damen und Herren... unsere
Mission war ein Fehlschlag!
(beat)
Wir müssen uns eingehend darüber
beraten, wie wir weiter
vorzugehen haben...
AUF Elder 1:
FADE OUT.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden