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Kurzzusammenfassung:
Die Antares wird in einer Weltraumanomalie schwer beschädigt und treibt manövrierlos durchs All. Da verschwinden plötzlich Crewmitglieder von Bord, ohne eine Spur zu hinterlassen. Stecken die mysteriösen Bunari, deren Schiff angeblich von derselben Anomalie in Mitleidenschaft gezogen wurde, dahinter?
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Das waren die Wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt diese bitte in den Comments, oder in unserem Kritiken-Thread im Forum. Natürlich sind wir auch dankbar über jede Meinung, die ihr uns sagen wollt. Folgt einfach diesem Link in den Kritiken-Thread. - Und jetzt: Viel Spaß!
STAR TREK: ANTARES
"Machtlos"
written by
Marcel Labbé-Laurent
TEASER
FADE IN:
EXT. WELTRAUM
Unendliche Weiten, voller kalter Dunkelheit...
Das Bild ist fast völlig schwarz, jediglich ganz wenige
Sternen werfen einen fahlen Lichtschein in unsere Richtung.
Die Untertasse der Antares gleitet nun nah an der Kamera
durchs Bild. Viel ist jedoch nicht von ihr erkennen, da
hinter den allermeisten Fenstern kein Licht brennt.
Die Kamera beginnt der Antares zu folgen und nähert sich
einem der Fenster,...
INT. ANTARES - EIN CREWQUARTIER
...bewegt sich durch das Glas in den Raum und dreht sich
wieder in Blickrichtung der Sterne. Das wenige Licht lässt
uns gerade erahnen das wir vor dem Bett in eimem Crewquartier
stehen.
Plötzlich hören wir ein männliches Stöhnen und merken, dass
sich jemand schlaflos im Bett wälzt und mit der Hand auf die
Matratze schlägt.
STIMME
(etwas ungehalten)
Arrg. Nicht schon wieder.
(beat)
Computer, Licht.
Wir erkennen, dass es sich bei der Stimme um JIM BEEM
handelt. Er setzt sich nun aufrecht an die Bettkante und
reibt sich verschlafen die Augen.
BEEM
Mist. Doktor Millers Tabletten
helfen nicht gerade wunderbar.
(beat)
Wie spät ist es bloss?
Beem greift nach seinem Wecker, der auf der Anrichte neben
dem Bett thront und schaut darauf.
BEEM (CONT'D)
(zu sich)
Nein, erst 3 Uhr morgens.
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR VOR BEEMS QUARTIER - KURZ DARAUF
Mit einem Zischen öffnen sich die Türen zu Beem's Quartier,
der, sich am Türrahmen stützend, durch die Tür tritt.
In seinem Pyjama trottet er müde, wie man es ihm deutlich
ansieht, durch den menschenleeren Korridor in Richtung
Turbolift.
Wir sehen Beem nun von hinten, da er an der Kamera vorbei
ist.
ANDERE EINSTELLUNG
Vor dem Turoblift dehnt er sich nach dem Knopf und stampft
ungeduldig wartend mit dem Fuss auf und ab. Endlich öffnen
sich die Türen, Beem tritt ein und wir sehen ihn in dem
Türspalt verschwinden.
CUT TO:
INT. ANTARES - OFFIZIERSMESSE
Beem läuft von der Tür in Richtung der Essensausgabe um sich
einen Apfel zu holen. Erst jetzt schaut er durch den Raum und
sieht, dass COMMANDER MÜLLER in der Raumecke direkt vor den
Fenstern sitzt und verträumt aus dem Fenster starrt. Auf dem
Tisch hat Sie ein Stück Kuchen, in dem sie abundan mit ihrer
Gabel rumstochert, ohne wirklich etwas aufzunehmen. Durch das
abgesenkte Licht erkennen wir nicht was für einen Kuchen sie
hat, was Beem sowieso egal ist. Er setzt sich bewusst in die
andere, äußere Ecke, denn seine Laune scheint nicht die beste
zu sein.
Doch Müller dreht ihren Kopf in Richtung Tür. Jetzt bemerkt
sie Beem, steht auf, nimmt ihren Teller mit und geht auf ihn
zu.
MÜLLER
Ich habe sie ja gar nicht bemerkt.
(beat)
Darf ich mich zu ihnen setzen?
Außer einem leichten Drehen des Kopfes in Müllers Richtung
ist keine Reaktion von Beem zu vernehmen. Sie setzt sich
trotzdem.
MÜLLER (CONT'D)
(beat)
Können sie auch nicht schlafen?
BEEM
(sarkastisch)
Ach, woran haben sie das bemerkt?
Müller bemerkt das Unwollen Beems zu einer Diskussion, aber
sonst ist ja keiner da zum reden, und das hat sie jetzt
bitter nötig.
MÜLLER
(immernoch ruhig und
freundlich)
Woran liegt es denn?
Beem reagiert nicht wirklich darauf, er beißt nur in seinen
Apfel.
MÜLLER (CONT'D)
Schon mal Dr. Müller nach einem
Medikament gefragt? Ich geh
morgen..
(sie erinnert sich an die Uhrzeit)
..äh..später zu Ihr.
BEEM
Das hab ich schon. Mir hat es nicht
geholfen. Aber sie können ja ihr
Glück versuchen.
(beat;leiser gesprochen)
Und wenn ich schlafen kann, hab ich
eh nur Alpträume.
MÜLLER
Alpträume? Wovon denn?
BEEM
(aggresiv)
Von diesen verdammten Romulaner.
(beat)
Von ihren feigen Angriffen auf uns.
Müller ist schockiert und macht nur große Augen. Sie versucht
Worte zu finden...
MÜLLER
(beat)
Ich glaube sie nehmen unsere
Mission etwas zu...ernst.
BEEM
(wütend)
Nein, sie verstehen nicht. Diese,
diese, dreckigen Romulaner haben
meinen...
(beat;überlegend)
...meinen Freund auf dem Gewissen.
Ich könnte alle ihrer Rasse...
(beat;ablehnend)
Ach, sie wissen ja gar nicht, wie
es ist einen engen Freund verloren
zu haben.
MÜLLER
(energisch dem etwas
entgegen zusetzen)
Doch. Ich weiß es genau.
(beat)
Ok, vielleicht nicht ganz genau,
keinen Freund, aber meinen Vater.
Ich weiß genau, wie das ist. Ich
weiß wie sehr das schmerzt. Glauben
sie mir.
BEEM
Nein, es ist nicht das selbe. Sehen
sie sich doch an. Man sieht doch
wie sie trauern. Und sie sind eine
Frau, sie dürfen das.
Aber was ist mit mir? Ich bin
wütend. Ich würde gerne trauern,
aber ich kann es nicht. Ich habe
einen Wunsch, diese Romulaner in
meine Finger zu kriegen. Und was
hab ich davon? Der Captain traut
mir nichtmal mehr völlig. Aber ich
kann nicht anders.
MÜLLER
(beat)
Sie haben immerhin ihre Wut. Sie
haben ein Ziel. Ich habe nichts.
Ich war noch nichtmal da, als mein
Vater starb. Ich habe keinen
Schuldigen. Es war eine lange
Krankheit. Ich bin auch sauer. Wie
haben das selbe Problem, nur äußert
es sich anders.
(beat)
Nur ich konnte nichts dagegen tun.
BEEM
(außnahmsweise leicht
deprimiert)
Und ich habe nichts dagegen getan.
Plötzlich entsteht ein leutes Rumoren in den Wandpanels, ja,
im ganzen Schiff. Beide sehen sich um, doch sie sehen nichts
Verdächtiges. Das Geräusch wird lauter bis es in einem lauten
Schlag gipfelt. Die Antares wird hart unter Warp gerissen,
die Trägheitsdämpfer versagen und einige Leitungen
explodieren im Hintergrund.
Müller's Teller samt Kuchen und Beem's Apfel werden vom Tisch
geworfen, die Beiden dagegen haut es aus ihren Stuhlen auf
den harten Boden. Ein unangenehm greller Lichtblitz erhält
die ganze Szenerie und alles wirkt nur noch weiß.
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
FADE IN:
INT. ANTARES - BRÜCKE - KURZ DARAUF
Wir sehen, dass das blendende Licht erst langsam
verschwindet. Wir erkennen allmählich bei flackerndem,
schwachem Licht und dem leuchten des Taktischen Alarms, dass
alle Offiziere Ohnmächtig auf dem Boden liegen. MESTRAL vor
der Wissenschaftsstation, TORLAN neben der Kommunikation
sowie ein paar NDs an anderen Station. Es scheint, als wäre
der Captains Chair unbesetzt gewesen.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - MANNSCHAFTSMESSE
Müller liegt noch ohne Bewusstsein am Boden, während Beem
versucht sich aufzustützen, es scheint ihm jedoch Schmerzen
zu bereiten.
BEEM
(zu sich selbst)
Ein sanfterer Weg einzuschlafen
wäre mir lieber gewesen.
Er hat es mittlerweile auf seine Beine geschafft und bückt
sich nun über seine Kollegin.
BEEM (CONT'D)
(zu Müller)
Aufwachen! Los!
Müller kommt zu sich, gibt aber erstmal nur einen Stöhner von
sich. Beem reicht ihr eine Hand und hilft ihr hoch.
BEEM (CONT'D)
Ich muss sofort auf die Brücke.
Wenn uns die Romulaner angegriffen
haben, will ich sie abservieren.
Beem will sich schon auf den Weg machen.
MÜLLER
Beem!?
Er dreht sich nochmal zu ihr um.
MÜLLER (CONT'D)
(Müller schaut an Beem
herunter)
Wollen sie so auf die Brücke?
Jetzt merkt er auch, dass er ja noch im Pyjama steckt.
BEEM
(etwas beschähmt)
Ähm, nein...natürlich nicht. Ich
geh besser noch schnell in mein
Quartier...Aber wenn sie den
Captain sprechen, sagen sie ihm ich
bin auf dem Weg.
MÜLLER
(mit einem Schmunzeln, das
sie zu verkneifen
versucht)
Gut, ich werde es ausrichten.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Wie zuvor, nur haben sich die Offiziere jetzt hochgezwängt
und stehen nun mehr oder minder fest auf ihren eigenen zwei
Beinen. Der eine oder andere ND stützt sich aber noch an
seiner Konsole oder einem Geländer. Es herrscht ein reges
durcheinander, teils auch weil die Hauptenergie und damit das
Licht noch nicht wieder vollständig funktioniert.
Dann öffnen sich die Turbolifttüren und CAPTAIN CAYLON kommt
sehr hastig herausgestürzt um sich nach dem Zustand seines
Schiffes zu erkundigen.
CAYLON
(außer Puste)
Ist es ein Angriff? Romulaner!?
MESTRAL
Ehrlich gesagt wissen wir es nicht.
Die Sensoren sind beschädigt und
offline.
CAYLON
Dann sagen sie mir ihre Vermutung,
irgendetwas muss doch zuvor auf den
Sensoren gewesen sein.
MESTRAL
Normalerweise vermute ich nicht...
TORLAN
Normalerweise! Pfff.
Der Captain ignoriert diesen Einwurf. Er scheint sich langsam
daran zu gewöhnen, dass sich sein blaublütiger Blauhäuter
etwas unbeherrscht benimmt.
MESTRAL
Wie ich sagen wollte, vermute ich
sonst nicht, aber wie es aussieht
war kein Schiff, weder der
Romulaner noch sonst irgendeiner
Rasse, in unserer Nähe. Und
wahrscheinlich hätten die Romulaner
uns bereits den 'Todesstoß'
verpasst. Daher kann man davon
ausgehen, dass es eine natürliche
Ursache gibt. Aber welche, kann ich
ihnen beim besten Willen nicht
beantworten.
CAYLON
Gut, das reicht mir auch fürs
Erste.
(beat)
Schäden und Verletzte?
MESTRAL
Schadensberichte sind noch nicht
eingetroffen. Aber wie es aussieht,
haben wir nur Reserveenergie und
eine größere Zahl von
Systemausfällen.
(beat)
Verletzte scheint es keine zu
geben.
Eine Ensign ND aus dem Hintergrund meldet sich zu Wort
ENSIGN
Also mir brummt der Schädel
wahnsinnig...
CAYLON
(lacht)
So gehts den meisten, mich
eingeschlossen.
Caylon geht zu seinem Stuhl und bedient den Kommunikator an
der Armlehne.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an Müller.
(beat)
MÜLLER
(gestreßt)
Müller hier. Ich bin mit meinen
Ingenieurteams schon unterwegs.
CAYLON
Wie schlimm sieht es denn aus?
MÜLLER
Kann ich noch nicht sagen, auf alle
Fälle sieht es nach verdammt viel
Arbeit für mich aus.
CAYLON
Okay, sie werden es schon schaffen.
Aber die Hauptenergie hat
Priorität, dann die Sensoren. Damit
wir endlich wissen was passiert
ist.
MÜLLER
Aye Sir. Und Danke, aber einige
helfende Hände wären mir lieber.
CAYLON
Sie dürfen sich jeden Mann nehmen
den sie brauchen.
MÜLLER
Gut, Sir. Achja, ich soll ihnen
sagen, dass Lieutenant Beem...ähm
(beat)
...bereits auf dem Weg ist.
Müller Ende.
Caylon betätigt nochmals einen Knopf an der Armlehne und
dreht sich zu Mestral.
CAYLON
Checken sie nochmal alle Sensoren
Daten, ich will sicher sein, dass
wir nichts übersehen haben.
MESTRAL
Aye, Sir.
CAYLON
Wenn man mich braucht, ich bin in
meinem Bereitschaftsraum.
(zu sich)
Vielleicht bekomme ich ja noch
etwas Schlaf.
(wieder laut)
Achja, der Taktische Alarm bleibt
vorerst bestehen.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - SPÄTER
Im ganzen Raum ist kaum mehr als wenige Meter weit zu sehen
bei dem übermäßigen, weißen Rauch, der wahrscheinlich aus den
Energie- und Warpleitung kam und nun mit Hilfe der
Lebenserhaltungsystemen kaum überhörbar abgesaugt wird.
Müller schlägt mit ihrer Hand einige Schneißen vor sich in
den Rauch, jedoch ohne wirklich sehr viel weiter sehen zu
können. Beinahe stößt sie sogar gegen eine Verstrebung auf
Kopfhöhe, merkt es jedoch noch kurz vorher. Ihr folgen 2
Ingenieure ND, die bei den Reparaturen helfen sollen und ihre
Anweisungen abwarten. Sie dreht sich zur Seite und wirft
einen prüfenden Blick auf ein Wandpanel, das einen
halbverschmorrten Eindruck macht. Sie klopft zweimal mit der
Hand drauf.
MÜLLER
Die Leitungen hier müssen auch
ersetzt werden.
Die beiden Kollegen nicken nur.
MÜLLER (CONT'D)
Hätte nicht gedacht, dass der
Schaden so schlimm ist. Was oder
wer auch immer hierfür
Verantwortlich ist hat ganze Arbeit
geleistet.
Mit einem Piepen macht sich der Wandkommunikator neben Müller
bemerkbar. Mittlerweile kann man sich wieder einigermaßen
umsehen, unschwer ist zu erkennen, das der Warpkern noch
immer nicht wieder online ist, zudem noch immer einige Lampen
flackern.
MÜLLER (CONT'D)
(zu ihren beiden Kollegen)
Fangt schon mal, ich komme dann
gleich nach.
Müller bestätigt nun das Komm-Signal.
MÜLLER (CONT'D)
Müller hier.
CAYLON
Wie gehen die Reperaturen voran?
Wir könnten hier oben langsam mal
wieder Hauptenergie gebrauchen.
MÜLLER
Sorry, Sir. Aber uns hat es doch
ganz Übel erwischt. Mit etwas
Glück, kann ich die Hauptenergie in
20 Minuten wieder online bringen,
aber das wird sie nicht sehr
glücklich machen. Die meisten
Hauptsysteme sind beschädigt, wir
müssen erst ne ganze Menge
Leitungen im ganzen Schiff
austauschen.
CAYLON
(beat)
In Ordnung, ich bin sicher sie
geben ihr Bestes.
MÜLLER
Bis wir hier wieder mit Warp
wegkommen, könnte aber eine ganze
Weile dauern.
CAYLON
(beat)
Verstanden. Melden Sie sich, sobald
die Hauptenergie wieder da ist.
MÜLLER
Aye, Sir. Eins noch.
CAYLON
Ja?
MÜLLER
Ensign Raimes ist noch nicht zum
Dienst erschienen. Er hat auch
nicht auf meinem Ruf geantwortet.
Ich entbehre hier unten nur ungern
einen Mann, könnten sie jemand nach
ihm sehen lassen? Vielleicht liegt
er noch immer in Ohnmacht.
CAYLON
Sicher, ich schicke Jemanden.
MÜLLER
Vielen Dank. Müller Ende.
Müller beendet das Komm-Signal und geht zu ihren beiden
Kollegen.
MÜLLER (CONT'D)
Es gibt was zu tun, die
Hauptenergie muss in 20 Minuten
wieder da sein.
INGENIEUR
(stöhnt leicht)
Aye Sir.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
MILLER hält ihren Finger über dem Kommunikator an der Wand,
bereit ihn abzuschalten.
MILLER
Aye Sir, ich werde mich persönlich
darum kümmern. Hausbesuche sind
meine Spezialität.
(lacht)
CAYLON
Gut, sein Quartier ist auf dem D
Deck. Und sagen sie Müller
bescheid, wenn er wieder ok ist.
MILLER
Alles Klar.
Sie schaltet den Captain nun ab und winkt einem Crewman ihres
Medizinischen Stabes zu.
MILLER (CONT'D)
Reichen sie mir bitte ein Med-Kit.
Der Crewman begibt sich in den Hinten und öffnet einen
Schrank in dem schlecht einzusehenden Teil der
Krankenstation, zumindest legt das Geräusch dieses Nahe. Er
kommt mit einem grauen Koffer, darauf das Logo der Antares,
wieder.
MILLER (CONT'D)
Danke. Ich bin dann kurz weg einen
"Hausbesuch" machen. Passen sie
derweil hier auf.
CREWMAN
Alles klar, Ma'am.
BLICK VOM KORRIDOR AUF DIE TÜR DER KRANKENSTATION.
Doktor Müller schlängelt sich bereits durch die erst halb
geöffneten Türen und macht sich auf dem Weg und betritt
Turbolift...
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR AUF DEM D-DECK
...Aus dem wir den Doktor nun wieder herauskommen sehen. Sie
biegt um die Ecke und steht jetzt direkt vor dem Quartier von
Ensign Raimes, wo sie den Türsummer betätigt. Jedoch ohne
eine Reaktion.
MILLER
(zu sich)
OK, das war jetzt zu erwarten.
Nicht sehr geduldig tippt sie einige Befehle in den Türöffner
ein.
COMPUTERSTIMME
Sicherheitsüberbrückung
authorisieren.
Hastig folgt nun eine Zahlenfolge, die der Computer mit einem
positiven Summen bestätigt.
ZOOM AUF ZAHLENFELD UND TÜR
MILLER
(zu sich; halblaut)
Überredungskunst muss man haben.
Die Tür öffnet sich nun zur Seite und wir blicken in den
rabenschwarzen Raum.
MILLER (CONT'D)
Hallo!?
Miller tastet die Wand nach dem Lichtschalter aber und
betätigt ihn. Das Licht geht langsam an, wir erkennen immer
mehr. Aber was wir sehen, ist nur eine leere Pritsche. Und
ein leerer Raum. Miller schaut einige Sekunden äußerst
verdutzt in den Raum, dann dreht sie sich wieder zu Tür und
aktiviert das Komm-System.
MILLER (CONT'D)
Miller an Captain.
CAYLON
Ja, was gibt es? Wie geht es
Raimes?
MILLER
Wenn ich das wüsste...
CAYLON
Wie meinen?
MILLER
Ich würde sagen, er ist...
(beat)
...verschwunden.
CAYLON
WAS?
SMASHCUT TO:
INT. ANTARES - KONFERENZRAUM
Alle Senior-Offiziere (Caylon, Mestral, Torlan, Beem,
TSCHERNOVSKY, Müller, Miller) haben sich in dem nur
mittelmäßig beleuchteten Konferenzraum getroffen.
CAYLON
Wie kann Ensign Raimes so einfach
verschwinden?
MILLER
Keine Ahnung, aber keiner seiner
Kollegen und Freunde hat ihn heute
gesehen.
BEEM
Meine Sicherheitsteams haben fast
das ganze Schiff durchsucht, keine
Spur von ihm, er ist wie vom
Erdboden verschluckt.
MESTRAL
Der Erdboden verschluckt keine
Menschen; auch keine Vulkanier...
Torlan sieht Mestral böse an und streckt seine Fühler aus.
MESTRAL (CONT'D)
Keine Angst, Mister Torlan, er
verschluckt auch keine Andorianer.
Torlan hasst Mestrals vulkanische Arroganz in seinen
Aussagen. Man merkt das er aufgebracht ist, kann sich aber
noch beherrschen und drückt seinen Unmut mit einem Grummeln
aus.
CAYLON
Wir wissen alle, dass das nicht
sein kann. Aber irgendwo muss er ja
hin sein.
TSCHERNOVSKY
Zumindest kann er kein Shuttle
genommen haben.
MESTRAL
Und auch nicht den Transporter,
ansonsten gäbe es eine
Aufzeichnung.
Stille im Raum...
MÜLLER
Eine gute Nachricht gibt es aber
immerhin.
CAYLON
Geht die Hauptenergie wieder?
MÜLLER
Warten sie es ab.
Müller geht zur Tür um die Kommunikation zu bedienen.
MÜLLER (CONT'D)
Müller an Maschinenraum.
(beat)
Jungs, es ist soweit.
INGENIEUR
Aye, Ma'am.
In diesem Moment gehen wieder alle Lichter im Konferenzraum
auf volle Stärke an. Der Raum erhellt sich unheimlich, zudem
gehen einige Konsolen die vorher dunkel waren an. Doch
plötzlich gibt es ein lautes Summen.
CAYLON
(überrascht)
Was ist das? Gibt es Probleme?
TORLAN
(schockiert)
Nein, das ist meine Komm-Station.
MILLER
Offensichtlich geht zumindest
dieses Primärsystem wieder.
CAYLON
Und was bedeutet das Summen?
TORLAN
(langsam)
Jemand ruft uns.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Die Offiziere kommen auf die Brücke gestürzt und verdrängen
die NDs von den Konsolen.
BEEM
Die Sensoren sind immernoch defekt,
keine Ahnung wer uns da ruft.
Torlan blickt den Captain unschlüssig an:
TORLAN
Sir?
CAYLON
Bereit, antworten sie.
TORLAN
Aye Sir, Kanal offen.
Ein Brei aus Gerausche erscheint auf dem Schirm.
TORLAN (CONT'D)
Ich versuche das Bild zu
verbessern.
Mit einem Mal wird das Bild besser, ist aber immernoch recht
unscharf, doch wir erkennen eine Außerirdische Person. Seine
Haut ist rau und porös, eine markante Wulst überspannt seine
Augenbraun. Der Kopf hat eine rundliche Form, die aber sehr
kantig ist. Große Augen und eine freundlich wirkender Mund
bringen ein gewisses Paradoxum in die Erscheinung. Der Alien
ist im Begriff zu sprechen, wir verstehen aber nur eine
kratzige Aliensprache.
TORLAN (CONT'D)
Der Universal-Translator hat ein
paar Probleme, geben sie mir etwas
Zeit.
CAYLON
Wer sind sie?
Immernoch unverständliches Gebrabbel.
CAYLON (CONT'D)
Was wollen sie von uns?
Keine Änderung.
TORLAN
(beat)
Ich glaube ich habe es, probieren
sie es nochmal!
CAYLON
Hier spricht Captain Frederick
Caylon vom Sternenflottenraumschiff
Antares.
Wer sind sie und haben sie etwas
mit unseren schäden zu tun?
ALIEN'S KOMM STIMME
Captain Gural von dem Bunari
Handelsgildenschiff Nugotj. Wir
sind auf einer friedlichen
Handelsmission gewesen als wir hier
gestrandet sind. Ich nehmne an
genau wie sie.
CAYLON
Richtig, wir sind unter Warp
gerissen worden und haben einige
Schäden davon getragen, unter
anderem unsere Sensoren, wir können
sie immernoch nicht orten.
GURAL'S KOMM STIMME
Wir sind hier auch schon seit 2
Tagen gefangen, unsere Sensoren
konnten wir wieder reperarieren,
unseren Antrieb waren wir leider
nicht im Stande zu reaktivieren.
Meine Techniker sind der Meinung,
das irgendetwas hier die
Antriebssysteme dämpft.
CAYLON
Unsere Ingenieure waren auch noch
nicht sehr erfolgreich, wir haben
erst seit gerade eben wieder
Hauptenergie.
GURAL'S KOMM STIMME
Vielleicht können wir uns
gegenseitig helfen.
CAYLON
Ja, Moment bitte.
GURAL'S KOMM STIMME
Sicher.
Der Captain signalisiert Torlan mit der Hand, dass er das
Komm-Signal stumm schalten soll.
CAYLON
(zu seinen Offizieren)
Können wir ihnen trauen?
BEEM
Ohne Sensorwerte schwer zu sagen,
ich würde misstrauisch bleiben.
MÜLLER
Auf der anderen Seite könnten wir
mit ihrer Hilfe herausfinden wo wir
sind.
CAYLON
Okay, wir gehen darauf ein, aber
Beem, sie bleiben wachsam.
BEEM
Aye Sir.
CAYLON
Torlan, bereit.
Torlan reaktiviert das Komm-Signal.
CAYLON (CONT'D)
(zu Gural)
Wir würden uns über eine
Zusammenarbeit unserer Leute
freuen.
GURAL'S KOMM STIMME
Sehr schön. Ich habe damit
gerechnet und bereits ein Team
zusammengestellt, das zu ihnen
kommen wird.
CAYLON
Unsere Shuttlerampe steht für sie
offen.
Caylon nickt Beem zu, der sich bereits auf dem Weg machen
will, die Brücke zu verlassen um zu seinem Sicherheitsteam zu
stoßen.
GURAL'S KOMM STIMME
Danke, aber das ist nicht nötig.
CAYLON
(verwirrt)
Wie meinen?
Plötzlich tauchen auf der Brücke 5 orangefarbene Lichtblitze
auf, verbunden mit einem seltsamen Summen, aus denen sich
Bunari materialisieren.
Beem wollte schon in den Turbolift steigen, dreht sich nun
aber erschrickt um und zielt mit seinem gezückten Phaser auf
den Transporterstrahl, der dem Captain am nächsten ist.
BUNARI #1 (DER NEBEN DEM CAPTAIN)
Freut mich sie kennenzulernen, mein
Name ist SAPETH, ich bin der
Chefingenieur unseres Schiffes.
Beem atmet erleichtert auf und senkt seine Waffe. Sapeth und
die anderen Bunari blicken etwas verwundert in die großen
Augen der Antares-Crew.
Derweil zückt Miller arbeitsbewusst wie immer ihren
Bioscanner und richtet das Gerät nacheinander auf jeden der
Bunari.
MILLER
Keine Anzeichen ansteckender
Infektionen.
CAYLON
Ähm, gut.
(beat;zu Sapeth)
Hallo..äh..Schön, dass sie so
schnell kommen konnten.
Caylon reicht ihm die Hand. Sapeth blickt sie wundernd an und
ergreift sie.
CAYLON (CONT'D)
Das nächste mal klopfen sie aber
bitte an.
SAPETH
Anklopfen?
CAYLON
Ja, sagen sie etwas, sie haben uns
nen gehörigen Schrecken verpasst.
SAPETH
Oh, entschuldigen sie. Sind sie das
nicht gewohnt? Wie besuchen sie
denn gewöhnlich andere Schiffe?
CAYLON
Ja...
(beat)
Wir nehmen noch den altmodischen
Weg mit einem Shuttle. Ist etwas
sicherer. Wir wollen ja nicht als
Fleck an der Wand ankommen.
SAPETH
Sie wollen damit ausdrücken, ihre
Transporter sind noch nicht sehr
ausgereift? Schade, wir können ja
mal danach sehen, vielleicht können
wir sie etwas modifizieren.
CAYLON
Oja, danke. Aber erstmal bringen
wir unsere Schiffe wieder flott,
einverstanden?
SAPETH
Mit Vergnügen.
Sapeth nickt.
MÜLLER
Ich bin Commander Nicole Müller,
der Chefingenieur. Ich würde sagen
wir machen uns auf den Weg in den
Maschinenraum.
SAPETH
Wir werden sehen, was wir tun
können.
Müller, Sapeth und die anderen Bunari gehen zum Turbolift.
Caylon nickt Beem zu, der den anderen folgt.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - SPÄTER
Sapeth und Müller stehen direkt vor dem Warpkern und
unterhalten sich.
SAPETH
Nehmen sie es nicht persönlich,
aber ich bin beeindruckt, dass
diese primitiven Systeme diese
Leistung erbringen und stabil
funktionieren.
MÜLLER
Ich nehme das mal als Kompliment.
SAPETH
Das dürfen sie. Es ist ja
schließlich ihre Leistung, dass das
Schiff trotzdem fliegt.
Ein gewisser strenger Blick von Müller lässt vermuten, dass
Sie nicht ganz so glücklich über diese Worte ist.
SAPETH (CONT'D)
Ich denke ihre Sensoren dürften wir
sehr bald im Griff haben. Aber der
Warpantrieb hat sehr viel
abbekommen. So ziemlich jedes
Subsystem ist durchgeschmorrt. Die
müssen wir alle auswechseln.
MÜLLER
Sie machen einem ja richtig Mut.
SAPETH
Wieso? Solange es nicht die
Reaktionskammer an sich ist, lassen
sich die doch einfach replizieren.
MÜLLER
Replizieren? Ich fürchte damit
können wir nicht dienen.
Müller ist schon leicht geknickt, angesichts der überlegen
Bunari-Technik.
SAPETH
Das macht nichts, dann replizieren
wir diese. Sie haben doch sicher
Baupläne?
MÜLLER
Sicher. Warten sie, ich lade sie in
ein Padd.
Müller geht zur Hauptkonsole im Maschinenraum und greift auf
den Tisch daneben nach einem Padd.
CUT TO:
INT. ANTARES - ZUGANGSSCHACHT AUF DEM K-DECK
Ensign RUBENS aus Müllers Team und ein Bunari Ingenieur
krackseln gemeinsam durch einen der kleinen Zugangsschächte.
Rubens hat einen Ingenieurskoffer in der Hand, den er
hinterherschleift, während der Bunari ein Sternenflotten Padd
mitführt
BUNARI INGENIEUR
Wie weit ist es noch zu dieser
Energieschaltung?
RUBENS
10 Meter links nach der Kreuzung da
vorne.
BUNARI INGENIEUR
Gut.
Die beiden biegen um die Ecke und robben vor die
angesprochene Leitung. Rubens legt den Koffer ab und
inspiziert die Leitungen.
RUBENS
Sieht nicht allzu schlimm aus.
Reichen sie mir den
Plasmastabilator.
Der Bunari Ingenieur öffnet den Koffer und holt das Gerät
heraus.
Plötzlich summt ein merkwürdiges Signal auf. Rubens
erschrickt und schaut seinen Bunari Kollegen an.
BUNARI INGENIEUR
Das ist nur mein Kommunikator.
Der Bunari drückt auf ein goldenes Emblem, dass einen
Planeten und 2 Sterne zeigt, an seiner linken Brust, dass
Rubens vorher für einen Schmuck hielt.
RUBENS
(nur zu sich)
Wie praktisch.
BUNARI INGENIEUR
Ja, was gibt es?
KOMMSTIMME EINES ANDEREN BUNARI
Könnten sie bitte zur Luftschleuse
kommen?
BUNARI INGENIEUR
Moment.
(zu Rubens)
Brauchen sie mich noch?
RUBENS
Nein, nein. Das schaffe ich schon
noch alleine.
BUNARI INGENIEUR
Gut
(wieder in den
Kommunikator)
Ich bin auf dem Weg.
Der Burnari dreht sich in dem Tunnel, auch wenn es nicht
gerade einfach ist und robbt um die Ecke.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM
Wie zuvor koordinieren Müller und Sapeth ihre Leute.
MÜLLER
Wie lange braucht denn Ensign
Rubens für diese Leitung?
(zu Sapeth)
Warten sie kurz.
Müller wendet sich ab und geht mal wieder den Weg zu einem
der Kommunkationsterminals. Sie schaltet es ein und ruft
genervt nach Ensign Rubens. Doch als Antwort bekommt sie nur
Gerausche.
MÜLLER (CONT'D)
Ensign? Alles in Ordnung, melden
sie sich!
Immernoch keine Antwort.
Müller lässt ab und rennt zurück zu Sapeth.
MÜLLER (CONT'D)
Er meldet sich nicht. War er nicht
mit einem ihrer Leute zusammen?
SAPETH
Stimmt. Ich werde ihn rufen,
vielleicht geht mal wieder eines
ihrer Geräte nicht korrekt.
MÜLLER
(nicht sehr erfreut)
Danke..
Sapeth bedient wie der andere Bunari zuvor seinen Brust
Kommunikator.
SAPETH
Sapeth an Fasar.
FASAR'S KOMMSTIMME
Fasar hier.
SAPETH
Commander Müller möchte gerne
wissen wie weit sie und Ensign
Rubens mit ihren Reperaturen sind.
FASAR'S KOMMSTIMME
Keine Ahnung, da müssen sie ihn
fragen, ich bin gerade gegangen,
weil ich zur Luftschleuse gerufen
wurde.
Müller blickt Sapeth entsetzt an, er bleibt jedoch sehr
ruhig. Dann stürzt sie sich regelrecht zu dem Kommunikator.
MÜLLER
(sehr aufgeregt)
Müller an Sicherheit.
Ensign Rubens ist offensichtlich
während Reparaturarbeiten
verschwunden.
Ich habe kein gutes Gefühl bei der
Sache, bitte suchen sie nach ihm.
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM D-DECK - SPÄTER
Wir blicken schräg in einen sehr spärlich beleuchteten,
großen Raum. Auf der rechten Seite eröffnet uns eine
Fensterreihe, die über die gesamte Breite des Raumes geht,
einen Ausblick auf die Sterne. Im Hintergrund wechseln immer
wieder die Anzeigen der Monitore bzw. Konsolen, die die linke
Wand einnehmen. Im Vordergrund steht ein großer,
langgezogener Tisch. Auf der Tür zugewendeten Seite steht
Captain Caylon, oder viel mehr stützt sich auf den Tisch, um
dem gegenüber sitzenden Fasar in die Augen blicken zu können.
An der Tür steht Beem sowie ein Kollege von ihm, beide
bewaffnet.
CAYLON
Wann haben sie Ensign Rubens das
letzte mal gesehen?
FASAR
Das wissen sie doch.
CAYLON
Weiß ich das?
FASAR
Ja, tun sie. Ich war mit ihm in dem
Zugangstunnel eine Energieleitung
reparieren, als ich zur
Luftschleuse gerufen wurde und
dorthin auch ging.
CAYLON
Mehr gibt es nicht zu sagen?
FASAR
Nein. Und selbst wenn, so einfach
wäre es wohl nicht zu erfahren.
Captain Caylon ist in seiner Haltung leicht geknickt, auch
wenn ihm klar war, das Fasar so geständig nicht sein dürfte.
CAYLON
Es ist so, sie sind so ziemlich der
einzige Indiz den wir haben.
FASAR
Und Verdächtiger!?
CAYLON
Und Verdächtiger..
FASAR
Aha. Dann ist das ein Verhör?
CAYLON
Ja. Ich bin ehrlich, ich mag es gar
nicht wenn Leute meiner Crew mal
einfach so spurlos verschwinden.
Das gefällt mir irgendwo nicht.
FASAR
Ihr Eifer ist lobenswert. Aber das
bringt ihren Mann auch nicht
wieder. Glauben sie mir, wir wissen
es.
CAYLON
Wie, sie wissen es??
FASAR
Unsere Leute kamen auch nicht
wieder, wir haben am ersten Tag 6
Leute verloren, dann hörte das
Verschwinden plötzlich auf.
CAYLON
(bestürzt)
Warum sagen sie uns das erst jetzt?
Woher weiß ich, dass das stimmt?
FASAR
Warum hätten wir es vorher sagen
sollen? Wozu ist das noch von
belang? Sie sind weg und sie hätten
auch nichts dagegen tun können.
CAYLON
Wir wären vorbereitet gewesen,
vielleicht hätten wir es doch
verhindern können, dass noch jemand
verschwindet.
FASAR
Dann glauben sie mir nicht?
CAYLON
Ich sage es mal so, wir wissen
immer noch nicht wo wir sind, wieso
und wer oder was dafür
verantwortlich ist. Dann
verschwinden auf einmal 2 meiner
Leute und sie tauchen auf. Ich bin
ganz einfach nur misstrauisch
gegenüber allem.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - ZUR SELBEN ZEIT
Müller sitzt in ihrem Büro nachdenklich über einem PADD,
scheint ihre Gedanken aber weniger auf dieses gerichtet zu
haben als einfach vor sich ihn zu grübeln. Sie wird jedoch
gestört als Sapeth hereintritt und ihr ein weiteres PADD
vorlegt.
MÜLLER
(geistig etwas abwesend)
Ja, danke, legen sie es hier auf
den Tisch. Ich schau es mir gleich
an.
SAPETH
Sie sollten sich das wirklich
ansehen. Es dürfte sie
interessieren, dass ihre Sensoren
wieder funktionieren.
MÜLLER
(gleichgültig)
Gut, in Ordnung.
(beat)
SAPETH
Geht es ihnen gut?
BEAT. Müller scheint schon wieder in ihre Gedanken versunken
zu sein und ignoriert Sapeth.
SAPETH (CONT'D)
(laut;durchdringend)
Ich spüre doch das mit ihnen etwas
los ist. Wir Bunari sind empathisch
veranlagt, ich spüre das sie etwas
bedrückt.
MÜLLER
(erregt)
Was mit mir los ist? Ich mache mir
Sorgen! Ja, ich habe sogar Angst,
Angst vor dem was hier passiert,
was mit unseren Leuten passiert. Ob
noch mehr verschwinden, wer der
nächste ist und was ich dagegen tun
kann.
(beat)
UND ich kann nichts tun.
(leiser)
Wie schon einmal.
SAPETH
Sie machen sich zuviel Gedanken
über das Unabänderliche. Ich fühle
eine tiefe Angst, Angst vor dem
Tod.
MÜLLER
Das Unabänderliche? Das ist es für
sie? SO einfach machen sie es sich?
SAPETH
(gleichgültig)
Ja. "Wem es vor dem Tot graut, der
hat nicht gelebt", heißt es auf
meiner Welt.
BEAT. Müller macht ein entsetztes Gesicht.
SAPETH (CONT'D)
Sterben auf ihrer Welt nicht
täglich tausende?
MÜLLER
Ähm, ja, doch.
SAPETH
Sie sind weit von ihrer Heimat
entfernt, in tiefem, unbekannten,
unerforschtem Weltraum. Hier lauern
unzähliche Gefahren. Es müsste
ihnen doch klar sein, dass nicht
alle wieder zurück nach Hause
kommen werden.
MÜLLER
Ja, wir kennen alle das Risiko
unser Mission. Wir haben uns dafür
entschieden, dass heißt aber nicht,
das wir einfach von einer Sekunde
auf die andere verschwinden müssen!
Jeder würde sein Leben für die
Verteidigung des Schiffes hergeben,
aber nicht so. So möchte doch
keiner sterben.
SAPETH
Ich denke sie haben keine Wahl,
oder? Dem Tod ist es egal, wie oder
wann sie sterben wollen. ER wird
kommen, er wird auch ihr Leben
auslöschen, dann, wenn seine Stunde
ist. Sie können darauf vorbereitet
sein, ihr Schicksal einsehen, oder
es sich schwerer machen als es sein
muss.
AUF MÜLLERS ERSCHRECKTES GESICHT.
BACK TO:
INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM D-DECK
Wie zuvor ist Captain Caylon immernoch dabei, die
Unklarheiten und Mysterien des Verschwindes zuerhellen, mit
mäßigem Erfolg wie sich zeigt.
CAYLON
Was haben sie alleine mit Rubens in
dem Zugangstunnel gemacht?
FASAR
Wir haben eine Leitung repariert,
das wissen sie doch.
CAYLON
Mich interessiert nicht, was ich
weiß, sondern was sie getan haben.
(beat)
Wann haben sie Ensign Rubens zum
letzten mal gesehen?
FASAR
Ich wurde dann zur Luftschleuse
gerufen und habe ihn alleine zurück
gelassen.
CAYLON
Weswegen hat man sie gerufen?
FASAR
Kann ich ihnen nicht sagen.
CAYLON
Können oder wollen sie nicht?
Schweigen ist die einzige Antwort, die zu vernehmen ist.
CAYLON (CONT'D)
Wie soll ich ihnen ihre Unschuld
glauben, wenn sie mir nicht
antworten?
FASAR
Es geht sie nichts an, das hat
nichts hiermit zu tun.
(beat)
Mehr kann ich nicht sagen.
Caylon gibt sich nun dem sturren Fasar geschlagen, er weiß,
das er so nicht mehr.
CAYLON
(zu den Wachen)
Begleiten sie ihn auf sein Schiff.
(zu Fasar)
Sie dürfen gehen, vorerst.
Fasar steht auf, der Sicherheitsoffizier geht zu ihm und
gemeinsam gehen sie durch die Tür an Beem vorbei, der mit den
Augen Fasar sehr mürrischen folgt. Zu dritt verschwinden sie
in dem Gang.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR
Beem und sein Kollege führen Fasar wortlos durch den Gang,
bis sie vor der Luftschleuse, an der die Nugotj der
Einfachheit halber angedockt hat, stehen bleiben. Beem nickt
dem anderen Offizier zu, der die Geste versteht und wieder
geht.
BEEM
(sehr unfreundlich)
Hier durch.
Er betätigt den Schalter und weißt Fasar nun mit der Hand
durch die geöffneten Schleusen.
FASAR
Sind sie eigentlich zu allen
Außerirdischen so unfreundlich?
Oder haben sie nur speziell etwas
gegen mich?
BEEM
Ich habe nur etwas gegen
Außerirdische die an dem Tod von...
(beat)
...Bekannten von mir verantwortich
sind.
FASAR
Sie glauben also auch, dass wir
etwas damit zu tun habe? Ich
bekomme langsam das Gefühl ihre
ganze Rasse ist so misstrauisch.
BEEM
Das hat gar nichts mit Misstrauen
zu tun.
FASAR
Sondern?
BEEM
(beat)
Ich sagte, sie sollen da durch. Ich
werde nicht mit ihnen darüber
diskutieren.
Fasar gibt nach und geht hinein, wanach die Schleuse sofort
schließt.
SMASHCUT TO:
INT. ANTARES - MANNSCHAFTSMESSE
Miller, Mestral und Tschernovsky sitzen gemeinsam an einem
Tisch, relativ nah an der Tür des Raumes. Alle Drei sind
dabei ihr Mittagessen zu sich zu nehmen. Die Kamera fährt in
gebührendem Abstand um sie herum, sodass wir nur ein paar
Wortfetzen hören, die augenscheinlich von Miller stammen, die
mit Tschernovsky spricht. Von den Fetzen erregt eigentlich
nur "Flugübelkeit" gewisse Aufmerksamkeit, vom Rest können
wir jedoch nicht erahnen worüber sich die beiden unterhalten.
Plötzlich öffnet sich die Tür, das ungewöhnliche daran ist,
das der weibliche Crewman im Türrahmen stehen bleibt und sich
leicht keuchend an selbigen stützt. Miller steht auf und geht
besorgt zu ihr, die anderen Folgen ihr.
MILLER
Alles in Ordnung? Geht es ihnen
gut?
CREWMAN TYLER
(ausgelaugte Stimme)
Jack..äh...Crewman Daniels ist
nicht hier, oder?
MILLER
Ähm, nein...
Miller dreht sich einmal durch den Raum, ihre Kollegen, die
mitgehört haben, schütteln den Kopf.
MILLER (CONT'D)
Sieht nicht so aus. Wieso, was ist
denn?
CREWMAN TYLER
Wir beide waren auf dem Weg
hierher, doch er hatte es eilig und
ist vor mir um eine Ecke gebogen.
Ich habe ein komisches Geräusch
gehört, ich wußte erst was nicht
genau was es war und als ich um die
Ecke geschaut habe, sah ich noch
kurz einen etwas wie einen
Transporterstrahl.
Ich bin so schnell wie möglich
hierher gerannt, in der Hoffnung,
dass er nur vor gelaufen ist.
(beat; nun etwas
verzweifelt)
Sie haben ihn auch geholt, oder?
Tschernovsky steht am nächsten zur Kommunikationstafel an der
Tür, darum bedient er sie und ruft den Captain.
TSCHERNOVSKY
(merklich beunruhigt)
Captain.
(beat)
Schlechte Neuigkeiten.
BACK TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM
Wir kehren dahin zurück, wo wir stehen geblieben sind. Müller
kann immer noch keine Worte fassen, als ein schiffsweites
Kommunikationssignal ertönt.
CAYLON'S KOMMSTIMME
Alle Senior-Offiziere in 5 Minuten
im Konferenzraum melden.
SAPETH
Ich werde jetzt gehen, aber
überlegen sie, was ich gesagt habe.
MÜLLER
Ich glaube das werde ich.
Sapeth verlässt nun den Raum und auch das Bild.
CUT TO:
INT. ANTARES - KONFERENZRAUM
Alle Senior-Offiziere, das heißt Captain Caylon, Beem,
Mestral, Torlan, Tschernovsky, Müller und Miller haben sich
versammelt um die neuen Umstände zu besprechen.
CAYLON
Ich bin direkt.
(beat)
Ich zweifle an den Absichten der
Bunari. Mir kommt das alles etwas
merkwürdig vor, das ist ein Zufall
zuviel. Ich kann mich auch
täuschen, aber ich glaube sie sind
nicht das, was sie vorgeben zu
sein.
MÜLLER
Mir Erschienen sie bis vor kurzem
als sehr freundliche Wesen, aber
ich bin mir da auch nicht mehr so
sicher. Was Sapeth mir gesagt hat,
lässt mich sehr stutzen.
Sie haben eine sehr merkwürdige,
übermäßig leichte Art mit dem Tod
um zu gehen. Er meinte wörtlich zu
mir "Dem Tod ist es egal, wie oder
wann sie sterben wollen. ER wird
kommen, er wird auch ihr Leben
auslöschen, dann, wenn seine Stunde
ist". Wenn sie mich fragen, ist das
eine sehr brutale und zweckmäßige
Ansicht. Ich bin mir über ihre
Fäden in diesem Spiel auch nicht so
sicher.
CAYLON
(verblüfft)
Interessant.
MÜLLER
Zudem haben sie, wie er sagte,
empathische Fähigkeiten. Das heißt
sie spüren das ich, ich meine wir
Angst vor dem haben was hier
passiert, ja sogar Angst vor dem
Tod. Ich denke es dürfte ihnen auch
nicht verborgen bleiben, dass wir
sie verdächtigen.
MESTRAL
Ich bitte sie Commander, nicht jede
Spezies ist so brutal und
blutrünstig wie Menschen...
(blickt zu Torlan)
Andorianer oder auch Klingonen, als
dass sie einfach ohne Motiv zum
Spaß töten oder auch Gefangene
machen.
CAYLON
(zynisch)
Mag sein, aber vielleicht haben sie
ja ein Motiv; uns werden sie es
zumindest bestimmt nicht so einfach
sagen, wenn wir sie fragen, oder?
MILLER
Ich habe mich genauer mit Crewman
Tyler unterhalten. Sie ist sich
zwar nicht sicher, aber das
Geräusch, dass sie während des
Verschwindens von Ensign Daniels
vernommen hat, klang sehr nach
einem Transporter. Nur ähnelte es
ihrer Beschreibung nach wenig dem
System der Bunari. Die Farbe ist
falsch, die Bunari verwenden einen
orangefarbenen Strahl, den Strahl,
den Tyler sah war blau,
(beat)
ziemlich wie unserer.
BEEM
Wie unserer?
(ungläubg;abwertend)
Wie soll denn das angehen? Entweder
irrt sie sich oder das ist ein
Trick der Bunari um uns zu
täuschen, sie merken ja, das wir
ihnen auf die schliche kommen.
CAYLON
Das lässt mich schon etwas
zweifeln, aber andererseits, woher
sollte sonst ein Transporterstrahl
kommen?
TSCHERNOVSKY
(reinplatzend)
Romulaner, was ist mit ihnen?
Vielleicht ist das eine große
Verschwörung von denen!
MESTRAL
Sehr unwahrscheinlich, Romulaner
können nach unseren Kenntnissen
noch gar nicht beamen.
CAYLON
Müller, ist es möglich, dass die
Bunari ihre Transporter zur
Täuschung angepasst haben.
MÜLLER
Ich würde es nicht ausschließen,
aber es ist unwahrscheinlich. Die
Transporterfarbe ist von den
Phasenfrequenzen abhängig. Diese
funktionieren zwar auf vielen
Frequenzen, die Anpassung würde
aber das ganze System betreffen.
Ich kenne die Technik der Bunari
zwar nicht genau genug, aber es
dürfte trotz ihrer
fortgeschritteneren Technik einige
Zeit in Anspruch nehmen, die Farbe
einfach so zu ändern.
CAYLON
(überlegend)
Und was machen wir nun?
BEEM
Dürfte ich einen Vorschlag machen,
Sir?
CAYLON
Nur zu, mir fällt nichts mehr ein.
Eine dramatische, bedrohlich wirkende, ja mystisch
faszinierende Musik setzt langsam und allmälich ein und
untermalt die folgendenden Sätze mit einer bewegenderen,
einvernehmenderen Grundstimmung, dich sich immerhin zu
steigern scheint.
BEEM
Ich würde vorschlagen, alle Bunari
von bewaffneten Sicherheitsleuten
überwachen zu lassen und ihre
Bewegungsfreiheit auf unsensible
Bereiche einschränken. So könnten
wir unser Risiko minimieren.
MESTRAL
(entsetzt)
Halten sie das für eine gute Idee?
BEEM
Ja, natürlich, sonst würde ich es
nicht vorschlagen.
CAYLON
(widerwillig)
Das ist zwar nicht das, was ich mir
vorgestellt hatte, aber
einverstanden. Kümmern sie sich
darum.
Die Musik erreicht ihren akustischen und dramatischen
Höhepunkt, der Audruck ist in überschwengliche Angst
übergegangen und hält sich über das Bild hinaus auch noch in
das ablendende Schwarz der Szenerie. Kräftige Akzente
verkünden Verheißungsvolles, bevor auch die Musik aussetzt.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
INT. ANTARES - WAFFENDECK - DARAUF
GROßAUFNAHME WAFFENSCHRANK
Abgetrennt durch Glas blendet sich das Bild direkt vor eine
Reihe von Waffen, ganz offensichtlich dem Waffenschrank. Die
Musik kehrt aus ihrer Pause zurück, um unverhemmt genauso
stark wie zuvor weiterzuspielen. Sie lässt diese aggresiv
gewalttätigen Instrumente der Zerstörung wie Propheten der
Apokalypse erscheinen.
Plötzlich wird das Glas geöffnet, die Waffen sind ihrer
Bestimmung Unheilung zubringen einen Schritt näher, die Musik
steigert sich nocheinmal, da eine Hand eine der Waffen von
der linken Seite greift, ja nun eine zweite auch eine von der
rechten Seite.
DIE KAMERA FÄHRT ZURÜCK
Wir erkennen mehr von dem Raum, wir sehen, dass hier ein
Dutzend Sicherheitsleute dabei sind sich auszurüsten. Die
Kamera hält noch auf den Schrank fixiert, wir sehen wie eine
Hand die andere, die sich mit einer Waffe zurückzieht, in
einem wirren Gespiel ablöst.
Allmählich sind die Sicherheitsleute ausgrüstet und wenden
sich von den Schränken ab. Die Kamera tut es ihnen gleich und
schwenkt zur Seite, wo Beem vor der Tür steht, ebenfalls mit
einer Phasen Pistole ausgerüstet, und auf sich aufmerksam
macht und das nicht gerade Leise.
BEEM
(ernst;bestimmt)
Alle hergehört!
(beat)
Die Offiziere drehen sich allesamt zu Beem und stellen sich
in Reih und Glied, dieser schreit trotz der ihm jetzt
zukommenden Aufmerksamkeit weiter, was er auch sichtlich
genießt. Man merkt ihm den texanischen eben deutlich an.
BEEM (CONT'D)
Ich denke sie alle kennen unsere
Lage. Ich fasse es trotzdem nochmal
zusammen, damit ihnen klar ist,
worum es geht. Wir haben
Außerirdische, die mutmaßlich für
das Verschwinden von mittlerweile 4
Leuten verantwortlich ist. Und sie
alle wissen, was ich von solchen
Aliens halte. Darum ist es ihre
Aufgabe, sie unter Kontrolle zu
halten.
Sie sind für die Sicherheit des
Schiffes und der gesamen Crew
verantwortlich. Also machen sie mir
keine Schande.
(beat;schreiend)
Verstanden??
Die bewaffnete Masse gröllt zurück.
SICHERHEITSLEUTE
JAWOHL, SIR!
BEEM
So ist es gut.
Ich teile sie in 6 Teams à 2 Leuten
auf. Kowalski, Davis, Team A;
Smith, Jackson, Team B; Laurent und
Kasumi, Team C; Singh und
Petrowitsch: Team D; Mendez,
O'Reilly, Team E, und zuguter
letzt, Team F sind DaSilva und
Bauer. Sie alle gehen in den
Maschinenraum und verteilen sich
auf die Bunari.
Und nun wegtreten.
Beem lässt seine Untergeben mit einem zufriedenen
Gesichtsausdruck an sich vorbei ziehen.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM
Mit dem weiten Blick von der Decke des riesigen
Maschinenraumes erkennen wir alle Vorkommnisse genau. Müller
hat sich bereits wieder in ihr kleines Büro zurückgesellt. Im
restlichen Maschinenraum herrscht noch immer reges Treiben,
sowohl unter den Menschen, wie unter den Bunari. Doch das
Chaos ist beruhigender, als die schweigende Stille die
eintritt, als zum Haupteingang 2 der bewaffnete
Sicherheitsleute hereintreten.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - BLICK AUF HAUPTEINGANG
Die beiden ignorieren völlig die fragend drückende Stimmung,
die die Blicke der anwesenden Personen ausstrahlen. Sie
stellen sich einfach nur in typisch steifer Militärhaltung,
die das ganze noch bedrohlicher macht, neben die Türen, der
eine rechts, der andere links.
Der steife, fixierte Blick der Menge wird in Chaos
auseinander gerissen, als nun auch von den kleineren
Nebeneingägnen befremdlich vertraute Geräusche kommen, ...
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - BLICK AUF NEBENEINGANG 1
...denn auch von dort tritt Sicherheitspersonal herein und
stationiert sich als Wachposten...
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM -BLICK AUF NEBENEINGANG 2
...das selbe passiert zur gleichen Zeit auch am insgesamt
dritten Eingang.
BACK TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - NAHAUFNAME MÜLLERSBÜRO
Müller steht nun in der Tür und schaut erschreckt in den
Maschinenraum.
MÜLLER
(zu sich selber)
Toll, Beem. Etwas dezenter war wohl
nicht drin? Und dann kreuzt er
selber nichtmal hier auf und
erklärt es.
Sie schluckt einmal und tritt beherzt vor ihre Kollegen, um
ihnen die erwartete Erklärung zu liefern, auch wenn es ihr
sichtlich schwer fällt, passende Worte, bei dieser
offensichtlichen Bedrohung zu finden. Alle Blicke sind auf
sie gerichtet, was alles andere als eine Erleichterung ist.
MÜLLER (CONT'D)
Keine Sorge, alles ist in Ordnung.
Das ist nur eine
Sicherheitsmaßnahme zu unser aller
Schutz.
Sapeth gibt sich zurecht mit dieser fadenscheinigen Erklärung
nicht zufrieden.
SAPETH
(protestiert)
Schutz vor was?
Jetzt weiß Müller endgültig nicht mehr was sie sagen soll.
MÜLLER
(beat)
Ähm, ganz einfach vor dem, was hier
passiert, dass Leute verschwinden.
SAPETH
(aggresiv)
Und dagegen helfen wohl
Sicherheitsleute an den Türen!?
Ich weiß, gegen wen sie sich
eigentlich schützen wollen.
Sapeth wendet sich ab und will den Maschinenraum verlassen.
Doch die "Wachmänner" an der Tür versperren wie zu erwarten
den Weg.
MENDEZ
Wohin wollen sie?
SAPETH
Auf mein Schiff, wenn es recht ist.
MENDEZ
Wir werden sie begleiten.
SAPETH
Das dachte ich mir schon.
Sapeth verlässt den Raum, die beiden Sicherheitsleute Mendez
und O'Reilly mit ihm. Und er wird das Schiff verlassen, und
mit ihm das restliche Vertrauen und die Kooperation, die sie
sich gewünscht haben. Müller ist darüber offenkundig
aufgebracht, sie läuft zu dem Kommunikationspanel und haut
äußerst unsanft auf die Knöpfe.
MÜLLER
(aufgebracht)
Müller an Captain Caylon, ich will
mit ihnen und Beem sofort sprechen.
CAYLON'S KOMMSTIMME
Was ist denn los.
MÜLLER
Das werde ich ihnen und vorallem
Beem erklären.
CAYLON'S KOMMSTIMME
Dann kommen sie in meinen
Bereitschaftsraum, ich werde Beem
rufen. Und dann lassen sie die
Katze aus dem Sack.
MÜLLER
Ich bin sofort da, und Beem solte
das auch!
Müller lässt den Knopf los und verlässt grummelig den Raum.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - CAYLONS BEREITSCHAFTSRAUM
Beem und Müller stehen vor Caylon, der hinter sein Tisch
sitzt und eine ziemliche ungehaltene Miene verzieht. Müller
ist noch so aufgebracht wie vorher, und das scheint sich auf
Caylon zu übertragen.
CAYLON
Verdammt nochmal, Beem, was sollte
das bitteschön?
BEEM
(absolut ruhig)
Sie selben haben mir doch die
Erlaubnis erteilt.
Caylon scheint seinem Unmut im sitzenden Zustand nicht genug
Luft machen zu können, er lehnt sich nach vorne und kann sich
kaum zügeln, nicht laut zu werden.
CAYLON
Dass Sie sie überwachen, JA! Aber
doch nicht diese Nummer. Da hätten
sie ja gleich in Leuchtschrift
"Bunari Unerwünscht" auf die Hülle
schreiben können.
BEEM
Das geschah zu unserer eigenen
Sicherheit.
CAYLON
Sicherheit? Mit Sicherheit wissen
wir noch nichts über sie.
Müller kann es sich nicht nehmen lassen, auch was dazu zu
sagen.
MÜLLER
Die Bunari haben zumindest unser
Schiff nicht sabotiert, sie waren
bei den Reperaturen eine große
Hilfe. Aber die Betonung liegt auf
waren. Die anderen werden Sapeth
wohl folgen. Und das haben sie uns
eingebrockt.
BEEM
Vielleicht ist es ja besser so.
CAYLON
Denken sie aber mal an die
diplomatischen Konsequenzen, wenn
sie sowas kennen sollten. Solche
Vorkommnisse können der Sargnagel
des Friedens zwischen 2 Völkern
sein. Jetzt darf ich mich für sie
entschuldigen.
BEEM
Ich hoffe, die Entschuldigung
meinen sie auch ehrlich. Denn
vertraut haben sie denen doch
genauso wenig.
CAYLON
Mag sein, aber meine persönlichen
Gefühle haben damit nichts zu tun,
denn ich weiß, dass man sie in
interstellarer Diplomatie
unterdrücken muss.
Ein Kommsignal ertönt und Torlan meldet sich zu Wort.
TORLAN'S KOMMSTIMME
Sir, die Nugotj hat uns auf einem
offiziellen Kanal gerufen und
Captain Gural will mit ihnen
sprechen.
CAYLON
Verstanden, legen sie es hier her,
aber in Warteschleife.
TORLAN
Aye, Sir.
CAYLON
(re:Beem)
Da haben wir den Salat.
Beem und Müller wollen gehen und den Captain seine offizielle
Dienste verrichten lassen.
CAYLON (CONT'D)
Hier geblieben!
Müller und Beem wundern sich.
CAYLON (CONT'D)
Beem, sie werden sich dass anhören,
sie haben es ja schließlich auch
verbockt. Und Müller, sie dürfen
auch bleiben. Ich habe nichts zu
verbergen, und das soll Gural ruhig
sehen.
(re:Gespräch)
Computer, aktiviere das Gespräch.
Gurals erzürntes Gesicht erscheint auf dem Bildschirm. Er
wartet auch keine Antwort von Captain Caylon ab, sondern
beginnt gleich mit seinen Worten.
GURAL'S KOMM STIMME
(sauer)
Ich habe wirklich angenommen, die
Menschen wären klüger. Aber jetzt
ist mir alles klar.
CAYLON
Bitte, ich entschuldig mich
förmlich für das Fehlverhalten
eines einzelnen, meines
Sicherheitschefs.
GURAL'S KOMM STIMME
Wenn dem so wäre.
CAYLON
Wie meinen?
GURAL'S KOMM STIMME
Es war die Tat ihres
Sicherheitschefs, das steht außer
Frage, nur was ihn dazu bewegte,
dass spürt man in ihnen allen. Es
ist etwas grundsetzliches ihres
Verhaltens und es zu verbergen
gelingt ihnen nicht gut.
CAYLON
Ich verstehe nicht, was sie meinen,
ich bin doch kein Hellseher.
GURAL'S KOMM STIMME
Es war mir klar, dass sie es nicht
verstehen werden, darum sage ich es
jetzt überdeutlich.
CAYLON
Ja, bitte, tun sie das.
GURAL'S KOMM STIMME
Sie sagen sie sind Forscher und
behaupten, der Grund sei, weil sie
das Unbekannte fasziniert. Ich sag
ihnen jetzt etwas, sie lügen! Sie
belügen uns und sich selbst. Was
sie Faszination nennen ist pure
Angst. Ihre Neugier und
Wissbegierigkeit ist rein
selbstsüchtiger Natur, das
Unbekannte fürchten sie in
Wirklichkeit abgrundtief. Was sie
nicht kennen, das können sie nicht
berechnen, und was sich nicht
berechnen lässt, lässt sie machtlos
erscheinen, und das ist ihnen
zutiefst zu wider. In ihrer
Beschränktheit fürchten sie alles,
dass sich ihrer Kontrolle entzieht
und sie tun alles, es zu verstehen,
denn was sie vorhersagen können,
kann nicht länger ihr sauber
geplantes Leben beeinflussen. Sie
planen das Unvorhersehbare.
Und nichts entzieht sich mehr ihrer
Kontrolle und ist unvorhersehbarer
als der Tod, schlimmer noch, er
entreißt ihnen die Kontrolle über
alles, ihr Leben, und das, wann es
ihm beliebt. Doch das begreifen sie
nicht. Sie rennen vor ihm davon,
ihr ganzes Leben lang, nur um ihm
am Ende doch zu erliegen. Nur dabei
vergessen sie das Leben
auszukosten. Ihre Angst vor dem
Sterben hindert sie nicht am
Sterben, nur am Leben.
Sowohl Müller, Beem als auch Caylon blicken absolut entsetzt
auf den Bildschirm, ihre Mundwinkel im krampfartigen Zucken,
Worte zu formulieren, doch ihre Lippen sind gelähmt.
Caylon kneift die Augen zu, schüttelt seinen Kopf, als wollte
er eine verbissenes Insekt, dass sich in seinem Gehirn
festgekrallt hat abschütteln, um auszudrücken, was die wirren
Gedanken hergeben.
CAYLON
(beat)
Das ist...
(beat)
...das denken sie von uns?
(beat)
Doch was hat der Verschwinden mit
unserer Lage zu tun.
GURAL'S KOMM STIMME
Alles.
(beat)
Wir haben ihre Leute nicht,
wahrscheinlich sind sie Tod, oder
was dem gleich kommt, für immer
verschwunden.
Doch der Tod ist kein Ende, er ist
ein finsteres Gespenst, dass sie
Tag um Tag jagt, ihre
Entscheidungen beeinflusst und sie
auch erwisschen wird. Denn wissen
sie, von Geburt an erwartet das
Lebendige den Tod.
Und sie umweben diese Erkenntnis
mit Ablehnung, das macht sie krank,
lässt sie misstrauisch gegen alles
fremde sein, und veranlasst sie uns
zu verdächtigen. Ihr ersehntes,
beruhigendes Gefühl von Sicherheit
schreit nach einem Mörder, um
zufrieden zu sein. Einen Grund und
etwas, das es wegzusperren gilt,
auch wenn es nichts dergleichen
gibt. Wir haben ihnen nichts getan.
Ihre Panik macht sie blind;
Sie bezeichnen uns als herzlos,
weil wir mit unseren Toten anders
umgehen. Welche Anmaßung, dass sie
sich als Maßstab nehmen! Wir
trauern auch um sie, doch wir haben
verstanden, dass es vorbei ist, so
traurig das ist, und uns keine noch
so schöne Phantasie den Verlorenen
ersetzen kann. Sie würden es nie
zugeben, aber insgeheim sind sie
sogar so egoistisch am Grabe nicht
den Verlorenen zu beklagen, sondern
die Lücke, der er in ihrem Leben
nicht mehr füllen kann. Doch sie
haben noch ihre Erinnerungen, die
ihnen keiner nehmen kann; doch was
hat der Tote noch? Ihm ist es, dem
unsere Trauer gilt, nicht uns
selbst. Sie bezeichnen das
herabwürdigend als unmenschlich,
das gebe ich zu, aber nur, weil wir
keinen Wert darauf legen, ihren
heuchlerischen moralischen
Standards zu entsprechen.
Die Drei machen das entsetzteste Gesicht, dass man sich von
ihnen vorstellen kann. Der Sensenmann persönlich könnte vor
ihnen stehen und ihnen den schaurigen Sinn des Universums
verkünden und sie würden es gefasster nehmen. Denn gerade
wurde das, was sie selber als Wahrheit glaubten, was sie als
Grundsätzlich in ihrer Existenz empfanden, vernichtet, und
wich dem schaurigen Gesicht eines Monster, das Monster
Mensch.
CAYLON
(beat)
Ähm...
GURAL'S KOMM STIMME
Denken sie einfach darüber nach,
mehr erwarte ich nicht.
(beat)
Aber unsere diplomatischen
Beziehungen sind vorerst beendet.
Gural bewegt seine Hand, bediehnt irgendeinen Knopf vor sich,
den man auf dem Bildschirm gar nicht erst erkennt, und
verschwindet in einen tiefschwarzen, leeren Schirm. Und so
fühlen sich in dem Moment auch Caylon, Müller und Beem.
BEEM
Autsch, das war hart. Jetzt weiß
ich, warum ich Diplomatie hasse.
Müller stoßt Beem mit ihrem Ellenbogen an.
MÜLLER
Sie sind geschmacklos.
(zu Caylon)
Und nun?
CAYLON
Woher soll ich das wissen? Wir
können nur weiter machen wie
bisher, halt ohne die Bunari. Oder
wissen sie etwas besseres?
MÜLLER
Ähm, ...
(beat)
...nein.
CAYLON
Gut. Jetzt gehen sie bitte.
MÜLLER
Aber sicher, Sir.
Müller und Beem stehen aus ihren Stühlen auf, drehen sich um
und verlassen Caylon's Bereitschaftsraum. Selber bleibt
zurück, und verfällt in eine nachdenkliche Pose, in der er
seinen schweren Kopf mit der Hand stützt. Er erinnert stark
an einen späten Nachfolger, Captain Benjamin Sisko.
Es vergeht einen Moment Zeit, dann steht auch Captain Caylon
auf und geht Richtung Tür.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
GROßAUFNAHME TÜR ZUM BEREITSCHAFTSRAUM
Etwas wie Musik setzt ein, jedoch kommen die kleinen
Klavierakzente in sehr großem Abstand.
Die Türen sind verschlossen, und warten darauf, von
menschlichen Annähern in Bewegung versetzt zu werden. Doch
nichts tut sich. Langsam wird es gespenstisch, als ein
dumpfes Geräusch hinter der Tür zu vernehmen ist, wenn auch
sehr leise und kaum bemerkbar.
BACK TO:
INT. ANTARES - CAYLONS BEREITSCHAFTSRAUM
Die Musik verdichtet sich immer mehr, sie wirkt nun traurig,
bedrückend und deprimierend.
Die Kamera macht von der alten Position einen Schwenk zur
Tür. Der Raum schein leer, doch vor der Tür erhaschen wir
noch den Blick auf den letzten Rest eines blauen
Transporterstrahls, der ins nichts verblasst.
Die Kamera hält diesen Winkel einige Zeit, lange genug um zu
realisieren, dass Caylon fort gebeamt worde.
Die Musik ist nun in theatralische Formen übergetreten und
verdeutlicht eins: Caylon ist fort, gegangen. Wohin auch
immer.
Das Bild blendet aus, aber in einer brutal langsamenweise,
wie ein Mensch den letzten Hauch seines Lebens ansich
klammern würde, wenn er noch könnte.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT IV
AKT V
FADE IN:
INT. UNBEKANNTER RAUM - ZUR SELBEN ZEIT
AUF die noch leere Transporterplattform...
Langsam bilden sich bläuliche Irrlichter, summieren sich,
verdichten sich, bilden Gestalt und Form. Diese seltsame,
wabende Lichtgespiel, dass uns doch so vertraut ist, scheint
sich schrecklich lange hinzu ziehen. Der große Frage, ist es
Captain Caylon brennt immer mehr, je stärker das Schauspiel
knapp wird.
STIMME #1 (V.O.)
Wir verlieren die Eindämmung!
STIMME #2 (V.O.)
Hoffentlich haben wir ihn.
STIMME #1 (V.O.)
Ich denke schon. Ich verstärke die
Energie, hauptsache es überlastet
nicht.
Was die Stimmen angesprochen haben scheint zu funktionieren,
die schemenhafte Gestalt erlangt eine deutliche Kultur, das
blau des Transporterstrahls verliert sich, und übrig bleibt
der sehnsüchtig erhoffte Captain.
Seine erste Reaktion nach der Reintegration ist, dass er
kräftig Ausatmet. Als hätte er die ganze Zeit die Luft
anhalten müssen, was natürlich unlogisch ist,
wahrscheinlicher liegt es am Schrecken. Er schließt die Augen
und atmet noch mal tief, man könnte es sogar ein Keuchen
nennen, und reißt seinen Blick nun wieder auf. Und dieser
erblickt eine freudig vertraute Umgebung. Es ist der
Transporterraum der Antares!
INT. ANTARES - TRANSPORTERRAUM
WECHSEL IN CAYLON'S PERSPEKTIVE
Wir sehen 2 Crewmitglieder, beide im Rang eines Ensigns, die
an der Transporterkonsole stehen und selbige bedient haben.
Caylon stoppelt mehr oder weniger von der Plattform in
Richtung der beiden.
CAYLON
Was soll das Spielchen, was ist
passiert?
STIMME #1
Ähm, wie soll ich das erklären, das
ist eine längere Geschichte.
(beat)
Der Captain scheint auf einmal etwas merkwürdiges an seinem
Gegenüber festzustellen, sein offensichtlich verzogener Blick
direkt auf ihn und das zur Seite gesenkte Haupt sprechen eine
deutliche Sprache.
CAYLON
Moment mal!
(longbeat)
Der Blick hält, er starrt weiter und durchdringlicher,
irgenetwas stimmt nicht.
CAYLON (CONT'D)
(entsetzt)
Das kann doch nicht sein, sie sind
Ensign Raimes!
ENSIGN RAIMES
Das haben sie Richtig erkannt.
CAYLON
Aber wie ist das möglich? Sie sind
doch verschwunden gewesen, wir
nahmen schon an sie seien Tod.
(beat)
Und sie...
(deutet auf den 2. Ensign)
Sie sind Ensign Rubens!
(beat)
Kann es sein, dass ich etwas
wichtiges verpasst habe?
ENSIGN RAIMES
Wie man es nimmt. Zumindest nichts
in dem, was sie als Realität
annehmen.
CAYLON
Jetzt muss ich ehrlich sagen: Hää?
ENSIGN RAIMES
Die kurze Version lautet, dass sie
nun wieder in der Wirklichkeit
sind, auf der richtigen Antares.
CAYLON
Gibt es auch eine lange Version?
Denn die Kurze hilft mir nicht
wirklich.
ENSIGN RAIMES
Die Illusion muss ja perfekt
gewesen sein.
CAYLON
Kommen sie mal zur Sache!
ENSIGN RAIMES
Entschuldigen sie, Sir. Erinnern
sie sich noch, wie die ganze
Situation anfing?
CAYLON
Die Geschichte mit den Bunari?
ENSIGN RAIMES
Nein, davor, wie die Antares unter
Warp gerissen wurde?
CAYLON
Ja, sicher.
ENSIGN RAIMES
Gut, ab hier weichen unsere
Erinnerung ab. Dieser helle
Lichtblitz, den wir alle sahen, war
nichts anderes als ein riesiger
Transporter.
CAYLON
Und wer ist dafür verantwortlich,
die Bunari?
ENSIGN RAIMES
Nein, sicher nicht. Ich wusste
zuerst auch nicht, was passiert
ist, ich war der einzigste, der
zurück blieb. Doch nachdem ich die
Sensoren wieder online gebracht
habe, stellte ich auf einem
Planeten, der sich in diesem System
befindet eine hohe Energiequelle
fest. Ich startete eine Sonde, und
ich musste feststellen, dass diese
Energie aus uralten Ruinen kam.
Eine von ihnen war mit einer Art
Schutzschild versehen. Doch in all
den Jahrtausenden, die diese
Einrichtung alt sein muss, scheinen
sich Störungen eingeschlichen zu
haben, denn ich blieb auf dem
Schiff, und besagter Schutzschild
fluktuierte etwas. Während den
kurzen perioden, in denen der
Schutzschild eine kleine Öffnung
bildete, stellte die Sonde
menschliche Lebenszeichen fest. Mir
war klar, dass sie dort gefangen
sein mussten.
CAYLON
Also waren wir die ganze Zeit in
der Einrichtung, und haben nichts
davon gemerkt?
ENSIGN RAIMES
(fragend)
Ich nehme an, die Einrichtung war
mit einer Art Holosystem
ausgestattet.
CAYLON
Offensichtlich.
(beat)
Und sie haben von Anfang an
versucht, uns dort raus zu beamen.
ENSIGN RAIMES
Exakt, nur leider öffnet sich
besagtes Fenster im Schild nur in
größeren zeitlichen Abstanden,
andernfalls blockiert er den
Transporter sehr effektiert.
CAYLON
Und die Bunari?
ENSIGN RAIMES
So real wie wir beide.
(beat)
Die sind mit ihrem Raumschiff
genauso hier gestrandet wie wir und
haben auf gleiche Weise versucht
ihre Leute zu retten. Nachdem wir
Kontakt hergestellt hatten,
arbeiteten wir zusammen, da ihre
Hauptenergie in Mitleidenschafft
gezogen und nicht genug Energie für
weitere Transportvorgänge zur
Verfügung stand. Sie halfen uns
sogar den Transporterstrahl zu
verbessern, dass wir die
Schilddisharmonie besser ausnutzen
konnten.
CAYLON
(bedrückt)
Dann muss ich mich bei ihnen wohl
bedanken...
ENSIGN RAIMES
Ja, sie waren eine große Hilfe.
CAYLON
Und entschuldigen.
ENSIGN RUBENS
Wieso das?
CAYLON
Das ist eine längere Geschichte,
jetzt müssen wir die anderen
retten.
ENSIGN RAIMES
Aye, Captain.
ENSIGN RUBENS
Aye.
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - EINIGE STUNDEN SPÄTER
Die Antares schwebt im Orbit über den unbekannten Planeten,
im Hintergrund sehen wir das Schiff der Bunari.
CAYLON (V.O.)
Logbucheintrag des Captains,
12.August 2156: Die echte Antares,
ich merke immernoch keinen
Unterschied, außer das diese
Antares sich leerer anfühlt. Alles
war eine Illusion, die sich
anfühlte wie die Wahrheit.
CUT TO:
INT. ANTARES - TRANSPORTERRAUM
Die Folgenden Szenen verlaufen stumm, bis auf die Worte
Caylons:
CAYLON (V.O.)
Was wir jeden Tag hier draußen
suchen ist Wissen, das fremdes
Leben, Dinge die uns der großen
Unbekannten des Universums, der
Wahrheit näherbringen. Doch wie
sehr liegt die Wahrheit im Auge des
Betrachters? Wir suchten die
Wahrheit, über das Verschwinden
unserer Crewmitglieder...
MONTAGE:
In mehreren Szenen werden Crewmitglieder von der "falschen"
Antares entmaterialisiert und auf der Transporterplattoform
der echten wieder rematerialisiert. Verwirrt werden sie von
Rubens und Raimes empfangen und aufgeklärt.
CAYLON (V.O.) (CONT'D)
Doch was wir fanden, war nur
Verdächtige. Schuldig der
Fremdartigkeit, mehr aber nicht.
Doch wir maßten uns an, die
Wahrheit zu ahnen und sie zu
verurteilen.
Ich komme mir schuldig vor, als
hätten wir eine Hexenjagd
veranstaltet. Ich würde mir gerne
einreden, dass wir nur die
Gerechtigkeit erfüllen wollten,
aber das stellt mich nicht
zufrieden.
MONTAGE:
Wir sehen bisher unbekannte Bunari und
Sternenflottenoffiziere, darunter Rubens und Raimes, durch
die Gänge der echten Antares laufen. Sie scheinen zusammen zu
arbeiten, u.a. sehen wir 2 Ingenieure die
Transporterkontrollen warten.
CAYLON (V.O.) (CONT'D)
Wir waren besessen, die Bunari
waren für uns die Schuldigen, es
war keine Gerechtigkeit, es war
Vergeltung, die uns trieb, denn
Gerechtigkeit kann es bei
Unschuldigen nicht geben. Sie
hatten wohl doch Recht. Wir
glaubten innerlich schon an den Tod
unserer Männer, und das spürten sie
und uns beherrschte es. Dieser
Verlust ist solch ein menschlicher
Schmerz, dass wir ihm nicht
aufrichtig und gerecht
entgegentreten können, sondern
Angsterfüllt und doch zugleich
Rachsüchtig.
MONTAGE:
Eine Nahaufnahme der 3 Schieberegler der Transporter-Konsole
ist im Bild, sie werden von einer Hand hochgeschoben und
damit aktiviert.
CAYLON (V.O.) (CONT'D)
Der Mensch kämpft mit seinem Leben
für sein Leben und tötet um sich
selbst vor dem Tod zuretten, das
ist der einzige Grund, warum Leute
die Schlachtfelder der
Vergangenheit lebend verlassen
haben. Die Frage ist, warum wir
trotzdem immer Kriege geführt
haben. Heute haben wir Kriege
hinter uns gelassen, und ich weiß
jetzt dass dies nicht einfach so
geschah und auch für ewig so
bleibt, sondern dafür müssen wir
jeden Tag hart arbeiten.
Ich hoffe, dass es nie wieder dazu
kommt, auf der Erde nicht, nicht
auf meinem Schiff und auch nicht in
der Galaxie. Doch der Krieg war
schon immer leichter als Friede...
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
CAYLON (V.O.)
Nun habe ich vor mich bei den
Bunari zu entschuldigen. Und zu
bedanken, dafür, dass sie uns
geholfen haben aus dieser
mysteriösen Einrichtung
herauszukommen und dafür, dass sie
uns den Spiegel vorgehalten haben,
den wir brauchten.
Ensign Raimes kommt aus dem Turbolift und schreitet vor den
Bereitschaftsraum. Er betätigt den Türsummer und wird auch
sogleich von Caylon hereingebeten.
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
CAYLON
Computerlogbuch, Ende.
(beat;re:Raimes)
Was kann ich für sie tun?
ENSIGN RAIMES
Sir, wir haben die Transporter
Vorgänge abgeschlossen, alle
Mitglieder der Antares- und der
Bunari-Crew sind an Board gebeamt.
CAYLON
Sehr schön. Ging schneller als von
ihnen prognostieziert.
ENSIGN RAIMES
Ja, die Bunari haben die
Effektivität des Transporters
nochmal steigern können, das hat
uns 2 Stunden schneller fertig
werden lassen.
CAYLON
Wir sollten ihnen wirklich dankbar
sein.
(beat)
Raimes, da sie von Anfang an Board
des echten Schiffes geblieben sind
und die Einrichtung unten auf dem
Planeten analysieren konnten,
würden sie den Bericht bitte
schreiben.
ENSIGN RAIMES
Gerne Sir, aber eigentlich gibt es
nicht viel zu berichten. Nach den
Sensorendaten ist die Einrichtung
wie die wenigen restlichen Ruinen
mehrere Tausend Jahre alt und
stammt von einer unbekannten alten
aber hochentwickelten Kultur.
Vermutlich sind sie bereits
ausgestorben.
CAYLON
Trotzdem, der Vorschrift halber.
Stellen sie ruhig auch eine
Hypothese auf, wozu sie diente.
ENSIGN RAIMES
Leichter gesagt als getan, die
Schilde schützen sie vor intensiven
Scans. Alles was wir sagen können,
ist, dass sie wohl dazu da war,
möglichst viele, ähm, ich nenne es
mal "Proben" anderer Rassen zu
sammeln. Was dann mit ihnen
geschehen sollte kann ich beim
besten willen nicht beantworten.
CAYLON
Nungut, dann wird er halt kürzer
ausfallen.
ENSIGN RAIMES
Genau, ich meine, Aye Sir.
(beat)
Achja, die Bunari wollen nun das
Schiff verlassen.
CAYLON
Sagen sie ihnen bitte, sie sollen
noch warten. In einer halben Stunde
möchte ich mich höchstoffiziell von
Captain Gural verabschieden.
ENSIGN RAIMES
Ich werde es ihnen sagen.
CAYLON
Wegtreten.
ENSIGN RAIMES
Aye.
Ensign Raimes verlässt den Raum.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM - MÜLLERS BÜRO
Müller steht mit Sapeth in ihrem Büro, sie scheint traurig zu
sein.
MÜLLER
(traurig)
Es tut mir leid, was alles
Vorgefallen ist.
SAPETH
Ist schon gut.
MÜLLER
Ich meine es ernst, ich war
ungerecht zu ihnen allen und habe
mich stark getauscht. Ich weiß
nicht was los war, auf alle Fälle
bedaure ich es.
SAPETH
Sie vergessen wohl, das wir
empathisch veranlagt sind, ich
spüre es mehr als deutlich.
MÜLLER
Wissen, sie, trotzdem bleiben sie
ein Eisschrank. Wir werden uns wohl
auf nicht mehr wieder sehen, nun
tun sie zumindest so als täte es
ihnen leid!
Müller lacht und sogar Sapeth hat den Witz verstanden und
schmunzelt.
SAPETH
(ironisch)
Ihr Menschen seid mir vielleicht
welche.
MÜLLER
(betont ernst)
Danke!
BACK TO:
INT. ANTARES - BRUCKE
Die Bunari, unter ihnen Gural, Sapeth und Fasar stehen auf
der Brücke. Caylon hat sich mit seiner Seniorcrew
(Müller,Miller,Mestral,Torlan,Tschernovsky und Beem) auf der
Brücke versammelt um die Bunari zu verabschieden.
CAYLON
Ich weiß nicht, ob ihnen unsere
diplomatischen Absichten noch etwas
wert sind, aber auf alle Fälle
möchte ich mich nochmal im Namen
aller für all das Entschuldigen,
was vorgefallen ist.
GURAL
Ich spüre ihre ehrlichen Absichten,
dass erfreut mich.
Gural reicht Caylon seine Hand als Zeichen der Wertschätzung.
Caylon ergreift sie und schüttelt sie.
GURAL (CONT'D)
Ich muss mich für meine harten
Worte auch entschuldigen. Ihr seit
zu so viel fähig, aber manchmal
erliegt er euren Instinkten. Aber
solange euer Gewissen diese Taten
bereut, ist noch nichts verloren.
Ich hoffe wir werden noch viel
voneinander hören.
CAYLON
Das hoffe ich auch, ganz Inständig.
GURAL
Nun denn, werden wir gehen.
CAYLON
Alles Gute.
Gural aktiviert seinen Kommunikator.
GURAL
Wir sind Bereit.
Die Bunari dematerialisieren in ihrem orangenen Strahl und
verschwinden von der Brücke.
FADE TO:
EXT. WELTRAUM
Das Schiff der Bunari beschleunigt und verschmiert langsam zu
einem undeutlichen strich, der sich mit rasender
Geschwindigkeit entfernt und in einem aufleuchtenden
Lichtblitz verschwindet.
DISSOLVE TO:
INT. ANTARES - MANNSCHAFTSMESSE
Sternenhimmel der in Beschleinigungsfetzen am Fenster
vorbeistreift, verursacht durch den Warpantrieb, erhellt
wieder das Schwarz des Bildes.
Die Kamera fährt zurück und wir sehen die bekannte
Mannschaftsmesse. Anhand der spärlichen Beleuchtung scheint
vermutlich gerade Nachtstatus auf dem Schiff zu sein.
Der Raum ist wie gegen Anfang leer, nur dass diesmal Beem
alleine im Raum sitzt und aus dem Fenster starrt.
Müller kommt zur Tür herein und sieht sofort Beem. Sie
schnappt sich auf ihrem Weg zu ihm einen Stuhl und stell ihn
frecherweise ungefragt an seinen Tisch. Beem scheint mal
wieder keine wirkliche Lust auf Diskussionen zu haben.
MÜLLER
(guter Dinger)
Können sie nicht schlafen?
BEEM
Hm... Was meinen sie!?
MÜLLER
Wissen sie, sie brauchen Millers
Pillen gar nicht.
BEEM
Achnein? Können sie denn wieder
schlafen.
MÜLLER
Ich denke schon, ich bin heute nur
noch nicht dazu gekommen. Ich habe
die ganze Zeit über die Bunari
nachgedacht.
BEEM
(gleichgültig)
Dann will ich sie nicht stören.
MÜLLER
Nun seien sie nicht so ein alter
Sturkopf. Wissen sie, die Bunari
haben wenn man es sich überlegt gar
nicht so unrecht.
BEEM
Wenn sie meinen.
MÜLLER
Ja, wir schaudern uns viel zu sehr
vor dem Tod und lassen uns von ihm
beeinflussen.
Mein Vater ist tot, das wird auf
ewig eine tiefe Lücke in mir
hinterlassen. Aber ich muss ihm
nicht beweisen, dass wie stark ich
um ihn trauere. Wo auch immer er
jetzt ist, er weiß wie sehr ich ihn
vermisse, und ich weiß es auch,
dass ist mir jetzt erst klar
geworden.
BEEM
Das freut mich.
MÜLLER
Meinen sie nicht auch, dass sie
etwas aus der Geschichte davon
tragen können.
BEEM
(kühl)
Nein.
MULLER
Wieso denn nicht?
BEEM
Weil ich Hendrick etwas versprochen
habe, und solange ich das nicht
erfüllen konnte, kann ich keine
Ruhe finden.
MULLER
Was haben sie ihm den versprochen?
BEEM
Das ich mich an den Romulanern für
seinen Tod rächen werde, und zwar
FÜRCHTERLICH.
FADE OUT.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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