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Kurzzusammenfassung:
Die Antares wird durch einen Angriff der Romulaner schwer beschädigt. Doch das ist erst die Spitze des Eisberges, denn die Romulaner verfolgen wesentlich größere Ziele...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Das waren die Wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt diese bitte in den Comments, oder in unserem Kritiken-Thread im Forum. - Und jetzt: Viel Spaß!
STAR TREK: ANTARES
"Flammen der Hölle", Teil II
story by
Markus Rackow & Sebastian Ostsieker
teleplay by
Markus Rackow
RECAP
FADE IN:
EXT. WELTRAUM - WARP
CAYLON (V.O.)
Das geschah das letzte Mal bei
"Star Trek: Antares".
Die Antares bewegt sich mit niedriger Warpgeschwindigkeit
durch die Weiten des Weltraumes.
INT. ANTARES - BRÜCKE
MÜLLER
Wir haben soeben einen Notruf von
New Earth empfangen, Captain.
Anscheinend wird die Kolonie
angegriffen!
CAYLON
Mr. Torlan, öffnen Sie einen
Kanal zu der Kolonie.
TORLAN
Das haben wir schon versucht,
Sir; es gibt keine Antwort.
EXT. NEW EARTH KOLONIE - MORGENGRAUEN
Von der einst so prächtigen Kolonie ist nur noch eines
übrig: Ein gigantischer Trümmerhaufen.
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
MILLER
(entsetzt)
Oh mein Gott...! Max!
(zu den N.D.s)
Sofort auf das Zentrale Biobett!
Die beiden legen sie vorsichtig dort ab. Miller will ihr
ein Medikament injizieren, doch plötzlich schnellt Corels
Hand hoch und ergreift Millers Arm.
COREL
(schwach; sterbend)
Sie kamen so plötzlich...
Es waren grüne Schiffe... Ich
glaube...
Corels Hand erschlafft und gleitet von Millers Arm herab.
Sie schließt ihre Augen und ihr Kopf verdreht sich.
Miller scannt sie sofort, doch ihr Scanner gibt nur noch
einen durchgehenden Piepton von sich.
AUF Millers entsetztes Gesicht.
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
MÜLLER
Wir haben alle Ergebnisse zweimal
geprüft, um ganz sicher zu gehen,
dass wir uns nicht verta--
CAYLON
(unterbricht mit
Nachdruck)
Wer war es?
MÜLLER
(long beat)
Die Romulaner, Sir.
Caylon sackt in seinem Stuhl in sich zusammen.
MÜLLER (CONT'D)
Durch die auf der Oberfläche
gewonnenen neuen Informationen...
Captain, ich denke, ich kann eine
Schutzvorrichtung gegen die
Waffen der Romulaner entwickeln.
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
FORREST (ON SCREEN)
Ich möchte, dass Sie bei der
Kolonie bleiben und sie
verteidigen.
INT. ANTARES - CREWMESSE
BEEM
Ich habe geschworen, dass ich
mich an den Romulanern für
Hendricks Tod rächen werde!
(beat)
Ich werde so sehr auf das nächste
Romulanerschiff, dass mir über
den Weg fliegt, draufballern,
dass diese gesamte Rasse
Hurensöhne den Tag verfluchen
wird, an dem sie die Menschen
kennengelernt haben!
(beat)
Ich werde diese Hunde aus dem
Weltall, direkt in die Hölle
ballern!
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
FORREST (ON SCREEN)
Ich hatte gerade eine Unterredung
mit Botschafter Soval. Er hat
mich informiert, dass er zwei
Schlachtschiffe der Surak-Klasse
nach New Erath geschickt hat, um
Ihnen beizustehen, für den Fall,
dass die Romulaner wieder
auftauchen.
EXT. WELTRAUM - NEW EARTH
Der erste Bird of Vengeance feuert eine Salve
Plasmatorpedos auf die Antares ab, welche auf die
Außenhülle des Sternenflottenschiffes treffen und deren
Polarisierung schwächen.
INT. ANTARES - BRÜCKE
MESTRAL
Die Romulaner zielen auf unsere
Brücke!
Caylon schaut zu Beem. Dieser schüttelt den Kopf.
BEEM
Wir haben hier absolut keine
Hüllenpanzerung.
EINSTELLUNG: DER PLASMATORPEDO
der direkt auf die Brücke der Antares zugeflogen kommt.
Direkt hält er seinen Kurs, bereit, der Brückencrew einen
eisigen und grausamen Tod zu bereiten. Doch etwa zwanzig
Meter, über der Hülle, tun wir etwas ganz fieses:
SMASH CUT TO
BLACK.
In absoluter Schwärze HÖREN WIR die Explosion, als der
Torpedo auf die Außenhülle der Antares trifft und diese der
Wucht des Einschlages nachgibt und zerfetzt wird...
CAYLON (V.O.)
Und nun die Fortsetzung...
AUDIO FADE
OUT.
ENDE RECAP
TEASER
FADE IN:
EXT. WELTRAUM - ANTARES
Wir sehen noch die restlichen Trümmer, die von einer tiefen
Wunde in der Hülle der Antares wegdriften. Auf der
Oberseite des Diskussegmentes, etwa zehn Meter von der
Brücke entfernt, klafft ein tiefes Loch, das vor Hitze an
den Rändern orangefarben leuchtet.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Das Licht ist gedämmt, erst langsam flackern wieder einige
Konsolen auf. Alle Offiziere hat es von ihren Plätzen
gerissen.
CAPTAIN CAYLON stemmt sich vom Boden auf und lässt sich in
seinen Sessel fallen.
CAYLON
Gut gemacht, Darius! Bericht!
DARIUS TSCHERNOVSKY sitzt als erster nach dem Captain
wieder an seiner Konsole.
TSCHERNOVSKY
Moment... Wir haben Glück, der
Torpedo war wohl nur schwach
dosiert... hat verhältnismäßig
geringe Schäden angerichtet. Drei
Sektionen von Deck Drei, Vier,
Fünf und Sechs sind schwer
beschädigt.
CAYLON
(leise, zu sich)
Die wollten nur die Brücke
zerstören,
(lauter)
diese Bastarde...
Alle Offiziere haben sich wieder an ihren Konsolen
eingefunden. BEEM wischt Staub von seiner Konsole.
BEEM
Sir, sie formieren sich neu!
CAYLON
Verstanden.
(drückt Knopf für
Sesselinterkom)
Caylon an Müller!
Es ertönt keine Antwort.
TORLAN
Die Kommunikation ist kaputt,
verdammt! Diese romulanischen
Schweine!
CAYLON
Diesmal stimme ich Ihnen zu! Ich
muss wissen, was mit diesen
Schilden...
BEEM
Sir, was sollen wir tun? Fünfzehn
Sekunden bis zum Angriff!
Die gesamte Brückencrew starrt auf ihren Kommandantan, der
erstaunlich hilflos wirkt.
CAYLON
Es ist nicht unser Schicksal hier
zu sterben...
BEEM
Sir?
CAYLON
(stiller, zu sich
selbst)
Müller... Machen Sie schon...
TORLAN
Sir, wir müssen angreifen!
TSCHERNOVSKY
Nochmal kann ich vielleicht nicht
ausweichen...
BEEM
(nervös, verzweifelt)
Sir... Drei Plasamtorpedos im
Anflug! Wir haben nur noch eine
Phasenkanone! Fünf...
CAYLON
(schließt die Augen,
leise betend)
Nicole... bitte...
BEEM
Vier...
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES - FOLGEND
NOTE: Wir hören keine Geräusche außer Beems verlangsamter
Stimme und dem Pochen eines Herzens.
Wir sehen die drei romulanischen Kreuzer, wie sie allesamt
in der Ferne, wie bei einer Hinrichtung auf die Anatres
zielen. Vor ihnen fliegt mit mittlerer Geschwindigkeit je
ein grün funkelnder Plasamtorpedo. Es ist unmöglich, allen
dreien mit einem beschädigten Schiff auszuweichen, zumal
sie direkt auf die Antares zusteuern.
BEEM (V.O.)
(verzerrt, langsam)
Drei...
Wir haben die Torpedos mitten im Bild und folgen ihnen. Die
Kamera zeigt nun in einer weiteren Einstellung, wie sie auf
die bewegungslose Antares zusteuern.
BEEM (CONT'D) (V.O.) (CONT'D)
(schneller als zuvor)
Zwei...
Die Torepdos haben die Antares fast erreicht, die Hülle des
Sternenflottenschiffes färbt sich bereits grünlich im
Schein des Plasmas.
SPLITSCREEN: Das Bild teilt sich in vier Fenster auf, links
oben die Torpedos, rechts oben Beems Gesicht, links unten
Caylons Gesicht, rechts unten Müllers Gesicht.
BEEM (CONT'D)
Eins...
CAYLON
(leise, Augen
geschlossen)
Nein!
MÜLLER
(jubelnd)
Ja!
Das Bild ist wieder normal, zeigt nun die Torpedos, die auf
die Antares zusteuern und jeden Moment, im Bruchteil einer
Sekunde einschlagen.
BEEM
(schreit)
Einschlag!
Wir hören nun wieder die Geräuschkulisse des Kampfes. Die
Torepdos schlagen ein, jedoch anders, als erwartet. In
einem hellen Blitz entlädt sich de Energie der Torpedos.
Schnell ebbt das grelle Licht ab, und wir sehen, wie die
grüne Energie der Torpedos glitzernd auf der Außenhülle der
Antares langsam in einem anhaltenden energetischen Knistern
zu zerfließen scheinen und sich ausbreiten.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Die Brücke wird - wie das ganze Schiff - extrem
durchgerüttelt, Crewmitglieder und Offiziere
herumgeschleudert. Ein metallenes Knirschen und Getöse
übertönt sämtliche Schreie und Geräusche.
Caylon kann sich mit letzter Kraft an seinem Sessel halten,
während Torlans Konsole sich überlädt, explodiert und ihn
wegwirft. Der Andtrianer prallt mit dem Kopf ans Geländer,
an dem augenblicklich blaues Blut heruntertopft.
Alle Konsolen und Lampen auf der Brücke werden immer heller
und heller, während das Rütteln und Schütteln des Schiffes
immer stärker zu werden scheint. Eine Konsole und Lampe
nach der anderen überlädt sich, explodiert und fällt somit
aus.
Nach einigen Sekunden ebbt das Beben ab (die Schilde haben
die Torpedos absorbiert), doch die Brücke ist quasi
stockfinster. Nur noch eine Lampe und wenige Konsolen im
hinteren Brückenbereich, darunter Beems, funktionieren.
Erneut müssen sich alle aufrichten, Beem rennt sofort zu
Torlan.
CAYLON
Ist er bei Bewusstsein?
BEEM
Nein!
CAYLON
Bericht!
In dem Moment piept Caylons Kommunikator. Er öffnet ihn.
CAYLON (CONT'D)
Ja?
MÜLLERS KOM-STIMME
Captain, es hat funktioniert!
Aber es wird nicht noch einmal
funktionieren...
CAYLON
(steht vom Sessel auf)
Was?
MÜLLERS KOM-STIMME
(hechelnd, da sie rennt)
Es kommt noch besser! Nahezu
jedes System ist trotz meiner
Sicherheitsvorkehrungen überladen
und durchgebrannt! Noch ein
Treffer und... Aber vielleicht
haben einige Sicherungen etwas
abfangen können... Vielleicht.
CAYLON
Ich verstehe. Beeilen Sie sich
beim Nachsehen, Caylon Ende.
Er steckt den Kommunikator weg und geht zu Mestral.
CAYLON (CONT'D)
(zu Mestral)
Funktionieren die Sensoren?
Schwach, aber es geht. Ich
versuche den Hauptschirm zu
reaktivieren!
Ein körniges, verrauschtes Bild erscheint, aber man kann
das wichtigste erkennen: Ein weiterer Plasmatorpedo wurde
von einem der romulanischen Kreuzer abgefeuert...
CAYLON (CONT'D)
Nein...
(verärgert zu Beem)
Beem, an Ihre Station!
Beem kommt wieder hoch aus der Hocke und rennt zu seiner
Station.
BEEM
(mit zittriger Stimme)
In zwanzig Sekunden Aufprall...
schätze ich. Diese eine
Phasenkanone hat noch
durchgehalten...
CAYLON
Wo zur Hölle bleiben diese
verdammten Vulkanier?
TSCHERNOVSKY
(dreht sich zu Caylon)
Und wie zum Teufel überstehen wir
diesen Torpedo?
Wir nähern uns mit der Kamera langsam Caylon.
AUF Caylon, dann...
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
FADE IN:
EXT. WELTRAUM - ANTARES - FOLGEND
Das Sternenflottenschiff treibt fast bewegungslos im Raum,
während der Torpedo auf die Antares zusteuert und die drei
feindlichen romulanischen Kreuzer aus der Ferne die Beute
anvisieren.
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND - DUNKEL
Wie zuvor. Caylon steht fassungslos da, setzt sich dann
wieder in seinen Sessel.
CAYLON
Das ist kein Kampf, das ist eine
Hinrichtung!
BEEM
Fünfzehn Sekunden...
Caylon sieht Beem an.
CAYLON
Sagten Sie nicht, eine
Phasenkanone funktioniert noch?
BEEM
(zögerlich)
Ja...
(entschlossen)
JA! Eine hat durchgehalten, und
zwar die vordere.
(sieht auf eine Anzeige)
Zehn Sekunden...
CAYLON
(geht zu Beems Station)
Visieren Sie den Plasmatorpedo
an...
BEEM
Aber die Sensoren...
CAYLON
Manuell!
BEEM
Okay...
(starrt auf eine
Anzeige)
Da bist du ja...
Die Kamera schwenkt an ihm vorbei und zoomt auf seinen
Monitor, auf dem wir ein rotes Fadenkreuz sehen können, das
über einer grün pulsierenden Kugel sich bewegt.
BEEM (CONT'D)
Feuer!
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES UND DER PLASMATORPEDO - FOLGEND
Die Antares bewegt sich mit dem Bug leicht nach oben,
während der Plasamtorpedo an der Kamera vorbeifliegt und
auf die Antares zufliegt, die wir frontal im Bild haben.
Die Kamarea schwenkt in eine neue Einstellung, in der wir
die Phasenkanone an der Unterseite des Diskussegmentes
sehen. Plötzlich schießt ein roter Strahl aus der Kanone,
der erst an dem Plasmatorpedo vorbei schießt, dann aber
nach links schwenkt und den Torpedo genau trifft. Dieser
wird durch den Druck des Phasenstrals erst langsamer, dann
wird das von ihm ausgehende grünliche Licht schwächer. Er
fliegt immer langsamer auf die Antares zu, dann explodiert
er - nur rund dreißig Meter von der Hülle der Anaters
entfernt.
INT. ANTARES - KORRIDOR
Das ganze Schiff erbebt, Müller, die einen Korrirdor
entlang rennt, wird heftig durchgeschüttelt. Schließlich
erreicht sie das Schott, das zum Hauptmaschinenraum führt.
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Auch auf der Brücke ist wieder alles durcheinandergeworfen.
Wandplatten haben sich gelöst, wir sehen Kabel dahinter.
Staub von zerstörten Leuchten und Konsolen ist in der Luft
herumgewirbelt.
Die Erschütterung hört nach nur wenigen Sekunden wieder
auf.
CAYLON
Das war knapp...
(zu Beem )
Gut gezielt, Beem!
(in den Raum)
Status?
BEEM
Scheinbar keine weiteren
Beschädigungen, wir haben nur
eine Druckwelle von der
Detonation zu spüren gekriegt.
MESTRAL
Bevor Sie fragen: Die
Langstreckensensoren sind außer
Funktion. Ich kann Ihnen nicht
sagen, wo die Vulkanier bleiben
und wann sie kommen...
CAYLON
Wenn sie überhaupt kommen.
TSCHERNOVSKY
(verzweifelt)
Die werden uns doch wohl nicht
verrecken lassen!
CAYLON
Keine Sorge...
TSCHERNOVSKY
Das klingt aber nicht sehr
überzeugt...
Plötzlich kommen Miller und ein assistierender Sanitäter
aus dem Turbolift.
CAYLON
(zu Miller)
Es ist Torlan...
Miller eilt sofort zu dem Geländern, an dem der bewusstlose
Körper des Andorianers liegt. In einer Nahaufnahme sehen
wir, dass sie schluckt, kurz die Augen schließt und sich
mit ihrem Scanner dann ans Werk macht.
MILLER (O.C.)
Wir müssen die Blutung stillen...
(offenbar zu dem
Sanitäter)
Sehen Sie nach dem Offizier dort
drüben!
Millers Assistent geht zu einem am Boden liegenden
Offizier, links neben dem Captainsessel, also auf der
anderen Brückenseite.
Caylon sieht von Miller wieder weg und konzentriert sich
auf dei akute Lage. Plötzlich jedoch wird das Bild
langsamer, wir sehen alles in ZEITLUPE (slowmotion), wir
hören nur Caylons pochendes Herz und ein leises,
vibrieerendes Summen. Erst Caylon, der sich umsieht. Dann
zeigen wir in dieser Reihenfloge Miller, wie sie sich mit
blassem Gesicht um den blutenden Torlan kümmert, ihre Hände
blutbefleckt; dann Torlan selsbt, mit geschlossenen Augen;
dann Beem, wie er verzwifelt an seiner Konsole herumtrippt
und dem Captain etwas zuruft, was wir nicht hören können,
und von einer Wunde in dessen Stirn rotes Blut
heruntertropft; dann Mestral, der den Kopf schütelt und die
einzige verbliebene Anzeige studiert; dann zwei Offiziere,
die im hinteren Brückenbereich arbeiten; dann einen
verwundeten unbekannten Offizier auf dem Boden, um den sich
der Sanitäter kümmert; dann Tschernovsky, der hilflos an
seiner Konsole sitzt, mit weit geöffneten Augen, offenbar
ängstlich und verzweifelt.
Wir sehen Caylon deutlich seine Furcht, sein Verzweiflung
und seine Ungläubigkeit angesichts des Leides und des
Schreckens dieses Kampfes an.
Ende der Zeitlupe, mit einem Schlag kehrt der Normalton
wieder zurück. Die Kamera zeigt Beem.
BEEM
(verwirrt)
Captain?
CAYLON
Ja...
BEEM
Sir, ein weiterer Plasmatorpedo
wurde abgefeuert... und die
Phasenkanone kann nicht mehr
irgendwie nicht mehr aufgeladen
werden... Zwanzig Sekunden bis er
uns trifft.
Caylon hält inne.
MESTRAL
Ich empfange auf den
Nahbereichssensoren etwas. Es
könnten vulkanische Schiffe sein,
genausogut aber auch Romulaner
oder sonst irgendetwas.
(beat)
Ich kann es noch nicht genau
sagen.
BEEM
Dreizehn...
CAYLON
Wenn es Romulaner sind, dann hat
es auch keinen Sinn mehr diesem
Torpedo zu entkommen...
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES
Wir sehen das Schiff im Profil, schwenken dann nach links
oben, womit wir einen halbfrontalenblick vom Heck des
Schiffes mit einer leichten Aufsicht auf die Oberseite des
Schiffes haben. Wir sehen einen grünen Plasmatorpedo, der
noch winzig aufgrund der Entfernung scheint, näherkommen.
Am rechten Rand des Bildes sehen wir den angeschnittenen
Planeten, der einst die Kolonie New Earth beherbergte.
Die Kamera bewegt sich nur leicht, während wir den
Plasmatorpedo immer näher kommen sehen...
INT. ANTARES - BRÜCKE
Wie zuvor, alle starren gebannt auf das undeutliche Bild
des Hauptschirms, nach wie vor ist es auf der Brücke sehr
dunkel, wir haben nur eine 10%-ige Beleuchtung im Vergleich
zu dem normalen Status, da nur eine Leuchte im hinteren
Bereich scheint. Caylon nähert sich langsam dem Wandschirm,
bleibt neben Tschernovsky stehen.
NAHAUFNAHME von Tschernovsky, wir bewegen uns langsam auf
die Wange unter seinem linken Auge zu, und sehen, dass eine
Träne das zittrige Gesicht hinunterläuft, wir hören ein
leichtes Wimmern.
BEEM
Sie haben... die Brücke
anvisiert. Sieben Sekunden!
MESTRAL
Sir, diese Schiffe... sie sind...
(erfreut)
... vulkanisch!
BEEM
(resignierender Tonfall)
Drei...
EXT. WELTRAUM - ANTARES
Der Torpedo steuert schier unaufhaltsam auf die Antares zu.
Die Kamera dreht nun blitzschnell vor den Buge der Antares,
während sie sich ein wenig rückwärts bewegt, so dass wir
den Torpedo wieder sehen, der fast die Antares erreicht
hat. Wir sehen hinter der Antares zwei vulkanische Schiffe
der Surak-Klasse, die hinter der Antares verharren.
Plötzlich explodiert der Torpedo völlig unerwartet, bevor
er sein Ziel, die Brücke erreicht hatte. Wir sehen die
Antares nur leicht zittern, als die kleine Druckwelle die
Hülle erfasst.
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Beem, Tschernovsky und Miller halten die Augen geschlossen,
Caylon starrt wie gebannt auf den Monitor. Nun öffnen die
drei eben genannten ihre Augen und blicken ebenso ungläubig
drein wie der Rest der Brückenbesatzung.
TSCHERNOVSKY
Was...?
CAYLON
Es geschehen noch Zeiten und
Wunder...
In dem Moment hören wir das Summen von Energie und einige
Lampen und Konsolen flackern wieder auf, die Beleuchtung
ist nun deutlich besser.
Caylons Kommunikator piept, woraufhin er ihn hervorholt und
öffnet.
CAYLON (CONT'D)
Ja?
MÜLLERS KOM-STIMME
Müller hier. Ist es bei Ihnen
wieder heller?
CAYLON
Ja. Scheinbar sind unsere
Sicherungen besser als erwar...
BEEM
(unterbricht Caylon)
Sir!
(zeigt auf den
Hauptschirm)
Auf dem Hauptschirm, dessen Anzeigequalität sich ebenfalls
stark verbessert hat, sehen wir wie die beiden vulkanischen
Schiffe Kurs auf die romulanischen nehmen und kontrolliert
das Feuer eröffnen.
CAYLON
Warum haben Sie das nicht schon
eher getan?
BEEM
Und warum schießen die Romulaner
nicht zurück?
Wir ZOOMEN auf den Hauptschirm, zoomen immer stärker heran,
bis wir uns in...
EXT. WELTRAUM - VULKANISCHE UND ROMULANISCHE KREUZER
... befinden. Wir sehen, wie die romulanischen Schiffe von
den beiden großen Surak-Klasseschiffen der Vulkanier
attackiert werden, sich allerdings ohne Gegenwehr
zurückziehen. Schließlich beschleunigen zwei der fliehenden
Schiffe auf Warp.
Das dritte ist schwer beschädigt und scheint Antriebsplasma
zu verlieren; ein Feuerstoß der Vulkanier entzündet diesen
und das gesamte romulanische Schlachtschiff verschwindet in
einer starken Explosion, die das Schiff zerreißt und in
Trümmer zerlegt.
Schließlich wenden sich die vulkanischen Schiffe von dem
verlassenen Schlachtfeld wieder ab, und wir verflogen die
beiden Schiffe, wie sie langsam an new Earth vorbeifliegen
und sich abbremsend der treibenden Antares nähern.
INT. ANTARES - BRÜCKE
Die Kamera zeigt die Konsole Tschernovskys und bewegt sich
nach oben. Tschernovsky bricht, völlig erschöpft und
nervös, urplötzlich in Tränen aus und verlässt zittrig,
fast taumelnd, die Brücke, geht schnell, fast rennend, auf
den Turbolift zu. Beem sieht in grinsend nach, woraufhin
Caylon ihn streng ansieht.
CAYLON
(streng)
Mister Beem... Gehen Sie in den
Maschinenraum und assistieren Sie
Commander Müller bei den
Reparaturen!
Beems Lächeln schwindet und mit einem letzten Blick auf
Torlan begibt er sich in den Turbolift, in dem zuvor auch
Mestral verschwunden ist. Die beiden fahren nun zusammen
im...
INT. ANTARES - TURBOLIFT
Beem betritt ihn und sieht Mestral mit einem abwertenden
Blick an.
BEEM
Ist das das Verhalten eiens
Sternenflottenoffiziers?
TSCHERNOVSKY
(zögert)
Nein...
(selbstbewusster)
Es ist das eines Menschen.
(beat)
Ich bin nicht zur Sternenflotte
gegangen, um zu kämpfen.
BEEM
(lächelt)
Nein, um das Steuer zu bedienen.
TSCHERNOVSKY
Vielleicht, aber nicht um in
Todesangst zu steuern.
(dreht sich ihm direkt
zu)
Was sind Sie bloß für ein Arsch?
Beem dreht sich ebenfalls ein wenig, um neunzig Grad nach
rechts, sodass sich die beiden von Angesicht zu Angesicht
gegenüberstehen.
BEEM
(zögert)
Ich...
Beems gehässiger Gesichtsausdruck schwindet langsam.
BEEM (CONT'D)
(leiser)
Ich...
(beat)
bin kein Arsch. Ich bin nicht so,
wie Sie denken.
TSCHERNOVSKY
Wie dann?
BEEM
(zögerlich, leise)
Was Sie sehen, was Sie stört, ist
meine Hülle. Mein Inneres... das
ist wesentlich schwächer, als Sie
denken. Doch auch mein Inneres
hat sich bereits verändert. Ich
habe mir geschworen, diesen
Romulaner den Krieg zu erklären,
ehe Sie das tun. Ich werde Sie
allesamt wie räudige Hunde
niedermetzeln, Mister
Tschernovsky.
Tschernovsky starrt ihn immer schockierter an.
BEEM (CONT'D)
(starrt Tschernovsky in
die Augen)
Ohne eine einzige Träne zu
vergießen...
(beat)
Wenn ich sterbe: Bitte, dann soll
es so sein. Doch vorher werde ich
noch so viele von diesen
Dreckschweinen mitnehmen, wie ich
kann. Denn diese Aliens, diese
Wesen, die sich hinter Masken
verstecken... Sie haben mir mein
liebstes genommen. Und das... das
werde ich nie vergessen. Im
Gegenteil: ich werde mich sooft
daran erinnern, wie ich nur kann.
Damit ich nicht den Sinn meines
neuen verfluchten Lebens aus den
Augen verliere. Verstehen Sie
mich jetzt, Tschernovsky?
Und wenn wir wegen Ihrem Versagen
scheitern, dann werde ich auch
sie wie einen dieser Hunde
behandeln.
Der Turbolift hält an, die Tür öffnet sich. Beem bewegt
sich zum Ausgang.
BEEM (CONT'D)
Habe ich etwa Hunde mit diesen
Romulanern verglichen? Welch eine
Beleidigung...
(short beat; bleibt im
Türrahmen stehen)
... für die Hunde.
Beem verlässt den Lift und lässt einen wie angewurzelt
dastehenden Tschernovsky zurück.
AUF Tschernovsky, der ängstlich ins Leere starrt und
kräftig schluckt...
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - MOMENTE SPÄTER
Miller steht auf und hilft Torlan hoch, der ein weißes,
größtenteils bereits bläuliches Tuch an seinen Hinterkopf
hält und sich vorsichtig, sichtlich erschöpft und
schwindelig, in seinen Stuhl fallen lässt.
Miler hebt ein Trümmerteil von dem Fußboden auf, während im
Hintergrund zwei Offiziere zum Aufräumen die Brücke
betreten und Caylon sich ihr nähert.
CAYLON
(sieht Torlan an, dann
den Doktor)
Doktor?
MILLER
Er wird schon wieder...
Andorianer können so etwas
aushalten, der menschliche Kopf
wäre dabei wohl zersplittert oder
das Genick wäre gebrochen...
(deutet auf seine linke
Hand)
Das sieht nicht gut aus.
AUF Caylons Gesicht, wo sich ein wenig verschmiertes Blut
befindet, dann bewegen wir die uns mit der Kamera nach
unten zu seiner von ihm aus linken Hand. Blut tropft von
ihr hinunter, offenbar wurde eine Ader von einem scharfen
Trümmerstück aufgeschnitten. Eine lange Wunde zeigt sich,
von der tiefrotes Blut Caylons Hand hinuterläuft, und
schließlich die Finger entlang auf den Boden tropft.
CAYLON
(seine linke Hand hebend
und sie betrachtend)
Oh... Das sieht übel aus...
MILLER
Ah... Könnte eine Narbe werden...
(beat; kramt in ihrem
Medkit)
Warten Sie...
Die Kommunikationskonsole piepst und Torlan reagiert zuerst
gar nicht, wodurch sich Mestral verantwortlich fühlt und
hinüber läuft. Doch ehe er den Ruf beantworten kann,
befindet sich Torlans Hand an der Konsole. Dem Andorianer
scheint es durch eine von Millers Medikamenten bereits
deutlich besser zu gehen.
TORLAN
(schwach)
Geht schon, Vul...
(hört mitten im Satz
auf)
CAYLON
(zu Torlan)
Lassen Sie mich raten: die
Vulkanier?
TORLAN
(sieht auf die Anzeigen)
Ja.
Caylon sieht zum Hauptschirm, Miller entfernt sich ein
wenig.
CAYLON
Dann bringen Sie unsere Retter
mal auf den Schirm, Torlan!
Auf dem Hauptschirm erscheint das Antlitz von Captain Resak
(möglicherweise ein Vorfahre Sareks), dem Kommandanten des
ersten vulkanischen Schiffes, der von Soval den Auftrag
bekommen hatte, der Antares beizustehen.
RESAK
Captain Caylon, ist Ihre Crew
wohlauf?
CAYLON
Danke der Nachfrage... Ich weiß
es nicht. Unser
Kommunikationssystem ist
beschädigt. Sie waren reichlich
spät.
RESAK
Ich denke nicht, dass das auf der
Erde die passende Art wäre,
jemandem "Danke" zu sagen.
CAYLON
Richtig, aber Vulkanier
interessieren sich doch nicht für
Dank, oder?
RESAK
Das ist korrekt.
(beat)
Wenn Sie es wünschen, werden wir
Ihnen Reparaturteams
hinüberschicken, die Sie bei
Ihren Arbeiten unterstützen
werden.
CAYLON
Dan...
(zögrt, lächelt matt)
Danke für das Angebot, aber ich
werde erst einmal die Schäden
begutachten und alles ein wenig
orndnen. Dann komme ich gerne auf
Ihr Angebot zurück, Captain...?
RESAK
Resak, Kommandant des Schiffes
Takul.
CAYLON
Captain Resak, ja.
(beat; atmet tief ein)
Nun gut, falls Sie ein wenig
Schutt und Dreck nicht stört,
wäre es mir ein vergnügen, Sie
zum Dinner einzuladen, auf mein
Schiff. Ich hätte da im übrigen
ein paar Fragen.
RESAK
(hebt eine Augenbraue;
zögerlich)
Wie Sie wünschen, Captain. In
einer Stunde. Resak, Ende.
TORLAN
(zu sich)
Resak...
Der vulkanische Kommandant wollte die Leitung gerade
schließen, als er den verwundeten Torlan seinen Namen sagen
hört. Ganz offensichtlich denkt Torlan, die Verbindung sei
bereits beendet.
TORLAN (CONT'D)
(spöttisch)
Klingt wie "Sack"!
Caylon schließt die Augen, während Resak mit einem starren
Ausdruck den Kanal schließt. Sobald Resak vom Schirm
verschwunden ist, fährt Caylon aus der sorichwörtlichen
Haut. Er schreit so laut, dass alle auf der Brücke
verbleibenden Personen ihn schockiert anstarren.
CAYLON
(schreit)
VERDAMMT! Erst gehen wir fast
drauf, und jetzt müssen Sie
derart abfällige Bemerkungen
machen! Ich habe es satt! Sie
sind vom Dienst...
Miller unterbricht ihn, indem sie ihre Hand an seine
Schulter hält.
MILLER
(an alle im Raum
gerichtet)
Wer Verletzungen hat, die ihn
ernsthaft stören, der kommt mit
mir mit in die Krankenstation.
(an den Captain
gerichtet)
Sie auch...
(zu Torlan)
Und Sie erst recht.
Caylon hat sich gefasst und macht sich auf den Weg zum
Turbolift.
Miller sieht ihren Assistenten an, der ihren Blick kopf
schüttelnd erwidert und von dem Offizier, um den er sich
kümmern sollte - besser gesagt von der Leiche - aufsteht.
Während im Hintergrund Torlan und noch ein weiterer
Offizier den Turbolift betreten und man offenbar auf den
Doktor wartet: AUF Miller, die die Augen senkt und ins
Leere starrt - vor Furcht. Sie sieht erschüttert aus und
schüttelt leicht den Kopf.
CAYLON (O.S.)
(ruft)
Doktor?
MILLER
(leise)
Ich komme...
Sie dreht ihren Kopf weg, ist im Begriff zu gehen,
während...
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
Miller behandelt den Finger von Caylon, der auf einem Bett
sitzt. Während der Prozedur unterhalten sie sich.
Im Hintergrund stehen, sitzen und leigen mindestens ein
Dutzend Offiziere, die ebenfalls von Millers Assistenten
und Assistentinnen behandelt werden. Es herrscht ein
relativ lautes Hintergrundgeräusch, ab und an ein leiser
Schmerzensschrei.
MILLER
Immer ihr Finger. Wie nach dem
Kampf in dieser Arena... Damals.
CAYLON
(lächelt müde)
Ja, der Finger. Vielleicht sollte
ich mir eine Fingerprothese
machen lassen.
Stille für einige Sekunden, während Miller ein anderes
Instrument in die Hand nimmt.
MILLER
Tschernovsky scheint fast
durchgedreht zu sein...
CAYLON
Ja... Ich habe noch nie einen
Offizier derartig fassungslos
gesehen... Ich meine, er hat
geweint...
MILLER
Ja, ich weiß. Das gab es schon
immer. In allen Kriegen. Die
psychische Belastung wird zu
einem größeren Problem als der
Feind selbst. Angeblich soll es
im dritten Weltkrieg, in einer
der wenigen U-Boot-Schlachten,
die es gab, eine Crew vor Angst,
dass der Rest der Welt von
Massenvernichtungswaffen
ausradiert wurde, und dass sie
jeden Moment von einem Torpedo
versenkt werden könnten, ihren
Captain...
CAYLON
(setzt Millers Satz
fort)
... geschlachtet haben?
- Ich kenne diese Geschichte. Sie
wird vielen angehenden Captains
erzählt, um sie daran zu
erinnern, dass sie die
Verantwortung für die Verfassung
der Crew und ihr Überleben
tragen. Das ist wohl nichts als
ein Mythos, eine... "nette" Sage.
MILLER
Nun ja... Ich wäre nicht
abgeneigt an einem Stück Captain,
Sir.
CAYLON
(lächelt matt)
Das wäre ein Grund für ein
Kriegsgericht. Meuterei.
Morddrohung.
MILLER
Wäre es, aber erstens würden Sie
das nie tun. Und zweitens hätten
sie dann keinen Doktor mehr.
CAYLON
Ja...
Caylon denkt nach, während Miller ihn behandelt.
CAYLON (CONT'D)
Sagen Sie, Doktor...
Miller hört mit der Behandlung von Caylons Finger auf.
MILLER
Ja?
CAYLON
(zögerlich)
Ich will Ihnen nicht zu nahe
treten, doch als Captain... Es
ist eben meine Pflicht, mich um
meine Leute zu kümmern. Und...
(beat)
Miller sieht ihn an, Caylon erwiedert ihren Blick.
CAYLON (CONT'D)
(leise)
Ihre Freundin, Max Corel, tot...
Und ich sehe jedes Mal, wenn Sie
Blut sehen, wenn Sie einen
Verwundeten behandeln, dass sie
die Augen schließen...
Miller sieht ihn ernst und finster an. Dann beendet sie die
Behandlung von Caylons Finger und klebt mit übertriebener
Kraft ein hautfarbenes Pflaster darauf.
MILLER
Alle meinen mir helfen zu
müssen... Aber es... es geht mir
gut.
CAYLON
Das klingt nicht sehr
überzeugt...
MILLER
Engländer sind nicht überzeugt.
Sie sind standfest.
CAYLON
(einfühlsam)
Doktor Miller auch?
MILLER
Allerdings. Wenn es jemanden
gibt, der Ihre Fürsorge braucht,
dann Lieutenant James Beem. Er...
scheint die Kontrolle über seine
Wut zu verlieren... Das einzige
Problem, das ich habe, Sir, ist,
dass...
(den Tränen nahe)
... dass ich lediglich Angst vor
einem Kriegsausbruch habe. Und
sogar ein Blinder wird erkennen,
dass dieser Moment nicht mehr
weit entfernt ist.
(beat)
Wenn Sie mich jetzt entschuldigen
würden...
Miller geht aus dem Bild und zudem nächsten Bett, wo ein
verletzter weiblicher Offizier, Ensign Lucy Kasami (bekannt
aus 1x07 "Machtlos") liegt. Caylon steht auf und geht zu
Torlan, der auf einem Biobett sitzt und eine Hand an seinen
scheinbar schmerzenden Kopf hält.
CAYLON
(streng, ernst)
Nun, Mister Torlan. Ich hasse
dieses militärische Prozedere,
aber Sie lassen mir keine Wahl.
Noch ein weiterer Ausrutscher wie
auf der Brücke vorhin, und das
war's.
Dann können Sie Ihren Hass wieder
auf ihrem Heimatplaneten
ausleben, und nicht mehr auf
meinem Schiff die Beziehungen zu
den Vulkaniern auf's Spiel
setzen. Verstanden?
TORLAN
(nach einer Weile)
Nun, ich will...
(verbessert sich)
Ich würde es vorziehen, auf dem
Schiff zu bleiben. Fragen Sie
nicht nach dem Grund, ich...
CAYLON
Warum?
TORLAN
(Caylon verwirrt
missmutig ansehend)
Soll ich hier vor Ihnen meine
ganze Familiengeschichte
ausbreiten?
CAYLON
(beharrlich)
Wenn nötig. Fassen Sie sich kurz.
In einer halben Stunde erwarte
ich Besuch.
TORLAN
In einem Satz: Ich würde auf
Andor keine fünf Minuten Ihrer
Zeitrechnung überleben, Captain
Caylon.
CAYLON
(interessiert,
irritiert)
Bitte?
TORLAN
Sie bemängeln meinen Respekt vor
Vulkaniern...
CAYLON
Welcher Respekt? Sie behandeln
sogar Mestral wie einen Liter
Antriebsplasma.
TORLAN
Einen Liter Antriebsplasma würde
ich nie beschmipfen. Wozu? Mein
Umgang mit diesen...
(beat; holt Luft)
Wissen Sie, wenn ich nur daran
denke, werden meine Kopfschmerzen
noch schlimmer.
Die Fühler des Andorianers beginnen sich zu bewegen, so als
würden sie gestikulieren, was in Torlans folgender
Erzählung öfter passiert, um seine Verärgerung zu betonen.
TORLAN (CONT'D)
Vor ungefähr einer Dekade, als
der Konflikt mit den Vulkaniern
sich auf einem seiner vielen
Höhepunkte befand, tötete ein
vulkanisches Sonereinsatzkommando
meinen ehrwürdigen Vater. Ich war
zu jung und so wurde von dem Haus
der Verborgenen, dem Haus dem ich
entstamme, nichts an mich
vererbt. Stattdessen ging die
Kontrolle an einen korrupten
Politiker, an einen einst
entmachteten Fürsten, der nun die
wiedergewonnene Macht seit einem
Jahrzehnt genießt und durch ihn
zerfällt unser Haus nach und
nach... Das Erbe unserer Familie
wird durch die "Politik" dieses
Bastards beschmutzt. Und daher
wäre ich auf Andor, als in dieses
Haus geborener, alles andere als
willkommen. Deshalb wurde ich
Austauschoffizier, um einige
Jahre von Andor wegbleiben zu
können und eines Tages...
CAYLON
Und eines Tages zurückzukehren?
TORLAN
(starrt konzentriert auf
einen Punkt)
Ja, eines Tages will ich
zurückkehren und unserem
verfaulenden Volk neues Leben
einhauchen. Die Andorianer auf
einen neuen Weg bringen.
(sieht wieder Caylon an)
Eines Tages.
CAYLON
Das mit Ihrem Haus tut mir leid,
Torlan. Zwar habe ich für
Aristokratie nicht viel übrig,
aber trotzdem. Es ist ungerecht.
TORLAN
Ja, das ist es. Ich will gerne
wieder in meine Heimat zurück.
Aber ich kann nicht. Die Antares
ist so eine Art Exil.
CAYLON
(geht ein wenig vor dem
Bett auf und ab)
Ich finde es vor allem auch
bedauerlich, dass...
(zögernd)
Nun ja... Dass sie nur der erste
andorianische Austauschoffizier
aus diesem Grund wurden.
TORLAN
Nicht nur deshalb. Unter anderem.
CAYLON
Weshalb noch?
TORLAN
Ich denke, Sie kennen die
Antwort. Die Sternenflotte ist
wesentlich weiter entwickelt in
Ihrer Idee als das Andorianische
Militär.
CAYLON
(bedrückt, nachdenklich)
Militär...
(beat; seufzt)
Tja, eigentlich war die Antares
als Forschungsschiff gedacht.
TORLAN
Eigentlich.
CAYLON
Eigentlich...
(atmet tief ein)
Ja.
Da ertönt die Stimme von Commander Müller aus dem Interkom
neben der doppelflügeligen Tür der Krankenstation.
MÜLLERS KOMSTIMME
Müller an Caylon!
Caylon nickt Torlan noch einmal zu, dann macht er sich auf
den kurzen Weg zum Interkom und drückt schließlich den
Knopf, um ein Gespräch anzunehmen.
CAYLON
Captain hier.
MÜLLERS KOMSTIMME
Captain, wären Sie so freundlich
den Maschinenraum aufzusuchen.
CAYLON
Da wollte ich so oder so hin,
Commander. Bin schon auf dem Weg!
Der Captain beendet die Verbindung und lässt seinen Blick
noch einmal durch die Krankenstation schweifen. Die Kamera
zeigt uns - ebenfalls in einer ruhigen Bewegung von links
nach rechts -, was er sieht: zuerst Torlan, dann Miller und
ihre Assisenten, die verletzte Offiziere behandeln,
darunter auch ein schwerverletzter Offizier, der offenbar
bewusstlos ist.
AUF Caütain Caylon, der sich abwendet und durch den sich
öffnenden Ein- und Ausgang der Krankenstation verschwindet.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM
Wir blicken auf den Warpkern, schwenken dann langsam nach
links unten, wo sich das Schott des Maschinenraums öffnet
und Caylon geduckt hindurchkommt. Ein schwer bepackter
Offizier des Maschinenraums deutet ihm an, für ihn offen zu
lassen, da er einen Stapel PADDs und Geräte hinausträgt.
Caylon lässt ihn durch und schließt hinter dem Offizier das
Schott. Eine Menge Schutt liegt auf dem Boden, darunter ein
Plasmabilschirm, Trümmer und allerlei Werkzeuge.
Der Kommandant der Antares bleibt stehen und sieht sich
stirnrunzelnd um.
CAYLON
Hat hier eine Bombe
eingeschlagen?
MÜLLER (O.S.)
Welch ein Wortspiel!
Müller kommt ins Bild und Caylon und Müller machen einen
Rundgang durch den Maschinenraum.
MÜLLER (CONT'D)
Wir sind noch dabei, aufzuräumen,
aber das dauert wohl länger als
das ganze Schiff zu reparieren.
Ich kann dem aber auch was
abgewinnen: Endlich fliegt der
Kram, den niemand braucht, raus.
CAYLON
Zum Beispiel alte PADDs?
MÜLLER
Ja, zum Beispiel.
CAYLON
Nun, ich könnte ein paar
gebrauchen.
MÜLLER
Die meisten sind kaputt.
(beat)
Gnauso wie meine Leute. Sie
brauchen eine Pause. Die
Anspannung ist gewaltig.
CAYLON
Ja, ich weiß.
MÜLLER
Sir, ich will nicht respektlos
erscheinen, aber...
CAYLON
(bleibt stehen,
vorwurfsvoll)
Nicole...
MÜLLER
Ich weiß, ich soll stets offen
und ehrlich sein. Also gut.
Auch Caylons Erster Offizier bleibt stehen.
MÜLLER (CONT'D)
Also gut: Sie sagen immer "Ich
weiß!", "Okay" und "Mal sehen!".
Sir, das reicht nicht. Die Crew
will hören "Machen Sie's so!",
"Okay, packen wir's an!". Sie
müssen mehr Mannschaftsnähe
zeigen, vor allem in diesen
Zeiten.
CAYLON
(nickt)
Ja, da ist was dran. Machen wir's
so.
(sieht ein verbogenes
Metallstück am Boden)
Packen wir's an.
Caylon bückt sich und wirft das Metallstück auf einen
Trümmerhaufen, auf dem die Offiziere den Schutt stapeln.
MÜLLER
(lächelnd)
So in etwa.
Beide setzen sich weider in Bewegung. Schließlich kommen
sie zum Personenlift und lassen sich auf die zweite Ebene
des Maschinenraums transportieren. Im Lift:
MÜLLER (CONT'D)
Es tut mir leid, dass der Schild
das Schiff mehr beschädigt hat
als eien Salve Plasmatorpedos.
CAYLON
Quatsch. Das war eine
revolutionäre Arbeit. Der erste
Schutzschild, der funktioniert.
Ohne Sie wären wir tot.
Gratuliere!
MÜLLER
(geschmeichelt)
Danke, nicht der Rede wert.
Der Lift ist oben angekommen, Müller öffnet die kleine
Schranke, die beiden leitenden Offiziere steigen hinaus und
Müller schließt die Sicherheitsschranke wieder.
MÜLLER (CONT'D)
Die Belastung für die System war
viel zu groß.
CAYLON
Ja, aber der Schild hat
funktioniert.
(beat)
Im übrigen... Ich hätte da eine
kleine Spezialmission für sie.
MÜLLER
Und die wäre?
CAYLON
Nicht nur die Sternenflotte,
sondern auch ich bin brennend
daran interessiert, zu wissen,
wie diese Romulaner aussehen.
MÜLLER
Ich weiß, aber unsere
Nachforschungen haben ergeben,
dass irgendeine unbekannte
Chemikalie bei ihrem Tod ihre
Körper auflöst. Die Romulaner
scheinen sich zu verstecken.
Vielleicht sind sie nicht einmal
humanoid. Könnte ja sehr gut
sein.
CAYLON
Aber in dieser Arena...
MÜLLER
Hören Sie mir bloß auf. Mein
Handgelenk schmerzt noch immer
von diesen Felsen, ganz zu
schweigen von den Brandnarben,
die dieses dämliche Kraftfeld
verursacht hat und dem Schock für
mein Leben.
CAYLON
Ich meinte ja nur, dass sie da
Rüstungen trugen, die nur
Humanoiden passen können.
MÜLLER
Vielleicht können Sie Ihre Form
verändern... Es gibt die
wildesten Gerüchte.
CAYLON
Ich will die Wahrheit. Wie sehen
Sie aus? Können Sie bei unserem
nächsten Zusammenstoß einen
Bioscan machen?
MÜLLER
Durch die Hülle?
CAYLON
Ja.
MÜLLER
Selbst wenn wir durch die Hülle
kommen würden, es würde nicht
klappen.
CAYLON
Warum?
MÜLLER
Ihre Schutzanzüge. Sie verhindern
einen Sensorscan.
CAYLON
Verdammt... Dann müssen wir einen
anderen Weg finden!
Ein Interkom, etwa fünf Meter entfernt, piepst.
MESTRALS STIMME
Brücke an Captain Caylon!
Caylon nickt Müller, mitzukommen. Ineienr Nahaufnahme sehen
wir, wie Caylon mit seinem verwundeten Finger (mit dem
Pflaster) den Anruf annimt.
CAYLON
Captain hier. Was gibt's?
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Mestral sitzt an seiner Konsole.
MESTRAL
Ein Shuttle der Vulkanier ist af
dem Weg zu unserer
Andockschleuse. Es ist Captain
Resak in Begleitung von zwei
Sicherheitsoffizieren.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM
Caylon steht an dem Interkom, Müller sieht ihm zu.
CAYLON
Die scheinen uns ja nicht zu
trauen. - Sagen Sie dem
Küchenchef, er soll einen
Champagner kalt stellen und das
"Hauptgericht 5 für diplomatische
Anlässe" kochen.
MÜLLER
(leise seufzend)
Fast Food...
MESTRAL
"Zufällig" also etwas
vulkanisches. Verstanden. Sonst
noch etwas, Sir?
CAYLON
Ähm, ja. Ich möchte, dass Sie
auch an dem Mahl teilnehmen,
Mestral. Das wird Resak
vielleicht etwas... sagen wir
wohliger stimmen.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Wie zuvor sitzt Mestral an seiner Konsole und spricht
aufgestützt, scheinbar in den Monitor hinein.
MESTRAL
Das wage ich zwar zu bezwifeln,
aber ich werde Ihrem Befehl
slebstverständlich Folge leisten.
CUT TO:
INT. ANTARES - MASCHINENRAUM
Wie zuvor.
CAYLON
Gut, erwarten Sie mich und
Commander Müller bitte in zwei
Minuten an der Luftschleuse...?
MESTRAL
Luftschleuse B, Verzeihung.
CAYLON
Macht nichts. Bis gleich, Captain
Ende.
Caylon beendet mit einem leichten, schadenfreuden Lächeln
die Verbindung.
MÜLLER
(entsetzt)
Ich?
CAYLON
Sie sind der Erste Offizer dieses
Schiffes, nicht wahr?
MÜLLER
(protestierend)
Aber...
Caylon macht sich bereits auf den Weg zum Personenlift
zurück.
CAYLON
Kommen Sie! Vulkanier hassen
Unpünktlichkeit...
AUF Müller.
MÜLLER
(resignierend, seufzend)
Na dann, auf in die Hölle!
Auch sie setzt sich in Gang, während...
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
INT. ANTARES - SPEISERAUM DES CAPTAINS
Die Kante des Esstisches ist am unteren Bildrand. Die
Kamera sitzt also quasi mit am Tisch. Der Kamera gegenüber
sitzt Mestral, links, an der längeren Tischseite, haben
sich Müller und Caylon eingefunden (wobei Caylon näher zur
Kamera sitzt), rechts im Bild befindet sich Captain Resak,
der Kommandant des vulkanischen Schiffes Takul. Müller ist
die eizige, die die ihnen servierte Tomatensupe löffelt.
Es herrscht offensichtlich seit einigen Minuten eisiges
Schweigen, während man eine Tomatensuppe zu sich nimmt.
In einer neuen Einstellung kommt der dunkelhäutige
Bordkoch, Crewman Jaques Ferrás, hinein und räumt die mit
Tomatensuppe gefüllten Teller ab. Captain Resak hat fast
nichts gegessen.
FERRAS
Hat es Ihnen geschmeckt?
Von niemandem kommt eine Antwort.
CAYLON
Danke, sehr gut, Mister Ferrás.
Ferrás räumt zwei Teller ab, kommt zurück und räumt die
restlichen zwei Teller ab.
FERRAS
Ich würde Ihnen gerne ein Glas
Rotwein servieren, bei dem
Angriff ist allerdings der Vorrat
zerstört worden. Wie wäre es mit
einem Glas Champagner?
CAYLON
(sieht Resak an; lächelt
gekünstelt höflich)
Ich denke nicht. Vielleicht
Wasser.
(beat)
Danke.
Der Bordkoch versteht das Zeichen und verlässt schenll den
Raum. Müller versucht nun mit einer Art Small Talk, zu
Resak vorzudringen. Ihr ist die Situation augenscheinlich
sehr unangenehm.
MÜLLER
Captain, wie schnell kann die
Takul fliegen?
RESAK
(kalt)
Warp Sieben.
MÜLLER
A-ha...
Erneutes mehrere Sekunden langes Schweigen.
CAYLON
(long beat)
Aus welcher Region auf Vulkan
stammen Sie?
RESAK
Ich wurde im Norden geboren, in
der Gahari-Wüste.
CAYLON
(gespielt interessiert)
Tatsächlich?...
Schon wieder herrscht eisiges und unangenehmes Schweigen.
Überraschenderweise ist es diesmal Resak selbst, der die
Stille bricht.
RESAK
Captain Caylon, dürfte ich nun
erfahren, warum ich hier bin? Sie
haben mich sicherlich nicht ohne
weiteres zu einem einfachen Essen
eingeladen?
Caylon lebt plötzlich auf, insgeheim erfreut, dass das
Thema auf den Anlass des Essens gelenkt wurde.
Von nun an sehen wir alles aus der Perspektive einer
Kamera, die in der Mitte des Tisches steht und sich immer
schnell zu dem gerade sprechenden dreht. (NOTE: Dies
verstärkt den Eindruck der hitzigen Konversation.)
CAYLON
Nun, ich habe da ein paar Fragen.
(beat; atmet tief ein)
Wissen Sie, ohne Sie wären wir
tot. Wir hätten keinerlei Mittel
gehabt, wenigstens eines der
romulanischen Schiffe zu
neutralisieren. Sie jedoch
kommen, und die Romulaner stellen
das Feuer ein. Wieso?
RESAK
Wir haben Ihnen gedroht, bei der
Zerstörung der Antares Sie
anzugreufen.
MÜLLER
Was Sie aber letztenendes so oder
so taten.
RESAK
Der Angriff diente dazu, Sie in
die Flucht zu schlagen.
CAYLON
(überrascht)
Was? Ohne Worte? Mit Gewalt?
RESAK
Die Romulaner verstehen nicht die
Lehre Suraks. Sie... sind Ihrer
Spezies, Captain Caylon, in ihrem
Verhalten höchst ähnlich. Gewalt
und Heuchelei sind die einzigen
Sprachen, die sie zumeist
verstehen.
CAYLON
Ich habe noch mehr Fragen, die
nicht mit Ihnen zusammenhängen,
aber auf die Sie eventuell eine
Antwort haben. Wie sehen die
Romulaner aus?
RESAK
Die Romulaner legen höchsten Wert
auf Tarnung. Sie wollen sich
niemandem offenbaren. Selbst
wir... wissen nicht, wie sie
aussehen, was ihre Erscheinung
ist. Sie sind ein Mysterium. Eine
chemische Substanz in ihren
Anzügen vernichtet ihre Körper
beim Tod.
MESTRAL
Immerhin verstehen wir ihre
Sprache.
Resak sieht ihn mit einem merkwürdigen, nichtssagenden
Gesichtsausdruck an, dann blickt er wieder zu Caylon.
CAYLON
Doch die wichtigste Frage bleibt:
Was läuft zwischen Ihnen und den
Romulanern?
Captain Resak baut sich entrüstet auf, während der Bordkoch
ein auf einem Tablet vier Gläser Wasser bringt.
RESAK
Was wollen Sie uns unterstellen?
CAYLON
Gar nichts, es hätte ja sein
können.
RESAK
Sie können gerne das hiesige
Wrack des Schiffes, welches wir
zu Ihrer Rettung zerstörten,
untersuchen. Sie werden nichts
finden. Wie ich bereits sagte:
Die Romulaner besitzen eine
spezielle Vorrichtung in ihren
Uniformen.
CAYLON
Das habe ich gar nicht gefragt...
(wird lauter)
Warum sind die Romulaner
geflüchtet, ohne sich zu wehren?
(wird noch lauter)
Warum haben sie sich förmlich
abschlachten lassen, Captain
Resak?
Resak steht schier wutentbrannt auf, nur seine Mimik ist
stets die gleiche, emotionslose, wie gewohnt.
Auch Caylon steht auf.
CAYLON (CONT'D)
Was versuchen Sie uns zu
verheimlichen? Warum haben die
Romulaner bei Ihrem Eintreffen
das Feuer auf uns eingestellt?
RESAK
Gar nichts! Wir verheimlichen
niemandem etwas.
CAYLON
Das wäre aber nicht das erste
Mal!
Resak nimmt sein Glas, das mit Wasser gefüllt ist, und
schmeißt es mit einer erstaunlich gelassenen Mimik und
ebenso ruhigen Gestik an die Wand hinter Mestral, der in
Deckung geht; gerade in dem Moment kommt Ferrás, der vor
Schreck zwei Teller mit der Hauptspeise (Scholle) fallen
lässt.
RESAK
Mischen Sie sich nicht in
Angelegen...
Er bricht im Satz ab und beruhigt sich.
RESAK (CONT'D)
Das Essen war annehmbar, Captain.
Leider war es das Gesprächsthema
nicht. Sie sind zu misstrauisch.
Ich glaube, das ist Ihr Problem.
Captain. Das Problem der gesamten
Menschheit.
Mit diesen Worten macht er kehrt und geht durch die Tür.
Durch die sich langsam wieder schließende doppelflügelige
Tür sehen wir, wie zwei vulkanische Sicherheitsoffiziere
ihm folgen, die vor der Tür Wache hielten.
Caylon, Müller, Mestral sowie Ferrás sind wie angewurzelt.
Letzterer beginnt langsam damit, die Glasscheiben und die
Reste der fallen gelassenen Teller aufzusammeln, die in
Scherben neben der Scholle auf der Erde liegen.
Die drei erst genannten unterhalten sich nun angespannt und
verwundert.
MÜLLER
Das war ein ziemlich...
merkwürdiger Wutausbruch.
CAYLON
Seltsam hätte ich es genannt,
aber Ihr Begriff passt auch.
MESTRAL
Nicht mal ich würde meine mentale
Disziplin derartig vergessen.
CAYLON
(schüttelt seinen Kopf)
Ich verstehe das nicht... Was zum
Teufel haben die Romulaner und
Vulkanier miteinander zu tun? Was
für eine Beziehung herrscht
zwischen ihnen? Es muss doch
einen Grund geben, dass die
Romulaner nicht das Feuer
erwidern und das auf uns
einstellen, wenn die Vulkanier
kommen. Resak hätte mir auch auf
einem Lügendetektor schwören
können, dass da nichts ist: Ich
würde ihm nicht glauben.
MÜLLER
Selbst ich finde das allmählich
sehr befremdend. Warum ist den
Vulkaniern dieses Thema so
unangenehm. Sie versuchen sich so
stark wie möglich aus dem sich
anbahnenden Konflikt
herauszuhalten.
CAYLON
Aber warum? Was wissen die
Vulkanier, was wir nicht wissen?
(Mestral ansehend)
Sie sind so still, Mestral. Was
meinen Sie?
MESTRAL
(beiläufig)
Vielleicht wollen Sie einfach
keinen Krieg...
(hektisch aufstehend)
Ich werde dann mal gehen...
Caylon sieht ihn skeptisch an.
CAYLON
Warum?
MESTRAL
Mir ist das alles unangenehm.
CAYLON
Wissen Sie vielleicht etwas?
MESTRAL
Ich wusste, dass Sie das fragen,
Sir. - Ich muss sie enttäuschen.
MESTRAL (CONT'D)
Nichts, es ist nur... mein Vater
meinte stets, dass sein
Urgroßvater stets ein Thema
meidete, als sie über vulkanische
Geschichte sprachen. Und es
betraf wohl irgendwie auch das
Thema der Romulaner.
AUF Caylon, der plötzlich in die Leere starrt, und nicht
zuzuhören scheint.
MESTRAL (CONT'D) (O.S.) (CONT'D)
Da ich nie Kontakt zu anderen
Vulkaniern außerhalb der Erde
hatte... weiß ich über vieles
nicht Bescheid.
AUF Caylon.
MESTRAL (O.S.) (CONT'D)
Sir?
Caylon guckt überrascht.
CAYLON
Ja...
(beat)
Vielleicht sollte man manche
Dinge nicht weiter aufdecken. Ich
bin sicher, die Vulkanier werden,
wenn es da zwischen ihnen und den
Romulanern irgendetwas gibt, das
wir wissen sollten, uns
Aufklärung darüber verschaffen.
CAYLON (CONT'D)
(zu Mestral)
Sie können gehen.
Mestral nickt, steht auf und verlässt den Raum. Ferrás
kommt erneut herein.
MÜLLER
(zu Ferrás)
Lassen Sie uns bitte einen Moment
in Ruhe...
Ferrás nickt und zieht sich offenbar in die Schiffsküche
zurück.
CAYLON
(zu Müller)
Was gibt's?
MÜLLER
Sir, wir werden vielleicht nie
die Gelegenheit kriegen, einen
Romulaner zu Gesicht zu bekommen.
Sobald der Helm ihrer Rüstungen
nicht von ihnen selbst abgenommen
wird, scheint - soweit wir wissen
- eine unbekannte Substanz ihre
Körper in Sekundenbruchteilen zu
entstellen und aufzulösen. Also
dachte ich mir, dass wenn wir
dieses System...
CAYLON
Das hat keine Priorität, Müller.
Blasen Sie's ab. Im Moment soll
das nicht unser Problem sein.
Müller will zum Protestieren ansetzen, gibt dann aber auf.
MÜLLER
Wie Sie meinen...
CAYLON
Eines Tages werden wir das
Antlitz der Romulaner erblicken.
(leiser)
Spätestens im Krieg...
MÜLLER
Sie meinen er wird kommen?
CAYLON
(zu Müller)
Ja... Es ist schon längst
entschieden.
Bedrücktes Schweigen.
AUF Müller, die etwas irritiert über die Kamera hinaus auf
Calyon blickt und ein ernstes Gesicht macht.
TIMECUT TO:
EXT. WELTRAUM - BERMAN IM WARPFLUG
Die Antares fliegt langsam an uns vorbei.
CAYLON (V.O.)
Computerlogbuch der Antares, 23.
August 2156. Wir fliegen mit
Warpgeschwindigkeit erneut zurück
zur Erde. Währenddessen findet in
der hergerichteten Crewmesse die
Trauerfeier für die verstorbenen
Kolonisten statt. Die Vulkanier
haben an einer Teilnahme kein
Interesse bekundet.
INT. ANTARES - CREWMESSE - TRAUERFEIER
Wir sehen Caylon im rechten Halbprofil, der
Betrachterstandpunkt liegt bei seinem Becken, sodass wir
leicht zu ihm hochzugucken scheinen.
Caylon steht, mit dem Rücken zu der Fensterwand, durch
deren "Bullaugen" wir den Weltraum mit den durch den
Warpflug verzerrten Sternen sehen können, an einem
Rednerpult, gekleidet in einen modernen Anzug des 22.
Jahrhunderts. Außer seiner Stimme hören wir fast nichts.
Während Caylon redet, bewegen wir uns langsam in einem 90
Grad-Schwenk um das Rednerpult herum.
CAYLON
Die Kolonisten von New Earth
waren mutig.
(beat)
Sie waren bereit dorthin
vorzustoßen, wo die meisten von
uns sich gewiss nicht
niederlassen würden.
(beat)
Das, was sie antrieb, war
Entschlossenheit. War der
Forscherdrang. War Tatendrang.
War das Wissen und der Wille, den
Horizont der Menschheit ausdehnen
zu können.
(beat)
Doch wir sind die nicht die
einzige Spezies in dieser
scheinbar so kleinen Galaxie. Vor
gerade einmal etwas mehr als
hundert Jahren zweifelte noch
immer der Großteil der Menschheit
daran, dass es außerirdische
Spezies gibt. Und sie fürchteten
sich vor Invasionen von
Marsianern oder ähnlichem.
(beat)
Nun haben wir die Marsianer aus
den Horroromanen. Und die
Zerstörung von New Earth hat
gezeigt, dass es in den Weiten
des Weltraumes scheinbar doch
bösartige Wesen gibt; so traurig
dies ist.
Nun schwenkt die Kamera hoch und um Caylon herum, bis sie
schließlich über seiner Schulter stehen bleibt, sodass wir
Caylons Kopf und Schulter sehen, während er redet. Im
Schwenk sehen wir zwei längere Tische mit einem kalten
Buffett sowie etwa reißig Crewmitglieder der Antares.
In dem Moment, in dem die Kamera stehen bleibt, sehen wir,
wie sich die Türen zur Crewmesse öffnen und Doktor Miller
mit offenbar feuchten Augen im Türrahmen stehen bleibt.
CAYLON (CONT'D)
Doch wir...
(hält verdutzt inne)
Caylon verharrt, als er Miller sieht. Plötzlich entfernt
sich der Doktor aber wieder, nachdem sie ffenbar Caylon
angesehen hat, anstatt sich der Trauerfeier
hinzuzugesellen. Wir sehen dem Doktor deutlich ihre Trauer
an.
Einige Offiziere drehen sich ebenfalls verdeutzt um, dann
fährt Caylon fort.
CAYLON (CONT'D)
... Einigen... fällt es noch
immer schwer, diesen Verlust,
diese Opfer zu verstehen. Den
Unsinn dieses Leids und dieser
Zerstörung. Man kann es nicht
begreifen, das ist der Grund.
(beat)
Die Opfer von New Earth waren
umsonst und nicht umsonst. Sie
hätten nicht sterben müssen, aber
sie haben uns gezeigt, dass zu
großer Mut gefährlich ist.
Hoffen wir, dass die tapferen
Kolonisten von New Earth die
letzten Opfer waren.
(beat)
Hoffen wir es...
Die Geräuschkulisse der Trauerfeier wird ausgeblendet und
wir hören nun melanchlische Musik, während eines...
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - DOKTOR MILLERS QUARTIER
Caylon und Miller sitzen sich gegenüber. Miller sieht müde
aus, Tränen laufen ihre Wange hinunter.
CAYLON
Kathrine... Es ist sehr wichtig,
dass... Ich meine, ich brauche
Sie. Ich brauche Sie wirklich.
Sie sind nun mal der einzige
Arzt, den ich habe.
MILLER
Ich halte diese Belastung nicht
aus. Gestern sind vier Offiziere
gestorben. So viele leiden. So
viele sind gestorben. Und dabei
haben diese Romulaner noch nicht
mal den Krieg erklärt. Ich habe
Angst...
CAYLON
Ich auch.
(beat)
Wir alle haben das. Aber wir
dürfen uns davon nicht übermannen
lassen.
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
Caylon sitzt an seinem Schreibtisch und unterhält sich per
Subraumverbindung mit ADMIRAL FORREST. Die Musik ebbt ab
und verstummt schließlich.
FORREST (ON SCREEN)
Die Situation spitzt sich zu,
Fred. Ich will ja nicht den
Teufel an die Wand malen, aber
wir haben ein Problem. Wir haben
von den Vulkaniern Informationen
über die Romulaner verlangt, doch
sie sind mal wieder nicht bereit
ihre Erkentnisse zu teilen.
Im Gegenteil: Wir erwarten für
die nächsten Stunden eine
Erklärung des Vulkanischen
Oberkommandos. Diese Alli-... kö--
Die Stimme des Admirals wird immer tiefer, immer verzerrter
und verschwimmt schließlich zu einem Rauschen. Auch das
Bild flackert: Erst verliert es die Farbe, dann ist es
verzerrt und fällt aus. Die Verbindung bricht ab, was das
Abzeichen der Antares auf dem Monitor andeutet sowie die
Worte "Transmission Interrupted".
Die Kamera ist AUF Caylon gerichtet, der verärgert und
verwirrt den Kpf schüttelt und an der kleinen Konsole
versucht die Verbindung wiederherzustellen. Nachdem er aus
Wut noch an den Monitor geschlagen hat, steht er
kopfschüttelnd und sichtlich verärgert auf und begibt sich
zum Ausgang seines Bereitschaftsraums, der zur Brücke
führt.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Caylon betritt durch die sich öffnende Tür aus seinem
Bereitschaftsraum die Brücke. An den Stationen sitzen alle
Führungsoffziere, bis auf Miller. Weiterhin arbeiten zwei
Offiziere im Hintergrund.
CAYLON
(gereizt)
Diese verdammten maroden
Subraumverstärker! Was ist da
schon wieder los?
Schneller Kameraschwenk auf Mestral.
MESTRAL
Es hat den Anschein, dass "Echo
5" ausgefallen ist. Die
Langstrecken...
Müller kommt aus dem hinteren Brückenbereich und beugt sich
über Mestral, um sich die Daten selbst anzusehen.
MÜLLER
Zeigen Sie mal her...
(beat)
Hm... Das sieht nach keiner
Störung aus... Moment...
Sie tippt etwas auf der Konsole herum, dann dreht sie sich
mit ernster Mine um.
AUF Müller.
MÜLLER (CONT'D)
"Echo 5" wurde zerstört. Ein
vulkanisches Schiff befindet sich
in unmittelbarer Nähe und rast
mit Warp davon...
Torlan knurrt leise. Langsam AUF Caylon.
CAYLON
(fassungslos)
Warum zerstören die Vulkanier
einen Subraumverstärker? . . .
(beat; zu Tschernovsky)
Erhöhen Sie die Geschwindigkeit
und verfolgen Sie das vulkanische
Schiff! Ich hätte da ein paar
Fragen...
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
EXT. WELTRAUM - ANTARES IM WARPFLUG
Das Schiff rast an der Kamera vorbei. Wir sehen nach dem
Vorbeiflug, dass die Antares ein vulkanisches relativ
dircht vor ihr im Warpkanal verfolgt.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Alles wie zuvor. Caylon sitzt auf seinem Sessel, Müller
steht neben ihm.
TSCHERNOVSKY
Es ist hoffnungslos. Wir können
nicht weiter aufholen.
MÜLLER
Warten Sie...
Müller eilt zu Tschernovskys Station und sieht sich die
daten erneut selbst an.
MÜLLER (CONT'D)
(nachdenkend)
So... Mehr als Warp Vier leisten
die Maschinen momentan nicht...
Hm... Verdammt.
Caylon bleibt nervös in seinem Sessel sitzen und dreht sich
in Richtung Torlan.
CAYLON
Torlan, rufen Sie sie nochmal!
Torlan führt den Befehl aus. Wenige Sekunden später
erstattet er Bericht.
TORLAN
(kopfschüttelnd)
Nichts. Diese Schw... Schwindler
antworten nicht.
BEEM
Und warum nicht? Da ist doch was
faul.
MESTRAL
Wenn die Maschinen nicht mehr
leisten, gibt es zwei
Möglichkeiten.
CAYLON
Und die wären?
MESTRAL
Entweder wir versuchen, das
Schiff leichter zu machen oder
durch einen Katalysator die
Leistung der Maschinen zu
erhöhen...
MÜLLER
Oder?
MESTRAL
Oder wir sorgen dafür, dass das
vulkanische Schiff langsamer
wird.
TORLAN
Und jetzt erzählen Sie mir noch,
dass Sie wissen, wie man diese
vulkanischen Rostlauben
ausschaltet!
MESTRAL
In der Tat weiß ich, wie diese
"Rostlauben" funktionieren - und
welche Schwachstellen sie haben.
MÜLLER
Und die wiederum wären?
MESTRAL
Die vulkanischen Antriebe sind
schnell, aber funktionieren bei
diesen Geschwindigkeiten nur
durch Unterstützung der
Bussardkollektoren. Wie wäre es,
wenn diese Kollektoren nicht
Wasserstoff, sondern einen
Torpedo sammeln würden?
CAYLON
Ist die Öffnung groß genug?
MESTRAL
Kaum, aber ohne Frage würde der
Kollektor ihn "ansaugen". Mister
Beem?
BEEM
Ja, auf jeden Fall! Das dürfte
die Hälfte ihres Schiffes außer
Betrieb setzen!
MÜLLER
Selbst wenn das klappt, würden
wir sie so fast vernichten.
BEEM
Ich wüsste nicht, was daran so
schlimm ist. Die haben unseren
Subraum--
MÜLLER
(Beem unterbrechend)
Das wisssen wir nicht
hundertprozentig!
TSCHERNOVSKY (O.S.)
Die Vulkanier setzen sich ab...
Caylon denkt kurz nach, wendet sich dann wieder Mestral zu.
CAYLON
Sie antworten nicht auf Rufe, das
ist aber kein Grund sie zu
zerstören.
(beat)
Haben wir noch Restmüll an Bord?
MESTRAL
Ja, nicht zu wenig. In
Frachtkammer 1 und 2 ist alles
voll.
CAYLON
Gut, dann stoßen sie den Schrott
ab!
MÜLLER
Ich kümmer' mich darum!
Müller verlässt die Brücke und steigt in den Turbolift.
MESTRAL
Genial, Sir!
(arbeitet intensiv an
der Konsole)
Der Schrott müsste angesogen
werden und dann versagen ihre
Maschinen!
CAYLON
(an Beem gewandt)
Beem, laden Sie die Waffen!
BEEM
Gerne, Sir!
CAYLON
(zu Beem)
Nur laden, verstanden?
Beem gibt keine Antwort, sondern sieht dem Captain nur mit
einem merkwürdig finsteren Blick an.
In dem Moment piept das Interkom an Caylons Sessel. Der
Kommandant der Antares nimmt das Gespräch an.
MÜLLER
Müller an Captain! Ich bin
bereit, unseren Restmüll
abzustoßen!
CAYLON
Also, worauf warten Sie?
MÜLLER
Auf Ihren Befehl!
CAYLON
(lächelt leicht)
Ist hiermit gegeben!
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES UND VULKANISCHES SCHIFF
Beide Schiffe fliegen nach wie vor im Warp. Aus einer neuen
Perspektive sehen wir, wie aus zwei Schleusen an der
Unterseite des Diskussegmentes der Anatres sich erst wenig,
dann eine gnaze Ladung metallener oder anders gearteter
Schrott zusammen mit zischend austretender Luft löst.
Langsam fliegt der Schrott in Richtung des Hecks des
vulkanischen Schiffes. Schließlich heftete er sich an die
Bussardkollektoren des vSchiffes, verstopft diese und das
vulkanische Schiff verliert den Warp.
Di Antares rast an dem Schiff erst vorbei, geht dann aber
auch sofort unter Warp, macht kehrt und nähert sich dem
kurzzeitig manövrierunfähigen vulkansichen Schiff mit hohem
Impuls.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Wie zuvor. Caylon ist im BIld, wir sehen, wie er aufsteht
und sich langsam dem Hauptbildschirm nähert.
CAYLON
(gehen)d
Beem, richten Sie die Wafen auf
die Vulkanier aus und feuern Sie
einen Warnschuss direkt über Ihen
Bug!
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES UND VULKANISCHES SCHIFF
Aus der Phasenkanone der Antares löst sich ein kurzer,
roter Strahl, der dicht an em vulkanischen Schiff
vorbeischnellt.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
CAYLON
Da haben wir sie!
(zu Torlan)
Rufen Sie sie!
Torlan nickt und führt den Befehl aus.
Nach einigen Sekunden Wartezeit erscheint das Bild einer
vulkanischen Frau auf dem Schirm, dieoffenbar die
Kommandantin des vulkanischen Schiffes ist.
T'GOL
(ernst)
Kommandantin T'Gol vom Schiff
Kultan. Wieso haben Sie uns
gestoppt?
CAYLON
(überrascht wirkend)
Captain Frederick Caylon von der
Antares. Ich wollte Sie gerade
fragen, ob Sie zufällig einen
unserer Subraumverstärker
zerstört haben?
T'GOL
Wäre ich ein Mensch, würde ich
diese indirkete Unterstellung als
Unverschähmtheit klassifizieren.
(beat)
Im Gegenteil: Wir haben lediglich
denjenigen verfolgt, der ihren
Subraumverstärker vernichtet hat.
Doch Ihr Manöver hat uns an der
Verfolgung gehindert.
CAYLON
Wir haben kein Schiff auf unseren
Langstreckensensoren gesehen!
T'GOL
Unsere Sensoren sind Ihren
weitaus überlegen.
CAYLON
Und wer war der Angreifer?
Romulanisch?
T'GOL
Unbekannt.
Caylon schreitet nachdenklich vor dem Hauptschirm auf und
ab.
CAYLON
Aber etwas auffällig ist es
schon, dass sie so zufällig in
der Nähe waren, oder?
T'GOL
Das ist etwas, das Sie wohl
Zufall nennen würden.
CAYLON
Zufall. Ja, das wird es sein.
(beat)
Ich entschuldige mich für die
Unanehmlichkeiten und für Ihre
gescheiterte Verfolgung. Caylon,
Ende.
Das Bild auf dem Schirm wird dunkel.
MÜLLER
Diese sympathische Frau hat es
scheinbar nicht mal für nötig
gehalten, sich zu verabschieden.
BEEM
Sir!
CAYLON
Ja?
BEEM
Ich hab' hier was...
Müller und Caylon gehen zu Beems Konsole.
BEEM (CONT'D)
Ich glaube kaum, dass die
Vulkanier wirklich so unschuldig
und zufällig in der Nähe der
zerstörten Barke waren.
CAYLON
Da sind wir uns ausnahmsweise mal
einig.
Beem zeigt nun auf seinen Bildschirm, auf dem wir eine
dreidimensionale, strukturelle Ansicht des vulkanischen
Schiffes sehen. Das Bild wechselt zu einem Wärmebild.
BEEM
Dieses Wärmebild der vulkanischen
Waffenphalanx zeigt eindeutig,
dass sie vor nicht allzu langer
Zeit benutzt worden ist. Die
Tempreatur beträgt an diesen
Stellen etwa -190,93 Grad
Celsius. Also liegt sie über dem
absoluten Nullpunkt.
Caylon runzelt die Stirn als Ausdruck seines Grübelns.
CAYLON
Wie hoch ist die Temperatur der
äußersten Hüllenschicht an den
anderen Bereichen des Schiffes?
BEEM
Ich bin kein Wissenschaftler,
aber Mestral wird Ihnen da auch
nicht mehr sagen können. Um den
Anrtieb herum liegt sie über dem
Durchschnitt.
(beat; sucht auf dem
Monitor)
An der kältesten Stelle etwa...
genau 270,61 Grad. Also fast beim
Nullpunkt.
MÜLLER
Das ist alles, aber kein Beweis.
CAYLON
Trotzdem gute Arbeit, Beem.
AUF Beem, der insgeheim offenbar eingeschnappt nickt.
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - KONFERENZRAUM - SPÄTER
Die Führungscrew, also Caylon, Müller, Mestral, Müller,
Tschernovsky, Beem sowie Torlan, stehen in dieser
Reihenfolge um den Konferenztisch herum.
CAYLON
Also, offensichtlich haben die
Vulkanier diesen
Subraumverstärker vernichtet. Wir
wissen nicht, ob es wirklich so
war, und wenn ja, warum. Was
zählt ist aber, dass wir wieder
eine schnelle Verbindung zum
Sternenflottenkommando kriegen.
TSCHERNOVSKY
Das größte Problem ist, dass uns
diese Sache mit den Vulkaniern
Zeit gekostet hat und die
Maschinen noch mehr belastet
sind.
MÜLLER
Bis zur Erde schaffen wir es ohne
weiteres.
Müller zeigt auf dem Tisch eine Ansicht von dem Weltraum um
sie herum. In der Mitte sehen wir Sol, weiter davon
entfernt das Asteroiden-System Wolf 359, in der rechten
unteren Bildecke New Earth, etwa auf der Hälfte der Strecke
blinkt eine schematische Miniaturansicht der Antares.
TSCHERNOVSKY
Weit ist es nicht mehr. Wenn wir
Wolf 359 erreicht haben, sollten
es noch etwa... sagen wir zwei
Tage sein. Je nachdem was der
Warpkern sagt.
CAYLON
Na dann. Trotzdem will ich
Kontakt zur Erde haben. Wie
sieht's mit "Echo 4" aus?
MESTRAL
Schlecht, da er viel zu weit
entfernt ist.
CAYLON
Und mit den anderen dreien?
MESTRAL
Die liegen auf dem Kurs der
ersten Mission der Enterprise.
Völlig entlegen.
CAYLON
Toll. Gibt es irgendwelche
Weltraumphänomene, die wir nutzen
könnten?
MESTRAL
Nein, soweit ich weiß nicht.
CAYLON
(an Torlan)
Sie kennen nicht zufällig
irgendeinen Trick?
TORLAN
Nein, Sir. Vielleicht ja die
Vulkanier... diese hinterlistigen
Spione.
Mestral fühlt sich sichtlich unwohl.
CAYLON
(seufzt)
Wie oft noch? Ich will sowas
nicht hören.
TORLAN
Wollen Sie mir vielleicht
erklären, dass die Vulkanier gute
Gründe für die Zerstörung dieses
Sub--
Beem lacht plötzlich laut auf, alle sehen ihn verdutzt an.
CAYLON
Ich will nur eins: Dass Sie
endlich mit diesen nervigen und
rassisitischen Unterstellungen
aufhören!
TORLAN
Rassistisch? Sehen Sie sich doch
diese...
CAYLON
(unterbricht ihn erneut)
Das reicht! Noch ein Wort und Sie
fliegen auf direktem Weg zurück
nach Andor!
Torlan will wieder ansetzen, überlegt es sich dann aber und
gibt Ruhe. Er und Caylon haben einen intensiven
Blickkontakt, der einem geheimen Waffenstillstand
gleichkommt.
BEEM
Ich verstehe nicht, warum jeder
hier die Vulkanier in Schutz
nimmt! Torlan sagt doch die
Wahrheit! Was tun die Vulkanier
außer uns aufzuhalten?
Caylon muss sich augenscheinlich zusammenreißen, um nicht
auszuflippen.
TSCHERNOVSKY
(in strengem Tonfall)
Vielleicht sollten Sie versuchen
sich nicht alles und jeden zum
Feind zu machen.
BEEM
Und Sie sollten aufpassen, was
Sie...
CAYLON
(streng, laut)
Das reicht!
MÜLLER
(ernst)
Mister Beem, vielleicht ist es
das beste, wenn Sie sich für eine
Weile in Ihr Quartier
zurückziehen! Laut Dienstplan
steht Ihnen das sowieso zu...
Beem nickt trotzig.
BEEM
Klar, scheinbar verträgt hier
niemand die Wahrheit!
Mestral zieht eine Augenbraue hoch, alle anderen sehen Beem
verwundert und schockiert an, sogar Torlan.
BEEM (CONT'D)
Die Vulkanier sind genauso unsere
Feinde wie diese bepissten
Romulaner!
CAYLON
RAUS!
Die übrigen Offiziere auf der Brücke sowie die versammelte
Führungscrew sehen ihren Captain überrasch an. Sogar beem
scheint überrascht.
Beem verlässt ohne ein weiteres die Brücke über den
Turbolift.
CAYLON (CONT'D)
Sie können wegtreten!
(zu Müller)
In meinen Raum!
CUT TO:
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
Caylon und Müller treten ein. Caylon setzt sich sofort hin.
CAYLON
Ich mache mir ernsthafte Sorgen
um Beem und den Rest der
Mannschaft.
MÜLLER
(atmet tief ein)
Ich auch.
(beat)
Beem scheint - so ungern ich das
sage - langsam ... durchzudrehen.
CAYLON
Und ein wandelnder Psychopat an
der Waffenkonsole und als
Sicherheitsoffizier ist nicht
unbedingt die Idealbesetzung in
einem möglichen Krieg.
Müller sieht ihn schockiert an. Caylon steht auf und um
fasst mit seinen beiden Händen ihre beiden Schultern.
CAYLON (CONT'D)
Nicole, was nützt es diesem Thema
auszuweichen. Er wird kommen. Er
hat schon längst begonnen. Der
Aufbruch der Menschheit ins All
und unsere Jungfernfahrt war der
Funke... New Earth war das
Pulverfass. Und es entlädt sich
jeden Moment.
MÜLLER
Ich weiß. Aber ich will es nicht
wahr haben. Warum? Warum dieser
Krieg? Und warum distanzieren
sich gerade jetzt die Vulkanier
von uns?
AUF Caylon.
CAYLON
Warten wir ab, was die Vulkanier
als nächstes tun werden...
DISSOLVE TO:
EXT. ERDE - SAN FRANSISCO - STARFLEET COMMAND - ABEND
Establishing-Shot über das Gelände und das Gebäude des
Sternenflottenkommandos, im Hintergrund schwach die Golden
gate Bridge und San Fransisco. Die Sonne beginnt sich
orange zu färben und unterzugehen.
INT. STARFLEET COMMAND - FORREST'S BÜRO - ABEND
FORREST sieht sich aus dem Fenster seines Büros den
Sonnenuntergang an. Langsam beginnen die Sterne am Himmel
aufzutauchen.
Das Türsignal ertönt. Der Admiral dreht sich um.
FORREST
Herein!
Der vulkanische Botschafter auf der Erde, SOVAL, kommt
herein, gefolgt von seinem unschainbar wirkenden
Assistenten TOS.
SOVAL
(nickt Forrest zu)
Admiral Forrest.
Forrest erwidert mit bitterer Miene das Nicken.
SOVAL (CONT'D)
Die Antares wurde von einem
unserer Schiffe auf dem Weg zur
Erde... gesichtet.
Forrests Miene hellt sich nur leicht auf.
FORREST
Gut.
(beat)
Ich werde die Intrepid nach ihr
schicken.
Es herrscht eisiges Schweigen.
FORREST (CONT'D)
Zu welchem Ergebnis ist der Rat
gekommen?
SOVAL
(deutet aus dem Fesnter)
Wie die Sonne aufgeht und
untergeht, entstehen und
zerbrechen auch Bündnisse.
FORREST
(schluckt käriftig;
verbittert)
Ich verstehe...
SOVAL
Aber die Sonne geht stets wieder
auf. Vielleicht trifft diese
Gesetzmäßigkeit Ihres und unseres
Planeten auch auf die
Freundschaft zwischen unseren
Völkern zu. Vielleicht finden wir
wieder unsere Gemeinsamkeiten.
FORREST
Jetzt sagen sie sich los...
(beat; kehrt zum Fenster
um)
Jetzt, wo wir Ihre Hilfe mehr als
je zuvor brauchen.
SOVAL
Wir wollen in dem sich
anbahnenden Konflikt aus Gründen
neutral bleiben, die ich Ihnen
nicht nennen darf.
FORREST
Geheimniskrämerei... Ist das
Freundschaft?
SOVAL
(beat)
Ich und mein Berater Tos werden,
wenn Sie dies gewähren, als
Beobachter auf der Erde bleiben.
AUF Forrest, der aus dem Fenster sieht und dessen Gesicht
im tiefen Orange der untergehenden Sonne glänzt. Im
Hintergrund sehen wir Soval und Tos, die regungslos Forrest
zuhören.
FORREST
Ja. Unter der Gewähr, dass Sie
sich nicht mehr in unsere
Angelegenheiten einmischen. Es
ist vorbei.
(beat)
Vielleicht hatten die Vulkanier
Recht. Wir hätten nie den
Weltraum erforschen dürfen. Die
Romulaner sind auf einen Krieg
mit uns aus, weil wir ihnen
scheinbar im Weg sind.
(beat)
Tja, das haben wir nun davon.
Nicht wahr? Jetzt bekommen wir
die Quittung...
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
FADE IN:
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS
NOTE: Fortsetzung von Szene 46.
CAYLON
(seufzt, atmet aus)
Ich weiß auch nicht... Ich habe
das Gefühl, wir haben eine
Aufgabe. Ich habe eine Aufgabe...
Nur welche? Was ist mein
Schicksal? Durch die geschichte
spazieren und einen Krieg
auslösen, den ich eigentlich
verhindern sollte?
Müller zuckt mit den Achseln.
MÜLLER
Ich weiß es nichz... Jeder hat
eine Bestimmung, oder?
Die Kamera dreht wieder auf Caylon. Hinter ihm könne wir
durch das Fenster sehen, wie die verschwimmenden Sterne
sich mit Asteroiden mischen und die Antares offenbar Wolf
359 erreicht hat.
CAYLON
Was zur Hölle ist mit den
Vulkaniern los? Und was hat es
mit den Romulaner auf sich? warum
sind sie so epicht darauf zu
kämpfen?
(beat; schüttelt
resignierend den Kopf)
Irgendwann steht in den
Geschichtsbüchern, dass ein
Captain namens Caylon für den
Untergang der Sternenflotte
verantwortlich war...
Ehe Müller etwas erwidern kann, summt das Interkom. Caylon
nimmt das Gespräch entgegen.
CAYLON (CONT'D)
Caylon!
TORLANS STIMME
Torlan hier! Kommen Sie bitte auf
die Brücke1
CAYLON
(übertrieben)
Jawohl, Sir!
Caylon beendet das Gespräch und steht von seinem Sitz auf.
MÜLLER
Dass Sie sich diese Befehlston
gefallen lassen...
CAYLON
Sagen wir's so: Er ist ein armer
Kerl.
(beat)
Ob man's glaubt oder nicht.
AUF Müllers verdutztes Gesicht, während Caylon die Tür
öffnet.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Caylon und Müller kommen aus dem Bereitschaftsraum und
gehen zu Torlans Konsole. Die restlichen Konsolen sind wie
gewohnt besetzt.
TORLAN
Kommen Sie...
CAYLON
Bin schon da. Was gibt's?
TORLAN
Wir haben eine Nachricht abfangen
können. - Von Romulanern...
Caylon und Müller sehen sich verwundert an.
MÜLLER
Was stand drin?
TORLAN
Der Computer hat sie größtenteils
übersetzt und dechiffriert. Es
handelt sich um Angriffspläne und
taktische Daten.
CAYLON
Worüber?
TORLAN
Über die Erde. Die Romulaner
scheinen die Erde angreifen zu
wollen...
Caylon sieht schockiert auf Torlans Bildschirm, der
fremdartige, grüne Zahlen- und Buchstabenreihen zeigt, die
sich laufend ändern.
CAYLON
(beat)
Wann?
TORLAN
Kann ich nicht sagen. Aber es
sieht nicht allzu eilig aus.
Irgendwo hier in der Nähe muss
ein Schiff sein, das diese
Nachricht abgeschickt hat...
MÜLLER
Das könnte eine Falle sein. Warum
schicken Sie so ungeschützt solch
wichtige Pläne ab?
CAYLON
Ich weiß es nicht.
(zu Torlan)
Wo ist dieses Schiff, von dem sie
sprachen?
TORLAN
Mestral?
Mestral, der eine Konsole neben Torlan sitzt, nickt.
MESTRAL
Ich habe ein Schiff ausmachen
können, das offenbar sich hier in
Wolf 359 versteckt... Ich kann
seine genaue Position nicht
bestimmen, aber irgendwo ganz in
der Nähe muss es sein...
CAYLON
(zu Tschernovsky)
Steuermann, unter Warp gehen!
TSCHERNOVSKY
Aye, Sir!
MÜLLER
Also haben die Romulaner von hier
aus die Aktivitäte der
Sternenflote ausgekundschaftet...
CAYLON
Und wir werden sie dabei stören.
(zu Mestral)
Können Sie das Schiff nicht mit
den Sensoren sehen?
MESTRAL
In einigen der hiesigen
Asteroiden befinden sich Metalle,
die unsere Sensoren
beinträchtigen. Irgendwo in der
Nähe ist das genaueste, was ich
Ihnen sagen kann.
CAYLON
(zu Tschernovsky)
Mister Tschernovsky, bringen Sie
das Schiff zum Stillstand.
MÜLLER
Nach dem Motto, wenn wir nicht zu
denen kommen, kommen die zu uns?
CAYLON
Vielleicht...
CUT TO:
EXT. ASTEROIDENFELD - ANTARES
Die Antares kommt zum Stillstand. Um sie herum sehen wir
unzählige Asteroiden, die bis in die Unendlichkeit zu
reichen scheinen.
Wir bewegen uns mit der Kamera ein wenig zurück und fahren
über einen sehr großen Asteroiden. An dessen dunkler
Rückseite erkennen wir die dunklen und schwachen Konturen
eines großen, grünlichen Schiffes...
Plötzlich aktiviert es wieder die Energie, der Antrieb
leuchtet wieder auf und der romulanische Schlachtkreuzer
(Bird of Vengeance) setzt sich ganz langsam in Bewegung...
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Caylon steht vor seinem Sessel und sieht gespannt auf den
Bildschirm.
Plötzlich wird das Schiff von etwas getroffen und so stark
durchgeschüttelt, das die gesamte Brückencrew von ihren
Sitzen gerissen wird und Caylon in seinen Sessel fliegt.
Einige Konsolen gehen in Flammen auf, Lichter flackern.
Langsam beruhigt sich das Schiff wieder und alle eilen
zurück an ihre Konsolen.
CAYLON
(schreit)
KAMPFSTATIONEN!
(zu Müller)
Nicole, funktioniert Ihr
Schutzschild?
MÜLLER
Nein!
Caylon starrt auf den Hauptschirm, wo der romulanische
Kreuzer vorbeifliegt.
CAYLON
(zu Beem)
BEEM! Heizen Sie denen mit der
Phasenkanone ein!
(zu Tschernovsky)
Darius, fliegen Sie mittenrein in
dieses Asteroidenfeld!
AUF Tschernovsky, der sichtlich nervös am Steuer sitzt.
TSCHERNOVSKY
Mach' ich!
CUT TO:
EXT. ASTEROIDENFELD - ANTARES
Die Antares beschleunigt und fliegt in ein Wirrwarr aus
vielen großen und kleinen Asteroiden hinein. Glühende
Trümmer der beschädigten Antares bleiben zurück.
Der romulanische Kreuzer kommt wieder ins Bild und nimmt
die Verfolgung der Antares durch das dichte, endlos
scheinende Asteroidenfeld auf.
CU TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Alle sind an ihren Stationen, Müller steht neben dem
Sessel des Captains, auf dem calyon angespannt sitzt.
MÜLLER
(zu Caylon)
Ich gehe in den Maschinenraum!
(wendet sich auf den
Turbolift zuegehend ab)
Wenn Sie mich suchen, wissen Sie,
wo Sie mich finden!
Caylon nickt nur, während das Schiff von einem Treffer
erbebt.
CAYLON
Rückwärtige Sicht!
Müller ist im Turbolift verschwunden.
TSCHERNOVSKY
Rückwärtige Sicht aktiviert!
QAuf dem Hauptschirm sehen wir, wie das romulanische Schiff
langsam aufholt und es trotz seienr Größe scheinbar mühelos
schafft, die Antares einzuholen.
CAYLON
(zu Beem)
Funktioniert die rückwärtige
Phasenkanone?
MESTRAL
(short beat)
Sie laden ihre Disruptoren!
BEEM
Ja!
CAYLON
Feuern Sie nach Belieben!
Das Schiff erbebt leicht, der hauptschirm zeigt uns, wie
grüne Disruptorstrahlen die Antares oder Asteroiden
treffen. Gestein explodiert und rast in kleinen Splittern
durchs All.
Dann zucken rot-orange-farbene Strahlen durchs All und
treffen den romulanischen Kreuzer.
BEEM
Ich zeig's euch!
Die Phaserstrahlen treffen das romulanische Schiff erneut,
scheinen es aber kaum zu beschädigen.
CVU TO:
EXT. ASTEROIDENFELD - ANTARES UND ROMULANISCHER KREUZER
Die beiden Schiffe leisten sich eine schnelle
Verfolungsjagd. Die Antares scheint bei vielen
Ausweichmanövern an ihre Grenzen zu stoßen und nur knapp
einer Kollision mit einem Asteroiden zu entgehen. Mehrere
Kleine Asteroiden prallen von der Schiffshülle ab.
Die hintere Phasenkanone trifft erneut das romulanische
Schiff. Es scheint ein Teil der Hülle des romulanischen
Schiffes beim Einschlag "abzublättern".
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Die Kamera ist auf Beem fokussiert, der wie wild an seiner
Konsole sitzt. Wir können seinen brennenden Zorn sehen und
hören.
BEEM
Nehmt das!
Caylon beobachtet Beem argwöhnisch und schockiert.
Das Schiff erbebt erneut.
BEEM (CONT'D)
NEIN!
Aug dem Hauptschirm sehen wir einen Großteil der
Phasenkanone glühend davonfliegen.
BEEM (CONT'D)
Sie haben die hintere
Phasenkanone weggeschossen!
CAYLON
Langsam gehen uns die
Möglichkeiten aus!
(zu Tschernovsky)
Darius, geben Sie alles! Ich
will, dass Sie so fliegen, als
seien Sie bei einem
Kunstflugwettbewerb!
TSCHERNOVSKY
Klar, ist ja auch ein
Kidnerspiel, mit einem schwer
beschädigten Schiff...
CAYLON
Machen Sie's einfach!
AUF Tschernovsky, der tief Luft holt und die Augen kurz
schließt.
TSCHERNOVSKY
(leise zu sich selbst)
Du schaffst das, Darius...
CUT TO:
EXT. ASTEROIDENFELD - ANTARES UND ROMULANISCHER KREUZER
Die Antares beschleunigt stark und fliegt in fast
unglaubwürdigen Kurven und Flugmanövern, die waghalsiger
sind, als alles, was wir bisher gesehen haben.
Mehrmals parllt oder schleift das Schiff Asteroiden, wie
ein Hagelschauer prasseln kleinere Asteroiden auf die Hülle
und werden abgeschmettert.
In einer neuen Einstellung befindet sich die "Kamera" auf
der Oberfläche eines Asteroiden. Die Antares rast auf uns
zu...
SMASHCUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Alle halten sich panisch verkrampft an Konsolen und Sitzen
fest. Alle Brückenoffiziere schwitzen stark.
Die ganze Brücke wird plötzlich nach oben gerissen, wir
hören ein lautes metallenes Knirschen, als das Schiff
offensichtlich mit dem heck an einen Asteroiden geprallt
ist.
Auf dem Hauptschirm erkennen wir, wie das romulanische
Schiff immer kleiner wird. Die Antares beginnt es
abzuhängen.
CAYLON
Gut, Darius, weiter so...
AUF den hochkonzentrierten Tschernovsky, dem Schweißperlen
auf der Strin sitzen und im über sein gesamte Gesicht
laufen.
CUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES UND ROMULANISCHER KREUZER
Es ist offensichtlich, dass die Antares den feindlichen
Verfolger abhängt.
Plötzlich speit die Backbord-Impulsmaschine Feuer und fällt
aus.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
ZOOM auf Caylon.
CAYLON
Was ist los?
TSCHERNOVSKY
Wir werden langsamer... Der
Backbord-Impulsreaktor versagt!
Das Interkom piepst, Caylon haut mit seiner geballten faust
auf den Gesprächsannahmeknopf.
CAYLON
Ja?!
MÜLLER
Der Backbordimpuls ist
ausgefallen!
CAYLON
Das merken wir auch. Brücke Ende1
Der Hauptschirm zeigt, wie das romulanische Schiff wieder
auholt.
BEEM
Das wra's dann wohl! Diese
Schweine...
Das Schiff erbebt.
CAYLON
(zu Beem, aggressiv)
Sowas will ich nicht hören! Es
ist aus, wenn die Antares
explodiert und nicht eher!
TSCHERNOVSKY
(verzweifelt)
Es tut mir leid...
BEEM
(ruft zu Mestral)
Seien Sie still!
CAYLON
(streng, laut)
Seien Sie still!
Das Schiff erbebt leicht, dann herrscht eisige Stille.
CAYLON (CONT'D)
Also, Mestral! Ist der deflektor
noch in Ordnung?
Das Schiff zittert erneut.
TSCHERNOVSKY (O.S.)
Die Romulaner holen auf...
MESTRAL
Leidlich.
CAYLON
(unbeirrt zu Beem)
Also dann.
Leiten Sie sämtliche freie und
nicht unbedingt benötigte Energie
in den deflektor und erzeugen Sie
ein Feld, das alle Asteroiden vor
uns wegschiebt und hinter uns
zusammenführt. Geht das?
BEEM
(lächelt zynisch)
Jaaa... Sir.
CAYLON
(zu Beem)
Ich habe nicht Sie gefragt, Beem.
(zu Mestral)
Geht das?
MESTRAL
(nickt langsam)
Ja, das müsste gehen... Sowas
habe ich noch nie versucht, aber
es müsste klappen...
CAYLON
Es gibt immer ein erstes Mal.
Mestral arbeitet intensiv. dann sehen wir eine Ansicht der
Antares auf einem von mestrals Monitoren. Umd das Modell
ist ein seltsam gebogenes Deflektorfeld.
MESTRAL
Bereit.
CAYLON
Na dann los...
CUT TO:
EXT. ASTEROIDENFELD - ANTARES UND ROMULANISCHER KREUZER
Die Verfolgungsjagd durch das Asteroidenfeld hat stark an
Fahrt verloren, wodurch der romulanische Kreuzer schnell
aufholt.
Nach wenigen Sekunden sehen wir, wie sich zahlreiche
Felsbrocken vor der Antares sammeln und sich dann wie durch
zauber um das Schiff herum bewegen und sich hinter der
Antares sammeln. Der Bird of Vengeance muss abbremsen, rast
aber dennoch in die plötzliche Flut aus Asteroiden und wird
schwer beschädigt.
Die Antares kann sich absetzen, bremst aber auch und wendet
wieder.
INT. ANTARES - BRÜCKE
Caylon steht von seinem Sitz auf.
CAYLON
Da sind sie...
BEEM
Ja!
MESTRAL
Sir... Es ist soeben ein
vulkanischer Kreuzer in
Sensorreichweite gekommen...
AUF den verwirrten Caylon.
CAYLON
Was?
EXT. ASTEROIDENFELD - ANTARES UND ROMULANISCHER KREUZER
Die Antares nähert sich - wir sehen ihre schweren
Beschädigungen - dem beschädigten romulanischen Kreuzer.
Plötzlich jedoch wenden sich der vulkanische und der
romulanische Kreuzer ab und entfernen sich von dem
Schlachtfeld in verschiedene Richtungen.
An die Stelle des vulkanischen Kreuzers tritt nun ein
anderes Schiff: die Interpid!
INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND
Alle Offiziere auf der Brücke sehen verdutzt auf den leicht
verrauschten Hauptbildschirm, der die beiden davon
fliegenden Schiffe der Romulaner und Vulkanier zeigt.
CAYLON
Was war das denn?
TSCHERNOVSKY
Das frage ich mich auch...
CAYLON
(mehr zu sich selbst)
Es ist so, als ob die Vulkanier
uns gerettet hätten...
TORLAN
Und es sieht so aus, als machten
sie gemeinsame Sache mit den
Romulanern...
MESTRAL
Vielleicht kann Captain Archer
Ihre Fragen beantworten, Sir.
CAYLON
(verwirrt)
Wie, bitte?
MESTRAL
(deutet auf den
Hauptschirm)
Die Intrepid ist uns wohl auch zu
Hilfe gekommen.
Der Wandschirm zeigt die Intrepid NCC-33, ein Schiff der
New-Berlin-Klasse (siehe "Flammen der Hölle, Teil I"), wie
sie langsam auf die Antares zukommt.
TORLAN
Wir werden gerufen!
CAYLON
Legen Sie's auf den Schirm!
Auf dem Hauptschirm erscheint Captain Nicholas Jackelson.
JACKSELSON
Hallo Frederick! Alles okay bei
Ihnen?
CAYLON
(zögernd)
Nun ja, mehr oder weniger. Und
wie schaut's auf der Erde aus?
JACKSELSON
Ich denke, Sie können es sich
vorstellen...
CAYLON
Sie meinen das gerade?
JACKSELSON
Ja. Das war wohl nur noch eine
Art letzter Freundschaftsdienst
der Vulkanier. Es ist aus,
Frederick. Die Vulkanier lassen
die Menschheit im Stich...
Schock zeichnet sich deutlich auf allen Gesichtern ab.
CAYLON
(leise)
Mein Gott...
(zu Jackelson)
Wäre nett, wenn ihr uns ein paar
Reparaturteams schicken
könntet...
JACKSELSON
Nein, wir werden Sie ins
Schlepptau nehmen und zur Erde
fliegen... Das geht wesentlich
schneller.
CAYLON
(nickt)
Ja... Gut, wir sehen uns dann.
JACKELSON
(nickt)
Gut. Jackelson, Ende.
Es macht sich eine unbequeme Stille auf der Brücke breit.
TORLAN
Ich hatte gewusst, dass die
Vulkanier Ihr Volk im Ersntfall
nicht unterstützen würden. Die
sind zu fei...
(starrt auf seinen
Monitor)
Was ist das?
Caylon runzelt die Stirn und geht zu Torlans Konsole.
CAYLON
Was meinen Sie?
Auf Torlans Monitor ist wieder die abgefangene romulanische
Nachricht.
TORLAN
(zeigt auf die Pläne)
Sehen Sie das? Der Computer hat
im Hintergrund der Nachricht...
terranische Zahlen und Zeichen
entdeckt...
CAYLON
(fassungslos)
Was?
Caylon starrt wenige Sekunden nur so auf den Bildschirm.
AUF Caylon, der nickt.
CUT TO:
INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS - SPÄTER
Müller und Caylon stehen sich gegenüber.
CAYLON
Was soll das? Erst fangen wir
wichtige taktische Daten und
Angriffspläne ab, und nun finden
wir englische Schriftzeichen im
Hintergrund...
MÜLLER
Aber warum? Eine Verschwörung in
den eigenen Reihen?
CAYLON
Wir müssen davon ausgehen.
MÜLLER
Wie Aeneas werden wir vom
Schicksal hin- und hergeworfen...
CAYLON
Schicksal... Vielleicht.
AUF Caylon, dann...
FADE TO BLACK.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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