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Kurzzusammenfassung:
Nachdem sie Kontakt mit den Pakled hergestellt hat, macht sich an Bord der Antares eine merkwürdige Seuche breit. Zwar kann der Erreger schnell identifiziert werden, jedoch gelingt es Doktor Miller und ihrem Team nicht, ein Gegenmittel zu entwickeln. Wird die Crew diese Epidemie überleben?
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Das waren die Wichtigsten. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt diese bitte in den Comments, oder in unserem Kritiken-Thread im Forum. - Und jetzt: Viel Spaß!
STAR TREK: ANTARES
"Die Seuche"
written by
Markus Rackow
TEASER
FADE IN:
1 EXT. WELTRAUM - ANTARES 1
Das Sternenflottenschiff fliegt mit langsamer
Impulsgeschwindigkeit an der Kamera vorbei.
An seiner Steuerbord-Andockschleuse befindet sich ein
marode wirkender, orange-braun-frabener Frachter, der nun
das Dock verlässt und wendet.
CAYLON (V.O.)
Computerlogbuch der Antares, 17.
Oktober 2156. Nach zweitägigen
Verhandlungen mit Händlern, die
sich selbst Pakleds nennen, haben
wir mehrere Tonnen an nénsurische
Waren an Bord. Die Nénsu scheinen
ein Volk von einem angeblich etwa
siebzehn Lichtjahre entfernten
Planeten zu sein, das auf einem
hohen technischen Niveau lebt,
allerdings vom Weltraumflug
Abstand hält.
CUT TO:
2 INT. ANTARES - FRACHTRAUM 2
Die Kamera ist eingestellt auf eine runde, silberne Tonne
mit fremden Schriftzeichen als Aufdruck. Plötzlich scheint
die Tonne weggeschoben zu werden, die Kamera folgt dieser
Bewegung mit leichter Verzögerung.
Wir hören Geschnaufe und Geknurre, woraufhin sich die
Kamera von dem Aufdruck entfernt und wir sehen, wie TORLAN
eine dieser Tonnen in ihre passende Lücke schiebt. Offenbar
hat er bereits gut zehn dieser Tonnen eingeräumt. Neben den
Tonnen häufen sich Kisten, weitere Tonnen und andere
Behälter.
Gerade als er erneut ansetzen will, um die offenbar sehr
schwere Tonne zu schieben, öfnet sich mit einem Zischen die
Tür zum Frachtraum und LIEUTENANT JIM BEEM tritt ein, mit
einem breiten Grinsen. Torlan dreht sich zu ihm um, als
Beem gerade die Tür wieder schließt.
BEEM
Ich dachte, ich leiste Ihnen ein
wenig Gesellschaft, wissen Sie.
TORLAN
Brauche ich nicht. Trotzdem...
(beat)
... danke.
BEEM
Nichts zu danken. Das ganze
Schiff wird sicherlich sehen
wollen, wie Sie...
TORLAN
(führt den Satz fort)
... wie ich aggressiver
Andorianer diese dämliche
Strafarbeit erfülle, die darin
besteht, diese dämliche Fracht
hier einzuordnen?
BEEM
So extrem hätte ich es nicht
formuliert...
TORLAN
Aber gedacht haben Sie's.
(beat; schiebt die Tonne
weiter)
Bei euch Menschen erkennt man
immer, was ihr denkt. Es ist
dieser... Gesichtsausdruck.
BEEM
Schadenfreude?
TORLAN
Ja. Schadenfroh, das ist das
Wort.
BEEM
Na ja, eigentlich können Sie
einem ja leid tun. Immerhin haben
Sie nichts weiter getan, als...
(beat; lacht)
... dem Captain vor lauter Wut
beim Frühstück den heißen Kaffee
über die Uniform geschüttet und
nebenbei vor Wut noch einen
Teller seines Lieblingsporzellans
an die...
TORLAN
(unterbricht Beem)
Ekel, nicht Wut.
(beat)
Vielleicht auch beides. Dieses
komische... "Brötchen" und dann
dieser "Belag", diese Rotwurst.
Bah! Und dann noch diese
Giftbrühe. Dieser Orangensaft...
Da schmeckt ja das Gift der
andorianischen Sokosblüte besser!
BEEM
Nur dass die in drei Sekunden
tötet.- Aber Sie wussten doch,
dass Captain Caylon kein
andorianisches Frühstück...
TORLAN
(unterbricht Beem)
Andorianer haben kein Frühstück.
Wir haben auch kein Mittagessen
und auch kein Abendessen und auch
kein Dessert. Wir essen alle zwei
Tage, und zwar dann etwa drei
Stunden lang. Das ist normal.
BEEM
Für Sie. Nicht für uns. Andere
Kulturen, andere Sitten.
TORLAN
Das sind keine Sitten...
(beat; schiebt mit einem
Ruck die Tonne an ihren
Platz)
Das ist...
Mitten im Satz bricht der Andorianer ab, als plötzlich eine
der Tonnen, die auf einer anderen steht, anfängt zu
wackeln. Torlan hechtet einen Schritt zur Seite und
versucht die Tonne mit aller Kraft wieder hochzustemmen,
was ihm misslingt, woraufhin er wegspringt.
Wir sehen in ZEITLUPE, wie die Tonne rutscht und nach unten
fällt.
In dem Moment, in dem sie auf den Boden aufklatscht,
beenden wir die Zeitlupe, und mit einem lauten Knall platzt
der Inhalt aus der Tonne heraus. Ein Schwall von grünlichem
Wasser entlädt sich in den gesamten Frachtraum, Torlan und
Beem werden nassgespritzt.
Das Wasser verteilt sich im Raum, offenbar ist eine Art
Fisch in dem Wasser gewesen, welcher nun vergeblich nach
einer tiefen Pfütze sucht.
Beem sieht das ganze angewidert an.
BEEM
(fassungslos)
AH!
TORLAN
Das... Das...
BEEM
... darf doch wohl nicht wahr
sein? Ja, das darf es nicht.
TORLAN
Ich werde mich weigern, diese
Schweinerei sauber zu machen. Ich
gehöre nicht zum
Reinigungspersonal. Ich bin doch
keine Putzfrau!
BEEM
Es gibt kein spezielles
Reinigungspersonal. Aber
vielleicht sollten Sie es
einführen...
AUF Torlan, dann auf den überschwemmten Boden. Die Kamera
bewegt sich nach oben, wir sehen wie eine weitere Tonne
wackelt und bedrohlich sich zur Seite neigt, dort, wo die
Kisten mit den anderen Waren stehen...
TORLAN
NEIN!
CUT TO:
3 INT. ANTARES - MASCHINENRAUM 3
SCHWENK ÜBER DEN WARPKERN
Der Warpkern gibt das gewohnte, laute und dumpfe Brummen
von sich. Der Maschinenraum ist - wie gewohnt - voller
Offiziere, die an Konsolen arbeiten oder an irgendwelchen
Dingen herumschrauben.
Nur STEUERMANN DARIUS TSCHERNOVSKY hat eine andere Aufgabe:
Er poliert den Warpkern und die an ihn grenzenden
Computerkonsolen mit einem Lappen.
TSCHERNOVSKY
(zu sich)
Ist das die Belohnung für eine
moralische Tat?
CHEFINGENIEUR COMMANDER MÜLLER erscheint hinter ihm, mit
einer metallenen Tasse Kaffee in der Hand.
MÜLLER
Sehen Sie es als Geschenk an. Sie
haben die Ehre, meinen Warpkern
zu polieren.
TSCHERNOVSKY
Soweit ich weiß, ist er
Sternenflotteneigentum.
(beat)
Verdammt, aber es war doch nie
die Rede von einer solchen
Bestrafung... Ich dachte, trotz
all der Ereignisse vor einem
Monat...
MÜLLER
Der Captain scheint an der
Verteilung solcher Strafarbeiten
Spaß gefunden zu haben. Unserem
geliebten Torlan geht es auch
nicht viel besser...
TSCHERNOVSKY
Es ist nur... Was bringt es,
einen Metallzylinder mit
hochgefährlicher Antimaterie und
Materie zu putzen?
MÜLLER
Keine Angst, da kann nichts
passieren!
TSCHERNOVSKY
Ich habe keine Angst. Ich komme
mir nur blöd vor.
MÜLLER
Nehmen Sie's mit Humor.
Müller trinkt noch einen Schluck, dann schüttelt sie die
letzen Tropfen des Bechers aus und trifft die Wand des
Warpkerns.
Mit einem Grinsen entfernt sie sich.
TSCHERNOVSKY
Humor... Wie sie das genießt.
Tschernovsky schrubbt weiter, dann...
CUT TO:
4 INT. ANTARES - FRACHTRAUM - MOMENTE SPÄTER 4
Wir sehen Beem und Torlan, die mit einem modernen
Staubsauger das Wasser vom Boden aufsaugen.
BEEM
Doktor Miller und der Captain
werden uns umbringen...
Diese Wasser war angeblich voller
Heilkräuter und hat uns einen
Plasmabildschirm gekostet...
Torlan schnaubt verächtlich, und saugt weiter, während Beem
aufsteht und offenbar ein wenig taumelt. Er fasst sich an
den Kopf, muss einmal husten... Dann stützt er sich an der
Wand ab und schließt die Augen. Benommen öffnet er sie
wieder und geht zurück an die Arbeit.
AUF Torlan und Beem, dann ...
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
5 INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM 5
Wir blicken in die unendlichen Weiten des Weltalls, die
Sterne verschwimmen zu langen Streufen, da wir uns mit
Warpgeschwindigkeit bewegen, während ein schnelles, dumpfes
und sehr bassbetontes einerseits, andrerseits sehr
sopranlastiges Musikstück im Hintegrrund läuft, das einen
sehr fremdartigen Eindruck macht.
CAYLON (V.O.)
Computerlogbuch der Antares,
Nachtrag. Die Lage an der Grenze
scheint immer unsicherer zu
werden. Gerüchten zufolge wird
ein Personentransporter der
Sternenflotte vermisst, das sich
auf dem Weg zum Sirius-System
befand. Es gehen Gerüchte um,
eine getarnte romulanische Flotte
befände sich in dem System.
Selbst wenn nicht - die Angst auf
der Erde steigt mit jedem Tag.
Die Kamera bewegt sich plötzlich und enthüllt, dass wir uns
im Bereitschaftsraum des Captains befinden. CAPTAIN CAYLON
sitzt an seinem Schreibtisch und hat offenbar eine
Frachtliste geöffnet.
BLICK AUF DIE TÜR DES BEREITSCHAFTSRAUMS
Das Türsignal ertönt.
CAYLON (O.S.)
Herein!
Müller betritt das Zimmer, die Tür schließt sich wieder.
MÜLLER
Ich wurde gerufen?
CAYLON
Ich habe irgendwie ein schlechtes
Gewissen...
MÜLLER
Wie bitte?
CAYLON
Ich meine die Fracht, die wir von
den Pakleds aufgenommen haben.
Ich werde das Gefühl nicht los,
dass die Pakleds sie los werden
wollten.
MÜLLER
Schmuggelware?
CAYLON
Möglich. Oder sie ist verdorben
und sie haben uns nur eine gute
Probe gegeben.
MÜLLER
Na ja, jetzt ist es auf jeden
Fall zu spät. Ich hoffe, dass zum
Beispiel die Nénsurische Eiscreme
in Ordnung ist. Die soll ja sehr
gut schmecken.
CAYLON
Genauso gut wie das Nénsurische
Wasser. Aber Doktor Miller hat
bereits...
(hustet)
MÜLLER
(ein wenig besorgt)
Vielleicht sollten Sie mal zu ihr
gehen.
CAYLON
Herrgott, einmal Husten und man
ist krank? - Wo war ich? Ach ja,
das Nensurische Wasser hat sich
Dotkor Miller schon unter den
Nagel gerissen. Da sollen
irgendwel--
(hustet)
--welche Kräuter drin sein.
Mestral will die Nénsurischen
Mineralien untersuchen und ich
will die Nénsurische
Musiksammlung haben.
MÜLLER
Man hört es. Ich dachte erst,
dass sei Musik der Aborigines.
CAYLON
Besser als deutsche Folklore.
MÜLLER
Sie kennen ja gar keine deutsche
Volksmusik.
CAYLON
Nun ja... Da wären zum
Beispiel...
(beat)
Warum waren Sie eigentlich
gekommen?
MÜLLER
(lächelt, besonders
höflich)
Wegen einer wichtigen
Angelegenheit. In Ensign
Ostrowskis, Crewman DaSilvas und
in meinem Namen will ich Sie
darum ersuchen, die Nénsurische
Wolle für eine Strick- und
Häkelgruppe freizugeben...
CAYLON
(schmunzelnd, sie
anblickend)
Eine was?
MÜLLER
(errötet leicht)
Sie haben mich verstanden, Sir...
CAYLON
(sieht sie
verständnislos an)
Ich habe Kopfschmerzen. Auf der
Wartungsliste stehen nicht
weniger als gut fünfzig Punkte.
Sie befinden sich im Dienst.
Unser Frachtraum quillt nur so
über. An unserer Grenze gehen
merkwürdige Dinge vor sich...
Überall wartet Arbeit.
(beat)
Und jetzt kommen Sie mir mit
einer Häkelgruppe?
MÜLLER
Wissen Sie, die meisten
verbessern sich ja sofort... Aber
es kann doch wohl nicht wahr
sein, dass Doktor Miller
bekannter ist als ich...
CAYLON
(ignoriert sie)
Wenn Sie das daraus schließen,
bitte.
MÜLLER
(fährt fort)
... und dass diese Crew unfähig
ist...
CAYLON
(beleherend)
Na, keine Verallgemeinerungen!
Außerdem ist Ihr Patient der
Warpkern, Doktor Miller versorgt
die Crew. Daher ist sie
zwangsläufig ein wenig bekannter.
MÜLLER
Aber ich bin der Erste Offizier,
oder?
CAYLON
Ist Ihr Selbstwertgefühl
angekratzt worden?
MÜLLER
Vielleicht ein bisschen.
CAYLON
(schmunzelt)
Dann schlage ich vor, Sie gehen
zu Doktor Miller, Commander
Mill... oh, pardon, Müller.
Plötzlich bekommt Caylon eine Art Hustenanfall.
CAYLON (CONT'D)
(nach mehrmaligem
Husten)
Pardon...
Dann muss er erneut husten, doch diesmal scheint es gar
nicht aufzuhören.
MÜLLER
Captain?...
(besorgt)
Frederick!
Caylon hustet immer stärker, hat offenbar große Probleme
Luft zu holen.
Müller springt mit einem Satz zum Intercom.
MÜLLER (CONT'D)
Müller an Krankenstation!
Medizinischer Notfall! Eine
Person!
MILLERS KOMSTIMME
Verstanden!
Müller geht hektisch zum Captain, der immer weiter hustet
und nach Luft ringt, greift ihm unter die Arnme und eilt so
schnell es mit einem schweren Mann unter den Armen geht zur
Tür hinaus.
CUT TO:
6 INT. ANTARES - KRANKENSTATION - SPÄTER 6
Caylon liegt - offenbar mit Beruhigungsmitteln ruhig
gestellt und mit einer kleinen Sauerstoffmaske auf dem Mund
- auf dem zentralen Bett der Krankenstation.
Miller untersucht ihn und sieht des öfteren auf den großen
Wandschirm, während Müller unruhig daneben steht und vor
Nervosität scheinbar an einem Fingernagel herumnagt.
MÜLLER
Vielleicht hat er nur einen durch
Stress bedingten leichten
Hustenreiz.
MILLER
(sarkastisch)
Und erstickt deshalb fast?
MÜLLER
Sowas soll es geben...
MILLER
(zynisch)
Wer ist hier der Doktor? Müller
oder Miller?
MÜLLER
Sehr amüsantes Wortspiel.
Die Kamera fährt langsam, dann immer schneller auf Caylon
zu.
MILLER
Danke.
Schließlich rast die Kamera auf Caylons Brust zu. Wir rasen
durch Fleisch und andere Gewebe, Blutbahnen. Dann bleibt
die Kamera inmitten eines Nervenkanals stehen. Plötzlich
beginnt es scheinbar zu blitzen, blendendes Licht
durchzuckt unregelömäßig und immer schneller den
Nervenstrang.
PLötzlich rast der Nerv aus dem Bild und wir wechseln zu
der vorherigen Einstellung.
Caylon schnellt hoch, ist plötzlich hellwach und hustet
erneut stark.
Nebenbei bildet sich ein nasser Fleck an seinem Hosenbein,
während der Husten aufhört.
MILLER (CONT'D)
Ah, weilen wir wieder unter den
Leben...
(sie sieht den Fleck auf
Caylons Hose)
Oh...
Caylon errötet.
CAYLON
Verdammt... Das bleibt unter
Ihrer Schweigepflicht, Doktor...
(zu Müller)
DAs gilt für Sie auch, Nicole.
MÜLLER
Ich werde dann mal gehen.
CAYLON
Gut, Sie haben das Kommando!
MÜLLER
Verstanden
Müller verlässt eiligen Schrittes die Krankenstation.
CAYLON
(ruft Müller zu)
Ach, Nicole...
Müller bleibt im Türrahmen stehen und dreht sich um.
CAYLON (CONT'D)
Danke!
Müller nickt, verlässt dann endgültig die Krankenstation.
Die Doppeltür aschließt sich hinter ihr.
CAYLON (CONT'D)
(zu Miller)
Doktor, das ist mir unglaublich
unangenehm... Das ist mir heute
morgen schon mal passiert.
Miller geht auf und ab. Wir sehen, dass die Krankenstation -
bis auf die beiden Führungsoffiziere und eine
Krankenschwester - leer ist.
MILLER
Mir ist das ein Rätsel... Was
haben ihre Lungen mit ihrer Blase
zu tun? Überhaupt... Warum haben
Sie diese Beschwerden?
CAYLON
Dafür sind Sie da, um das
heruaszufinden. Äh, haben Sie ein
Tuch?
Miller geht zu ihrer Arbveitskonsole und holt drei weiße
Stofftücher, in der Größe eines Taschentuches.
Caylon nimmt sie und tupft damit seine Höse etwas ab.
CAYLON (CONT'D)
Das tut mir sehr leid. Ich muss
dringend die Uniform wechseln.
MILLER
(leicht angewidert)
Bitte... Ich... bin sowas
gewohnt, das muss Ihnen nicht
unangenehm sein.
(beat)
Haben Sie sonst noch Beschwerden?
CAYLON
(denkt kurz nach)
Nein, nichts, was ich sonst nicht
auch hätte.
MILLER
Das heißt?
CAYLON
Na ja, das normale. Mal ein wenig
Bauchschmerzen, mal leichte
Blähungen, mal Kopfschmerzen.
Nichts außergewöhnliches.
MILLER
Ja, das ist nichts
ungewöhnliches. Ich habe auch
nichts Anormales feststellen
können. Auch keine Erkältung oder
Asthma... Es scheint nur eine
Reizung ihrer Atemwege zu
geben...
CAYLON
Eine Reizung?
MILLER
(nachdenklich, starrt
auf den Monitor)
Ja... Eine Reizung. Wodurch
werden Ihre Atemwege gereizt?
Plötzlich gleiten die beiden Flügel der Tür zur
Krankenstation auseinander und Beem kommt, von einem
Crewmitglied gestützt, hinein. Er sieht kreideblass aus.
Miller verlässt sofort den Captain und eilt zu Beem und dem
Offizier.
MILLER (CONT'D)
Was fehlt ihm?
CAYLON
Auf der Brücke klagte er über
Schwindelkeit und war ganz blass.
Dann brach er unter Schmerzen
zusammen und meinte er hätte
Herzstechen oder so was...
MILLER
Zur Seite, bitte!
Caylon weicht beiseite und von dem Bett hinunter. Der
Offizier und Miller legen Beem auf das Bett.
MILLER (CONT'D)
Mister Beem?
BEEM
(schwach)
Ja...
Miller untersucht Beem, während der Offizier zurücktritt
und neben Caylon stehen bleibt. Der Offizier blickt
zufällig nach unten und bemerkt den dunklen Fleck an
Caylons Hose.
OFFIZIER #1
Äh...
CAYLON
Fragen Sie nicht.
(beat; streng)
Haben Sie nicht zu tun?
OFFIZIER #1
(nickt)
Ja, Sir.
Der Offizier verlässt schnell die Krankenstation.
MILLER (O.S.)
Schon wieder!
In einer neuen Einstllung sehen wir nun das Biobettm, auf
dem ein nach wie vor kreidebleicher, aber nun wohl
schmerzfreier Beem liegt.
CAYLON
Doktor?
MILLER
(zu Beem)
Geht es Ihnen soweit gut?
Beem nickt schwach.
BEEM
Es geht...
MILLER
(zu caylon)
Schon wieder habe ich einem
Patienten ein die
Nervenleitfähigkeit blockendes
Serum verabreicht - und? Es
wirkt. Sofort geht es meinem
Patienten besser!
Der Doktor geht zu einem Intercom und ruft die
Krankenschwester, Sarah Parker.
MILLER (CONT'D)
Doktor an Parker!
PARKERS KOMSTIMME
Parker hier!
MILLER
Haben Sie was gegen ein paar
Überstunden?
PARKERS KOMSTIMME
Immer!
MILLER
Also dann, los geht's!
Miller macht sich gerade auf den Weg zurück zu Caylon, als
wir ein seltsames Geschrei hören und die Türen der
Krankenstation sich öffnen.
Torlan stürzt herein, fässt sich mit seinen beiden Fingern
an seine Fühler.
TORLAN
(nervös, laut)
Ah! Ich drehe gleich durch! Bei
Andors Kraft, was ist das?
MILLER
Was?
TORLAN
Meine Fühler...
(er sieht den Captain)
Es ist etwas sehr privates.
Miller seufzt und deutet auf eines der Bette im
Hintergrund.
MILLER
Kommen Sie!
Torlan setzt sich schließlich auf die Bettkante, während
Miller ihn untersuchen will, doch der Andorianer, der nach
wie vor mit seinen Händen die Fühler hält, sträubt sich.
TORLAN
Der Vorhang!
Miller zieht gehorsam den hellen, seidenen Vorhang zu.
Einstellung auf Caylon, der verdutzt und nachdenklich das
Geschehen beobachtet, während er mit verschränkten Armen
wartend auf und ab geht.
In der vorherigen Einstellung sehen wir nun, wie Torlan nun
seine Fühler loslässt, die sofort wie verrückt anfangen,
sich in alle Richtungen zu drehen und zu winden.
TORLAN (CONT'D)
Ah... Oh nein... Ah!
Er greift wieder nach seinen Fühlern und hält sie still.
TORLAN (CONT'D)
Sie können sich nicht vorstellen,
wie sich das anfühlt...
MILLER
Nicht wirklich.
TORLAN
(kribbelig)
Wie ein einziger, dauerhafter...
Wie nennen Sie das? Orgamas?
MILLER
Nein.
(schluckt)
So ähnlich. Seit wann haben Sie
diese... Beschwerden?
TORLAN
Seit zehn Minuten spielen sie
verrückt, wobei sie seit einigen
Stunden jucken.
MILLER
Haben Sie irgendwelche Pflanzen
angefasst?
TORLAN
Nein! Ich war den ganzen Tag im
Frachtraum und habe Kisten
gestapelt.
MILLER
Ich habe den Eindruck, es handelt
sich um eine Art allergische
Reaktion...
(hält inne)
Einen Moment!
Sie greift in die Tasche ihres dunkelblauen Doktorkittels,
holt die moderne Spritze mit dem von ihr beschriebenen
Serum hervor und injiziiert es Torlan am Oberarm. Der
Andorianer guckt benommen nach der Injektion.
TORLAN
Was war das?
MILLER
Eine Art Beruhigungsmittel...
Wirkt es?
TORLAN
Nun ja... Der juckreiz ist weg
und...
(er nimmt die Hände von
den Fühlern)
Ah...
Die Fühler hängen etwas schlaff herunter. Offenbar haben
sie sich vorübergehend beruhigt.
In einer kurtz eingeschobenen Einstellung sehen wir nun den
auf dem Bet liegenden Beem und Caylon, die sich
unterhalten.
BEEM
(noch immer schwach)
Was treibt Sie denn hierher, Sir?
CAYLON
Husten. Oder sowas in der Art.
Und ... andere Beschwerden.
(beat)
Und Sie? Ein Herzinfarkt?
Beem richtet sich auf und setzt sich auf die Bettkante.
BEEM
Akute Atemnot und Herzstechen.
CAYLON
Ah ja... Haben Sie eine Ahnung,
was unser tapferer Andorianer für
Sorgen hat.
BEEM
Muss irgendwas mit seinen Fühlern
sein. Ich bin froh, dass ich
solche Dinger nicht habe...
CAYLON
(schmunzelnd)
Dafür haben Andorianer andere
"Dinge" nicht, auf die sie nicht
gerne verzichten würden...
In dem Moment zieht Doktor Miller den Vorhang beiseite und
kommt mit Torlan näher. Vor Caylon bleibt sie stehen.
MILLER
Was zum Teufel ist das?
AUF Miller, dann...
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
7 INT. ANTARES - KRANKENSTATION - FOLGEND 7
Die Kamera bewegt sich mit Miller mit, die auf und ab geht,
während Beem, Caylon und Torlan ihr zuhören.
MILLER
Sie alle drei hatten äußerst
merkwürdige Krankheitssymptome,
aber Ihnen scheint nichts zu
fehlen. Sie wirken ansonsten
allesamt kerngesund.
BEEM
Ich fühle mich aber nicht so...
MILLER
Sie fühlen sich schwach durch
Sauerstofmangel, da Sie durch das
Herzstechen Panik hatten, tief
durchzuatmen. Das ist alles.
(beat)
Wo bleibt eigentlich...
Plötzlich öffnent sich die Tür und ein Offizier betritt,
geführt von SARAH PARKER, Doktor Millers dunkelhäutige,
junger Krankenschwester, die Krankenstation.
PARKER
(ruft hektisch)
Doktor Miller! - Schnell!
Miller eilt herbei und führt den Offizier auf das Biobett.
Beem nickt und steht von der Kante auf.
MILLER
Was fehlt Ihnen?
PARKER
Ich war auf dem Weg hierher, als
ich ihn bewusstlos auf der Erde
fand!
MILLER
Ich denke, er kann selber
sprechen...
PARKER
(nervös)
Ja, natürlich, Sie haben Recht,
ich rede mal wieder viel zu viel,
was sowieso niemanden
interessiert und ich sollte nicht
immer so einnehmend sein.
Es tut mir leid, aber Sie wissen
ja, wie ich bin...
Alle sehen sie skeptisch an.
PARKER (CONT'D)
Ich... werde...
MILLER
Ich möchte einfach Ruhe haben.
Caylon, Beem, Torlan und Parker nicken.
Miller wendet sich dem Offizier auf dem Bett zu.
OFFIZIER #2
Ich habe seit heute morgen so
einen schwarzen Punkt auf dem
rechten Auge. Und vorhin konnte
ich plötzlich auf dem linken Auge
fast nichts mehr sehen und dann
wurden auf dem anderen die
schwarzen Flecken immer mehr
und... Na ja, dann bin ich aus
dem Maschinenraum hierher
gekommen und habe eine
Rohrleitung übersehen...
MILLER
Das erklärt die Beule am Kopf.
Und warum Sie bewusstlos waren.
(holt einen Scanner)
Ich bin zwar kein Augenarzt, aber
ich würde sagen, ihre Sehnerven
sind ausgefallen. Ein Fehler auf
der Netzhaut also. Äh... Moment.
(wendet sich an alle
herumstehenden)
Hätten Sie die Güte, vielleicht
zurück zum Dienst zu gehen oder
wenisgtens ein wenig Abstand zu
nehmen.
Caylon, Parker, Torlan und Beem nicken. Sie verteilen sich
in der Krankenstation, Beem geht zu einem Bett, Torlan
folgt ihm, Caylon setzt sich auf einen Stuhl an Millers
Arbeitskonsole, Parker verschwindet im Hintergrund.
MILLER (CONT'D)
Gut. Also...
(scannt das Auge)
Hm... Seltsam...
Auf dem Bildschirm sehen wir eine schmematische Ansicht des
Auges und der Netzhaut des Offiziers.
MILLER (CONT'D)
Ich begreife das nicht...
(grübelt nach, legt den
Scanner beiseite)
OFFIZIER #2
(besorgt, nervös)
Bin ich etwa blind?
MILLER
Ich glaube kaum... Nicht so
plötzlich.
(beat)
Einen Moment...
(ruft in den Raum)
Sarah, ich benötige Gathryzin
200.
OFFIZIER #2
Bitte was?
MILLER
Keine Sorge. Nur ein
nervenstimulierendes Mittel.
Krankenschwester Parker kommt mit einem Injektionsgerät in
der Hand und reicht es Doktor Miller.
PARKER
Bitte sehr.
MILLER
Danke.
Miller setzt die Spritze an und wir hören ein leises
Zischen.
MILLER (CONT'D)
So, jetzt warten wir ein paar
Sekunden... Sie werden gleich
wohl ein leichtes Kribbeln
verspüren und etwas... "unter
Strom" stehen, wenn man so will,
aber das sollte es auch sein.
Miller und Parker warten ein paar Sekunden, der Offizier
sieht beunruhigt aus. Plötzlich erhellt sich seine Mimik.
OFFIZIER #2
Was war das?
MILLER
Tja, wie die Heilung des Blinden.
PARKER
Sie kennen die Bibel?
MILLER
Ja.
(zum Offizier)
Verschwinden die Punkte?
OFFIZIER #2
Langsam, ja...
PARKER
(zu Miller)
Das ist toll, ich war als kleines
Mädchen Mitglied in einem
Gospelchor...
MILLER
Also immer noch.
Miller will mit dem Offizier reden, wird aber andauernd bon
Parker unterbrochen.
MILLER (CONT'D)
(zum Offizier)
Gut, dann ruhen Sie...
PARKER
Was meinen Sie mit immer noch? Na
ja, egal, auf jeden Fall fand ich
die Bibel schon immer unglaublich
faszinierend, wissen Sie. Und
überhaupt habe ich..
MILLER
(streng, genervt zu
Parker)
Würden Sie bitte die Krankenstation
verlassen, Sarah. Sie sind zwar
immer nervös, aber heute würde ich
das Wort "hyper" voranstellen.
PARKER
(enttäuscht)
Ja, okay, aber wenn Sie mich
brauchen, ich bin in meinen
Quartier. Also wenn...
MILLER
Wegtreten!
Parker verlässt ohne ein weiteres Wort die Krankenstation.
Sie wirkt nervös, spielt mit ihren Fingern.
Caylon kommt näher.
CAYLON
Was war das denn?
MILLER
Das frage ich mich auch.
In dem Moment öffnent sich die Tür der Krankenstation und
Darius Tschernovsky kommt herein, er hält mit seinem linken
seinen linken, ausgestrechten und steif wirkenden Arm.
TSCHERNOVSKY
Ah, Captain, da sind Sie ja! Bei
allem Respekt, aber Ihre
"Strafarbeiten" gehen zu weit.
Ich kann meinen Arm nicht mehr
bewegen! Und meine Hand, die
zittert wie... wie verrückt. Und
ich werde langsam verrückt.
Miller deutet auf einen Stuhl.
MILLER
(seufzt)
Setzen Sie sich!
TSCHERNOVSKY
(sich setzend)
Ist das Parkinson? Ich meine die
Hand?
MILLER
Wohl kaum so plötzlich. Außerdem
gibt es Parkinson so gut wie gar
nicht mehr. Und selbst wenn - die
Behandlung dauert drei Minuten.
(nimmt ein
Messinstrument
Also gut, Sie sagten Ihr Arm sei
taub?
TSCHERNOVSKY
Ja, seit bestimmt... einer halben
Stunde!
Caylon nähert sich.
CAYLON
(gereizt)
Ensign, wenn Sie mir jetzt auch
noch vorwerfen, dass ich daran
Schuld bin, können Sie die Brücke
auch gleich noch säubern!
TSCHERNOVSKY
ES tut mir ja leid, Sir, aber
diese Aufgabe war doch völlig
irrsinnig. Wenn es doch etwas
produkti--
(mit schmerzverzerrter
Stimme)
AU!
Miller hat eine Nadel in Tschernovskys Arm gestochen. Auf
einem Display an der Oberseite der Nadel erscheinen
Zahlenreihen.
MILLER
Hab ich's mir doch gedacht...
Irgendwas stimmt mit Ihren Nerven
nicht mehr. Irgendwie scheint die
Nervenfunktion gestört zu
werden... Ihre Muskeln wissen gar
nicht, dass sie was machen oder
empfinden sollen.
Sie zieht die Nadel aus dem Arm, sticht sie nun etwas
tiefer, näher bei der Hand unter die Haut.
MILLER (CONT'D)
Und hier ist genau das
Gegenteil...
(deutet auf das Display)
Gerade hatten wir zu niedrige
Werte... Aber da sollte ein Wert
von 0,6 sein.
(zu Tschernovsky)
Sie haben 1,1. Ihre Hand spielt
verrückt, weil die Nerven völlig
überlastet sind. Deshalb das
Zittern...
Calyon kommt etwas näher.
CAYLON
Woran kann das liegen?
TSCHERNOVSKY
Das wüsste ich auch gerne...
MILLER
Ich weiß es nicht... So etwas
habe ich noch nie erlebt.
(zu Caylon)
Und ich wette mit Ihnen, dass bei
allen anderen hier die
Nervenaktivität auch unregelmäßig
und falsch ist. Daher sind Ihre
Lungen gereizt, andrerseits Ihre
Blase...
CAYLON
Ich weiß schon...
(beat)
Ich habe eine Befürchtung, aber...
MILLER
Was?
CAYLON
Was die Ursache sein könnte.
MILLER
Was?
CAYLON
Vielleicht eine neue Waffe der
Romulaner.
MILLER
Das würde erklären, warum mehr
und mehr diese seltsamen Symptome
haben...
CAYLON
Gehen wir auf die Brücke!
MILLER
Mister Tschernovsky, wenn jemand
kommt, rufen Sie mich bitte sofort.
(in den Raum)
Falls jemand von Ihnen Schmerzen
oder Müdigkeit verspürt, liegt
das am Medikament! Ich bin mit
dem Captain auf der Brücke!
Die beiden gehen schnellen Schrittes aus der
Krankenstation.
TSCHERNOVSKY
Äh, Doktor... mein Arm!
Caylon öffnet dei Tür der Krankenstation und schiebt Miller
mit seinem linken Arm behutsam hinaus.
CAYLON
Kommen Sie, Doktor, wir müssen
uns beeilen!
CUT TO:
8 INT. ANTARES - TURBOLIFT - MOMENTE SPÄTER 8
Müller und Caylon stehen nebeneinander im Turbolift, auf
dem Weg zur Brücke.
CAYLON
Falls diese eine Art Virus ist,
müssen wir die Kranken nicht
unter Karantäne stellen?
MILLER
Wenn dies eine Krankheit ist, was
wir noch heruafinden müssen,
würde das kaum noch etwas
bringen. Es ist zu spät...
(beat)
Ich muss Ihnen etwas sagen, Sir...
CAYLON
Ja?
MILLER
Was auch immer das ist -
(beat)
Lange wird der Vorrat an
Neuronblockern und
Neuronstimulatoren nicht mehr
reichen... Außerdem ist das keine
Dauerlösung. Wenn die Wirkung des
Medikamentes nachlässt, werden
Sie zwar wieder etwas wacher
sein, aber auch wieder den
Hustenreiz bekommen.
CAYLON
Was heißt das?
MILLER
Wenn dies eine Epedemie ist, müssen
wir die Kranken aufteilen. Die, die
nur leichte Beschwerden haben, und
die mit lebensbedrohlichen. Das
wiederum verstößt schließlich
zwangsläufig gegen meinen
hippokratischen Eid...
CAYLON
Dazu wird es nicht kommen,
Doktor...
(besorgt)
Bestimmt nicht.
CUT TO:
9 INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGENDE SZENE 9
Einige NDs arbeiten an ihren Stationen, Müller sitzt im
Captainsessel, Mestral sitzt an seiner Konsole, als sich
die Tür des Turbolift öffnet.
Caylon und Miller verlassen den Turbolift und gehen direkt
zu Mestrals Konsole. Der Vulkanier sitzt dort, sieht etwas
benommen aus.
Müller, die das Kommando inne hat, steht auf, Caylon hebt
aber eine Hand und weist sie so an, sitzen zu bleiben.
CAYLON
Bleiben Sie ruhig sitzen, ich
komme gleich zu ihnen!
Miller und Caylon gehen weiter zu Mestrals Station.
CAYLON (CONT'D)
Mestral, wir brauchen Ihre Hilfe!
MESTRAL
(verwirrt
Äh, ja... Gerne, Captain.
(sieht Miller)
Ah, Doktor, es freut... es ist...
schön... sie zu.
CAYLON
Alles in Ordnung?
MESTRAL
Ich... Ich habe Probleme, meine
mentale Konzentration aufrecht zu
erhalten. Ich scheine...
erschöpft zu sein.
Miller sieht mit besorgtem Gesicht Captain Caylon an.
CAYLON
Nun gut, scannen Sie bitte nach
sämtlichen ungewöhnlichen
Strahlenanomalien! Also Strahlen,
die hier nicht sein sollten.
(beat)
Verstanden?
MESTRAL
(zögernd)
Ja, ich...
(widmet sich seiner
Konsole)
Das dauert ein paar Sekunden...
Nach etwa fünf Sekunden ist der Scan beendet, was durch ein
Piepen signailisert wird.
MESTRAL (CONT'D)
Nein, nichts ungewöhnliches,
soweit ich das sehen kann.
MILLER
Keine schädlichen oder
unbekannten Strahungsarten?
MESTRAL
(schüttelt den Kopf)
Nein, nichts auf den Sensoren.
CAYLON
Irgendwelche romulanischen
Schiffe oder andere zunbekannte
Schiffe?
MESTRAL
(sieht auf einen anderen
Monitor)
Nein, ebenfalls nichts. Wir sind
seit fast elf Stunden keinem
Schiff begegnet. Das letzte war
der Frachter der Pakleds...
Miller fährt durch ihre Haare, wir sehen, dass sie sehr
nachdenklich ist.
MILLER
(zu Caylon)
Also gut... Besser gesagt schlecht.
Das heißt nun, dass wir das gesamte
Schiff durchscannen müssen. UNd ich
muss diese Krankheitserreger
finden. Was wir gesehen haben,
diese Beschwerden... Das könnte
erst der Anfang sein.
CAYLON
Ich werde veranlassen, dass das
gesamte Schiff untersucht wird.
MILLER
Vornehmlich bite die
Lüftungsschächte. Ich befürchte,
über die haben sich diese Erreger
verbreitet. Ich brauche einige davon
zu Untersuchungszwecken.
CAYLON
Und es gibt keine andere
Möglichkeit?
MILLER
Nein, es muss sich um einen Virus
handeln. So etwas habe ich aber
noch nie gesehen...
CAYLON
Also wissen wir auch nicht, ob
diese Symptome nur Vorboten einer
eventuell tödlichen Krankheit
sind...
MILLER
Nein, aber ich befürchte, dass
sie tödlich ist. Wenn man nichts
gegen diese merkwürdige
Nervenstörung unternimmt.
Und wie gesagt, das Medikament
dafür reicht nicht für alle...
Das Interkom piepst.
TSCHERNOVSKYS STIMME
Doktor... Sie werden hier
gebraucht!
Miller geht zum Interkom und antwortet.
MILLER
Ich komme. Mestral, Sie kommen
bitte mit!
(zu Caylon)
Sie wissen, was ich suche?
CAYLON
Befehl verstanden, Sir!
MILLER
(lächelt matt)
Gut, und dann legen Sie sich
bitte hin. Ihr Körper ist durch
das Medikament geschwächt.
CAYLON
(seufzt)
In Ordnung, Doktor.
Miller nickt, sie und Mestral gehen in den Turbolift, um
zur Krankenstation zu fahren.
Caylon geht zu Müller, die auf seinem Sessel sitzt.
MÜLLER
Was ist nun los?
CAYLON
(leise)
Eine Seuche... wahrscheinlich.
Wir müssen das ganze Schiff nach
der Quelle von noch unbekannten
Krankheitserregern durchsuchen.
(beat)
Hoffen wir das Beste...
AUF Caylon, dann...
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
10 INT. ANTARES - KORRIDOR 10
Zwei männliche Offiziere befinden sich im Gang, während
auch um sie herum reges Treiben herrscht, Offiziere gehen
eiligen Schrittes durch den Gang.
Einer der beiden Offiziere steht auf einer Leiter, eine
Deckenplatte ist offenbar herausgenommen worden. Mit einem
Messinstrument untersucht er den über ihm liegenden
Lüftungsschacht.
CUT TO:
11 INT. ANTARES - KORRIDOR - ZEITGLEICH 11
Ein männlicher und ein weiblicher Offizier eilen mit einem
Messinstrument durch den Korridor.
CUT TO:
12 INT. ANTARES - FRACHTRAUM 12
Eine ganze Reihe von Crewmitgliedern untersucht den
Frachtraum, ein Offizier bleibt vor einer der nénsurischen
Frachttonnen stehen.
OFFIZIER #3
(sieh auf sein
Messinstrument)
Mein Gott... Hier ist alles
verseucht...
SMASHCUT TO:
13 INT. ANTARES - KRANKENSTATION - SPÄTER 13
BLICK DURCH EIN MIKROSKOP
In einem runden Ausschnitt sehen wir auf einem hellblauen
Hintergrund ein mehrzelliges Geschöpf, das mit zahlreichen
Tentakeln ausgestattet zu seins cheint. Es pulsiert, seine
Tentakel blitzen ab und an in einer Art elektrischem
Funkeln.
KAMERAFAHRT DURCH DIE KRANKENSTATION
In der Krankenstation befinden mittlerweile rund fünfzehn
Offiziere, darunter nach wie vor Beem, Torlan und
Tschernovsky sowie Mestral und weitere, unbekannte
Offiziere.
Miller, bene noch zum Mikroskop heruntergebeut, kommt hoch
und dreht sich in Richtung von Commander Müller und Captain
caylon, die neben ihr stehen.
Müller sieht nun durch das Mikroskop, während sich Miller
an Caylon wendet.
MILLER
Das sind genau diesselben
Viecher, die ich auch im
Blutkreislauf und in den
Lymphbahnen von allen hier
anwesenden entdeckt habe. Es
scheinen merhzellige, winzige
Parasiten zu sein, die sich in
markanten Hirnbereichen
festsetzen und die dortigen
Nervenstränge anzapfen. Sie
kontrollieren dadurch quasi
einige unserer Organe und
Körperfunktionen. Und Sie gehen
damit nicht gerade sehr
verantwortungsvoll um...
CAYLON
Und wie machen die das?
MILLER
Das beunruhigt mich ja gerade.
Ich weiß weder, wie sie da genau
hinkommen, noch was sie da genau
machen, noch wie man sie dort
herauskriegt. Ich müsste das
gesamte Hirn auseinander nehmen.
Bei Lieutenant Beem befinden sich
alleine um die achttausend von
diesen Dingern im Hirn, die
meisten in dem Bereich, der den
Herzmuskel sowie den Kreislauf
steuert. Ich weiß nicht, wie
viele es bei Ihnen sind, aber Sie
sind auch infiziert.
(beat)
Ich auch...
Müller wendet sich vom Mikroskop ab und nimmt an der
Unterhalung teil.
MÜLLER
Reizend, nicht wahr?
MILLER
Furchtbar reizend, ja.
(beat)
Wie auch immer. Aus irgendeinem
Grund leiten sie elektrische oder
andersgeartete Reize über das
Nervensystem und schwächen so die
Nervenleitfähigkeit.
Die Folgen sind Schmerzen, die
unnatürlich stark sind und die
man gar nicht haben sollte, oder
das Ausfallen von
Körperfunktionen. Die Neuronen,
also die Nervenzellen werden in
ihrer Funktion der
Datenübermittlung irgendwie
gestört.
MÜLLER
Die höchste Konzentration
befindet sich im Frachtraum. Die
Ware vom Planeten Nénsus scheinen
die Überltäter zu sein. Das
Wasser ist völlig verseucht.
CAYLON
Aber die Ware war doch
abgeschlossen...
MÜLLER
Aber nicht gut genug. Torlan ist
eine der Kisten beim Einräumen
heruntergefallen. Sie ist
aufgeplatzt...
CAYLON
Daher weht der Wind.
MILLER
Wir müssen diese Händler, diese
Pakleds, finden. Vielleicht
können die uns weiterhelfen oder
uns die Koordinaten dieses
Planeten geben. - Und das
hoffentlich so schnell wie
möglich.
In dem Moment öffnet sich die Tür der Krankenstation, zwei
Offiziere kommen herein, die eine Frau tragen, die offenbar
bewusstlos ist.
MILLER (CONT'D)
Ich habe jetzt keine Zeit...
Captain, Commander... Sie müssen
diese Pakleds finden. Das
Gathryzin 200 und 300 reicht
nicht mehr lange, und ich habe
keine anderen Arzneien, die die
Neuronenaktivität senken oder
stärken können. Und meine
Assistentin, Ensign Parker, ist
auch ausgefallen. Ich brauche
hier Verstärkung.
CAYLON
(hustet)
Verdammt, jetzt kommt dieser
nervige Husten wieder...
MILLER
Wenn es schlimmer wird, kommen
Sie bloß her, Sir. Also dann!
Miller geht nun zu den drei Offizieren, die soeben die
Krankenstation betreten haben.
MÜLLER
(zu Caylon)
Das ist Gabriella DaSilva...
CAYLON
Aus Ihrer Häkelgruppe wird wohl
vorerst nichts...
MÜLLER
(lächelt matt)
Wohl nicht. Mh...
(mit schmerzverzerrtem
Gesicht)
Ah...
Caylon sieht besorgtr seinen Ersten Offizier an. Miller
hält beide Hände auf ihren Bauch.
CAYLON
Alles okay?
MÜLLER
Ja, ich... ich habe nur Probleme
mit meinem Stuhlgang.
(leiser)
Besser gesagt ich habe keinen.
CAYLON
(ernst)
Sie sollten besser hierbleiben.
MÜLLER
(verkrampft)
Solange ich stehen kann, werde
ich Ihnen helfen. Kommen Sie, wir
haben zu tun!
AUF Caylon, dann...
TIMECUT TO:
14 EXT. WELTRAUM - ANTARES UND PAKLEDSFRACHTER 14
Ein heruntergekommener, braun-roter Frachter, der ungefähr
so halb so groß ist wie die Antares ist, befindet sich in
geringer Distanz zur Antares, die sich ihm mit langsamer
Geschwindigkeit nähert, dann aber abbremst und zum
Stillstand kommt.
CAYLON (V.O.)
Computerlogbuch der Antares, 21.
Oktober 2156. Nach über drei
Tagen Suche haben wir durch
Hinweise von Händlern einer
enolianischen Minenkolonie das
Schiff der Pakleds gefunden, das
uns die Fracht vom Planeten Nénsu
verkauft hat.
DISSOLVE TO:
15 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 15
Die Krankenstation quillt nur so über von patienten, auf
dem Hauptbiobett liegt Müller, die schwach aussieht, so,
als ob sie im Sterben liegt, und offenbar starke
Schmerzmittel bekommen hat.
CAYLON (V.O.)
Die Lage an Bord hat sich derweil
verschlimmert, jedes Crewmitglied
weist Krankheitssymptome auf und
hat in irgendeiner Form Schmerzen
oder Ausfälle. Mehr als zehn
Crewmitglied schwebwen in
Lebensgefahr. Darunter auch
Commander Müller... Versuche, die
Parasiten mit einer Art
Strahlenterapie abzutöten, hätten
Lieutenant Beem beinhae
umgebracht. Sie scheinen unsere
Körper als Geiseln zu nehmen.
Töten wir sie, töten sie vorher
uns.
16 INT. ANTARES - BRÜCKE 16
Wir sehen Caylon auf seinem Sessel sitzend, im Hintergrund
und an den anderen Station arbeiten lediglich Mestral,
Tschernovsky am Steuer sowie Torlan unüblicherweise an der
Waffenkonsole, sowie drei weitere, unbekannte Offiziere.
Auf dem Wandschirm sehen wir die zwei Pakleds, im
Hintergrund sehen wir große Frachthallen, die keinen allzu
gepflegten Eindruck machen.
CAYLON
(zum Wandschirm)
Könnte es nicht sein, dass Sie
uns dieses Zeug nur andrehen
wollten zu diesem Spottpreis,
weil Sie es loswerden wollten?
PAKLED #1
Was?
CAYLON
(steht ruckartig auf)
Sie haben uns hintergangen! Das
ist Betrug. Die gesamte Fracht
ist verseucht mit unbekannten
Parasiten. Meine Crew wohl
sterben, wenn Sie uns nicht sagen
können, was für eine Krankheit
das ist! Oder was man dagegen
machen kann!
PAKLED #2
Was meinen Sie, Mister?
Caylon wirkt sehr greizt, hustet noch einmal. Sein Husten
hört sich so an, als ob er deutlich schlimmer geworden sei.
CAYLON
(verärgert)
Torlan, schießen Sie denen einen
Warnschuss vor den Bug!
Torlan nickt, ein Piepen signalisiert, dass eine der
Phasenkanonen abgefeuert wurde.
PAKLED #1
Was sollen das?
Die Pakleds unterbrechen die Verbindung, auf dem Schrim
wechselt das bIld zu dem Antlitz ihres Frachters.
CAYLON
Ich glaube, ich spinne!
MESTRAL
(benommen)
Wir... haben sie wohl...
provoziert. Hoffentlich flüchten
sie nun nicht.
CAYLON
Ich werde Sie jetzt verängstigen,
Mestral.
(zu Torlan)
Torlan, schießen Sie einen
Torpedo ab und lassen Sie ihn
fünfzig Meter vor ihrer Hülle
detonieren!
(beat)
Mal sehen, wer hier wen
provoziert.
17 EXT. WELTRAUM - ANTARES UND PAKLEDSFRACHTER 17
Ein Torpedo fliegt dem Pakledfrachter von der Anteres
entgegen und detoniert kurz vor der Hülle der Pakleds.
CUT TO:
18 INT. ANTARES - BRÜCKE - FOLGEND 18
Wie zuvor. Mestral sieht überrascht auf, als seine Konsole
piepst.
MESTRAL
Alle Achtung, Sir. Es scheint zu
funktionieren. Sie rufen uns...
Oh, doch nicht... Sie schicken
uns Koordinaten zu. Es scheint
sich um einen Planeten zu
handeln.
CAYLON
Sicher?
MESTRAL
Das steht hier.
CAYLON
Wie weit entfernt ist er?
MESTRAL
Elf Lichtjahre entfernt.
CAYLON
Gut...
(zu Tschernovsky)
Mister Tschernovsky, setzen Sie
so schnell wie mög--
(hustet)
möglich einen Kurs, mit maximaler
Geschwindigkeit. das ist die
einzige Chance, die wir haben.
TORLAN
Warum fliegen wir nicht zur Erde
zurück?
TSCHERNOVSKY
Weil das viel zu lange dauert.
Die Erde ist viel weiter
entfernt, wir bräuchten Wochen
zurück.
CAYLON
Ja, und dann sind wir
wahrscheinlich
(hustet)
alle tot oder nicht mehr fähig,
dieses Schiff zu steuern.
Geschweige denn ein Heilmittel zu
entwickeln. Die Nénsu sind
(hustet)
die Quelle dieser Parasiten.
TORLAN
(kratzt an seinem
Fühler)
Vielleicht sind sie diese
Parasiten.
CAYLON
Hoffen wir nicht.
MESTRAL
Es wäre denkbar. Vielleicht
wollen diese Parasiten uns nur
dazu treiben, zu ihrem Planeten,
zu ihrer Heimat zurückzufliegen.
CAYLON
Hoffen wir, dass da so einfach
ist.
TIMECUT TO:
19 EXT. WELTRAUM - ANTARES FLIEGT AUF PLANETEN ZU 19
Die Antares fliegt mit hoher Impulsgeschwindigkeit auf
einen grün schimmernden Planeten zu, der auf seinen Sonnen
abgewandten Seite offenbar mit beleuchteten Städten
überzogen ist, kleine, leuchtende Punkte zeigen sich im
fast schwarzen, tiefdunklem Grün.
CAYLON (V.O.)
(mit schwacher Stimme)
Computerlogbuch der Antares, 28.
Oktober 2156. Eine Woche hat es
gedauert, bis wir...
(hustet)
... den Planeten Nénsu gefunden
haben. Die Lage an Bord ist
schlimmer als alles, was man sich
vorstellen kann.
Auch Doktor Miller ist
angeschlagen, drei Offiziere
mussten bereits sterben, die
verbliebene Hälfte der Crew--
(hustet)
... siecht nur noch so vor sich
hin. Siebzehn Offiziere, darunter
glücklicherweise Miller und ich,
können noch realtiv problemfrei
arbeiten. Doktor Miller meint,
ihr dringend benötigtes
Medikament zögert das Versagen
wichtiger Organe immer schlechter
hinaus und wird wohl nur noch
einen TAg reichen. Ich hoffe,
dass die Nénsu uns helfen können.
Wir treten gerade...
(hustet)
... in den Orbit von Nénsus ein.
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
20 EXT. WELTRAUM - ANTARES IM ORBIT DES PLANETEN NÉNSUS 20
Die Antares schwebt im Orbit von Nénsus. Nach wenigen
Sekunden sehen wir, wie ein Shuttel den Shuttlehangar des
Schiffes verlässt und auf den Planeten zusteuert.
CAYLON (V.O.)
Computerlogbuch der Antares,
Nachtrag: Der Kanzler der Nénsu
hat uns in die Hauptstadt des
Planeten eingeladen. Ihm zufolge
sei die Krankheit bekannt und man
habe ein sehr effizientes und
schmerzloses Heilmittel, um die
Parasiten abzutöten.
DISSOLVE TO:
21 EXT. NÉNSU - TAG 21
Die Oberfläche des Planeten ist genauso grün wie sie vom
WQeltraum aus aussieht. Das Shuttler der Antares fliegt an
der Kamera vorbei und rast durch eine Art Tal. Unter dem
Shuttle, neben ihm: Überall sind Bäume, es sieht aus wie
ein einziger großer Regenwald. In noch einiger Entfernung
sehen wir eine silber glänzende Stadt, einige hohe Gebäude
stechen hervor. Nur die silberne, strahlende Farbe macht
die Hauptstadt der Nénsu leicht erkennbar. Ihre Architektur
verschmilzt mit riesigen Hügel, auf dem sie gebaut ist, und
dem unendlichen Wald um sie herum.
Der Himmel des Planeten ist in einer Mischung aus hellblau
und einem leichten Grün gehalten, Regenwolken sind am
Horizont zu erkennen, trotzdem breitet die hell
orangefarbene Sonne des Planetensystems ihr Licht auf der
Oberfläche aus.
CUT TO:
22 EXT. HAUPPTSTADT DER NÉNSU - LANDEPLATTFORM - TAG 22
Das Shuttle landet auf einer Plattform, die offenbar tiefer
gelegen ist und sich scheinbar mitten im dichten Dschungel
befindet. Von der betonartigen Plattform führt eine Brücke
in ein gläsernes Gebäude. Während das Shuttle landet,
kommen der KANZLER der Nénsu sowie ein Dutzend Begleiter,
zehn Soldaten, ein Arzt sowie ein Assistent, auf der Brücke
näher.
Caylon und Doktor Miller verlassen das Shuttle.
CAYLON
(sieht sich um)
Der Planet scheint nur von
Dschungel bedeckt zu sein. Ein
Paradies, fast unberührt...
MILLER
Wir dürfen nicht zu lange hier
bleiben, höchstens drie Stunden.
Das Sauerstoffniveau der Luft ist
für uns zu hoch, ihre Lungen
dürften sich aber darüber freuen.
CAYLON
(hustet)
Na ja... W- Wie sieht's mit ihren
Haaren aus?
MILLER
Im Moment scheint der Ausfall
abzubremsen. Aber wie lange weiß
ich nicht.
(hört aufmerksam)
Hören Sie das?
CAYLON
Ja, Tiere und irgendwelche
Insekten wahrscheinlich.
Die Delegation des Kanzlers rückt näher, sie sind noch etwa
zwanzig Meter entfernt.
MILLER
Sehen Sie!
Der Doktor deutet mit einem Finger auf einen Baum, von dem
sich ein Tier herabschwingt, das beharrt ist und an eine
Mischung von Affe und Katze erinnert. Es kommt näher und
baut sich vor Miller auf. Es reicht bis zur Mitte ihres
Oberschenkels. Das Tier gibt fremdartige Laute von sich.
Der Kanzler und seine Begleiter sind nun angekommen und
bleiben etwa drei Meter von Caylon und Miller entfernt. Sie
haben eine humanoide Körperform, ihre Haut ist auffallend
dunkel, wirkt stellenweise fast transparent. Nur die
Tatsache, dass sie sieben anstatt fünf Fingern haben und
ihre grünen Augen fallen sofort ins Auge. Der Kanzler trägt
ein weites und scheinbar lockeres Gewand und ist der Größte
de Gruppe, seine Begleiter tragen Uniformen oder etwas, das
wie ein Anzug aussieht.
KANZER
(höflich, freundlich)
Seien Sie gegrüßt, Mensch Caylon.
CAYLON
(verbeugt sich leicht)
Sie ebenso, Kanzler. Ich bedanke
mich für Ihr schnelles
Hilfsangebot.
(hustet)
KANZLER
Das ist nicht der Rede wert. Wir
lieben Kontakt mit anderen,
allerdings fürchten wir den
Weltraum. Wir hätten die
Technologie, ihn zu bereisen,
ziehen es aber vor, ihn zu
meiden.
CAYLON
Da entgeht Ihnen aber viel.
KANZLER
Vor allem viele Gefahren.
(sieht zu Miller und dem
Tier)
Das werden Ihre Retter sein.
CAYLON
(verwirrt)
Wie bitte?
KANZLER
Sie werden gleich alles sehen.
CAYLON
Gut.
(beat)
Darf ich Ihnen meine Begleiterin
vorstellen?
(deutet auf Miller)
Das ist Doktor Miller, meine
Schiffsärztin.
KANZLER
Ein reizender Anblick, Doktor.
MILLER
Ich oder das Tier?
Caylon zuckt zusammen, als er Millers Bemerkung hört, ist
schließlich sichtlich erleichtert, dass der Kanzler die
Bemerkung als das versteht, was sie war: ein Witz. Er kommt
nun leicht näher, woraufhin das Tier an Millers Bein die
Flucht ergreift, auf einen Baum springt und im Dickicht der
Bäume verschwindet.
KANZLER
(lacht)
Humor! Wir werden uns immer
ähnlicher. Nun, würden Sie mich
begleiten, Captain Caylon?
CAYLON
(nickt)
Gerne.
Der Kanzler und seine Gefolgschaft drehen um, Caylon und
Miller folgen ihnen.
CAYLON (CONT'D)
(flüstert Miller zu)
Lassen Sie mich bitte sprechen,
ja?
MILLER
(lächelt, flüstert
zurück)
Wie Sie meinen.
Die Gruppe setzt ihren Weg über die Brücke fort. Die Kamera
fährt zurück, weg von der Gruppe, und wir sehen den unter
der Brücke liegenden Bach klaren Wassers, an dem sich
zahlreiche der eben beobachteten Tiere aufhalten. Es
scheint, als ob einige von ihnen nach oben sehen.
CUT TO:
23 EXT. NÉNSUS - WALD UND BACH UNTER BRÜCKE - TAG 23
An dem eben beschriebenen Bach hat sich eine große Gruppe
der Tiere versammelt. Sie trinken wasser oder waschen sich.
Plötzlich kommen aus dem Gebüsch blitzschnell Projektile,
die einige der Tiere treffen, die anderen ergreifen -
scheinbar laut fluchend - die Flucht. Nénsurische Soldtane
kommen aus dem Wald und nehmen die Kadaver der erlegten
Tiere auf.
Die Kamera fährt nach oben, wo wir die Brücke und Teile des
gläsernen Gebäudekomplexes sehen, dann...
CUT TO:
24 INT. GEBÄUDEKOMPLEX - TAG 24
Der Kanzler, seine Gefolgschaft, sowie Caylon und Miller
betreten durch das Gebäude, das eine Art große gläserne
Kuppel ist. Eine Art Gitternetz überzieht die Hemisphäre,
die Metallstreben dienen wohl zur Stabilität. Es erweckt
den Eindruck eines Käfigs.
An einem der viereckigen Bereiche an der Unterseite fehlt
das Glas, dies ist der Eingang des Gebäudes, durch das die
Gruppe geht. Caylon ist der vorletzte vor Miller, der
eintritt, als er den Eingang passiert, weicht er erst
erschrocken zurück, als ein Kraftfeld aufblitzt und seinen
Körper in ein blaues Leuchten hüllt.
KANZLER
Keine Sorge. Das dient nur der
Hygenie und dem Schutz vor
Parasiten.
Wie ich es bereits gesagt habe:
Unser Planet ist die Heimat
dieser gefählrichen Geschöpfe.
Wir vermuten, dass sie bei einem
Asteroideneinschlag vor rund
dreihundert Jahren Ihrer
Zeitrechung hier einschlugen.
Calyon und schließlich auch Miller passieren den Eingang
und sehen sich in der großen Halle um. Gespräche und andere
Geräusche hallen in der riesigen Kuppel wider, Es sieht
alles sauber und gepflegt aus, das Erdgeschoss scheint im
an die fünfzehn Meter Meter hoch zu sein. Darüber befinden
sich weitere Etagen, die über eine Reihe von Liften im
Zentrum des Gebäudes erreicht werden können. Einige
Kunstwerke befinden sich hier zur Ausstellung, zahlreiche
Nénsu laufen in dem riesigen Erdgeschiss herum, das 150
Meter im Durchmesser misst.
KANZLER (CONT'D)
Die Parasiten, die ja auch Ihre
Crew befallen haben, verbreiten
wie eine Seuche nach und nach
über den gesamten Weltraumsektor.
Wir tragen dafür die Schuld, das
gestehe ich ein. Aber um zu
verhindern, dass sich die
Parasiten nicht über die gesamte
Galaxie verbreiten, müssten wir
unseren gesamten, ohnehin nicht
großen Warenexport einschränken
oder kontrollieren. Das würde uns
finanziell ruinieren. Sie
befinden sich hauptsächlich im
Wasser unseres Planeten.
CAYLON
Aber Ihre Welt scheint nicht
allzu viel Industrie zu besitzen.
KANZLER
Vieles läuft unterirdisch ab.
Unser Planet war nicht immer so
voller Dschungel. Eine Art
Treibhauseffekt hat diese Welt in
ein derartiges Paradies
verwandelt, als sich die Meere
ausgebreitet hatten und die Erde
fruchtbar machten.
(beat)
Kommen wir zurück zu den
Parasiten. Hital?
Hital, einer der nicht uniformierten Begleiter, ist
offenbar Wissenschaftler.
HITAL
(zu Miller und Calyon)
Sie zapfen Nervenbahnen jedes
Wesens an, das so geartet ist wie
wir, also überhaupt ein
Nervensystem hat. Sie fangen
elektrische Reize ab, absorbieren
sie, und geben einen Teil an
anderer Stelkle wieder ab.
Verschiedene Organe fallen so
aus, zumeist werden die Reize an
Schmerznerven abgegeben. Sie
bringen also das gesamte
energetische Gleichgewicht der
Nerven durcheinander. Es ist ein
qualvoller Tod. Mehr und mehr
Parasiten nisten sich im Hirn
ein, immer mehr Organe fallen
aus. Wird nichts unternommen, ist
man zum Tode verurteilt.
KANZLER
Also, ich denke es wird Zeit,
nicht wahr?
Der Kanzler deutet auf die Aufzüge im Zentrum des Gebäudes.
Due Gtruppe setzt sich dortin in Bewegung, sechs der zehn
nénsurischen Offiziere treten ab und verlassen die Gruppe.
CUT TO:
25 INT. GEBÄUDEKOMPLEX - TAG 25
Caylon, Miller, der Kanzler sowie der Wissenschaftler
befinden sich in einem der gläösernen Aufzüge, der sich nun
schnell in Bewegung setzt und nach oben rast. Die Kamera
schwenkt nach oben, der Aufzug fährt von der Kamera weg
nach oben.
CUT TO:
26 INT. GEBÄUDEKOMPLEX - MEDIZINISCHE ABTEILUNG - TAG 26
Ein gespenstischer Anblick offenbart sich Caylon und
Miller, als sie zusammen mit dem Kanzler und dem
Wissenschaftler Hital den Lift verlassen: Um das Zentrum
mit den Aufzügen herum (sie befinden sich in der dritten
Etage, sie ist etwa vier Meter hoch, die Einrichtung ist in
einem matten Silber gehalten) befindet sich Liege an Liege.
Nénsu liegen auf ihnen, nénsurische Ärzte stehen um sie
herum. Am Kopfende aller Liegen befindet sich eine Art
hoher Tisch Fläche, auf der eines der Tiere liegt, die
Miller bei der nkunft auf dem Planeten gesehen hatte. Kabel
gehen von den Nénsu in Zugänge an den Hälsen der offenbar
ruhig gestellten Tiere, ein Arzt verbindet eine nénsurische
Frau mit einem der Tiere.
KANZLER
Jene Tiere, die Sie ja bereits
kennen gelenrt haben, werden von
uns hier gezüchtet. Wir nennen
sie Ezipen.
MILLER
Was soll denn das? Was machen Sie
hier?
HITAL
Wir stellen eine Blutverbindung
zwischen Nénsu und Ezip her.
Diese Geschöpfe sind für die
Parasiten attraktiver als wir
oder andere humanoide Rassen, da
ihre Nerven wesentlich aktiver
sind als die unsrigen. Die
Prozedur dauert etwa zwei
Stunden, dann werden sämtliche
Parasiten aus ihrem Körper in den
der Ezipen gewechselt haben. Es
ist ein schmerzfreies und
einfaches Verfahren. Dem Blut
unserer Patienten wird ein Mittel
beigefügt, das das Blut der Tiere
vernichtet, bevor es in den
Körper unserer Patienten gelangt.
Die Gruppe beginnt eine Art Führung durch den Saal, Miller
bleibt etwas abseits und nähert sich einer der Liegen. Eine
betäubte nénsurische Frau liegt dort, das Ezip am Kopf der
Liege bewegt sich und räkelt sich - offenbar vor Schmerzen.
Als Miller näher kommt, streckt es eine Hand aus und sieht
Miller mit einem scheinbar traurigen Blick an, stößt eine
Art jaulendes Geräusch aus, ann folgen einige
unverstädnlcihe, leise, immer leieser werdene Laute, bis
das Tier Millers Hand loslässt und erneut von Schmerzen
durchzuckt wird.
Doktor Miller starrt das Wesen entsetzt an.
MILLER
(fasusngslos)
Mein Gott...
TIMECUT TO:
27 INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM DES CAPTAINS 27
Caylon sitzt an seinem Schreibtisch.
CAYLON
Computerlogbuch der Antares,
Nachtrag. Ich habe
(hustet)
das Hilfsangebot der Nénsu
angenommen. In zwei Stunden soll
ich mit dem Transfer meiner Crew
auf die Oberfläche beginnen.
Das Türsignal ertönt.
CAYLON (CONT'D)
Herein!
Miller tritt ein und bleibt nahe der Tür stehen.
MILLER
Die Schmerzmittel sind mir soeben
ausgegangen.
CAYLON
Verstehe. Wir müssen noch zwei
Stunden durchhalten. Sonst noch
etwas?
MILLER
Commander Müller möchte sie gerne
sehen. Und... Ich wollte mit
Ihnen über diese Ezipen reden.
CAYLON
Arme Tiere. Sie scheinen zu
leiden, aber das mussten Tiere
schon immer. Leiden für die
Menschen. Als Nahrung, als
Kosmetik oder... nun ja, als
Heilmittel.
MILLER
Es ist nicht nur das, Sir.
(beat)
Sie haben Mimik. Mimik,
Selbstbewusstsein und Sprache
sind die ersten Zeichen höherer
Intelligenz, zumindest in den
Augen moderner Wissenschaftler...
Diese "Tiere" werden in einigen
Generationen vielleicht
intelligente Wesen sein. Wie Sie
und ich. Ich habe einen Scan
ihres Hirnbereichs durchgeführt.
Diese "Tiere" sind intelligenter
als manch humanoide Spezies.
CAYLON
Aber sie werden doch gezüchtet.
Es gibt dort keine Evolution.
MILLER
Vielleicht schon. Und es geht ja
nur darum, dass sie das Potenzial
haben, eine Spezies wie wir zu
werden. Sie werden anders
aussehen, sicherlich, aber
trotzdem: Wir töten dort Wesen,
die Schmerz empfinden. Die Angst
vor dem qualvollen Tod haben. Sie
wissen, dass sie leben - und dass
sie sterben. Es ist so, als ob
wir einem Menschen mit Tumoren
vollstopfen würden, so dass er
unoperabel, unheilbar krank ist,
nur damit wir nicht sterben
müssen. Nur ist es für diese
Wesen noch schmerzvoller.
CAYLON
Was wollen Sie damit sagen,
Doktor?
MILLER
Was wir und die Nénsu tun, ist
Mord. So schwer es fällt, das
einzusehen. Wir ignoriern
sämtliche moralische und ethische
Werte, wenn wir das Angebot des
Kanzlers annehmen.
CAYLON
(laut)
Und wenn nicht? Dann sterben wir!
Sind Sie so abgestumpft, dass Sie
das nicht interessiert?
MILLER
Abgestumpft scheinen Sie zu sein,
Sir. Bei allem Respekt, aber ich
hatte sie immer für einen
Menschen mit Anstand gehalten.
Wenn Ihnen ethische Frage zu
lästig sind, haben Sie den
falschen Beruf.
CAYLON
Zum Beruf des Captains gehört vor
allem die Fähigkeit,
Entscheidungne zum Wohle der Crew
zu treffen.
MILLER
Auch, wenn wir dadurch großes
Unrecht begehen? Was wäre, wenn
Außerirdische die Menschen so
benutzt hätten?
Denken Sie, wie das unsere
Entwicklung behindert hätte. Wenn
wir uns überhaupt entwickelt
hätten. Es ist Ihre Entscheidung,
Sir.
CAYLON
Und denken Sie bitte an unsere
Aufgabe. Was noch vor uns liegt.
Wir werden gebraucht. Ich weill
hier nicht umsonst sterben.
MILLER
Ja, vielleicht. Ich will auch
nicht sterben, aber auch nicht
mit einer derartigen Sünde leben.
(beat)
Das ist meine Meinung. Ich bin
auf der Krankenstation.
CAYLON
Sind Sie sich sicher. Sind diese
Wesen intelligent?
MILLER
Ja. Glauben Sie mir, ich hatte
mich gefreut, dass wir geheilt
werden würden. Aber nicht so. Das
kann und will ich nicht
verantworten.
(beat)
Können Sie es?
Miller verlässt den Raum. Wir gehen AUF Caylon zu, dann...
CUT TO:
28 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 28
Die Krankenstation ist ein ort des Leidens. Crewmitglieder
liegen auf den Betten und auf der Erde.
Caylon winkt Miller zu, die zu ihm kommt. Die beiden gehen
aus der Krankenstation in...
29 INT. ANTARES - KORRIDOR 29
... den Korridor vor der Krankenstation.
CAYLON
Ich werde noch einmal auf den
Planeten fliegen, um zu einer
Entscheidung zu kommen. Ich...
(sutet)
... habe ein Gespräch beim
Kanzler.
(hustet)
Ich kann nicht einfach so eine
Entscheidung fällen, die uns zum
Tode verurteilt.
(hustet)
MILLER
Ich habe zwar bereits
Sehstörungen, aber ich sehe immer
noch Unrecht.
CAYLON
Vielleicht. Also, ich werde mich
nun auf den Weg machen. Je länger
ich warte, desto mehr sterben...
(hustet; beat)
Ich kann all dies der Crew, aber
auch der Moral gegenüber nicht
verantworten.
MILLER
Sie sind Captain. Sie müssen eine
Entscheidung fällen.
(beat)
Mir ist soeben der Nervenblocker
ausgegangen.
(reicht ihm eine
Spritze)
Das ist die letzte, nehmen Sie
sie. Und unser Vorrat an
Schmerzmitteln sinkt bedrohlich.
Ich habe im übrigen Commander
Müller in ihr Quartier verlegt.
Ich kann ihr nicht mehr helfen.
Ihr gesamtes Verdauungssystem hat
versagt.
CAYLON
Nur wegen dieser verdammten
Fracht... Ich muss los!
Caylon geht nun den Korridor hinunter und verschwindet um
eine Ecke. AUF die nachdenkliche Miller, die ihm
hinterhersieht, dann...
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
30 EXT. NÉNSU - ABEND 30
Erneut sehen wir die Schönheit der Planeteobverfläche, als
das Shuttle der Antares vom Himmel hinabrast und mit hoher
Geschwindigkeit auf die Hauptstadt des Planeten zufliegt.
Es ist dunkler geworden, die Sonne verschwindet bald hinter
dem Horizont.
CUT TO:
31 EXT. HAUPPTSTADT DER NÉNSU - LANDEPLATTFORM - ABEND 31
Das Shuttle landet auf einer Plattform, diesmal jedoch
inmitten der Stadt, steigt aus und wird von zwei
nénsurischen Offizieren als Eskorte empfangen. Die drei
Personen gehen auf das höchste und prächtigste Gebäude der
Stadt zu, das etwa hundert Meter hoch ist und aus einem
breiten Turm besteht, dessen Fundament stark an das
Krankenhaus aus Szene 24 erinnert.
Der Flugverkehr in der großen Stadt ist relativ schwach, es
herrscht kaum Treiben auf den Plätzen und in den Gassen.
CUT TO:
32 INT. REGIERUNGSGEBÄUDE - EINGANGSHALLE - ABEND 32
Caylon wird im großen Erdgeschiss geführt in einen der
zentralen Fahrstühle geführt. Einer der beiden Offiziere
berühr eine Stelle auf einem Display, das eine strukturelle
Ansicht des Gebäudes zeigt und der gläserne Lift setzt sich
in Bewegung.
CUT TO:
33 INT. REGIERUNGSGEBÄUDE - BÜRO DES KANZLERS 33
Durch eine doppelflügelige Tür wird Captain Caylon in ein
schön eingerichtetes, großes Büro geführt. Es befindet sich
am Rande des Gebäudes, eine breite Fesnterwand gewährt
einen beeindruckenden Blick auf den bis zum Horizont
reichenden Dschungel und Teile der steril wirkenden,
hochmodernen Hauptstadt des Planeten, einige Vehikel
fliegen in der Nähe des Gebäudes vorbei. Zahlreiche
Pflanzen und Skulpturen zieren den Raum, der ansonsten sehr
spartanisch eingerichtet ist.
Der Kanzler sitzt an seinem Schreibtisch und erhebt sich.
KANZLER
Wo liegt das Problem, Captain
Caylon? Ich hörte, Sie verzögern
die Behandlung Ihrer Crew.
CAYLON
(ernst)
Ja. Diese Behandlung ist
barbarisch. Mein Doktor hat solch
starke Bedenken, dass sie lieber
sterben würde, als durch solche
ein Unrecht weiter zu leben.
(beat)
Sie töten diese Wesen.
KANZLER
(verständislos)
Der Großteil dieser Tiere wurde
gezüchtet, sie sind Medikamente.
Durch sie wurde unsere Spezies
vor dem Aussterben bewahrt.
CAYLON
Diese ,Tiere' können sprechen und
fühlen Kanzler. Ich habe sonst
keine Beweise, aber wenn Sie
ehrenwert sind, geben Sie es zu
und beenden dieses Unrecht. -
Sonst tue ich es.
KANZLER
Sollte das eine Drohung sein,
Captain Caylon?
CAYLON
Fassen Sie es auf, wie Sie
möchten. Gezüchtet hin oder her,
diese Wesen sind Wesen. Sie
fühlen, sie leben - und müssen in
Qualen sterben.
KANZLER
Besser als dass wir in Qualen
sterben... oder?
CAYLON
Ich könnte darauf etwas
antworten, aber ich werde nicht.
Keine Worte könnten stark genug
als Gegenargument sein. Sie
betreiben hier Medizintourismus.
Wieviel verdienen Sie dadurch,
dass sich hier täglich Fremde
heilen lassen? Sie sind ein
egoistischer, profitgieriger
Unmensch...
KANZLER
Ich bin gar kein Mensch, Captain.
Ich habe ihre humanoide
Körperform, aber sonst
unterscheiden wir uns völlig.
Die Anatomie, das Gesicht, das
Denken: alles unterschiedlich.
Und ich glaube, sie vergessen,
dass Sie und Ihre gesamte Crew in
wenigen Stunden sterben werden.
Vieleicht auch erst in wenigen
Tagen, aber das ändert nichts an
dem unvermeidlichen Ihrer Lage.
Es ist unvermeidlich, dass
entweder Sie... oder diese
niederen Wesen sterben müssen.
CAYLON
Verdammt, diese Wesen sind nicht
'nieder'. Was wäre, wenn Sie
diese Krankheit absorbieren
könnten? Dann würden nun diese
Ezipen den Planeten bevölkern.
Sie sind Wesen, dir nur durch
ihre Versklavung an der
Ausbreitung und Entwicklung
gehindert werden.
KANZLER
Können wir aber nicht.
(beat)
Sie sterben, wenn Sie unser
Angebot nicht annehmen. Es gibt
keine andere Möglichkeit die
Parasiten aus dem Körper zu
vertreiben. Es ist Ihre
Entscheidung, für ihre Crew.
CAYLON
Leider... Das ist die Bürde eines
Captains.
KANZLER
Sowohl in Ihrer, als auch in
meiner Welt. Ja, Captain.
(long beat)
Eigentlich ist Ihre Entscheidung
doch schon gefallen, oder?
CAYLON
Ist sie das?
KANZLER
Sie müssen sich für die Prozedur
entscheiden, oder Sie sterben.
Und dann haben Sie sich einfach
dieser Krankheit hingegeben,
dieser Seuche. Sie haben sich für
nichts entschieden.
CAYLON
Dagegen.
KANZLER
Nein. Sie haben doch nichts
getan. Sie haben eine
Heilmöglichkeit nicht
ausgeschlagen.
CAYLON
Wenn das mein Schicksal ist.
KANZLER
Schicksal, pah! Es ist das
menschlichste, was Sie tun
können. Es ist nicht
unmenschlich. Obwohl ich - wie
gesagt - kein Mensch bin, so
besitzt auch meine Spezies einen
Selbsterhaltungstrieb. So sehr
wir es auch versuchen, wir können
uns über diesen und über alle
anderen Instinkte nur schwer,
wenn überhaupt, hinwegsetzen. Das
hat nichts mit richtig oder
falsch zu tun. Betrachten Sie es
von der natürlichen Seite her. Es
gibt eine Nahrungskette. Warum?
Die einen müssen für das Wohl der
anderen sterben. Ist das richtig?
Ist das falsch? Ist das
morlaisch? Ist es menschlich?
Wenn man Menschlichkeit von einem
moralischen Standpunkt her
definiert: Nein. Aber es ist
menschlich, wenn sie es aus dem
Blickwinkel der Natur betrachten.
(beat)
Die Galaxie ist ein Jagdgrund,
Captain Caylon. Sie haben die
Chance, der Jäger zu sein. Moral
und Ethik hin oder her.
Letztenendes sollte der eigene
Selbsterhaltungstrieb nicht
krampfhaft unterdrückt werden,
oder?
CAYLON
Ja. Ich weiß das. Ich weiß auch,
dass ich für das Wohl meiner Crew
sorgen muss, aber... ich schaffe
so Unrecht und Leid. wenn ich Ihr
Angebot akzeptieren würde.
(beat; entschlossen)
Wir werden einen anderen Weg
finden, glauben Sie mir.
Caylon macht sich auf den Weg, das Büro zu verlassen.
KANZLER
Ist das der Fortschritt, den Ihre
Spezies gemacht hat? Sich für
Tiere oder völlig unbekannte zu
opfern? Ihr Leben beenden zu
lassen, weil einige Tiere dafür
ihr Leben lassen müssen?
CAYLON
(beat)
Fortschritt zeichnet sich dadurch
aus, dass manche ihn nicht
verstehen.
KANZLER
Ich gebe Ihnen noch eine Stunde
Zeit, Captain Caylon. Ich erwarte
Ihre Entscheidung.
Caylon antwortet nicht mehr, und verlässt das Büro durch
die Doppeltür. Draußen warten wieder die beiden Nénsu, die
ihn zurück zum Shuttle begleiten.
TIMECUT TO:
INT. ANTARES - MÜLLERS QUARTIER - SPÄTER
Das Licht in Müllers Quartierist stark gesenkt, Caylon
sitzt auf einem Hocker neben Commander Nicole Müllers Bett,
wacht neben ihr, während sie im Sterben liegt. Nur schwach
sind ihre Augen geöffnet, sie wirkt aufgedunsen, ist blass
und so schwach, dass sie Mühe hat, Caylon anzusehen oder zu
sprechen.
MÜLLER
(leise)
Captain...
CAYLON
(einfühlsam)
Fred.
MÜLLER
(scheint zu lächeln)
Nicole...
CAYLON
Was wollten Sie sagen?
MÜLLER
Ich... finde es richtig... wenn
sie zögern. Und auch... wenn sie
Unrecht meiden...
CAYLON
Trotzdem, ich... ich habe das
Gefühl, es ist unsinnig.
Was meinen Sie? Soll ich das
Angebot der Nénsu annehmen? Auch
wenn Unschuldige sterben?
MÜLLER
Wir wissen... ja nicht... genau,
ob diese... Ezipen nicht einfach
nur... Tiere sind...
CAYLON
Aber was ist, wenn diese Katzen
das Potential haben, in wenigen
Generationen eine intelligente
Spezies zu sein. Vielleicht sind
sie es jetzt schon.
MÜLLER
Ich glaube... wir haben keine
Zeit für... Nachforschungen,
oder?
CAYLON
(lächelt)
Nein, leider nicht. Aber Doktor
Miller ist überzeugt. Sie hat
über die Definition von
Intelligenz schließlich ihre
zweite Doktorarbeit geschrieben.
Sie ist sich sicher, dass diese
Tiere nicht viel primitiver sind,
als wir. Es würde gegen meine
Werte verstoßen, Unschuldige zu
töten. Das Recht des Stärkeren
über den Schwächeren: Ist es
nicht gerade das, was wir uns
rühmen überwunden zu haben?
Müller versucht sich leicht aufzurichten, scheitert jedoch
mit schmerzverzerrtem fällt jedoch zurück ins Kopfkissen.
MÜLLER
(stöhnt)
Ah...
CAYLON
Geht es?
MÜLLER
Ja... Das Teerezept... meiner
Großmutter... wirkt Wunder. Ich
hatte es... extra mitgenommen,
als wir... die Erde verließen.
CAYLON
Sie wollten etwas erwidern?
MÜLLER
(lächelt matt)
Wie immer... nicht wahr?
CAYLON
Dafütr sind sie da.
MÜLLER
Bald... wohl nicht mehr.
CAYLON
(unruhig)
Nein, hören Sie auf.
Man sieht Caylon sein Entsetzen an.
MÜLLER
Also... Durch das Retten... von
ein paar Dutzend dieser ... Tiere
wollen Sie... etwas bewirken?
Wenn es zu... einem Krieg kommen
sollte... mit... den Romulanern,
dann... werden wir gebraucht...
CAYLON
(leise)
Ich... Ich weiß es nicht.
MÜLLER
Sie... sind mir ein Captain...
CAYLON
Ich... ich hasse diesen Beruf.
Manchmal denke ich, ich hätte nie
Captain werden dürfen. Ich... ich
kann mich nicht ent--
MÜLLER
Oh... Mir ist so warm...
Mutter... Du bist eine gute
Mutter, Fred. Ich habe dich
lieb...
Offenbar im Delirium fängt Müller an zu phantasieren.
CAYLON
(entsetzt, fast
panisczh)
Mein Gott... Nicole, nein!
Er steht auf und sieht seinen Ersten Offizier, seine
Freundin an. Er ist fassungslos.
CAYLON (CONT'D)
Nicole... ich liebe Sie. Ich
kann... Nein, ich kann uns nicht
alle verrecken lassen.
(hustet)
Was habe ich getan...
Caylon rennt aus dem Quartier...
CUT TO:
INT. ANTARES - KORRIDOR
... in einen Turbolift...
CUT TO:
INT. ANTARES - TURBOLIFT
..., wo er fats panisch, tief erschüttert auf den Boden
sinkt und mit seinen Händen durch die Haare fährt. Er
hustet mehrmals.
CAYLON
Was habe ich getan? Durch mein
Zögern stirbt Nicole... werden
noch mehr sterben. Mein Gott...
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Caylon stürzt aus dem Turbolift und eilt schnurstracks auf
die Kommunikationskonsole zu. Die Brücke ist bis auf ein
bewusstloses Crewmitglied leer.
CUT TO:
INT. ANTARES - KRANKENSTATION
Miller sieht sich um, sie kann vor Patienten kaum noch
treten. Sie fasst sich in die Haare, voller Entsetzen, und
zieht eine ganze Harsträhne heraus.
MILLER
Warum nur?
Die Krankenstation ist ein Ort des Leids und der Qual,
stöhnende, schmerzvolle Laute erklingen überall. Immer mehr
Crewmitglieder werden in Kürze sterben.
MILLER (CONT'D)
Tun Sie das Richtige, Captain...
Was auch immer es ist. Es gibt
nur eine Alternativen zum Tode.
CUT TO:
INT. ANTARES - BRÜCKE
Caylon spricht mit dem Kanzler auf dem Wandschirm, wir
hören aber nur leise Musik, nichts von ihrem Gespräch.
TIMECUT TO:
EXT. NÉNSU - ABEND
Drei größere nénsurische Shuttles fliegen auf das bereits
bekannte Krankenhaus. Die Sonne ist hinter dem Horizont
verschwunden, nur noch sehr schwach erleuchtet das
restliche Licht die Oberfläche.
CUT TO:
EXT. HAUPPTSTADT DER NÉNSU - LANDEPLATTFORM - ABEND
Auf Liegen werden nach und nach alle Crewmitglieder der
Antares in das Krankenhaus gebracht.
DISSOLVE TO:
INT. GEBÄUDEKOMPLEX - MEDIZINISCHE ABTEILUNG - NACHT
In der erleuchteten Etage befindet sich die ganze
Antarescrew auf den bekannten Liegen, die Kamera senkt sich
aus einer erhöhten Stellung und bleibt neben Caylons Liege
stehen. Wir sehen im profil seinen Kopf und das Ezip. Die
beiden werden soeben verbunden, die beiden werden mit einem
durchsichtigen Kabel an den Hälsen miteinander verbunden.
In dem Moment schließt Caylon die Augen, wir wissen nicht,
ob durch ein Beruhigungsmittel oder, weil er Schuld
empfindet.
TIMECUT TO:
INT. GEBÄUDEKOMPLEX - MEDIZINISCHE ABTEILUNG - MORGEN
In derselben Einstellung wacht Caylon auf, im Hintergrund
sehen wir bereits einige Offiziere, darunter Müller und
Miller. Hinter Caylon kreischt das Ezip vor Schmerzen.
Miller kommt auf Caylon zu.
CAYLON
(besorgt)
Wo ist Nicole... Miss Müller?
MILLER
Sie lebt, keine Sorge. Sechs
Offiziere sind verstorben.
Niemand aus der Führungscrew.
CAYLON
Es ist vorbei...
MÜLLER
Captain!
CAYLON
Nicole, es ist schön sie zu
sehen.
MÜLLER
Ich hatte eine sehr merkwürdigen
Traum...
CAYLON
Ja, vielleicht...
MILLER
(ernst)
Sie waren nie wirklich davon
überzeugt, zu sterben und das
Angebot der Nénsu nicht
anzunehmen, oder?
CAYLON
Nein, ich glaube ich war nicht so
weit.
MILLER
Ich auch nicht, um ehrlich zu
sein. Aber es ist Unrecht.
CAYLON
Ja, das ist es.
MÜLLER
Ich weiß zwar nicht, worum es
geht, aber ich wollte nur eben
sagen, dass die Nénsu das Schiff
gesäubert haben. Es sind keine
Parasiten mehr an Bord. Ich habe
mich bereits bei ihnen bedankt;
sie können ja nochmal beim
Kanzler deutlich machen, wie
dankbar wir sind.
CAYLON
Danke, Nicole. Könnten Sie mich
und Doktor Miller vielleicht kurz
alleine...
MÜLLER
Kein Problem!
Müller geht zu einigen anderen Offizieren, begrüßt im
Hintergrund Torlan und Tschernovsky.
CAYLON
Das bleibt alles unter uns, ja?
MILLER
Ist wohl am besten. Hätten wir
uns nicht mit dieser Frage der
Ethik befasst, hätten Crewman
Jackson und Lieutenant Bodinga
wahrscheinlich überlebt.
CAYLON
Ist das nicht auch Unrecht?
MILLER
Vielleicht. Diesmal haben wir
aber genug Zeit, darüber
nachzudenken.
CAYLON
Ich glaube, ich will das gar
nicht...
AUF den sitzenden Caylon, dann...
TIMECUT TO:
EXT. WELTRAUM - ANTARES VERLÄSST NÉNSUS
Das Sternenflottenschiff fliehgt mit langsamen Impuls von
dem Planeten ihrer Retter weg.
CAYLON (O.S.)
Persönliches Computerlogbuch von
Captain Caylon, 29. Oktober 2156.
Wir verlassen nun den Planeten
Nénsus. Die Bewohner waren
gastfreundlich und haben uns
gerettet, aber ein fader
Beigeschmack bleibt. Sechs
Offiziere der Antares sind tot.
Der Kanzler hat in einem
abschließenden Gespräch
zugesichert, sich für Reformen
einzusetzen, die eine genetische
Neustrukturierung der gezüchteten
Ezipen vorsehen und die natürlich
lebenden in Ruhe lassen. Außerdem
will er in Zukunft, wenn
genetische Veränderungen
scheitern, das Leiden der Ezipen
so sehr wie möglich zu lindern
versuchen und Exporte stärker auf
Parasiten prüfen. Seöbst wenn er
all dies nicht erreichen sollte,
habe ich deutlich gemacht, dass
die Ezipen als intelligente
Lebewesen betrachtet werden
müssen. Doch meine Worte wirkten
inkonsequent, und ich kann das
verstehen.
Wir haben dieses unmoralische
Mittel ebenfalls genutzt. Wir
waren feige, ich war feige. Ich
habe zwei Fehler gemacht: Ich
habe zu lange mit einer
Entscheidung gezögert und so zwei
Offizier sterben lassen, und dann
meinen Instinkten nachgegeben.
Wir leben, aber wir leben wegen
eines Unrechts. Vielleicht soll
es so sein. Vielleicht war dies
eine Lektion, dass wir Menschen
im Ernstfall nicht so weit
entwickelt sind, wie wir gerne
wären.
Die Antares beschleunigt auf Warp und lässt den Planeten in
der Unendlichkeit hinter sich zurück.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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