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Kurzzusammenfassung:
Die Antares entdeckt einen Planetoiden mit seltenen Erzen, mit deren Hilfe man fast unzerstörbare Außenhüllen herstellen könnte. Leider haben auch die Romulaner von diesem Planetoiden Wind bekommen und greifen die Antares an. Das Schiff muss fliehen und Caylon und Müller - beide verletzt - müssen auf dem Planetoiden zurückgelassen werden. Ein scheinbar ausichtsloser Kampf ums Überleben beginnt...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
Episode:
STAR TREK: ANTARES
"Semper Fidelis"
written by
Sebastian Ostsieker
TEASER
FADE IN:
1 EXT. PLANETOID 1
Wir befinden uns hoch über einem hässlichen, grauen
Planetoiden. Soweit das Auge sehen kann: Nur grau in grau,
nur Felsen.
Wir bewegen uns mit der Kamera über diese Felsen hinweg und
SEHEN einige frische Krater. Dass sie noch frisch sind
erkennen wir daran, dass noch Rauch aus ihnen hervor steigt.
Wir fliegen weiter und kommen schließlich an einer Hügelkette
an. An einer der Hügel (selbstverständlich auch aus Fels
bestehend) ZOOMEN WIR näher heran und erkennen etwas, das
vielleicht einmal ein Höhleneingang war. An dieser Stelle
SEHEN wir eine Menge Schutt und Reste zersplitterter
Felsteile.
Wir FAHREN NÄHER an diese Trümmerteile heran, bis wir mit der
Linse unserer Kamera fast auf sie aufschlagen, dann:
DISSOLVE TO:
2 INT. HÖHLE 2
Es ist sehr dunkel in dieser Höhle, deren Eingang wir in der
vorherigen Szene verschüttet gesehen haben. Wir bewegen und
tiefer und tiefer in die Höhle hinein, bis wir schließlich
einen leichten Lichtschein SEHEN. Dieser geht von mehreren
Gesteinsbrocken aus, die offenbar mit einer Strahlenwaffe
erhitzt wurden.
Wir machen eine Kamerafahrt von dem Licht weg und SEHEN in
einer Ecke dieses Höhlenteiles zwei Gestalten:
CAYLON & MÜLLER
Beide sind von Dreck und Staub nur so übersäht. Ihre
Uniformen sind teilweise zerrissen. Caylon hält den leblosen
Körper von Müller in seinen Armen. Ihr Uniformoberteil ist
mit Blut verschmiert.
NAHAUFNAHME: CAYLON
Wir SEHEN, dass unserem Captain Tränen über die Wangen
laufen.
DISSOLVE TO:
TOTALE
Auf dieses erschreckende Bild der beiden Antares-Offiziere:
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
FADE IN:
3 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 3
Wir SEHEN die Antares den Planetoiden umkreisen.
CAYLON (V.O.)
Computerlogbuch der Antares,
Captain Caylon. 11. April 2157. Die
Antares befindet sich in der
Umlaufbahn um einen Planetoiden im
Sektor 2-21. Vor drei Tagen haben
unsere Sensoren ungewöhnliche Daten
von der Oberfläche gesammelt, die
laut Commander Müller darauf
hinweisen, dass sich bisher
unbekannte Mineralien in hohen
Ablagerungen auf dem Planetoiden
befinden.
(beat)
Gestern nun wurde ich von Müller
und Lieutenant Mestral darüber
informiert, dass diese Mineralien
vielleicht den Schlüssel zur
Verteidigung vor den Romulanern
sein könnten, denn - richtig
kombiniert mit anderen Stoffen -
könnte man mit ihnen beinahe
unzerstörbare Legierungen
herstellen, welche die Außenhüllen
unserer Schiffe vor den Waffen der
Romulaner schützen könnten.
(beat)
Apropos Romulaner: Dummerweise
befindet sich Sektor 2-21 sehr
dicht an Raumsektoren, von denen
wir wissen, dass die Romulaner sie
kontrollieren. Bisher scheint man
unsere Anwesenheit jedoch nicht
bemerkt zu haben und ich hoffe
inständig, dass dies auch so
bleiben wird.
CUT TO:
4 EXT. PLANETOID 4
Hier herrscht reges Treiben. Müller ist mit einer ganzen
Menge ND-Ingenieure hier unten und hat jede Menge technische
Gerätschaften mitgenommen. Wir können nur erahnen, um was es
sich dabei handelt, oder wie diese funktionieren, auf jeden
Fall scheinen sie - sehr, sehr, sehr, SEHR langsam - die
Mineralien in kleinen Mengen zu fördern.
Durch dieses ganze Durcheinander SEHEN WIR Caylon spazieren,
unterwegs zu Müller.
CAYLON
Nicole.
Müller unterhält sich gerade mit einem ihrer Techniker.
MÜLLER
(zum Techniker)
Okay, machen Sie es so.
(zu Caylon)
Hallo, Captain. Ich hab Sie gar
nicht landen sehen.
Die beiden gehen ein Stück zusammen.
CAYLON
Das könnte daran liegen, dass ich
heute in Transporterlaune war. Mir
war langweilig, da dachte ich mir
"Hey, heute riskierst du mal was."
Und der andere Grund ist: Da Sie
hier unten sind mit Shuttle 1 und
Sie niemanden für die Reparatur von
Shuttle 2 eingeteilt haben, das
meine einzige Möglichkeit war, hier
herunter zu kommen.
MÜLLER
Shuttle 3 pendelt doch zwischen
Antares und Oberfläche. Warum haben
Sie nicht darauf gewartet.
CAYLON
Wie gesagt, mir war langweilig.
(beat)
Was auch der Grund ist, warum ich
hier bin.... Nicole: Wie lange?
Die beiden bleiben stehen. Sie haben sich einige Meter von
den Arbeiten entfernt.
MÜLLER
Nun, Sir, wie Lieutenant Mestral
und ich gestern schon angedeutet
hatten, diese Mineralien und Erze
hier sind etwas ganz besonderes.
Und es finden sich hier enorme
Ablagerungen. Und wenn wir nicht
wollen, dass auch den Romulanern
etwas davon in die Hände fällt,
müssen wir schon alles fördern.
Jedenfalls so lange, bis weitere
Schiffe hier sind und uns ablösen.
CAYLON
Ja, darüber wollte ich auch mit
Ihnen sprechen. Das nächste Schiff
ist die Logan, sie ist fünf Tage
entfernt. Und Forrest sagte mir,
sie würde die Romulaner-Sektoren
patrouillieren. Er will uns die
Excalibur schicken.
(beat)
Ein Warp 2 Schiff. Sie kann in drei
Wochen hier sein. Und da ich
irgendwie keine Lust habe so lange
im Orbit um diesen Felsen zu
hocken... Wie lange, Nicole?
MÜLLER
Unsere Förderanlagen arbeiten so
schnell sie können, aber wir haben
nur--
Caylon holt aus einer seiner Uniformtaschen unbewusst seinen
Kugelschreiber hervor und beginnt damit herumzuklicken.
MÜLLER (CONT'D)
--wir haben dummerweise nur drei
davon. Und es befindet sich jede
Menge hier unten.
CAYLON
(weiter mit dem Kuli
klackend)
Ja, schon gut. Wie lange. Ein Tag?
Eine Woche?
MÜLLER
(etwas irritiert von
Caylons Geklacke)
Es befindet sich jede, jede Menge
hier unten, Captain.
Beat.
CAYLON
Oooh, kommen Sie, Nicole, lassen
Sie mich nicht hängen! Sie wissen,
wie "begeistert" ich davon bin,
untätig auf einem Schiff zu hocken,
das einen öden Planetoiden
umkreist.
MÜLLER
Tut mir Leid, Sir.
Beat.
Caylon klatscht in die Hände.
CAYLON
(gespielt motiviert)
Tja... Dann werde ich wohl mal auf
die Antares zurückkehren und... Die
Sterne in meinem Fenster zählen.
MÜLLER
(zögernd)
Viel vergnügen dabei, Sir.
CAYLON
(seufzend)
Yeah.
CUT TO:
5 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 5
Establishing.
6 INT. ANTARES - BRÜCKE 6
BEEM hat das Kommando, TSCHERNOVSKY am Steuer, MESTRAL an der
Wissenschaftsstation und TORLAN besetzt - wie üblich - die
Kommunikation. Die Taktische Station ist derzeit besetzt
durch LIEUTENANT MENDEZ (zuletzt gesehen in 2x04
"Schwarzmarkt").
An der Taktik HÖREN WIR einen Alarm.
BEEM
Bericht!
Mendez wirft einen kurzen Blick auf die Anzeigen, die ihm
seine Konsole bietet.
MENDEZ
Lieutenant, die Sensoren orten eine
Staffel Romulanischer Birds of
Vengeance, die offenbar hier hin
unterwegs sind.
BEEM
Wie viele Schiffe?
MENDEZ
Kann ich nicht sagen, Sir.
BEEM
Mestral?
MESTRAL
Ich versuche die Sensorauflösung zu
erhöhen, einen Moment bitte.
Mestral gibt schnell eine Reihe von Befehlen in seine Konsole
ein.
MESTRAL (CONT'D)
(zu Mendez)
Versuchen Sie es jetzt noch einmal,
Lieutenant.
Mendez drückt einige Knöpfe, kurz darauf:
MENDEZ
Drei Birds of Vengeance.
(beat)
Sie bewegen sich mit sehr hoher
Warpgeschwindigkeit. Sie werden in
weniger als zwei Minuten hier sein.
BEEM
Hüllenpanzerung polarisieren und
die Schilde bereithalten, aber noch
nicht hochfahren!
MENDEZ
Aye.
BEEM
(Zu Torlan)
Mr. Torlan, stellen Sie mir bitte
eine Verbindung zum Captain her.
TORLAN
Verstanden.
Torlan arbeitet schnell.
TORLAN (CONT'D)
Verbindung hergestellt.
BEEM
Beem an Caylon.
INTERCUT:
7 EXT. PLANETOID 7
Caylon und Müller sind fast beim Shuttle angekommen (es ist
nur noch ein paar hundert Meter entfernt). Der Captain holt
seinen Kommunikator aus der Ärmeltasche seiner Uniform und
klappt ihn auf.
CAYLON
Caylon hier.
INTERCUT:
8 INT. ANTARES - BRÜCKE 8
BEEM
Sir, Romulaner sind hierher
unterwegs. Drei Schiffe, ich
schlage vor, Sie kehren alle
schnellstens zum Schiff zurück.
INTERCUT:
9 EXT. PLANETOID 9
CAYLON
Einverstanden. Caylon Ende.
Er klappt seinen Kommunikator zu und wieder auf.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an alle Teammitglieder,
begeben Sie sich zum Shuttle, wir
kehren zur Antares zurück. Kümmern
Sie sich nicht um Ihre Ausrüstung,
wir können sie später einsammeln.
Er klappt seinen Kommunikator zu und steckt ihn wieder in die
Tasche.
In der Ferne sehen wir die Teammitglieder zum und ins Shuttle
eilen.
CAYLON (CONT'D)
(zu Müller)
Kommen Sie, Nicole, wir müssen uns
beeilen.
MÜLLER
Wir können hier noch nicht weg,
Sir! Wenn die Romulaner kommen,
dürfen wir ihnen diese Mineralien
nicht in ihre--
Caylon unterbricht sie harsch.
CAYLON
Das war ein Befehl, Commander!
Er packt Müller beim Arm und zerrt sie mit sich in Richtung
Shuttle. Die beiden laufen, sind nur noch etwas mehr als 200
Meter vom Fluggerät entfernt.
PLÖTZLICH schnellt ein romulanischer Torpedo vom Himmel herab
und trifft genau auf das Shuttle, welches in einer grellen
Explosion zerfetzt. Die Druckwelle erreicht Caylon und Müller
und schleudert sie einige Meter zurück, wo die beiden
bewusstlos am Boden liegen bleiben.
CUT TO:
10 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 10
Die Antares hat mittlerweile die Schilde erhoben und leistet
sich ein heißes Feuergefecht mit den drei Schiffen der
Romulaner.
11 INT. ANTARES - BRÜCKE 11
Es herrscht mittlerweile taktischer Alarm.
RUMMS! Das Schiff erbebt heftig.
MENDEZ
Schilde bei 32 Prozent. Noch zwei
solche Treffer und sie kollabieren!
BEEM
Feuer erwidern!
MENDEZ
(leise; zu sich)
Was mach ich denn hier die ganze
Zeit wohl!?
MESTRAL
Sir, die Romulaner haben das
Shuttle zerstört.
BEEM
Noch Lebenszeichen?
MESTRAL
Zwei.
TORLAN
Ich empfange noch die
Transmittersignale von Captain
Caylon und der Frau.
BEEM
Beem an Caylon oder Müller!
RUMMS!
TORLAN
Ihre Kommunikatoren stehen auf
Empfang.
RUMMS!
BEEM
Antares an Außenteam!
Wieder keine Antwort.
RUMMS! RUMMS!
MENDEZ
SCHILDE ZUSAMMENGEBROCHEN!
Hüllenpanzerung bei 91 Prozent.
TORLAN
Können wir die beiden nicht einfach
an Bord beamen?
RUMMS!
MENDEZ
Negativ. Wir brauchen die
Transporterenergie, um die
Polarisierung der Hüllenpanzerung
aufrecht zu erhalten.
MESTRAL
Darüber hinaus gibt es Störungen
durch den Plasmatorpedo, der das
Shuttle vernichtet hat. Wir könnten
sie nicht erfassen.
DREIFACH RUMMS!
MENDEZ
(warnend)
Hüllenpanzerung auf 45 Prozent!
MESTRAL
(zu Beem)
Lieutenant, wir sollten uns
zurückziehen!
Beem ist seine Wut deutlich anzusehen. Der tiefsitzende Hass
gegen die Romulaner kommt wieder an die Oberfläche.
BEEM
NEIN! Wir ballern diese Hunde vom
Himmel!
MESTRAL
Lieutenant...
BEEM
(wütend)
ICH WERDE NICHT CAYLON UND MÜLLER
HIER ZURÜCKLASSEN!
RUMMS!
MENDEZ
Hüllenpanzerung droht zu versagen!
MESTRAL
(zu Tschernovsky)
Ensign Tschernovsky, bringen Sie
uns hier weg, Maximumwarp!
BEEM
(wütend)
Wagen Sie es nicht, Darius!!!
MESTRAL
Ich übernehme das Kommando!
(zu Darius)
Bringen Sie uns hier weg, so lange
Sie es noch können, Ensign.
Darius zögert kurz, entscheidet sich dann aber.
TSCHERNOVSKY
Aye, Sir.
Er gibt einen Fluchtkurs ein.
CUT TO:
12 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 12
Die Antares macht kehrt und springt auf Warpgeschwindigkeit.
Die Romulaner verfolgen sie nicht.
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
13 EXT. WARP 13
Die Antares rast durch unser Blickfeld
14 INT. ANTARES - BRÜCKE 14
Wie zuvor.
BEEM
(wütend)
Tschernovsky, sofort anhalten!!!
MESTRAL
Befehl widerrufen, Ensign. Wir
bringen zunächst mindestens zwei
Lichtjahre Distanz zwischen uns und
die Romulaner.
TSCHERNOVSKY
Aye, Sir.
Beem marschiert wütend auf Mestral an der wissenschaftlichen
Station zu.
BEEM
(brüllend)
ICH habe das Kommando hier!!! ICH
bin der ranghöhere Offizier!!!
NICHT SIE!!!
MESTRAL
(ruhig, wie immer)
Letzteres mag zutreffend sein.
Solange Sie jedoch das Kommando
haben, bin ich amtierender Erster
Offizier. - Und das bedeutet, dass
ich Sie Ihres Kommandos entheben
kann, wenn ich denke, dass Sie
unangemessen handeln und Schiff und
Crew und Gefahr bringen.
BEEM
Wie können Sie es wagen...!? Es
ging mir darum zwei Mitglieder
unserer Crew zu retten!
(beat)
"Semper Fidelis", schon einmal
etwas davon gehört?
MESTRAL
Es ist Latein und bedeutet "Für
immer treu". Das Motto der MACOs.
BEEM
Ganz genau! Einer für alle, alle
für einen!
MESTRAL
Dieses Motto mag bei den MACOs
funktionieren, da es sich bei ihnen
meist um recht kleine Gruppen
handelt. Aber wir haben fast
einhundert Personen an Bord. Da
sollte man sich lieber ein
vulkanisches Sprichwort vor Augen
halten...
Beim Wort "vulkanisch" verdreht Torlan seine Augen.
TORLAN
(leise; zu sich)
Na großartig!
MESTRAL
Das Wohl von vielen ist
bedeutender, als das Wohl von
wenigen, oder von einzelnen.
BEEM
Verdammt, Mestral, Sie zu sieben
Achteln ein Mensch, Sie sollten ein
Herz in Ihrer Brust schlagen
haben!!!
MESTRAL
Ich--
Doch er schweigt, als sich Mendez zu Worte meldet.
MENDEZ
(zu Beem; beschwichtigend)
Lieutenant Mestral hat Recht, Sir.
Beem schreckt wütend zu ihm herum, will etwas erwidern, doch
scheint nicht in der Lage dazu... "verraten" von einem
eigenen Mann!
Im Hintergrund SEHEN WIR, wie Tschernovsky einige tasten an
seiner Steuerkonsole drückt und HÖREN anschließend, wie die
Antares unter Warp geht.
TSCHERNOVSKY
Die zwei Lichtjahre Distanz sind
erreicht, Sir...s.
Noch immer schafft es Beem nicht ein auch nur ein Wort über
die Lippen zu bringen.
MESTRAL
(zu Tschernovsky)
Danke, Ensign.
(beat; zu Beem)
Ich bin bereit Ihnen das Kommando
nun zurückzugeben, Lieutenant...
Unter der Bedingung, dass Sie die
Antares nicht zu diesem Planetoiden
zurückbringen, bevor wir nicht
einen ausgefeilten Rettungsplan für
den Captain und Commander Müller
entwickelt haben.
BEEM
Bis wir den haben, könnte es zu
spät sein.
MESTRAL
Das ist meine Bedingung,
Lieutenant.
AUF Beem:
CUT TO:
15 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 15
Wir SEHEN den Planetoiden um kreist von mittlerweile fünf
Romulanischen Birds of Vengeance.
DISSOLVE TO:
16 EXT. PLANETOID 16
Wir befinden uns an derselben Stelle auf der Oberfläche, wie
beim letzten Mal.
Wo zu Beginn der letzten Szene auf der Oberfläche noch das
Shuttlestand, befindet sich nun ein etwa zehn Meter
durchmessender und etwa fünf Meter tiefer Krater. Rauch
steigt aus ihm heraus und überall - nicht nur im Krater -
SEHEN WIR die Trümmer des Shuttles verteilt. Einige davon
brennen noch.
Wir beginnen eine kurze KAMERAFAHRT und entdecken bald Caylon
und Müller am Boden liegen, beide mit Dreck und Asche
übersäht. Und beide sind noch bewusstlos.
Wir SEHEN UNS die beiden etwas GENAUERER AN.
CAYLON
Scheint nur ein paar kleinere Schnittwunden zu haben, die nur
minimal bluten. An seiner Stirn sehen wir eine kleine
Platzwunde, nichts wirklich bedrohliches, nur äußerst
schmerzhaft.
Wir FAHREN WEITER zu:
MÜLLER
Mindestens ebenso viele Schnittwunden im Gesicht und an den
Armen, wie Caylon. Hinzu kommt aber, dass ihr rechtes Bein
verdreht ist und eine deutliche Fehlstellung aufweist.
RESUME SCENE
Langsam aber sicher öffnet Caylon mit einem leisen Stöhnen
seine Augen.
CAYLON
(stöhnend; benommen)
Ach du große Sch--.
Unser Captain setzt sich auf und hält sich kurz den Kopf.
Dummerweise packt er dabei direkt in seine Platzwunde, zuckt
zusammen und zieht die Hand augenblicklich wieder weg.
CAYLON (CONT'D)
(flucht)
Oh, Mist!
Etwas scheint in einer seiner Uniformtaschen zu zwicken. Er
öffnet sie und holt seinen Kugelschreiber hervor: Zerbrochen.
CAYLON (CONT'D)
(flucht; lauter)
OH, MIST!
Er wirft ihn weg. Dann - endlich - kommt er einmal auf die
Idee sich umzusehen. Wahrscheinlich hatte der Schock ihn
vorher nicht daran denken lassen.
Und da entdeckt er sie: Müller, die - im Gegensatz zu Caylon -
noch immer bewusstlos ist, einige Meter von ihm entfernt.
CAYLON (CONT'D)
Oh, Mist! Nicole!?
Doch sie reagiert nicht.
Caylon entschließt sich aufzurichten und zu ihr zugehen...
Jedenfalls beim zweiten versuch, der erste scheitert kläglich
und der Captain landet wieder auf seinem Allerwertesten.
CAYLON (CONT'D)
(zu sich)
Okay... Das hätte ich kommen sehen
können.
Und auf ein Neues. Er stellt sich wieder auf, die Arme von
sich gestreckt, wie ein Hochseiltänzer, um ja nicht wieder
aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Er torkelt die paar Meter zu Müller und lässt sich neben ihr
wieder auf seinen Hintern fallen.
CAYLON (CONT'D)
(lauter)
Nicole!
Wieder reagiert sie nicht.
Caylon sieht an ihr herunter und entdeckt die Fehlstellung
ihres rechten Beines.
CAYLON (CONT'D)
Autsch! Das muss wehtun.
Er fühlt ihren Puls und überprüft ihre Atmung. Beides
vorhanden. Der Captain ist sichtlich erleichtert.
Caylon packt sie an den Schultern und schüttelt seine
Chefingenieurin.
CAYLON (CONT'D)
Hey, Augen auf. Das ist ein Befehl.
Müller stöhnt gequält und macht langsam ihre Augen auf.
MÜLLER
(stöhnt)
Aaaaargh!
CAYLON
Das war auch mein erster Gedanke. -
Schön, dass Sie wieder bei mir
sind, Nicole.
MÜLLER
(gequält)
Jaaaaa, Sie mich auch!
CAYLON
Oooookay. Damit erübrigt sich meine
Frage, wie es Ihnen geht.
MÜLLER
(schwafelt)
Um 12:34 Uhr fliegen die Spatzen
ein!
CAYLON
Ööööhm... Ja. Wenn Sie das sagen.
Er holt schließlich seinen Kommunikator aus der Ärmeltasche
und öffnet ihn.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an Antares.
Keine Antwort.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an Antares.
Wieder nichts. Er steckt seinen Kommunikator nun wieder ein
und versucht Müllers.
MÜLLER
Hey, Finger weg!
Er schnappt sich ihren.
CAYLON
Was immer Sie sagen.
Öffnet den Kommunikator.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an Antares.
Erneut nur Rauschen.
CAYLON (CONT'D)
Na klar.
AUF die beiden:
CUT TO:
17 EXT. WELTRAUM 17
Die Antares bewegungslos im All.
CUT TO:
18 INT. ANTARES - BRÜCKE 18
Wie zuvor.
Beem wandert wütend von der taktischen zur wissenschaftlichen
Station.
BEEM
Wie zum Teufel sollen wir einen
Rettungsplan ausarbeiten, wenn wir
nicht einmal wissen, was bei dem
Planetoiden vor sich geht?!
MESTRAL
Die Langstreckensensoren wurden bei
dem Gefecht beschädigt. Es wird
noch ein paar Stunden dauern, bis
sie wieder funktionstüchtig sind.
MENDEZ
Bisher kann ich nur mit Gewissheit
sagen, dass sich mindestens fünf
Schiffe beim Planetoiden befinden.
Ich kann sie aber weder einer
Klasse zuordnen, noch kann ich
sagen, ob es nicht vielleicht doch
mehr sind.
BEEM
Das hatten wir gerade, Mendez!
(zu Mestral)
Gibt es irgendeine Möglichkeit die
Reichweite der Sensoren zu erhöhen,
OHNE darauf warten zu müssen, dass
unsere Maschinenraumcrew sie
repariert hat?
Mestral überlegt kurz. Dann:
MESTRAL
Mr. Torlan, funktioniert unsere
Langstreckenkommunikation?
TORLAN
Ja.
MESTRAL
Verstanden.
(zu Beem)
Da die Langstreckensensoren
funktionieren, könnten wir eine
Sonde einsetzen, Lieutenant.
Normalerweise erfolgt die
Datenübertragung mittels der
Langstreckensensoren, wir können
die Sonde aber auch so
programmieren, dass sie die
Telemetrie über ein Komm-Signal an
uns weiterleitet.
BEEM
Wie lange brauchen Sie dafür?
MESTRAL
Etwas mehr als zehn Minuten.
BEEM
Fangen Sie an.
Mestral nickt und verlässt die Brücke.
Beem begibt sich zurück zum Kommandosessel und aktiviert dort
das Interkom-System.
BEEM (CONT'D)
Brücke an Maschinenraum.
CUT TO:
19 INT. ANTARES - MASCHINENRAUM 19
Reges treiben, bis minimales Chaos. Ingenieure eilen umher,
verlassen den Maschinenraum mit Werkzeugkoffern.
Das Kommando hier unten hat derweil DR. BORIS KENDALL
(zuletzt gesehen in 2x04 "Schwarzmarkt"). Er ist am Warpkern
beschäftigt und nimmt dort einige Messungen vor.
Nun, da sich Beem über Interkom gemeldet hat, wendet er sich
jedoch vom Kern ab und begibt sich zur nächsten Kom-Einheit
und aktiviert sie.
DR. KENDALL
Doktor Kendall hier.
BEEMS KOMMSTIMME
Kendall, wir brauchen alle Systeme
wieder einsatzbereit, so schnell
wie möglich!
DR. KENDALL
Doktor Kendall. DOKTOR. Ich habe
nicht zum Spaß promoviert.
BEEMS KOMMSTIMME
Und ich war früher Cowboy und zwar
auch nicht zum Spaß, trotzdem hänge
ich das nicht an die große Glocke
und lasse mich mit Cowboy Beem
anreden, Kendall.
(beat)
Und nun machen Sie sich an die
Arbeit, ich will, dass das Schiff
wieder komplett ist.
DR. KENDALL
Ich bin promovierter
Warpfeldtheoretiker und... Na ja...
Ingenieur... UND KEINE WERFT!!!
BEEMS KOMMSTIMME
Jetzt hören Sie mir mal zu, Doc.
Ihre Aufgabe ist es nicht mit Ihrem
Doktor-Titel anzugeben, sondern das
Schiff wieder in Schuss zu bringen!
Und wenn Sie damit nicht
augenblicklich anfangen, dann werde
ich bei Ihnen Dinge einführen, die
Ihnen überhaupt nicht gefallen
werden! Habe ich mich verständlich
ausgedrückt?
DR. KENDALL
Aye, Sir. Dr. Kendall Ende.
Er deaktiviert das Interkom.
DR. KENDALL (CONT'D)
Kein Respekt vor der Intelligenz!
CUT TO:
20 EXT. PLANETOID 20
Wir befinden uns wieder bei Caylon und Müller. Ersterer ist
gerade dabei aus Teilen seiner Uniformhose, sowie
Trümmerteilen des Shuttles eine provisorische Schiene für
Müllers Bein herzustellen, womit er in diesem Augenblick
fertig wird.
CAYLON
(re: Schiene)
So, das müsste reichen.
(zu Müller)
Ich bezweifle, dass Sie damit
auftreten können, aber das war ja
auch nicht Sinn der Sache.
MÜLLER
(schwach)
Auf jeden Fall tut es nicht mehr so
weh... Danke.
WOOOOM! WOOOOOOOOOOHHHM!
Caylon und Müller sehen nach oben und wir folgen ihren
Blicken mit der Kamera und SEHEN:
VIER ROMULANISCHE SHUTTLES
Die über die beiden hinwegfliegen.
RESUME SCENE
CAYLON
Ich schätze, wir sollten uns hier
nicht mehr allzu lange aufhalten,
Nicole. Kommen Sie.
Er hilft ihr auf die Beine uns stützt sie rechtsseitig.
Langsam humpeln die beiden los.
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
21 EXT. PLANETOID 21
Müller, gestützt von Caylon, humpelt noch immer über die öden
Weiten des Planetoiden. Müller stürzt.
Caylon will ihr aufhelfen.
MÜLLER
(schwach; kaum bei
Bewusstsein)
Lassen Sie mich...
CAYLON
Auf gar keinen Fall! Wir sind
zusammen in diese Lage reingeraten
und wir kommen hier auch zusammen
wieder raus!
MÜLLER
(s.o.)
Und wo sollen wir hin? Wir können
nicht ewig laufen und mit ihren
Shuttles haben sie uns ohnehin bald
gefunden. Sie könnten schneller
laufen ohne mich, ich halte Sie nur
auf.
CAYLON
Wenn Sie hier weiter rumnölen, DANN
halten Sie mich auf!
MÜLLER
(s.o.)
Sturrkopf!
Sie lässt sich von Caylon auf die Beine helfen und sie
humpeln weiter.
CAYLON
Na also!
(beat)
Sie sind doch nun schon ein paar
Tage hier unten. Ist Ihnen in
dieser Zeit irgendetwas
aufgefallen, was uns als
Unterschlupf oder versteck dienen
könnte?
Müller überlegt lang. Sie ist kaum noch bei Bewusstsein.
MÜLLER
Es gibt da eine Hügelkette mit ein
paar Höhlen, circa einen Kilometer
nördlich von unserem Camp.
CAYLON
Das ist doch schon mal etwas.
In diesem Augenblick bricht Müller ein weiteres Mal zusammen.
Diesmal jedoch bleibt sie bewusstlos am Boden liegen.
Caylon beugt sich zu ihr herunter, versucht sie wach zu
rütteln. Ohne Erfolg. Schließlich hebt er sie hoch und legt
sie sich über die Schulter.
CAYLON (CONT'D)
(zu sich)
Wenn ich jetzt noch wüsste, wo hier
Norden ist...
Er sieht sich kurz um und läuft - mit Müller über der
Schulter - auf geradewohl in eine Richtung los.
CUT TO:
22 EXT. WELTRAUM 22
Die Antares.
CUT TO:
23 INT. ANTARES - BRÜCKE 23
Wie zuvor.
MESTRAL
Die Sonde hat nun ihr Ziel
erreicht.
BEEM
Stellen Sie eine Verbindung her,
Mr. Torlan.
TORLAN
Jawohl.
Unser andorianischer Kommunikationsoffizier drückt einige
Tasten an seiner Station und auf dem Hauptbildschirm
erscheint ein leicht verrauschtes Sensorbild.
MENDEZ
Die Sonde zeigt elf Schiffe an.
Alles Birds of Vengeance. Und
soweit ich das sagen kann sind sie
voll einsatztüchtig.
BEEM
Verdammt!
(beat; zu Mestral)
Da haben Sie es! Jetzt haben wir--
Mendez unterbricht ihn.
MENDEZ
Lieutenant, einer der Birds of
Vengeance hat Kurs auf die Sonde
genommen und die Zielerfassung
aktiviert!
Fast im selben Augenblick verschwinden die Sensordaten vom
Schirm.
TORLAN
Wir haben den Kontakt zur Sonde
verloren.
BEEM
Wir haben die Sonde verloren, Mr.
Torlan.
Beat.
TSCHERNOVSKY
Elf Schiffe.
(bedrückt)
Wie sollen wir da den Captain und
den Commander rausholen können?
BEEM
Gar nicht. Dank Mestral haben wir
unsere Chance vertan.
MENDEZ
Nicht unbedingt. Wenn wir mehr
Schiffe hätten, könnte uns ein
kurzer Angriff gelingen.
BEEM
(denkt Mendez' Idee
weiter)
Wir fliegen rein, schießen uns den
Weg zum Planetoiden frei, beamen
Caylon und Müller an Bord und
verschwinden wieder.
MESTRAL
Dieser Gedanke hat zwei Fehler, Mr.
Beem. Erstens: Zum Beamen müssten
die Schilde für mindestens fünfzehn
Sekunden senken, wovon ich
dringendst abraten möchte. Und
zweitens ist es mehr als
unwahrscheinlich, dass wir den
Captain und Commander Müller
überhaupt mit dem Transporter
erfassen können. Die Waffen der
Romulaner haben schwere Störungen
entstehen lassen.
TORLAN
Dann müssten wir sie mit einem
Shuttle an Bord holen.
MENDEZ
Mit einem Shuttle? Wie sollte ein
Shuttle zwischen den ganzen
Romulanern hindurch kommen?
MESTRAL
Darüber können wir uns später
Gedanken machen. Denn bevor wir
eine Rettungsoperation mit mehreren
Schiffen starten können... Brauchen
wir erst einmal mehrere Schiffe.
BEEM
Torlan, wie viele Schiffe sind in
Reichweite?
Torlan checkt kurz den Funkverkehr.
TORLAN
Nur die Logan. Und sie ist fünf
Tage entfernt.
BEEM
Rufen Sie sie bitte und
unterrichten Sie sie von der
Situation.
TORLAN
Jawohl.
AUF Beem:
CUT TO:
24 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 24
Establishing.
CUT TO:
25 EXT. PLANETOID 25
Mir Müller über der Schulter läuft Caylon auf eine Hügelkette
zu. Wir können schon aus dieser Entfernung (es sind noch ein
paar hundert Meter) deutlich einen Höhleneingang erkennen.
PLÖTZLICH HÖREN WIR ein Geräusch, welches schnell näher
kommt. Es klingt wie der Impulsantrieb eines kleinen
Schiffes.
CAYLONS POV
Während er sich im Rennen umsieht. Und sowohl er, als auch
WIR SEHEN es nun:
Ein Romulanisches Shuttle, das direkt auf die beiden
zugeflogen kommt.
RESUME SCENE
Während Caylon mit Müller weiter rennt. Das Shuttle kommt
immer näher und näher. Und eröffnet nun das Feuer mit seinen
Disruptorkanonen auf die beiden.
Zum Glück scheint der Pilot heute Morgen kein Zielwasser
getrunken zu haben, denn jeder Schuss geht mindestens zehn
Meter daneben.
Nur noch fünfzig Meter bis zur Höhle.
Caylon läuft Zick-Zack.
Vierzig Meter.
Einmal mehr feuert der Shuttlepilot und verfehlt sein
laufendes Ziel.
Dreißig.
Ein weiterer Schuss ist zu HÖREN! Und diesmal wirft sich
Caylon samt Müller zu Boden. Und das ist ihre Rettung. Der
Disruptorstoß verfehlt Caylons Kopf nur um wenige Zentimeter.
Caylon rappelt sich wieder auf, schnappt sich Müller und
läuft weiter.
Zwanzig Meter.
Die Schüsse des Piloten werden wieder ungenauer.
Zehn Meter.
Caylon holt noch aktiviert seine letzten Kraftreserven und
beschleunigt noch einmal. Und stürmt schließlich samt Müller
in die Höhle hinein, wo wir die beiden aus den Augen
verlieren.
Das Shuttle feuert noch einmal, diesmal auf den
Höhleneingang, welcher darauf hin kollabiert. Danach dreht
das Shuttle ab.
CUT TO:
26 EXT. WELTRAUM 26
Die Antares.
CUT TO:
27 INT. ANTARES - BRÜCKE 27
Wie zuvor.
TORLAN
Lieutenant. Die Logan hat
geantwortet. Sie sind auf dem Weg
zu uns.
MESTRAL
Auch mit der Logan sind die Chancen
auf einen Erfolg kaum existent.
MENDEZ
Aber immer noch besser, als ohne
sie.
BEEM
Genau. Und ich weiß nicht, wie es
Ihnen geht, aber damit kann ich
sehr gut leben.
CUT TO:
28 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 28
Wir ZOOMEN an einen der Birds of Vengeance heran.
CUT TO:
29 INT. BIRD OF VENGEANCE - BRÜCKE 29
Wir befinden uns im Kommandozentrum des Romulanerschiffes.
Der Kommandant erhebt sich nun aus seinem Kommandosessel und
begibt sich zum Ausgang. Auf dem Weg SEHEN WIR sein Gesicht
und ERKENNEN ihn wieder: COMMANDER ROMOR (zuletzt gesehen in
1x01 "Der Funke, Teil 1").
CUT TO:
30 EXT. PLANETOID - ROMULANERCAMP 30
Und Romulanisches Shuttle nähert sich und setzt zur Landung
an. Wenn es zum vollständigen Halt gekommen ist, öffnet sich
eine Luke und Romor steigt aus ihm heraus. Ebenso wie alle
anderen Romulaner hier, trägt nun auch er einen Kampfanzug
mit von außen undurchsichtigem Visier.
Ein ND ZENTURION kommt auf ihn zugelaufen.
ZENTURION
Willkommen im Kommandocamp,
Commander Romor.
ROMOR
Erstatten Sie Bericht!
ZENTURION
Sir, wir haben herausgefunden,
weshalb die Menschen so
interessiert an diesem Planetoiden
sind. Im Gestein haben wir seltene
Erze und Mineralien gefunden.
Unsere Wissenschaftler haben sie
analysiert, Sir. Sie haben
unglaubliche Eigenschaften. Ein
unglaublicher Fund für das
Imperium.
ROMOR
Das will ich Ihnen soweit glauben.
Sie können mir später genau darüber
berichten.
(beat)
Haben Sie noch mehr zu berichten?
ZENTURION
(zögernd)
Ja, Sir.
(beat)
Offenbar haben zwei Menschen
unseren Angriff überlebt. Sie
konnten sich in eine Höhle
flüchten.
ROMOR
(alles andere als erfreut)
Finden Sie sie... Und dann
eliminieren Sie sie!
AUF Romor:
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
31 INT. HÖHLE 31
Es ist dunkel, wir SEHEN absolut NICHTS. Jedoch HÖREN WIR die
vorsichtigen Schritte einer Person.
PLOCK!
CAYLON (O.S.)
Autsch! - Okay, jetzt reichts!
Wir HÖREN, wie er Müller vorsichtig zu Boden legt.
Anschließend zieht er seine Phasenpistole.
Wieder ein paar Schritte, diesmal tippelnde. Und einmal mehr
HÖREN WIR das Geräusch Fuß gegen Stein.
CAYLON (O.S.) (CONT'D)
Hah!
Ein Phaserstrahl ERHELLT die Höhle. Wir SEHEN Caylon, der auf
einen am Boden liegenden Stein feuert.
Caylon hört auf zu feuern, doch der Stein am Boden glüht
weiter und hüllt die Höhle in ein unwirkliches rot-orangenes
Licht. Es ist nicht besonders hell, aber es ist besser als
vorher.
In diesem Augenblick STÖHNT Müller auf.
Caylon geht sofort zu ihr.
CAYLON & MÜLLER
Sie öffnet langsam ihre Augen.
MÜLLER
(schwach; mehr stöhnend
als sprechend)
Aaargh... Ich hatte gehofft, das
wäre alles nur ein böser Traum
gewesen.
Caylon setzt sich zu ihr.
CAYLON
Glauben Sie mir, ich wünschte es
wäre so.
Beat.
MÜLLER
(verwirrt)
Wo sind wir?
CAYLON
In einer der Höhlen, von der Sie
mir erzählt haben.
(beat)
Ich konnte uns gerade noch hier
hinein retten vor den Romulanern.
(long beat)
Und ich fürchte wir sitzen hier
fest. - Der Höhleneingang wurde von
einem Disruptorstoß getroffen,
gleich nachdem wir durch waren, und
ist kollabiert.
MÜLLER
(schwach)
Sie haben nicht zufällig an
Feldrationen gedacht, als Sie die
Antares verlassen haben?
Caylon schüttelt den Kopf.
CAYLON
Leider nein.
MÜLLER
(schwach)
Das ist schlecht... Wir werden
zumindest Wasser benötigen, wenn
wir hier unten eine Weile überleben
wollen.
Long beat.
CAYLON
Apropos überleben: Ich möchte mir
einmal Ihre Wunde ansehen.
(beat)
So schwach, wie Sie sind müssen Sie
eine Menge Blut verloren haben und
ich weiß beim besten Willen nicht,
wie das nur mit einer Beinfraktur
möglich ist.
MÜLLER
(stöhnend; schwach)
Vielleicht ist es ja mehr als
das...
CAYLON
(erschreckt)
Wie meinen Sie das?
MÜLLER
(s.o.)
Das ist so ein stechender
Schmerz... In meinem Bauch...
Caylon will sich das einmal genauer ansehen. Doch bei diesen
Lichtverhältnissen ist es nicht einfach. Unmengen an Blut
sind jedenfalls nicht an ihrer Uniform zu erkennen.
Caylon beginnt mit einer Hand über ihren bauch zu fühlen. Und
im linken Unterbauch wird er dann schließlich fündig:
CAYLON
Da ist etwas.
Er öffnet vorsichtig ihren Overall und dann SEHEN WIR und er
es deutlich: Ein Trümmerstück - wahrscheinlich vom zerstörten
Shuttle - steckt in ihrer Bauchdecke.
CAYLON (CONT'D)
(leise)
Oh mein Gott!
CUT TO:
32 EXT. PLANETOID - HÖHLENEINGANG 32
Wir befinden und nun wieder außerhalb der Höhle, direkt vor
dem eingestürzten Zugang dazu.
ROMULANISCHE SOLDATEN in Kampfanzügen befinden sich hier. Es
sind mindestens 20 und sie versuchen den Eingang zur Höhle
freizulegen.
Einer von ihnen versucht ein ganz riskantes (und
zugegebenermaßen mindestens ebenso dämliches) Manöver: Mit
seinem Disruptor desintegriert er sich einen kleinen, engen
Tunnel frei und klettert hinein. Nach ein paar Metern muss er
wieder seinen Disruptor zur Hand nehmen, um den Tunnel zu
verlängern. Das machen dummerweise die oben liegenden Felsen
nicht mit und stürzen ein.
Wir HÖREN einen kurzen, aber lauten und schmerzerfüllten
Schrei des Romulaners.
Seine Kameraden versuchen ihn zu befreien, doch... Na ja, da
sie Angst haben ihre Disruptoren zu benutzen (man hat ja
gesehen, was das gebracht hat), versuchen sie nun die Trümmer
von Hand wegzuräumen... Und das dauert.
CUT TO:
33 INT. HÖHLE 33
Wir sind wieder zurück bei unseren beiden tragischen Helden
Caylon und Müller.
Der Captain starrt noch immer auf Müllers Verletzung. Das
Trümmerstück hat er bislang in der Wunde stecken lassen.
CAYLON
Ich hätte nie gedacht, dass ich das
einmal sagen würde, aber ich
wünschte mit, Dr. Miller wäre hier!
MÜLLER
(schwach)
Nehmen Sie's mir nicht übel,
Frederick... Ich auch. Aber ich
schätze wir müssen mit dem
auskommen, was wir haben.
(beat)
Und das sind im Moment nur wir
beide.
CAYLON
Und in Anbetracht Ihrer Lage bin
das nur ich.
(long beat)
Okay... Ich fürchte nur mein Erste
Hilfe Kurs liegt ein bisschen lang
zurück...
MÜLLER
(s.o.)
Denken Sie nach... Eine
Gewebeverletzung durch ein
Messer...
CAYLON
(unsicher)
Ich wette Ihr Erste Hilfe Kurs
liegt nicht so lange zurück, wie
meiner.
MÜLLER
(s.o.)
Bestimmt.
Nur dummerweise kann ich mich
gerade nicht wirklich daran
erinnern... Ich bin mir ja nichtmal
mehr sicher, was heute Morgen
passiert ist.
Long beat.
CAYLON
Okay.
(beat)
Wenn ich mich recht entsinne sind
Verletzungen im Bauchbereich immer
äußerst gefährlich--
MÜLLER
(s.o.)
Oh, danke... Machen Sie mir doch
noch ein bisschen mehr Mut...
CAYLON
(verzweifelt)
Tut mir leid, das ist das einzige,
woran ich im Moment denken kann...
Long beat.
CAYLON (CONT'D)
Okay... Gehen wir es mal von einem
anderen Gesichtspunkt an und ich
wette, da können Sie mir helfen.
MÜLLER
(s.o.)
Glauben Sie mir, ich werd mein
Bestes versuchen.
CAYLON
Ihr Schiff hat einen
Hüllendurchbruch durch einen alten
Torpedo... Dieser hat die Hülle
aber nicht komplett durchschlagen,
sondern steckt in ihr fest. Was
würden Sie tun?
MÜLLER
(s.o.)
Ich würde meinen Raumanzug
anziehen, die entsprechende Sektion
versiegeln, den Torpedo entfernen
und dann den Hüllenschaden
reparieren.
CAYLON
Okay... Soweit so gut.
(beat)
Aber gehen Sie jetzt einmal davon
aus, dass Sie weder die umliegenden
Sektionen versiegeln können, noch
einen Raumanzug haben.
MÜLLER
(s.o.)
Das Szenario ist undenkbar auf
einem Sternenflottenschiff.
CAYLON
Dann sind Sie halt auf einem
Frachter... Was würden Sie tun?
Mülle denkt eine Weile nach.
MÜLLER
(s.o.)
Ich würde den Torpedo entschärfen,
sofern er das noch nicht ist, ihn
so gut es geht festmachen und in
der Hülle belassen, bis ich in der
Lage wäre ihn zu entfernen.
CAYLON
Okay... Nun ist Ihre Außenhülle
beschädigt... Und ich fürchte, ich
könnte mehr Schaden anrichten, wenn
ich dieses Trümmerstück entferne.
MÜLLER
(s.o.)
Dann sollten wir es drin lassen,
meinen Sie nicht?
CAYLON
Das frage ich Sie.
MÜLLER
(s.o.)
Herrgott, ich bin Ingenieurin und
keine Ärztin...
(beat)
Aber, um ehrlich zu sein...: Es tut
so schon höllisch genug weh und da
ich keinen Bock auf NOCH MEHR
Schmerzen habe... Lassen Sie ihn
drin.
Caylon ist sichtlich erleichtert über diese Entscheidung.
CAYLON
Okay...
Er reißt ein paar weitere Stücke von seinem Uniform Bein ab.
MÜLLER
(s.o.)
Mmmh, sexy... Was wird das?
CAYLON
Damit werde ich das Trümmerstück in
der Wunde etwas fixieren... Es muss
ja nicht unbedingt noch weiter in
den Körper eindringen und die Sache
noch verschlimmern...
(beat)
Wie mit dem Torpedo.
Er beginnt vorsichtig damit seine Hosenstreifen um das
Trümmerstück zu wickeln und die überstehenden Seiten um
Millers Bauch zu binden. Dabei schreit sie teilweise auf vor
Schmerzen und verliert einmal mehr das Bewusstsein.
Während ihrer Schreie SEHEN WIR Caylon an, dass er mindestens
ebenso leidet, wie seine Chefingenieurin.
AUF die bewusstlose Müller:
DISSOLVE TO:
34 EXT. PLANETOID - ROMULANERCAMP 34
Noch immer tragen alle Romulaner ihre Kampfanzüge. Wir SEHEN,
dass einige von ihnen die Schürfarbeiten aufgenommen haben
und dabei sind große Mengen der Mineralien und Erze zu
fördern.
Von seinem Kommandozelt aus beobachtet Romor (ebenfalls noch
im Kampfanzug und wir werden ihn und die anderen Romulaner in
dieser Folge auch nicht mehr ohne sehen) das Geschehen.
Der Zenturion aus dem vorherigen Akt kommt nun zu Romor ins
Zelt herein getreten.
ZENTURION
Commander Romor.
ROMOR
Ich hoffe für Sie, dass Sie gute
Nachrichten bringen.
ZENTURION
Nur teilweise, Sir.
ROMOR
Dann strapazieren Sie nicht meine
Geduld!
ZENTURION
Sir, beim Versuch den Höhleneingang
freizulegen haben wir einen unserer
Soldaten verloren.
ROMOR
Ich wüsste nicht, was an dieser
Nachricht "teilweise gut" sein
sollte, Zenturion.
ZENTURION
Es geht noch weiter, Sir. Wir waren
nicht in der Lage den Höhleneingang
freizulegen.
(beat)
Meine Leute haben die Hügelkette
abgesucht, es gibt auch keinen
weiteren Zugang zu dieser Höhle.
(beat)
Die beiden Menschen sind in ihr
gefangen.
ROMOR
(erfreut)
Sehr gut, Zenturion! Das erspart
uns eine Menge Arbeit...
(beat)
Leider müssen wir nun auch auf die
Genugtuung die zwei hinrichten zu
können, verzichten, aber... wie ich
Admiral Fato kenne würde er sowieso
lieber seine Spielchen mit ihnen
spielen, statt sie einfach zu
exekutieren...
(beat)
Nein, so ist es viel besser.
Der Zenturion nickt. Was sollte er auch anderes tun,
schließlich ist es nicht gesund seinem Vorgesetzten zu
widersprechen... Es sei denn natürlich, man kreditiert sich
dabei beim Vorgesetzten des Vorgesetzten...
ROMOR (CONT'D)
Ich will, dass Sie Wachen vor dem
Eingang zur Höhle postieren.
(beat)
Für den Fall, dass die beiden
Menschen doch einen Weg hinaus
finden sollten, sollen sie sie
aufhalten... Mit allen Mitteln...
Ich denke, Sie verstehen, wie ich
das meine.
ZENTURION
Jawohl, Sir.
Der Zenturion verlässt das Zelt.
AUF Romor:
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
FADE IN:
35 EXT. WELTRAUM 35
Ganz in der Nähe der Antares kommt die Logan aus dem Warp und
nähert sich Schiff unserer Helden.
CUT TO:
36 INT. ANTARES - KONFERENZRAUM 36
Beem und Mestral sitzen bereits am Tisch und warten auf einen
weiteren Teilnehmer der Besprechung. Um genau zu sein, auf
eine Teilnehmerin. Und eben diese wird nun in diesem
Augenblick von Lieutenant Mendez hereingeführt: CAPTAIN JOYCE
HORNIAK, die Kommandantin der Logan.
MENDEZ
(zu Hornikak)
Bitte sehr, Ma'am.
Beem und Mestral erheben sich respektvoll.
HORNIAK
Danke, Lieutenant.
Mendez nickt und verlässt den Konferenzraum wieder in
Richtung Brücke.
HORNIAK (CONT'D)
(zu Beem und Mestral)
Gentlemen... Joyce Horniak.
BEEM
Willkommen an Bord, Captain. Ich
bin Lieutenant Beem, amtierender
Captain und das hier ist Lieutenant
Mestral, Wissenschaftsoffizier und
momentan mein Erster Offizier.
Horniak nickt kurz.
HORNIAK
Setzen wir uns doch.
Offenbar ist sie eine Person, die gewohnt ist alle
Entscheidungen zu treffen.
HORNIAK (CONT'D)
Wir sollten gleich zur Sache
kommen, denke ich.
Ihr Lieutenant Mendez hat mich über
die Situation informiert. Ich weiß,
dass Ihr Captain und Ihre
Chefingenieurin seit fünf Tagen in
von Romulanern besetzten Raum sind.
MESTRAL
Soweit die Fakten.
HORNIAK
Dann sagen Sie mir bitte,
Lieutenants, warum bin ich hier?
Beem und Mestral sehen sich an. Meint sie diese Frage ernst?
BEEM
Wir haben einen Rettungsplan
ausgearbeitet.
HORNIAK
Nach fünf Tagen? Ich bitte Sie,
glauben Sie wirklich, dass die
beiden nach fünf Tagen im
feindlichen Raum noch am Leben
sind? Ich halte das für mehr als
unwahrscheinlich.
BEEM
Der Captain ist ein harter Brocken.
Beat.
HORNIAK
Okay. Der Diskussion willen möchte
ich jetzt einmal annehmen, dass die
beiden noch am Leben sind. - Wie
viele Romulanerschiffe befinden
sich bei diesem Planetoiden?
MESTRAL
Elf.
HORNIAK
(ironisch)
Ach, lediglich elf?
(ernst weiter)
Und wie gedenken Sie mit nur zwei
Schiffen gegen elf feindliche
Kreuzer anzutreten, ihre Linien zu
durchbrechen und ganz nebenbei auch
noch zwei Personen von der
Oberfläche eines Planetoiden zu
retten?
BEEM
Unsere Chancen stehen nicht gut,
aber es ist zu schaffen.
MESTRAL
Wir sollten auch nicht den Wert
dieses Planetoiden für die
Sternenflotte vergessen.
Er sieht Beems durchdringenden Blick.
MESTRAL (CONT'D)
(schnell)
Aber der ist natürlich in dieser
Situation erst einmal
nebensächlich.
HORNIAK
Hatten die beiden irgendwelche
Verpflegung mit?
BEEM
Im Shuttle befanden sich Vorräte,
aber...
HORNIAK
Aber was?
BEEM
Aber die Romulaner haben es
vernichtet.
HORNIAK
Und wie sollen Caylon und ihre
Chefingenieurin fünf Tage ohne
Wasser auf diesem Felsen überlebt
haben... immer ausgegangen von der
Tatsache, dass die Romulaner sie
nicht bereits aufgespürt und
getötet haben?
BEEM
Wie bereits gesagt: Der Captain ist
ein harter Brocken.
HORNIAK
(kalt)
Auch "harte Brocken" brauchen
Wasser.
Beem blickt hilfesuchend zu Mestral.
MESTRAL
Es besteht die Möglichkeit, dass es
Wasservorkommen auf dem Planetoiden
gibt.
HORNIAK
Sie haben bei Ihrem Aufenthalt dort
aber keine entdeckt?
MESTRAL
Nein.
BEEM
Aber sie haben auch nicht danach
gesucht.
Horniak schüttelt den Kopf.
HORNIAK
Tut mir leid, meine Herren.
Sie steht auf und geht zur Tür.
Beem steht ebenfalls auf. Wütend.
BEEM
Als Commander Müller und ich
Gefangene der Romulaner waren hat
der Captain alles unternommen, um
uns zu retten.
Horniak bleibt stehen, dreht sich jedoch nicht zu Beem um,
hört ihm nur zu.
BEEM (CONT'D)
Herrgott, es ist in eine Arena
gestiegen und hat einen
unmenschlichen Kampf für uns
geführt... wir sollten keinen der
beiden so einfach abschreiben!
HORNIAK
(noch immer ohne sich
umzudrehen)
Ich kenne den Bericht. Das war eine
andere Situation.
MENDEZ
(vulkanisch logisch)
Jede Situation ist anders, Captain.
Beem tritt nun um den Tisch herum und geht ein Stück auf
Horniak zu.
BEEM
Die MACOs haben ein Motto, Captain.
Horniak dreht sich nun wieder um.
HORNIAK
Wir sind nicht die MACOs.
BEEM
Nein, aber wir könnten uns eine
Scheibe von ihnen abschneiden...
"Semper fidelis", Captain. "Für
immer treu".
Beat.
HORNIAK
Unsere Chancen auf Erfolg sind fast
gleich null.
BEEM
Wir bitten nur darum, dass wir es
versuchen dürfen, Captain. - Wir
fliegen rein, tun unser Bestes, um
die beiden zu retten.
(beat)
Das sind wir ihnen schuldig... das
ist die gesamte Menschheit ihnen
schuldig...
AUF Horniaks undeutbares Gesicht:
CUT TO:
37 INT. HÖHLE 37
Caylon hat mittlerweile mehrere Steine zum glühen gebracht.
Und neben dem Licht hat dies auch den Vorteil, dass es sich
in der Höhle etwas erwärmt und Wärme hat Müller in ihrer
Situation dringend nötig.
Die Chefingenieurin der Antares liegt am Boden. Die Augen nur
ein Stück weit geöffnet. Von Caylon ist keine Spur.
Wir HÖREN Schritte. Wir schwenken mit der Kamera in die
Richtung, aus der sie kommen und entdecken Caylon, seinen
Pistolenhalfter in der Hand.
CAYLON
Da bin ich wieder. Ich hab uns
etwas Wasser mitgebracht.
(beat)
Und wenn ich "uns" sage, dann meine
ich hauptsächlich "Ihnen".
MÜLLER
(schwach)
Wenigstens stimmt hier der
Zimmerservice.
Caylon kniet sich neben ihn nieder und hilft ihr ein paar
kleine Schlücke aus seinem Halfter zu trinken.
Müller hustet.
MÜLLER (CONT'D)
Scheußlich!
CAYLON
Es ist nicht gerade das Beste und
sauberste, ich weiß. Aber ich hatte
nur meine Uniform als Filter und
folglich ist nur der gröbste
Schmutz raus.
MÜLLER
(schwach)
Wie heißt es doch so schön? "Dreck
reinigt den Magen".
Lange Zeit sagen die beiden nichts... Sie sehen einander
einfach nur tief in die Augen. Es sind Blicke tiefster und
innigster Freundschaft... und vielleicht noch mehr.
MÜLLER (CONT'D)
(schwach; leise)
Ich kann mir nichts Schöneres
vorstellen...
CAYLON
Na ja, ich kann mir schon etwas
schöneres vorstellen, als dreckiges
Wasser in einer Höhle auf einem von
Feinden besetzten Planetoiden zu
trinken.
MÜLLER
(schwach; leise)
Das meinte ich nicht.
(hustet)
Es geht mit mir zu Ende,
Frederick... das spüre ich.
CAYLON
Sagen Sie nicht sowas.
Müller schüttelt den Kopf.
MÜLLER
(siehe oben)
Lassen Sie mich einfach sagen, was
ich sagen will, bitte.
Caylon nickt.
MÜLLER (CONT'D)
(schwach; leise)
Ich kann mir nichts Schöneres
vorstellen, als meine letzten
Stunden mit Ihnen zu verbringen,
Frederick.
Der Captain will etwas darauf erwidern, doch er bringt keinen
Ton heraus. Also fährt Müller fort.
MÜLLER (CONT'D)
(s.o.)
Erinnern Sie sich noch ans
vergangene Jahr? Als wir alle von
diesem Krankheitserreger befallen
waren und um unser Leben kämpften?
FLASHCUT TO:
38 EXT. HAUPPTSTADT DER NÉNSU - LANDEPLATTFORM - ABEND 38
(FALSHBACK: 1X11 "DIE SEUCHE")
Auf Liegen werden nach und nach alle Crewmitglieder der
Antares in das Krankenhaus gebracht.
FLASHCUT TO:
39 INT. HÖHLE 39
wie zuvor.
CAYLON
(leise)
Wie könnte ich das vergessen?
Müller nickt andeutungsweise.
MÜLLER
(leise; schwach)
Wissen Sie auch noch, was Sie zu
mir gesagt haben, als ich in meinem
Fieberwahn war?
(beat)
Denn ich weiß es noch.
Caylon nickt.
FLASHCUT TO:
40 INT. ANTARES - MÜLLERS QUARTIER (FLASHBACK: 1X11 "DIE 40
SEUCHE")
Das Licht in Müllers Quartier ist stark gesenkt, Caylon sitzt
auf einem Hocker neben Commander Nicole Müllers Bett, wacht
neben ihr, während sie im Sterben liegt. Nur schwach sind
ihre Augen geöffnet, sie wirkt aufgedunsen, ist blass und so
schwach, dass sie Mühe hat, Caylon anzusehen oder zu
sprechen.
CAYLON
Nicole... ich liebe Sie.
FLASHCUT TO:
41 INT. HÖHLE 41
wie zuvor.
CAYLON
Ich... ich... sagte, dass--
Müller nickt vorsichtig.
MÜLLER
(beat)
Bevor ich sterbe... möchte ich,
dass Sie wissen: Ich liebe dich
auch, Frederick...
Die beiden sehen sich noch immer tief in die Augen...
Long beat.
MÜLLER (CONT'D)
Hast du da denn gar nichts zu zu
sagen?
Wieder ist Caylon nicht in der Lage etwas zu antworten... Wir
SEHEN, dass er sich wirklich bemüht, doch aus seinem Mund
bringt er keinen Laut hervor.
MÜLLER (CONT'D)
(leise; schwach)
Schon gut... Du musst nichts
sagen... ich kann deine Antwort in
deinen Augen--
PLÖTZLICH fängt sie heftigst an zu zucken und husten, spuckt
dabei etwas Blut.
Caylon schreckt sofort auf, will ihr helfen, weiß jedoch
nicht, was er tun kann. Er schließt sie schließlich "nur" in
seine Arme.
CAYLON
(verzweifelt)
Nicole! Nicole!
Ihre Augen verdrehen sich und das Zucken hört auf.
Caylon hält sie noch immer fest in seinem Armen umschlossen.
CAYLON (CONT'D)
(verzweifelt)
Nicole! Nein! NEIN!!!
SMASH CUT TO:
42 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 42
Die elf Birds of Vengeance umkreisen ihn auch weiterhin.
PLÖTZLICH kommt die Logan aus dem Warp gesprungen und
eröffnet sogleich das Feuer auf die Feinde mit Phasenkanonen
und photonischen Torpedos.
Fünf der BOVs wenden sich vom Planetoiden ab und fliegen auf
die Logan zu.
KURZ DARAUF kommt auch die Antares aus dem Warp und greift
diese fünf Schiffe von hinten an.
Drei weitere Birds of Vengeance entfernen sich nun vom
Planetoiden und greifen in das Kampfgeschehen ein.
43 INT. ANTARES - BRÜCKE 43
Mestral an er Wissenschaft, Torlan an der Kommunikation,
Mendez an der Taktik, Beem hat das Kommando und ein ND am
Steuer.
MENDEZ
Es funktioniert!
BEEM
(ins Interkom)
Sie haben ein Go!
44 EXT. WELTRAUM - ANTARES - FOLGEND 44
Die Tore des Shuttlehangars der Antares öffnen sich und ein
Shuttle kommt mit fast vollem Impuls herausgeflogen.
45 EXT. WELTRAUM - PLANETOID - FOLGEND 45
Das Shuttle entfernt sich rasend schnell von der Antares und
steuert zwischen den Romulanern hindurch, direkt zum - nun
nur noch von drei Birds of Vengeance bewachten - Planetoiden
zu.
46 INT. SHUTTLE - COCKPIT - FOLGEND 46
Tschernovsky sitzt am Steuer. An einer Konsole dahinter
befindet sich DOKTOR KATHRINE MILLER, unsere Bordärztin.
Durchs Cockpitfenster SEHEN WIR, wie zwei der BOVs Kurs auf
das Shuttle nehmen und das Feuer mit allen Waffen eröffnen.
TSCHERNOVSKY
Festhalten!
Geistesgegenwärtig hält sich Miller an der Konsole vor ihr
fest.
MILLER
Oh mein Gott!
Tschernovsky weicht allen Geschossen und Disruptorstößen der
Romulaner nur um Haaresbreite aus. Miller scheint einem
Herzanfall nahe zu sein.
TSCHERNOVSKY
(jubelt)
Yeeeeeeeeeeeehaaaaaaaaaaa!
47 EXT. WELTRAUM - PLANETOID - FOLGEND 47
Das Shuttle drängelt sich nun am letzten Bird of Vengeance
vorbei. Es überfliegt das Romulanerschiff in einer Höhe von
lediglich zwei Metern. Und das mit vollem Impuls!
48 INT. SHUTTLE - COCKPIT - FOLGEND 48
Das Shuttle hat nun freie Bahn zum Planetoiden.
MILLER
Tun Sie sowas bitte NIE wieder!
TSCHERNOVSKY
Kann ich nicht versprechen, Doktor.
(beat)
Fühlen Sie sich in der Lage nach
dem Captain und Commander Müller zu
scannen?
Miller nickt.
49 EXT. PLANETOID - HÜGELKETTE - KURZ DARAUF 49
Das Shuttle ist noch immer mit vollem Impuls unterwegs und
kommt nun wenige Meter vor dem zusammengestürzten Eingang zu
Caylon und Müllers Höhle zum Stehen.
Die beiden hier postierten Romulanischen Wachen eröffnen das
Feuer mit ihren Disruptorgewehren. Damit können Sie jedoch
herzlich wenig gegen das Shuttle ausrichten. Sie "kratzen"
nur ein bisschen am Lack.
50 INT. SHUTTLE - COCKPIT 50
wie zuvor.
MILLER
Etwa sieben Tonnen Gestein
versperren uns den Weg.
TSCHERNOVSKY
Verdammt! Wir haben keine Zeit, uns
dadurch zu wühlen...
(beat)
Wir werden wohl etwas drastischere
Maßnahmen in Betracht ziehen
müssen.
51 EXT. PLANETOID - HÜGELKETTE 51
Das Shuttle feuert einen Stoß seiner Phasenkanone auf den
Höhleneingang und desintegriert die den Eingang versperrenden
Trümmer. Und mit ihnen auch die beiden Romulaner. Danach
setzt es zur Landung an.
Eine Luke öffnet sich und Miller steigt heraus.
TSCHERNOVSKY (O.S.)
(aus dem Shuttle)
Schaffen Sie das allein, Doktor?
MILLER
(wenig begeistert)
Habe ich denn eine Wahl?
Einer von uns muss beim Shuttle
bleiben und der andere Müller und
Caylon suchen... und Letzteres
sollte der Arzt unter uns beiden
machen.
Sie macht sich - mit gezogener Phasenpistole - auf in die
Höhle.
DISSOLVE TO:
52 INT. HÖHLE - ETWAS SPÄTER 52
Caylon hält Müller noch immer in seinen Armen... sie ist auch
weiter regungslos... leblos.
SCHRITTE hallen durch die Höhle.
Caylon legt Müller vorsichtig zu Boden und richtet seine
Phasenpistole in die Richtung, aus der die Schritte kommen.
Er feuert!
Der Strahl erhellt die Höhle und wir SEHEN, wie er Miller nur
um ein paar Zentimeter verfehlt. Die Ärztin wirft sich zu
Boden.
MILLER
(ruft)
Verdammt! Ich bin es! Miller!
CAYLON
(leise)
Gott sei Dank!
(ruft)
Kommen Sie schnell, Doktor!!!
Sie springt wieder auf und läuft die letzten paar Meter zu
den beiden.
CAYLON (CONT'D)
Nicole geht es sehr schlecht.
Miller holt sofort ihren Scanner hervor und untersucht Müller
rasch.
MILLER
Sie muss sofort auf die Antares!
CUT TO:
53 EXT. PLANETOID - HÜGELKETTE - KURZ DARAUF 53
Miller und Caylon (er trägt Müller) kommen aus der Höhle
heraus gelaufen und zum und ins Shuttle hinein. Dieses hebt
sofort ab.
54 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 54
Das Shuttle kommt von der Oberfläche und steuert wieder in
einem wilden Kurs zwischen den Birds of Vengeance her.
Die Antares und die Logan schlagen sich derweil noch immer
mit acht BOVs herum. Die Logan hat es bereits schwer
erwischt. Eine ihrer Warpgondeln fehlt, überall auf dem
Schiff gibt es Hüllenbrüche.
55 INT. ANTARES - BRÜCKE 55
wie zuvor.
TSCHERNOVSKYS KOMMSTIMME
Shuttle 2 an Antares, wir haben
sie. Sind in dreißig Sekunden bei
Ihnen.
BEEM
Verstanden. Steuer, bringen Sie uns
so in Position, dass das Shuttle
einen optimalen Einflugwinkel zum
Hangar hat und wir die Schilde nur
so kurz wie möglich senken müssen.
CONN
Aye, Sir.
HORNIAKS KOMMSTIMME
Logan an Antares... wir geben Ihnen
Deckung, so lange Sie Ihre Schilde
unten haben... sobald Sie das
Shuttle an Bord haben verschwinden
Sie!
BEEM
Wir lassen Sie hier nicht zurück,
Captain!
HORNIAKS KOMMSTIMME
Oh doch, das werden Sie. Und das
dürfen Sie als Befehl verstehen,
Lieutenant.
(beat)
Unser Warpantrieb ist zerstört, wir
können überhaupt nicht fliehen!
MENDEZ
Das Shuttle ist in zehn Sekunden
da.
BEEM
Schilde runter!
Die Antares wird einige male schwer getroffen. Konsolen
explodieren, Funken sprühen, Leitungen platzen.
MENDEZ
Das Shuttle ist an Bord. Ich hebe
die Schilde!
HORNIAKS KOMMSTIMME
Sehr gut, jetzt sehen Sie zu, dass
Sie Land gewinnen das ist ein
Befehl! Horniak Ende!
Beat.
BEEM
(zum Steuermann)
Sie haben den Befehl gehört,
Steuer...
CONN
Aber...
BEEM
Maximumwarp!
56 EXT. WELTRAUM - PLANETOID 56
Die Antares verlässt das Kampfgebiet mit Warpgeschwindigkeit.
Die acht BOVs richten ihr Feuer nun einzig und allein auf die
Logan, welche nun langsam beginnt unter dem Beschuss völlig
auseinander zu fallen...
SLOWLY DISSOLVE
TO:
57 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 57
Caylon und Müller liegen auf zwei Biobetten.
Beide sind
bewusstlos (oder schlafen sie nur?). Miller ist im
Hintergrund am arbeiten.
Der Captain erwacht in diesem Augenblick und setzt sich
langsam auf. Miller bemerkt dies.
MILLER
Willkommen zurück, Captain.
Caylon sieht Müller auf dem benachbarten Biobett liegen.
CAYLON
Wie geht es ihr?
MILLER
Es hat sie schwer erwischt,
Captain...
(beat)
Es wird eine Weile dauern, aber sie
wird sich wieder vollkommen
erholen, Sir.
Daraufhin verlässt die Ärztin den Captain wieder um im
Hintergrund einigen "Papierkram" aufzuarbeiten.
Caylon steigt vorsichtig von seinem Biobett herab und setzt
sich auf den Stuhl neben Müllers. Vorsichtig ergreift er ihre
Hand...
AUF Müllers von Caylons Hand umschlossener Hand:
FADE TO BLACK.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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