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Kurzzusammenfassung:
Die Sternenflotte braucht Hilfe im Krieg gegen die Romulaner. Sie organisieren ein Treffen mit hochrangigen Botschaftern der Andorianer auf Risa, einem neutralen Verhandlungsort, um über einen Völkerbund gegen die Agressoren zu bilden. Doch die Romulaner wissen Bescheid...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
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Über Meinungen und Kommentare zu unseren Geschichten freuen wir uns immer. Wenn ihr etwas loswerden wollt, dann postet es in den Comments, oder besser noch in unserem Forum, erreichbar über diesen Link.
Episode:
STAR TREK: ANTARES
"Föderation"
written by
Marcel Labbé-Laurent
RECAP
CAYLON (V.O.)
Bisher bei "Star Trek: Antares".
FADE IN:
R01 INT. HÖHLE (2X05 "SEMPER FIDELIS") R01
MÜLLER
Erinnern Sie sich noch ans
vergangene Jahr? Als wir alle von
diesem Krankheitserreger befallen
waren und um unser Leben kämpften?
CAYLON
(leise)
Wie könnte ich das vergessen?
Müller nickt andeutungsweise.
MÜLLER
(leise; schwach)
Wissen Sie auch noch, was Sie zu
mir gesagt haben, als ich in meinem
Fieberwahn war?
(beat)
Denn ich weiß es noch.
Caylon nickt.
CUT TO:
R02 INT. ANTARES - MÜLLERS QUARTIER (1X11 "DIE SEUCHE") R02
Das Licht in Müllers Quartier ist stark gesenkt, Caylon sitzt
auf einem Hocker neben Commander Nicole Müllers Bett, wacht
neben ihr, während sie im Sterben liegt. Nur schwach sind
ihre Augen geöffnet, sie wirkt aufgedunsen, ist blass und so
schwach, dass sie Mühe hat, Caylon anzusehen oder zu
sprechen.
CAYLON
Nicole... Ich liebe Sie.
CUT TO:
R03 INT. HÖHLE (2X05 "SEMPER FIDELIS") R03
CAYLON
Ich... ich... sagte, dass--
Müller nickt vorsichtig.
MÜLLER
(beat)
Bevor ich sterbe... möchte ich,
dass Sie wissen: Ich liebe dich
auch, Frederick...
Die beiden sehen sich noch immer tief in die Augen...
CUT TO:
R04 ANTARES - KRANKENSTATION (2X05 "SEMPER FIDELIS") R04
Caylon und Müller liegen auf zwei Biobetten. Beide sind
bewusstlos (oder schlafen sie nur?). Miller ist im
Hintergrund am arbeiten. Der Captain erwacht in diesem
Augenblick und setzt sich langsam auf. Miller bemerkt dies.
MILLER
Willkommen zurück, Captain.
Caylon sieht Müller auf dem benachbarten Biobett liegen.
CAYLON
Wie geht es ihr?
MILLER
Es hat sie schwer erwischt,
Captain...
(beat)
Es wird eine Weile dauern, aber sie
wird sich wieder vollkommen
erholen, Sir.
Daraufhin verlässt die Ärztin den Captain wieder um im
Hintergrund einigen "Papierkram" aufzuarbeiten.
Caylon steigt vorsichtig von seinem Biobett herab und setzt
sich auf den Stuhl neben Müllers. Vorsichtig ergreift er ihre
Hand...
AUF Müllers von Caylons Hand umschlossener Hand.
CUT TO:
R05 INT. ANTARES BRÜCKE (2X09 "KOBAYASHI MARU") R05
Wir hören im Hintergrund nun das normale Brummen des
Warptriebwerkes. Die Turbolifttür öffnet sich und Commander
Müller betritt die Brücke.
MÜLLER
Hab ich etwas verpasst? Wohin sind
wir unterwegs?
CAYLON
Wir sollen das Verschwinden eines
Frachters untersuchen. Wir begeben
uns gerade zu den letzten bekannten
Koordinaten.
MÜLLER
Welchen Frachter denn?
CAYLON
Die Kobayashi Maru.
Zoom auf Müller's geschocktes Gesicht, dann.
CUT TO:
R06 INT. ANTARES MANNSCHAFTSMESSE - SPÄTER AM ABEND (2X09 R06
"KOBAYASHI MARU")
Die Mannschaftsmesse nicht spärlich besucht. Einige NDs haben
die Tische besetzt. Caylon betritt die Messe und geht zu dem
Getränkespender. Nachdem er seine Tasse gefüllt hat, bahnt er
sich den Weg an einen Tisch etwas abseits der Menge, an dem
Müller sitzt und die Sterne betrachtet.
CAYLON
Ist hier noch frei?
MÜLLER
(gedankenverloren)
Was?
(beat)
Ach, du bist's, Fred. Setz dich.
CAYLON
Danke.
(beat)
Was ist los?
MÜLLER
Wieso, was meinst du bitte?
CAYLON
Na, ich weiß nicht, sag du's mir?
Warum hat mein erster Offizier ein
langes Gesicht gemacht, als sie
gehört hat, dass wir die Kobayashi
Maru suchen?
MÜLLER
War es so offensichtlich?
CAYLON
Japp.
MÜLLER
Mein Bruder ist an Board des
Schiffes.
CUT TO:
R07 INT. ANTARES - BRÜCKE (2X09 "KOBAYASHI MARU") R07
MESTRAL
Ich registriere eine verstreute
Ionenspur, die von der Sonde sein
könnte. Ich folge der Spur...
(beat)
Ich glaube, ich habe die Maru. Die
Scanner haben etwas entdeckt, das
ein Frachter sein könnte. Die
Energiesignaturen sind schwach.
CAYLON
Aber Sie sind sich sicher, das es
die Maru ist?
MESTRAL
Sicher bin ich mir nicht, doch die
logische Schlussvolgerung wäre,
dass es die Maru ist.
CAYLON
Und wo genau ist sie?
MESTRAL
Etwa 2 Lichtjahre hinter der Grenze
zum klingonischen Terretorium.
CUT TO:
R08 INT. COMMANDER MÜLLERS QUARTIER - SPÄTER (2X09 "KOBAYASHIR08
MARU")
Das Licht in dem Quartier des ersten Offiziers ist gedämpft,
die einzige Lichtquelle sind die Sterne, die an der Antares
vorbeiziehen. Die Kamera fährt langsam durch den Raum,
niemand scheint sich hier aufzuhalten. Die Kamera erreicht
nun das Bett, auf dem Commander Müller zusammengekauert
sitzt. In ihren Händen hält sie ein Familienfoto.
Plötzlich ertönt der Türsummer. Müller reagiert nicht, sie
sitzt immernoch schluchzend auf ihrem Bett und starrt zu den
Sternen. Der Summer ertönt wieder. Keine Reaktion.
Die Tür öffnet sich und Captain Caylon tritt in den Raum. Im
dunkel des Raumes können wir ihn kaum erkennen, doch als er
anfängt zu sprechen, ist klar, das er es ist.
CAYLON
Ich habe eben mit Admiral Garnder
gesprochen.
(beat)
Seinen Informationen nach ist die
Crew der Maru der Spionage für
Schuldig befunden worden.
(beat)
Man hat die Führungscrew sofort
exekutiert, die restliche Crew
wurde laut Geheimdienstberichten
nach Rura Phente geschickt.
(beat)
Der Admiral hat mir versichert, das
unsere Diplomaten alle nur
erdenklichen Schritte unternehmen
werden, um sie von dort
zurückzuholen.
Müller reagiert immernoch nicht auf Caylon.
CAYLON (CONT'D)
Nicole, bitte, versuch mich zu
verstehen.
(beat)
Ich konnte mich nicht anders
entscheiden, wie hätte denn die
Alternative ausgesehen? Die
Romulaner sitzen uns im Nacken,
wenn wir uns die Klingonen auch
noch zum Feind gemacht hätten...
Starfleet kann sich keinen Zwei
Frontenkrieg erlauben, wir sind ja
noch nichtmal gegen den Krieg gegen
die Romulaner gewappnet.
(beat)
Wenn es nur um mein Leben gegangen
wäre, ich wäre dort hinüber
geflogen und hätte versucht sie zu
retten. Doch hier geht es nicht nur
um mich, hier geht es um das Wohl
der Menschheit.
(beat)
Manchmal muss man harte
Entscheidungen treffen, denn wir
haben Krieg. Immerhin steht
letztenendes das Überleben der
gesamten Menschheit auf dem Spiel.
So hart es auch ist, doch manchmal
überwiegt das Wohl der Vielen....
Aufeinmal wendet Müller ihren Blick von den Sternen ab und
blickt Caylon an.
MÜLLER
(wütend, hysterisch)
Es ist mir egal, es ist mir total
egal! DU hast meinen Bruder zum
Tode verurteilt. Wegen DIR werde
ich ihn nie wieder sehen!
CAYLON
(verletzt)
Nicole, bitte, was hätte ich denn
tun sollen? Den Befehlen trotzen
und die Grenze überqueren sollen?
MÜLLER
Ja, verdammt, das hättest du tun
sollen!
CAYLON
Dann hätten uns die Klingonen auch
erwischt und Starfleet hätte noch
einen Krieg auszufechten!
MÜLLER
Ach was, woher willst du wissen, ob
die Klingonen wirklich angegriffen
hätten? Oder ob Sie uns wirklich
den Krieg erklärt hätten? Vieleicht
haben Sie nur geblufft, oder sie
hätten sich mit dem gottverdammten
Deuterium zurfrieden gegeben.
CAYLON
Du hast doch den Captain gehört! Er
wollte mir nicht glauben, er hat es
noch nicht einmal versucht! Und ob
er uns angegriffen hätte!
(beat)
Mir blieb keine andere Wahl, als
die 60 Mann der Maru
zurückzulassen, denn vergiss nicht,
es stehen hier Milliarden von Leben
auf dem Spiel!
MÜLLER
(aufgelöst)
Aber warum gerade meinen Brurder?
Warum? Du wolltest ja noch
nichteinmal den Versuch wagen! Du
hast es nicht riskieren wollen!
(beat)
Mir zuliebe. Wenn du mich lieben
würdest, dann hättest du es getan.
CAYLON
Nicole, ich liebe dich mehr als
mein eigenes Leben. Ich würde alles
für dich tun...
MÜLLER
Nein, das habe ich ja gesehen! Du
hast meine Bruder an die Klingonen
ausgeliefert! Er ist doch schon so
gut wie tod!
CAYLON
Nicole, das wissen wir nicht!
Vieleicht....
MÜLLER
Fred, du weißt genauso wie ich, das
niemand lange auf Rura Phente
überlebt.
(beat, nun etwas ruhiger)
Los, geh.
Müller dreht sich um und blickt wieder zu den Sternen.
CAYLON
Nicole, bitte....
MÜLLER
Geh, Fred. Ich möchte dich hier
nicht mehr sehen.
Einige Sekunden bleibt Caylon noch stehen, dann tritt er
schweren Herzens den Rückzug an. Kaum ist die Tür hinter ihm
geschlossen, bricht Müller in Tränen aus.
FADE OUT.
ENDE RECAP
TEASER
1 EXT. WELTRAUM 1
KAMERADREH UM DIE S.S. ANTARES
Die Antares treibt schwer beschädigt durchs All. Wobei das
noch eine Untertreibung darstellt, das ehemals so glorreiche
Sternenflottenschiff gleicht einem zerstückelten Haufen
Weltraumschrott. Der Diskus des Schiffes ist an etlichen
Stellen durchschossen, unzählige Spuren von Disruptortreffern
verteilen sich auf dem ganzen Rumpf. Die Sekundärhülle ist
nur noch halb mit dem Rest des Schiffes verbunden, die
haltenden Pylonen wurden entzwei geschossen. Die Warpgondeln,
sofern man diese noch als solche identifizieren kann, qualmen
und ziehen Plasmaspuren hinter sich her. Die linke Warpgondel
hat sich völlig verzogen und scheint sich von den Trägern zu
lösen. Nahezu überall klaffen mehr oder minder große Löcher,
aus denen die Innenkonstruktion und die Deckverteilung
herausblitzt. Wo immer die Außenhülle aufgeplatzt ist und die
Schiffsdecks direkt dem Vakuum ausgesetzt waren, treiben
Leichen in der Schwerelosigkeit.
Bei ihrem Dreh um die Zerstörung schwenkt die Kamera immer
weiter heraus und der Grund für dieses Werk wird erkenntlich:
5 romulanische Bird of Vengeance haben sich im Kreis um ihr
Opfer versammelt und scheinen es nicht mehr aus ihren
"Klauen" zu lassen. Der Gedanke an irdische Raubvögel, die
über ihrem Opfer und baldigen Mahl kreisen, wird nicht nur
durch die typische romulanische Bemalung und Formgebung
geweckt.
CUT TO:
2 INT. ANTARES - BRÜCKE 2
Auf der Brücke finden wir das reinste Chaos vor. Im hinteren
Bereich sehen wir zwei Crewmitglieder, die von ehemaligen
Brückenteilen erschlagen wurden. Die abtrennende Wand zum
Konferenzraum existiert nicht mehr, sie bildet nur noch einen
blutverschmierten Trümmerhaufen, der Menschenleben unter sich
begraben hat.
Die Konsolen der Brückenoffiziere qualmen und sind sicherlich
kaum mehr zu gebrauchen. Überall liegt Dreck und Schutt.
Die Brückenoffziere (LT. BEEM, LT. MESTRAL, TORLAN, ENSIGN
TSCHERNOVSKY, CAPTAIN CAYLON) sind alle anwesend, tragen zwar
fast durchgehend Blessuren oder Platzwunden und sehen schwer
angeschlagen aus, aber allesamt sind sie noch am Leben und
besetzen, was von ihren Stationen übrig geblieben ist.
Vor dem Hauptschirm materialisieren vier Gestalten in einem
grünen Transporterstrahl, die sich als helm- und
kampfanzugtragende Romulaner erweisen und alle einen
Disruptor in ihren Händen halten.
BEEM
(brüllt)
ROMULANISCHE SCHWEINE!
Beem ist zwar nicht bewaffnet, er versucht aber seinen
Überraschungsmoment auszunutzen und auf den romulanischen
Soldaten, der vor ihm erschienen ist, zu zustürzen um ihn zu
überwältigen.
Beem ist bereits zu Nahe, als dass sein Gegner seine Waffe
noch einsetzen könnte, dafür umschlingt er blitzartig Beems
Nacken mit seinem rechten Arm, in der er sogar noch die
Disruptorpistole trägt, presst ihn näher und stößt den Kopf
des Waffenoffiziers mit einem kräftigen Schlag nach hinten.
Wir hören nur noch das laute Krachen von Knochen und sehen,
wie Beem in sich zusammenfällt und auf den Boden schlägt.
Tschernovsky bekommt es bei diesem Anblick mit der Panik zu
tun und will die Flucht ergreifen, doch ein anderer, recht
groß gewachsener romulanischer Soldat, der Tschernovsky um
einen halben Kopf überragt, stellt sich ihm in den Weg und
rammt ihm mit enormen Schwung seinen metallischen Helm in den
Kopf. Tschernovsky fliegt von der Wucht zurück und bleibt mit
zertrümmertem Schädel liegen. Der Helm des Mörders ist nun
blutverschmiert und eine klumpige bis breiige graue Masse
klebt auf seinem Visier. Mit seiner Hand wischt er die
Substanz von der getönten Glasfläche herunter, sieht sich die
Hirnmasse mit einem angewiderten Blick (sofern durch das
dunkle Visier zu beurteilen) an und schüttelt es sich einfach
von der Hand.
Die drei verbleibenden Sternenflottenoffiziere erkennen, dass
sämtliche Bemühungen vergebends wären, und ergeben sich den
romulanischen Widersachern.
ROM. SOLDAT #1
In einer Reihe aufstellen.
Caylon, Torlan und Mestral befolgen den Befehl wie geheißen
und positionieren sich nebeneinander.
Die Romulaner treten vor die Dreiergruppe und zücken ihre
Disruptoren. Mit einem genüßlichen Lachen nimmt der führende
Soldat die Angst in den Gesichtern seiner Opfer war. Er zielt
mit seinem Lauf auf den Magen von Mestral und drückt ab. Ein
gleißender Strahl löst sich und frisst sich in Mestrals
Eingeweide.
ZEITLUPE
Eine Welle verdampfenden Fleisches breitet sich von dem
Einschussloch in alle Richtung aus und lässt absolut nichts
von seinem Opfer übrig. Ein Mark und Bein durchschüttender
Schrei des Schmerzes hallt in der zerstörten Brücke wieder,
bevor das Glühen Mestrals Kopf zersetzt.
Der Schütze tritt einen Schritt weiter um vor Torlan zu
treten.
TORLAN
Ehrlose Bastarde!
Torlan spuckt seinen Widersacher an, doch dieser lässt sich
von den Tropfen auf seinem Visier nicht beirren. Erneut
drückt er ab.
Geruch von versengtem Fleisch durchzieht die Luft, als Torlan
einen Schmerzenschrei ausstößt, der so laut ist, dass er
durch das ganze Schiff dringen muss. Sein Mund ist weit
aufgerissen und der Kopf zur Decke gestreckt. In seinen
Gesichtsmuskeln zeichnen sich die Spuren unvorstellbarer
Qualen ab, die einem das Gefühl geben, jeden Moment würde das
Gesicht zerspringen, bevor die glühende Verbrennungsschneiße
auch ihn vollständig auflöst.
Nun ist Caylon als einzigster übrig. Die Schreie seiner
Mitstreiter haben ihn sichtlich angegriffen.
ROM. SOLDAT #1
(zu einem verängstigten
Caylon)
Und nun zu ihnen...
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
Blendendes Weiß.
STIMME (V.O.)
Erinnern Sie sich...
FADE IN:
3 EXT. WELTRAUM - ANTARES AUF WARP 3
SUPER: Zwei Tage zuvor...
Die Antares gleitet noch völlig intakt und unbeschadet mit
Warp durch das Weltall.
DISSOLVE TO:
4 INT. ANTARES - SPEISERAUM DES CAPTAINS 4
Caylon dinniert in seinem persönlichen Speisesaal mit hohen
Gästen: An seinem Tisch sitzen Admiral Forrest und ein Mann,
der in einer dezenteren Variante der Sternenflottenuniform
gekleidet ist und wie wir erfahren werden zum diplomatischen
Corps der Sternenflotte gehört und Carl Beringsby heißt.
ADMIRAL FORREST
Tut mir leid, Fred.
(beat)
Der Krieg ist zwar nicht das beste
Thema, um beim Essen besprochen zu
werden, aber wir kommen leider
nicht drum herum.
Ein kellnernder Fähnrich kommt vollbeladen mit der Nachspeise
zur Seitentür, die direkt in die Schiffsküche führt, herein
und lädt einen Teller mit rigelianischem Tiramisu vor jedem
der Anwesenden ab.
Caylon probiert sein Tiramisu und wenig begeistert von dem
Geschmack legt er die Gabel zurück.
CAYLON
Es ist eine Schande.
ADMIRAL FORREST
Der Krieg?
CAYLON
Ähm ja, auch. Ich meinte
eigentlich, dass in diesen Zeiten
schwer ist, auf einem Raumschiff
noch gutes Essen zu bekommen. An
allen Enden wird gespart. Dabei
haben wir uns eine reichhaltige
Mahlzeit verdient. Mestral
beschwert sich auch ständig über
seine Plomek-Suppe.
(beat)
Aber bleiben wir beim Thema. Es
sieht nicht allzu gut aus, stimmts?
ADMIRAL FORREST
(deprimiert)
Ja.
(beat)
Wir können zwar unsere Grenzen
bisher halten, aber das ist auch
schon alles. Wir verlieren dabei
hier draußen regelmäßig Schiffe und
kommen mit dem Neubau kaum nach.
Die romulanische Flotte ist uns
zahlenmäßig weit überlegen. Wir
wissen nicht, wie es nach dem
Großangriff auf die Erde aussieht,
aber ich bezweifle, dass die
Romulaner ihre ganze Flotte
eingesetzt haben. In nächster Zeit
soll wohl kein gezielter Angriff
erfolgen, einzelne Scharmützel
können wir vorerst verkraften. Aber
die Romulaner formieren sich in der
zwischenzeit neu und dann...
(beat)
Um es deutlich zu sagen, Fred, wir
stehen mit dem Rücken zur Wand.
Ohne Hilfe werden wir verlieren.
Nicht gleich Morgen, aber sehr
wahrscheinlich übermorgen.
CAYLON
(nach den Worten suchend)
Das ist...
(beat)
...sehr motivierend, Max...
BERINGSBY
Noch ist nicht alles verloren,
Captain. Genau das ist der Grund,
warum es so wichtig ist, dass wir
die Andorianer als dauerhaften
Verbündeten gewinnen können. Ein
Verbündeter, der uns wirklich
tatkräftig unterstützt. Gemeinsam
hätten wir eine reele Chance zu
siegen. Und wir hoffen, noch
weitere Verbündete in unser Boot
holen zu können. Die Tellariten
dürften wahrscheinlich ebenfalls
bereit sein uns zu helfen. Wir
planen eine offene
völkerverbindende Allianz aufbauen
zu können, und der jederzeit
weitere Rassen eintreten können.
Zum allgemeinen Schutz des anderen.
CAYLON
Die Vulkanier weigern sich also
weiterhin, uns in irgendeiner
anderen Art zu helfen als mit ihren
unnötigen Ratschlägen?
ADMIRAL FORREST
Leider. Die Gespräche mit Soval und
Te'en'g sind meist ergebnislos. Das
Oberkommando bewilligt keine
weitere Hilfe. Ich frage mich, wozu
die Beiden überhaupt in ihr Amt
zurückgekehrt sind. Man könnte
meinen, sie wollen nur bestens über
unsere Kriegspläne informiert sein.
CAYLON
Wäre das etwas Neues?
(beat; zu dem Diplomaten)
Aber verraten Sie mir, Mr.
Beringsby, wie Sie die Andorianer
dazu bringen wollen mit uns zu
kämpfen?
BERINGSBY
Wir bauen darauf, dass Sie ihren
Bündnispartner nicht im Stich
lassen.
CAYLON
(lacht)
Ich glaube, da kennen Sie die
Andorianer aber schlecht! Der
einzigste Grund, warum Sie uns
bisher geholfen haben, ist, dass
Captain Archer und ich noch einen
oder zwei Gefallen bei Shran gut
hatten. Wäre Shran nicht so
einflussreich in der imperialen
Garde, hätten wir kaum Hilfe
erwarten können.
BERINGSBY
Und genau aus diesem Grund haben
wir Sie, beziehungsweise die
Antares für diese Mission
ausgesucht. Wir bauen auf ihren
Charme. Zudem haben wir einen Krieg
zwischen den Andorianern und den
Tellariten verhindert. Und ihrem
Missionsbericht zufolge haben Sie
erst vor kurzem dafür gesorgt, dass
ein korrupter Politiker entlarvt
wurde. Ein kleiner Gegengefallen
wäre fällig.
CAYLON
Ob das reicht?
ADMIRAL FORREST
Ich gehe davon aus, dass die
jüngsten Ereignisse im
andorianischen Raum für uns
spielen. Das plötzliche Auftauchen
romulanischer Schiffe im Noriak
System, direkt über einer geheimen
Forschungseinrichtung, von der
nicht einmal die meisten Andorianer
wussten, ist doch sehr beunruhigend
und sollte demonstrieren, dass die
Romulaner für uns alle eine
Bedrohung darstellen.
BERINGSBY
Wir müssen allen Verbündeten klar
machen, welche Gefahr die Romulaner
darstellen.
(beat)
Wir wissen nicht, was sie bewegt.
Sie tauchen aus dem Nichts auf,
greifen an, erobern Systeme und
expandieren. Wir müssen sie mit
allen Mitteln aufhalten. Wenn sie
mit uns fertig sind, werden sie die
anderen Rassen im Quadranten
angreifen. Wir haben doch bereits
gesehen, dass sie versuchen den
gesamten Bereich zu
destabilisieren.
Es scheint ganz eindeutig klar zu sein, was auf dem Spiel
steht und ein Moment der Stille untermalt dies, bis Caylon
das Wort ergreift.
CAYLON
Nur zwei Fragen hätte ich noch:
Warum Risa als Konferenzort? Nicht,
dass ich Einwände dagegen hätte,
aber es ist ein weiter Weg. Sowohl
für uns als auch für die
Andorianer. Und warum nur ein
Schiff, die Antares? Was ist, wenn
die Romulaner angreifen sollten?
ADMIRAL FORREST
Eben das halten wir für
unwahrscheinlich. Risa ist für die
Romulaner noch weiter entfernt als
für uns. Woher sollten Sie auch von
der Konferenz wissen? Und Risa ist
ein offenes Ausflugsziel für die
allermeisten warpfähigen Spezies.
Ein offener Angriff auf uns oder
die Andorianer würde eine Menge
Leute gegen die Romulaner
aufbringen und ihre taktische
Position schwächen. Es wäre
törricht, dort mit einer Flotte
Warbirds aufzutauchen. Außerdem ist
Risa der neutralste Ort, den wir
finden konnten. Die Andorianer
waren mit der Auswahl sehr
zufrieden.
(beat)
Und keine Sorge, wir haben aus den
Fehlern der Wiedereröffnungsfeier
der vulkanischen Botschaft gelernt.
Der Kreis der Involvierten ist
möglichst klein gehalten. Es werden
nur Shran, zwei andorianischer
Diplomaten und wir drei an der
Konferenz beteiligt sein. Ich habe
volles Vertrauen zu allen
Anwesenden.
(beat)
Und ehrlich gesagt... Wir haben
kaum die Ressourcen, mehr als nur
ein Schiff von den Grenzen
abzuziehen. Die Antares ist eins
unser modernsten Schiffe und die
einzigste Wahl hierfür.
CAYLON
Das klingt wohl überlegt.
ADMIRAL FORREST
Und noch eine gute Nachricht: Ich
denke, es sollte ihre Crew freuen
zu hören, dass sie freien Landgang
haben, während das Schiff im Orbit
wartet.
Caylon hebt sein Glas und seine beiden Gäste tun es ihm
gleich.
CAYLON
Hoffen wir auf den Erfolg.
Bestätigend nickend und mit einem gemeinschaftlichen "Prost"
führen sie ihre Gläser an den Mund und leeren ihr Getränk.
DISSOLVE TO:
5 INT. ANTARES - KORRIDOR - SPÄTER 5
Wir sehen Caylon durch einen Korridor laufen. Vor einer Tür
bleibt er stehen, doch er lässt sich einige Sekunden Zeit, in
denen er deutlich zu überlegen scheint, bis er den Türmelder
betätigt. Er wartet auf eine Reaktion, doch es erfolgt keine.
Etwas verwundert probiert er es erneut, doch wieder reagiert
niemand.
Caylon tritt von der Tür zurück und scheint vor sich her zu
grübeln. Er dreht sich herum und aktiviert das Kommpanel an
der gegenüberliegenden Wand.
CAYLON
Captain Caylon an Müller.
(beat)
Müller?
(beat)
Wo sind Sie?
CUT TO:
6 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 6
Wir sehen eine Uniform mit den roten Streifen der Technik
zusammengefaltet auf einem Biobett liegen. Caylons Stimme
dringt gedämpft durch die Stofflagen, allerdings laut genug,
dass sie von Lieutenant Miller gehört werden kann. Die Ärztin
durchwühlt die zahlreichen Taschen und findet das kleine Komm
Gerät.
Im Hintergrund strömt Licht aus der zentralen
Behandlungskammer.
BACK TO:
7 INT. ANTARES - KORRIDOR 7
MILLER'S KOMMSTIMME
Lieutenant Miller hier...
CAYLON
Oha. Verzeihen Sie, ich wollte
eigentlich mit Müller reden. Die
Spracherkennung scheint eine
Fehlfunktion zu haben.
MILLER'S KOMMSTIMME
Nein, an der Spracherkennung dürfte
es kaum liegen. Ich halte Müllers
Kommunikator in der Hand. Der
Commander ist
gerade...indisponiert.
CAYLON
(erschrocken)
Indisponiert? Müller ist auf der
Krankenstation? Was ist los??
MILLER'S KOMMSTIMME
Tut mir leid, Captain. Ich darf
leider nicht darüber reden. Die
ärztliche Schweigepflicht bindet
mich.
Aber ich kann ihnen versichern,
dass Commander Müller voll
diensttauglich ist.
CAYLON
Ob sie voll diensttauglich ist,
interessiert mich weniger. Ich
mache mir einfach Sorgen und will
wissen, was mit ihr los ist!
MILLER'S KOMMSTIMME
Dann reden Sie bitte mit ihr
selber, ich kann und darf ihnen da
leider nicht weiterhelfen.
CAYLON
Ich komme!
Caylon setzt sich in Bewegung und geht gleich in einen
zügigen Schritt über.
CUT TO:
8 INT. ANTARES - VOR DER KRANKENSTATION 8
Müller verlässt flotten Schrittes die Krankenstation. Die
Schiebetüren hinter ihr schließen sich, wobei sie ihre
Uniform nicht einmal vollständig angekleidet hat, der obere
Reißverschluß ist offen.
Müller befindet sich kurz vor der ersten Abzweigung im Gang,
da kommt ihr Caylon entgegen gestürmt.
CAYLON
Bitte bleib stehen!
Doch Müller scheint wenig Lust auf eine Unterhaltung zu
haben, sie biegt ungeachtet des Captains in den Korridor ab
und läuft weiter. Doch Caylon gibt so schnell nicht nach und
holt Sie ein. Während des Gesprächs gehen beide zielstrebig
weiter.
CAYLON (CONT'D)
Ich möchte gerne wissen, was los
ist. Warum musstest du auf die
Krankenstation?
MÜLLER
Es ist nichts.
CAYLON
Entschuldige bitte, aber soweit ich
weiß, geht man gewöhnlich nicht
wegen nichts zu einem Arzt. Sei
doch bitte ehrlich.
MÜLLER
Es ist nichts wichtiges. Bitte, ich
möchte meine Ruhe.
CAYLON
(verzweifelt)
Nicole. Wir müssen reden. Ich
verstehe was du durchmachst. Es ist
sehr hart. Ich respektiere, dass du
alleine sein willst. Ich wollte
das, nach dem ich von Josephs
baldigem Tod erfahren habe, auch.
Aber ich habe festgestellt, es
hilft nicht immer. Du hast mir
damals geholfen und nun möchte ich
das gleiche für dich tun. Ich
möchte dir nur helfen.
Müller stoppt auf einmal und blickt Caylon mit einem
durchdringenden, feurigen Blick an.
MÜLLER
(verzweifelt)
Du kannst mir nicht helfen! Das
hier ist anders, das weißt du
genau! Sönke ist tot und das wegen
dir. DU hast ihn umgebracht. Ich
weiß ja warum du es getan hast,
aber das macht es auch nicht
leichter. Du bist der völlig
Falsche, an den ich mich mit meinem
Schmerz wenden kann. Ich will
alleine darüber nachdenken, wie es
mit uns weitergeht. Nicht umsonst
sollen Untergebene keine
Beziehungen mit ihren Vorgesetzten
haben. Wir sind zwar beide
Führungsoffiziere, aber was
passiert ist, lässt mich darüber
nachdenken, ob unsere Beziehung
einen Sinn hat. Oder überhaupt eine
Chance.
(beat)
Du machst es nur unnötig schwer.
Mit diesen Worten setzt sich Müller resigniert wieder in
Bewegung und sucht den nächsten Turbolift auf. Caylon bleibt
getroffen zurück.
FADE OUT.
STIMME (V.O.)
Beginnen Sie mit der Prozedur...
9 EXT. WELTRAUM - RISA SYSTEM 9
Die Antares geht im Risa-System unter Warp und nähert sich
dem schon aus dem Weltraum wunderschönen Planeten. So wie die
Bewohner und Gäste in Bewunderung von der Oberfläche zu dem
traumhaften Sternenhimmel bei Nacht hinaufsehen, sehen die
euphorischen Gäste auf die Welt herab.
DISSOLVE TO:
10 EXT. WELTRAUM 10
ANDERE EINSTELLUNG
Wir befinden uns auf der der Antares abgewendeten Seite des
Planeten. Mit einem langsamen Schwenk sehen wir uns das
Sternenpanorama an, dass urplötzlich von einem Lichtblitz
gestört wird. Ein Schweif aus hellen Schlieren formiert sich
und gibt 5 romulanische Bird of Vengeance frei, die sofort
eine Formation bilden.
ANSICHT DER ANTARES
Die Antares will gerade in den Orbit schwenken, als sich fünf
grüne Schwingenpaare über den Horizont erheben und direkt auf
das Sternenflottenschiff zufliegen.
CUT TO:
11 INT. ANTARES - BRÜCKE 11
Mestral, Torlan, Beem, Tschernovsky befinden sich alle an
ihren Station, Captain Caylon sitzt zentral in seinem
Amtsstuhl.
Der rote Alarm springt an und die Brücke verdunkelt sich.
Überrascht blicken alle auf Beem.
BEEM
Annäherungsalarm! Soeben sind 5
Bird of Vengeance hinter der
Schattenseite des Planeten
aufgetaucht.
CAYLON
Das gibt es nicht!
BEEM
Diese Kerle sind echt so dumm in
neutralem Territorium anzugreifen.
Das Schiff wird erschüttert.
BACK TO:
12 EXT. WELTRAUM - RISA SYSTEM 12
Die fünf furchteinflößenden Vögel fliegen von der Kamera
hinfort auf die durch die Entfernung klein wirkende Antares
zu. Sie feuern ihre grünen Disruptorschüße ab, die auf die
Antares zurasen.
CUT TO:
13 INT. ANTARES - BRÜCKE 13
Die Brücke wird zusehends verwüstet und zerlegt. Konsolen im
Hintergrund sprühen Funken.
BEEM
Verdammter Mist. Wir haben keine
Chance gegen diese Übermacht.
Ein Treffer bringt das Schiff ins Wanken.
CAYLON
Torlan, schicken sie einen Notruf
raus. Hier muss doch jemand sein,
der uns helfen kann.
TORLAN
Aye!
(beat; verwundert)
Keine Antwort, Sir.
Ein erneuter Einschlag. Ein ND wird von herunterstürzenden
Teilen erschlagen.
CAYLON
Verdammt. Wie zum Geier??? Das kann
doch nicht sein...
(beat)
Bringen Sie uns hier fort. Fliegen
wir den Andorianern entgegen.
TSCHERNOVSKY
Verstanden.
CUT TO:
14 EXT. WELTRAUM 14
Die Antares schwenkt gerade ihren Kurs und ihre Warpgondeln
laden sich auf. Zielsicher wird die Warpgondel nur
Sekundenbruchteile bevor das Schiffe ihre Beschleunigung
ansetzt getroffen. Die Antares kann trotzallem verschwinden.
CUT TO:
15 INT. ANTARES - BRÜCKE 15
Die Brücke gleicht immer mehr einem Trümmerhaufen.
Der letzte Schlag erschüttert die Stabilisatoren erneut.
Sofort nach Aktivieren des Warpantries wird das Schiff
instabil und wird kräftig durchgerüttelt.
TSCHERNOVSKY
Der letzte Schuß traf unsere
Warpgondel. Das Warpfeld lässt sich
nicht mehr stabil halten.
Mit einem starken Bremsmanöver landet die Antares wieder
unter Warp.
TSCHERNOVSKY (CONT'D)
Tut mir leid, ich konnte nichts
dagegen tun.
BEEM
(panisch)
Sie sind hinter uns. Sie kommen
unter Warp.
CUT TO:
16 EXT. WELTRAUM 16
Wir befinden uns in leerem Raum. Die 5 feindlichen Schiffen
haben die Antares umkreist. Das ganze entspricht exakt dem
Teaser, was uns die weiteren Ereignisse die folgen werden
schlagartig klar macht...
FADE TO WHITE.
STIMME (V.O.)
Das ist gut...
ENDE AKT I
AKT II
17 INT. SHUTTLEPOD 17
CAYLONS POINT OF VIEW
Wir sehen fürs erste nur ein grelles weißes Licht. In der
Ferne erklingt ein dumpfes Geräusch. Langsam lässt die
Blendung durch das Licht nach und wir erkennen schwammige
Umrisse. Seltsame schnelle Schlieren bewegen sich vor Caylons
Augen auf und ab.
Alles wird klarer. Das Geräusch wird erkennbar als Schnipsen,
die schnelle Bewegung vor uns scheint eine Hand zu sein, die
vor Caylons Augen wedelt. Er schreckt hoch und schließt kurz
seine Augen, wodurch alles für eine Sekunde Schwarz wird, als
er sie wieder öffnet kann er wieder völlig klar sehen.
NORMALE POINT OF VIEW
Caylon dreht panisch seinen Kopf um sich umzusehen. Er
befindet sich in einem Shuttlepod der Antares. Neben ihm
sitzt Admiral Forrest. Vor beiden in der Pilotenkanzel sitzen
Tschernovsky am Steuer und Carl Beringsby auf dem
Backbordsitz.
ADMIRAL FORREST
Captain?
CAYLON
Wie, Wo? Was ist passiert? Wo bin
ich?
ADMIRAL FORREST
Wissen Sie das nicht? Wir befinden
uns in einem Shuttlepod der
Antares. Wir sind gleich an der
Oberfläche.
(besorgt)
Alles in Ordnung?
Caylon fasst sich für einen Moment an den Kopf.
CAYLON
Ich denke schon. Ich weiß nicht was
los war. Ich glaube ich hatte
gerade einen Tagtraum. Und ich habe
das Gefühl jemand hat mich gerade
mit einem Schlag auf den Kopf
geweckt.
ADMIRAL FORREST
Wann haben Sie das letzte Mal
geschlafen? Sie sehen nicht gut
aus.
CAYLON
Geschlafen? Das letzte Mal?
(beat)
Ich kann mich gerade gar nicht mehr
erinnern. Wie spät haben wir es?
ADMIRAL FORREST
Es ist früher Nachmittag auf Risa.
DISSOLVE TO:
18 EXT. RISA 18
Wir sehen ein Shuttlepod der Antares über dem paradisches
Boden Risas gleiten. Der Horizont wird von den beiden Sonnen
in stilvolles Licht gehüllt, das nur von den zahlreichen
Palmen aufgehalten wird.
BACK TO:
19 INT. SHUTTLEPOD 19
CAYLON
Oh Man. Das muss ein Alptraum
gewesen sein. Der realistischsten,
den ich je erlebt habe.
CUT TO:
20 EXT. RISA 20
SUPER: Einen Tag zuvor...
Das Shuttle landet auf einem lauschigen Fleckchen Erde in
einem Tal, direkt neben einem Gebäude, das aller
Wahrscheinlichkeit nach der Konferenzort ist. In der Ferne
schäumt die Brandung an einen Strand und überall herum stehen
Hotelanlagen.
Die Passagiere steigen nacheinander aus dem Shuttle aus und
schauen sich um.
BERINGSBY
Es war schwer etwas wie einen
Konferenzsaal auf Risa zu finden,
gewöhnlich kommt niemand
geschäftlich hier her.
ADMIRAL FORREST
Gönnen Sie sich etwas Urlaub, Fred.
Sie haben es sich verdient.
Die Konferenz wird erst in etwa
sechs Tagen beginnen, vorher werden
die Andorianer nicht eintreffen.
Wir können den Raum auch ohne sie
nach Wanzen und ähnlichem
durchsuchen.
(beat)
Sie sagten, sie haben sich ein
lauschiges Strandhäuschen gemietet?
CAYLON
Ja. Eine sanfte Strandbrise
vermisse ich schon lange.
Vielleicht weckt es ja Erinnerung
an die gute alte Zeit in Sydney.
Eigentlich wollte ich die Zeit dort
nicht alleine verbringen, aber...
(beat)
Reden wir nicht darüber.
ADMIRAL FORREST
Erholen Sie sich die Zeit lang.
(beat)
Ich kann mir vorstellen, dass das
Leben an der Front momentan sehr
hart ist. Ich wünschte, ich könnte
etwas dran ändern. Spannen Sie
richtig aus. Ich möchte, dass ich
Sie zur Konferenz erholt
wiedersehe. Nehmen Sie das als
Befehl.
CAYLON
Danke sehr.
Caylon verabschiedet sich von Forrest und Beringsby. Er dreht
sich zu Tschernovsky, der noch immer am Shuttle steht und
sagt ihm zum Abschied:
CAYLON (CONT'D)
(paranoisch)
Wenn Sie wieder auf der Antares
sind, halten sie die Augen nach
Romulaner offen.
TSCHERNOVSKY
(überrascht)
Captain?
(verängstigt)
Romulaner, hier?
CAYLON
Reine Vorsicht. Ich habe irgendwie
einfach ein schlechtes Gefühl.
TSCHERNOVSKY
Geht es ihnen wirklich gut,
Captain?
CAYLON
Doch, mir geht es gut. Denke ich.
(beat)
Ich möchte nur, dass alle wachsam
sind.
TSCHERNOVSKY
Verstanden, Sir. Erholsamen Urlaub.
CAYLON
Danke.
Caylon verlässt nun die Gruppe und geht auf die Hotelanlage
zu, die vor der lauschigen Bucht thront.
Tschernovsky steigt wieder in das Shuttle ein und das schwere
Objekt erhebt sich leichtfüßig vom Boden.
FADE TO WHITE.
21 EXT. WELTRAUM 21
In einem Lichtblitz erscheinen vier andorianische Kreuzer.
CUT TO:
22 INT. ANDORIANISCHE BRÜCKE 22
Wir befinden uns auf der Brücke von Shrans Schiff, der
Jarvena, auf der sich einer der beiden Offiziere an der
vorderen Doppelkonsole zu Wort meldet:
ANDORIANER #1
Captain, unsere Scanner
registrieren die Trümmer eines
Sternenflottenschiffes!
SHRAN
War es die Antares?
ANDORIANER #1
Ja, Sir, das Schiff ist vollständig
zerstört - keine Überlebenden. Die
Überreste zeigen romulanische
Waffensignaturen.
SHRAN
(wütend)
Captain Caylon! Er war einer der
ehrenhaftesten Pinkys...
ANDORIANER #1
Commander, die Romulaner sind
immernoch hier. Ich kann 5 Bird of
Vengeance ausmachen.
SHRAN
Abfangen! Wir werden die Pinkys von
der Antares rächen.
CUT TO:
23 EXT. WELTRAUM 23
Die andorianischen Kreuzer nähern sich der romulanischen
Flotte und eröffnen das Feuer. Die Andorianer sind dem Feind
in ihrer Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit überlegen und
schaffen es so, trotz dass sie ein Schiff weniger haben, die
Romulaner in ernste Bedrängnis zu bringen.
Das Feuergefecht zieht sich hin, die andorianischen Schiffe
konzentrieren ihr Feuer auf das Führungsschiff des Gegners,
während sie mit Disruptorstößen erwidern. Ihre Trefferquote
ist allerdings bescheiden, wofür die Andorianer im Gegenzug
aber den Feind mit Feuersalven eindecken.
CUT TO:
24 INT. ANDORIANISCHE BRÜCKE 24
Wie zuvor.
ANDORIANER #1
Die Schilde des Führungsschiffs
versagen.
(beat)
Sir! Wir empfangen jetzt ein
menschliches Lebenszeichen an Board
des Schiffes.
SHRAN
Beamen Sie es schnell heraus.
ANDORIANER #2
Der Feind will sich zurückziehen.
(beat)
Sie haben sich getarnt!
SHRAN
Haben wir den Menschen?
ANDORIANER #1
Ja, er ist an Board.
FADE TO WHITE.
25 INT. ANDORIANISCHE KRANKENSTATION 25
SHRAN (V.O.)
Aufwachen, Pinky.
CAYLONS POV
Caylon öffnet die Augen und wir erkennen einen blauen Fleck
auf der Netzhaut, die sich mit zunehmenden Konturen als das
Gesicht von Shran herausstellt.
SHRAN (CONT'D)
Captain Caylon?
Caylon kann sich nur langsam von seiner Lieger herhoch
hiefen. Sein Oberkörper wankt leicht, wie es scheint, hat er
Probleme sein Gleichgewicht zu halten.
CAYLON
(erschrocken)
Ich? Wo? Was? Was machen Sie hier?
SHRAN
Sie sind an Board der Jarvena,
Captain Caylon. Wir haben die
Romulaner zurückgedrängt und Sie
von ihrem Schiff herübergebeamt.
CAYLON
(schwummerig)
Etwas langsamer... Ich fühle mich
als hätte ich seit Tagen nicht
geschlafen.
(beat)
Das letzte woran ich mich erinnern
kann, ist, dass ich auf der
Oberfläche von Risa war. Aber ich
habe auch erlebt, wie die Romulaner
uns angegriffen haben, nachdem wir
im System angekommen waren. Ich
hielt das für einen Tagtraum.
SHRAN
Romulaner sind ehrlose Barbaren.
Sie scheinen nicht zu wissen, wie
ein gutes Verhör geführt wird. So
wie sie sich niemanden zu Erkennen
geben, Foltern sie, ohne dass man
sich daran erinnern kann. Welch
feiges Verhalten.
(beat)
Hoffen wir für ihre Sternenflotte,
dass sie keine entscheidenden
Informationen verraten haben.
Caylon denkt einige Sekunden darüber nach, was er alles hätte
verraten können und bei den Gedanken scheint ihm schlecht zu
werden.
CAYLON
(beunruhigt)
Das beunruhigt mich.
Caylon stützt sich erneut ab.
CAYLON (CONT'D)
(beat)
Nicht zu wissen, ob man seine Welt
verraten hat, ist sogar noch
schlimmer als zu wissen, dass man
es getan hat.
Caylon dreht sich nun zur Bettkante und versucht auf seinen
eigenen zwei Beinen zu stehen, was ihm mit einiger Mühe auch
gelingt.
CAYLON (CONT'D)
Wo ist der Rest meiner Crew?
SHRAN
Soweit wir wissen, haben Sie als
Einziger überlebt. Alle anderen
sind mit der Zerstörung des
Schiffes umgekommen.
Erst jetzt geistern die Bilder der Hinrichtung der
Brückencrew erneut durch Caylons Kopf und manifestieren sich
zu einer klaren, aber erschreckenden Wahrheit. Wir sehen den
Tod von Beem, Tschernovsky, Mestral und Torlan erneut.
FLASH CUT TO:
26 EXT. WELTRAUM 26
Wir sehen in einer traumhaften Erinnerung, wie die Antares,
bereits halb zerstört, weiterhin von den romulanischen
Schiffen beschoßen wird. Ihre unbarhmherzigen Disruptorstöße
und Torpedos durchbrechen die Antares an zahllosen Stellen,
bis der Warpkern des kaum noch wieder zu erkennenden Schiffes
überlädt und eine gewaltige Explosion hervorruft, die von dem
stolzen Sternenflottenschiff nur noch kleine, aber unmengen
viele Trümmer hinterlässt.
FLASH CUT BACK
TO:
27 INT. ANDORIANISCHE KRANKENSTATION 27
Shran und Caylon stehen sich gegenüber. Shran blickt in die
mit Entsetzten gefüllten Augen des Pinkys.
CAYLON
(fassungslos)
Mein Gott!
(beat)
Nicole!
(beat)
Forrest!
SHRAN
Mein Bedauern, Captain. Aber ihre
Crew hat heldenhafte Taten
vollbracht. Der Name Antares ist
auch in meinem Volk bekannt.
(beat)
Meine Familie ist äußerst
einflußreich auf Andor. Ich sichere
Ihnen meine persönliche
Unterstützung zu.
Im Kampf gegen die Romulaner und
auch im Kampf für ihre
völkervereinenden Allianz. Ich
werde mein Wort vor dem Jandush von
Andusha für sie einlegen, damit Sie
mit ihren Bemühungen Erfolg haben
werden. Das ist eine große Ehre und
das Beste, was ich für Sie tun
kann.
CAYLON
Danke... Ich weiß nicht, wie ich
mich bedanken soll.
SHRAN
Gar nicht. Andorianer haben einen
starken Familiensinn. Und eine Crew
kann für einen Kommandanten wie
eine Familie werden, das weiß ich.
Ich habe einmal ein Schiff verloren
und gleichzeitig meine Gefährtin.
Der Schmerz kann stark sein. Sehen
Sie es einfach als Erkenntlichkeit
eines Seelenverwandten an.
CUT TO:
28 EXT. WELTRAUM 28
Der andorianische Kreuzer Jarvena befindet sich auf Warp.
DISSOLVE TO:
29 INT. ERDE - STERNENFLOTTENBÜRO 29
Wir befinden uns in einem typischen Büro im Hauptquartier der
Sternenflotte. Vor den Fenstern überspannt die majestätische
Golden Gate Bridge die Bucht von San Francisco.
Ein Summen macht auf eine eingehende Nachricht aufmerksam.
Hinter dem Schreibtisch sitzt Admiral Gardner. Gardner
aktiviert die Transmission und Captain Caylon erscheint auf
dem Bildschirm.
CAYLON'S KOMMSTIMME
(hastig)
Admiral Gardner...es ist furchtbar.
Es tut mir leid. Es...
ADMIRAL GARDNER
Bitte beruhigen Sie sich. Was ist
los?
CAYLON
Die Romulaner sind sofort nach uns
aufgekreuzt und haben uns
angegriffen.
Wir waren 5 zu 1 unterlegen und
hatten gar keine Chance. Die
Antares wurde vollständig zerstört
und mit ihr die gesamte Crew,
Admiral Forrest und Botschafter
Beringsby getötet. Ich habe
überlebt, weil mich die Romulaner
als Einzigen gefangen genommen
haben. Die Andorianer haben mich
retten können und die Romulaner
zurückgedrängt.
ADMIRAL GARDNER
Sie wurden gefangen genommen?
Wurden Sie gefoltet? Haben Sie
irgendwelche Informationen
verraten?
CAYLON'S KOMMSTIMME
Es tut mir leid. Ich habe überhaupt
keine Erinnerungen mehr an meine
Gefangenschaft. Die Romulaner
müssen Sie ausgelöscht haben.
DISSOLVE TO:
30 EXT. ERDE - FRIEDHOF - ABENDS 30
Wir befinden uns auf einem im abendlich rot gehülltem
Friedhof. Eine schwarzgekleidete Menschentraube hat sich
eingefunden. Im Hintergrund befindet sich eine Ehrengarde mit
traditionellen Gewehren, mit denen sie mehrere Salutschüße
abgegeben.
Ein Priester steht auf einem Podest hinter einem riesigen
Grabstein, auf dem die Namen aller Crewmitglieder
festgehalten wurden.
PRIESTER
Wir betrauern heute den Verlust von
85 Männer und Frauen die im Dienst
für die Erde gestorben sind. Sie
waren Söhne, Töchter, Väter,
Mütter, Brüder, Schwestern, Freunde
und Geliebte für viele Menschen,
die sie nun trauernd zurückgelassen
haben. Aber allen gemein ist, dass
für ihre Lieben gekämpft haben. Sie
haben mit ihrem Leben die Erde vor
den Romulanern verteidigt. Sie
haben täglich dem Schrecken des
Weltraums getrotzt. Ohne ihren Mut,
ihren Einsatz und ihr
Durchhaltevermögen könnten wir
heute möglicherweise nicht hier
stehen.
Sie haben mit ihrem Dienst die
Verantwortung über die gesamte
Menschheit übernommen und sind
tapfer in ihrem Namen gestorben,
Sie waren Helden. Doch der Tod
macht keinen Unterschied zwischen
Helden und Feiglingen. Nur wir
können einen Unterschied machen,
wie wir dem Tod begegenen, ob wir
ihm tapfer entgegentreten oder vor
ihm auf die Knie fallen. Sie haben
bis zum Ende gekämpft. Und so mutig
wie sie dem Tod begegnet sind,
würden sie auch wollen, dass wir
ihrem Tod begegnen. Die Lücke, die
sie hinterlassen, wird groß sein,
aber ihre Taten haben sie
unvergesslich gemacht, so dass sie
auf diese Weise in unseren Herzen
noch unter uns weilen können.
Tränen rühren sich unter den Besuchern.
PRIESTER (CONT'D)
Nun möchte Captain Caylon noch
einige Worte an seine gefallenen
Kameraden und ihre Hinterbliebenen
richten.
(zu Caylon schauend)
Bitte.
Der ehrwürdige Mann tritt von dem Podest zurück und lässt
Caylon hinauftreten. Caylon wirkt gebrochen und auch ihm
laufen Tränen aus den Augen. Auf dem Podest holt er einen
Zettel aus seiner Tasche, doch auf ihm ist kaum noch etwas zu
entziffern. Eine seiner Tränen tropft herunter und löst die
Schrift noch weiter auf. Er faltet den Zettel wieder zusammen
und steckt ihn wieder ein.
CAYLON
Eigentlich wollte ich ein paar
Worte vorbereiten, ich habe sie
auch notiert. Aber ich bin kein
Mann umfänglicheren Reden, und das,
was ich mir überlegt habe,
entspricht nicht dem, wie mich
meine Kameraden gekannt haben.
Darum möchte ich mit offenen Worten
meine Gefühle ausdrücken.
(longbeat)
Die Antares war nicht das erste
Schiff auf dem ich gedient habe,
aber ich habe mich selten so zu
Hause gefühlt wir dort. Die Crew
war hervorragend, ich hätte mir
keine Bessere wünschen können.
Ich war Stolz auf sie, auch wenn
einige ihre Eigenheiten hatten,
waren wir ein funktionierendes
Team. Sie waren alles, was ich
hatte, und alles was ich brauchte.
Ich hoffe, es ging ihnen
untereinander genauso. Wir waren
eine Familie und in meinem Herzen
wird es für immer so sein.
Aus dem Publikum dringt die Stimme eines Trauergastes.
TRAUERGASTES
Warum haben Sie sie dann in den Tod
geschickt?
Caylon wird von diesen Worten hart getroffen und weiß nicht
wie er antworten soll.
CAYLON
Wie meinen Sie das? Wenn ich
irgendwas hätte tun können, ich
hätte es getan.
TRAUERGASTES
Das hätten Sie! Sie hätten das
Schiff früher zurückziehen sollen,
aber sie mussten den Romulanern ja
Zeit geben ihren Antrieb
ausschalten zu können. Sie wollten
ja unbedingt ihren Stolz beweisen
und sich dem Feind stellen. Sie
waren nicht tapfer, sondern
törricht.
CAYLON
(schluchzend)
Sie haben uns überrascht, wir
hatten kaum Zeit zu reagieren. Es
ging so schnell. Verdammt! Ich
wollte das alles nicht! Bitte!
Bitte hören Sie auf!
TRAUERGASTES
Sie haben meine Tochter auf dem
Gewissen.
Admiral Gardner tritt aus der Masse hervor.
ADMIRAL GARDNER
Warum haben Sie als Einzigster
überlebt? Sie haben uns an die
Romulaner verraten. Sie haben ihre
Haut für kriegsentscheidende
Informationen gerettet, während
ihre Kameraden gestorben sind. Sie
haben Admiral Forrest auf dem
Gewissen.
Und durch die Daten, die sie
preisgegeben haben, werden noch
viele weitere sterben. Deren Blut
klebt an ihren Händen, Captain. Sie
sind ein widerlicher Verräter.
CAYLON
(schreit)
NEIN! Ich habe nichts verraten!
(beat)
Das hoffe ich zumindest.
Caylon scheint die Beherrschung zu verlieren und rastet aus.
CAYLON (CONT'D)
(zur Menge)
Was soll das alles? Was wollen sie
von mir? ICH HABE NICHTS GETAN!
Aus der Menge tritt nun ein weiteres Gesicht hervor, dass uns
bekannt ist, vorher jedoch gar nicht aufgefallen ist: Sophie
Caylon, Fredericks Schwägerin.
SOPHIE CAYLON
Du hast zu viele Menschen auf dem
Gewissen.
(beat)
Du hast Joseph umgebracht.
CAYLON
(verzweifelt)
Bitte sage das nicht! Das habe ich
nicht!
SOPHIE CAYLON
Wegen Dir war er im Weltraum und
das war sein Todesurteil. Du stürzt
alle Leute um dich ins Unglück, und
du selber überlebst jedesmal. Das
hast du nicht verdient. Warum gehst
du nicht an deiner Schuld zu
Grunde?
Eine weitere Person erscheint in der Menge, eine ältere Frau,
die wir jetzt kennen lernen werden.
CAYLON
(am Boden)
Mutter!? Was machst du hier? Was
ist das hier??
CLARICE CAYLON
(schüttelt den Kopf)
Fred, Fred, Fred...
(beat)
Ich schäme mich so für dich.
Ich dachte, ich könnte Stolz auf
meinen Sohn sein, dass er es in die
Sternenflotte geschafft hast. Ich
war Stolz auf die Verantwortung,
die du als Captain trägst. Aber
wenn ich gewusst hätte, wieviele
Menschen du auf dem Gewissen haben
wirst. Du hattest die Verantwortung
für jeden einzelnen Mann und Frau
unter deinem Kommando und warst
auch für ihren Tod verantwortlich.
Hast du dich nie gefragt, ob du
ihren Tod nicht hättest verhindern
können?
CAYLON
(gebrochen)
Jedes einzelne verdammte Mal!
(beat)
Ich kann es nicht ertragen, wenn
jemand aus meiner Crew stirbt, aber
ich kann es doch auch nicht
verhindern.
CLARICE CAYLON
Wenn du so denkst, warum hast du es
nicht stärker versucht? Warum
schickst du sie in den Kampf und
damit in den wahrscheinlichen Tod?
Wie kannst du mit deiner Schuld
schlafen? Du bist ein Mörder! Ich
schäme mich für dich.
Caylon bricht auf seine Knie zusammen und kann seine Tränen
nicht mehr kontrollieren.
CAYLON
(weinend)
Ich wollte das alles nicht! Ich bin
ein Forscher, kein Krieger. Ich
erfülle nur meine Pflicht.
CLARICE CAYLON
Eine Pflicht zu töten, Opfer zu
bringen und Familien zu zerstören.
Caylon senkt seinen Kopf und schließt die Augen...
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
31 INT. ROMULANISCHER OPERATIONSSAAL 31
CAYLONS POV
Der Captain kommt zu sich und erblickt schnelle Bewegungen,
die über seinen Kopf huschen. Er sieht Unscharf, doch er kann
erkennen, dass es Hände sein müssen, Hände von mehreren
Leuten, die an ihm herumfummeln.
Seine Augen fokusieren etwas in die Ferne und er betrachtet
die Decke, die ihm seltsam vor kommt. Zwei, drei Mal blinzelt
er, währenddessen das Bild schwarz wird, bis er klar erkennen
kann, was ihn an der Decke stört: An ihr ist ein großer
Spiegel befestigt, in einem sanften Winkel montiert, in dem
sich Caylon selber betrachten kann. Er kann von seinem Bauch
bis zu seinem Kopf blicken. Ein Blick, der in ihm
Angstzustände weckt.
Sein Kopf ist offen, die Schädelplatte wurde entfernt,
stattdessen muss er sein vom Blut rot getupfertes Gehirn
erkennen, dass an blutfreien Stellen grau herausblitzt.
Mehrere Gestalten operieren an ihm herum, schneiden in der
grauen Masse herum und spreitzen die beiden Gehirnhälften
auseinander.
Caylons wendet seinen Blick wenige Zentimeter zur Seite, doch
dort erkennt er Etwas fast genauso schlimmes, vielleicht
sogar noch schlimmer. Auf einer Liege neben ihm liegt Doktor
Miller, ihr Kopf ebenfalls geöffnet, ihre Augen dafür
geschlossen. Jedoch sieht ihr Gehirn völlig verschnitten aus,
Blut dringt heraus und bahnt sich seinen weg zu Boden. Caylon
bezweifelt, dass Sie noch am Leben ist.
Plötzlich vernimmt Caylon eine Stimme, er ist aber zu schwach
sie einem der Anwesenden Ärzte, sofern man sie so nennen
kann, zuzuordnen.
STIMME
Ah, Captain Caylon. Jetzt sind Sie
doch wach geworden. Aber das macht
nichts, wir sind so gut wie fertig.
(beat)
Sie haben ihre Kollegin da drüben
gesehen?
(beat;keine Antwort ist
auch eine Antwort)
Wir mussten leider erst etwas üben.
Menschliche Gehirne sind
so...anders. Viel verzwickter als
man bei ihrer unterlegenen
Intelligenz vermuten könnte. Die
Herren Mediziner haben erst einige
Anläufe gebraucht, bis sie die
Implantation perfektioniert haben.
Aber keine Sorge, bei Ihnen wird es
ein voller Erfolg werden.
Ein diabolisches Lachen ist das letzte, was wir vernehmen,
bevor Caylon das Bewusstsein verliert.
DISSOLVE TO:
32 INT. RISANISCHES STRANDHAUS - NACHMITTAG 32
Caylon schreckt wie aus einem Alptraum aus dem Bett, das in
seinem Strandhaus steht hoch. Außerhalb des Hauses rauschen
die Wellen und übertönen beinahe das Summen dreier
romulanischer Transporterstrahlen, die mit ihren grünen
Muster mitten im Raum auftauchen. Die Lichtmuster lösen sich
auf und übrig bleiben genausoviele hässliche Monster, die dem
geneigten ST-Fan als Remaner bekannt sind, Caylon allerdings
weniger. Sie umzingeln den völlig überraschten Caylon und
nehmen ihn gefangen , ohne dass dieser sich in seinem Schock
wehren kann.
ROM. SOLDAT #1
Mnean partrai diam.
(Untertitel:)
Wir haben ihn.
CAYLON
(panisch)
Wer oder was seid ihr?
Gemeinsam verschwinden die drei Gestalten und Caylon wieder
genauso schnell wie sie erschienen sind.
FADE TO WHITE.
STIMME
Wir haben Erfolg. Seine Adrenalin
Werte steigen massiv, seine
Serotonin-Werte sinken und sein
Melationin-Haushalt ist völlig
durcheinander.
(beat)
Er ist bald bereit.
33 INT. ROMULANISCHER VERHÖRRAUM 33
CAYLONS POV
Wir sehen in eine grelles Licht, das uns massiv blendet und
nichts anderes erkennen lässt.
BLICK VON OBEN
Caylon wird von dem hellen, weißen Licht angestrahlt. Er
versucht seine Arme und Beine zu bewegen, aber er stellt
fest, dass er gefesselt ist.
CAYLONS POV
CAYLON
Wo bin ich?
STIMME
Im Vorhof der Hölle.
Caylon scheint überrascht zu sein.
Die Gestalt, zu der die Stimme gehört, tritt unter das Licht
und sein Schatten legt sich auf Caylons Angesicht. Erst
langsam gewöhnen sich seine Augen an die extremen
Lichtverhältnisse und es gelingt ihm genauere Konturen zu
erkennen. Dabei zeichnen harte und kaltblaue Konturen ab, die
tiefe, bösartige Augen umringen. Es handelt sich um einen
weiteren Remaner.
CAYLON
Was sind Sie? Romulaner? Was soll
das? Was wollen Sie?
STIMME
Sie beleidigen mich.
CAYLON
Ich verstehe nicht.
STIMME
Erwarten Sie von mir keine
Erklärung, Mensch. Sie sind
Gefangener des romulanischen
Sternenimperiums. Und jedes weitere
Wort zieht Strafen nach sich.
CAYLON
(allen Mut
zusammennehmend)
Was auch immer Sie vor haben, es
wird ihnen nicht gelingen.
STIMME
Ich habe Sie doch gewarnt.
Die remanische Gestalt schaltet das grelle Licht aus und
betätigt einen Schalter, mit dem der Untergrund in eine
aufrechte Position gefahren wird. Der Remaner löst die
Handfesseln des Captains, doch bevor sich dieser wundern
kann, bekommt er eine lange Spritze in den Hals geschossen,
was ihn schmerzerfüllt schreien lässt.
STIMME (CONT'D)
Das Mittel, das wir Ihnen injiziert
haben, löst eine gefährliche
Überdosis der Neurotransmitter in
Ihrem Gehirn aus.
Caylon beginnt unkontrolliert am ganzen Körper zu zucken.
STIMME (CONT'D)
Sie spüren die Auswirkungen. Es
soll sich wohl so anfühlen, als
würde ihr Kopf platzen. Was auch
ungefähr den Tatsachen entspricht.
Ihre Reizleiter werden überflutet
und werden bald "durchschmoren".
(beat)
Ich habe hier das Gegenmittel. Aber
es hat eine entscheidene, aber
interessante Nebenwirkung: Es wirkt
zugleich auch als Wahrheitsserum.
Wie entscheiden Sie sich?
Der Remaner legt ein Hypospray auf einen kleinen Tisch in
Griffweite Caylons. Dieser zögert noch einige Zeit, während
seine Zuckungen stärker werden. Er hat seinen Körper kaum
noch unter Kontrolle und scheint sehr starke Schmerzen zu
empfinden, denen er lautstark Ausdruck verschafft. Mit seinen
gläsrig werdenden Augen fixiert er das Gegenmittel. Die
scheinbaren Bemühungen seinen Arm zu bewegen scheitern.
Der Remaner genießt das Schauspiel noch einige Momente weiter
mit hämischer Freude, bis Caylon kurz davor steht das
Bewusstsein zu verliern. Dann nimmt er das Hypospray in die
Hände und injiziert es Caylon in den Hals.
Caylons Zuckungen und Krämpfe lassen nach, auch wenn er noch
völlig neben sich ist, beginnt der Remaner mit Reden.
STIMME (CONT'D)
Wissen Sie, ihre Kameraden haben
mir mehr Spaß bereitet. Die
wenigsten hatten die Willensstärke
standzuhalten. Deren Schwäche
auszukosten war ein Genuß.
Besonders Freude hat mir Commander
Müller bereitet.
CAYLON
(perplex)
Müller??? Ich dachte, sie hätten
alle umgebracht?
STIMME
Vielleicht haben wir das ja auch.
Aber erst nach der Folter...
(beat)
Sie müssen eins über Romulaner
lernen: Die Wahrheit, ist das
letzte, was ihnen ein Romulaner
verraten wird. Trauen Sie
niemandem, vorallem nicht sich
selber.
CAYLON
(sich hineinsteigernd)
Aber warum? Was wollen Sie? Wenn
Sie Informationen wollen, warum die
Spielchen? Sagen Sie mir, was Sie
wollen! Sagen Sie mir was los ist!
Aber lassen Sie diese beschissenen
Psycho-Tricks!
STIMME
Sie werden es schon noch
herausfinden. Außerdem habe ich das
Gefühl, Sie scheinen noch nicht
ganz verstanden zu haben, wie ihre
Lage wirklich aussieht.
Unmittelbar auf diese Wort verblasst das Bild und Caylon
scheint das Bewusstsein zu verlieren.
FADE TO WHITE.
34 INT. ROMULANISCHE GEFANGNISZELLE 34
Caylon erwacht in einer spartanischen Zelle, die jediglich
ein Bett aufweist. Die Umgebung lässt sich mehr als Loch denn
als Unterbringung beschreiben. Frederick rafft sich auf seine
Beine und schaut sich um. Mit verzerrter Miene, die auf die
Schmerzen hindeut, die durch seinen Kopf schießen, blickt er
auf die massive Stahltür, die den Ausgang markiert.
Caylon ist völlig verschwitzt, seine Uniform ist zerfetzt und
er hat blutige Flecke im Gesicht und mit Sicherheit auch am
Körper. Die Romulaner müssen ihn gefoltert haben. Brüllend
streift er durch den Raum und hämmert gegen die Tür.
CAYLON
(entkräftet, leicht
krächzend, aber intensiv)
Lassen sie mich hier raus! Ich will
nicht mehr! Ich kann nicht mehr!
Ihr elenden beschissenen
Dreckshunde! Lasst mich frei! Lasst
mich frei!
(beat)
Wartet nur, irgendwann polieren wir
euch so dermaßen den Arsch, dass
ihr eure Kapitulation auf dem
Sterbebett unterzeichnen könnt! Wir
machen euch fertig! Das schwöre
ich.
Da keine Reaktion erfolgt, beruhigt sich Caylon nach einiger
Zeit des weiteren Schreinens.
Er sieht sich die Tür nochmal genauer an. Neben ihr entdeckt
er etwas wie eine Kontrolltafel, die ihm interessant
erscheint.
Als er sich nähert, ertönt ein beunruhigendes Geräusch.
Plötzlich fängt die Tafel an zu rauchen und die Türe öffnet
sich.
Eine völlig gequält wirkende Müller betritt den Raum.
CAYLON (CONT'D)
(aus allen Wolken)
MEIN GOTT! Nicole? Wie?
MÜLLER
Ich fürchte wir haben nicht allzu
viel Zeit für lange reden, lass uns
von hier verschwinden.
Beide verlassen den Raum und landen...
35 INT. ROMULANISCHER KORRIDOR 35
...in einem langen Korridor, der ins Unbekannte führt. Müller
deutet an Richtung an.
MÜLLER
In dieser Richtung müssten sich
Fluchtkapseln befinden. Ich konnte
einen Deckplan des Raumschiffes
aufrufen können.
Caylon hält in einem leeren Korridoreck.
CAYLON
(misstrauisch)
Wie bist du entkommen?
MÜLLER
Diese Schweine haben mich wohl
nicht für klug genug gehalten,
ihren Türmechanismus zu
dechiffrieren. Gut, ihre
Schriftzeichen konnte ich auch
nicht übersetzen, aber um eine
Überlagerung zu erzeugen war das
auch gar nicht nötig.
CAYLON
Und wo sind die Anderen? Wer sagt
mir, dass dies echt ist? Das ist
eine Falle! Was wollen die???
MÜLLER
(verzweifelt)
Bitte glaube mir! Die Romulaner
haben nicht viele Überlebende
gelassen und die, die sie nicht
gleich getötet haben, haben sie zu
Tode gefoltet.
Das sind dreckige Sadisten, ich
musste mehr als einmal zusehen, wie
sie mehr als einen Kameraden
verstümmelt haben. Es war ein
schrecklicher Anblick. Bitte, wir
sind die beiden Letzten, und wenn
wir uns nicht beeilen, leben wir
auch nicht mehr lange.
(beat)
Ich kann mir vorstellen, was sie
mit dir gemacht haben. Wenn wenn du
hier wegwillst, dann bitte jetzt!
Wir werden sonst sterben! Wenn wir
nicht sowieso schon tot und in der
Hölle sind!
Müller beginnt zu weinen und Caylon nähert sich ihr.
MÜLLER (CONT'D)
Ich verzeihe dir, was mit Sönke
passiert ist. Ich weiß, warum du es
getan hast, und es tut immer noch
weh. Aber als ich gedacht habe, du
seist tot, und mich dein Verlust so
sehr geschmerzt hat, ist mir klar
geworden, wie sehr ich dich
trotzdem liebe. Ich möchte mit dir
zusammen sein... in Frieden. Ich
möchte nicht alleine sterben.
Caylon fühlt sich von diesen Worten ergriffen, er schiebt
seine Bedenken offensichtlich zur Seite und schließt Müller
in seine Arme, die sich in seine Umarmung fallen lässt. Für
einen Moment schließt Caylon die Augen um diesen Moment der
Ruhe und Liebe zu genießen. Dann öffnet er die Augen
wieder...
CAYLONS POV - ZOOM AUF MÜLLERS GESICHT
Wir blicken Müller in die Augen. Das Chaos bricht wieder über
Caylons Universum herein:
Müllers Augen vibrieren, ihre Lider sind weit aufgerissen und
geben den Blick auf ihre gänzlich weiße Lederhaut frei. Ihre
Iris ist krampfhaft nach oben gerichtet und versteckt sich
unter dem Augenlid. Der ganze Körper beginnt zu zucken und
Blut läuft aus ihren Tränenkanälen, wo bis vor kurzem nur
Tränen langfloßen. Das Blut rinnt der Schwerkraft entgegen
und vermicht sich mit dem vielen salzigen Tränenwasser zu
einer einzigen hellroten Flüssigkeit, die Müllers Wangen
hinterläuft. Ihre Zuckungen hören auf.
BLICK AUF MÜLLER & CAYLON
Caylon schreckt zurück und löst seine Umarmung, worauf ihm
Müllers lebloser Körper entgegenfällt. Er hält sie fest, aber
auch aus ihren Ohren und ihrer Nase tritt Blut, ein Blutstrom
der nicht zu versiegen scheint.
Caylon stellt fest, dass Müller tot ist und lässt sie los,
worauf sie zu Boden gleitet.
CAYLON
(panisch)
Nicole! Bitte! NEIN! Du darfst
nicht sterben! VERDAMMT! TU MIR DAS
NICHT AN!
Caylon beugt sich über Sie und lehnt seinen Kopf auf ihre
Brust, doch es scheint kein Herzschlag mehr zu spüren sein.
Verzweifelt versucht er eine Herzmassage, doch sie scheint
vergebens, Caylons Druck auf die Brust bewirkt nur, dass noch
mehr Blut Müllers Mund verlässt.
CAYLON (CONT'D)
NEIN! Du kannst mich nicht alleine
lassen!
FLASH CUT TO:
36 INT. ROMULANISCHER VERHÖRRAUM 36
Wir befinden uns in dem bekannten Verhörraum, allerdings
leicht verändert, zwar befindet sich Caylon weiterhin auf der
Folterbank, jedoch stecken jetzt zahlreiche feine Nädelchen
in seinem Kopf, die tief bis in sein Gehirn zu stecken
scheinen. Die Nadeln durchdringen eine mit Blinklichtern
ausgestatte Haube, deren Anzeigen hektisch aufleuchten.
An den herumstehenden Kontrollen befinden sich zwei
Romulaner, die miteinander sprechen. Der erste von beiden hat
die Stimme, die wir schon mehrmals aus dem Off wahrgenommen
haben, es ist jedoch kein Remaner, wie bisher zu sehen,
sondern eindeutig ein Romulaner. Dies muss ebenfalls eine
Täuschung für Caylon gewesen sein.
ROMULANER #1
Commander, er ist soweit.
ROMULANER #2
Was haben sie jetzt mit seinen
Erinnerungen gemacht? Sie sagten,
sie könnten Sie nicht löschen.
ROMULANER #1
Das mussten wir dann auch nicht.
Wir konnten Sie in die Fantasien
integrieren. Er konnte unsere
Fiktion und seine Erinnerungen
nicht mehr unterscheiden, und das
hat sogar zum schnellen Fortschritt
beigetragen.
ROMULANER #2
Die Programmierung kann jetzt also
erfolgen?
ROMULANER #1
Ja, sein Nervenzentrum ist mit der
Verwirrung nicht mehr fertig
geworden. Sein Gehirn kann sein
Unterbewusstsein nun nicht länger
vor den Gehirnsondern abschotten.
Er ist uns ausgeliefert. Alles ist
bereit für seine Tief
Konditionierung.
ROMULANER #2
Wird er sich denn an die Ereignisse
zurückerinnern können?
ROMULANER #1
Nein, Commander. Wir werden seine
Erlebnisse zusammen mit der
Konditionierung tief in seinem
Unterbewusstsein einpflanzen. Er
wird keine bewusste Erinnerung
haben, solange wir es nicht wollen.
ROMULANER #2
Hervorragend.
ENDE AKT III
AKT IV
37 EXT. RISA - VOR DEM KONFERENZGEBÄUDE 37
Caylon scheint aus seinem "Urlaub" zurückgekehrt zu sein und
trifft sich mit Admiral Forrest vor dem Konferenzsaal.
ADMIRAL FORREST
Haben Sie sich erholt? Sie sehen
leicht verkatert aus.
CAYLON
(wenig erholt)
Ich habe leider doch nicht so gut
geschlafen wie erhofft. Die
Windbrise war zwar erholsam, nur
die exzessiven und vorallen lauten
Strandpartys meiner Nachbarn leider
weniger.
(beat)
Ich weiß, warum Risa als Party
Planet bekannter ist denn als
Wellness-Planet. So hatte ich die
Wahl, vom Krach wach bleiben oder
mitmachen.
ADMIRAL FORREST
Verstehe.
CAYLON
Aber machen Sie sich keine Sorge,
es geht schon.
ADMIRAL FORREST
Das ist schön. Die Konferenz wird
bald beginnen, die Andorianer sind
nur noch eine halbe Stunde von hier
entfernt. Wir haben bereits für die
nötige Sicherheit gesorgt, das
Gebäude ist absolut Wanzenfrei und
es wurden keine anderen auffälligen
Gegenstände entdeckt. Die
Transporterblocker sind bereits
aktiv, es gibt nur eine
Notfallfrequenz, damit die Antares
uns für den Fall doch hochbeamen
kann. Aber ich halte es für sehr
unwahrscheinlich, dass es soweit
kommen wird.
CAYLON
Darf ich mich trotzdem einmal
umsehen? Solange wir hier warten.
ADMIRAL FORREST
Natürlich.
Caylon tritt um das Gebäude herum. Auf der jeder Seite findet
er dicke Türme, die eindeutig die Transporterblocker
darstellen. Kein Vergleich mit den schlanken, stangenartigen
Geräten aus dem 24. Jahrhundert. Auf der Rückseite des
Gebäudes untersucht er eines der Geräte.
ZOOM AUF DAS GERÄT
Alles scheint okay, ein kleines Display und ein grünes Licht
signalisieren die Bereitschaft des Blockers.
BACK
Caylons Hände huschen über die wenigen Kontrolltasten, die
alle in normalen Parametern zu funktionieren scheinen.
CAYLON
(zu sich)
Scheint alles in Ordnung zu sein.
Caylon geht wieder weiter.
ERNEUTER ZOOM AUF DAS GERÄT
Der Blocker scheint weiterhin in Ordnung zu sein, aber wie
der Kamera weiterfährt, erkennen wir ein kleines, kreisrundes
Gerät, das vor einigen Sekunden noch nicht vorhanden war. Auf
ihm befinden sich einige seltsame Schriftzeichen, die auf
alle Fälle nicht terranischen Ursprungs sind.
DISSOLVE TO:
38 EXT. RISA - VOR DEM KONFERENZGEBÄUDE - SPÄTER 38
Vor dem Gebäude, ein gutes Stück außerhalb des für
Transporter gestörten Gebietes, materialisieren 7 blauhäutige
Gestalten. Eine von ihnen ist uns bestens bekannt, es ist
Commander Shran, zwei andere Andorianer, die in einer Reihe
mit Shran stehen und einen bedeutenden Eindruck hinterlassen,
kennen wir jedoch nicht. Hinter ihnen stehen 4 schwer
bewaffnete Soldaten der imperialen Garde.
Captain Caylon, Admiral Forrest und Botschafter Beringsby
schreiten auf die Gäste zu. Caylon reicht Shran als erstes
die Hand, die er ergreift und in andorianischer
Überschwänglichkeit schüttelt.
CAYLON
Ich grüße Sie, Commander.
(beat)
Hatten wir nicht vereinbart, dass
wir möglichst wenig Leute hierher
bringen?
SHRAN
Das hatten wir wohl, aber ich habe
vollstes Vertrauen zu unseren
Wachen, sie werden uns nur bis zum
Eingang begleiten.
(beat)
Aber darf ich ihnen die
andorianischen Botschafter Shivar
und Kulas vorstellen?
Caylon schüttelt den beiden stolzaussehenden Herren die
Hände, Admiral Forrest und Botschafter Beringsby tun es ihm
nacheinander gleich.
ADMIRAL FORREST
Am besten machen wir uns gleich auf
den Weg in den Konferenzsaal.
Die Andorianer zeigen sich einverstanden und die Gruppe macht
sich zu dem Gebäude auf. Die 4 Wachen bleiben wie versprochen
vor dem Eingang stehen, während das Botschaftergespann
hineintritt.
CUT TO:
39 INT. FLUR VORM KONFERENZSAAL 39
Auf der Türschwelle wird Caylon plötzlich scheinbar
schwindelig denn er stützt sich am Türrahmen.
ADMIRAL FORREST
Was haben Sie?
Die Gruppe bleibt stehen und wartet auf die Anwort des
Captains.
CAYLON
(mit verzogenen
Gesichtszügen)
Ich weiß nicht. Ich bekomme auf
einmal furchtbare Kopfschmerzen.
Und mir wird schwindelig.
(beat)
Lassen Sie mich nur kurz nochmal an
die frische Luft, das wird sich
sicher auch schnell wieder legen.
ADMIRAL FORREST
(zu dem Rest)
Gehen sie alle schon mal vor und
setzen sich hin, wir werden gleich
nachkommen.
FLASH CUT TO:
40 I/E. VISIONEN 40
Wir sehen erneut einige der schrecklichen Szenen, die Caylon
erlebt hat.
Bild: Ein Fähnrich wird auf der halbzerstörten Brücke der
Antares von einem Stahlträger erschlagen.
Bild: Caylon sieht sich selber in einem Folterstuhl,
angeschlossen an zahlreichen Injektionsröhrchen.
Bild: Wir sehen, wie Tschernovskys Schädel von einem
romulanischen Helm zertrümmert wird.
Bild: Als Abschluss sehen wir Müller direkt vor uns, wie sie
zusammenbricht und ihre Augen völlig verdreht, bis fast nur
noch das Weiße zu erkennen ist.
FLASH CUT BACK
TO:
41 EXT. RISA - VOR DEM KONFERENZGEBÄUDE 41
Forrest und Caylon wollen das Gebäude wieder verlassen, der
Admiral stütz den Captain dabei unter den Armen, da dieser in
den Beinen schwach zu werden schien.
Shran folgt den Beiden und scheint sich fast Sorgen um seinen
Lieblings-Pinky zu machen.
CAYLON
Shran!
SHRAN
Captain Caylon, ich hoffe Sie haben
nichts Ernstes. Vielleicht sollten
Sie zu ihrem Schiff zurückkehren?
CAYLON
(Shran unterbrechend)
Ich wollte Ihnen danken für...
SHRAN
Für was?
Wir hören eine weit entfernt klingende und hohlere Version
von Shrans Stimme:
SHRAN (V.O.) (CONT'D)
Meine Familie ist äußerst
einflußreich auf Andor. Ich sichere
Ihnen meine persönliche
Unterstützung zu. Im Kampf gegen
die Romulaner und auch im Kampf für
ihre völkervereinenden Allianz.
(leiser werdend)
Ich werde mein Wort vor dem Jandush
von Andusha für sie einlegen, damit
Sie mit ihren Bemühungen Erfolg
haben werden. Das ist eine große
Ehre und das Beste, was ich für Sie
tun kann.
Caylon scheint den Gedanken, der ihm durch den Kopf ging, zu
verlieren.
SHRAN (CONT'D)
Captain?
Forrest und Shran blicken Caylon verwirrt an, dessen Gedanken
sich aber wieder etwas auf die Realität besinnen können.
CAYLON
Ich wollte ihnen für ihr Kommen
danken.
CUT TO:
42 INT. ANTARES - BRÜCKE 42
Beem hat das Kommando inne, LIEUTENANT MENDEZ (zuletzt
gesehen in 2x08 "Vergeltung") bedient an seiner Stelle die
Waffenkonsole. Mestral, Torlan und Tschernovsky sind an ihren
üblichen Plätzen.
MESTRAL
(zu Beem)
Lieutenant, unsere Scanner haben
gerade eine Transportersignatur
aufgefangen, die genau ins Zentrum
des Konferenzsaal strahlte. Und sie
stammt nicht von den andorianischen
Kreuzern.
BEEM
WAS?
(beat)
Wie zur Hölle ist das möglich? Was
ist mit den Transportblockern?
MESTRAL
Unbekannt.
(beat)
Ich registriere auch eine rapide
ansteigende thermische Energie.
BACK TO:
43 EXT. RISA - VOR DEM KONFERENZGEBÄUDE 43
Shran, Admiral Forrest und Caylon befinden sich an den selben
Plätzen wie zuvor, als eine gewaltige Explosion hinter ihnen
zündet, eine ungeheure Druckwelle auslöst und uns Trümmer und
Staub entgegen schleudert, die jedwede Sicht nehmen.
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
44 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 44
SICHT VON DER DECKE HERAB
Caylon liegt auf einem Biobett, nebem ihm steht steht, die
eine Untersuchung mit einem Scannergerät durchführt.
Der Captain öffnet die Augen und will in seiner ungestümen
Art gleich aufstehen, doch daran hindern ihn seine
offensichtlichen Schmerzen, die er mit einem Stöhnen zum
Ausdruck bringt, und die Hand von Doktor Miller, die ihn
wieder in eine liegende Position drückt.
MILLER
Sie stehen auf keinen Fall schon
auf. Sie haben ungeheures Glück
gehabt, dass Sie sich nicht im
Zentrum befanden, sondern außerhalb
des Gebäudes gewesen sind, sonst
wären sie mit Garantie tot gewesen.
CAYLON
Was ist passiert?
MILLER
Es gab eine riesige Explosion
direkt im Konferenzsaal. Dort hat
niemand überlebt, die Anwesenden
wurden binnen einer Sekunde
verbrannt. Die Verwüstung, die die
Explosion hinterlassen hat, ist
enorm. Viele Trümmer sind
umhergeflogen und hätten Sie
erschlagen können. Sie können ihrem
Schutzengel danken, dass Sie nur
zahlreiche Rippen und ihren linken
Arm gebrochen haben. Nichts, was
sich nicht relativ schnell
behandeln lässt.
CAYLON
Wie geht es Admiral Forrest und
Commander Shran?
MILLER
Beide leben. Shran befindet sich in
der Behandlung auf der Jarvena.
Soweit ich weiß, hat es ihn nicht
allzu schwer getroffen.
(beat)
Admiral Forrest dagegen... Er ist
gerade so mit dem Leben davon
gekommen. Unzähliche Knochenbrüche,
eine Schädelfraktur und eine starke
Gehirnerschütterung.
Aber er wird nach etwas
Erholungszeit wieder vollständig
auf dem Damm sein.
CAYLON
Und die Botschafter sind alle tot?
MILLER
(gesenkte Stimmung)
Wir haben ihre Leichen noch nicht
bergen können, aber es ist
unmöglich, dass sie überlebt haben.
(beat)
Ich denke, die Verhandlungen über
ihren Völkerbund sind damit erstmal
verschoben.
Caylon blickt zur Decke in das weiße Deckenlicht und schließt
die Augen, um sich zu vergewissern, dass es die Realität ist.
Als er sie wieder aufmacht und Miller noch immer neben ihm
steht, spricht er weiter.
CAYLON
Aber wie konnten die Romulaner eine
Bombe in den Konferenzsaal
schmuggeln?
MILLER
Ich habe gehört, dass Mestral
direkt vor der Explosion eine
Transportersignatur festgestellt
hat. Wie das möglich ist dürfen Sie
mich aber nicht fragen. Ich habe
nur bei einem Gerücht mitgehört,
mehr weiß ich nicht.
CAYLON
Dann werde ich persönlich mit
Mestral sprechen. Sobald Sie mich
hier raus lassen.
MILLER
Alle haben es immer eilig von
meiner Krankenstation weg zu
kommen.
(beat)
Aber ich möchte sie noch einen
halben Tag zur Beobachtung hier
behalten.
DISSOLVE TO:
45 INT. ANTARES - KONFERENZRAUM 45
Caylon, Müller, Beem, Mestral, Torlan, Miller und
Tschernovsky sind anwesend.
CAYLON
Gut. Haben wir noch jemanden aus
den Trümmern bergen können?
MILLER
Nein, wie zu erwarten hat niemand
überlebt...
TSCHERNOVSKY
Warum tun die Romulaner so etwas
barbarisches?
TORLAN
Weil wir Krieg haben. Sie morden
für den Sieg. Wenn es anderes wäre,
wären wir nicht im Krieg. Ein Krieg
ist nunmal schmutzig und blutig.
TSCHERNOVSKY
Hoffentlich ist der Krieg bald zu
Ende.
CAYLON
"Nur die Toten haben das Ende des
Krieges gesehen."
MESTRAL
Von Plato, einem griechischer
Philosophen.
CAYLON
Ihre Literaturkenntnisse sind gut.
(beat)
Wir dürfen nicht vergessen, dass
den Krieg mit Blutvergießen zu
beenden bedeutet, gleich mit gleich
zu bekämpfen. Es ist wichtig, gar
nicht erst über den anderen
triumphieren zu wollen.
MESTRAL
Allerdings wird uns kaum eine
andere Option bleiben. Die
Romulaner werden kaum eher ruhen,
bevor wir nicht alle tot sind.
CAYLON
Da haben Sie wohl leider recht.
(beat)
Aber zurück zum Thema. Wissen wir
nun, wie es den Romulanern gelingen
konnte diese Bombe hinein zu
beamen?
MESTRAL
Leider nein, Sir. Ganz
offensichtlich ist es ihnen
gelungen, die Transporterblocker zu
durchdringen. Wie Sie das
angestellt haben, ist allerdings
unbekannt. Hier bietet sich ein
weites Feld für Spekulationen an,
die ich jedoch vermeiden möchte, da
keine mit Fakten untermauert werden
könnte.
CAYLON
Ohne weitere Hinweise ist das ganze
ist ein riesiger Schlamassel. Eine
wichtige Konferenz wird in die Luft
gejagt und niemand weiß wie die
Romulaner das schaffen konnten. Das
ist ein Debakel für die
Sicherheitsabteilung der
Sternenflotte.
(beat)
Ich möchte gute Nachrichten hören.
Hat die Untersuchung der Trümmer
auch nichts ergeben?
MESTRAL
Noch schlimmer. Sie hat etwas
ergeben, aber das macht noch viel
weniger Sinn. Doktor Miller, würden
Sie das übernehmen?
Die Ärztin erhebt sich und geht zum Wandschirm, wo sie einige
Daten aufruft.
MILLER
Wir haben in den Trümmern Überreste
der Bombe finden können. Es war
äußerst schwer, noch verwertbare
Spuren zu finden. Wir haben mit
dem, was wir gefunden haben, eine
DNA-Analyse durchgeführt.
Auf dem Bildschirm erscheint eine Nukleotidkette.
MILLER (CONT'D)
Und das Ergebnis war äußerst
verwirrend. Die DNA auf der Bombe
ist zu 87 Prozent die eines
Vulkaniers.
Eine zweite DNA-Sequenz erscheint, eindeutig die eines
Vulkaniers. Der Computer markiert zahlreiche
Übereinstimmungen, aber eine Stellen sehen ungleich aus.
MILLER (CONT'D)
Sehen Sie?
Kollektives Entsetzen wandert durch die Runde.
CAYLON
Wollen Sie mir etwa sagen, es waren
keine Romulaner sondern Vulkanier?
Was ist mit den anderen 13 Prozent?
MILLER
Das war meine erste Überlegung.
Wenn DNA-Spuren unbrauchbar sind,
lässt sich manchmal kein
eindeutiges Ergebnis erzählen. Aber
das Ergebnis ist eindeutig genug.
Die anderen 13 Prozent lassen sich
als außerirdische DNA-Fragmente
oder Mutationen identifizieren. Ich
kann ihren Ursprung nicht erklären,
aber Sie sind keinesfalls einfach
nur "unleserlich".
BEEM
Ich verstehe das immer noch nicht
ganz!? Sie wollen doch ausdrücken,
es war kein Vulkanier, weil die
restlichen 13 Prozent dagegen
sprechen? Besteht nicht die
Möglichkeit, dass sich die fremde
DNA über die Fortpflanzung
eingeschlichen hat?
MESTRAL
Vulkanier pflegen nicht mit fremden
Spezies zu kopulieren.
TORLAN
(zu Mestral)
Sie sind natürlich eine einmalige
Ausnahme.
Wenn Mestral eine menschliche Seite besitzt, dann blickt sie
in diesem Moment gerade äußerst böse zu Torlan
MESTRAL
(schmollend?)
So ist es.
BEEM
Okay, okay. Es ist also kein
Vulkanier. Aber wenn es doch ein
Romulaner war und er die DNA
gefälscht haben sollte, hätte er
dann nicht gründlichere Arbeit
geleistet um jeden Zweifel zu
vermeiden?
MESTRAL
Das hätte er wohl.
MILLER
Selbst wir können mit der
entsprechenden Vorlage weitaus
bessere Fälschungen herstellen. Und
da Tos für die Romulaner gearbeitet
hat, wissen wir, dass sie genug
genetisches Material hatten um
damit zu arbeiten.
MESTRAL
Aber wir hatten ja gesagt, das es
die Sache nur verwirrender macht.
Es ist ein Rätsel.
(beat)
Ich wüsste keine logische
Erklärung.
CAYLON
Die Sternenflotte wird toben. Und
ich kriege Kopfschmerzen davon.
TORLAN
Und das Schlimmste kommt erst noch:
Die Andorianer sind zu den selben
Ergebnissen gekommen. Was aber
bedeutet, dass wir mit größer
Wahrscheinlichkeit unsere alte
Fehde gegen die Vulkanier wieder
ausgraben werden.
MESTRAL
Denken Sie, mein Volk ist wirklich
dafür verantwortlich?
TORLAN
Ich denke einfach nur, ihr Volk ist
zu allem fähig. Und dass kein
vulkanischer Vertreter auf die
Einladung der Erde zur Konferenz
reagiert hat, lässt ein schlechtes
Licht auf sie scheinen.
(beat)
Aber wenn ich ganz ehrlich sein
soll, halte ich eine Tat der
Romulaner für noch
wahrscheinlicher. Nur in meinem
Volk wird die Lage einigen
entschiedenen Vulkanier-Hasser
gerade Recht kommen.
(beat)
Commander Shran hat uns zwar seine
volle militärische Unterstützung
gegen die Romulaner versprochen.
Aber wenn der Zwei-Fronten-Krieg
ausbricht, wird es sich mein Volk
kaum leisten können, zu viel
Ressourcen gegen die Romulaner zu
verbrauchen. Womit die Menschen
wieder alleine darstehen würden.
Bedrückung macht sich in der Crew breit.
FADE TO:
46 EXT. WELTRAUM 46
Die Antares nutzt ihre Manövriertriebwerke um mit einem
kleineren Schiff der Sternenflotte zu docken. Wir beobachten
den Vorgang, während Caylon spricht.
CAYLON (V.O.)
Computer-Logbuch des Captains, 28.
August 2157.
(beat)
Das Lazarettschiff Fleming trifft
sich mit uns um Admiral Forrest zu
übernehmen und zurück zur Erde zu
transportieren. Die Ärzte
versichern eine schnelle
Genesung... Hoffen wir, dass sie
sich nicht irren. Leider gibt es
viel zu wenige Lazarettschiffe um
alle an den Grenzen Verwundeten zu
ihren Familien bringen zu können.
Die Andorianer haben sich ebenfalls
in Richtung Andor zurückgezogen um
vor dem Jandesh von Andusha zu
klären, wie Sie die vulkanische DNA
zu bewerten haben. Uns allen ist
das ein Rätsel und es kommt mir wie
ein Schlag des Teufels vor, was
passiert ist.
(beat)
Ich frage mich noch immer, wieso
ich gerade in diesem Moment
Schmerzen bekommen habe. Es war ein
ungeheurer Zufall, der mir das
Leben gerettet hat. Eigentlich
glaube ich nicht an Zufälle, aber
soll ich stattdessen wirklich einen
Schutzengel in Betracht ziehen?
(beat)
Ich fühle mich jedenfalls äußerst
müde und werde erstmal darüber
schlafen.
(beat)
Aufzeichnung, Ende.
DISSOLVE TO:
47 INT. ANTARES - CAYLONS QUARTIER 47
Es ist dunkel. Aber wir hören ein leichtes Wimmern, das
Wimmern Caylons.
CUT TO:
48 INT. UNTERSUCHUNGSRAUM 48
Wir befinden uns in einem erhöhten Kontrollraum, der eine
schräge Glasfront besitzt durch die man in einen
tieferliegenden, quadratischen Raum blicken kann, der völlig
steril eingerichtet ist. In diesem Raum eingesperrt befinden
sich Torlan und Mestral, die sich umsehen aber scheinbar
nicht durch das Glas zu uns blicken können.
STIMME (V.O.)
Es gibt eine "faszinierende"
biologische Parallele zwischen
Andorianern und Vulkaniern, die sie
auf ganz unterschiedliche Weise
erreichen, aber zum gleichen
Ergebnis führen, trotz ihrer
Differenzen...
Wir scheinen uns in einem Körper zu befinden, über den wir
keine Kontrolle haben. Eine Hand erstreckt sich zu den
Steuerkontrollen und betätigt einen großen Schalter, auf
dessen Drücken ein schrilles Geräusch einsetzt, das in der
Überwachungskabine aber nur gedämpft zu hören ist.
STIMME (CONT'D)
...Sie reagieren äußerst
empfindlich auf hochfrequente Töne.
Mestral und Torlan müssen ungeheure Schmerzen erleiden, sie
halten sich mit ihren Händen die Ohren zu, doch es scheint
nicht viel zu nützen, ihre Münder sind weit aufgerissen und
ihr Kehlkopf vibriert. Wenn die Glaswand nicht alle Geräusche
dämpfen würde, könnte man ihre Schmerzerfüllte Schreie sicher
kaum ertragen.
CAYLON (V.O.)
NEIN!!!
Wir sehen, wie Torlan und Mestral das Bewusstsein verlieren
und zusammenbrechen. Hart knallen sie mit dem Kopf auf den
Boden.
ZOOM AUF TORLAN
Torlans Fühler hängen schlaff zu Boden, aus ihnen läuft
blaues Blut und bildet eine Larche unter seinem Kopf.
ZOOM AUF MESTRAL
Mestral ist mit dem Gesicht nach unten aufgeschlagen, seine
Nase sieht gebrochen aus. Doch viel Schlimmer ist, dass aus
seinen Ohren grünes Blut fließt.
CAYLON (V.O.) (CONT'D)
NEIN!
Beide sind tot.
CUT TO:
49 INT. ANTARES - CAYLONS QUARTIER 49
ZOOM AUF DAS BETT
In dem spärlichen Licht, dass uns gerade noch Details
erkennen lässt, sehen wir Caylon zusammengekauert in
Embryonalstellung in seinem Bett liegen. Die Decke liegt
zusammengeknüllt hinter ihm, Caylons Unterhemd und die
Matraze bilden einen gemeinsamen, großen Schweißfleck.
Hektisch wühlt er sich mit seinen Armen und Beinen in der
Luft umher, bis er urplötzlich hochschreckt.
Caylon atmet schwer und schlägt mit seinem rechten Arm an den
Bettkopf um einen Schalter zu erreichen. Er erwischt den
Lichtschalter und in dem Quartier wird es endlich hell. Wir
sehen, wie Caylon der Schweiß auf der Stirn steht und sich
versucht die Tropfen mit der Hand wegzuwischen.
Er steht auf und geht auf den Spiegel zu.
CAYLONS POV
Caylons Spiegelbild verändert sich zu dem entstellten und
verbrannten Angesicht des Botschafters Beringsby, das zu ihm
spricht.
SPIEGELBILD
Was haben Sie getan?
Eine hallende Stimme dringt aus dem Hintergrund.
STIMME (V.O.)
Du gehorchst nun uns.
NORMALE POV
Caylon wendet sich wütend ab, ergreift eine Metallfigur der
Phoenix, Zefram Cochranes Warpschiff und schmeißt sie in den
Spiegel. Das Glas zerspringt in einem lauten Klirren und die
Splitter verteilen sich über dem Boden.
ZOOM AUF CAYLONS GESICHT
Caylon atmet schwer und heftig, der Schweiß tropft von seiner
Stirn und aus seiner Nase scheint Blut zu fließen. Er spürt
das warme Blut und wischt es sich mit seiner Handkante ab,
die darauf blutverschmiert aussieht.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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