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Kurzzusammenfassung:
Nach mehrmonatiger ereignisloser Zeit wird die Antares überraschend von Shran kontaktet. Die Antares soll für die Andorianer Wissenschaftler nach Bolarus bringen, damit die dort eine Seuche bekämpfen sollen. Weil diese Mission den Andorianern viel bedeutet, bekommt Shran ein Teil des Kommandos. Doch als die Crew bemerkt, dass sie von Andorianern und Vulkaniern verfolgt wird, wird klar, dass noch mehr hinter dem Auftrag steckt. Und als das Schiff auf Bolarus ankommt, warten dort schon die Vulkanier. Das ist aber nicht die einzige Überraschung für die Crew...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
Kritik:
Über Meinungen und Kommentare zu unseren Geschichten freuen wir uns immer. Wenn ihr etwas loswerden wollt, dann postet es in den Comments, oder besser noch in unserem Forum, erreichbar über diesen Link.
STAR TREK: ANTARES
"Geheimnisse"
TEASER
FADE IN:
1 EXT. ANTARES - WELTRAUM 1
Wir sind im Weltraum. Die Antares kommt auf uns zu. Langsam
fliegt sie über den Betrachter weg. Wir hören dabei Caylons
Stimme:
CAYLON (V.O.)
Persönliches Logbuch Frederick
Caylon, 20, Januar 2158. Seit über
drei Monaten sind wir auf
Patrolliendienst. Seit über drei
Monaten ist nichts passiert.
Langsam mache ich mir Sorgen...
DISSOLVE TO:
2 INT. ANTARES - CAYLONS QUARTIER 2
Man sieht Caylon an seinen Schreibtisch, wie er in sein
Logbuch diktiert.
AUF CAYLON
CAYLON
Diese Stille ist bedrückend. Wie
die Ruhe vor einem ganz großen
Sturm. Und ehrlich gesagt...
(long beat)
Weiß ich nicht, ob ich für diesen
Sturm bereit bin. Die vergangenen
Ereignisse lassen mich kaum noch
schlafen. Und ich fürchte, die Crew
dürfte bemerken, wie wenig ich noch
mit ihr spreche. Ich wünschte, man
würde uns endlich wieder auf eine
Mission schicken. Auch wenn ich
dabei immer wieder an die Worte aus
einem Filmklassiker, der vor Wochen
beim Filmabend gezeigt wurde,
denken muss. "Ich wollte eine
Mission, und all meiner Sünden
wegen gaben sie mir eine."
Man hört Beem über die Komm:
BEEMS KOMMSTIMME
Beem an Caylon. Ich denke, wir
bekommen Besuch.
CAYLON
Romulaner?
BEEMS KOMMSTIMME
Zum Glück nicht. Ein andorianischer
Kreuzer. Die Jarvena. Sie wollen
sich mit uns treffen.
Caylons Gesicht zeigt Verwunderung.
CAYLON
Shran? Hat er gesagt, was er will?
BEEMS KOMMSTIMME
Leider nicht. Aber ich denke, dass
werden wir bald wissen.
CUT TO:
3 INT. ANTARES - BRÜCKE 3
Die Kamera fokussiert die Tür. Diese öffnet sich und Caylon
kommt hindurch. Die Kamera schwenkt ihm nach, wie er zu
seinem Platz geht. Man sieht Beem, der Mendez an der Taktik
ablöst. Ansonsten ist die gesamte erste Brückencrew anwesend.
CAYLON
Bericht!
BEEM
Die Jarvena nähert sich mit
maximalen Warp. Ankunft in zwei
Minuten.
CAYLON
Mr. Torlan. Rufen Sie sie.
Torlan nickt und fängt an, den Ruf abzusetzen.
TORLAN
Sie antworten.
CAYLON
Auf den Schirm.
Auf dem Schirm erscheint Shrans Gesicht. Die Kamera wechselt
im Gespräch zwischen Shrans Gesicht und Caylons Gesicht hin
und her.
SHRAN
Seien Sie gegrüßt. Schön zu sehen,
dass es Ihrer Pinkyhaut gut geht.
Ich war schon besorgt, dass die
Romulaner Ihnen einige Löcher in
den Bug geschossen hätten.
CAYLON
Ich fürchte, damit das geschieht,
müssen wir zur Zeit zu deren
Heimatplaneten fliegen. Wir haben
in den letzten drei Monaten zwar
viel gesehen, Nebel, Kometen und
jede Menge Planeten. Romulaner
waren aber nicht darunter.
BEEM
(zynisch)
Je weniger man sieht, desto besser.
Caylon guckt Beem kurz scharf an.
SHRAN
Nun, die Romulaner waren sehr ruhig
in letzter Zeit. Fast zu ruhig. Sie
planen etwas, so viel steht fest.
Leider wissen wir nicht was. Aber
das ist im Moment auch nicht unsere
Sorge.
CAYLON
Sondern?
SHRAN
Das erkläre ich Ihnen, wenn ich mit
Ihren neuen Passagiern an Bord
gekommen bin. Die Jarvena wird nur
kurz andocken und dann gleich
weiterfliegen.
Etwas Erstaunen macht sich auf Caylons Gesicht breit.
CAYLON
(überrascht)
Das heißt, Sie bleiben an Bord? Was
für Passagiere? Mir ist davon
nichts bekannt.
SHRAN
(lächelnd)
Wir hielten es für besser, sie
nicht über Funk zu informieren. Wir
kommen von der Erde und
transportieren zwei Mediziner und
ein neues Crewmitglied für sie. Die
entsprechenden Befehle von Admiral
Forrest lasse ich Ihnen umgehend
übermitteln. Ebenso wie die
Koordinaten unseres Zieles.
(beat)
Den Befehlen werden Sie auch
entnehmen, dass Sie sich ab sofort
die Kommandogewalt mit mir teilen
werden.
AUF CAYLONS GESICHT
Großes Erstaunen ist auf Caylons Gesicht abzulesen. Er blickt
zu Torlan, der mit den Schultern zuckt. Musik wird lauter.
FADE TO BLACK.
ENDE TEASER
AKT I
4 EXT. ANTARES - WELTRAUM 4
Wir sehen die Antares von oben auf Warp fliegen.
DISSOLVE TO:
5 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 5
Leise Musik verebbt. Im Raum befinden sich Caylon und Torlan,
sowie Shran, eine kleine, zierliche Denobulanerin, ein
großgewachsener kräftiger blonder Mann in wissenschaftlicher
Sternenflottenuniform und eine ca. 1,55m große, zierliche
Frau mit einem ausdrucksstarken, herzförmigen Gesicht,
braunen halblangen Haaren und großen intelligenten Augen,
ebenfalls in wissenschaftlicher Sternenflottenuniform und mit
dem Range eines Ensigns.
CAYLON
Ich habe Sie richtig verstanden,
Shran? Wir fliegen zu einem
Planeten namens Bolarus XI, wo eine
Volk namens Boleaner lebt, mit
denen Ihr Volk seit dreißig Jahren
in Kontakt steht? Unter diesen
Boleanern ist eine Seuche
ausgebrochen, die sie zwar bisher
stoppen, aber nicht bekämpfen
konnten.
SHRAN
Das ist korrekt. Die Seuche brach
vor zwei Monaten aus. Wir baten
sofort mehrere renommierte
Wissenschaftler, darunter Dr.
Philax und Dr. Wrobel, um Hilfe.
Die Boleaner sind für uns von
besonderer Bedeutung. Man könnte
fast sagen, sie sind so etwas wie
unsere Schützlinge. Ähnlich wie ihr
Pinkys lange Zeit Schützlinge der
Vulkanier wart.
CAYLON
Aber anders als die Vulkanier
verwehrt Ihr Volk denen hoffentlich
nicht den Weg zu den Sternen?
SHRAN
(offensiv)
Im Gegenteil. Wir haben die
Boleaner bis heute immer dabei
unterstützt, Warp 5-Technik zu
entwickeln. Und wir würden sie,
anders als die Vulkanier ihr Volk,
nie ehrlos im Stich lassen.
CAYLON
Und doch wollen die Boleaner nichts
mehr von ihnen wissen?
SHRAN
Separatisten haben uns die Schuld
für die Seuche in die Schuhe
geschoben.
Er blickt zu Torlan.
SHRAN (CONT'D)
Leider fanden ihre Argumente
breites Gehör, so dass der Premier,
obwohl auf unserer Seite, uns vor
wenigen Monaten bat, unser Personal
und die meisten Ärzteteams
abzuziehen. Lediglich ein Team der
Deltaner, die seit längerem Kontakt
zu den Boleanern haben, blieb dort.
Die Denobulanerin fällt ins Gespräch ein.
DR. PHILAX
Unsere Forschungen, Captain,
könnten zusammen mit denen der
Deltaner den Durchbruch bringen.
Wir arbeiten schon seit langem mit
diesem Volk zusammen. Ihre
Fähigkeiten in der Medizin sind
recht beeindruckend. Eine direkte
Zusammenarbeit ist aber nun
unverzichtbar. Aber leider können
die Andorianer uns dort nicht
selbst abliefern.
CAYLON
Und wir können?
SHRAN
Ich habe mit dem Premier
gesprochen. Meine Anwesenheit wird
geheim bleiben, Captain. Die
Boleaner sind nicht generell
fremdenfeindlich, lediglich unser
Volk ist dort zur Zeit nicht
willkommen.
CAYLON
Eines wundert mich nur. Nach den
Unterlagen lieferten die Andorianer
bis vor Kurzem das Mittel, die
Seuche zu stoppen. Wer liefert es,
seitdem Sie den Planeten verlassen
haben?
Shrans Miene verdüstert sich und seine Fühler legen sich an.
SHRAN
(mit wütendem Unterton)
Die Vulkanier.
CAYLON
(erstaunt)
Vulkanier. Ihr Volk hat mit den
Vulkaniern in letzter Zeit nicht
gerade die besten Kontakte.
SHRAN
Aus gutem Grund. Noch immer ist
unklar, was diese ehrlosen
Spitzohren mit dem Anschlag auf
Risa zu tun haben. Wir akzeptierten
die Präsenz der Vulkanier nur, weil
es am Besten für die Boleaner war.
Shran verzieht sein Gesicht
SHRAN (CONT'D)
Und jetzt, wenn Sie erlauben, würde
ich gerne mein Quartier aufsuchen.
Ich denke, Dr. Philax und Dr.
Wrobel geht es ähnlich. Wir hatten
einen langen Flug.
Caylon nickt und wendet sich zu Torlan.
CAYLON
Mr. Torlan. Begleiten Sie Force
Commander Shran und die Ärzte zu
ihren Quartieren.
Torlan nickt und verlässt mit den Dreien den Raum. Zurück
bleiben Caylon und der Ensign. Caylon wendet sich Ihr zu. Er
liest auf einem PADD und runzelt dabei seine Stirn
CAYLON (CONT'D)
(zum Ensign)
Sie sind Ensign Emma Paloma Ramon
Clua Fernandez? Councellor. Laut
Ihren Unterlagen haben Sie nebenbei
in Spanien studiert. An einer der
besseren Universitäten dort.
Spezialistin für die Beratung
diplomatischen Personals. Und laut
der Mitteilung, die Admiral Forrest
mir schrieb, intelligent,
wortgewaltig und sehr
(beat)
Direkt. Er hat mich fast vor Ihnen
gewarnt.
Er guckt Sie herausfordernd an.
FERNANDEZ
(lächelnd)
Nun, der Admiral meinte, ich wäre
sehr geeignet für diesen Posten.
Geradezu perfekt. Ich hoffe, es ist
für Sie kein Problem, dass ich
geradeheraus bin.
CAYLON
(grinsend, ironisch)
Solange Sie immer schön Sir dabei
sagen, ist es O.k.. Nun Ensign, wie
soll ich sie überhaupt ansprechen?
FERNANDEZ
(ebenfalls ironisch, dann
sachlich)
Es reicht Ensign Emma Fernandez,
SIR. Wissen Sie, wir Spanier sind
ein traditionelles und doch recht
verschiedenartiges Volk. In der
Region, in der ich geboren wurde,
sind drei Vornamen üblich. Ein
eigener, der der Großmutter, der
des Großvaters. Der Nachname, dass
ist spanische Tradition, besteht
bis zur Heirat aus jeweils dem
letzten Nachnamen der Mutter und
des Vaters. Angeredet werde ich
aber im vertrauteren Kreis nur mit
meinem Vornamen und dem letzten
Nachnamen. Also Emma Fernandez. Und
jetzt
(sie lacht auf)
Fragen sie mich lieber nicht, wie
es NACH einer Heirat ist. Wir
Spanier sind da ein bisschen
anders...
CAYLON
(grinsend)
Nun, solange es nur den Namen
betrifft.
FERNANDEZ
Nun, dafür möchte ich nicht
garantieren. Wenn ich dann auch
gleich so direkt sein darf: Admiral
Forrest bat mich, vor allem Ihnen
beizustehen.
Caylon zögert und ringt um Worte, man merkt, dass er sich
innerlich verkrampft
CAYLON
Nun, dass überrascht mich nicht.
Aber ich denke, es ist vorerst
besser, Ensign, wenn Sie sich auf
den Rest der Crew konzentrieren.
Ich möchte die vergangenen
Ereignisse im Moment mit mir selbst
ausmachen.
FERNANDEZ
Ich will Sie nicht gleich
analysieren, Captain. Ich möchte
Ihnen lediglich anbieten, Ihnen
zuzuhören.
Caylon wirkt abrupt sehr ernst, fast wütend.
CAYLON
(gereizt)
Mir zuzuhören? Wissen Sie nicht,
dass es Ihrer Kollegin das Leben
gekostet hat.
Fernandez weicht überrascht von dieser Reaktion zurück,
sammelt sich aber sofort wieder.
FERNANDEZ
(ernst)
Das ist doch nicht Ihre Schuld. Sie
haben Sie doch nicht deswegen
umgebracht, oder? Laut Bericht war
es ein tragischer Unfall. Eine
explodierte Konsole, soweit ich das
weiß.
CAYLON
(wirkt verstört)
Es tut mir leid, Ensign, aber ich
möchte eigentlich jetzt nicht
darüber sprechen. Ich werde Dr.
Miller bitten, Ihnen Ihr Quartier
und das Schiff zu zeigen.
Fernandez ist von der Reaktion des Captains immer noch
sichtlich überrascht. Ihre Miene ist plötzlich sehr ernst.
FERNANDEZ
Nun Captain. Das ist Ihre
Entscheidung. Aber ich bin bereit,
Ihnen zuzuhören. Jederzeit.
CAYLON
(atmet durch, ruhiger)
Es tut mir leid, Councellor. Aber
ich muss das wirklich erst einmal
mit mir selbst klären, bevor ich
jemanden ins Vertrauen ziehen kann.
Aber ich danke Ihnen, für das
Angebot. Ich werde es sicher
irgendwann nutzen.
(beat)
Kann ich sonst noch etwas für Sie
tun?
FERNANDEZ
Ich bräuchte ein Büro. Aber es wäre
nett, wenn es vorzugsweise eines
ist, wo keine Konsolen explodieren.
Ich liebe mein Leben und möchte es
gerne noch etwas genießen.
Caylon guckt Sie wortlos an, während ein Lächeln auf Ihren
Lippen erscheint. Schließlich fängt auch er an zu grinsen.
CUT TO:
6 INT. ANTARES - SHRAN QUARTIER 6
Wir sehen Shran und Torlan. Scheinbar haben beide gerade den
Raum betreten.
SHRAN
Ich hoffe, es geht Ihnen gut,
Commander Torlan. Ehrlich gesagt,
es ist eine Schande, dass ein
fähiger Offizier wie Sie nicht
einen hohen Posten in der
imperialen Garde bekleidet und
statt dessen so lange im Exil leben
musste. Auch wenn es schlechtere
Ort dafür gibt als dieses Pinky
Schiff.
TORLAN
Ich bin zufrieden mit meiner
Stellung hier. Die Crew ist sehr
fähig und ehrenhaft. Daher
verwundert es mich, dass man Ihnen
nicht die Wahrheit sagt.
Shran fährt herum und guckt Torlan scharf an.
SHRAN
Sie meinen Jharas? Ich habe dem
Jandesh geraten, Captain Caylon ins
Vertrauen zu ziehen. Aber man
befürchtet, dass die Pinkys mit
diesem Wissen eher bereit wären,
den Vulkaniern zu glauben.
TORLAN
Captain Caylon ist mehr als
ehrenvoll. Ich glaube nicht, dass
es ihn beeinflussen würde. Und er
ist nicht dumm.
Die Gefahr, dass er auf andere Art
und Weise an die Informationen
kommt, ist groß. Zumal die
Vulkanier davon einen Vorteil haben
könnten. Ich nehme an, dass sich im
Orbit von Bolarus vulkanische
Schiffe befinden könnten.
SHRAN
(sehr temperamentvoll)
Wenn dem so ist, werden die
Vulkanier schweigen. Dafür sorge
ich, wenn Sie mir helfen. Niemand
wird was erfahren, wenn wir richtig
handeln. Und was Captain Caylon
angeht. Sie haben recht. Doch ein
Befehl ist ein Befehl und ich
erwarte, dass auch Sie Ihre Pflicht
gegenüber Andor erfüllen. Und ich
muss Sie nicht daran erinnern, dass
Sie mir noch etwas schulden,
Commander.
TORLAN
(tief durchatmend)
Was erwarten Sie von mir, Force
Commander?
SHRAN
Bedauerlicherweise kann der Premier
von Bolarus unseren Schiffen zur
Zeit keinen Zugang zum System
gewähren. Daher bin ich hier an
Bord auf mich gestellt.
Nichtsdestotrotz folgen die Jarvena
und einige andere Kreuzer der
Antares außerhalb ihrer
Sensorenreichweite und stehen
bereit, wenn es nötig sein wird.
Allerdings ist es unabdingbar, dass
ich jederzeit unentdeckt Senden und
Empfangen kann.
TORLAN
Sie wollen, dass ich Captain Caylon
hintergehe?
Shran legt die Fühler an.
SHRAN
Ich will, dass Sie Ihrem Volk
gegenüber loyal sind. Denken Sie
daran, was ein Scheitern hier für
Konsequenzen haben könnte.
AUF TORLAN
CUT TO:
7 INT. ANTARES - MESSE 7
Die Musik mischt sich in die Geräuschekulisse. Langsam wird
sie leiser, bis sie völlig verstummt ist. Tschernovsky sitzt
alleine an einem Tisch und isst. Beem kommt von der
Essensausgabe auf ihn zu und bleibt vor dem Tisch stehen.
BEEM
Ist hier noch frei, Ensign?
Tschernovsky nickt lediglich emotionslos. Beem setzt das
Tablett ab, rückt sich einen Stuhl zurecht und setzt sich
dann, wobei er das Tablett ranzieht.
BEEM (CONT'D)
Was meinen Sie zu der Mission?
Tschernovsky zuckt mit den Schultern.
TSCHERNOVSKY
Was soll ich meinen?
BEEM
Erst sind wir monatelang auf
Patrouille und dann taucht Shran
auf und schleppt uns zu diesem
Planeten, von dem ich noch nie was
gehört habe. Bolarus. Sie wollen
mir doch nicht weiß machen, dass
Sie das für absolut normal halten.
Tschernovsky scheint nicht nach einer Unterhaltung zumute zu
sein, jedenfalls nicht mit Beem.
TSCHERNOVSKY
(unterkühlt)
Na immerhin lernen wir mal wieder
eine neue Kultur kennen. Das war
immerhin ursprünglich unsere
Mission.
BEEM
Was Sie nicht sagen. Nur haben wir
jetzt Krieg, falls Ihnen das immer
noch entgangen ist. Zunächst mal
interessiert mich bei diesen
verdammten Boleanern nur, ob sie
auf uns schießen, und ob sie
Kampfanzüge tragen.
TSCHERNOVSKY
(wirkt leicht angenervt)
Bei allem Respekt, Lieutenant, aber
halten Sie eigentlich alle für
Feinde? Ich frage mich manchmal,
warum SIE zur Sternenflotte
wollten?
BEEM
(schroff, lauter werdend)
Was geht Sie das denn an! Ich habe
Ihnen schon mal gesagt, wenn Sie
sich noch erinnern können, dass ich
früher mal anders war. Aber jetzt
ist Krieg! Krieg mit diesen
Teufeln.
Im Hintergrund sieht man unscharf sich zwei Personen nähern.
TSCHERNOVSKY
(mit kaltem Ton)
Und wissen Sie was? SOGAR ICH habe
das schon begriffen.
BEEM
(mit lautem höhnischem
Lachen ins Wort fallend)
Haben Sie? Das heißt, Sie flennen
nicht mehr gleich los, wenn es hart
wird. DANN ist ja gut.
Man sieht wie Tschernovsky innerlich aufgrund dieser
Bemerkung kocht. Auf seinem Gesicht kann man beinahe das Wort
"Arschloch" ablesen. Plötzlich aber entspannt sich seine
Mimik. Die Kamera fährt zurück und die beiden Personen im
Hintergrund, die nun vor dem Tisch stehen, werden scharf. Es
sind Fernandez und Miller. Miller guckt leicht irritiert,
während Fernandez mit einem Grinsen Beem anguckt.
FERNANDEZ
Wir dürfen doch wohl Platz nehmen,
nehme ich an, oder stören wir?
Beem nickt nach einer kurzen Pause wortlos und die beiden
nehmen Platz.
FERNANDEZ (CONT'D)
(süffisant)
Ich wusste ja nicht, dass Sie hier
auch die Moral an Bord stärken,
Lieutenant Beem.
Miller guckt etwas ungläubig. Tschernovsky zieht sich
sichtbar in die Rolle eines Zuhörers zurück.
BEEM
Ah, der neue Councellor. Schön Sie
kennen zu lernen.
(beat)
Nun, wenn Sie wüssten, Councellor.
Ich stecke voller Überraschungen.
FERNANDEZ
(unbeeindruckt, süffisant)
Dann würde ich mich freuen, wenn
Sie vorbeikämen und mich ein
bisschen überraschen würden.
BEEM
Netter Trick. Sie sind zumindest
nicht auf den Mund gefallen. Aber,
wenn ich so offen sein darf, meine
Überraschungen und Geheimnisse
gehen Sie gar nichts an.
FERNANDEZ
Und warum betonen Sie dann deren
Existenz, wenn Sie sie gar nicht
erzählen wollen?
Beem fällt für einen Moment im wahrsten Sinne des Wortes die
Kinnlade runter
FERNANDEZ (CONT'D)
Außerdem dürfte es Sie überraschen,
was ich alles weiß oder aus Dingen
herauslesen kann.
BEEM
(grummelnd)
Sie wissen? Was Sie wissen, wissen
Sie doch nur aus den Unterlagen
ihrer Vorgängerin. Die stellte auch
schon dumme Fragen. Und, was hat
sie über mich geschrieben? Na,
sagen Sie schon? Irgendwelche
Geheimnisse, die Sie jetzt hier
breit treten wollen?
FERNANDEZ
Sie schätzen mich falsch ein,
Lieutenant Sie schätzen Sie falsch
ein. Sie hielt Sie im Kern für
intelligent und sensibel und
bedauerte, dass dieser Kern in der
Schale eines rachedurstigen,
gewalttätigen Racheengels steckt.
BEEM
(laut höhnisch lachend)
Racheengel? Wie originell. Ja, ich
will den Romulaner in den Hintern
treten. Aber meinen Sie nicht, dass
das verständlich ist, nachdem, was
die abgezogen haben?
FERNANDEZ
(ruhig, jedes Wort
bedächtig betonend)
Sie sollten sich nur mal darüber
Gedanken machen, ob sie so sein
wollen. Ich glaube nicht, dass das
in den Augen ihrer Kameraden ein
gutes Licht auf Sie wirft.
BEEM
(erregt, stotternd)
Wa..Was? Was erlauben Sie sich?
(sich Miller zuwendend)
Doc. Denken Sie etwa, dass ich ein
Racheengel bin?
Man sieht, dass Miller am liebsten nicht antworten würde.
MILLER
(zögerlich)
Nun, ich denke,
(beat)
Es wäre gut, wenn ihre andere Seite
öfters die Oberhand hätte. Wie
immer die auch ist.
BEEM
(mürrisch)
Ich verstehe.
Es entsteht eine bedrückende Pause. Plötzlich springt Beem
auf. Wortlos dreht er sich um und verlässt den Raum. Sein
Essen ist nur halb aufgegessen. Die drei anderen schauen sich
an. Schließlich atmet Miller tief durch und ergreift das
Wort.
MILLER
Puh. Das war ja was. Bei allem
Respekt, Councellor, aber ich weiß
nicht...
(beat)
Ihre Art, sich vorzustellen, ist,
wie soll ich sagen,
gewöhnungsbedürftig.
Emma Fernandez ist urplötzlich wieder völlig gelöst und
lacht:
FERNANDEZ
Warten Sie ab und vertrauen Sie
mir. Lieutenant Beem braucht das.
Auf sanfte Weise ist da nichts zu
machen. Und wenn ich gleich bei
seiner ersten Provokation still
gehalten hätte, na, ja.
Sie zuckt mit den Schultern
FERNANDEZ (CONT'D)
Außerdem sind wir spanischen Frauen
da auch etwas anders.
Wir lassen uns nicht so leicht über
den Mund fahren. Wir sagen offen
und oft auch drastisch unsere
Meinung, vor allem wenn man uns
herausfordert. Interessanterweise
schätzen uns die meisten Männer
auch noch dafür.
MILLER
Nun. Wir Waliserinnen sind da
vielleicht dann doch etwas
(beat)
Zurückhaltender, wenn Sie es so
wollen. Aber zumindest lieben uns
einige Männer auch dafür.
Tschernovsky guckt Miller und dann Fernandez ziemlich
entgeistert an, während beide lächeln.
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
8 EXT. ANTARES 8
Die Musik ist leise, sphärisch, aber irgendwie bedrohlich.
Wir sehen die Antares von vorne oben, wie sie langsam unter
uns durch fliegt. Die Kamera zoomt langsam heran,
konzentriert sich auf ein Fenster, was immer näher kommt. Wir
sehen Caylon, der durch das Fenster ins All guckt.
CUT TO:
9 INT. ANTARES - CAYLON QUARTIER 9
Wir sehen Caylon von hinten. Die Musik wird leiser, während
die Kamera heranzoomt. Schließlich hat man den Eindruck,
durch Caylons Augen zu gucken. Der Rahmen des Fensters
beginnt plötzlich grün zu schillern und eine grün strahlende
Kugel wird durch das Fenster sichtbar. Die Musik wird
dramatischer, die Kugel größer und größer und fliegt, riesig
und blendet am oberen Rand des Fensters aus dem Sichtfeld.
CUT TO:
10 EXT. ANTARES 10
Man sieht die Antares wie zuvor von vorne oben. Eine grün
leuchtende Kugel rast ins Bild und auf das Schiff zu.
CUT TO:
11 INT. ANTARES - CAYLON QUARTIER 11
Man sieht Caylon wieder von hinten. Das Schiff erbebt, und
Caylon wird nach vorne gegen das Fenster geworfen. Er schafft
es, wieder auf die Beine zu kommen und stürzt zu seinem
Schreibtisch, wo er die COM-Taste drückt.
CAYLON
Caylon an Brücke! Bericht!
Die Stimme Mestrals wird von starke Störungen immer wieder
unterbrochen:
MESTRALS KOMMSTIMME
Captain! Wi.. ..den ange...en! ...
Angreifer kom... .... dem Nichts!
... feuern ern...!
CAYLON
Ausweichmanöver! Setzen Sie einen
Notruf ab, und erwidern Sie das
Feuer! Ich komme sofort!
Man hört nur noch ein Rauschen.
CAYLON (CONT'D)
Mestral! MESTRAL! Verdammt!
Er rennt aus dem Zimmer und die Kamera folgt ihm. Der Gang
ist dunkel, das Licht teilweise ausgefallen, die Alarmlampen
leuchten gespenstisch. Ihn passieren zwei Sicherheitsleute
mit Phasengewehren. Er rennt ihnen nach, untermalt von
marschierender Musik. Mehrfach wird die Antares schwer
erschüttert und Caylon, wie auch den Sicherheitsleuten, fällt
es schwer, dabei das Gleichgewicht zu halten.
MESTRALS KOMMSTIMME
Mes... an all.! .... .erden
geentert! Ich wie... .... geentert!
Alle verfüg...
Seine Stimme geht in einem Rauschen unter. Die
Sicherheitsleute vor Caylon biegen um eine Ecke. Unmittelbar
danach hören wir Waffenfeuer und Schreie. Die Kamera folgt
Caylon, wie er trotzdem auch um die Ecke biegt und dann wie
angewurzelt stehen bleibt. Die Sicherheitsleute liegen auf
dem Boden, wahrscheinlich tot. Caylon steht vier Personen
gegenüber. Drei tragen einen romulanischen Kampfanzug, die
vierte Person ist Shran. Zwei der Romulaner und Shran halten
Waffen im Anschlag, gerichtet auf Caylon. Der Letzte der
Dreien in Kampfanzügen hält einen weiblichen Crewman fest. Da
er von den anderen verdeckt wird, und der Korridor im
Alarmlicht sehr düster ist, kann man nicht erkennen, wer es
ist.
CAYLON
(entsetzt)
Shran! Was hat das zu bedeuten?
SHRAN
(diabolisch grinsend)
Shran!? Sie irren sich Captain!
Shran fasst sich an den Kopf und beginnt seine Haut
hochzuziehen. Man erkennt, wie sich seine "Haut" mehr und
mehr von dem darunter ablöst. Dabei entsteht ein
unbeschreiblichen Laut. Shrans "Gesicht" ist eine Maske.
Diese zieht der Träger sich über den Kopf. Die Kamera blendet
auf Caylon, dessen Gesicht voll Entsetzen starr nach vorne
blickt. Dann sieht man, was er sieht: Einen Vulkanier oder
wohl eher Romulaner, der eine andorianische Maske in der Hand
hält.
VULKANIER/ROMULANER
(grinsend)
Seien Sie nicht so überrascht
Captain. Oder haben Sie mir nicht
misstraut?
(beat)
Tja. Die Antares gehört nun uns.
CAYLON
(entsetzt stotternd)
Und... Und meine Crew?
VULKANIER/ROMULANER
Das hängt von Ihnen ab. Ich gebe
Ihnen eine faire Chance. Schickt
sie nach vorne!
Man sieht Caylon, dessen Gesicht voll Entsetzen nach vorne
starrt. Die Kamera bleibt nun auf Ihn gerichtet.
Marschierende klirrende Musik ertönt.
VULKANIER/ROMULANER (CONT'D, O.S.)
(CONT'D)
Töten Sie sie Captain! Töten Sie
sie, und ihre Crew darf weiter
leben. Wir werden sie in die
Fluchtkapseln setzen. TÖTEN SIE
SIE! Ich befehle es Ihnen!
CREWMAN (O.S.)
(verzweifelt)
Nein Captain! BITTE, bitte tun Sie
das nicht! Ich flehe Sie an!
Man sieht Caylons Gesicht. Es ist wie eine Maske,
roboterhaft, emotionslos, kalt. Dann sieht man seine Arme
nach vorne gehen. Die Kamera fährt etwas nach hinten, und man
erkennt im Vordergrund den Crewman, um dessen Hals Caylons
Hände liegen. Der Crewman geht in die Knie, man hört sie
röchelnd um Hilfe rufen, schließlich bricht sie regungslos
zusammen. Die Kamera schwenkt auf das Gesicht. Es ist
Lieutenant Danielle MacKenzie.
CUT TO:
12 INT. ANTARES - CAYLONS QUARTIER 12
COMPUTERSTIMME
Es ist sechs Uhr früh. Sie wollten
geweckt werden.
Man sieht von der Decke, wie ein schweißgebadeter Caylon
hochfährt. Ein Moment lang gleicht sein Gesicht wie im Traum
zuvor einer roboterhaften Maske. Dann kommt Bewegung in seine
Züge, und er schlägt seine Hände vor sein Gesicht. Ein
merkwürdiger, undefinierbarer Laut kommt aus seinem Mund.
Sekundenlang verharrt er so, während man mehrfach die
Computerstimme hört. Dann steht er auf, drückt auf einen
Schalter auf seinem Nachtisch, und geht ans Fenster. Dort
bleibt er sekundenlang stehen. Schließlich nimmt er einen
PADD von einem Tisch neben dem Fenster. Er aktiviert es:
AUFS PADD
Auf dem PADD steht zu lesen: "A guide to Denobula"
FADE TO:
13 INT. ANTARES - SHRANS QUARTIER 13
Man sieht Shran vor seinem Terminal. Er wirkt erregt und
redet mit jemanden. Die Kamera zeigt Shran, während er redet,
von vorn, mit dem Terminal im Vordergrund.
SHRAN
Ich habe Sie gerufen, Captain
Malek, um Ihnen mitzuteilen, dass
die Sternenflotte zwei
Wissenschaftler nach Bolarus
bringt. Ich verlange von Ihnen,
dass Sie sich für diese Zeit
zurückziehen.
Nun wird übergeblendet auf den Blick über Shrans Schulter.
Wir erkennen einen vulkanischen Captain. Dieser scheint fast
regungslos.
MALEK
Wir sind, Force Commander, auf
Bitten der boleanischen Regierung
anwesend. Wir sehen daher keinen
logischen Grund, warum wir uns von
Ihnen befehlen lassen sollten,
abzufliegen.
Die Kamera, je nachdem, wer spricht, zeigt nun eine der
beiden Perspektiven. Man sieht, dass Shran innerlich kocht
wegen der Präsens der Vulkanier. Seine Fühler legen sich
bedrohlich an.
SHRAN
Ich war eine Zeit lang jemand, der
ihrem Volk gemäßigt gegenüber
stand. Doch die letzten Monate
haben mich eines besseren belehrt.
Vulkanier sind und bleiben
machthungrige, ehrlose, kalte
Intriganten. Ihr Volk hat diese
Krise bewusst heraufbeschworen.
Wenn Sie nun noch einen Krieg
auslösen wollen, dann brauchen Sie
nur hier und jetzt weiter zu
machen.
MALEK
(emotionslos)
Wir haben Ihrem Volk mehrmals
versichert, dass diese Vorwürfe
völlig haltlos sind, Force
Commander. Aber Ihr Volk war seit
jeher irrational und aggressiv.
Aber vielleicht erklären Sie mir
zumindest, was Sie mit
"Weitermachen" meinen?
SHRAN
Ich werde mich klar ausdrücken,
CAPTAIN! Diese Sache ist eine Sache
zwischen unseren Völkern. Die
Menschen sollen dort nicht
hereingezogen werden. Es geht Sie
nichts an. Wir haben Sie lediglich
auf medizinischem Sektor um Hilfe
gebeten.
(beat)
Sollten Sie das Versprechen ihres
Volkes, zu schweigen, brechen, dann
werden in wenigen Stunden
Geschwader der imperialen Garde
Ihre Außenposten beschießen. Haben
Sie mich jetzt verstanden, Captain?
MALEK
(ungerührt)
Weder ich noch Vulkan lassen sich
was von Ihnen befehlen, Force
Commander, das sollten Sie wohl
wissen. Und das Sie ihre
Verbündeten belügen wollen, zeigt
nur um so mehr, dass unsere
Schlussfolgerungen bezüglich Ihres
Volkes korrekt sind.
Shrans Züge zeigen massive Wut. Mit einer heftigen
Handbewegung fegt er ein leeres Glas auf dem Tisch weg. Es
schlägt gegen die Wand und zersplittert.
SHRAN
Wir belügen die Pinkys nicht,
Spitzohr! Wir haben gute Gründe, so
zu handeln. Denn leider zeigen die
Pinkys zu Ihrem Volk trotz der
Tatsache, dass es sie zwei Mal im
Stich ließ, immer noch eine für
mich nicht nachvollziehbare
Bindung. Und wir werden nicht
zulassen, dass Ihr Volk die
Menschen manipuliert.
(beat, Shran wird deutlich
ruhiger)
Und was meinen "Befehl" angeht,
Spitzohr. Ich würde lieber sagen,
es ist ein Rat. Ein guter Rat.
Einen, den Sie besser befolgen
sollten, um Ihrer selbst Willen.
SHRAN ENDE!
Der Bildschirm erlischt, als Shran schwungvoll die
entsprechende Taste drückt, ohne eine Antwort abzuwarten. Er
lässt sich im Sessel zurückfallen. Die Kamera nähert sich
seitlich seinem Gesicht, während leise düstere Musik ertönt.
DISSOLVE TO:
14 INT. ANTARES - GANG 14
Wir sehen Caylon den Gang entlang kommen. Er wirkt müde,
bedrückt. Kein Vergleich zu dem Caylon, wie man ihn von
früher kannte. Von hinten nähern sich Mestral und Dr. Kendall
im Laufschritt.
MESTRAL
Captain!
Caylon fährt herum und guckt Mestral fragend an.
CAYLON
Was gibt es, Mestral?
DR. KENDALL
Erinnern Sie sich an die Vorschläge
bezüglich der Sensoren, die ich vor
zwei Wochen gemacht habe?
Caylon guckt Kendall leicht abschätzig an.
CAYLON
Sie hatten irgendwelche Ideen, wie
man deren Reichweite vergrößern
könnte, wenn ich mich nicht irre?
DR. KENDALL
Richtig. Vor ein paar Tagen kam mir
diesbezüglich eine gute Idee, die
ich seitdem mehrmals getestet habe.
Heute morgen habe ich Lieutenant
Mestral gebeten, mehrere
Langstreckenscans vorzunehmen.
MESTRAL
Es hat funktioniert. Und wir haben
auch sofort etwas entdeckt.
CAYLON
(verblüfft)
Etwas entdeckt? Was haben Sie
entdeckt?
MESTRAL
Schiffe. Zunächst einige
andorianische, die uns scheinbar
folgen. Kurzzeitig noch ein
anderes, dass auf einem
Parallelkurs fliegt.
CAYLON
Auch andorianisch?
Mestral schüttelt den Kopf
MESTRAL
Vulkanisch.
Caylon guckt noch verblüffter aus der Wäsche.
CAYLON
Und was machen die hier? Ist die
Jarvena dabei?
MESTRAL
Ich weiß es nicht.
Caylon guckt Kendall fragend an.
DR. KENDALL
Tut mir leid. Ich Ingenieur. Ich
habe keine Ahnung, warum Vulkanier
oder Andorianer irgendetwas so tun,
wie sie es tun. Ich sorge nur
dafür, dass wir im Zweifel
schneller als sie sind.
Caylon guckt ihn ernst an, dann blickt er wieder zu Mestral.
CAYLON
Nun, da beide wohl unentdeckt
bleiben wollen, lassen wir denen
vorerst die Freude. Allerdings
sollten wir feststellen, ob jemand
und wenn, wer...
Er guckt Kendall an. Dieser guckt fragend zurück.
CAYLON (CONT'D)
...mit diesen Schiffen Kontakt
aufnimmt. Insbesondere mit den
andorianischen.
Er guckt Mestral vielsagend an und dieser quittiert den Blick
mit einem Hochziehen der Augenbrauen.
CAYLON (CONT'D)
(zu Kendall, mit spitzem
Unterton)
Sie können doch sicherlich ein
Überwachungsprotokoll schreiben,
dass für andere unbemerkt bleibt,
nicht wahr, Dr.?
Dr. Kendall schluckt. Offensichtlich hat er Caylon spitzen
Unterton bemerkt.
DR. KENDALL
Das sollte in der Tat einfach sein.
CAYLON
Dachte ich mir. Denn manchen Sie es
so und reden Sie vorerst mit
niemanden sonst darüber. Sobald sie
fertig sind, instruieren Sie
Mestral, verstanden?
Kendall nickt und geht weg.
MESTRAL
Darf ich etwas anmerken, Captain?
CAYLON
Sie dürfen.
MESTRAL
Mir fällt auf, dass Sie in letzter
Zeit Kendall gegenüber viele
Vorbehalten hegen. Ich denke, dass
hat mit den Ereignissen in der
letzten Schlacht zu tun. Er hat Sie
sicherlich damals hintergangen,
Captain, aber seine Beweggründe
waren gut und sehr logisch. Er
wollte viele Leben retten.
Caylon atmet durch.
CAYLON
Vielleicht haben Sie nicht ganz
unrecht, Mestral. Aber ich kann das
nicht so ohne weiteres vergessen.
Sie wissen doch: Der Weg zur Hölle
ist mit guten Absichten
gepflastert. Das gilt auch für
Kendall.
(beat)
Aber ich werde mich bemühen. Ich
fürchte, wir brauchen ihn zur Zeit
mehr denn je.
Er nickt Mestral mit einem fast dankbaren Lächeln zu.
FADE TO:
15 INT. ANTARES - MESSE 15
Beem ist alleine in der leeren Messe. Man hört ihn vor sich
hin brummeln.
BEEM
(brummelnd)
Was denkt die sich? Racheengel.
Man hört die Tür zischen. Die Kamera dreht von Beem zur Tür,
und man sieht Ensign Fernandez eintreten. Die Kamera blendet
nun zwischen beiden hin und her
BEEM (CONT'D)
Wenn man an den Teufel denkt...
Fernandez geht zum Getränketerminal, nimmt eine Tasse, und
stellt diese hinein.
FERNANDEZ
(erst zum Automaten, dann
grinsend zu Beem)
Kaffee. Morgen Lieutenant. Darf ich
ihren Satz vollenden? Kommt ein
Engel herein.
BEEM
Sehr witzig. Schön wäre es.
Fernandez geht mit dem Kaffee in der Hand an den Tisch,
bleibt aber stehen.
BEEM (CONT'D)
Ich nehme an, Sie wollen sich
setzen?
FERNANDEZ
Nein, danke. Der ist für den Weg.
Es ist fast acht Uhr, Dienstbeginn,
Lieutenant
(beat)
Und außerdem möchte ich Sie ja
nicht wieder verjagen.
Sie lächelt ihn strahlend an, was Beems Miene noch mehr
verdunkelt.
BEEM
(grimmig)
Das könnte Ihnen auch so passen.
FERNANDEZ
(ernster)
Ich hoffe, ich war gestern nicht zu
rau zu Ihnen. Aber ich bin, dass
sollten sie wissen, direkt.
Und ich lasse mich ungerne
herausfordern Lieutenant
Nichtsdestotrotz möchte ich Sie mir
natürlich nicht schon an meinem
ersten Tag zum Feind machen.
BEEM
(spöttisch)
Wir kommen Sie darauf, dass das
passieren könnte?
FERNANDEZ
(nahezu emotionslos)
Hören Sie zu, Lieutenant Beem. Ich
werde Sie nicht analysieren oder zu
etwas zwingen, wenn Sie nicht
wollen. Aber ich weiß, Sie sind ein
ganz anderer Mensch, als der, den
Sie hier geben. Und ich denke, es
wäre wichtig, wenn Sie mit jemanden
über ihre Gefühle sprechen. Egal
mit wem. Auf jedem Fall werde ICH
Ihnen gerne zuhören. Wann immer Sie
wollen.
BEEM
(weiterhin spöttisch)
Oh, ho. Eine Art Entschuldigung.
Und warum sollte ich das wollen?
FERNANDEZ
(barsch)
Weil ich Sie besser kenne, als Sie
es denken.
Sie sieht ihn ernst an. Beem blickt auf und guckt sie
skeptisch und fragend an. Es sagt aber nichts.
FERNANDEZ (CONT'D)
Übrigens: Falls sie mit ihrem
"Geheimnis" meinten, dass Sie
meiner Vorgängerin erzählt haben,
Sie wären mal ein Bettnässer
gewesen. Sie meinen doch nicht,
dass ich so etwas rumerzähle, oder?
Guten Tag, Lieutenant
Ohne eine Antwort abzuwarten, dreht sich Fernandez um und
verlässt den Raum. Die Kamera dreht zurück auf Beem, der mit
hängender Kinnlade ihr regungslos nachguckt.
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
16 EXT. ANTARES - DER WELTRAUM 16
Wir sehen einen relativ stark vereisten Planeten mit einigen
äquatorialen eisfreien Kontinenten und strahlend blauen
Meeren. Die linke Seite des Planeten liegt im Schatten. Vor
dem Planeten ist ein Formation bestehend aus drei
vulkanischen Kreuzer der Surak-Klasse erkennbar. Diese
scheint symbolträchtig zwischen dem Betrachter und dem
Planeten zu liegen. Unter dem Betrachter hindurch fliegt die
Antares ins Bild.
17 INT. ANTARES - BRÜCKE 17
Auf der Brücke ist reger Betrieb. Alle Führungsoffiziere sind
da, bis auf Beem und Caylon. Shran steht in der Mitte und hat
scheinbar das Kommando. Man sieht, wie sich im Hintergrund
die Tür öffnet. Beem, gefolgt von einem verkatert wirkenden
Caylon, betritt die Brücke. Shran dreht sich um und begrüßt
Caylon, der ihn sehr verhalten und reserviert anguckt.
SHRAN
Schön Sie zu sehen, Pinky. Es
scheint leider so, als hätten Sie
nicht sonderlich gut geschlafen.
CAYLON
(mürrisch)
Sehe ich so schlimm aus? Leider
muss ich zugeben, dass ich nicht
wirklich gut geschlafen habe.
Status?
TSCHERNOVSKY
Wir sind im Orbit von Bolarus XI,
Sir. Und wir sind nicht allein.
Die Kamera dreht sich um beide und wir sehen schließlich den
Schirm, vor dem Shran und Caylon stehen. Auf diesem erkennen
wir den Planeten Bolarus XI und die drei Kreuzer.
CAYLON
Vulkanier.
TORLAN
Und die rufen uns. Sie wollen Sie
sprechen, Captain.
CAYLON
Auf den Schirm!
Auf dem Schirm erscheint der uns schon bekannte Malek.
MALEK
Captain Caylon. Captain Malek von
der vulkanischen Flotte.
Darf ich den Grund ihrer
Anwesenheit erfahren?
CAYLON
Wir bringen im Auftrag der
Andorianer zwei Wissenschaftler der
Sternenflotte zum Planeten, die
helfen sollen, die Seuche auf
Bolarus zu bekämpfen.
MALEK
Das ist mir bekannt. Force
Commander Shran überwacht die
Mission. Force Commander
(er nickt)
Sie sehen, wir sind gut informiert.
CAYLON
(ärgerlich)
Und warum fragen Sie überhaupt? Was
machen Sie überhaupt hier?
MALEK
Nun, wie Sie wissen, haben die
Boleaner ihren bisherigen
Beschützern, den Andorianern, das
Vertrauen entzogen. Man hat uns
gebeten, den Schutz von Bolarus
sicher zu stellen und bis auf
weiteres die benötigten Medikamente
zu liefern. Außerdem werden wir
demnächst auch eigene Ärzte
entsenden. Sie sollten eigentlich
wissen, Captain, dass die Vulkanier
in solchen Dingen zuverlässige
Partner sind.
Man sieht, dass Shran die letzten Worte nicht schmeckten.
Seine Fühler legen sich an.
MALEK (CONT'D)
Sei es, wie es sei. Der Premier von
Bolarus hat uns mitgeteilt, dass
Ihre Präsens erwünscht ist. Er ist
bereits auf dem Weg zu Ihnen. Es
wird sicher noch einige
Gelegenheiten geben, dass Gespräch
fortzusetzen. Malek ENDE
Der Schirm wird dunkel und das alte Bild erscheint.
Allerdings erkennt man noch ein kleines Schiff, dass vom
Planeten aufsteigt.
BEEM
Ein richtiger Mustervulkanier,
dieser Malek. Kalt und arrogant.
Direkt zum Reinschlagen.
Caylon guckt Beem ernst an, sagt aber nichts.
TORLAN
Wir werden wieder gerufen. Dieses
Mal von einem boleanischen Schiff.
SHRAN
Auf den Schirm!
CAYLON
(zeitgleich)
Auf den Schirm!
Beide schauen sich an. Schließlich macht Caylon ein leichten
Knicks, tritt zurück und deutet Shran mit einer Handbewegung
an, dass er den Vortritt hat. Auf dem Schirm sieht man einen
Boleaner. Die Kamera springt von Gesicht zu Gesicht.
Tschernovsky guckt skeptisch, Mestral und Torlan regungslos,
Caylon müde und Beem völlig desinteressiert.
CHEVEL
Ich bin Commander Chevel von der
Systemverteidigung der boleanischen
Raumflotte. Sind Sie Force
Commander Shran?
SHRAN
Der bin ich.
CHEVEL
Ich habe den Premierminister der
planetaren Regierung von Bolarus,
Orik Chev, an Bord. Der Premier
möchte zunächst mit Ihnen und dann
mit Captain Caylon sprechen.
Erbitte um Andockerlaubnis.
SHRAN
(erst zu Beem gerichtet,
dann zum Schirm)
Lieutenant weisen Sie das Schiff
ein. Rechte Andockschleuse. Ich
werde gleich da sein, Commander.
Shran Ende!
Der Schirm erlischt.
DISSOLVE TO:
18 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 18
Wir sehen Shran und einen etwas dicklichen Boleaner, dessen
Kleidung etwas an einen irdischen Anzug erinnert.
CHEV
Es tut mir leid, Force Commander.
Ich persönlich bin von der Unschuld
Andorias überzeugt. In den letzten
zwanzig Jahren haben die Andorianer
alles für uns getan oder auch nicht
getan, wie wir es wünschten. Aber
das Ausbrechen dieser Seuche ist
aus verständlichen Gründen für
viele nur auf diese Weise
erklärbar. Leider auch für viele
meiner Fraktion. Mir sind die Hände
gebunden.
SHRAN
Wir müssen herausfinden, wer in
Wirklichkeit hierfür verantwortlich
ist. Er wird dafür zahlen, dass
verspreche ich Ihnen.
CHEV
Ich habe versucht, die Separatisten
unterwandern zu lassen. Bislang
blieben aber alle Versuche
vergeblich. Es gibt keinen Hinweis
dafür, dass Sie mit irgendwelchen
Nicht-Boleanern in Kontakt stehen.
SHRAN
(entschlossen)
Es muss einen Weg geben, Premier.
So darf es nicht enden.
CHEV
Force Commander, ihre Familie hat
viele verdienstvolle Dinge für
unser Volk getan. Deshalb vertrauen
ich Ihnen. Aber Sie müssen der
Wahrheit ins Gesicht sehen. Die
Vulkanier haben wohl nicht
versucht, ihr Volk bei uns in
Misskredit zu bringen. Und zur
Zeit, bei der aktuellen Stimmungs-
und Sachlage, bin ich auf die
Vulkanier angewiesen. Es ist mir
unmöglich, ihre Absichten in Frage
zu stellen. Es tut mir leid.
Shran senkt seine Fühler. Er wirkt wütend, enttäuscht, aber
er versucht, Fassung zu bewahren.
SHRAN
Ich kann es Ihnen nicht persönlich
übel nehmen, Chev.
Aber es ist dennoch eine
schmerzhafte Ernüchterung, die
Beziehungen zwischen unseren
Völkern so enden zu sehen.
(beat)
Ich denke, wir sollten nun Captain
Caylon herein bitten. Sonst wird er
sich noch zu viele Gedanken machen.
CHEV
Das heißt, er ist nicht eingeweiht?
SHRAN
Nein. Und das wird auch erst einmal
so bleiben. Es ist besser für alle,
wenn die Menschen nicht alle
Hintergründe kennen.
CUT TO:
19 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 19
Wir sehen Shran und Premierminister Chev, sowie Captain
Caylon
CAYLON
Und sie können mir für die
Sicherheit meiner Leute
garantieren?
CHEV
Niemand weiß, dass Sie enge
Verbündete der Andorianer sind. Und
soweit ich weiß, stehen ihr Volk
auch in gutem Kontakt zu den
Vulkaniern.
CAYLON
Na, ja. Er könnte im Moment besser
sein.
CHEV
Die Deltaner sind bisher auch
absolut sicher gewesen. Aber ich
werde trotzdem ihrer Bitte
zustimmen, eine kleine Gruppe ihrer
Sicherheitsleute entsenden zu
dürfen. Wenn Sie mir versprechen,
nur im absoluten Notfall von den
Waffen Gebrauch zu machen.
CAYLON
Das ist eine absolute
Selbstverständlichkeit,
Premierminister. Mit Ihrer
Erlaubnis werde ich das Team sofort
entsenden
Chev nickt.
DISSOLVE TO:
20 INT. ANTARES - SHUTTLEDECK 20
Wir sehen zwei Sicherheitsleute Kisten verladen. Im
Vordergrund steht Dr. Philax und liest etwas auf einem PADD.
Tschernovsky und Beem nähern sich ihr.
BEEM
Dr. Philax. Darf ich Ihnen eine
Frage stellen?
Dr. Philax schaut auf. Sie hat einen fröhlichen
Gesichtausdruck.
DR. PHILAX
Aber ja doch, Lieutenant Sie
wissen, wir Denobulaner sind ein
kommunikatives Volk.
BEEM
Ich habe gehört, Ihnen sind die
Deltaner bekannt? Was sind das für
Wesen? Könnten Sie eine Bedrohung
darstellen?
Tschernovsky verdreht etwas die Augen. Die Denobulanerin
wirkt etwas überrascht, lächelt dann aber.
DR. PHILAX
Die Deltaner? Aber nein. Wir haben
seit Jahrzehnten beste Beziehungen.
Sie sind sehr hoch entwickelt in
der Medizin und sehr aufgeschlossen
im Bereich der Sexualität, was wir
Denobulaner zu schätzen wissen.
Aber aggressiv sind Sie sicher
nicht.
Die beiden Sterneflottenoffiziere gucken etwas fassungslos
rein.
DR. PHILAX (CONT'D)
Allerdings sind sie im Gegensatz zu
uns bei Fremden etwas
zurückhaltender. Das mag... an
Ihren Besonderheiten liegen. Sie
senden Duftstoffe aus, ähnlich den
Orioniden. Allerdings haben die
Deltaner im Gegensatz zu den
berüchtigten Sklavenmädchen sehr
strikte Richtlinien, was den Umgang
mit Fremden angeht. Aber
diesbezüglich fragen Sie die
Deltaner lieber selber.
Jedenfalls versichere ich Ihnen,
ein friedfertigeres Volk werden sie
wohl kaum in diesem Universum
finden.
BEEM
Na, dann ihr Wort in Gottes Ohr.
Beem dreht sich ab und Tschernovsky folgt ihm. Auch Philax
geht Richtung Shuttle, in das die anderen gerade einsteigen.
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
21 EXT. BOLARUS XI 21
Man sieht eine Stadt von oben. Sie erinnert an eine
menschliche Großstadt, wobei viele Gebäude in blau und Silber
gehalten sind. In der Mitte liegt ein recht funktionell
wirkendes, großes Gebäude. Ein Flugobjekt fliegt darüber
hinweg. Auf einem Landeplatz neben dem Gebäude steht das
Shuttle der Antares.
DISSOLVE TO:
22 INT. BOLARUS XI - IM KRANKENHAUS 22
Tschernovsky sitzt alleine auf einem Stuhl in einem typischen
Krankenhausgang. Scheinbar haben die Boleaner bei der
Gestaltung eines Solchen keine anderen Vorstellung als die
Menschen. Er liest einen PADD. Die Tür neben ihm geht auf,
und zwei Personen treten hinaus. Ein männlicher Boleaner, der
sich den Arm hält, und eine Deltanerin. Sie trägt ein weißes
Gewand und eine weiße, undurchsichtige Strumpfhose, sowie
flache Schuhe. Sie ist ca. 1.70 m groß, hat keine Haare, eine
äußerst grazile Figur und ein schönes, schmales Gesicht. Sie
wirkt auf Tschernovsky sichtbar anziehend, denn seine
Aufmerksamkeit ist sofort wie gebannt auf Sie gerichtet.
BOLEANER
Ich hoffe, Dr. Ashan, ihre
Behandlung ist das nächste Mal
weniger schmerzhaft.
ASHAN
(lächelnd)
Das kann ich nicht versprechen.
Aber wenn Sie sich nicht wieder den
Arm brechen, wäre es sicher weniger
schmerzhaft für Sie. Und das wäre
für eine schmerzempfindliche
Spezies wie die Ihre immer noch das
Beste.
Der Boleaner guckt etwas pikiert und geht nach vorne aus dem
Bild raus. Ashan dreht sich zu Tschernovsky.
ASHAN (CONT'D)
Sie sind wohl kein neuer Patient,
denke ich.
TSCHERNOVSKY
(stammelnd)
Ich..äh, nein. Ich habe die Ärzte
heruntergebracht.
ASHAN
Ah. Die Ärzte, die meiner Mutter
helfen.
Sie zieht einen Scanner aus der Tasche und scannt ihn.
TSCHERNOVSKY
(weiterhin stammelnd)
Wa.. Ich mein.... Ich bin... nicht
krank.
Man sieht, wie Ashan sich bemüht, sich zu konzentrieren. Sie
wirkt sehr angespannt und deutlich ernster.
ASHAN
Man hat Ihnen nichts verabreicht?
TSCHERNOVSKY
(jetzt etwas gefasster)
Verabreicht? Was?
Sie winkt im zu und geht durch die Tür. Er steht auf und
folgt ihr. Dabei lässt er sein PADD liegen. Die Kamera folgt
ihnen in einen Behandlungsraum, wie er auch auf der Erde sein
könnte. Sie hantiert an einem Gerät herum, dass schließlich
eine Art Spritze befüllt. Sie geht auf ihn zu.
ASHAN
Stillhalten.
Sie setzt am Hals an und verabreicht ihm die Spritze.
Tschernovsky zuckt zusammen, als wenn ihn ein Schwarm Bienen
auf einem Schlag gestochen hätten.
ASHAN (CONT'D)
Das kann nicht weh getan haben.
Tschernovsky sagt einen Moment lang nichts und wirkt mehr und
mehr entspannter. Er reibt sich am Hals.
TSCHERNOVSKY
Es tut mir leid. Ich weiß nicht,
was los war. Ich war wie benebelt.
Nein, ich dachte nur, der Blitz
träfe mich, so stark waren meine...
(beat)
Ich weiß nicht, wie ich es sagen
soll... Emotionen, als Sie... Dr.?
ASHAN
Nennen Sie mich nur Ashan. Ich bin
keine Ärztin. Ich erlerne noch die
Kunst der Medizin. Idian, die die
Untersuchungen hier leitet, ist
meine Mutter. Sie hat mich
mitgenommen, damit ich hier meine
ersten Erfahrungen mache. Ich
interessiere mich für die Medizin
Außeriridischer. Und Sie sind?
TSCHERNOVSKY
(jetzt gefasst)
Ensign Tschernovsky, ähm, Darius
Tschernovsky. Nennen Sie mich
einfach Darius. Ich bin der
Steuermann des Schiffs, was die
Ärzte hierher transportierte. Wie
gesagt, ich weiß nicht...
ASHAN
Was passiert ist? Wir Deltaner
sondern Pheromone aus, die auf
manche Spezies betörend wirken.
Nicht auf die Boleaner, daher habe
ich ein bisschen meine Disziplin
vernachlässigt.
TSCHERNOVSKY
Disziplin?
ASHAN
Wir können den Ausstoß steuern.
Aber üblicherweise geben wir
Spezies, die so anfällig sind wie
die ihre, ein Mittel, wenn es geht.
Leider wirkt dieses Mittel aber nur
recht kurz. Daher werde ich wohl
noch etwas destillieren müssen.
(beat)
Nun, scheinbar hat man Sie
vergessen.
TSCHERNOVSKY
(zögernd)
Scheinbar. Die Denobulanerin, die
wir mitbrachten, Dr. Philax,
erwähnte so etwas.
(beat)
Sie erwähnte auch...
(er zögert und errötet)
ASHAN
(lächelnd)
Das wir eine sehr unverkrampfte
Beziehung zwischen unseren
Geschlechter haben? Ja, dass ist
so. Aber wir haben auch feste
Regeln. Unser Zölibateid verlangt,
dass wir uns fremden Völkern
gegenüber zurückhaltend verhalten,
in Respekt auf ihre Kultur. Dazu
gehört die Disziplin bei unserem
Pheromonausstoß. Eine Beziehung mit
einem Außerirdischen bedarf bei uns
einer genauen Untersuchung und
einer offiziellen Genehmigung.
Zu dessen Sicherheit. Falls Sie das
wissen wollten
Tschernovsky wirkt verlegen und verlagert das Gewicht von
einem Bein auf das andere.
ASHAN (CONT'D)
(lächelnd)
So, so. Steuermann. Wissen Sie, ich
interessiere mich sehr für die
fernen Welten, die Kulturen, auch
die Konflikte. Wenn Sie von der
Sternenflotte sind, haben sie
sicher viel zu erzählen. Ich nehme
mal an, Sie sollen auf die anderen
warten? Wäre es gegen ihre
Vorschrift, mich zum Essen zu
begleiten?
TSCHERNOVSKY
(verblüfft, dann lächelnd)
Nein. Ich habe meinen Kommunikator
bei mir. Wenn Sie das Hypospray
nicht vergessen.
Sie lächelt und geht an das Gerät, an dem sie das Spray
destilliert hat, zurück.
ASHAN
(lächelnd, von
Tschernovsky abgewandt)
Wenn Sie ihr PADD draußen nicht
vergessen.
23 EXT. ANTARES - BOLARUS XI - EIN LABOR 23
Wir sehen Dr. Philax, Dr. Wrobel, eine Deltanerin, die Ashan
sehr ähnelt und erstaunlich alterslos wirkt, sowie einen
Deltaner. Beem und zwei Sicherheitsleute, ein Mann und eine
Frau, stehen abseits an der Tür. Die Ärzte stehen vor einem
Display und Dr. Wrobel erläutert irgendetwas.
DR. WROBEL
Hier oben sehen Sie diese
Merkmale...
Vom draußen hört man laute Geräusche.
STIMME
Sie arbeiten für die Andorianer.
Sie wollen uns alle töten.
Die Personen im Raum sehen sich ratlos an.
DR. WROBEL
Was ist das los?
BEEM
Wenn es das ist, was ich denke,
haben wir Probleme. Bleiben Sie im
Raum. Wenn Sie merken, dass es
ernst wird, rufen Sie mit diesem
Kommunikator die Antares und sagen
Sie denen, sie sollen Sie sofort
hochbeamen.
Er wirft Dr. Wrobel einen Kommunikator zu. Dann gibt den
beiden Sicherheitsleuten ein Handzeichen.
BEEM (CONT'D)
Also los jetzt. Waffen auf
Betäubung und nur schießen, wenn
man uns angreift. Sie wissen, was
der Captain gesagt hat.
Musik wird lauter.
CUT TO:
24 INT. BOLARUS XI - GANG VOR DEM LABOR. 24
Wir sehen wie Beem mit seinen Leuten aus der Tür kommt. Die
Kamera schwenkt zur anderen Seite und man sieht eine Menge,
die drei völlig überforderte Wachleute zurückdrängt.
STIMME#1
Verräter!
STIMME#2
Mörder! Packt Sie!
Beem und seine Leute entfernen sich vom Labor, die Waffen im
Anschlag. Entsetzt sehen Sie, wie die Sicherheitsleute der
Boleaner überrannt werden. Beem gibt mehrer Salven in die
Luft ab, die Menge schreckt zurück.
STIMME
Wollt Ihr uns alle töten? Das
schafft Ihr nicht! Packt Sie!
BEEM
Feuert in die Menge!
SICHERHEITSFRAU
Wir sollen doch nur im Notfall
schießen!
BEEM
Und was ist das hier?! Etwa Spaß?!
Feuer!
Die Drei schießen auf die erste Reihe der Menge und ein paar
Boleaner gehen betäubt zu Boden. Die Menge schreckt abermals
zurück.
Die Kamera schwenkt so herum, dass man hinter Beem und den
anderen das Labor sieht. Grünes Leuchten dringt durch die
Ritzen. Einen Moment später wird die Tür von einer Explosion
aus den Angeln gerissen und auf den Gang geschleudert. Die
Drei gehen zu Boden. Die Menge schreckt in Panik zurück und
flüchtet. Nur die betäubten Boleaner bleiben liegen. Nach
einem Moment springt Beem auf. Er guckt zu seinen Leuten, die
sich geschockt, aber ansonsten unverletzt, aufrappeln. Dann
guckt er ungläubig auf die Tür.
BEEM (CONT'D)
Scheiße!
CUT TO:
25 EXT. ANTARES - WELTRAUM 25
Wir sehen die Antares auf uns zufliegen. Sie ist in einem
hohen Orbit über Bolarus. Der Planet ist von der anderen
Seite zu sehen.
DISSOLVE TO:
26 INT. ANTARES - BRÜCKE 26
Wir sehen Caylon, der erregt mit jemanden spricht. Shran
steht daneben und hört angespannt zu.
CAYLON
(erregt)
Entführt! Wie?
BEEMS KOMMSTIMME
Wahrscheinlich weggebeamt.
Gleichzeitig wurde eine Bombe
reingebeamt, die sofort hochging.
Ich vermute, diese Menge war ein
organisiertes Ablenkungsmanöver.
Hier treibt jemand ein böses Spiel
mit uns.
CAYLON
Haben Sie im Moment Probleme?
BEEMS KOMMSTIMME
Erst wollte man uns an den Kragen,
weil wir das Feuer auf die Menge
eröffnet haben. Aber Ihr Freund,
der Premier, hat dem
Sicherheitschef hier was gehustet.
Zur Zeit ist alles soweit in
Ordnung. Tschernovsky ist bei der
Tochter von dieser deltanischen
Ärztin. Die ist ziemlich fertig.
Sollen wir hoch kommen?
CAYLON
Negativ. Solange es keine weiteren
Ausschreitungen gibt, bleiben Sie
vor Ort und verfolgen die
Untersuchungen. Aber Sie bleiben am
Shuttle, verstanden?
BEEMS KOMMSTIMME
Verstanden. Beem Ende.
SHRAN
Die verdammten Spitzohren.
CAYLON
Sie glauben, dass das die Vulkanier
waren? Das ist nicht gerade deren
Stil. Außerdem, warum sollten Sie?
SHRAN
Die Vulkanier wollen uns von
Bolarus weg haben, dass ist doch
offensichtlich. Und wenn Sie es
sind, die den Boleanern das
Heilmittel gegen die Seuche geben,
sind diese noch mehr in ihrer
Schuld
MESTRAL
Bei allem Respekt, Force Commander.
Ein solches Handeln wäre zutiefst
unvulkanisch.
SHRAN
(bedrohlich)
Erzähle mir nicht, was vulkanisch
ist, Halbspitzohr. Wer sonst sollte
das gewesen sein? Kein Schiff eines
anderen Volkes ist hier. Und die
Boleaner besitzen noch keine
Transporter.
CAYLON
Vielleicht die Romulaner? Ihr
Gebiet ist nicht zu weit entfernt.
MESTRAL
Unwahrscheinlich. Es gibt keine
logischen Gründe für ein Interesse
der Romulaner an Bolarus.
CAYLON
Nicht an dem Planeten, aber an
einem Konflikt zwischen Andoria und
Vulkan. Mein Gott, ich fange schon
an, wie Beem zu denken. Auf jeden
Fall sollten wir diese Möglichkeit
prüfen.
SHRAN
Das ist Spekulation. Die Fakten
lügen nicht. Und alle Fakten
sprechen gegen die Vulkanier. Und
jetzt entschuldigen Sie mich bitte.
Shran verlässt die Brücke. Mestral und Caylon blicken ihm
nachdenklich hinterher, während dramatische Musik lauter
wird.
DISSOLVE TO:
27 INT. ANTARES - SHRANS QUARTIER 27
Wir sehen Shran, extrem erregt, vor dem Terminal sitzen. Er
unterhält sich mit jemanden. Besser gesagt: Er schreit ihn
an.
AUF DEN SCHIRM
Wir sehen Malek.
SHRAN (O.S.)
Das wird Konsequenzen haben,
Spitzohr! Wir erwarten von Ihnen,
dass Sie umgehend ihre Geiseln
herausgeben. Oder wir eröffnen das
Feuer.
MALEK
(ungerührt)
Womit? Mit der Antares? Teilt
Captain Caylon überhaupt Ihren
Standpunkt? Mit Verlaub, Force
Commander, Ihre Drohung ist
lachhaft und unnötig. Wir haben mit
dem Verschwinden der
Wissenschaftler nichts zu tun. Aber
Sie können uns gerne bei der
Aufklärung zur Hand gehen.
AUF SHRAN
SHRAN
Das könnte Ihnen so passen. Sie
klären den Fall auf. Damit Sie alle
Beweise eliminieren können. Und
womit ich Ihnen drohe, Malek? In
der Nähe von Bolarus steht ein
schlagkräftiges Geschwader der
imperialen Garde bereit und wartet
auf meine Befehle.
MALEK
Bolarus steht unter unseren Schutz.
Ein Eindringen Ihrer Schiffe in
diesen Raum würde von uns als
kriegerischer Akt gewertet. Wir
würden sofort das Feuer auf Sie
eröffnen.
Überlegen Sie sich also gut, Force
Commander, ob Sie ohne Beweise
einen Krieg vom Zaun brechen
wollen. Wir für unseren Teil werden
die Sache untersuchen und die
Schuldigen finden. Sie können mit
uns zusammen arbeiten, oder es
lassen. Nur weise ich darauf hin,
dass letzteres zweifelsohne weniger
Chance auf Erfolg haben wird. Malek
Ende
Shran steht mit einem wütendem Gesicht am Terminal. Er ballt
seine Faust
AUF SHRAN
DISSOLVE TO:
28 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 28
Caylon sitzt abgeschlagen an seinem Tisch. Es klingelt.
CAYLON
(müde)
Herein!
Mestral betritt den Raum.
MESTRAL
Captain. Ich habe eine Übertragung
mit Dr. Kendalls Programm
aufgezeichnet.
CAYLON
Was für eine Übertragung?
MESTRAL
Eine von Force Commander Shran. Er
hat mit Captain Malek gesprochen
und ihm mit Krieg gedroht.
CAYLON
Und die Übertragung ist niemanden
aufgefallen?
MESTRAL
(zögernd)
Nun, sie wurde von jemandem
maskiert.
CAYLON
Raus mit der Sprache. Von wem?
MESTRAL
Commander Torlan.
Caylon lässt sich mit steinerner Miene in seinen Stuhl
fallen. Er atmet tief durch.
CAYLON
(ernst und bedrohlich)
Schicken Sie Torlan sofort zu mir.
CUT TO:
29 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 29
Caylon sitzt nachdenklich hinter seinem Tisch. Es klingelt.
CAYLON
(sehr ernst und barsch)
Herein!
Die Tür geht auf und Torlan tritt ein.
TORLAN
Sie haben mich gerufen?
CAYLON
(steht auf und wirkt sehr
ernst, fast gereizt)
Ja, Commander. Ich will nicht lange
um den heißen Brei reden. Sie
hintergehen mich.
TORLAN
(entsetzt)
WIE BITTE?!
CAYLON
Ich habe Lieutenant Mestral und Dr.
Kendall befohlen, unsere
Kommunikation zu überwachen, als
wir diverse Schiffe in unser Nähe
gescannt haben. Vor wenigen Minuten
gab es eine Übertragung. Von Shran
an die Vulkanier. Ohne mein Wissen.
Von IHNEN gedeckt!
TORLAN
(schluckt, versucht
Haltung zu bewahren)
Es tut mir leid, Captain. Aber ich
bin auch meinem Volk verpflichtet.
Caylon springt wütend auf.
CAYLON
(fast schreiend)
Ach, ja! Ich habe Ihnen zuletzt
fast blind vertraut! Und nun kommen
Sie mir so! Sind Sie MIR etwa nicht
verpflichtet? Verdammt Torlan! Was
wird hier gespielt? Was haben die
Vulkanier damit zu tun?
TORLAN
(gefasst)
Captain. Ich verstehe nicht, wieso
sie uns derart misstrauen, nach
allem, was wir zuletzt für Ihr Volk
getan haben. Sie sollten Shran
vertrauen. Und wenn er Ihnen etwas
verschweigt, dann, glauben sie mir,
hat er gute Gründe dafür. Er
versucht nicht, Ihnen zu schaden,
sondern Sie zu schützen.
Caylon guckt Torlan mit einem wilden Ausdruck an. Man sieht,
dass es in ihm kocht, aber er bemüht sich um Fassung.
CAYLON
(förmlich)
Nun, Commander. Das ist ihre
Ansicht. Ich bin der Meinung, dass
ich uns am Besten schützen kann,
wenn ich Bescheid weiß und nicht,
wenn Shran über unser Wohl
entscheidet. Also sollten Sie
lieber reden. Das schulden Sie der
Crew und Ihrer Sicherheit. Das
(beat)
Schulden Sie mir. Denken Sie
darüber lieber gut nach. Und jetzt
raus hier. Und hoffen Sie, dass ich
mir nicht noch überlege, Sie unter
Arrest stellen zu lassen.
Torlan legt seine Fühler bedrückt an und dreht sich wortlos
um. Die Tür öffnet sich, doch er geht nicht raus. Ohne sich
umzudrehen, ergreift er noch mal das Wort.
TORLAN
Fragen Sie sie doch.
CAYLON
(erstaunt)
Bitte? Wen? Wen soll ich fragen?
TORLAN
Die Vulkanier, wen denn sonst.
Fragen Sie jemanden, von dem Sie
meinen, dass Sie mit ihm reden
können. Nicht jemanden wie Malek.
Einen, der aus seiner Tätigkeit
wissen müsste, was die Hintergründe
sind. Fragen Sie sie doch, wenn Sie
der Meinung sind, dass Sie alles
wissen müssten.
Die Kamera zeigt von vorne Torlans Gesicht. Man sieht, dass
es ihm schwer fällt, diese Worte zu sagen. Musik brandet auf,
als er durch die Tür geht. Einen Moment lang sieht man im
Büro einen verblüfften Caylon, dann schließt sich die Tür.
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
FADE IN:
41 INT BOLARUS XI - SICHERHEITSBÜRO 41
Wir sehen Beem, Mestral und den Boleaner, die weiterhin
miteinander streiten. Plötzlich geht die Tür auf, und
Tschernovsky kommt hereingestürmt.
TSCHERNOVSKY
Ich glaube, ich habe etwas
herausgefunden.
BEEM
(höhnisch)
Sie? Na, ja, Wunder gibt es ja
bekanntlich immer wieder.
Tschernovsky guckt Beem entgeistert und leicht wütend an.
TSCHERNOVSKY
Es reicht mir Lieutenant. Eine Zeit
lang im letzten Jahr ging es
irgendwie mit Ihnen, aber in den
letzten Wochen sticheln Sie gegen
mich, wo Sie nur können. Ich habe
lange nichts gesagt, aber nun
reicht es. Ich frage mich manchmal,
ob Sie was gegen mich haben, oder
ob Sie das nur brauchen, um Ihre
Komplexe auszugleichen?
Eine Sekunde gespannter Stille entsteht. Beem guckt
Tschernovsky entgeistert an. Im ersten Moment sieht man, wie
er wütend wird. Doch dann weicht die Wut in seinem Gesicht
einer nachdenklichen, fast erschrockenen Miene.
BEEM
(ungewohnt unsicher)
Was haben Sie nun, Ensign?
TSCHERNOVSKY
Idian trägt einen Dilithiumkristall
um den Hals.
BEEM
Was? Sind Sie sicher?
TSCHERNOVSKY
Ja.
MESTRAL
Mit den Scannern der Boleaner
könnte man leicht feststellen, ob
sich ein solcher Kristall in der
näheren Umgebung befindet.
BEEM
Aber warum sollten die Gefangenen
überhaupt noch hier sein?
MESTRAL
Mich wundert diese Frage,
Lieutenant Sie wollten doch hier
nach einem Transporter suchen.
BEEM
War ja klar. Es ging mir dabei um
die Methoden, wenn Sie sich
erinnern.
MESTRAL
Nun, dass die Gefangenen hier sein
könnten, erscheint mir durchaus
logisch. Man wendet die
Aufmerksamkeit auf die Shir'ra,
während man hier die Aktion
weiterlaufen lässt und in Ruhe in
Erfahrung bringen kann, was die
Forscher schon herausgefunden
haben.
Beem guckt Mestral fast erfreut an.
BEEM
Das ist doch ein Anfang. Und mit
etwas Glück gehen uns sogar die
ganz schweren Jungs ins Netz.
Mestral nickt emotionslos. Beem guckt fast gönnerisch zu
Tschernovsky
BEEM (CONT'D)
Nicht schlecht, Ensign. Nicht
schlecht.
Tschernovsky erwidert nichts und guckt reserviert zurück.
FADE OUT.
ENDE AKT VI
AKT VII
FADE IN:
42 EXT. ANTARES - WELTRAUM 42
Wir sehen die Antares bzw. nur ihre dunklen Umrisse. Sie ist
im Nebel. Wenige Lichter dringen gespenstisch durch den
Nebel.
43 INT. ANTARES - BRÜCKE 43
Die Brückencrew ist unverändert. Man merkt, dass das Schiff
immer wieder abrupt den Kurs wechselt. Ein ums andere Mal
muss der eine oder andere sich anstrengen, nicht das
Gleichgewicht zu verlieren.
CAYLON
Schön vorsichtig, Ostrowsky. Sie
schaffen das.
Wir sehen Ostrovsky am Steuer. Sie wirkt angespannt. Ihr
läuft regelrecht der Schweiß über die Stirn.
OSTROWSKY
(mit Galgenhumor)
Ich habe mir öfters gewünscht, mal
eine bedeutende Rolle bei einer
Mission zu spielen. Aber zur Zeit
würde ich mir fast wünschen, Ensign
Tschernovsky wäre hier. Das wäre
sicher sein Ding.
Ostrovsky fliegt ein heftiges Manöver. Fast allen fällt es
schwer, gerade stehen zu bleiben.
CAYLON
(grinsend)
Wahrscheinlich würde er "Yippie"
schreien, während er uns haarscharf
um die nächste Gastasche kurvt.
Aber ehrlich gesagt, etwas biederer
und sicherer ist auch nicht
schlecht. Sie machen das schon gut,
Ensign.
OSTROWSKY
Mir wäre nur wohler, wenn wir einen
Schutz hätten. Die Hüllenpanzerung
oder sogar den Schild.
Erneut sind alle ums Gleichgewicht bemüht.
MENDEZ
Letztendlich sollten Sie das
positiv sehen, Yana.
Die Shir'ra hat die gleichen
Probleme mit den Sensoren, den
Schilden und ihrem Antrieb.
Letztendlich verlieren Sie fast
alle Vorteile uns gegenüber. Sogar
ihre Waffen können Sie nur
eingeschränkt nutzen.
OSTROWSKY
(selbstironisch)
Na, ja. Das ist ja schon fast
wieder beruhigend. Zumindest, wenn
ich uns nicht vorher in eine dieser
Gastaschen setze.
Die Kamera blendet auf den Sichtschirm, der dunkelblau
grünlichen Nebelfetzen zeigt. Die düstere Aussicht wirkt sehr
bedrückend. Man sieht, wie der Kurs sich immer wieder nach
wenigen Sekunden ändert.
AUF CAYLON
Sein Gesicht ist nachdenklich.
CAYLON
Nun, es scheint so, als wären es
das Geschick der Crew und die
taktischen Fähigkeiten ihres
Captains, die hier drin zählen. Ich
vermute, ich werde nicht der letzte
Captain sein, der in so einem Nebel
auf sich selbst zurück geworfen
wird.
Ein heftiger Kurswechsel zwingt alle dazu, das Gewicht zu
verlagern.
SHRAN
(etwas belehrend)
Es ist auch viel Glück dabei,
Pinky. Wir Andorianer ziehen es
daher auch vor, unsere Schlachten
lieber außerhalb von Nebeln zu
schlagen.
CAYLON
Schon komisch. Damals, bei dem
Angriffsversuch durch V'Las, waren
ihre Schiffe doch in einem Nebel
versteckt, oder irre ich mich da?
Shran guckt Caylon unberührt an.
SHRAN
(provozierend schwungvoll)
Ich habe nicht gesagt, Pinkyhaut,
dass so ein Nebel nicht auch
Vorteile bietet.
Nur haben sich Raumschlachten in
Nebeln oft als Desaster erwiesen.
Für beide Seiten.
CAYLON
(ironisch)
Na, Sie machen meiner Crew ja
gerade so richtig Mut, Shran.
TORLAN
Ich empfange eine Übertragung über
die Relaissonde, die wir am
Nebelperimeter zurückgelassen
haben. Sehr schwach. Es ist
Lieutenant Mestral. Er möchte Sie
persönlich sprechen, Captain.
CAYLON
Stellen Sie das Gespräch durch,
Torlan. Yana! Halten Sie die
Position, damit wir möglichst
störungsfrei senden können.
44 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 44
Wir sehen Caylon vor seinem Terminal. Auf diesem ist ein
verrauschtes Bild von Mestral zu sehen.
MESTRALS KOMMSTIMME
... Und #knack# kein Zweifel.
#knack# haben den Kristall
eindeutig loka #knack# siert.
Entweder ist der Kristall
zurückgelassen worden #knack# Idian
ist noch hier. Unser Problem ist
#knack# ohne Transporter nicht
#knack# Lage sind, die Geiseln mit
geringem Risiko #knack# befreien.
Lieutenant Beem #knack# davon aus,
#knack# die Vulkanier hier uns
nicht #knack# werden.
CAYLON
Ich habe da vielleicht eine Idee,
Mestral. Sie sollten mit jemanden
Kontakt aufnehmen, der auf dem Weg
nach Bolarus ist. Er wird ihnen
eventuell weiterhelfen.
AUF CAYLON
CUT TO:
45 INT. BOLARUS XI - SICHERHEITSBÜRO 45
Wir sehen Mestral und Beem. Mestral erzählt Beem etwas, was
der mit einem Kopfschütteln quittiert.
BEEM
... Das können Sie meiner Großmama
erzählen, Mestral. Das funktioniert
nie. Ich habe Ihnen das schon
vorhin gesagt. Die werden nie mit
uns zusammen arbeiten. Im besten
Fall machen die das höchstens
alleine.
MESTRAL
Der Captain war da optimistischer.
BEEM
Das wundert mich. Captain Caylon
ist in solchen Dingen eigentlich
Realist.
MESTRAL
Nun Lieutenant Beem, das mag wohl
daran liegen, dass der Captain, wie
er es ausdrückte, noch ein Ass im
Ärmel hat.
Beem guckt Mestral höchst erstaunt an. Diesen Blick
beantwortet Mestral auf die typisch emotionslose Art und
Weise eines Vulkaniers.
CUT TO:
46 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 46
In dem Raum stehen zwei Personen. Caylon und Emma Fernandez.
Durch das Fenster schimmert bläulich der Nebel. Man sieht,
dass das Schiff wieder fliegt. Caylon redet
AUF CAYLON
CAYLON
...war ich ziemlich überrascht,
dass beide plötzlich zustimmten.
FERNANDEZ
(nachdenklich)
Es ist schon komisch. Aber Sie
sollten bedenken, dass es zwischen
der Gründung der Allianz und den
ersten Brüchen kurz vor dem Krieg
mit den Romulanern eine recht
erfolgreiche Zusammenarbeit
zwischen beiden gab.
Beide sind durch einen Kurswechsel gezwungen, sich
festzuhalten.
CAYLON
Nun, würde man beide darauf
ansprechen, würden die das für
unwichtig erachten.
FERNANDEZ
Das ist es aber nicht. Zudem
bedenken Sie: Malek wird wohl, wie
die meisten Vulkanier mittlerweile,
Syrannite sein. Das heißt, für Ihn
ist der Krieg ein zu vermeidendes
Übel. Und wenn er wirklich die
Wahrheit sagt, wäre ein
unbegründeter Krieg aus seiner
Sicht höchst unlogisch.
(beat)
Shran, denke ich, dürfte bewusst
sein, dass ein Zwei-Fronten-Krieg
Andoria in große Nöte bringen
würde. Ganz zu schweigen von dem
Verlust der Boleaner als
Verbündeten. Sie scheinen den
Andorianern sowieso immens wichtig
zu sein.
CAYLON
(halb zu sich selbst)
In der Tat. Dafür gibt es auch gute
Gründe.
FERNANDEZ
(erstaunt)
Sie wissen um die Hintergründe?
Ein erneuter Kurswechseln lässt beide ein klein wenig
schwanken.
CAYLON
Mittlerweile ja. Ich habe
versprochen, darüber stillschweigen
zu wahren. Aber glauben Sie mir, es
sind verdammt gute Gründe, die
einiges erklären. Jedenfalls
scheint es an der Zeit, Ensign,
dass ich wieder in Form komme. Wenn
der Diplomat Caylon jemals gefragt
war, dann jetzt. Ein Fehler in
dieser Situation könnte absolut
fatal sein.
Fernandez nickt zustimmen, als man Torlans Stimme über Komm
hört.
TORLANS KOMMSTIMME
Captain. Ich glaube, es ergibt sich
gerade etwas.
CAYLON
Verstanden! Ich komme. Councellor?
Er nickt Fernandez zu und verlässt den Raum. Sie folgt ihm.
DISSOLVE TO:
47 INT. ANTARES - BRÜCKE 47
Wir sehen, wie Caylon mit Fernandez aus seinem Raum kommt.
CAYLON
Was gibt es?
TORLAN
Captain. Force Commander. Es
scheint, als hätten wir die Shir'ra
gefunden. Die Tal'lia meldet, dass
sie die Signaturen der Shir'ra auf
ihren Scannern hat. Sie beginnen
mit dem Angriff.
Caylon und Shran sehen sich gegenseitig an.
CAYLON
Scheint so, als wenn die guten
Nachrichten im Paket kommen.
Shran blickt skeptisch wegen dieses Kommentars zu Caylon
rüber.
CAYLON (CONT'D)
Vielleicht werden wir jetzt bald
ein paar Antworten haben. Ensign
Ostrowsky: Nehmen Sie Kurs auf die
Position der Tal'lia
FADE TO:
48 EXT. ANTARES - WELTRAUM 48
Wir sehen, wie sich durch den Nebel eine Siluette schiebt.
Ein glühender Ring strahlt unverhältnismäßig stark durch die
dämpfenden Gase. Es ist ein vulkanischer Kreuzer. Die
Tal'lia.
49 INT. TAL'LIA - BRÜCKE 49
Wir sehen die Brücke der Tal'lia. Typische vulkanisch ist sie
in Braun gehalten. Mehrere Vulkanier sitzen auf ihren Posten.
Zwei Andorianer stehen neben dem leeren Stuhl des Captains
und verfolgen aufmerksam das Treiben.
ANDORIANER#1
Captain, T'Pas. Sind Sie sicher,
dass es die Shir'ra ist?
Eine ältere Vulkanierin, T'Pas, die neben einer ihrer
Offiziere an einer Konsole steht, hebt den Kopf.
T'PAS
Der Nebel stört unsere Sensoren
erheblich, aber die Signaturen des
Antriebes lassen kaum Zweifel zu.
Noch haben Sie uns nicht entdeckt.
Daher erscheint es mir logisch,
sofort anzugreifen, um den
Überraschungseffekt zu nutzen.
Der Andorianer nickt einwilligend, und T'Pas geht zu einer
anderen Konsole.
T'PAS (CONT'D)
Können wir sehen, ob sich in der
Nähe der Shir'ra Gastaschen
befinden?
VULKANIER
Eine kleine, direkt vor ihnen. Die
Explosionswirkung wird das Schiff
nicht zerstören, aber es
höchstwahrscheinlich außer Gefecht
setzen.
T'PAS
Anpeilen und sofort feuern mit dem
vorderen primären Disruptor.
50 EXT. TAL'LIA - WELTRAUM 50
Wir sehen die Tal'lia. Ein grüner Strahl wird vom Bug des
Schiffes ausgesandt. Die Kamera schwenkt schnell um und zeigt
die Zielrichtung des Strahles. Plötzlich durchzieht eine
gewaltige Explosion den Nebel. Die Kamera fährt durch den
Nebel. Die Siluette eines Schiffes, das offensichtlich schwer
beschädigt treibt, wird sichtbar. Die Kamera fährt noch näher
heran und man erkennt... Einen andorianischen Kreuzer!
51 INT. TAL'LIA - BRÜCKE 51
Schweigen. Alle gucken auf den Schirm. Noch kann man nicht
erkennen, was der Betrachter schon weiß. Die Siluette des
Schiffes ist zu unklar.
T'PAS
Vergrößern und filtern.
Der Schirm ändert sich, und jetzt ist auch auf der Brücke der
Tal'lia kein Zweifel möglich. Ein andorianisches Schiff
treibt dort. Ein kleiner Hüllenbruch am Bug ist sichtbar. Das
Triebwerk verliert Plasma.
ANDORIANER#1
Was haben Sie da getan, Spitzohr?!
Sie haben auf eines unserer Schiffe
gefeuert!
T'PAS
Wissenschaftsoffizier! Wieso haben
wir nicht erkannt, dass das ein
andorianisches Schiff war?
AUF T'PAS
Man sieht, dass es ihr schwer fällt, ihre Emotionen zu
kontrollieren. Musik wird lauter.
CUT TO:
52 INT. ANTARES - BRÜCKE 52
Wir sehen Shran und Caylon gebannt auf den Schirm gucken.
Auch Fernandez ist noch auf der Brücke.
MENDEZ (O.S.)
In wenigen Sekunden sind wir in
Sichtweite.
Zwei Siluetten werden sichtbar. Langsam löst sich der Nebel
und wir sehen die Tal'lia und das treibende Schiff der
Andorianer.
SHRAN
Diese Bastarde! Sie haben uns
beschossen.
Caylon guckt entsetzt und ungläubig auf den Schirm.
CAYLON
Voller Stopp! Mendez, was ist dort
passiert? Ein Missverständnis?
SHRAN
Missverständnis? Die Signatur eines
unserer Kreuzer ist deutlich von
der eines vulkanischen Schiffes zu
unterscheiden. Das ist kein
Missverständnis!
Musik brandet auf.
CUT TO:
53 INT. ANTARES - BRÜCKE 53
Auf der Brücke ist auch im wahrsten Sinne des Wortes
Alarmzustand. Die meisten Crewmitglieder verfolgen geschockt
und schweigend, wie sich Caylon mit einem wütenden Shran
auseinandersetzt.
CAYLON
Shran! Wir müssen reden. Allein.
Sofort!
SHRAN
Wenn Sie mich besänftigen wollen,
Pinky, dann geben Sie sich keine
Mühe. Langsam passieren mir hier zu
viele komische "Zufälle".
CAYLON
(eindringlich)
Wir sollten miteinander reden.
Sofort.
Er guckt Shran nachdrücklich und vielsagend an. Schließlich
nickt dieser.
CAYLON (CONT'D)
Mendez. Versuchen Sie rauszufinden,
was passiert ist. Sollten die
Andorianer Hilfe brauchen, gewähren
Sie sie, wenn möglich. Und bitten
Sie Malek, Ihnen die Sensordaten
der Tal'lia schicken zu lassen.
Falls er sich weigert, fragen Sie
ihn, ob ihm ein Kampf mit den
Andorianern in diesem Nebel lieber
ist. Ich denke mal: Nein.
Mendez nickt. Shran und Caylon verschwinden in Caylons Raum.
Auf dem Weg dorthin wirft Caylon Fernandez einen sichtbar
besorgten Blick zu. Sie runzelt die Stirn, und auch ihr Blick
drückt große Sorge aus.
FADE OUT.
ENDE AKT VII
AKT VIII
54 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 54
Wir sehen Caylon und Shran, wie sie den Raum betreten. Beide
bleiben in der Mitte des Raums stehen.
SHRAN
Also warum sollte ich unbedingt mit
Ihnen sprechen sollen, Pinky?
CAYLON
(nachdenklich)
Ich mache es kurz und bündig. Ich
weiß über alles Bescheid. Über die
Beziehung zwischen ihrem Volk und
den Boleanern. Über die Jharas
Diktatur.
Ein Moment lang ist Shran wie versteinert. Er wirkt fast
entsetzt. Dann wird er wütend
SHRAN
(wütend)
WOHER!? Woher wissen Sie das?
Er stockt.
SHRAN (CONT'D)
(leise, halb fragend)
Commander Torlan, dieser...?
CAYLON
(ins Wort fallend)
Hat geschwiegen wie eine Wand. Ich
weiß es von Soval.
SHRAN
(überrascht, sehr leise)
Soval.
(lauter, wütend)
Wie konnte ich ihm jemals
vertrauen? Ich schwöre, dieser
Verrat wird Konsequenzen haben.
CAYLON
Verrat? Soval hat Sie nicht
verraten. Er gab mir die
Information gegen den Willen seiner
Regierung. Wie Sie, will er nur
eines: Frieden. Ich versprach ihm,
mein Wissen nur im Notfall zu
nutzen, Und der, wie Sie wohl
erkennen dürften, ist nun
eingetreten.
DISSOLVE TO:
55 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 55
Alles ist in schwarz-weiß. Wir sehen Caylon vor seinem
Terminal. Auf diesem ist Soval zu sehen. Leise, sphärische
Musik untermalt die Szene. Es ist die Szene, mit der der
erste Teil endete:
SOVAL
Und das, was ich Ihnen jetzt
erzählen werde, wird Sie ohne
Zweifel schockieren. Vielleicht ist
Ihnen bekannt, dass vor ca. 20
Jahren auf Andoria für kurze Zeit
ein Militärregime regiert hat?
CAYLON
Ja, die Jharas-Diktatur. Sie wurde
nach kurzer Zeit durch einen
Volksaufstand gestürzt.
SOVAL
Aber wissen Sie auch die Gründe für
diesen Aufstand?
CAYLON
(verwirrt, nachdenklich)
Nein. Wieso?
SOVAL
Das Jharas-Regime war am Anfang
sehr beliebt. Andoria war in der
Krise, wirtschaftlich wie
politisch. Die Regierung war
schwach, korrupt und hatte mehr und
mehr gegenüber unserem Volk
eingelenkt. Jhavas, ein alter,
verdienter General, der bereits
seit Jahren schon die ihm
unterstellten Divisionen der
imperialen Garde zu einer Art
Privatarmee umgestaltet hatte,
hatte leichtes Spiel. Er versprach
dem Volk und dem Militär das, was
es hören wollte: Brot, neue
Kolonien, Siege, Expansion und
einen harten Kurs gegenüber Vulkan.
Kurz: Er versprach, ein
andorianisches Sternenimperium zu
errichten.
CAYLON
Das klingt beängstigend vertraut.
SOVAL
Was überraschte, waren die
Methoden, Captain.
Andoria war zu schwach, um sich in
diverse Kriege mit den
Nachbarwelten zu verzetteln und uns
zeitgleich in Schach zu halten.
Also ersonn Jharas ein subtileres
Vorgehen, um Völker zum Eintritt in
sein Imperium zu zwingen. Sein
erstes Augenmerk richtete sich auf
die Boleaner. Ein schwaches Volk,
dass wegen einiger Ähnlichkeiten zu
den Andorianern aber viel Beachtung
auf Andoria fand. Captain, Jharas
ließ bereits vor seiner
Machtübernahme ein Virus
herstellen. Ein heimtückisches
Virus, dass in der Lage war, in
großer Geschwindigkeit die ganze
Bevölkerung zu infizieren. Aber nur
die Boleaner. Ganz spezifisch.
Caylons Gesicht verzieht sich voller Entsetzen.
SOVAL (CONT'D)
Ich sehe ihr Entsetzen. Der Plan
war kalt und brutal. Man hatte
zudem zwei Gegenmittel entwickelt.
Eines, was nur auf Zeit wirkte, und
ein Heilmittel. Der Plan war,
scheinbar voller Mitgefühl, Bolarus
mit dem ersten Mittel zu beliefern.
Nach und nach wollte man so die
Boleaner ohne Militär und große
Besatzungsmacht unter den eigenen
Einfluss bringen. Hätte man die
Kontrolle auf Bolarus erst in den
Händen gehabt, hätte man
schließlich das Heilmittel
eingesetzt. Ein effizienter Plan.
Caylon wirkt niedergeschlagen
CAYLON
(leise)
Was passierte dann?
SOVAL
Jharas hatte einen Gegenspieler.
Admiral Shava. Er war ein großer
Held des letzten Konflikts mit
Vulkan und genoss daher hohes
Ansehen. Er war ein großer Anhänger
der demokratischen Aristokratie,
die bis dahin auf Andoria
geherrscht hatte. Aber er wurde
kaltgestellt. Man konnte ihn nicht
töten oder verschwinden lassen,
jedenfalls nicht gleich.
So wurde er unter einem Vorwand in
eine kleine Kolonie verbannt, wo er
autark leben konnte. Aber Jharas
unterschätzte ihn, denn seit Jahren
hatte Shava unbemerkt Gefolgsleute
bei Jharas eingeschleust. Diese
lieferten ihm Informationen über
den Ort, wo man Experimente an
Boleanern vornahm, um den Erreger
zu testen. Aber da Shava keine
Möglichkeiten mehr hatte, diese
Informationen zu verbreiten, machte
er einen fast unglaublichen
Schritt. Er kam zu uns.
Caylon zieht die Augenbrauen hoch und guckt verblüfft auf den
Schirm.
SOVAL (CONT'D)
Eines unser Kommandos übernahm das
Labor. Die Boleaner dort wurden
leider von den Andorianern
desintegriert, aber es gelang uns,
Proben des temporären Gegenmittels
und genügend andere Beweise in die
Hände zu bekommen. Diese übergaben
wir Shava und der Opposition. Wir
hielten es für geboten, uns aus den
inneren Angelegenheiten Andorias
rauszuhalten. Jharas wurde
gestürzt, verurteilt und
hingerichtet, wie auch die meisten
anderen Verantwortlichen. Die
politischen Strukturen wurden
erneuert, Andoria versprach den
Boleanern als Entschädigung
uneigennützigen Schutz und
technologische Unterstützung.
Shrans Familie war eine der
Familien, die dieses Vorhaben mit
Nachdruck betrieben. Daher geniest
Shran auch heute noch ein hohes
Ansehen auf Bolarus. Zwischen den
drei Völkern wurde zudem
vereinbart, dass dieses Wissen
geheim bliebe.
Caylon guckt nachdenklich, fast geschockt auf den Schirm.
CAYLON
Bis vor zwei Monaten, wo dieser
Virus aufgetaucht ist, richtig? Wer
hat ihn in Umlauf gebracht? Ihr
Volk? Das scheinen doch zumindest
die Andorianer zu glauben? Und
wieso setzte man das richtige
Heilmittel nicht ein?
SOVAL
(ungerührt)
Captain. Eine solche Tat wäre
unlogisch und würde gegen alle
unsere Wertevorstellung verstoßen.
Ich sollte Ihnen vielleicht noch
etwas erzählen: In dem Labor, dass
wir übernahmen, konnten wir nur das
eine Gegenmittel sicherstellen, was
zunächst die Andorianer und später,
als die Mehrheit der Boleaner
begannen, Andoria für das Virus
verantwortlich zu machen, wir
lieferten. Der Virus und das andere
Gegenmittel wurden in einem
separaten Labor entwickelt. Als wir
dieses fanden, war es aber schon
vollkommen zerstört. Bis heute
wissen wir nicht, von wem.
CAYLON
Und dieser jemand versucht jetzt,
einen Krieg vom Zaun zu brechen.
SOVAL
Möglicherweise.
(beat)
Es gibt Hinweise darauf, dass
einige unsere Geheimdienstler
dahinter stecken. Anhänger des
ehemaligen Administrators V'Las.
Caylon runzelt sorgenvoll die Stirn.
CAYLON
Das würde die Sache allerdings sehr
viel komplizierter machen.
DISSOLVE TO:
56 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 56
Wir sind wieder in der Gegenwart. Die Bilder sind wieder
farbig, und wir sehen Shran und Caylon. Shran Miene ist
düster .
CAYLON
Wie gesagt, Soval nannte diese
Gruppe die "Gruppe V'Las", Anhänger
des toten Administrators, der Krieg
gegen ihr Volk schüren wollte. Es
erscheint, ja, ich muss es so
sagen, logisch, dass seine Anhänger
diesen Plan fortführen wollen.
Shran sieht Caylon regungslos an.
CAYLON (CONT'D)
Ach, ja. Soval meinte noch, ich
sollte Ihnen im Falle des Falles
sagen, der Ball wäre nun wieder in
Ihrem Feld. Sie wüssten schon, was
er meinen würde.
Shran guckt Caylon entgeistert an.
CAYLON (CONT'D)
Und wenn Sie mir eine persönliche
Bemerkung erlauben, Shran. Ich weiß
nicht, ob ihre Schlüsse wirklich
zutreffen. Warum sollten die
Vulkaniern, nachdem sie so lange
ihr Wissen nicht genutzt haben,
ausgerechnet jetzt ihr Vertrauen
brechen? Mir erscheint Sovals
Schlussfolgerung, dass jemand sein
Spiel mit Vulkan und Andoria
treibt, nun, logischer.
Shran hebt seine Fühler und guckt Caylon mit Erstaunen an.
Dann, ganz langsam, wird er wieder der Alte.
SHRAN
Es ist also geschehen. Ich werde
mich später damit befassen, welche
Konsequenzen das haben wird. Was im
Moment zählt, ist, dass wir die
Shir'ra fassen. Das wird beweisen,
ob Soval die Wahrheit sagt. Und
sollte das nicht der Fall sein,
Pinky, dann mögen ihm und seinem
Volk ihre Götter gnädig sein.
Shran blickt Caylon entschlossen und durchdringend an. Mendez
unterbricht die Szene über die Komm.
MENDEZS KOMMSTIMME
Captain. Wir haben vielleicht
herausgefunden, warum die Tal'lia
die Andorianer für die Shir'ra
halten konnte. Ich lege Malek in
ihren Raum auf das Hauptdisplay und
komme zu Ihnen.
CAYLON
Gut. Was ist mit den Andorianern?
MENDEZS KOMMSTIMME
Ein Hüllenbruch, aber nur minimale
Schäden. Keine Toten oder
Schwerverletzten. Ihr Antrieb wird
in einer Stunde wieder online sein.
Diese andorianischen Kreuzer sind
klein, aber auch extrem zäh.
Auf Shrans Gesicht erscheint ein Lächeln.
CUT TO:
57 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 57
Wir sehen Caylon, Shran und Mendez. Auf einem Schirm, der an
der Wand montiert ist, sieht man Maleks Gesicht. Die Kamera
zeigt nun jeweils das Gesicht des Sprechenden
CAYLON
Also. Was haben Sie rausgefunden?
MENDEZ
Der Abgleich der Sensordaten der
Tal'lia mit den Informationen in
unserer Datenbank hat eine
verblüffende Übereinstimmung mit
den Daten aus dem Babel
Zwischenfall ergeben.
Caylon guckt Mendez erstaunt an. Auch Shran zeigt sichtlich
Regung. Der Zwischenfall dürfte ihm in bitterer Erinnerung
sein. Er kostete ihm sein Schiff und seine damalige Gefährtin
CAYLON
Sagten Sie Babel-Zwischenfall?
Mendez nickt. Malek zieht die Augenbraue hoch.
CAYLON (CONT'D)
(ernüchtert, halb fragend,
halb feststellend)
Romulaner?
MALEK
Nicht unbedingt, Captain. Das heißt
nur, dass eine ähnliche
Projektionstechnik benutzt wird...
(beat)
...über die auch wir Vulkanier
mittlerweile auch verfügen.
Zumindest in einer experimentellen
Version. Ich gehe davon aus, dass
die Shir'ra diese Technologie
einsetzt. So dürfte ihr es wohl
auch gelungen sein, uns bei Bolarus
so lange zu entgehen
SHRAN
(zweifelnd)
Aber wie konnten sie sie einsetzen?
Sie hätten in der unmittelbaren
Nähe sein müssen. Unser Schiff
hätte sie entdeckt.
MALEK
Nun, wir haben unter anderem damit
experimentiert, kleine Sonden mit
dieser Technik zu versehen. Es
könnte sein, dass die Crew der
Shir'ra auf Basis dieses Wissens
Haftminen ausgestattet mit der
Technologie eingesetzt hat. Ein,
zwei solcher Minen dürften in
diesem Nebel reichen, um ein
unbemerkt eine anderes
Antriebsmuster vorzutäuschen.
Caylon, Shran und Mendez gucken erstaunt auf den Monitor mit
Maleks Gesicht.
SHRAN
Interessant. Sie werden uns wohl
kaum sagen, wozu ihr Volk eine
solche Technologie entwickeln will,
oder?
Malek will antworten, doch Caylon stellt sich zwischen Shran
und dem Schirm.
CAYLON
Ich denke, dass ist nicht der
Moment, dies auszudiskutieren. Fakt
ist, die Shir'ra fliegt hier
womöglich als andorianischer
Kreuzer umher und sorgt auch noch
dafür, dass wir unsere eigenen
Schiff für sie halten. Na große
Klasse. Es scheint mir, dass der
taktisch überlegene Captain nicht
gerade an Bord eines unserer
Schiffe ist.
Malek, Mendez und Shran gucken Caylon fragend an. Der
zynische Galgenhumor dieser Aussage fand bei Ihnen
offensichtlich keinen Anklang.
MALEK
Ich fürchte sogar, dass der Captain
der Shir'ra genau dies geplant hat.
Shrans Fühler senken sich. Er wirkt angefressen.
SHRAN
(sehr emotional)
Wir sind also direkt in die Falle
gegangen. Und um eine Haar hätten
wir uns deswegen sogar gegenseitig
umgebracht.
CAYLON
So sieht es aus. Es ist an der Zeit
einzusehen, dass niemand hier des
anderen Feind ist. Der Feind ist da
draußen, extrem gerissen und uns
absolut im Vorteil. Zumindest,
solange wir nicht anfangen,
WIRKLICH zu kooperieren.
MALEK
Nun, ich muss Ihnen in diesem Punkt
zustimmen, Captain Caylon. Daher
erscheint es mir logisch, einen
ersten Schritt zu machen.
Shran und Caylon, der wieder etwas zu Seite tritt, gucken
Malek erstaunt und erwartungsvoll an.
MALEK (CONT'D)
Es wäre möglich, die Sensoren so
einzustellen, dass wir nicht mehr
getäuscht werden. Allerdings dürfte
das etwas dauern.
CAYLON
(überrascht)
Das wäre allerdings mehr als nur
eine erster Schritt.
Musik wird lauter.
AUF CAYLON:
CUT TO:
58 INT. UNBEKANNT - EIN TRANSPORTERRAUM 58
Die Kameraeinstellung zeigt eine Transporterplattform. Sie
hat mehrere Bahnen und ihrer Emitter leuchten grünlich. Die
Wände sind in einem metallischen Braunton gehalten. Man würde
sie am ehesten den Vulkaniern zuordnen. Ein leicht singender,
heller Ton schwillt an. Es wird gebeamt. Vier grüne
Leuchterscheinungen werden sichtbar und verdichten sich zu
Personen in langen Umhängen. Es sind Vulkanier. Alle vier
reagieren, nachdem sie materialisiert sind, erschreckt und
greifen unter ihre Umhänge. Ihr verblüfftes Verharren zeigt,
dass sie nicht das dort finden, was Sie suchten. Man hört
Beems Stimme.
BEEM (O.S.)
(fröhlich, süffisant)
Das wäre es dann, meine Herren.
Schöner Trick, die Lebenszeichen
als die von Boleanern zu maskieren.
Aber manchmal können es halt die
kleinen Details sein, die einen
guten Plan zum Scheitern bringen.
Die Vulkanier nehmen Haltung an und gucken emotionslos nach
vorne. Die Kamera schwenkt herum, und man sieht eine große
Gruppe von Personen. Mestral und zwei Sicherheitsleute der
Antares mit Waffen im Anschlag sind darunter, sowie vier
Vulkanier, ebenfalls mit Waffen im Anschlag. Hinter einer
Konsole steht ein fünfter Vulkanier. Ein Sechster, alt und
würdevoll mit dem Abzeichen eines Captains steht neben Beem,
der breit grinsend Ashans Amulett in die Höhe hält.
BEEM (CONT'D)
Und ich muss sagen, Captain Kodak,
die vulkanischen Transporter sind
recht nett. Solche schönen Tricks
wie die Waffen beim Beamen zu
entfernen, hat unserer leider nicht
drauf. Wir sind eher froh, DASS er
nichts entfernt.
Der vulkanische Captain, Kodak, guckt Beem nur kurz
emotionslos an und macht dann ein paar Schritte auf die
gefangenen Vulkanier zu.
KODAK
Captain Toros. Es überrascht mich
schon etwas, Sie hier anzutreffen.
Ich fürchte, es ist unvermeidbar,
Sie zu verhaften. Wegen Hochverrat,
Terrorismus, versuchtem Massenmord
und Anstiftung eines Krieges.
Teilnahmslos verlässt der Angesprochene, ein etwas älterer
Vulkanier mit harten Zügen, die Plattform. Man hört einen
Vulkanier, der seinem Captain Bericht erstattet.
VULKANIER (O.S.)
Unser Frachttransporter berichtet,
dass alle Geiseln unverletzt
hochgebeamt wurden.
KODAK
(sich drehend)
Gut. Entsenden Sie eine
Sicherheitsteam, Sub-Commander, um
das Versteck von Toros zu sichern.
Die Kamera dreht sich nun und zeigt die Gefangenen, die nahe
der Tür sind. Toros bleibt fast neben Mestral stehen und
dreht sich um. Dabei fällt auf, dass er Mestral in der Statur
ähnelt.
TOROS
Nun, Captain Kodak, Sie mögen mich
gefasst haben. Aber unserer Gruppe
oder unserer Sache werden Sie damit
keinen Schaden zufügen können. Auch
Sie werden noch sehen, was der
rechte Weg für unser Volk ist.
Und jetzt erlauben Sie mir, dass
ich mich in meine Arrestzelle
begebe.
Die Kamera schwenkt auf Beem, der fassungslos Toros hinterher
guckt.
BEEM
(zu Mestral)
Was sagst Du dazu? Vulkanier.
Wahrscheinlich würdet Ihr sogar im
Angesicht des Todes noch sagen. Und
jetzt erlauben Sie, dass ich
sterbe... Moment...
Beem guckt Mestral nachdenklich an und fängt dann an zu
grinsen.
BEEM (CONT'D)
Wissen Sie was, Mestral? Ich habe
gerade eine ganz wunderbare Idee.
Wirklich wunderbar. Ich glaube
zwar, Sie wird Ihnen nicht ganz so
gefallen, aber ich finde sie
wirklich sehr gut.
Mestral blickt Beem skeptisch an, während dieser ihn breit
angrinst.
AUF MESTRAL
FADE OUT.
ENDE AKT VIII
AKT IX
FADE IN:
59 INT. ANTARES - BRÜCKE 59
Wir sehen die gleiche Brückencrew, wie in den letzten Szenen,
sowie Shran und Caylon.
CAYLON
(zu Torlan)
Schon irgendwelche Neuigkeiten?
Torlan schüttelt den Kopf. In diesem Moment öffnet sich die
Tür. Die Kamera schwenkt auf diese. Wir sehen Dr. Kendall
hindurchkommen.
DR. KENDALL
Captain. Ich wollte Ihnen
mitteilen, dass ich die
Sensorupdates der Vulkanier mit
meinen Verbesserungen erfolgreich
kombiniert habe. Damit dürfte
unsere Scannerreichweite hier
drin...
Er deutet auf den Sichtschirm, auf dem man die düsteren
Gaswolken des Nebels erkennen kann.
DR. KENDALL (CONT'D)
...deutlich steigern. Allerdings
ist mir eine Sache aufgefallen.
Shran und Caylon gucken ihn fragend an.
CAYLON
(unterkühlt)
Das wäre?
DR. KENDALL
Meiner Meinung nach hätte die
Shir'ra trotzdem verdammt nahe an
den andorianischen Kreuzer ran
müssen. Mich wundert, dass die sie
nicht entdeckt haben.
Caylon guckt Dr. Kendall kritisch an. Es ist klar zu sehen,
dass er immer noch Vorbehalte gegen seinen Chefingenieur
hegt.
CAYLON
(leicht abschätzig)
Meines Wissens kann man Minen
unabhängig von der Position des
Gegners platzieren.
DR. KENDALL
Wenn die Shir'ra auf einen
Glückstreffer gesetzt hat, ja. Die
Tatsache, dass wir keine weiteren
Minen entdecken konnten, legt aber
nahe, dass es eine gezielte Aktion
war.
CAYLON
(kühl)
Dann haben Sie wahrscheinlich die
Holotechnik genutzt, um sich zu
verbergen. Ehrlich gesagt stört
mich das im Moment nicht, Dr. Je
weniger Minen, desto weniger Ärger.
Sonst noch was?
Dr. Kendall schüttelt den Kopf und zuckt mit den Schultern.
DR. KENDALL
Nein. Ich wollte Ihnen das
lediglich mitteilen, Captain.
CAYLON
(kühl)
Und dafür danke ich Ihnen.
Wegtreten.
Dr. Kendall dreht sich um und verlässt wortlos die Brücke.
TORLAN
Es kommt eine Meldung rein. Von der
Solyor. Sie haben was gefunden.
CAYLON
Was?
DISSOLVE TO:
60 EXT. ANTARES - WELTRAUM, DIE SOLYOR 60
Wir sehen die Solyor von oben. Die Kamera schwenkt in ihre
Flugrichtung und taucht in den Nebel ein. Giftig grüne
Wolkenfetzen huschen vorbei. Man erkennt mehrere große dunkle
Siluetten. Sie kommen näher und man erkennt, dass sie zu
einem vulkanischen Schiff gehören. Allerdings zu einem, was
in drei Teile zerborsten ist.
CUT TO:
61 INT. SOLYOR - BRÜCKE DER SOLYOR 61
Wir sehen Malek. Neben ihm steht eine weibliche Andorianerin.
Sie ist groß und wirkt sehr sportlich, wie eine echte
Soldatin. Man sieht sie von vorne
TIRIS
Ich schätze, Captain Malek, die
Jagd dürfte vorbei sein.
MALEK
(zu einem seiner Offiziere
an seiner Linken)
Sub-Commander S'Vek. Können Sie
erkennen, was der Grund für die
Zerstörung war?
Der Sub-Commander gibt mehrere Befehle in seine Station ein
und dreht sich dann zu Malek.
S'VEK
Noch nicht hundertprozentig. Aber
nach den ersten Messungen ist die
Shir'ra in eine Gastasche geraten.
MALEK
Wieso haben wir die Explosion nicht
bemerkt?
S'VEK
Wahrscheinlich haben wir es. Aber
Sie nicht als solche erkannt. Die
Entladungen in diesem Nebel sorgen
für starke Ungenauigkeiten in den
Messungen.
TIRIS
Können Sie mich mit Shran verbinden
lassen?
Malek nickt einem anderem Offizier zu. Wenige Sekunden später
hört man Shrans Stimme. Scheinbar ist die Antares zu weit
weg, um einen Bildkontakt herzustellen.
SHRAN
Shran hier. Was ist los, Malek?
Haben Sie die Shir'ra entdeckt.
TIRIS
Commander Tiris hier, Force
Commander. Wir haben die Shir'ra
entdeckt. Zerstört. Scheinbar ist
Sie mit zu viel Schub in eine
dieser Gastaschen geraten.
MALEK
Das muss ich leider bestätigen,
Force Commander. Ich fürchte, alle
Möglichkeiten, den Wahrheitsgehalt
unserer Aussagen zu beweisen,
wurden zerstört.
AUF MALEK:
CUT TO:
62 INT. BOLEARUS - EIN BÜRO 62
Wir sehen einen vergleichsweise schlanken Boleaner bei der
Arbeit. Ein Summen ertönt. Er drückt eine Taste.
STIMME (O.S.)
Abgeordneter Shever! Captain Toros
und ein anderer vulkanischer
Captain sind hier, um mit Ihnen zu
sprechen.
Zwei Vulkanier treten ein. Einer ist in der Tat Toros, der
andere Kodak.
SHEVER
Freut mich, Sie zu sehen Toros. Wer
ist ihr Begleiter?
T'ROS
Captain Kodak, von dem Schiff, was
Captain Malek zur Überwachung hier
zurück gelassen hat. Was er nicht
wusste, ist, dass Captain Kodak ein
Symphatisant unserer Gruppe ist.
Kodak nickt.
SHEVER
Was kann ich für Sie tun?
Toros legt eine Disc auf Shevers Tisch
TOROS
Ich denke, dass beantwortet Ihre
Frage?
SHEVER
Ah, die versprochenen Bänder. Ich
hoffe, Sie sind nicht als
Fälschungen zu enttarnen.
TOROS
Sie können sich auf die
Zuverlässigkeit meiner Leute
verlassen. Sie haben große
Erfahrung in solchen Dingen.
SHEVER
Perfekt. Zwar steht schon so eine
große Mehrheit auf unser Seite,
aber wenn Bänder in Umlauf kommen,
auf denen zu sehen ist, wie die
Andorianer Boleaner gefangen
halten, wird der noch immer recht
milde Kurs des Premierministers
endgültig in Verruf kommen. Ein
Sturm der Entrüstung wird über
unseren Planeten fegen. Damit
sollte der Sieg bei den anstehenden
Wahlen für meine Partei eine reine
Formsache sein.
TOROS
Schade nur, dass dieser Wahlsieg
wohl nie stattfinden wird.
Toros zieht einen Kommunikator aus seinem Mantel und führt
ihn zum Mund.
TOROS/MESTRAL
Mestral an Sha'lar'ra. Wir haben,
was wir brauchen. Hochbeamen!
Der Boleaner guckt die beiden völlig entgeistert an, als er
sich in einer grünen Lichtwolke aufzulösen beginnt.
DISSOLVE TO:
63 INT. SHA'LAR'RI - TRANSPORTERRAUM 63
Wir sehen die Plattform des bereits bekannten Transporters.
Shever materialisiert sich dort und guckt entsetzt nach
vorne. Beem, zwei Sicherheitsleute und eine Reihe Vulkanier
warten schon auf Shever, mit den Waffen im Anschlag. Beem
grinst zufrieden.
BEEM
(zu Shever, süffisant)
Heute ist kein guter Tag für
Verschwörer, schätze ich.
(beat, ernster)
Gute Arbeit, Mestral. Ich hoffe,
die Kostümierung hat Ihnen
zumindest ein bisschen Spaß
gebracht.
MESTRAL (O.S.)
Sie hat Ihren Zweck effizient
erfüllt.
Beem verdreht die Augen.
BEEM
(ironisch)
Und das soll zu 7/8 ein Mensch
sein?
FADE TO:
64 INT. BOLARUS - TSCHERNOVSKYS QUARTIER 64
Wir sehen Tschernovsky und Ashan. Beide befinden sich in
einem relativ schmucklosen Raum. Ein Bett, ein Nachtisch und
ein kleiner Tisch mit einem Terminal darauf sind alle
Einrichtungsgegenstände. Einziger Schmuck ist ein Bild an der
Wand, dass eine vereiste Berglandschaft zeigt.
ASHAN
Darius. Ich wollte Dir für alles
danken und mich von Dir
verabschieden. Meine Mutter und ich
müssen zurück nach Delta V. Mit
Hilfe der Informationen aus der
vulkanischen Datenbank wird es uns
dort sehr schnell gelingen, dass
Gegenmittel zu synthetisieren. In
einer Stunde holt uns ein Schiff
meines Volkes ab, um uns nach Hause
zu bringen.
Tschernovsky wirkt ob dieser Nachricht sichtlich bedrückt.
TSCHERNOVSKY
(leise)
Schade. Wir bleiben noch einige
Zeit. Ich hatte gehofft, wir
könnten gemeinsam durch die Stadt
gehen. Ich fand...
(beat)
...es jedenfalls schön, Dich kennen
zu lernen.
ASHAN
(lächelnd)
Mir geht es ebenso. Ich weiß, es
wird schwierig, in Kontakt zu
bleiben. Aber ich wünsche mir, dass
wir uns wieder sehen. Ich habe mit
Captain Caylon gesprochen. Es wird
kein Problem sein, über die
Sternenflotte Nachrichten
auszutauschen.
TSCHERNOVSKY
(verblüfft)
Aber? Ich weiß nicht, was ich sagen
soll.
ASHAN
Sag einfach nichts und freue Dich.
Ich freue mich jedenfalls auf Deine
erste Nachricht.
Sie hebt die Hand mit der Handfläche zu Tschernovsky, welcher
diese nach kurzem Zögern unsicher mit seiner Handfläche
berührt. Sie lächelt. Dann dreht sie sich um und verlässt den
Raum. Tschernovsky bleibt einige Sekunden stehen und starrt
regungslos die Tür an. Dann setzt er sich auf das Bett. Nach
einigen Sekunden klingelt es. Er springt wie von der Tarantel
gestochen auf.
TSCHERNOVSKY
(mit erfreuten Unterton)
Ja, bitte!
Beem tritt ein. Tschernovsky ist sichtlich überrascht.
Anscheinend hatte er gehofft, dass es noch einmal Ashan wäre.
BEEM
Nun. Guten Tag Ensign. Ich hatte
gehofft, Sie hier zu finden.
Tschernovsky mustert Beem, der schweigend vor ihm steht.
TSCHERNOVSKY
(unterkühlt)
Mit kann ich für Sie tun,
Lieutenant?
Man sieht, wie Beem sich innerlich windet
BEEM
(sehr zögerlich)
Hören Sie, Ensign, Es...
(beat)
...es tut mir leid. Ich habe Sie
unnötig provoziert. Ebenso gestern
in der Messe. Überhaupt... in
letzter Zeit.
TSCHERNOVSKY
(spontan und ungläubig)
Soll das etwa eine Entschuldigung
sein?
BEEM
Na, ja... sind Sie schon mal in
Texas gewesen, Ensign?
TSCHERNOVSKY
(verwirrt)
Was hat den jetzt Texas damit zu
tun? Nein, war ich nicht.
BEEM
Wissen Sie, ich war mal nebenbei,
während der Ferien, Cowboy.
Heutzutage ist das nur noch eine
Art Hobby, für Leute, die die
Freiheit lieben. Wissen Sie, wie es
ist, wenn Sie auf Berge, die nur
als Schatten am Horizont liegen,
zureiten, nicht wissend, was da
ist? Begleitet nur von...von
Leuten, die, wie man selbst, das
Abenteuer suchen. Dieses Ungewisse,
was da ist, was man sieht, da
erlebt. Kennen Sie das?
TSCHERNOVSKY
(noch verwirrter)
Was? Nein, nein. Da, wo ich
herkomme, gibt es keine Berge in
der Nähe. Und ich bin noch nie
geritten. Was soll das, Lieutenant?
BEEM
(grimmiger)
Sie wollten doch wissen, warum ich
zur Sternenflotte gegangen bin. Na,
ja. Wenn Sie dieses Gefühl kennen,
dann wissen Sie es.
Tschernovsky wirkt unbeholfen, denn er kann offensichtlich
diese Gefühle von Beem nicht nachvollziehen.
TSCHERNOVSKY
(unbeholfen)
Nun Lieutenant, das ist alles sehr
überraschend.
BEEM
Hören Sie, Darius. Wir müssen ja
nicht gleich Freunde werden. Aber
wir in Texas haben da einen Brauch.
Wenn sich zwei Männer vertragen,
trinken Sie sich einen an und
lernen sich dabei besser kennen.
Was meinen Sie?
TSCHERNOVSKY
Ich weiß nicht.
BEEM
Kommen Sie. Lassen Sie uns heute
Abend Mendez und vielleicht noch
Torlan schnappen, und dann machen
wir eine nette Männerrunde.
Tschernovsky wirkt nicht wirklich überzeugt, aber seine
Gestik gibt zu erkennen, dass er sich Beem nicht widersetzen
mag.
TSCHERNOVSKY
Na, gut. Mögen Sie Wodka?
BEEM
(entgeistert guckend)
Mann, Junge. Das Zeug? Aber gut,
wenn Sie meinen, dann auch Wodka.
Ach, noch was.
TSCHERNOVSKY
(mit einem kühlen
Unterton)
Keine Romulaner bitte.
Beem guckt ihn kurz ernst an, fängt aber dann an zu grinsen
BEEM
Nur indirekt. Sollten Sie das von
eben unserem neuen Councellor
erzählen, dann werde ich Sie in
einen Torpedo stecken und in den
nächsten romulanischen Kreuzer
schießen, den wir treffen. Haben
wir uns verstanden, Darius?
Tschernovsky guckt Beem entsetzt an, während dieser breit
grinst. Langsam dämmert es Tschernovsky, dass Beem sich
tatsächlich selbst auf die Schippe genommen hat. Er fängt
ebenfalls an zu grinsen.
FADE OUT.
ENDE AKT IX
AKT X
FADE IN:
65 INT. SHA'LAR'RI - ARREST 65
Wir sind im Arrestbereich des vulkanischen Kreuzers. In der
Zelle, hinter einem grün glühendem Kraftfeld, sind die
gefangenen vier Vulkanier zu erkennen. Vor der Zelle stehen
Malek, ein weiterer Vulkanier, Caylon, Shran und Botschafter
Soval
SOVAL
Captain Toros, Mitglied des
taktischen Beraterstabes von
Administrator V'Las. Man hätte sich
denken können, dass einer wie Sie
mit der Gruppe V'Las symphatisieren
würde. Es war bar jeder Logik,
Ihnen ein Kommando zu übertragen.
Soval tritt vor das Kraftfeld und sieht Toros durchdringend
an.
SOVAL (CONT'D)
Und dennoch überrascht es mich,
dass Sie hierzu fähig waren. Ihr
Verhalten ist eine Schande für
unser Volk.
Toros tritt an das Kraftfeld.
TOROS
Eine Schande ist die Schwäche
unseres Volkes, für die Sie mit
Verantwortung tragen, Soval.
Nachdem V'Las die Macht verlor, hat
man den Menschen ihren eigenen
Willen gelassen. Und was ist
passiert? Erst gründeten Sie diese
lächerliche Allianz, und dann
stürzten sie den Sektor in einen
Krieg mit den Romulanern. Und jetzt
denken sie allen Ernstes, dass
Vulkan ihnen auch noch helfen wird.
Was für eine Logik billigt so einen
Kurs der Schwäche, Botschafter?
Caylon geht auf das Kraftfeld zu.
CAYLON
(wütend)
Sie können mich mal mit Ihrer so
genannten Logik, Toros. Welche
Logik steckt dahinter, ein
wehrloses Volk mit einem
heimtückischen Virus zu infizieren?
Soval sagte mir, dass Sie extreme
Ansichten besitzen. Aber auch er
weigerte sich bis vor wenigen
Tagen, zu glauben, dass irgendein
Vulkanier so etwas tun könnte.
SOVAL
Ich musste feststellen, dass ich
mich geirrt habe.
TOROS
(ungerührt)
Extreme Situation erfordern der
Logik nach auch extreme Maßnahmen.
Außerdem besaßen wir das
Gegenmittel und genaue Kenntnis
über das Mutationsverhalten des
Erregers. Das Risiko war also
minimal und vertretbar.
Shran tritt mit angelegten Fühlern nach vorne.
SHRAN
Die kalte Logik eines vulkanischen
Verbrechers. Eures Gleichen war für
Jahrzehnte des Krieges mit uns
verantwortlich. Und uns nennt Ihr
unehrenhaft und nicht
vertrauenswürdig?
Toros tritt zurück und setzt sich unberührt auf die Bank!
TOROS
Das ist auch so. Die Andorianer
warten doch nur ab, wie Vulkan
langsam schwächer wird. Die
Syranniten verkennen die Macht der
Logik. Unsere Logik bietet uns
Stärke und Überlegenheit. Sie macht
uns zur natürlichen Ordnungsmacht
im Sektor, dafür geschaffen,
Frieden, Sicherheit, Fortschritt
und Gerechtigkeit zu verbreiten und
die Völker zu führen. Wie wir es
jahrelang bei Ihrem Volk taten,
Captain. Zu Ihrem Besten. Die neue
Administration hat das alles aus
der Hand gegeben. Minimierung der
Flotte, Frieden mit Andorianern.
Womöglich noch eine "Föderation"
mit der Erde und Andoria, unter der
Führung der Menschen, einer
schwachen und irrationalen Rasse.
Es ist kein Wunder, dass die
Romulaner es wagten, einen Krieg zu
beginnen. Wir hätten Ihnen schon
längst Einhalt geboten. Auf unsere
Weise.
Solange Vulkan stark war, hätten
sich die Romulaner niemals getraut,
offen anzugreifen.
SOVAL
Toros. In ihrem Sinne rate ich
Ihnen, uns die Hintermänner dieser
Tat zu nennen. Haben Sie auch was
mit dem Anschlag auf Risa zu tun?
Wenn Sie jetzt reden, kann das
Ihnen noch helfen.
TOROS
(ungerührt)
Sie können mich auch einer
Gedankenverschmelzung unterziehen,
wenn Sie wollen. Unsere Gruppe ist
gut organisiert. Das, was Sie von
mir erfahren können, wird Ihnen nur
wenig helfen. Ich habe Ihnen nichts
mehr zu sagen. Alle Informationen,
die Ihnen hätten helfen können,
befanden sich auf der Shir'ra. Und
Commander S'Nek hat, wie ich es Ihm
befohlen habe, diese mit seinem
Leben geschützt.
AUF TOROS
CUT TO:
66 EXT. ANTARES - WELTRAUM 66
Von oben über der atemberaubend schönen Kulisse des stark
vereisten Planeten Bolarus sehen wir die Antares flankiert
von einem andorianischen Kreuzer, der Jarvena, und einem
vulkanischen Kreuzer.
DISSOLVE TO:
67 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 67
Wir sehen Caylon, Soval, Malek und Shran an dem
Besprechungstisch sitzen. Jeder hat ein Glas mit mutmaßlich
andorianisches Ale vor sich stehen.
SHRAN
Ich weiß, Botschafter, das Sie
nicht trinken. Aber ich weiß auch,
dass Sie eine Ausnahme machen.
Also, auf den Frieden zwischen
unseren Völkern.
Er hebt sein Glas und kippt es Shran-typisch mit einem
Schluck weg. Auch Caylon trinkt es relativ schnell, wären die
Vulkanier es bedächtigt und zögerlich trinken.
SHRAN (CONT'D)
Allerdings haben Sie mir bislang
eine Frage nicht beantwortet. Wie
gelang es Ihnen, mit den Vulkaniern
zu kooperieren?
Caylon guckt zu Soval, der ihm mit einer Handbewegung das
Wort überlässt.
CAYLON
Nun. Zum Ende meines Gespräches mit
Soval auf Vulkan kamen wir überein,
dass es das Beste wäre, wenn er
sofort hierher käme. Er glaubte,
dass er mit Ihnen persönlich die
Dinge vielleicht besser regeln
könnte. Er machte mir auch klar,
dass ohne die Hilfe der Vulkanier
meine Leute auf Bolarus nur
rumsitzen würden. Als sich Mestral
bei mir meldete und mir von dem
Amulett der Deltaner erzählte, riet
ich ihm, Soval zu kontakten, um ihn
vermitteln zu lassen. Wie Sie
sehen, mit Erfolg.
SOVAL
Das war mir nur möglich, weil ich
auf Vulkan einige alte Kontakte zur
Verfügung hatte. Sie, Force
Commander, würden wohl eher sagen,
ich kannte Leute, die in meiner
Schuld standen.
SHRAN
Und nun könnte man fast sagen, dass
ich bei Ihnen in einer Schuld
stehe.
Sowohl Caylon als auch Soval blicken Shran verblüfft an,
sofern man Sovals Miene als Verblüffung deuten mag.
CAYLON
Nun, mir scheint jedenfalls, als
wenn wir wieder auf dem Weg zu
alter Vertrautheit und
Zusammenarbeit wären. Vielleicht
ist dies der Wendepunkt in dieser
Geschichte.
SOVAL
Ich möchte Ihre Euphorie nicht
bremsen, Captain, aber auf der Erde
bin ich enger an die Vorgaben
gebunden, die mir meine Regierung
gibt.
Und diese ist überzeugt, dass eine
strikte Nicht-Einmischung und
Beobachtung im Moment die besten
Strategien sind. Viele Leute, wie
mein Adjutant Te'en'g, unterstützen
diesen Kurs. Ich fürchte, meine
Möglichkeiten, Ihrer Sache zu
helfen, sind, von wenigen Ausnahmen
abgesehen, nur sehr beschränkt.
Shran und Caylon sehen ihn bedächtigt an. Beide sagen nichts.
CAYLON
Aber Sie können doch nicht einfach,
nach allem, was gewesen ist, so
tun, als wäre alles in Ordnung?
Shrans Miene verfinstert sich.
SHRAN
Also lasst ihr Spitzohren uns
einmal mehr im Stich?
SOVAL
Es tut mir leid. Ich persönlich
würde anders entscheiden. Aber mir
obliegt es nur, dass zu tun, was
meine Regierung mir befiehlt. Ich
werde versuchen, meine Regierung zu
überzeugen, eine aktivere Rolle zu
Ihren Gunsten einzunehmen. Aber ich
fürchte, dass ich Ihnen nur wenig
versprechen kann.
Es entsteht eine Pause. Shran Fühler heben sich etwas und
sein Blick wird etwas freundlicher. Er scheint zu begreifen,
dass Soval, auf seine Weise, ein Verbündeter ist.
SOVAL (CONT'D)
Es war mir jedenfalls eine Freude,
Ihnen wieder im Frieden und nicht
im Krieg zu begegnen, Force
Commander.
SHRAN
Es war auch für mich eine Freude.
Ich hoffe, dass wir noch öfters
einen Anlass haben, uns als Freunde
zu begegnen.
SOVAL
Ich auch, Force Commander, auch
wenn ich es Ihnen nicht versprechen
kann. Aber nun entschuldigen Sie
mich bitte. Ich muss dringend zur
Erde zurückkehren. Man erwartet
mich bereits dort, und der Weg ist
noch lang.
Soval und Malek entrichten einen vulkanischen Gruß, den
Caylon eher schlecht als recht erwidert, während Shran nur
nickt. Dann verlassen beide den Raum
SHRAN
(temperamentvoll)
Die Tatsache, dass die Vulkanier
sich weiterhin feige heraushalten
werden, ist bedauerlich. Aber
immerhin gibt es noch Vulkanier,
die das als Fehler sehen.
(beat)
Sei es, wie es sei. Auch auf mich
warten Aufgaben, Captain. Geben Sie
auf Ihre Pinkyhaut acht, denn es
würde mich sehr freuen, Sie wieder
zu sehen.
CAYLON
(ironisch)
Vielleicht bekomme ich ja mal auf
der Jarvena einen Teil des
Kommandos. Als Ausgleich.
SHRAN
Darauf, würde ich, wie ihr Pinkys
es so schön sagt, nicht wetten.
Shran nickt ihm zum Abschied zu und verlässt den Raum.
DISSOLVE TO:
68 EXT. ANTARES - WELTRAUM 68
Wir sehen erneut die Antares von oben über dem Planeten.
Nacheinander drehen die Jarvena und der Kreuzer der Vulkanier
ab und fliegen aus dem Bild.
DISSOLVE TO:
69 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 69
Wir sehen Caylon alleine am Fenster. Man hört, dass sich die
Tür öffnet. Er schaut sich um und die Kamera zeigt die
eintretende Person: Ensign Emma Fernandez.
CAYLON
Councellor. Was verschafft mir das
Vergnügen?
FERNANDEZ
Ich wollte sehen, wie es Ihnen so
geht als Held des Tages.
CAYLON
Nicht so, dass ich nie wieder eine
Mission haben möchte.
FERNANDEZ
Bitte?
CAYLON
Apokalypse Now. Ein alter Film. Ach
vergessen Sie es. Es geht mir gut.
Zumindest einigermaßen.
Fernandez sieht ihn fragend an. Es entsteht eine Pause.
CAYLON (CONT'D)
Wissen Sie, ich kann nicht wirklich
gut schlafen. In letzter Zeit
schlafe ich, ehrlich gesagt, recht
schlecht. Eigentlich seit der Sache
mit Risa. Ich träume viel wirres
Zeug.
FERNANDEZ
Ich lass in den Akten, dass
Lieutenant MacKenzie kurz vor
diesem Unfall begonnen hatte, Sie
deswegen zu hypnotisieren. Sie
schrieb, dass ihre Symptome recht
ungewöhnlich wären. Leider nichts
näheres. Zu meinem Bedauern bin ich
keine Expertin in der
Hypnosetherapie. Ich fürchte...
Sie zwinkert bewusst mit einem Auge.
FERNANDEZ (CONT'D)
...ich kann Ihnen nur auf dem
konventionellen Wege eines
therapeutischen Gesprächs helfen.
Darf ich denn fragen, was für
"Zeug" Sie träumen?
CAYLON
(von ihr wegguckend)
Wenn ich das wüsste. Ich kann mich
nie an viel erinnern. Allerdings in
der vorletzten Nacht...
(beat, er wirkt verstört)
Ich träumte, dass Lieutenant
MacKenzie tot zu meinen Füssen lag.
Ich hatte Sie umgebracht.
Fernandez wirkt etwas erschrocken, sammelt sich aber wieder.
Caylon wirkt fast depressiv. Er guckt zu ihr hin.
CAYLON (CONT'D)
In meinem Traum natürlich.
FERNANDEZ
(langsam und sehr
eindringlich)
Es klingt etwas abgedroschen, aber
Sie sollten das nicht zu ernst
nehmen. Wenn man, wie Sie, schwere
Entscheidungen treffen musste, die
auch enge Freude betreffen...
Er guckt Sie mit einer fast wilden Miene erschrocken an.
Fernandez wirkt über diese Reaktion einen Moment lang etwas
erschrocken. Aus ihrer Reaktion merkt man, dass Sie erkennt,
dass sie einen wunden Punkt getroffen hat.
FERNANDEZ (CONT'D)
(zögerlich)
...dann versucht man diese
Schuldgefühle durch Träume
auszudrücken. Indem man träumt, man
wäre an tragischen Ereignissen
Schuld. Ich kann nicht leugnen,
Captain, dass Sie nicht ganz der
Mann sind, wie er in Ihren
Unterlagen beschrieben wurde. Sie
scheinen verändert. Man hat mir
auch berichtet, dass Sie sich in
den letzten Monaten oft in ihrem
Quartier aufgehalten und nur das
Nötigste mit der Crew gesprochen
haben.
Caylon guckt sie ernst an. Dann nickt er leicht.
FERNANDEZ (CONT'D)
Es wäre sicher ratsam, wenn Sie
über diese Dinge mit mir sprächen,
sobald Sie denken, dass Sie das
können. Aber nach wie vor, Sir,
sind Sie ein guter Captain, und
auch der, den Ihre Crew braucht.
Das haben Sie auf dieser Mission
eindrucksvoll bewiesen. Lassen Sie
nur nicht zu, dass das anders wird.
Er nickt mit ernster Miene.
CAYLON
(entschlossen)
Nein. Ich verspreche Ihnen, dass
ich es nicht zulassen werde. Aber
noch muss ich die Dinge mit mir
selbst ausmachen. Ich hoffe, Sie
verstehen das?
Sie nickt. Einige Sekunden sagt niemand was.
FERNANDEZ
(die Stille überbrückend)
Jedenfalls haben wir nun wohl doch
das Geheimnis dieser Seuche
gelüftet.
CAYLON
(nachdenklich)
Haben wir? Weder wissen wir, wer
noch alles zu dieser Gruppe V'Las
gehört, noch wie sie an den Erreger
kam. Wenn Sie mich fragen, dann war
das nur die Spitze eines Eisbergs.
Fernandez guckt ihn nachdenklich an und nickt.
CUT TO:
70 INT. UNBEANNT - BÜRO 70
Ruhige geheimnisvolle Musik ertönt. Sie untermalt die Szene.
Wir sehen einen Schreibtisch von hinten. Eine Person, von der
wir nur die Konturen vor der Schreibtischlampe erkennen,
sitzt daran. Der Raum ist relativ schmucklos, einige Lampen
an der Wand strahlen zur Decke. Einige Bilder zeigen
Landschaften oder fremdartige, abstrakte Kunst. Auf dem
Terminal auf dem Tisch sieht man fremdartige Symbole, ohne zu
erkennen, was für welche es sind. Ein Signal ertönt. Die
Person drückt auf einen Knopf und steht auf. Die Tür öffnet
sich, und zwei Personen treten ein. Die Kamera verharrt in
der Position. Es sind zwei Männer. Es sind romulanische
Offiziere. Es sind Romor und Valdore. Sie gehen auf den
Schreibtisch zu.
VALDORE
Admiral Dorenga. Soeben wurde mir
berichtet, dass die Shir'ra
zerstört wurde. Wie konnte das
geschehen?
Die Person am Schreibtisch geht aus dem Schatten heraus, und
die Kamera folgt ihr. Es ist eine ältere Frau. Sie sieht
würdevoll aus, fast wie eine Vulkanierin. Ihre Züge sind
trotz ihres Alters sanft und jugendhaft, und ihre Figur ist
schlank. Ihre Uniform ist eine des Tal'Shiar und ihre
Abzeichen zeigen, dass sie den Rang eines Admirals hat, wie
auch die beiden anderen.
DORENGA
Ich habe es meinem Schiff befohlen.
Keine Sorge. Unser Agent hat sich
rechtzeitig von Bord gebeamt.
VALDORE
Ich wusste, es war ein Fehler,
Ihnen die Holotechnologie zur
Verfügung zu stellen. Ohne unseren
Agenten haben wir sehr viel
Einfluss auf die Gruppe V'Las
verloren. Ich werde Sie für diese
Fehlentscheidung zahlen lassen.
DORENGA
Drohen Sie mir wieder mal, Valdore?
Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen
und aus dem Weg haben wollen, weil
ich ihren netten kleinen Krieg, den
ihr größenwahnsinniger Freund Fato
vom Zaun brechen musste, nicht
billige. Aber glauben Sie mir, mein
Vorgehen ist wohlüberlegt.
VALDORE
(grimmig)
Es tut im Moment nichts zur Sache,
ob ich sie mag oder nicht mag, weil
Sie den Krieg nicht billigen. Sie
und ihresgleichen sind ohnehin in
der Minderheit. Im Moment zählt
nur, dass Sie einen schweren Fehler
gemacht haben.
DORENGA
(weiterhin ungerührt)
Einen Fehler haben lediglich Sie
gemacht. Und zwar damals bei der
Aktion mit den Drohnen. Dadurch
wurde diese Technologie anderen
bekannt.
Man sieht, wie die Wut durch Valdores Körper geht. Aber er
reißt sich zusammen.
DORENGA (CONT'D)
Es war notwendig, unsere Pläne zu
ändern, um unsere Beteiligung zu
verbergen. Der Versuch, Vulkan und
Andoria in einen Krieg zu steuern,
ist durch das Eingreifen der
Antares gescheitert. Aber durch die
Zerstörung der Shir'ra wird es
unmöglich für die Vulkanier, unsere
Verwicklung in den Fall zu
entdecken. Und nicht nur das. Sehen
Sie sie als die Chance, die kleinen
Fehler der Vergangenheit
auszumerzen und den Blick der
Vulkaniern von uns zu wenden.
Romor, der bisher regungslos zuhörte, tritt jetzt etwas in
die Mitte.
ROMOR
Mit den kleinen Fehlern meinen Sie
die DNS-Spuren, nicht wahr Admiral?
Dorenga nickt.
ROMOR (CONT'D)
Nun, ich habe auch gehört, dass
einige führende Vulkanier vermuten,
dass ihre verschollenen Vorfahren
mit uns zu tun haben könnten. Auch
wenn es meinem "Freund", Admiral
Valdore, nicht passt. Ich gebe
Ihnen recht. Wir müssen
vorsichtiger werden. Allerdings
sehe ich leider nicht, wie die
Ereignisse auf Bolarus und die
Zerstörung der Shir'ra uns dabei
helfen könnten.
DORENGA
Ich habe durchaus das Risiko, dass
die Gruppe V'Las entdeckt wird,
einkalkuliert. Daher erschien es
mir sinnvoll, bei Zeiten Sub
Commander S'Nek gegenüber Toros
andeuten zu lassen, dass ein
anderer Flügel der Gruppe V'Las mit
dem Attentat auf Risa in
Zusammenhang steht. Für den Fall,
dass, wie geschehen, Toros in die
Hände der Vulkanier oder Andorianer
geraten würde. Nun, früher oder
später werden Sie Toros einer
Gedankenverschmelzung unterziehen.
VALDORE
(zynisch)
Sie glauben doch nicht, dass die
Vulkanier das einfach so als die
Wahrheit akzeptieren.
DORENGA
Es ist nicht wichtig, was Sie am
Ende als Wahrheit akzeptieren. Es
wird Sie verwirren und ihren Blick
für den Moment nach innen richten.
Sie werden versuchen, die
Mitglieder der Gruppe V'Las zu
stellen und die Zusammenhänge zu
ergründen. Sie sehen also,...
(sie lächelt)
...je weniger wir zur Zeit dort
involviert sind, desto besser ist
es. Und noch haben wir nicht jeden
Mann dort verloren. Alles, was wir
nun brauchen, ist etwas Zeit, um
neue Pläne zu entwickeln und in
Gang zu bringen.
ROMOR
Das wird vielleicht nicht mal nötig
sein.
Wie Sie wissen, lasse ich im Moment
ein Schlachtschiff mit einer fast
unzerstörbaren Außenhaut bauen.
Sobald es fertig gestellt wird,
werde ich diesen Krieg damit
endlich zu unserem Gunsten beenden.
Dann Können wir dazu übergehen,
unserer Kultur wieder zu neuem
Glanz zu verhelfen.
DORENGA
Eine Restauration unserer alten
Werte wäre sicher mehr als
wünschenswert, Romor. Allerdings
glaube ich noch nicht daran, dass
ihre Wunderwaffe den Sieg bringt.
Die aktuellen Ereignisse lehren uns
auch, dass wir den Feind niemals
unterschätzen dürfen.
ROMOR
Meine "Wunderwaffe" wird
funktionieren, dass verspreche ich
Ihnen. Und es sollte kein Problem
sein, sie zu vollenden, solange wir
die Frontlinie halten können. Dies
ist gesichert, solange Vulkan
neutral bleibt. Alleine sind die
Menschen und die Andorianer zu
schwach, um uns entscheidend
angreifen zu können.
VALDORE
Ihre Argumente sind für mich
dennoch unzureichend. Fakt ist,
ohne die Gruppe V'Las sind wir
nicht in der Lage, die Pläne für
eine Wiedervereinigung zu
realisieren.
DORENGA
Fakt ist, diese Pläne waren bereits
erst einmal gescheitert, als wir
gezwungen waren, V'Las Shuttle zu
sprengen, weil er eine Gefahr für
unser Geheimnis wurde. Die meisten
Vulkanier sind nun einmal uns
gegenüber nicht so aufgeschlossen,
wie es einst V'Las war. Allerdings
ist dies auch kein Wunder bei dem
abschreckenden Beispiel, dass unser
Kultur im Moment bietet.
ROMOR
Ich stimme Ihnen zu, Admiral. So
notwenig eine strikte Kontrolle des
Volkes und der besiegten Völker
ist, so töricht war die
übertriebene Grausamkeit in der
letzten Zeit.
VALDORE
Ihre Meinungen. Ich glaube, dass
nur Härte zu Respekt führt, und ich
werde den Senat und Konsul Vrax in
diesem Kurs weiterhin unterstützen.
Und jetzt entschuldigen Sie mich.
Valdore dreht sich um und geht zu Tür. Kurz davor bleibt er
stehen und dreht sich noch einmal um.
VALDORE (CONT'D)
Ich werde Sie dieses Mal noch davon
kommen lassen, Admiral. Aber sobald
Sie einen Fehler machen, werden Sie
ihren Posten räumen. Das verspreche
ich Ihnen.
Er verlässt den Raum. Romor blickt Dorenga hintergründig
lächelnd an.
ROMOR
Valdore ist und bleibt eine
Schachfigur seines Mentors Vrax.
Und ein Narr. Ein mächtiger Narr
allerdings. Auf jedem Fall haben
Sie meinen Respekt, Admiral. Ihre
taktischen Fähigkeit beeindrucken
mich.
Er nickt ihr zu und verlässt den Raum.
DORENGA
(zu sich selbst)
Man wird noch sehen, ob sie mich
fürchten oder schätzen werden,
Romor.
Gedämpfte, bedrohliche Musik wird lauter.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT X
- ENDE -
Quelle: treknews.de
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