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Kurzzusammenfassung:
Die Antares ist nach einem Gefecht mit den Romulanern gezwungen, ihren Vorrat an Dilithiumkristallen zu ergänzen. Daher bleibt der Crew keine andere Wahl, als auf einem merkwürdigen Planeten zu landen, auf dem es scheinbar eine unbekannte Form von Leben gibt. Als zwei Crewmitglieder aufgrund einer Art Angriff den Verstand verlieren und Caylon, Mestral und Crewman Jackson in einer Höhle festsetzen, ist es an Beem, die Antares zu schützen und alle Crewmitglieder zu retten. Doch weder er noch alle anderen haben eine Ahnung, wem oder was sie da gegenüber stehen...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
Kritik:
Über Meinungen und Kommentare zu unseren Geschichten freuen wir uns immer. Wenn ihr etwas loswerden wollt, dann postet es in den Comments, oder besser noch in unserem Forum, erreichbar über diesen Link.
STAR TREK: ANTARES
"Lichter in der Dunkelheit"
TEASER
FADE IN:
1 EXT. ANTARES - WELTRAUM 1
Wir befinden uns in einem planetaren Ring eines Gasplaneten.
Eisbrocken, teilweise schmutzig weiß, teilweise
kohlenschwarz, gleiten vorbei. Die Kamera fährt langsam zu
einer leisen, intensiver werdenden Geigenmusik mit mehreren
Kurven durch das Gesteinsbrockenfeld. Als die Kamera um einen
großen Brocken kurvt, kommt die Antares ins Bild, die ohne
Lichter scheinbar dort versteckt liegt. Gleichzeitig wird
eine Stimme hörbar. Es ist die von Ensign Emma Fernandez:
FERNANDEZ (V.O.)
Liebe Gefion. Es ist schon einige
Zeit her, dass ich Dir geschrieben
habe. Seitdem ist viel geschehen,
Du wurdest...
Die Stimme von Fernandez stockt. Die Kamera nähert sich der
Antares von der Seite oben, fokussiert ein Fenster und fährt
auf dieses zu. Durch das Fenster erkennen wir Emma Fernandez,
die im nachdenklich im Raum steht. Die Kamera fährt durch das
Fenster durch und wir befinden uns in dem Raum.
FERNANDEZ (CONT'D)
(stockend)
An die Front... Na, ja, Du warst
halt immer eine Abenteuerin. Ich...
(beat)
Na, ja ich bin nun auch an der
Front, sozusagen. Dabei war ich nie
eine Abenteuerin...
Sie lächelt kurz gequält, dann wird ihre Miene ernst:
FERNANDEZ (CONT'D)
...na, ja, in gewisser Weise schon.
Nun bin ich auf einem Kampfschiff,
dass eigentlich mal ein
Forschungsschiff war.
(beat)
Entsprechend Arbeit wartet auf
mich. Und Du wirst nicht glauben,
wenn ich hier getroffen habe. James
Beem. Ja, diesen verrückten Cowboy,
der Dir so gut gefiel...
FLASHCUT TO:
2 INT. ANTARES - MESSE - FLASHBACK (3X01 "GEHEIMNISSE") 2
BEEM
(spöttisch)
Wir kommen Sie darauf, dass das
passieren könnte?
FERNANDEZ
(nahezu emotionslos)
Hören Sie zu, Lieutenant Beem. Ich
werde Sie nicht analysieren oder zu
etwas zwingen, wenn Sie nicht
wollen. Aber ich weiß, Sie sind ein
ganz anderer Mensch, als der, den
Sie hier geben. Und ich denke, es
wäre wichtig, wenn Sie mit jemanden
über ihre Gefühle sprechen. Egal
mit wem. Auf jedem Fall werde ICH
Ihnen gerne zuhören. Wann immer Sie
wollen.
BEEM
(weiterhin spöttisch)
Oh, ho. Eine Art Entschuldigung.
Und warum sollte ich das wollen?
FERNANDEZ
(barsch)
Weil ich Sie besser kenne, als Sie
es denken.
Sie sieht ihn ernst an. Beem blickt auf und guckt sie
skeptisch und fragend an. Es sagt aber nichts.
CUT TO:
3 INT. ANTARES - FERNANDEZ QUARTIER 3
Wir befinden uns wieder in der Gegenwart. Alles ist in Farbe.
FERNANDEZ
Na, ja. Er kam ja sowieso nicht in
Frage, aber Du würdest Dich
erschrecken: Aus diesem verrückten,
romantischen Texaner ist ein
gewalttätiges Wrack geworden.
(beat)
Es ist erschreckend, was dieser
Krieg aus uns macht
(beat)
Jetzt sitzen wir hier und
verstecken uns vor den Romulanern.
Besser gesagt, wir stellen ihnen
eine Falle. Vor drei Tagen haben
wir einem Konvoi Kampfkreuzern der
Andorianer geholfen.
Seitdem verfolgen die Romulaner uns
unbarmherzig. Ich merke, wie die
Nerven blank liegen. Viele glauben,
wir werden es nicht schaffen. Das
schlimme ist, jeder ist so auf sich
fixiert, dass er den Verfall des
anderen nicht mal mehr erkennt. Ich
würde wetten, dass mich alle für
verrückt halten, wenn ich erzählen
würde, dass ich bei Dr. Miller, die
die Ruhe in Person scheint, eine
fortgeschrittene Depression
diagnostiziere.
(beat)
Katherine ist mittlerweile fast
eine Freundin. Sie ist eine
Idealistin. Sie wollte Leben retten
und Forschen. Doch hier ist Sie
Feldärztin. Es hat fast niemand
bemerkt, aber vor drei Tagen, als
ihre Krankenstation blau vom Blut
der verletzten Andorianer war, ist
sie fast seelisch zusammengeklappt.
(beat)
Ich befürchte, dass sie sich zudem
selbst mit Psychopharmaka
therapiert. Das...
Plötzlich ertönt das Alarmsignal: Alarm Rot! Man hört Caylons
Stimme.
CAYLONS KOMMSTIMME (V.O.)
Alarm Rot. Unsere Sensoren haben
den Bird of Vengeance geortet. Die
Vorbereitungen sind getroffen. Nun
brauche ich von jedem
Höchstleistung. Also alle Mann auf
die Posten und viel Glück uns
allen.
FERNANDEZ
Du hörst ja, was los ist. Nun, ich
werde meine Nachricht später
fortsetzen. Computer! Aufnahme
Stopp!
COMPUTER VOICE
Aufnahmemodus beendet!
FADE TO BLACK:
ENDE TEASER
AKT I
FADE IN:
4 INT. ANTARES - BRÜCKE 4
Wir sehen die Stammcrew auf ihren Posten. Caylon schaut
angespannt auf den Schirm, der eine Ansicht, die scheinbar
von einer Sonde übertragen wird, zeigt. Zwischen den
Gesteinsbrocken bewegt sich ein romulanischer Bird of
Vengeance. Caylon dreht sich zu Mestral.
CAYLON
Wie weit sind sie noch von dem
Asteroiden entfernt?
MESTRAL
Noch 70 Sekunden. Sie folgen dem
Signal.
Caylon dreht sich zu Beem.
CAYLON
Sind Sie bereit, Mr. Beem?
BEEM
Torpedo bereit, um die Hunde in die
Hölle zu befördern.
CAYLON
Kendall!? Schild bereit?
DISSOLVE TO:
5 INT. ANTARES - MASCHINENRAUM 5
Wir sehen Kendall, der neben zwei Ingenieuren an einer
Konsole steht. Der eine guckt Kendall an und schüttelt den
Kopf.
DR. KENDALL
Ich würde nach wie vor empfehlen,
den Schild fünf bis zehn Sekunden
früher aufzubauen.
CAYLONS KOMMSTIMME (V.O.)
Das haben wir doch durch, Dr. Wenn
wir den Schild früher hochnehmen,
entdecken uns die Romulaner zu früh
und werden die Falle erkennen.
DR. KENDALL
Nun, ich wiederhole mich nur
ungern. Aber als ihr Chefingenieur
muss ich erneut darauf hinweisen,
dass es dauert, den Schild zu
stabilisieren.
Der Feedbackimpuls eines
unstabilisierten Schildes könnte
unsere Systeme ernsthaft
beschädigen.
DISSOLVE TO:
6 INT. ANTARES - BRÜCKE 6
Wir sehen Caylons Gesicht in Nahaufnahme. Seine Augen
verraten, dass er gereizt ist.
CAYLON
Sie sagten, Sie bekommen das in den
Griff.
DR. KENDALLS KOMMSTIMME (V.O.)
Ich sagte, ich könnte das Risiko
vielleicht minimieren. Das habe
ich. Aber der Schild ist Commander
Müllers Arbeit. Trotz Ihrer...
(short beat)
brauchbaren Unterlagen bin ich mit
den Eigenheiten des Schildes nicht
so vertraut wie sie.
Bei dem Wort "brauchbar" verzieht sich Caylons Miene.
CAYLON
(barsch)
Und wie hoch ist ihr MINIMIERTES
Risiko?
DR. KENDALLS KOMMSTIMME (V.O.)
Ich würde sagen, etwa dreißig
Prozent.
CAYLON
Gekauft.
DR. KENDALLS KOMMSTIMME
Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie
nicht gewarnt.
CAYLON
Werde ich nicht. Machen Sie nur
ihren Job. Ich mache mir den Kopf.
Caylon Ende!
Er dreht sich wieder zu Mestral.
CAYLON (CONT'D)
Mestral. Wie lange noch?
MESTRAL
Optimale Schussposition in 10
Sekunden. Neun, acht, sieben,...
Die Kamera zoomt erst auf Caylons Gesicht, das angespannt
wirkt, dann auf seinen Mund.
MESTRAL (V.O.) (CONT'D)
Sechs, fünf, vier, drei, zwei,
eins.
CAYLON
FEUER! Sobald der Torpedo von den
Romulanern bemerkt wird, Fluchtkurs
und den Schild hoch!
CUT TO:
7 EXT. ANTARES - WELTRAUM 7
Wir sehen die Antares von vorne, wie sie im All liegt. Ein
Torpedo wird abgeschossen. Die Kamera folgt ihm. Der Torpedo
fliegt nahe am Eisbrocken, der die Antares verbirgt, vorbei,
wobei sich sein Licht an der Oberfläche reflektiert. Rasend
schnell huscht diese vorbei. Schließlich kommt der Bird of
Vengeance in Sicht, der sich nahe an der Oberfläche befindet.
Der Torpedo fliegt auf ihn zunächst zu, doch kurz vor dem
Aufschlag dreht er ab, nimmt Kurs auf die Oberfläche und rast
auf diese zu.
CUT TO:
8 EXT. ANTARES - WELTRAUM 8
Wir sehen den Bird of Vengeance von hinten. Der Torpedo
trifft die Oberfläche und löst eine gewaltige Explosion aus.
Scheinbar hat die Antares dort einige explosive Stoffe
verborgen. Der Bird of Vengeance wird von unten von der
Schockwelle getroffen und weggeschleudert. Dabei schlägt er
mit dem Rechten Flügel gegen einen kleineren Brocken. Der
Flügel wird weggerissen und explodiert. Plasmafeuer bilden
sich an der Bruchkante.
DISSOLVE TO:
9 EXT. ANTARES - WELTRAUM (SEKUNDEN VORHER) 9
Wir sind hinter dem Asteroiden. Die Antares liegt still dort.
Abrupt leuchten alle Lichter und die Impulsantriebe auf. Ein
Flackern um das Schiff herum lässt erkennen, dass der Schild
aufgebaut wird. Scharf dreht sich die Antares vom Asteroiden
weg und versucht, mit voller Kraft vom Asteroiden wegzukommen
und nach oben aus dem Ring zu fliehen. In diesem Moment
erschüttert eine Explosion den Asteroiden. Von seiner anderen
Seite her breitet sich eine Schockwelle aus, die um den
Asteroiden herumläuft und seine Oberfläche geradezu
abschleift. Die Antares fliegt mit aller Kraft von der
Wellenfront davon, wird aber schließlich eingeholt und hält
mühsam den Kurs. Der Schild flackert leuchtend blau auf.
CUT TO:
10 INT. ANTARES - BRÜCKE 10
Wir sehen, wie die Brückencrew von einer gewaltigen Wucht hin
und her geworfen wird. Das Licht flackert, eine Konsole
explodiert und fängt an zu brennen. Energieblitze laufen über
die Schalttafeln. Ein Crewman geht zu Boden und hält sich
sein Gesicht, über das etwas Blut läuft. Er verzieht sein
Gesicht vor Schmerzen. Torlan und ein zweiter Crewman eilen
ihm zu Hilfe. Schließlich stabilisiert sich das Schiff. Ein
Crewman greift einen Löscher und bekämpft das Feuer.
CAYLON
Schadensbericht!
BEEM
Kommunikation und primäre Systeme
ausgefallen. Es dauert ein paar
Sekunden.
CAYLON
Die Romulaner?
BEEM
Ich habe sie. Sind schwer
beschädigt. Sieht übel aus.
CAYLON
Auf den Schirm!
Auf dem Schirm erscheint ein verrauschtes Bild vom
Explosionsort. Der Asteroid wurde zur Hälfte weggesprengt.
Einige kleinere Brocken im Umfeld wurden pulverisiert. In
einer riesigen Staub und Trümmerwolke treibt unkontrolliert
das romulanische Schiff, das an der Rechten Seite an der
Bruchkante des Flügels ein Plasmafeuer mit sich zieht.
CAYLON (CONT'D)
Torlan. Rufen Sie sie, und bieten
Sie Hilfe an.
Torlan nickt, nickt dann dem Verwundeten, der bereits von dem
anderen Crewman verarztet wird, beruhigend zu und geht zu
seiner Konsole.
BEEM
BITTE!
Caylon dreht sich mit strenger Miene zu Beem um und guckt ihn
scharf an.
CAYLON
Mr. Beem. Ich kenne ihre Meinung,
auch ohne, dass Sie was sagen. Also
kein Wort. Wir werden denen helfen,
wenn sie es wollen. Wir halten uns
schließlich noch an Moral und
Ethik.
Beem will was sagen, wird aber durch eine Geste von Caylon
davon abgehalten. Er guckt den Captain lediglich
verständnislos an.
TORLAN
Wir empfangen ein Signal.
CAYLON
Eine Antwort?
TORLAN
(verwundert)
Ich weiß nicht. Sie sagen: Für das
Imperium.
Die Brücke wird durch einen Lichtblitz erhellt. Alle gucken
wie gebannt zum Schirm, wo eine riesige Explosion zu sehen
ist.
AUF BEEM
BEEM
Leck mich am Arsch. Die Schweine
haben sich tatsächlich lieber
selbst in die Luft gejagt, als sich
von uns helfen zu lassen. Passt zu
denen.
Caylon guckt Beem scharf an. In diesem Moment hört man
knisternd die Stimme von Dr. Kendall
DR. KENDALLS KOMMSTIMME (V.O.)
Captain. Ich muss Ihnen leider
einen Verlust melden.
CAYLON
(entsetzt)
Um wen handelt es sich?
DR. KENDALLS KOMMSTIMME (V.O.)
Nun, diese Mal wäre es mir lieber,
ich könnte sagen, dass ich nicht
Recht behalten habe, aber leider
habe ich: Es handelt sich um die
Dilithiummatrix.
AUF CAYLON
Caylons Augen weiten sich. Er atmet tief durch.
CUT TO:
11 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 11
Caylon, Dr. Kendall, Beem, Tschernovsky, Torlan und Mestral
sitzen am Tisch. Kendall spricht und sieht dabei sehr ernst
aus.
DR. KENDALL
Der Feedbackimpuls hat die Matrix
beinahe in Stücke gerissen. Ich
kann sie nur unter großem Aufwand
stabil halten.
CAYLON
Wie lange?
DR. KENDALL
Solange wir auf Impuls bleiben,
fast unbegrenzt. Das Problem ist
der Warpflug. 12 Stunden, wenn wir
keine Fehler machen. Maximal. Und
wir haben nur ein Ticket.
Caylon sieht Kendall fragend an.
CAYLON
Das heißt?
DR. KENDALL
Sobald wir unter Warp gehen, wird
der Spannungsabfall die Matrix in
schwarzes Gebrösel verwandeln.
CAYLON
Wie lange dauert eine Reparatur?
DR. KENDALL
Wenn wir hier bleiben: drei Tage,
vielleicht auch zweieinhalb. Wenn
wir auf Warp gehen, dann unendlich
lange. Wir haben definitiv nicht
genug Dilithium, um eine Neue zu
bauen.
CAYLON
(ernüchtert)
Hätte ich das Dilithium nicht an
die Andorianer weitergegeben...
DR. KENDALL
Das war in dem Moment eine richtige
Entscheidung. Ohne das Zeug wären
die Andorianer erledigt gewesen.
Wir konnten nicht wissen, dass wir
ein paar Tage später die Matrix
grillen würden.
Caylon schaut Kendall erstaunt an. Auch die anderen sind
überrascht von der Reaktion des sonst so arroganten und
aufsässigen Ingenieurs.
CAYLON
Vorschläge?
BEEM
Ich denke, wir sollten hier
schnellsten abhauen. Die Romis
werden garantiert weitere Schiffe
schicken. Immerhin hat der Kreuzer
noch einen Ruf abgesetzt.
Caylon nickt zustimmend. Auch Torlan und Mestral nicken.
TSCHERNOVSKY
12 Stunden reichen nicht für einen
sicheren Hafen.
TORLAN
Zumal das ein vulkanischer
Außenposten wäre.
MESTRAL
Das stimmt. Unsere eigenen
Stützpunkte sind zu weit weg. Wir
sollten dennoch erwägen, die
Vulkanier zu kontakten. Immer hin
hat Botschafter Soval uns geholfen.
BEEM
Aber der ist nicht dort.
TORLAN
Stimmt. Die Vulkanier wollen
bekanntlich keinen Konflikt mit den
Romulanern. Wenn denen klar wird,
dass, wenn sie uns helfen, es genau
dazu kommen könnte, werden die
nach ihrer so genannten
vulkanischen Logik handeln und uns
im Stich lassen. Wer nichts tut,
kann auch nirgendwo hinein geraten.
Beem nickt zustimmend. Ebenso Kendall. Mestral sieht die
Runde skeptisch an.
MESTRAL
Es gäbe noch eine Option:
Botschafter Soval hat uns bei
Bolarus mit den neuesten Raumkarten
der Vulkanier versorgt. Ich habe
diese vor der Besprechung kurz
studiert und einen Planeten
innerhalb unserer Reichweite
gefunden, der möglicherweise
Dilithiumvorkommen aufweist.
CAYLON
Möglicherweise?
MESTRAL
Langstreckensonden haben
zuverlässige Daten geliefert.
Allerdings gibt es auf dem Planeten
auch anormale Energiewerte.
CAYLON
Leben?
MESTRAL
Nach diesen Werten keines in der
uns bekannten Form. Auch keine
Hinweise auf eine Warpzivilisation.
BEEM
Heißt das, dass, obwohl die
Messungen fast ein Jahr alt sind,
keines ihrer Schiffe sich das
angeschaut hat?
MESTRAL
Die Vulkanier gehen, sofern sie
keine Warpzivilisation entdecken,
sehr systematisch vor. Und dieser
Sektor ist erst in zwei Jahren für
eine Erkundung durch ein Raumschiff
vorgesehen.
Torlan schüttelt verächtlich den Kopf.
TORLAN
Vulkanier. Selbst bei der
Erforschung des Weltraums sind sie
seelenlose Bürokraten.
CAYLON
Schluss jetzt. Mir reicht es, dass
wieder alte Ressentiments gepflegt
werden. Wir werden dort hinfliegen.
BEEM
Halten Sie das wirklich für eine
gute Idee, Captain?
CAYLON
Haben Sie eine Bessere? Hier zu
bleiben ist zu gefährlich. Der
Planet liegt nicht gerade auf der
Route, so dass die Romulaner uns
dort nicht so schnell suchen
werden. Und einen Funkspruch können
wir auch von dort noch senden. Dr.
Kendall.
DR. KENDALL
Ja.
CAYLON
Bauen Sie eine autonome
Fördereinheit zusammen für den
Fall, dass wir nicht so einfach
dort landen können. Okay, dass war
es, meine Herren. Sie wissen, woran
wir sind.
AUF CAYLON
CUT TO:
12 EXT. ANTARES - WELTRAUM 12
Wir sehen die Antares auf Warp auf uns zukommen.
CUT TO:
13 INT. ANTARES - GANG VOR CAYLONS RAUM 13
Wir sehen Emma Fernandez, die auf Caylons Tür zustrebt. Von
vorne kommt Tschernovsky ins Bild und geht auf sie zu.
FERNANDEZ
Darius. Schön Sie zu sehen.
TSCHERNOVSKY
Haben Sie einen Moment Zeit?
FERNANDEZ
Wenn es wirklich nur ein Moment
ist.
TSCHERNOVSKY
(zögerlich)
Ich, äh, also es geht um Ashan.
FERNANDEZ
(freudig)
Hat sie geschrieben?
TSCHERNOVSKY
Na, ja, ja. Aber...
FERNANDEZ
Aber was?
TSCHERNOVSKY
Ich weiß nicht, ob ich antworten
soll.
Fernandez sieht ihn nachdenklich an.
FERNANDEZ
Warum denn nicht?
TSCHERNOVSKY
Wissen Sie. Deltaner sind so
fremdartig. Es ist so kompliziert.
Ich weiß nicht, ob das wirklich
Sinn macht.
FERNANDEZ
Hören Sie. Ich bin nicht wirklich
eine Heldin in Liebesdingen.
Sie guckt nachdenklich an Tschernovsky vorbei.
FERNANDEZ (CONT'D)
Ein Mitstudent von mir erzählte mir
Eines Abendss von seiner
Jugendliebe. Er hat nie gewagt,
dass Mädchen auf seine Gefühle hin
anzusprechen. Er erzählte mir immer
wieder, wie sehr er es bereut hat,
und dass es jetzt zu spät sei.
Daran sollten Sie denken: Wenn Sie
es nicht versuchen, werden Sie nie
erfahren, ob es einen Sinn gemacht
hätte, und sich unter Umständen
später noch damit quälen. Zudem ist
es erst einmal doch nur ein Brief.
(beat)
Und jetzt wartet der Captain auf
mich. Ich hoffe Sie verstehen: Ich
will Sie wirklich nicht abwürgen.
Tschernovsky bedankt sich und geht weg. Fernandez geht zur
Tür und klingelt dort. Nach einigen Sekunden öffnet diese
sich.
DISSOLVE TO:
14 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 14
Wir sehen, wie Emma Fernandez eintritt. Caylon bittet sie mit
einem Handzeichen, sich zu setzen. Sie folgt der
Aufforderung.
FERNANDEZ
Sie wollten mich sprechen?
CAYLON
Ja. Ich habe beschlossen, mit auf
den Planeten zu fliegen, sofern die
Umstände es erlauben. Das heißt,
dass dann hier Lieutenant Beem das
Kommando hat.
Fernandez sieht Caylon ahnungsvoll an.
CAYLON (CONT'D)
Sie haben in den Unterlagen ihrer
Vorgänger davon gelesen?
FERNANDEZ
"Semper Fidelis". Bei seinem
letzten Kommando hat Lieutenant
Mestral Lieutenant Beem kurzzeitig
vom Kommando entbunden, weil er das
Leben der Crew sinnlos opfern
wollte.
FLASHCUT TO:
15 INT. ANTARES - BRÜCKE - FLASHBACK (2X05 "SEMPER FIDELIS")15
Beem ist seine Wut deutlich anzusehen. Der tiefsitzende Hass
gegen die Romulaner kommt wieder an die Oberfläche.
BEEM
NEIN! Wir ballern diese Hunde vom
Himmel!
MESTRAL
Lieutenant...
BEEM
(wütend)
ICH WERDE NICHT CAYLON UND MÜLLER
HIER ZURÜCKLASSEN!
MENDEZ
Hüllenpanzerung droht zu versagen!
MESTRAL
(zu Tschernovsky)
Ensign Tschernovsky, bringen Sie
uns hier weg, Maximumwarp!
BEEM
(wütend)
Wagen Sie es nicht, Darius!!!
MESTRAL
Ich übernehme das Kommando!
(zu Darius)
Bringen Sie uns hier weg, so lange
Sie es noch können, Ensign.
Darius zögert kurz, entscheidet sich dann aber.
TSCHERNOVSKY
Aye, Sir.
CUT TO:
16 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 16
Wir sind wieder in der Gegenwart. Alles ist in Farbe. Wir
sehen zunächst Fernandez, dann Caylon.
FERNANDEZ
"Semper Fidelis". Bei seinem
letzten Kommando hat Lieutenant
Mestral Lieutenant Beem kurzzeitig
vom Kommando entbunden, weil er das
Leben der Crew sinnlos opfern
wollte.
Caylon nickt.
CAYLON
Dennoch: Jeder Mann verdient eine
zweite Chance. Lieutenant Beem ist
aufgrund der Kommandostruktur
zurzeit mein erster Offizier. Und
ich muss sagen, zuletzt, wie bei
der Sache mit dem romulanischen
Frachter oder auch auf Bolarus, hat
er mich überrascht. Seitdem Sie an
Bord sind, scheint er sich zu
besinnen. Daher möchte ich, dass
Sie auf der Brücke sind, um ihm zur
Seite zu stehen, wenn ich weg bin.
FERNANDEZ
(nachdenklich)
Ich weiß nicht, ob dem Lieutenant
das passen wird.
CAYLON
Daher machen Sie ab sofort ein
Brücken-Praktikum. Das hat auch den
schönen Nebeneffekt, dass Sie bald
in der Lage sein werden, in
Notlagen auf der Brücke
auszuhelfen.
AUF FERNANDEZ
Emma Fernandez sieht Caylon skeptisch an, währenddessen Musik
lauter wird.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
17 EXT. ANTARES - DER WELTRAUM 17
Wir sehen die Antares von oben, wie sie langsam über einen
rötlich-bräunlichen Planeten weggleitet. Die Atmosphäre des
Planeten leuchtet rot. Mit bloßem Auge sind seltsame, kleine
weiße Strukturen zu erkennen.
CUT TO:
18 INT. ANTARES - BRÜCKE 18
Wir sehen die Führungscrew zusammen mit Ensign Fernandez und
Dr. Kendall an der wissenschaftlichen Konsole versammelt.
Alle gucken auf das dortige Display, was vergrößert
Oberflächenaufnahmen zeigt. Wir sehen kristalline Strukturen.
MESTRAL
Diese Strukturen beinhalten diverse
Arten von Kristallen. U.a. auch
große Mengen an verwendbaren
Dilithium. Allerdings...
Er Dr.ückt einen paar Tasten, die Ansicht blendet zu einer
neuen über. Wir sehen eine ovale, matt silbrig-braune
Struktur mit diversen farbig schillernden Ovalen auf der
Oberfläche. Wegen der geringen Auflösung der Bilder sind
Details schwer zu erahnen, aber scheinbar, ragen neben diesen
Strukturen nadelartige Türme auf. Auch haben alle Strukturen
scheinbar diverse Öffnungen.
BEEM
Was zum Teufel ist das?
MESTRAL
Das kann ich mit den vorliegenden
Daten nicht genau sagen. Diese
Komplexe sind definitiv nicht
natürlicher Herkunft.
CAYLON
Aber es gibt keine anderen Hinweise
auf Leben?
MESTRAL
Nur auf organische Bestandteile der
Strukturen. Eine genaue Analyse ist
im Moment nicht möglich, aber ich
schließe Leben aus. Zumal die
Atmosphäre mit ihren hohen Methan
und Argonanteilen nicht auf Leben
schließen lässt. Der Methananteil
ist sogar nahe am kritischen Level.
BEEM
Das heißt im Klartext, der Planet
ist nahe daran, eine riesige
Knallbombe zu sein. Na, klasse.
CAYLON
Und die Energiewerte?
MESTRAL
Ungewöhnlich und nicht zu erklären.
Allerdings sind die Werte, die wir
mit den Langstreckensensoren
gemessen hatten, verschwunden.
CAYLON
Merkwürdig. Hätten wir nicht Krieg,
dann wäre dieser Planet ein Wunder.
Der Grund, warum wir überhaupt hier
draußen wären. Aber im Moment
interessiert mich nur eines: Wie
wir schnell und sicher an das
Dilithium da unten kommen. Dr. ist
der Automat einsatzbereit?
DR. KENDALL
Er ist. Allerdings ist die
Förderrate bescheiden und es wäre
ratsam, wenn Personal zur Wartung
bereit stände. Auch ich kann keine
Wunder vollbringen, wenn ich
nebenbei eine Matrix am Laufen
halten muss.
CAYLON
Das heißt, wir sollten mit runter
gehen?
Kendall nickt nachdenklich.
DR. KENDALL
Ehrlich gesagt, ich habe zwar ein
schlechtes Gefühl, aber das ist
unsere beste Option.
CAYLON
Dann gehen wir. Kendall. Sie
bleiben hier. Schicken Sie zwei
Techniker. Beem. Sie haben in
meiner Abwesenheit das Kommando.
Stellen Sie mir einen ihrer
Sicherheitsleute. Mestral. Sie
begleiten mich. Volle
Schutzausüstung: Atemschutz,
Spezialbrillen, Thermokleidung.
Beem macht einen Schritt in den Weg des Captains.
BEEM
Ich muss protestieren. Wir sollten
den Planeten zunächst gründlich
erforschen. Und am Besten bleiben
wir lieber hier oben und setzen
doch auf die Vulkanier.
MESTRAL
Der Lieutenant hat Recht. Eine
vorausgehende gründliche
Beobachtung wäre sehr zu empfehlen.
CAYLON
Ich bin anderer Meinung. Angesichts
der Tatsache, dass die Romulaner
uns vielleicht suchen, sollten wir
keine Zeit verlieren. Leicht
möglich, dass sie unsere Warpspur
finden. Das heißt, wir haben
vielleicht keine Zeit, den Planeten
gründlich zu erforschen. Und soweit
ich sie verstehe, gibt es da unten
keinerlei erkennbare Gefahren.
MESTRAL
Nach den vorliegenden Daten ja.
CAYLON
Wir werden diese Komplexe meiden.
Suchen sie einen möglichst
abgelegenen Landeplatz aus und
berechnen Sie einen Anflug, der uns
möglichst unauffällig dort hin
bringt.
Mestral nickt. Beem sieht wenig überzeugt den Captain an.
BEEM
Dann lassen Sie zumindest mich
gehen.
CAYLON
Abgelehnt. Ich wähle dieses Risiko,
also trage ich es auch.
Caylon verlässt die Brücke gefolgt von Mestral. Beem guckt
zunächst skeptisch Fernandez, dann Kendall an. Dieser zuckt
die Schultern.
DR. KENDALL
Ich wünsche ausnahmsweise mal, dass
mein Verstand falsch liegt, aber
ich glaube, dieser Tag ist nicht
der Tag, wo man auf Risiko gehen
sollte.
BEEM
Und ich wünsche NICHT
ausnahmsweise, dass Sie nicht Recht
behalten.
AUF BEEM
DISSOLVE TO:
19 EXT. ANTARES - AUF DEM PLANETEN 19
Wir sehen drei Personen auf einem Hügel. Das Licht ist fahl,
rötlich und düster, zumal es scheinbar kurz vor Sonnenaufgang
ist. Sie alle tragen Thermokleidung mit Kapuzen,
Schutzbrillen mit regulierbaren Visier und Atemgeräte. Eine
der drei Personen, scheinbar eine Frau, trägt eine MACO
Waffe. Eine zweite Person scannt die Umgebung, während die
dritte mit einer Art Sichtgerät ins Tal blickt. Dort liegt,
mit einem merkwürdigen Glimmen, eine der Strukturen. Ein
permanentes hohes Summen liegt in der Luft.
CAYLON
(seine stimme ist durch die Maske
gedämpft)
Sehr merkwürdig. Ich kann eine Art Leuchterscheinung
beobachten. Relativ hoch in der Zahl.
MESTRAL
Ich kann nichts scannen, Captain.
Der Scanner hat nur eine sehr
begrenzte Reichweite.
Die dritte Person, Corporal Angelica Jackson (zuletzt gesehen
in 1x07 "Machtlos", damals noch als Crewman), dreht sich zu
Ihnen hin.
JACKSON
In meiner Gefechtsausbildung im
letzten Jahr hat man mir erzählt,
wie ich gegen Klingonen, Romulaner
oder Orioniden kämpfe, aber nicht
gegen Leuchterscheinungen. Ich
hoffe, die nähern sich nicht.
MESTRAL
Können Sie erkennen, ob Sie eine
Art Lebensform sind?
CAYLON
Sie kommen und gehen aus der
Struktur. Es könnte alles sein:
drohnen, Aufklärer, niedere
Lebensformen. Ich weiß es nicht.
Er nimmt seinen Kommunikator aus der Brusttasche.
CAYLON (CONT'D)
Caylon an Lombardi. Lieutenant, wie
kommen Sie und McForlay voran?
CUT TO:
20 EXT. PLANET - AUF DEM PLANETEN 20
Wir sehen zwei Personen mit Bohrlasern an einer kristallinen
Struktur arbeiten. An einer anderen Struktur arbeitet eine
Art Roboter auf Raupen, der an einem beweglichen Arm einen
Bohrlaser befestigt hat. Wir hören den Biepton eines
Kommunikators. Die eine Person setzt den Laser ab.
LOMBARDI
Wir kommen gut voran. In ungefähr
einer halben Stunde werden wir
ausreichend Dilithium gefördert
haben. Die Bestände und die
Reinheit sind beeindruckend. Und es
ist quasi in purer Form sofort
förderbar.
CAYLONS KOMMSTIMME
Recht ungewöhnlich. Würden Sie
sagen, diese Kristallstrukturen
könnten künstlich sein.
LOMBARDI
Ich weiß nicht. Sie sind nicht
sonderlich symmetrisch, aber wie
gesagt, ungewöhnlich rein.
MESTRALS KOMMSTIMME
Mestral an Lombardi und McForlay.
Ich habe Energiewerte in ihrer
Nähe.
McForlay setzt seinen Laser ab und zieht einen Phaser.
Lombardi schaut sich unruhig um.
LOMBARDI
(ängstlich)
Wo? Ich sehe nichts. Von wo kommen
Sie?
MESTRALS KOMMSTIMME
Ich kann die Position nicht
bestimmen.
CAYLONS KOMMSTIMME
Sofort zu unsere Position
zurückziehen, Lombardi!
Links von den beiden erscheinen zwei blendende Lichtkugeln.
Die beiden Menschen drehen sich reflexartig zu diesen hin.
AUF DIE LICHTERSCHEINUNGEN
Die Lichterscheinungen werden größer und größer und füllen
das ganze Bild aus. Wilde, unregelmäßige funkelnde Muster
kreisen schwindelerregend in ihnen herum.
AUF LOMBARDIS GESICHT.
In der Schutzbrille spiegelt sich die näherkommende
Erscheinung. Lombardi kneift die Augen zusammen und verzieht
sein Gesicht. Schließlich stößt er einen fast unmenschlichen,
durchdringenden Schrei aus und fast sich mit den Händen an
die Schläfen.
AUF DIE GANZE SZENE
Wir sehen, wie Lombardi und McForlay schreiend und sich an
die Kapuzen fassend in die Knie gehen. Zwei Lichter nähern
sich ihnen, verharren dann und weichen schließlich zurück.
CUT TO:
21 EXT. PLANET - CAYLONS POSITION 21
Wir sehen die drei wie erstarrt stehen bleiben, während
schrille Schreie aus den Kommunikatoren dringen. Als erstes
rührt sich Caylon.
CAYLON
LOMBARDI! MCFORLAY! Was ist los?
Melden Sie sich! LOMBARDI!!!
Die Schreie verstummen.
CAYLON (CONT'D)
LOMBARDI! ANTWORTEN SIE! Was ist
passiert?
Man vernimmt Lombardis Stimme:
LOMBARDIS KOMMSTIMME
(erschreckend schrill und
unartikuliert)
Sie kommen, ahhh, diese Geister.
Sie wollen uns umbringen...
Man hört Phaserfeuer.
LOMBARDIS KOMMSTIMME (CONT'D)
(irre lachend)
Sie, haha, lassen sich nicht
aufhalten. Sie sind die
perfekten... Krieger. Sie werden
alle töten. Uns, die Romulaner. Wir
müssen weglaufen. WEGRENNEN!
Man hört ein dumpfes Knacken. Scheinbar wurde der
Kommunikator zu Boden geworfen.
CAYLON
LOMBARDI! MCFORLAY! VERDAMMT!
MELDET EUCH!
MESTRAL
Energiewerte. Aus Richtung des
Technikerteams. Und weitere...
Er macht eine kurze bedeutsame Pause.
MESTRAL (CONT'D)
...aus Richtung unseres Shuttles.
JACKSON
(mit unruhigen Unterton)
Das ist ein Angriff, Sir.
CAYLON
Mestral. Gibt es
Rückzugsmöglichkeiten?
MESTRAL
Eine kleine Höhle 30 Meter hinter
uns, hinter dem Felsvorsprung.
Zwei Leuchterscheinungen biegen etwas entfernt um eine
Felsnadel.
JACKSON
CAPTAIN! Ich.. Verdammt was ist
das?
CAYLON
Ich spüre das auch. Es ist ein
Sausen. Und stechende
Kopfschmerzen. BLICKEN SIE NICHT
HIN! Visier auf Autoanpassung! Und
sofort in die Höhle.
Jackson schaut immer noch wie gebannt auf die sich langsam
nähernden Erscheinungen. Caylon reißt sie mit Gewalt herum
und mit sich mit.
CAYLON (CONT'D)
Los, Corporal, laufen Sie!
JACKSON
(panisch)
Es ist ein Angriff!
Caylon hält sich den Kommunikator vor das Atemgerät.
CAYLON
Caylon an Antares! Wir werden
angegriffen. Von einer Art
Lichterscheinungen! Art des
Angriffs unbekannt! Flüchten in
eine Höhle! ICH WIEDERHOLE! WERDEN
ANGEGRIFFEN!
Die drei erreichen die Höhle. Hinter ihnen ist etwas entfernt
ein Licht erkennbar. Plötzlich reißt sich Jackson, die Caylon
immer noch am Ärmel hält, los, dreht sich um und nimmt die
Waffe in Anschlag.
CAYLON (CONT'D)
(herumfahrend)
Jackson!
JACKSON
(panisch)
Es ist ein Angriff! Wir müssen uns
verstecken!
Mit diesen Worten beginnt sie auf die Decke am Höhleneingang
zu feuern. Mit einer gewaltigen Staubwolke bricht diese herab
und verschüttet den Ausgang. Schließlich schlägt Caylon ihr
die Waffe aus der Hand und reißt sie zu Boden.
CAYLON
Verdammt Jackson!
AUF JACKSON
Durch die Brille sieht man Angelica Jacksons angsterfüllte
und weit aufgerissene Augen.
JACKSON
(ängstlich flüsternd)
Captain. Es ist ein Angriff. Sie
wollen uns alle töten.
Bedrohliche Musik wird lauter.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
22 INT. ANTARES - BRÜCKE 22
Auf der Brücke herrscht Alarmzustand. Die Alarmleuchten
brennen. Es befinden sich Mendez und D'Ville für Beem und
Mestral auf den jeweiligen Posten. Fernandez steht neben
D'Ville, während Dr. Kendall an der Tür den Treiben stoisch
folgt. Beem steht sichtlich ungeduldig hinter Torlan. Man
hört Lombardis irres Lachen
LOMBARDIS KOMMSTIMME
...haha, lassen sich nicht
aufhalten. Sie sind die perfekten
#knack#
Der Rest geht im statischen Rauschen unter. Dann hört man
Caylons Notruf
CAYLONS KOMMSTIMME
angegriffen #knack# Licht #knack#
en! Art #knack# unbekannt! Flüchten
#knack# ICH WIED #knack#
Auch hier versinkt der Rest im statischen Rauschen. Torlan
guckt nachdenklich auf Beem
TORLAN
Das wars.
Beem nickt mit ernster Miene und dreht sich zu Ensign Chantal
D'Ville, die an der Wissenschaftsstation sitzt, um.
BEEM
Können Sie scannen, wo unser
Außenteam ist?
D'VILLE
Nicht mehr. Der Captain, Jackson
und Mestral sind scheinbar in eine
Höhle geflüchtet. Nach einer
Energieentladung kann ich sie aber
nicht mehr scannen. Lombardi und
McForlay sind ins Tal gelaufen und
mittlerweile unauffindbar.
Überhaupt nehmen die Störungen zu.
Ich kann lediglich den
Förderautomaten und das Shuttle
kontakten.
BEEM
(ungeduldig)
Verdammt Ensign. Können Sie nicht
kompensieren?
D'VILLE
(leicht hektisch und etwas
aggressiv)
Ich kann noch nicht mal erkennen,
was unsere Sensoren überhaupt
stört. Wenn ich dass wüsste, könnte
ich vielleicht kompensieren.
Beem schlägt mit der Faust auf den Captains Chair.
BEEM
Verdammt noch mal!
Fernandez, die neben D'Ville steht, geht auf ihn zu.
FERNANDEZ
Das wird nicht helfen.
BEEM
Mir hilft es.
MENDEZ
Lieutenant Beem. Es liegt meiner
Meinung nach definitiv ein Angriff
vor.
Tschernovsky dreht sich nach hinten um.
TSCHERNOVSKY
Ich glaube, Lieutenant Mendez hat
Recht. Scheinbar hat dieser Angriff
auf den Verstand gewirkt. Lombardi
scheint sich völlig vergessen zu
haben.
MENDEZ
Ich empfehle, Gegenmaßnahmen
einzuleiten.
Beem richtet sich auf und guckt Mendez nachdenklich an.
BEEM
Und was? Sollen wir auf diese
Strukturen feuern?
MENDEZ
Das würde zumindest ein Zeichen
setzen.
FERNANDEZ
(entsetzt)
Das können Sie wohl nicht ernsthaft
erwägen?
Beem guckt Fernandez mit großen Augen an. Dann schüttelt er
den Kopf.
BEEM
Nein. Ich wüsste nicht, was das
bringen würde. Wir könnten Lombardi
oder McForlay gefährden. Oder den
Captain. Wir wissen nicht, wie der,
die, das, was da unten ist,
reagiert.
MENDEZ
Meiner Meinung nach sind McForlay
oder Lombardi verloren.
BEEM
(wütend)
Niemand ist verloren, bis er tot
auf der Krankenstation liegt,
verstanden!?
Dr. Kendall tritt zu Beem.
DR. KENDALL
Das heißt also: "Semper Fidelis"?
FLASHCUT TO:
23 INT. ANTARES - BRÜCKE - FLASHBACK (2X05 "SEMPER FIDELIS") 23
BEEM
"Semper Fidelis", schon einmal
etwas davon gehört?
MESTRAL
Es ist Latein und bedeutet "Für
immer treu". Das Motto der MACOs.
BEEM
Ganz genau! Einer für alle, alle
für einen!
CUT TO:
24 INT. ANTARES - BRÜCKE 24
Wir sind wieder in der Gegenwart und alles ist in Farbe. Wir
sehen zunächst Kendall dann Beem
DR. KENDALL
Das heißt also: "Semper Fidelis"?
Beem dreht sich mit Augen, die töten könnten, zu Kendall um.
BEEM
(eisig)
Ja. Semper Fidelis. Aber dieses Mal
machen wir es richtig. Wir werden
das machen, was wir gleich hätten
machen sollen.
Herausfinden, mit wem oder was wir
es zu tun haben. Dann wissen wir
vielleicht auch, wo wir sie am
Besten treffen können. Torlan,
D'Ville! Sie wissen, was zu tun
ist. Finden Sie deren wunde Punkte.
Beide nicken.
FERNANDEZ
Ich dachte, Sie haben Waffengewalt
ausgeschlossen.
Beem dreht sich zu Fernandez und guckt sie ungläubig an.
BEEM
Das habe ich nicht. Ich werde nur
nicht losballern, ohne zu wissen,
was da ist.
FERNANDEZ
Und ich dachte, Sie handeln einmal
vernünftig.
Beem guckt Fernandez entschlossen an.
BEEM
Ensign. Wenn sie Kritik äußern
wollen, dann bitte sachlich. Das
ist kein Beratungsgespräch. Ich bin
im Moment der Captain. Und wenn ich
zu dem Schluss komme, dass
Waffengewalt erforderlich ist, dann
werde ich da unten die Hölle
losbrechen lassen.
FERNANDEZ
Bei allem Respekt: Es könnte ein
Missverständnis sein.
BEEM
Unsere Leute wurden angegriffen.
Was gibt es da misszuverstehen?
FERNANDEZ
Da Sie über eine Ausbildung in
Strukturen außerirdischer
Intelligenz verfügen, sollte sich
die Frage von selbst beantworten.
Beem guckt Fernandez wütend an.
BEEM
Ich sage es Ihnen jetzt noch
einmal: Ich bin im Moment der
Captain. Am Besten gehen Sie in ihr
Büro.
Sie haben doch sicher noch
irgendjemanden, den sie therapieren
müssen.
AUF FERNANDEZ
Ihre Augen funkeln bedrohlich.
FERNANDEZ
(eisig)
Ja, aber sicher. Er steht genau
hier auf der Brücke.
AUF BEEM
Beem guckt Fernandez schweigend an. Seine Augen zeigen
überraschender Weise eine gewisse Unsicherheit.
BEEM
(bedrohlich)
Überspannen Sie den Bogen nicht,
Ensign Fernandez.
25 INT. PLANET - HÖHLE AUF DEM PLANETEN 25
Mestral, Caylon und Jackson haben ihre Kapuzen abgenommen und
sitzen in der Höhle. Einer hat eine Wärmequelle ausgebaut,
die in der Mitte der Höhle zwischen den drei glüht.
CAYLON
Ich denke, hier sind wir erst
einmal sicher. Wenn diese Lichter
hier reinkommen könnten, hätten sie
es schon getan.
MESTRAL
Der Logik nach bin ich geneigt,
Ihnen bezupflichten. Leider kann
ich nicht scannen, was außerhalb
passiert.
CAYLON
Wie steht es mit der Kommunikation?
MESTRAL
Leider ist bei Beschaffenheit des
Gesteins und den momentanen
Störungen keine möglich. Nicht
einmal, wenn ich das Signal
verstärken würde.
Er macht eine kurze Pause und guckt nachdenklich zu Boden.
Caylon wirkt resigniert.
MESTRAL (CONT'D)
Sir. Ich habe noch etwas zu
berichten.
Caylon guckt Mestral fragend an. Jackson wirkt eher apathisch
und guckt auf die Wärmequellen.
CAYLON
Was?
MESTRAL
Als sich die Lichter näherten,
hatte ich eine Art Halluzination.
Es ist schwer zu beschreiben, aber
ich sah merkwürdige Bilder in
meinem Kopf.
CAYLON
Ein Kommunikationsversuch?
MESTRAL
Ungewiss. Wenn, dann keiner in
einer Art, wie ich ihn kenne. Ich
konnte keine Quelle ausmachen.
Möglicherweise ist es auch nur eine
spezifische Auswirkung des gleichen
Wahns, der Lombardi und wohl auch
McForlay befallen hat.
CAYLON
Sind Vulkanier nicht schwache
Telephaten?
MESTRAL
Als 1/8 Vulkanier habe ich gewisse
telephatische Fähigkeiten und bin
einem normalen Menschen kognitiv
überlegen. Aber es reicht, fürchte
ich, nicht, um herauszufinden, was
das war.
CAYLON
Angenommen, hier ist eine
Intelligenz. Um was könnte es sich
handeln?
MESTRAL
Ungewiss. Die einzigen organischen
Anzeigen kamen von den Strukturen.
Andererseits tauchten die Bilder
auf, als die Lichter in Sichtweite
kamen. Aber wie gesagt, es gibt
keine Anzeigen, und ich konnte
keine Quelle der Gedanken erkennen.
Möglicherweise ist es eine Art
kollektive Intelligenz.
Möglicherweise auch eine Art
Computer. Oder eine Art Energie.
Ich weiß es nicht.
JACKSON
Sie wollten uns auf jeden Fall
angreifen.
CAYLON
Das ist nicht klar, Jackson.
Sie fängt an zu weinen.
JACKSON
(schluchzend)
Doch. Wir haben keine Chance. Keine
Chance.
CAYLON
(zu Mestral)
Eine weitere Panikattacke.
Mestral nickt Caylon zu und gibt ihm ein Hypospray. Caylon
nimmt es und beugt sich zu Jackson.
CAYLON (CONT'D)
Ruhig Jackson. Das wird Ihnen
helfen.
Er setzt das Spray an. Nach wenigen Sekunden ermatten Jackson
Glieder. Vorsichtig legt Caylon Sie auf den Boden.
CAYLON (CONT'D)
Jackson hat länger als wir auf die
Lichter geblickt. Was immer der
Effekt dieser Waffen, drohnen,
Wesen oder was auch immer das
waren, ist, er hat bei ihr schon
gewirkt. Ich bin kein Experte, aber
Sie zeigt Anzeichen für Paranoia
und Panikattacken. Ein bisschen
länger, und sie wäre wohl
durchgedreht wie Lombardi und
McForlay.
Mestral nickt zustimmend.
MESTRAL
Nun, zurzeit scheinen wir sicher.
Aber was ist, wenn der Sauerstoff
ausgeht? Er reicht maximal noch
sechs Stunden.
Caylon guckt nachdenklich auf den Boden.
CAYLON
(leise)
Vielleicht findet die Antares bis
dahin einen Weg.
Wenn nicht, dann müssen wir unsere
Visierfilter auf maximale Leistung
stellen und quasi blind um unser
Leben rennen.
(long beat)
Aber die Frage stellt sich erst,
wenn die sechs Stunden vorbei sind.
CUT TO:
26 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 26
Wir sehen Tschernovsky, Beem, D'Ville, Mendez, Torlan, Dr.
Kendall, Fernandez und Miller im Raum versammelt.
BEEM
Ein alter Autor? Sie schlagen doch
nicht ernsthaft vor, dass wir einen
alten Roman zu Hilfe nehmen?
TSCHERNOVSKY
Lem. Einer meiner Lieblingsautoren.
Nein, nicht zur Hilfe nehmen. Aber
Lem war einer der Vordenker der
Idee einer maschinellen Evulotion.
D'VILLE
Und sie denken, da unten sehen wir
das Ergebnis einer solchen
Evolution? Das ist reine
Spekulation.
TSCHERNOVSKY
Ich habe keine bessere Idee. Sie
vielleicht?
D'Ville zuckt mit den Schultern.
MENDEZ
Nun, ich kenne einige der Romane.
In einem wurde die Idee
geschildert, dass Maschinen den
Verstand von organischen Wesen
löschen. Der Gegner wäre so nicht
nur hilflos, sondern eine Gefahr
für andere seiner Art. Und er wäre
auch verwendbar, weil neu
programmierbar.
BEEM
Glauben Sie, dass das passiert ist?
MENDEZ
Wäre doch eine Erklärung.
FERNANDEZ
(ungeduldig)
Ich weiß nicht, ob der Krieg aus
Forschern so schnell Militärs
gemacht hat, aber Sie sollten sich
mal selbst zuhören. Waffen. Es
könnte auch Leben in völlig neuer
Form sein. Das Ganze könnte auch
ein Unfall sein. Sie waren
neugierig und wollten uns scannen.
MENDEZ
Mit Verlaub, Ensign. Das ist doch
eine sehr blumige Sichtweise.
BEEM
Auch wenn ich Ihnen zustimmen
möchte, Mendez, wir müssen allen
Möglichkeiten nachgehen.
Beem erntet überraschte Blicke von fast allen.
BEEM (CONT'D)
Also, Councellor. Angenommen, ihre
blumigen Ideen stimmen. Wie können
wir das herausfinden? Wie wollen
sie Kontakt aufnehmen?
FERNANDEZ
Wir sollten runtergehen und gucken,
was passiert.
Ein Raunen geht durch den Raum.
BEEM
(höhnisch)
Bitte!? Haben Sie einen Knall? Wie
wollen Sie sich da unten schützen?
Augen zumachen?
FERNANDEZ
Wir müssten natürlich erst einmal
herausfinden, was unserem Außenteam
zugestoßen ist.
BEEM
Ah. Als wenn wir das nicht
versuchen. Sehr schlau. Und was ist
ihr Vorschlag?
DR. KENDALL
Mit Verlaub, Lieutenant Ich hätte
eine Idee.
BEEM
(ironisch)
Unser genialer Dr. Kendall. Also,
ich höre.
DR. KENDALL
Es wäre machbar, den Automaten zu
nutzen. Dieser verfügt über
umfangreiche Scanner und
Strahlungsspektrometer. Die habe
ich für alle Fälle eingebaut.
Beem guckt Kendall verblüfft an.
BEEM
Nun, dass ist tatsächlich eine
Option. Die erste und beste, die
wir haben. Dr. Miller, könnten Sie
mit solchen Daten vielleicht ein
Gegenmittel produzieren?
Miller, die bisher schweigend und fast abwesend am Tisch saß,
reagiert erst nach einer Sekunde.
MILLER
Na, ja, Vielleicht. Ich kann es
nicht versprechen. Ehrlich gesagt,
im Moment sollten wir mit einem
Totalverlust rechnen.
Beem guckt Miller an, als wenn sie sonst etwas gesagt hätte.
BEEM
Totalverlust? Habe ich richtig
gehört? Sagen Sie mal, Doc, sind
sie übergeschnappt? Geben Sie immer
schon vor den Kampf auf?
MILLER
Ich meinte lediglich, wir sollten
damit rechnen, dass er sinnlos ist.
Ich werde natürlich tun, was ich
kann.
BEEM
Das will ich wohl meinen. Sonst
werde ich Ihnen...
FERNANDEZ
(aggressiv)
Es reicht, Lieutenant Beem. Auch
wenn Sie mich dafür in den Arrest
schmeißen. Sie mögen vielleicht in
letzter Zeit nicht mehr den
Racheengel vom Dienst geben, aber
ihr Umgang mit uns ist unter aller
Sau.
Zum Kommando gehört mehr, als nur
Entscheidungen zu treffen und Leute
zusammenzuscheißen.
Beem guckt Fernandez mit einer Mischung aus Entsetzen, Wut
und Überraschung an. Es herrscht eine fast perfekte Stille.
Die Blicke der anderen verraten, dass sie mit einer
ordentlichen Auseinandersetzung rechnen.
BEEM
(sich mühsam
kontrollierend)
Jeder weiß, was zu tun ist.
Fernandez! Sie bleiben hier.
Die anderen verlassen schweigend den Raum. Tschernovsky
blickt Torlan vielsagend an. In seinen Augen steht erkennbar:
"Jetzt fließt Blut." Als alle draußen sind, geht Beem auf
Fernandez zu:
BEEM (CONT'D)
(bedrohlich)
Es reicht, Ensign. Ich bin auf der
Brücke ihr vorgesetzter Offizier.
Und als solcher lasse ich mich
nicht von ihnen zuRechtweisen.
Fernandez guckt Beem mit funkelnden Augen an.
FERNANDEZ
(unterkühlt)
Sie...
(beat)
Erlauben Sie mir ein offenes Wort,
Sir?
Beem guckt Sie giftig an. Er nickt.
FERNANDEZ (CONT'D)
Wenn Sie mit den Leuten so zur
Sache gehen, wie im Moment, dann
werden Sie nicht mehr tun als
nötig. Sie haben Recht: Als erster
Offizier und momentaner Captain
sind sie eine Respektsperson. Aber
Respekt muss man sich auch
verdienen.
BEEM
(eisig, mit leichter
Unsicherheit)
Das heißt trotzdem nicht, dass ich
mir Respektlosigkeiten vor
versammelter Mannschaft gefallen
lasse. Noch einmal, und Sie fliegen
nicht in den Arrest, sondern gleich
aus der Luftschleuse.
Verstanden Ensign? Ich will ein
einfaches Ja oder Nein hören, nicht
mehr.
Fernandez Augen funkeln. Man sieht, dass sie am liebsten Beem
weiter die Meinung geigen würde.
FERNANDEZ
Ja.
BEEM
Dann treten sie weg.
Fernandez verlässt den Raum. Beem dreht sich zum Fenster und
guckt schweigend raus.
BEEM (CONT'D)
(vor sich hin murmelnd)
Verdammt Jim. So schaffst Du es
nie.
CUT TO:
27 INT. PLANET - DIE HÖHLE 27
Jackson schläft auf dem Boden. Mestral und Caylon sitzen
nebeneinander. Caylon scheint in Gedanken verloren.
MESTRAL
Denken Sie an Commander Müller?
Caylon guckt fast entsetzt zu Mestral.
CAYLON
Bitte?
MESTRAL
Nun, letztes Jahr saßen sie auf dem
Planetoiden mit ihr fest. Das war
damals der Beginn ihrer Beziehung.
Und Menschen neigen dazu, sich von
ähnlichen Situationen an etwas
erinnern zu lassen.
CAYLON
(zögerlich)
Ich denke, es ist nicht der Moment
dafür, Lieutenant Mestral.
(beat)
Ich bin etwas überrascht, dass Sie
das so gut zur Kenntnis genommen
haben. Nun, gut, wir haben nicht
unbedingt ein Geheimnis daraus
gemacht haben.
MESTRAL
Ich bin ein guter Beobachter, Sir.
Und meine Beobachtungen sagen mir,
dass Sie auch der Grund dafür ist,
warum Sie in den letzten Tagen so
gereizt sind. Genau genommen seit
der Nachricht, dass sie in drei
Wochen wieder an Bord kommt.
CAYLON
Verdammt. Für ein Vulkanier sind
Sie ein guter Menschenkenner.
MESTRAL
Ich bin zu 7/8 Mensch.
Er atmet tief durch. Dann grinst er unter der Maske.
CAYLON
Ausgerechnet an diesem Ort mache
ich einen Seelenstriptease. Ja, es
stimmt. Die Nachricht hat mich
verwirrt. Weil Sie nicht von Ihr
kam.
MESTRAL
Bitte?
CAYLON
Wissen Sie. Die Sternenflotte
benachrichtigt mich von ihrer
Rückkehr. Und sie? Sie hat mir
nicht einmal geschrieben. Die ganze
Zeit. Das ist verletzend, wenn
jemand einem was bedeutet.
MESTRAL
Ich kenne nicht die Hintergründe,
aber es scheint, als wenn der
Commander auf Sie sauer ist. Aber
ich mag zu 7/8 Mensch sein, dass
Menschliche verstehe ich häufig nur
sehr schwer.
Caylon guckt Mestral verschwörerisch an.
CAYLON
Nun, ich manchmal auch nicht. Aber
da ist sehr schade.
MESTRAL
Das Sie es nicht verstehen?
CAYLON
Das Sie es nicht verstehen. Sie
haben das Zeug zu einem fähigen
Captain.
Aber ein Captain eines Erdenschiffs
braucht auch Intuition und Gefühle,
damit er seine Besatzung begreift.
Eine menschliche Crew lässt sich
nicht mit Logik führen. Das sollten
Sie bedenken. Sie müssen die Logik
ja nicht aufgeben, sondern nur
Gefühle an sich heran lassen.
Schließlich sind Sie kein
Vulkanier.
MESTRAL
Sondern nur zu 1/8...
Caylon grinst. Musik wird lauter, während die Kamera Mestral
fokussiert.
28 INT. ANTARES - MILLERS QUARTIER. 28
Miller steht regungslos in ihrem Quartier. Die Kamera zoomt
auf das Gesicht und man sieht Tränen über ihre Wangen laufen.
Sie atmet tief ein und wirft den Kopf in den Nacken.
Schließlich geht sie an eine Kommode und holt ein Hypospray
hervor, setzt es an und injiziert es sich.
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
29 INT. ANTARES - MASCHINENRAUM 29
Wir sehen Beem, Mendez, Fernandez, Miller, Kendall und
D'Ville an einer Arbeitsfläche stehen. Kendall hält den
anderen eine grünliche Schutzbrille hin
BEEM
Und Sie glauben, dass die Brille es
tut?
DR. KENDALL
Wenn die Daten alle korrekt sind,
todsicher.
BEEM
Tod können wir sein, wenn es nicht
sicher ist.
DR. KENDALL
(leicht pampig)
Was für ein Wortwitz. Ich bin davon
überzeugt. Reicht Ihnen das?
BEEM
Da Sie mit ihren Überzeugungen
bisher leider richtig lagen, muss
es das. Leider kann ich Ihnen wohl
nicht mehr in den Arsch treten,
wenn es schief geht.
Er wendet sich zu Mendez.
BEEM (CONT'D)
Um das Risiko zu minimieren, gehe
ich mit fünf Brillen allein da
runter. Sollte das schief gehen,
schicken Sie keine weitere
Rettungsmission, verstanden?
Schicken Sie ein Signal an die
Vulkanier und verbergen Sie sich in
dem System. Das ist ein Befehl!
Mendez nickt unwillig.
FERNANDEZ
Sie sollten zumindest noch eine
Person mitnehmen, Lieutenant
BEEM
Ich werde kein Leben mehr
gefährden.
FERNANDEZ
Dann melde ich mich freiwillig.
Die anderen schauen sie ungläubig an. Auch Beem ist
überrascht.
BEEM
Gut. Einverstanden. Es ist ihr
Entschluss. Lassen Sie sich eine
Ausrüstung geben.
Er guckt sie schelmisch grinsend an.
BEEM (CONT'D)
Und wenn Sie mir den Galgenhumor
erlauben. Es tröstet mich, dass ich
bei meinem Ende zumindest dann
miterlebe würde, wie Sie sich
ordentlich geirrt haben.
Fernandez zuckt die Schulter und erwidert das Grinsen.
DISSOLVE TO:
30 EXT. PLANET - OBERFLÄCHE 30
Wir sehen Beem und Fernandez in Thermokleidung auf der
Oberfläche. Beide tragen die neuen Schutzbrillen.
BEEM
Soweit so gut. Bislang keine
Kontakte. Was auch besser ist. Denn
wenn das Angriff sind, werden die
sich sicherlich anpassen.
FERNANDEZ
Und wenn nicht, dann wäre das ein
Beweis. Na, jedenfalls dürfte das
Ihnen hier doch gefallen,
Lieutenant Mit einem Kameraden auf
gefährlicher Mission. Heldentum.
Beem bleibt abrupt stehen und blickt Fernandez an.
BEEM
Das mag weder der richtige Ort noch
die richtige Zeit sein, aber jetzt
sagen Sie mir endlich, was diese
ganzen Andeutungen bedeuten.
FERNANDEZ
Nun. Wir sollten zusehen, dass wir
die Höhle erreichen. Aber wenn es
Sie brennend interessiert, dann
erzähle ich es Ihnen auf dem Weg
dahin. Ist jedenfalls eine prima
Ablenkung vor unserer
Gedächtnislöschung. Erinnern Sie
sich an Göran Peterson?
Beide gehen weiter.
BEEM
Der Schwede. Das war ein Kamerad
von mir auf der Akademie. Feierte
die besten Parties.
FERNANDEZ
Auf genau so einer trafen Sie mich
und meine Freundin Gefion.
BEEM
Gefion?
FERNANDEZ
Benannt nach der schwedischen
Göttin, die der Sage nach Gotland
erschuf. Sie haben uns den ganzen
Abend zugetextet. Über ihre
Cowboyromantik, ihren Wunsch nach
Abenteuer und Romantik,
Kameradschaft, den Grund, warum Sie
zu Sternenflotte wollten. Das Sie
außerirdische Intelligenz
fasziniert. Taktik und Technik.
Man, Gefion ist voll auf Sie
geflogen.
BEEM
Und wie kommt es, dass ich mich
nicht an Sie erinnern konnte? Ich
habe eigentlich ein gutes
Gedächtnis.
FERNANDEZ
Nun. Zum einen hatten Sie damals
schon ordentlich was intus. Und zum
anderen war es meine wilde Zeit.
Ich war ein echtes Partygirl, oft
besoffen, wenn nicht noch mehr.
Schulterlange rote Rastas passten
da wohl besser zu mir.
Beem guckt Fernandez kritisch an. Scheinbar hat er jetzt eine
vage Erinnerung.
BEEM
Da ist was. Ich gebe es zu.
FERNANDEZ
Sie waren ein richtiger Idealist.
Schon damals etwas militant, aber
eigentlich ein Romantiker und ein
netter Kerl. Wenn Sie erlauben,
kein Vergleich mit dem brutalen
Zyniker, den Sie uns jetzt
vorspielen.
BEEM
Vorspielen? Wenn Sie...
FERNANDEZ
(gereizt)
Was Sie erlebt haben? Oh, Gott
verschonen Sie mich. Fragen Sie
mich, warum aus dem Partygirl eine
ehrgeizige Councellor wurde.
BEEM
(patzig)
Warum?
Fernandez bleibt kurz stehen und denkt nach. Dann geht sie
weiter.
FERNANDEZ
(mit belegter Stimme)
Eines Abends auf einer Strandparty
schwamm ich ins Meer hinaus. Ich,
Gefion und Ella, unsere beste
Freundin. Wir waren besoffen. Wir
überschätzten uns...
Sie stockt
FERNANDEZ (CONT'D)
Als man uns rauszog, waren wir
ertrunken. Man belebte uns wieder.
Gefion und ich schafften es. Ella
nicht. Wir waren über Wochen mehr
tot als lebendig. Aber dann, Eines
Abendss, trafen wir uns und
schworen, dass alles anders wird.
Wir wollte Ella zu Liebe unser
Leben richtig nutzen. Wir gingen
zur Sternenflotte. Gefion machte
Karriere als taktische Offizierin,
ich als Councellor.
(Ihre Stimme wird
trauriger)
Und das war nicht der letzte
Verlust in meinem Leben. Es...
(beat)
Aber lassen wir das für den Moment.
Fernandez schweigt ein paar Sekunden, dann fährt Sie fast
gespielt vergnügt fort.
FERNANDEZ (CONT'D)
Na, ja. Aus Gefion und Ihnen wurde
ja nichts. Sie hatten ja Ihren
Freund. Gefion hatte erst Freundin
verstanden. Man sie war deswegen
gleich doppelt fertig.
(beat, sie guckt ihn an)
Aber allein, die Tatsche, dass Sie
schwul sind, zeigt, dass Sie sich
im Moment verstellen.
In diesem Moment ertönt ein Warnsignal. Beem greift nach dem
Scanner und blickt ernst auf die Anzeigen.
BEEM
Wir bekommen Besuch. Von Rechts,
denke ich zumindest. Wir werden
also gleich sehen, ob sie Recht
haben, und ob Kendall so genial
ist, wie er meint.
Beide drehen sich in die Richtung, aus der die Lichter kommen
sollen und tatsächlich, einige Sekunden später, erscheinen
dort drei Lichter hinter einem Felsvorsprung. Die beiden
blicken diese gebannt an.
DISSOLVE TO:
31 EXT. PLANET - OBERFLÄCHE 31
Wir sehen Fernandez und Beem von vorne. Schillerndes Licht
erhellt sie und in ihren Visieren reflektieren sich die
Lichter.
BEEM
Nun, scheinbar funktioniert
Kendalls Brille.
FERNANDEZ
Und scheinbar sind diese Lichter
nicht feindselig.
BEEM
Abwarten.
Beide schauen wortlos einen Moment auf die
Lichterscheinungen, die vor Ihnen fast bewegungslos
verharren.
BEEM (CONT'D)
Sehen Sie das?
FERNANDEZ
Was?
BEEM
Diese Muster. Wie sie ja sagten.
Ich wurde in der Theorie
außerirdischer Intelligenz
ausgebildet. Von einem arroganten
Vulkanier. Der sagte, je komplexer
und scheinbar chaotischer die
Muster, desto eher ist Intelligenz
zu vermuten.
FERNANDEZ
Sie meinen diese wirbelnden
Lichter. Das ist chaotisch.
BEEM
Und vielleicht intelligent. War
wäre, wenn das unsere Lebensform
ist?
FERNANDEZ
Dann war das ganze einfach ein
Missverständnis. Vielleicht senden
sie diese Strahlung ganz natürlich
aus.
Beem guckt zu Fernandez.
CUT TO:
32 INT. PLANET - DIE HÖHLE. 32
Vorsichtig hilft Caylon Jackson hoch, scheinbar hat sich der
Corporal wieder etwas beruhigt.
CAYLON
Alles okay?
JACKSON
Ja und nein. Ich entschuldige mich
für mein Verhalten.
CAYLON
Nicht ihre Schuld. Eher müsste ich
mich entschuldigen, dass ich meine
Crew in dieses Waterloo geführt
habe, nur um keine Zeit zu
verlieren.
Jackson guckt Caylon etwas unsicher an. In diesem Moment
piepst der Scanner von Mestral. Dieser zieht ihn aus der
Tasche und guckt auf die Anzeigen.
MESTRAL
Da ist etwas.
Caylon und Jackson gucken besorgt. Jacksons angsterfüllte
Augen zeigen, dass sie noch nicht völlig auf dem Damm ist.
CAYLON
Die Lichter?
Ein weitere Piepen ertönt. Es ist Caylons Kommunikator.
Caylon greift ihn.
CAYLON (CONT'D)
Caylon hier!
BEEMS KOMMSTIMME
Beem hier. Was immer gleich
passiert. Schließen Sie ihre Augen
und halten Sie sie geschlossen, bis
wir Ihnen neue Brillen aufsetzen.
Caylon, Mestral und Jackson schauen sich kurz erstaunt an und
dann schließen Sie die Augen.
CUT TO:
33 EXT. PLANET - DIE HÖHLE. 33
AUF CAYLONS GESICHT.
Caylon trägt eine der neuen Brillen. In dieser spiegelt sich
Beem. Man sieht in der Spiegelung, wie er Caylon auf die
Schulter schlägt. Caylon öffnet die Augen und dreht leicht
seinen Kopf zu Seite. In dem Glas spiegelt sich eines der
Lichtwesen.
AUF MESTRAL GESICHT
Auch er trägt eine der neuen Brillen. Das unruhige zucken
seines Gesichts deutet an, dass er Bilder empfängt. Abrupt
reißt er die Augen auf.
MESTRAL
Wir sind keine Feinde.
AUF CAYLON
CAYLON
Mestral? Was meinen Sie?
AUF MESTRALS GESICHT
MESTRAL
Es ist schwer zu beschreiben. Aber
es wird immer klarer. Man versucht
mit mir telephatisch zu
kommunizieren. Und eine Botschaft
lautet: Wir sind keine Feinde.
Musik wird lauter.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT IV
AKT V
34 EXT. ANTARES - DER WELTRAUM 34
Wir sehen die Antares von oben über dem Planeten.
35 INT. ANTARES - CAYLONS RAUM 35
Wir sehen Caylon in der Mitte des Raums.
CAYLON
Computer. Neuer Logbucheintrag.
Computerlogbuch NX-05 Antares,
Captain Caylon, 05. März 2158. Die
letzten Tage waren sehr aufregend
und für uns, die wir ja im Grunde
eigentlich Forscher sind, eine
Offenbarung. Wir haben fantastische
Daten über eine völlig fremdartige
hoch entwickelte Zivilisation
gesammelt. Dank Lieutenant Mestral,
der zugestimmt hat, als
telephatisches Medium zu dienen,
konnten wir direkt mit diesen
Wesen, die scheinbar aus reiner
Energie bestehen, sprechen. Sie
verfügen über ein großes Wissen
über das Universum, eine
außergewöhnliche Intelligenz und
über die Fähigkeit, wenn auch sehr
langsam, Materie zu verändern.
Damit bauen Sie so etwas wie
Städte, Fabriken und Raumschiffe,
jene Strukturen, die wir zuerst
entdeckten. Ihre Raumschiffe nutzen
eine Art Warpantrieb, bewegen sich
aber völlig anders durch den Raum,
was diesen Wesen wohl aufgrund
ihrer einzigartigen Wahrnehmung des
Universums möglich ist. Deren
Sprünge waren die Werte, die wir
anfangs nicht deuten konnten. Sie
sind friedfertig und haben reges
Interesse, nach dem Krieg mit uns
in Kontakt zu treten. Als Zeichen
ihres guten Willens...
Man sieht jetzt eine schwarzweiße Sequenz, in der einige
Cremitglieder der Antares zwei bewusstlose Menschen bergen.
CAYLON (CONT'D)
Haben Sie nicht nur geholfen,
Lombardi und McForlay zu finden...
Wir sehen, wie Miller mit einer Schutzbrille bei McForlay am
Bett steht. Daneben schwebt ein Wesen. Im Hintergrund ist
Mestral zu sehen, der redet.
CAYLON (CONT'D)
sondern auch geholfen, ihren
Verstand wieder zu heilen. Auch...
Wir sehen zwei Crewmen, die mit Laserbohrern Dilithium
abbauen.
CAYLON (CONT'D)
erlaubten Sie uns die Förderung von
genügend Dilithium und halfen
uns...
Wir sehen Dr. Kendall und einen weiteren Techniker mit
Schutzbrillen zusammen mit Mestral und einem Wesen.
CAYLON (CONT'D)
Bei der Herstellung einer neuen
Matrix.
Wir sind wieder in Caylons Quartier.
CAYLON (CONT'D)
Darüber hinaus haben Sie uns Hilfe
angeboten bei einem der größten
Rätsel des letzten Jahres, worauf
ich sehr gespannt bin.
DISSOLVE TO:
36 INT. ANTARES - EIN LABOR 36
Wir sehen Caylon mit einer Schutzbrille, eines der Wesen und
Mestral, ebenfalls mit Schutzbrille
MESTRAL
Diese Substanz ist genauso selten
wie gefährlich. unseres Wissens
existieren keine Vorkommen mehr in
dieser Region des Raumes.
CAYLON
Wieso?
MESTRAL
Vor vielen Ihrer Jahrhunderte
kontrollierte ein Volk namens
Iconianer diese Gegend. Ihre Macht
beruhte auf sehr ungewöhnlichen
technischen Errungenschaften. Diese
ermöglichten ihnen auch den Zugang
zu diesem Erz. Sie förderten, was
Sie fanden. Und das war unseres
Wissens fast alles. Der Fund ihres
Volkes war also ein großer Zufall.
CAYLON
Wer sind diese Iconianer? Gibt es
Sie noch? Wo kann man ihre Spuren
finden?
MESTRAL
Es wäre nicht ratsam, Ihnen zuviel
zu erzählen in Ihrer Lage. Wir
haben unsere Regeln. Daher können
wir Ihnen auch keine Waffen gegen
das Erz geben. Wir mischen uns
nicht in die Konflikte organischer
Wesen ein, selbst wenn für eine
Seite Sympathie hegen. Die
Erfahrung hat uns gelehrt, dass es
das Beste ist.
CAYLON
Ich verstehe es. Vor dem Krieg
arbeiteten wir an einem Katalog von
Prinzipien. Sorgsamer Umgang mit
der Weitergabe von Technologie und
Wissen gehört auch mit dazu.
MESTRAL
Ich denke, es ist für uns und für
ihr Volk an der Zeit, sich zu
verabschieden. Alles Wissen, was
ich Ihnen geben kann, wird in
Mestral Kopf sein. Es ist
vielleicht weniger als Sie
wüschten, aber zumindest der
Forscher in Ihnen sollte froh sein.
Nun, ich hoffe, dass wir ihr Volk
wieder sehen.
CAYLON
Ich auch. Diese Tage waren für uns
ein wunderbare Erfahrung. Bleibt
nur noch die Frage, wie wir Ihr
Volk nennen sollen.
MESTRAL
Das überlasse ich Ihnen und Ihrer
Kultur.
Caylon nickt.
CAYLON
Wenn Sie erlauben, werde ich Sie
zur Luftschleuse geleiten.
Mestral nickt und die beiden, sowie das Wesen, gehen durch
die Tür.
CUT TO:
37 EXT. ANTARES - DER WELTRAUM 37
Wir sehen die Antares auf Warp auf uns zukommen.
38 INT. ANTARES - GANG 38
Wir sehen Fernandez den Gang lang gehen. Plötzlich biegt
hinter ihr Beem ein und schließt auf. Er verbirgt dabei etwas
hinter seinem Rücken.
BEEM
(freudig)
Councellor. Schön Sie zu sehen.
FERNANDEZ
(überrascht)
Habe ich was verpasst? Sie sind wie
ausgewechselt.
BEEM
(unsicher)
Na, ja. Ich dachte nur, nach
unserem klärenden Gespräch auf dem
Planeten.
Fernandez bleibt stehen und lächelt ihn an.
FERNANDEZ
Ich muss sagen, Sie haben viele
beeindruckt mit der Art, wie Sie
die Mission bewältigt haben. Ich
hoffe, dass Sie dies als positive
Erfahrung nutzen.
BEEM
Müssen Sie immer Councellor sein?
Wenn das stimmt, was Sie erzählten,
wissen sie genau, wie schwer mir
Hendricks Tod fällt. Ich weiß
nicht, ob ich das so einfach
verdrängen kann.
FERNANDEZ
Nicht verdrängen. Sie müssen dem
begegnen. Tag für Tag, bis Sie
damit leben können. Sie müssen sich
sagen, ich diene meinen toten
Freunden nicht, wenn ich seelisch
sterbe. Und glauben Sie mir, ich
weiß noch besser als Sie denken,
was das heißt. Viel besser.
Sie wirkt niedergeschlagen, fast bestürzt.
FERNANDEZ (CONT'D)
Ich denke, im Moment brauche ich
etwas Ruhe. Wenn Sie mich
entschuldigen.
Beem nickt. Sie dreht sich um und geht weg. Beem schaut ihr
nach. Kurz vor der nächsten Biegung bleibt sie stehen und
dreht sich noch einmal um.
FERNANDEZ (CONT'D)
Trinken Sie nicht zuviel von dem
Whisky heute Abend.
Beem guckt ihr verblüfft nach und als sie verschwunden ist,
holt er eine Flasche Whisky hinter seinem Rücken hervor, die
er erstaunt anschaut.
BEEM
(verblüfft)
Was die so alles sieht.
Dann sieht er nachdenklich in die Richtung, in der Fernandez
verschwunden ist. Nach einigen Sekunden dreht er sich um und
geht in die Richtung, aus der er gekommen war.
CUT TO:
39 INT. ANTARES - TORLANS QUARTIER 39
In Torlans Quartier sitzen Torlan, Beem, Mendez und
Tschernovsky am Tisch, spielen Poker, trinken und lachen.
Allerdings wirkt Beem etwas weniger gelöst als die anderen.
Er wirkt als wenn er permanent über etwas nachdenkt. Vor ihm
liegt ein PADD. Es klingelt. Alle verharren einen Moment.
TORLAN
Ja, bitte!
Die Tür geht auf und Caylon kommt herein. Alle stehen auf.
CAYLON
Bleiben Sie sitzen. Wenn es Recht
ist, dann möchte ich mich einen
Moment dazusetzen, einen Schluck
trinken und vielleicht eine Runde
mitspielen. Als Kamerad, nicht als
Captain.
TORLAN
(überrascht)
Ich denke, da hat keiner was
dagegen.
Die anderen nicken. Mendez holt einen Stuhl und rückt seinen
etwas zur Seite. Torlan bringt ein Glas und schenkt eine
klare Flüssigkeit ein.
CAYLON
Was ist das?
BEEM
(gespielt angewidert)
Wodka. zurzeit stoßen wir für
Darius an.
CAYLON
Worauf?
MENDEZ
Darauf, dass er es endlich gebracht
hat, Ashan zu antworten.
Caylon grinst.
CAYLON
Na, dann Prost.
Die fünf stoßen an. Caylon guckt auf das PADD, was vor Beem
liegt.
BEEM
Keine schlechte Arbeit auf dieser
Mission Lieutenant Ihr Bericht?
Er deutet auf das PADD. Beem wirkt etwas unbeholfen.
BEEM (CONT'D)
Danke. Das? Nein. eine
Personalakte... Was Privates.
Nichts Bedeutendes. Nur eine Sache
bezüglich ein... Eines Bekannten.
MENDEZ
Und, Captain, haben Sie schon einen
Namen für unsere neuen Freunde?
CAYLON
Na, ja. Ich habe in meinem Bericht
einen vorgeschlagen. Aber gut ist
der nicht. Eigentlich sogar sehr
unpassend. Aber es war das einzige,
was mir einfiel. Er basiert auf der
irdischen Mythologie, auf einem
Wesen, was auch eine extreme
Wirkung auf den ungeschützten
Betrachter hatte.
TSCHERNOVSKY
Und wie heißt das Wesen?
CAYLON
Medusa.
Die anderen gucken ihn verblüfft an.
CAYLON
Ich weiß, kein perfekter Name.
Geben Sie, Beem?
Beem nickt, während Mendez den Kopf schüttelt.
MENDEZ
Medusen. Na, ja. Warum nicht?
Irgendwie passt das tatsächlich.
DISSOLVE TO:
40 INT. ANTARES - FERNANDEZ QUARTIER 40
Wir sehen Fernandez, die an einem von Kerzen beleuchteten
Schreibtisch sitzt. Sie wirkt nachdenklich.
FERNANDEZ
Computer. Aufnahme Gefion Zwei
fortsetzen.
COMPUTER VOICE
Aufnahme wird fortgesetzt!
FERNANDEZ
Hallo Gef. Erinnerst Du Dich noch
an diese Wesen, von denen ich
erzählte. Na klar...
Sie schmunzelt
FERNANDEZ (CONT'D)
Für Dich ist das nur Sekunden her.
Wir haben sie verlassen. Aber der
Crew hat die Erfahrung, endlich mal
wieder Entdecker sein zu können,
gut getan. Captain Caylon nannte
die Wesen wahre "Lichter in dieser
Dunkelheit des Krieges."
Sie stockt.
FERNANDEZ (CONT'D)
Was Beem angeht. Ich glaube, da
könnte sich eine Freundschaft
zwischen uns entwickeln, jedenfalls
nach dem Gespräch auf dem Planeten.
Na, ja. Das wird noch dauern, und
ich weiß noch nicht, ob ich mich
darauf einlassen will. Zunächst
einmal sollte ich mich um Katherine
kümmern. Als Freundin in erster
Linie. Der geht es, glaube ich,
wirklich nicht gut. Ich habe Sie in
den letzten Tagen selten Lachen
gesehen, obwohl das doch ihr Traum
gewesen sein müsste.
Ich denke, Sie braucht vor allem
jemand, der ihr Last von der Seele
nimmt...
Sie stockt erneut und atmet tief durch.
FERNANDEZ (CONT'D)
Vielleicht brauche ich auch
jemanden dafür. Fast hätte ich Beem
von Dir erzählt. Davon, dass...
Ein undefinierbarer Laut kommt aus ihrem Mund. Sie hält sich
die Hand vor das Gesicht. Als sie sie wegnimmt, sieht man
eine Träne. Langsam, unter Mühen und leicht schluchzend fährt
sie fort.
FERNANDEZ (CONT'D)
Du auf der Herakles starbst, um die
Welt zu retten.... Das ich kein
Grab habe, an dem ich trauern
kann..... Das ich einer Toten einen
Brief schreibe, um den Schmerz zu
überwinden... Davon, dass ich Dich
einfach vermisse... weil Du mein
Licht in dieser Dunkelheit warst...
Scheiße... Computer Aufnahme
stopp...
Man hört leises Schluchzen. Emma Fernandez vergräbt ihr
Gesicht in ihren Händen.
CUT TO:
41 EXT. ANTARES - DER WELTRAUM 41
Von hinten sieht man die Antares zu melancholischer Musik
langsam auf Warp in die Ferne davonfliegen.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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