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Kurzzusammenfassung:
Nachdem Caylon von seiner Schläferprogrammierung befreit wurde, muss er sowohl den Tellariten, als auch der Sternenflotte seine Unschuld beweisen. Was sich trotz aller Beweise, die für Caylon sprechen als äußerst schwierig erweist, da der Captain selbst von seiner Schuld überzeugt ist. Er will sich den Konsequenzen seiner Taten stellen, allen voran dem Mord an Councellor Danielle MacKenzie...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
Kritik:
Über Meinungen und Kommentare zu unseren Geschichten freuen wir uns immer. Wenn ihr etwas loswerden wollt, dann postet es in den Comments, oder besser noch in unserem Forum, erreichbar über diesen Link.
STAR TREK: ANTARES
"Reue"
RECAP
R01 INT. STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - KORRIDOR (3X05 "DIE R01
RÜCKKEHR")
CAYLON (V.O.)
Bisher bei "Star Trek: Antares".
Wie SEHEN einen Commander der Sternenflotte, der wie wild den
Korridor entlang läuft mit einer Phasenpistole auf alles
schießt, was sich ihm in den Weg stellt oder versucht ihm zu
folgen.
Sicherheitsoffiziere des Hauptquartiers haben die Verfolgung
aufgenommen und feuern ihrerseits auf den Commander, treffen
ihn jedoch nicht.
REPORTERIN (V.O.)
Diese Szenen spielten sich vor
nicht ganz einer Stunde ab. Der
Offizier, den Sie hier im Bild
sehen hat offenbar ohne jede
Vorwarnung das Feuer im
Hauptquartier eröffnet, während er
sich in einer Konferenz befand.
Dabei wurden mehrere hochrangige
Offiziere der Sternenflotte zum
Teil lebensgefährlich verletzt.
CUT TO:
R02 INT. STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - ANDERER KORRIDOR (3X05R02
"DIE RÜCKKEHR")
Sicherheitsoffiziere haben den Commander nun eingekreist. Als
dieser erkennt, dass er keine Fluchtmöglichkeit mehr hat,
richtet er seine Phasenpistole gegen sich selbst und drückt
ab. Er bricht zusammen, die Sicherheitsoffiziere stürzen auf
ihn.
REPORTERIN (V.O.)
Den Sicherheitskräften des
Hauptquartiers gelang es zwar den
Angreifer zu stellen, doch dieser
richtete seine Waffe lieber gegen
sich selbst, als sich gefangen
nehmen zu lassen.
CUT TO:
R03 EXT. ERDE - STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - ABEND (3X05 "DIER03
RÜCKKEHR")
wie zuvor.
REPORTERIN
Es hat leider noch keine
Stellungsnahme seitens des
Hauptquartiers gegeben. Sobald wir
mehr erfahren, werden wir Ihnen
dies natürlich unverzüglich
mitteilen.
CUT TO:
R04 INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM (3X05 "DIE RÜCKKEHR") R04
Caylon sitzt hinter seinem Schreibtisch. Auf seinem
Computerschirm SEHEN WIR einen Bericht mit der Überschrift
"STARFLEET INTELLIGENCE - TOP SECRET".
Caylon start den Bildschirm nur an... entweder ist er nur so
tief in Gedanken, oder der Inhalt des Berichtes hat ihn
schwer erschüttert.
R05 INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM (3X05 "DIE RÜCKKEHR") R05
FERNANDEZ
Sie sollten wissen, dass ich den
Geheimdienstbericht über den
Vorfall gelesen habe.
FLASHCUT TO:
R06 INT. ANTARES - FERNANDEZ'S BÜRO - FLASHBACK (3X05 "DIE R06
RÜCKKEHR")
Der Bildschirm wird schwarz. Emma blickt ihn verdutzt an.
Dann erscheint eine persönliche Nachricht auf ihrem
Bildschirm. Offenbar ein Bericht. Wir können die erste Zeile
lesen: STARFLEET INTELLIGENCE - TOP SECRET. Derselbe Bericht,
den wir zuvor auf Caylons Schirm sahen?
Emma ist verwirrt. Warum schickt man ihr einen streng
geheimen Bericht?
Ein weiteres Fenster öffnet sich auf ihrem Bildschirm. In
diesem erscheint ein Text: "LESEN SIE ES!!!".
FLASHCUT BACK
TO:
R07 INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM (3X05 "DIE RÜCKKEHR") -R07
FORTSETZUNG
FERNANDEZ (COND'T)
Ich weiß, was sich wirklich
zugetragen hat.
Caylon reagiert darauf nicht.
FERNANDEZ (CONT'D)
Sir, warum haben Sie mir diesen
Bericht zugespielt?
Caylon reagiert überrascht.
CAYLON
Ich habe Ihnen keinen solchen
Bericht zugespielt, Councellor.
FERNANDEZ
Sir, ich--
CAYLON
(streng)
Wegtreten, Ensign!
Emma zuckt bei Caylons strengem Tonfall kurz kaummerklich
zusammen. Dann macht sie kehrt und geht in Richtung Tür. Doch
sie verlässt den Raum noch nicht. Sie dreht sich noch mal zum
Captain um.
FERNANDEZ
Wann hatten Sie Ihren letzten
Albtraum, Captain?
FLASHCUT TO:
R08 INT. ANTARES - MACKENZIES BÜRO - POV PERSON - FLASHBACK (3X05R08
"DIE RÜCKKEHR")
Aus dem Blickwinkel einer unbekannten Person (nicht, dass der
erfahrene Zuschauer nicht wüsste, um wen es sich hier nur
handeln kann) SEHEN WIR, wie diese Person aufspringt und mit
ausgestreckten Armen auf COUNCELLOR MacKENZIE losspringt. Sie
lässt einen Schrei von sich
FLASHCUT TO:
R09 INT. ANTARES - KORRIDOR (3X01 "GEHEIMNISSE") R09
Man sieht Caylons Gesicht. Es ist wie eine Maske,
roboterhaft, emotionslos, kalt. Dann sieht man seine Arme
nach vorne gehen. Die Kamera fährt etwas nach hinten, und man
erkennt im Vordergrund den Crewman, um dessen Hals Caylons
Hände liegen.
Der Crewman geht in die Knie, man hört sie röchelnd um Hilfe
rufen, schließlich bricht sie regungslos zusammen. Die Kamera
schwenkt auf das Gesicht. Es ist Lieutenant Danielle
MacKenzie.
FLASHCUT TO:
R10 INT. ANTARES - CAYLONS QUARTIER (2X10 "FÖDERARTION") R10
CAYLONS POV
Caylons Spiegelbild verändert sich zu dem entstellten und
verbrannten Angesicht des Botschafters Beringsby, das zu ihm
spricht.
SPIEGELBILD
Was haben Sie getan?
Eine hallende Stimme dringt aus dem Hintergrund.
STIMME (V.O.)
Du gehorchst nun uns.
FLASHCUT TO:
R11 INT. STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - FORRESTS BÜRO - TAG (3X05R11
"DIE RÜCKKEHR")
SAMUELS
Ich habe einige anstrengende
Gespräche mit den Tellariten
geführt.
(beat)
Wenn die Tellariten uns erst einmal
helfen, wird es nicht mehr dauern,
bis sich weitere Völker
anschließen.
FORREST
Alles natürlich nur unter der
Bedingung, dass die Tellariten
wirklich mit in den Kampf ziehen.
CUT TO:
R12 INT. VULKANISCHE BOTSCHAFT - TE'EN'G'S GEMÄCHER - ABEND (3X05R12
"DIE RÜCKKEHR")
TE'EN'G
Computer, stelle mir eine
abhörsichere Verbindung nach
Romulus her. Zerhackercode
Tal'Shiar 174-47/20.14.7.
Der Computer piept bestätigend und wenige Sekunden später
erscheint ein Gesicht auf dem Desktop-Viewer, welches uns
bereits auf den Episoden 2x11 und 2x12 bekannt ist.
TE'EN'G (CONT'D)
Toranis. Wir haben ein Problem.
R13 INT. TAL'SHIARHAUPTQUARTIER - KOMMANDOZENTRALE (3X05 "DIER13
RÜCKKEHR")
Romor kommt hereingeschritten. Er bahnt sich seinen Weg durch
die zahllosen Agenten bis hin zu einem ganz bestimmten. Es
ist derjenige, den wir zu Beginn des Aktes schon auf
Te'en'g's Desktop-Viewer sahen: TORANIS.
TORANIS
Dann nehme ich an, dass ich Caylon
aktivieren soll.
Romor nickt ein weiteres Mal.
ROMOR
Ich möchte, dass Sie ihn auf den
Verhandlungsführer der Tellariten
ansetzen.
R14 EXT. TELLAR - REGIERUNGSGEBÄUDE - SPÄTER ABEND (3X06 R14
"ALLIANZEN")
Trotz später Stunde herrscht hier reges Treiben. Zahllose
Tellariten laufen umher.
Caylon kommt aus dem Gebäude und atmet tief durch. Er
schließt die Augen und legt den Kopf in den Nacken.
Aus der Menge kommt ein Tellarite auf ihn zu: Toranis.
Heimlich greift er in seine Tasche und holt das kleine Gerät,
welches wir zuvor schon bei ihm gesehen haben, hervor.
Caylon bemerkt das Gerät.
CAYLON
(neugierig)
Was haben Sie da?
Toranis hält das kleine Gerät so, dass es Caylon sehen kann.
TELLARITE/TORANIS
(re: Gerät)
Das hier?
(beat)
Nun, damit kann ich Sie für unsere
Zwecke rekrutieren.
Caylon blickt ihn entsetzt an. Im selben Augenblick drückt
Toranis den Knopf am Gerät.
Caylons Gesicht wird ausdruckslos, sein Blick leer.
TELLARITE/TORANIS (CONT'D)
Hören Sie mir jetzt genau zu,
Captain Caylon...!
R15 INT. ANTARES - FERNANDEZ'S QUARTIER (3X06 "ALLIANZEN") R15
Und weiter gehts.
FOCKLER (ON SCREEN)
Und kurz vor seinem...
"Ausraster"... zeigte sich bei ihm
eine stark erhöhte Reizbarkeit.
FLASHCUT TO:
R16 INT. ANTARES - E-DECK KORRIDOR - FLASHBACK (3X06 "ALLIANZEN")R16
Müller und Emma vor Emmas Quartier.
MÜLLER
Jedenfalls ist er richtig
ausgerastet. Er meinte, ich sollte
verschwinden, bevor er sich
vergisst.
(beat)
Er hat mir richtig Angst gemacht.
FLASHCUT BACK
TO:
R17 INT. ANTARES - FERNANDEZ'S QUARTIER (3X06 "ALLIANZEN") R17
Weiter.
Emma schreckt auf.
FERNANDEZ
(zu Fockler)
Entschuldigen Sie mich.
Und da hat sie das Quartier auch schon verlassen.
FLASHCUT TO:
R18 INT. TELLAR - REGIERUNGSGEBÄUDE - KONFERENZRAUM - MITTAGR18
(3X06 "ALLIANZEN")
(NOTE: Die folgenden kursiv geschriebenen Einstellungen
spielen sich in Zeitlupe ab!)
DER TELLARITISCHE AUSSENMINISTER
nähert sich nun dem Konferenztisch.
AUF CAYLON
während dieser den Minister genauestens mustert.
RESUME SCENE
während Hayden und Samuels aufstehen, um den Minister zu
begrüßen.
AUF TORLAN, FERNANDEZ, MENDEZ UND CREWMAN SMITH
während diese einige Meter hinter Caylon materialisieren.
RESUME SCENE
während die Anwesenden auf den Transport reagieren.
AUF CAYLON
der in seine Tasche greift und eine kleine Waffe daraus
hervorholt, welche er auf den Außenminister abfeuert.
RESUME SCENE
Der tellaritische Außenminister geht getroffen mit einem
lauten Schrei zu Boden. Das Sternenflottenpersonal starrt
Caylon ungläubig an. Nur Emma, Torlan und Mendez behalten die
Fassung.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen füllt sich der Raum mit
tellaritischen Sicherheitsleuten, die Caylon umzingeln und
allesamt mit ihren Waffen auf ihn zielen.
Torlan, Mendez und Beem schließen sich dem an.
BEEM
(schreit)
Keine Bewegung, Sir!
AUF CAYLON
während dieser seine Waffe an seine Schläfe richtet.
NAHAUFNAHME: CAYLONS AUGEN
Sein Blick ist glasig und leer.
NAHAUFNAHME: CAYLONS FINGER AM ABZUG
Die Muskeln beginnen sich langsam anzuspannen.
NAHAUFNAHME: CAYLONS AUGEN
Aus dem OFF HÖREN WIR einen Schuss.
Caylons Augen weiten sich.
CUT TO:
R19 INT. TELLAR - LEICHENHALLE (3X07 "UNSCHULDIG SCHULDIG")R19
Plötzlich erscheint Miller in der Tür. Sie wirkt erschöpft,
ihr Chirurgenkittel ist mit Blut verschmiert. Doch in ihren
Augen zeigt sich Erleichterung. Die Crew guckt sie fragend
an.
MILLER
Ich hätte nicht gedacht, dass wir
ihn retten können, aber er war
stark, sehr stark. Und der Schuss
verfehlte die Herzumgebung zu Glück
knapp.
TSCHERNOVSKY
Und was wir nun aus dem Captain?
MILLER
Ich weiß nicht. Sie haben ihn erst
einmal ruhig gestellt.
R20 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM (3X07 "UNSCHULDIG SCHULDIG")R20
Die Stammcrew plus Councellor Fernandez sitzen am Tisch und
hören Forrest zu.
MÜLLER
Was ist mit den Verhandlungen?
FORREST
Die gehen erst einmal weiter.
BEEM
(dazwischenredend)
Und was ist mit dem Captain?
Stille
FORREST
(Bemüht ungerührt)
Der wird bleiben.
FERNANDEZ
Bei allem Respekt, Sir. Alle
Indizien sprechen dafür, dass der
Captain programmiert wurde und
seine Tat nicht bewusst begangen
hat. Wenn wir ihn von der
Programmierung befreien...
FORREST
(streng)
Können Sie das wirklich beweisen,
Ensign?
FLASHCUT TO:
R21 INT. ANTARES - FERNANDEZ'S QUARTIER (3X07 "UNSCHULDIG R21
SCHULDIG")
OSBOURNE
Es gibt gleich drei Gründe, warum
Sie uns helfen sollten, Ensign.
Erstens: Wir können Caylon
therapieren, Sie und die
Sternenflotte wahrscheinlich nicht,
selbst wenn man Sie lässt.
Zweitens: Wir werden alle Schuld
auf uns nehmen, indem wir uns kurz
enttarnen. Und die Taschen
vertauschen wir wieder. So sind Sie
und die Sternenflotte draußen, aber
Caylon ist sicher. Drittens: Wir
werden Caylon zurückbringen und
zwar mit einem Beweis für seine
Unschuld.
FERNANDEZ
Warum sollte ich Ihnen das alles so
glauben?
OSBOURNE
Der Feind Deines Feindes ist Dein
Freund.
R22 INT. TELLAR - CAYLONS ZELLE (3X07 "UNSCHULDIG SCHULDIG")R22
Ein Blitz erhellt die Zelle. Im nächsten Moment wird Caylon
weggebeamt, wie auch die Tasche. Sekunden später
materialisiert sich eine andere Tasche.
R23 INT. AMMAR - KRANKENSTATION (3X07 "UNSCHULDIG SCHULDIG")R23
Auf einem der Betten liegt Caylon. Wir sehen, wie er die
Augen aufschlägt. Langsam und sichtlich benommen richtet der
Captain sich auf. Verwundert betrachtet er die unerwartete
Umgebung. Nach einer Weile stellt er sich wackelig auf die
Beine und beginnt, die Station zu erkunden. Plötzlich öffnet
sich die Tür. Herein kommen Osbourne, Langstroem, der
Verhörspezialist der Exekutive, und eine unbekannte Person,
scheinbar ein Arzt. Verwirrt guckt Caylon Osbourne an. Erst
nach einigen Momenten scheint der Captain ihn zu erkennen.
CAYLON
(leise, durcheinander)
Soll das ein Witz sein? Wie kommen
Sie denn hierher? Wo bin ich?
OSBOURNE
Wir haben Sie hochgebeamt. Weil wir
Ihnen helfen können. Und damit der
Allianz. Und damit letzten Endes
der Erde.
CAYLON
Sie müssen mir verzeihen, Osbourne,
wenn ich nicht ganz verstehe. Ich
habe da noch die eine oder andere
Droge im Hirn.
Osbourne nimmt seinen Kommunikator.
OSBOURNE
Bringen Sie Ihn herein.
Die Tür öffnet sich und begleitet von zwei Wärtern kommt Tos
herein.
TOS
Captain Caylon. Ich schlage vor,
Sie leisten keinen weiteren
Widerstand. Das macht die Sache
einfacher für uns beide. Und erhöht
die Chancen auf ein Gelingen
beträchtlich.
R24 INT. TELLAR - DAS MINISTERBÜRO (3X07 "UNSCHULDIG SCHULDIG")R24
In diesem Moment materialisieren sich zwei Personen im Raum.
Caylon und Tos. Sofort legen die Wachen an.
Geistesgegenwärtig reißt Caylon die Hände hoch.
CAYLON
Wir sind unbewaffnet. Wir wollen
uns stellen und werden Ihnen
beweisen, dass alles eine
romulanische Intrige ist. Bitte!
Shok deutet den Wachen an, nicht zu schießen.
OFFIZIER
Hände hoch. Los. Beide.
Tos, mit der Situation scheinbar nicht vertraut, guckt die
Tellariten, die immer wütender mit ihren Waffen fuchteln,
unbeholfen an. Dann guckt er zu Caylon. Der verzieht den
Mundwinkel, wippt leicht mit den Kopf, blickt auf seine Arme
und bewegt diese leicht hoch und runter, um Tos anzudeuten,
dass er doch die Hände heben möge. Nach kurzem Zögern kommt
Tos dieser Aufforderung unbeholfen nach.
FADE OUT.
ENDE RECAP
TEASER
1 INT. TELLAR - DAS MINISTERBÜRO 1
Die Situation hat sich seit der letzten Folge kein Stück
verändert. Caylon und Tos halten ihre Hände eher hilflos in
die Höhe, während eine Horde tellaritischer Sicherheitskräfte
mit einer schnaubenden Erregung auf sie zustürzt, was ihnen
erst recht den Eindruck einer Meute Schweine verleiht.
Gleich mehrere Tellariten auf einmal schlagen Caylon und Tos
nieder und drücken sie mit ihrem ganzen Gewicht oder dem
kalten Lauf ihrer Waffen auf den Boden, sodass den Beiden
kaum noch Bewegungsmöglichkeiten bleiben.
Forrest und Samuels springen auf um zu verhindern, dass
einige besonders motivierte Tellariten dem Captain und dem
Vulkanier ihre Waffen in die Rippen rammen.
FORREST
Warten Sie!
Doch auch ihnen wird keine Zeit zum Reagieren gelassen, mit
einem unsanften Tritt wird der Admiral von den Beinen
gerissen, Samuels bekommt einen tellaritische Ellenbogen zu
spüren, der ihn ausnockt. Der Präsident, der noch auf seinem
Stuhl verweilt hatte, wird von dem Rest eingekreist.
CAYLON
(dumpf aus seiner
Belagerung)
Wir können alles erklären.
SHOK
(bewusst ignorierend)
Abführen!
CUT TO:
2 EXT. WELTRAUM 2
Im Orbit über Tellar reißen sich alle Schiffe aus ihren
Positionen und versuchen die kleine Ammar zu verfolgen, die
aber schneller wieder auf Warp springen kann, als eines der
Schiffe reagieren könnte. Keines der tellaritischen Schiffe
folgt allerdings auf Warp, alle ziehen sich an ihre
ursprünglichen Positionen zurück.
CUT TO:
3 EXT. WELTRAUM - ASTERIODENFELD 3
Die Antares und das andorianische Schiff sind nach dem
Verschwinden des Schiffes der Exekutive immer noch unter
schwerem Beschuss und trotz der Torlan zu verdankenden
Unterstützung haben die beiden Schiffe keine Chance gegen die
vier Raumer der Tellariten. Phaserstrahlen treffen regelmäßig
auf beide Hüllen und lassen Funken stoben.
CUT TO:
4 INT. ANTARES - BRÜCKE 4
Die Kommandozentrale erbebt und schüttelt alle unter Müllers
Kommando erheblich durch.
BEEM
Wir sind hoffnungslos unterlegen!
Müllers Haare hängen mittlerweile zerzaust in ihr Gesicht und
unterstreichen in gewisser Weise die Verzweiflung und
Unsicherheit, die sich deutlich zeigt. Ihre Mimik formuliert
ohne Worte bereits die zentrale Frage, was sie nun tun soll.
Plötzlich setzen die ständigen Beben der Phasertreffer aus.
BEEM
Sie haben aufgehört zu...
TORLAN
(unterbricht ihn)
Norch ruft uns!
MÜLLER
Auf den Schirm.
Ein vor Wut tobendes Schweingsgesicht breitet sich auf dem
Hauptschirm aus und wartet nicht lange auf irgendwelche
Förmlichkeiten.
NORCH
Sie haben einem Feind bei der
Flucht geholfen. Sie wissen, dass
sie keine Chance haben, ergeben sie
sich, oder wir erledigen sie auf
der Stelle! Sie haben 2 Minuten
Zeit es sich zu überlegen.
Noch bevor Müller irgendetwas darauf erwidern könnte, noch
nicht mal den Gedanken an eine Antwort begonnen hatte,
beendet Norch die Übertragung auch schon.
Ratlos blickt die gesamte Brückencrew auf den neuen Captain,
die aber auch alles andere als Selbstsicherheit und
Zuversicht ausstrahlt.
MÜLLER
Kurz, aber eindeutig...
TORLAN
Captain, wir sollten das System
sofort verlassen!
Wenn wir uns ergeben, würden uns
die Tellariten sicher zum Tode
verurteilen; ich denke aber nicht,
dass sie uns in der momentanen
Situation verfolgen würden.
BEEM
Wir können Forrest, Samuels und den
Präsidenten doch nicht
zurücklassen.
MÜLLER
Torlan, versuchen sie eine
Verbindung mit dem Admiral
aufzubauen, wir müssen wissen, wie
es ihnen geht.
TORLAN
Aye.
(beat)
Steht, allerdings nur Ton!
Jetzt hören wir auf einmal Schritte über die Brücke hallen,
die aus den Lautsprechen kommen müssen.
MÜLLER
Forrest, wie sieht es bei Ihnen
aus?
Aus dem off ertönt eine von fern wirkende tellaritische
Stimme.
TELLARITE (O.S.)
Was ist das?
(beat)
Ein Kommunikator!
FORREST (O.S.)
(brüllend)
Verdammt, Müller, verschwinden Sie
endlich von hier, sie machen alles
nur noch schli...
TELLARITE (O.S.)
Her damit!
Einen Sekundenbruchteil später hören wir den dumpfen Knall
eines zerspringenden Kommunikators, unter dem die Verbindungs
zusammenbricht.
MÜLLER
Verschwinden wir von hier...
BEEM
Ma'am!
MÜLLER
Wir haben keine Zeit für
Diskussionen und hier können wir
nichts mehr ausrichten.
(beat)
Torlan, sagen sie unseren
andorianischen Freunden Bescheid,
dass sie sich ebenfalls
zurückziehen sollen.
CUT TO:
5 EXT. WELTRAUM 5
Die Antares und der andorianische Kreuzer manövrieren fast
synchron an den wartenden Tellariten vorbei, die sofort
erneut das Feuer eröffnen, doch es gelingt beiden Schiffe den
Rand des Asteriodengürtels zu passieren, bevor sie zu viele
Treffen eingesteckt hätten. In zwei Lichtblitzen verschwinden
die Schiffe aus dem Tellar-System.
ENDE TEASER
AKT I
6 INT. TELLAR - GANG VOR DEN GEFÄNGNISZELLEN 6
Die Gruppe tellaritischer Sicherheitsoffiziere treiben Caylon
und Tos einen Gang entlang, an dessem Ende Gefängniszellen
auf Beide warten. Ein Tellarite maschiert voraus und öffnet
mit einer Codekarte die Zellentür. Er hält die Tür zum
Eintreten geöffnet, Tos gibt jedoch nicht auf, noch zu Wort
zu kommen.
TOS
Hören Sie doch! Ich kann seine
Unschuld beweisen!
TELLARITE
Sparen Sie sich ihre Geschichte für
jemanden, den das interessiert.
Ohne weitere Verzögungerungen katapultieren zwei Wachen die
beiden Gefangenen mit einem Fusstritt in die Zelle und
schließen direkt darauf die Tür.
DISSOLVE TO:
7 INT. TELLAR - MINISTERBÜRO 7
Forrest, Samuels und Hayden sitzen derweil wieder auf ihren
Plätzen am Schreibtisch gegenüber Shok, diesmal bekommt jeder
der drei Menschen allerdings die Waffen zweier persönlicher
tellaritischen Wachen an den Hinterkopf gepresst. Keiner der
Schweinsnasen hinter ihnen erweckt den Eindruck einen
zimperlichen Zeigefinger zu haben.
SHOK
Erst bringt einer ihrer
hochrangigen Captains unseren
Außenminister um, dann entführt ein
getarntes menschliches Schiff den
Täter. Ein Sternenflottenschiff
hilft auch noch dabei und greift
eines unserer Raumschiffe an. Ich
habe zwar keinen Schimmer, warum
der Mörder und der Vulkanier so
blöd sind, hier wieder
aufzutauchen, aber ich sehe
trotzdem keinen Grund, sie drei
nicht mit ihnen zu hängen.
HAYDEN
Sie würden es nicht wagen, den
Präsidenten der Erde zum Tode zu
verurteilen.
SHOK
Glauben Sie?
(lacht)
Haben Sie vergessen, dass wir Ihre
Immunität nie offiziell bestätigt
haben? Ihre Welt ist im Krieg und
steht am Rande des Untergangs, sie
können sich gar keine
Auseinandersetzung mit uns leisten.
Wenn ich mich recht erinnere, waren
sie es doch, die hierher gekommen
sind, weil sie etwas von uns
wollten. Sie sehen, Sie sind in
einer äußerst schlechten
Verhandlungsposition.
(beat)
Aber weil Sie es sind, MR.
President, gebe ich ihnen 30
Sekunden um mir noch einen guten
Grund zu liefern.
FORREST
Wir haben niemanden aktiv
umgebracht, Sie haben kein Recht
dazu.
SHOK
Jedes tellaritische Gericht könnte
sie allesamt wegen
gemeinschaftlicher subversiver
Verschwörung gegen die Regierung
zum Tode verurteilen. Es ist
unerheblich, wer die Tat ausgeführt
hat. Es ist ihr Captain und es sind
ihre Schiffe, und jeder von ihnen
befindet sich auf unserem Boden und
wird nach unseren Gesetzen
verurteilt.
(beat)
Schlechter Grund. Ihre Zeit ist
fast um.
SAMUELS
Okay, jetzt schalten Sie mal ihr
winziges Spatzenhirn ein und denken
mal über
Folgendes nach: Warum sollte die
Erde ihren Außenminister umbringen,
wenn wir ihre Hilfe
brauchen? Überlegen Sie, falls auch
nur ein kleines Fünkchen Wahrheit
hinter dem stecken sollte,
was wir "behaupten", dann bedeutet
das, dass die Romulaner auf ihrem
Planeten bereits Schläfer
einsetzen können, wie es ihnen
gefällt und niemand vor ihren
Anschlägen sicher ist. So
unterbelichtet können nicht
mal Sie sein, dass Sie die
Bedrohung nicht erkennen.
Wir haben den selben
Feind. Aber wenn sie jetzt Captain
Caylon und Tos exekutieren, werden
alle Informationen
über unseren gemeinsamen Feind, die
Beide noch preisgeben könnten,
verloren sein.
Soviel Dummheit trau ich nicht mal
Ihnen zu.
Der tellaritische Kanzler steht in erschrockener Weise still
und eine der Wachen hebt seine Waffe weiter in Samuels
Hinterkopf, sodass dieser unter dem Nachdruck gezwungen ist,
seinen Kopf vorzubeugen. Der Tellarite will Samuels Worte
kommentieren, doch es scheint klar, dass dies Samuels letzte
Worte gewesen sein werden, wenn es nach dem Soldaten geht.
Doch der Kanzler beginnt laut zu lachen, er produziert ein
gewaltiges Urgröhlen, dass nur mit einer gewissen Kenntnis
der Tellariten und einiger Fantasie als Lachen verstanden
werden kann. Mit erhobener Hand signalisiert er dem Wachmann
davon abzusehen Samuels zu erschießen.
SHOK
Für einen Menschen war das keine
üble Vorstellung. Sagen wir, ich
höre Ihnen noch etwas länger zu.
(beat)
Sie müssten mir immer noch dieses
getarnte Schiff erklären, das ihren
Captain entführt hat.
FORREST
Dieses Schiff gehört der Exekutive,
einer paramilitärischen Terroristen
Gruppe, die sich dem Schutz der
Erde verschrieben hat und in diesem
Krieg ihre eigenen Ziele verfolgen.
Sie stehen in keiner Verbindung mit
der Sternenflotte. Wir heißen weder
ihre Ziele noch ihre Mittel oder
Taten gut.
SHOK
Das behaupten Sie! Trotzdem hat die
Antares mit diesem Schiff
zusammengearbeitet. Das ist nicht
die Art "keiner Verbindung", die
wir uns vorstellen.
FORREST
Das ist nur geschehen, weil Captain
Caylon an Bord des Schiffes war und
ihre Leute ihn mitsamt dem Schiff
ausgeschaltet hätten! Es gab aber
keinen offiziellen Befehl dazu.
(beat)
Kanzler, die Exekutive hat Caylon
zurückgebracht, obwohl sie
Gelegenheit dazu hatten mit ihm zu
entkommen. Sie haben nur versucht
die Programmierung zu entfernen,
bevor Schlimmeres passiert wäre.
Sie haben ihn doch auch mit
Unmengen Beruhigunsmitteln
vollgepumpt, damit er keine Gefahr
für sich oder jemanden Dritten
darstellen konnte. Jetzt stellt er
hoffentlich überhaupt keine mehr
da. Wenn die ihn wirklich
deprogrammieren konnten...
SHOK
Mag alles so sein. Das werden wir
sehen. Jedenfalls werden wir
Tellariten uns nicht wieder von
euch Menschen an der Nase
herumführen lassen. Ich bin bereit,
nochmal mit ihnen in Gespräche zu
treten, aber diesmal stelle ich
Bedingungen!
DISSOLVE TO:
8 INT. TELLAR - GEFÄNGNISZELLE 8
Wir sehen, dass Caylon und Tos es sich in ihrer Zelle
"gemütlich" gemacht haben, sofern das möglich ist. Der
Captain hat die obere Liege in dem vorhandenen Doppelbett
bezogen, Tos die untere. Caylon starrt in Gedanken versunken
zur Decke und wirkt immer noch sehr passiv, während Tos sogar
so etwas wie Nervosität zu plagen scheint.
TOS
Und nun?
Caylon lässt sich durch die Frage seines Zellengenossen nicht
beirren und schweigt weiter.
TOS
Wir müssen doch etwas tun, Captain.
CAYLON
Tun wir doch.
(beat)
Wir warten.
TOS
Worauf?
CAYLON
Auf unser Lebensende. Mit etwas
Glück findet das auch noch nicht
morgen statt.
TOS
Was ist mit der Sternenflotte, ihre
Leute werden Sie doch sicher hier
rausholen wollen?
Weiteres bedrückendes Schweigen ist die Antwort von Caylon.
Erst einige Sekunden später ergänzt er mit einem Grummeln:
CAYLON
Hmmmm. Da sollten wir uns nicht zu
sicher sein. Ich habe den
Außenminister getötet und die
Verhandlungen sabotiert. Ich bin
ein Verräter. Der Kriegsbeitritt
der Tellariten ist außerdem mehr
Wert als unser beider lausiges
Leben.
TOS
Darum habe ich mich gestellt. Um
ihre Unschuld beweisen zu können,
damit Ihre Hinrichtung nicht
notwendig ist. Das hier ist
unlogisch.
CAYLON
Was haben Sie denn logisches
erwartet? Sie sind ein verdammter
Verräter und Fahnenflüchtling.
Glauben Sie auf Vulkan und der Erde
würde es Ihnen besser ergehen?
TOS
Was ich getan habe, habe ich für
mein VOLK getan. Bei der Exekutive
konnte ich nicht länger bleiben und
sie haben eine Möglichkeit geboten,
lebendig gehen zu können. Sie
wissen doch gar nicht, warum ich
das alles getan habe.
CAYLON
Glauben Sie mir, ich weiß mehr als
mir lieb ist und ich wäre froh, das
alles vergessen zu können. Deshalb
ersparen Sie mir ihre
Geschichtchen. Auf der Erde gibt es
genug Leute, die sie interessanter
finden werden.
TOS
Ihre Aussage impliziert, dass wir
doch an die Erde ausgeliefert
werden.
CAYLON
Keine Ahnung.
TOS
Ich verstehe ihre Reaktion nicht.
Ich war lange genug unter Menschen
um zu wissen, dass sie jetzt Angst
empfinden müssten.
CAYLON
Angst... Die würde ich haben, wenn
ich fürchten müsste, etwas
Wertvolles zu verlieren. Aber ich
habe nichts mehr zu verlieren. Auch
wenn Sie beweisen können, dass ich
während der Taten keine Kontrolle
über mich hatte, ändert das nichts
daran, dass ich meine Schuld kenne
und das ist meine verdiente Strafe.
Ich habe mit meinem Leben
abgeschlossen, als ich mir selber
eine Waffe an den Kopf gehalten
habe, und auch wenn ich nur dabei
zuschauen konnte, ich hätte genauso
abgedrückt. Ich habe neun Leben auf
dem Gewissen. Ich bin eine
romulanische Killermaschine und das
wars.
TOS
Sie vergessen, dass ich Ihre
Programmierung entfernen konnte.
CAYLON
Verzeihen Sie, Tos, aber Sie sind
gewiss nicht die
vertrauenswürdigste Person auf
diesem Planeten.
(beat)
Ich weiß vielleicht nicht, wer ich
jetzt bin, aber ich weiß sicher,
wofür mich alle anderen halten
werden. Und sie haben Recht.
ENDE AKT I
AKT II
FADE IN:
9 INT. ANTARES - KONFERENZRAUM 9
Alle Führungsoffiziere sind im Konferenzraum anwesend,
abgesehen von Müller und selbstverständlich Caylon. Ohne die
schlichtenden Worte eines Captains, auch eines
provisorischen, verläuft die Unterhaltung durcheinander.
TSCHERNOVSKY
Wir müssen zurückkehren, Forrest,
Samuels und Präsident Hayden
brauchen unsere Hilfe, vom Captain
ganz zu schweigen!
MESTRAL
Das können wir nicht wissen.
TSCHERNOVSKY
(energisch)
Wir haben seit über zwei Stunden
nichts von ihnen gehört, wenn alles
in Ordnung wäre, hätten sie sich
gemeldet!
BEEM
Ich gebe Darius Recht, wir müssen
sie befreien. Allerdings können wir
ohne Verstärkung nichts ausrichten.
KENDALL
Wir können trotzdem das Beste
hoffen.
TORLAN
Die Frage ist, ob wir mit
Verstärkung rechnen können. Ich
habe meinen Einfluss bereits so
gut ich konnte ausgespielt. Ich
könnte noch weitere Schiffe rufen,
aber wir können nicht so einfach in
das tellaritische System einfallen,
ohne Krieg zu provozieren. Das kann
weder ich noch die Allianz
verantworten.
FERNANDEZ
Das ist doch Wahnsinn. Die
Tellariten werden unseren Leuten
doch nichts antun. Es gibt
interstellare Gesetze.
BEEM
Die Tellariten sind Schweine, bei
denen ist alles möglich.
(auf einen bösen Blick von
Emma reagierend)
Hey, das ist ausnahmsweise eine
Tatsache!
FERNANDEZ
Beem...
Die Diskussion scheint sich im Kreis zu drehen und kurz davor
zu stehen aus dem Ruder zu laufen, als Captain Müller herein
tritt. Sofort bricht die Unterhaltung ab und alle Blicke
versteifen sich auf Müller, die noch immer sichtliche
Schwierigkeiten damit zu haben scheint, die
Verantwortungsperson zu sein, auf die alle zählen.
Stillschweigend geht Sie an den Kopf des Konferenztisches und
nimmt an der Position des Captains Platz.
TSCHERNOVSKY
(ganz langsam)
Captain...Müller?
MÜLLER
Ich habe die Sternenflotte über
unsere Lage informiert. Admiral
Garner hat uns befohlen weiter
außerhalb des tellaritischen
Sonnensystems zu warten, bis sich
etwas Neues ergibt.
KENDALL
Was soll sich denn bitte Neues
ergeben?
MÜLLER
Der Admiral versucht die Tellariten
über diplomatische Kanäle zu
erreichen, bisher ohne Antwort.
BEEM
Wir können hier doch nicht einfach
rumsitzen und warten. Ich habe noch
nie jemanden zurückgelassen! Wir
müssen doch irgendetwas tun.
MÜLLER
Meine Herren! Momentan können wir
die Situation nur verschlimmern und
damit würden wir niemandem einen
Gefallen tun.
BEEM
Die Tellariten können doch aber
nicht unsere Männer festhalten und
wir lassen das einfach zu!
MESTRAL
Sie können. Ich verstehe genug über
die menschlichen Emotionen, um zu
merken, dass wir alle wütend und
verzweifelt sind. Nur wir müssen
objektiv bleiben. Einer unserer
'Männer' hat den tellaritischen
Außenminister umgebracht, ein
menschliches Raumschiff hat den
Attentäter entführt und wir haben
den Entführern auch noch Deckung
gegeben und uns gegen ein
tellaritisches Schiff gestellt. Sie
können nicht nur, sie haben das
gute Recht.
Müller schließt die Augen und es lässt sich durch ihre Lider
ihr Wunsch ablesen, dass die alles nie passiert wäre. Das
Caylon hier sein könnte, der alte Caylon, ohne diesen
verdammten Krieg, der so vielen so viel gekostet hat.
Bedrückende Stille herrscht bis:
DISSOLVE TO:
10 INT. TELLAR - MINISTERBÜRO 10
Forrest, Samuels und Hayden befinden sich immer noch beim
Kanzler. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Wachen
verringert und sie stehen weniger offensiv hinter den
Menschen, ihre drohende Haltung hat sich allerdings bewahrt.
Die Menschen und der Regierungsführer scheinen eine hitzige
Unterhaltung zu führen, die nicht unbedingt zur Zufriedenheit
der 'Gäste' zu verlaufen scheint.
SHOK
Ich habe ihnen mein Angebot gesagt,
mehr sind wir nicht gewillt ihnen
entgegenzukommen.
FORREST
Kanzler!...
SHOK
Aktzeptieren sie meine Bedingungen
oder gehen sie. Sie können mir
nichts als Kompromiss bieten, also
machen sie sich nicht mit der
Vorstellung lächerlich, sie könnten
mich zu irgendetwas Anderem
bewegen.
Forrest will erneut das Wort ergreifen, aber Samuels packt
ihn am Arm und gebietet ihm mit einer Anspannung seines
Blickes ruhig zu sein.
SAMUELS
Lassen Sie mich diese Angelegenheit
kurz mit dem Admiral vor der Tür
besprechen.
SHOK
Von mir aus, aber ich beeilen Sie
sich, meine Geduld ist kurz.
Die beiden Vertreter der Menschen stehen auf und gehen an den
Wachen vorbei in den angrenzenden Gang.
11 INT. TELLAR - GANG VOR DEM MINISTERBÜRO 11
FORREST
(entrüstet)
Wir können diese Bedingungen doch
nicht aktzeptieren!
SAMUELS
(wütend)
Verdammt noch mal, sehen Sie doch
ein, dass wir das müssen.
FORREST
Das...
(wird von Samuels
unterbrochen)
SAMUELS
Jetzt seien Sie mal einen Moment
lang still.
(beat)
Die Schweinsnasen haben uns an
unseren eigenen Worten gepackt.
Wenn wir Tos als Beweis für Caylons
Unschuld präsentieren, ist es ihr
gutes Recht, diesen Beweis zu
behalten. Wenn wir umgekehrt die
Informationen, die Tos besitzt,
haben wollen, können wir nichts für
Caylon tun. Natürlich ist das ein
Kuhhandel, aber die Tellariten
hätten auch fordern können, beide
als Gefangene zu behalten. Und wenn
wir jetzt nicht darauf eingehen,
können wir die Tellariten als
Verbündete abschreiben und das
können wir uns einfach nicht
leisten. Wir können froh sein, noch
so gut bei wegzukommen. Sie können
auch nichts daran änderen, dass
deren Kriegsunterstützung ist mehr
Wert ist als Tos und Caylon.
FORREST
Wir können aber keinen von Beiden
zurücklassen. Die Informationen von
Tos könnten Kriegsentscheidend sein
und Caylon, abgesehen davon, dass
er hier zum Tode verurteilt werden
wird, könnte vielleicht auch
Informationen über die Romulaner
liefern. Aber was mit ihm passiert
scheint Sie ja nicht zu
interessieren.
(beat)
Wir wissen doch, was im
Hauptquartier passiert ist. Wenn
Tos Caylon wirklich helfen konnte,
dann ist er unschuldig. Er ist ein
guter Captain und die brauchen wir
momentan wirklich dringend.
SAMUELS
Sofern Caylon tatsächlich wieder
der Alte ist. Da sollten Sie sich
nicht zu sicher sein.
FORREST
Ich kenne Frederick Caylon. Er ist
ein starker Mann, und wenn jemand
das durchstehen kann, dann er. Er
hat viel für die Flotte und die
Erde geleistet, wir sind
verpflichtet ihm dafür zu helfen.
SAMUELS
Nun gut, Sie kriegen Ihren Mann.
Aber passen Sie auf, dass Sie sich
an ihm nicht die Hände verbrennen.
CUT TO:
12 INT. ANTARES - BRÜCKE 12
Müller steht entsetzt vor dem Stuhl des Captains, um sie
herum die übliche Brückencrew an ihren Konsolen.
Sie starrt auf den Hauptschirm, auf dem wir nach einem...
KAMERASCHWENK
...das Gesicht von Admiral Forrest erkennen.
MÜLLER
Auf was haben wir uns da
eingelassen?
FORREST (O.S.)
Sie wissen, was man über
Kompromisse sagt.
Sie sind dann gut, wenn alle Seiten
unzufrieden sind.
MÜLLER
(nicht zum Spaßen
aufgelegt)
Was machen wir nun?
FORREST
Ich habe die Tellariten überredet,
die Antares und ihr
Schwesterschiff, die Skorpion,
hierher durchzulassen. Beide
Schiffe sollen uns abholen.
MÜLLER
Warum zwei Schiffe, Sir?
FORREST
Es ist sicherer, wir verteilen uns
auf zwei Schiffe. Dieses Fiasko
hier reicht mir. Wir müssen den
Romulanern nicht noch Gelegenheit
geben den Präsident der Erde, den
Chefbotschafter der Erde, den
Befehlshaber der Flotte und ihren
enttarnten Schläfer auf einen
Schlag zu eliminieren. Caylon und
Samuels werden auf der Skorpion
untergebracht werden, der Präsident
und ich werden auf der Antares
reisen.
Müller dreht ihren Kopf zu allen Seiten und schaut in die
unruhigen Gesichter von 'ihrer', nein Caylons Crew.
MÜLLER
Sollte Caylon nicht auf seinem
Schiff sein?
FORREST
Ehrlich gesagt denke ich, dass es
so besser für alle ist. Wir müssen
erst eine Menge klären.
MÜLLER
Aber wie, wenn Tos in Gewahrsam der
Tellariten bleibt? Wie soll er so
Caylons Unschuld beweisen, wie sie
gesagt haben?
FORREST
Die Tellariten haben versprochen,
alle Informationen, die Tos Preis
gibt unverzüglich an uns
weiterzugeben.
Ich habe zwar meine Bedenken, was
die unter "unverzüglich" verstehen,
aber das steht nicht in unserer
Macht. Auf der Erde wird sich ein
Untersuchungsausschuss mit Caylon
befassen müssen, mehr kann ich noch
nicht sagen.
Müller blickt erneut um sich, und die Mienen 'ihrer' Crew
sind noch eisiger geworden, seit sie von Caylons
Zukunftsaussichten gehört haben. Müller richtet ihren Blick
wieder auf Forrest, weiß aber nichts zu erwidern.
FORREST
Nur noch eins, Captain Müller. Es
bleibt fürs Erste ihr Schiff. Ich
weiß, Sie geben Ihr Bestes und
schaffen das, sonst hätte ich Sie
nicht ernannt. Halten Sie sich
einfach an die Befehle. Ich wollte
Ihnen das nur noch sagen.
DISSOLVE TO:
13 EXT. WELTRAUM - ORBIT ÜBER TELLAR 13
Wir sehen zwei sehr identisch aussehende
Sternenflottenschiffe im Orbit über Tellar. Die beiden Raumer
kreisen allerdings nicht unbeobachtet um den Himmelskörper,
die gesamte tellaritische Flotte scheint in geringer
Entfernung wie Katzen auf der Lauer zu liegen.
CUT TO:
14 INT. ANTARES - BRÜCKE 14
Wie zuvor.
MESTRAL
Transport im Gange.
(beat)
Ensign Raimes bestätigt, dass
Botschafter Samuels und Präsident
Hayden an Board sind.
BEEM
(laut denkend)
Die Schweinsnasen haben also ihr
Versprechen gehalten.
MÜLLER
Nun gut, wir haben hier nichts mehr
verloren. Torlan, geben Sie der
Skorpion Bescheid; Tschernovsky,
setzen Sie einen Kurs Richtung
Erde, Warp 4.
Torlan betätigt einen Schalter an seiner Konsole und zieht
darauf sein Headset über den Kopf. Es scheint als würden
seine Fühler die Metallbügel nicht gerne mögen, da sie
anfangen auszuschlagen.
TORLAN
(in sein Headset)
Hier ist die S.S. Antares an S.S.
Skorpion, Samuels und der Präsident
sind sicher an Board. Unser
Rufzeichen lautet nun Starfleet
One.
SKORPION-OFFIZIER (V.O.)
(über Lautsprecher)
Bestätigt, Starfleet One. Admiral
Forrest und Caylon sind ebenfalls
sicher an Board.
TORLAN
Sie können nun Kurs Richtung Erde
mit Warp 4 setzen.
Damit beendet Torlan die Verbindung und setzt die Kopfhörer
wieder ab. Wir spüren nun die Beschleunigung des Schiffes auf
Warp, die Darius ausgelöst hat.
Das Schiff fliegt ohne Zutun der Crew vor sich hin, und den
Offizieren bleibt nur das Zusehen übrig. Wir beobachten die
Leute einige Zeit in ihrer Lethargie, allerdings scheint
niemand auf der Brücke zufrieden mit der Situation zu sein.
Trübsal hängt als dunkles Band über allen Gesichtern.
Tschernovsky unterbricht als Erster das unbehagliche
Schweigen.
TSCHERNOVSKY
Das kann doch alles nicht wahr
sein.
Der Ensign sieht sich um und merkt, dass die Anderen ihm
nicht zu folgen scheinen.
TSCHERNOVSKY
Verzeihung...
MÜLLER
Ist in Ordnung, Darius. Wir sind
alle fertig. Das Schiff kann
vorerst alleine fliegen. Ich würde
sagen, sie dürfen alle eine Pause
einlegen und sich erholen.
Tschernovsky steht auf und entfernt sich von seiner Konsole.
Bevor er in den Turbolift steigt, sieht er sich noch einmal
um und blickt Beem, Torlan und Mestral hoffnungsvoll an.
Beem und Torlan verstehen seinen Wunsch und stehen ebenfalls
auf um ihn zu begleiten.
BEEM
Ich habe wahnsinnigen Kohldampf,
ich könnte ein ganzes Schwein
verdrücken.
Die anderen starren ihn überrascht an, aber James ignoriert
die Blicke konsequent.
BEEM
Schauen wir mal, was der Chefkoch
noch auf der Pfanne hat.
DISSOLVE TO:
15 INT. ANTARES - MESSE 15
James, Darius und Torlan haben an einem Tisch Platz genommen
und verpeisen, was die Tabletts vor ihnen hergeben. Im
Hintergrund sehen wir Kendall einige Tische entfernt
ebenfalls sein Essen einnehmen. Bei Tschernovsky scheint der
Appetit jedoch verflogen zu sein, da seine Reste nicht
weniger werden. Beem isst dagegen in einem Tempo, das über
die Grenzen guter Manieren hinausgeht.
TSCHERNOVSKY
Wisst ihr, was ich mich die ganze
Zeit frage?
BEEM
Sagen Sie es uns schon.
TSCHERNOVSKY
Warum wurde Caylon auf die Skorpion
gebracht, und nicht zu uns? Wir
sollten doch das Recht haben, zu
erfahren, wie es unserem Captain
geht.
BEEM
Admiral Forrest hält es für besser.
(beat)
Und momentan erwartet Müller, dass
wir sie als unseren Captain
ansehen.
TSCHERNOVSKY
Natürlich, das hat auch nichts mit
Müller zu tun. Aber ich kann das
trotzdem nicht ganz nachvollziehen.
Wenn jemand sagen kann, ob der
Captain geheilt ist, dann doch wohl
seine Crew.
TORLAN
Vermutlich befürchtet der Admiral,
dass uns Caylon ganz im Gegenteil
leichter an der Nase herumführen
kann, wie schon die letzten Monate.
TSCHERNOVSKY
An der Nase herumführen? Wie hätten
wir etwas ahnen sollen? Die
Romulaner haben sich doch größte
Mühe gegeben, dass nichts auffällt.
BEEM
Das ganz bestimmt. Aber haben Sie
noch nicht darüber nachgedacht, ob
wir nicht doch etwas hätten merken
können? Ob wir nicht vielleicht
sogar etwas hätten merken müssen?
Die Romulaner haben ausgenutzt,
dass wir dem Captain unsere Treue
geschworen haben, sie haben unser
Vertrauen gegen uns benutzt! Waren
wir zu gutgläubig? Die Gefahr stand
direkt neben uns, und ich als
Sicherheitsoffizier habe nichts
bemerkt. Woher sollen wir noch
wissen, wem wir vertrauen können?
Es ist doch so: Jeder in der Flotte
könnte ein Schläfer sein.
Kendall scheint schon seit kurzer Zeit dem Gespräch der Drei
mehr Aufmerksamkeit zu schenken als seiner Mahlzeit. Nun
steht der Chefingenieur auf und nähert sich dem Tisch.
TORLAN
Das ist vermutlich genau das, was
die erreichen wollen; dass wir uns
gegenseitig verdächtigen.
Kendall steht nun direkt neben Torlan und mischt sich in die
Unterhaltung ein.
KENDALL
Ich habe das Gespräch mithören
können.
(beat;zu Beem)
Trauen Sie dem Captain nicht mehr,
Lieutenant?
BEEM
Ich würde es gerne. Ich weiß aber
nicht, ob ich es noch kann. Ich
traue Osbourne und Tos jedenfalls
keinen Millimeter, deshalb bleibe
ich lieber skeptisch.
KENDALL
Caylon braucht unser Vertrauen
jetzt besonders! Wenn er sich auf
der Erde einem
Untersuchungsausschuss stellen
muss, dann wird er Fürsprecher
brauchen, sonst hat er gar keine
Chance. Wenn auch nur die geringste
Möglichkeit besteht, dass er noch
der Alte ist, dann braucht er die
Hilfe seiner Kameraden, die zu ihm
halten.
BEEM
Ich will den alten Caylon genauso
gerne wieder haben wie ihr. Aber er
stand unter der Kontrolle der
Romulaner und er ist einfach ein
Sicherheitsrisiko, solange wir
nicht wissen, ob er vollständig
deprogrammiert werden konnte.
Vielleicht sollte das wirklich
lieber ein objektiver
Untersuchungsausschuss feststellen,
bevor wir uns gutgläubig ans Messer
liefern.
KENDALL
Jeder Mensch hat eine zweite Chance
verdient, und Caylon kann nichts
dafür, was ihm die Romulaner
angetan haben.
BEEM
Was wird das denn bitte? Haben Sie
plötzlich einen Sinn für
Kameradschaft entwickelt? So eine
soziale Ader kennt man von Ihnen
gar nicht.
KENDALL
Caylon hat mir das Leben gerettet.
Ich bin ihm dankbar und jetzt kann
ich mich revangieren.
BEEM
Ach, gehts Ihnen nur darum, eine
Schuld zu begleichen?
KENDALL
Nein! Diesmal geht es wirklich um
Caylon. Leute, wir reden von
Captain Frederick Caylon! Wo wären
wir heute ohne ihn? Wenn er nicht
gewesen wäre, würden wir heute doch
wohl kaum noch hier stehen. Wieviel
hat er für uns getan?
TORLAN
Eine Menge. Ohne ihn würde ich
heute noch als Verräter auf meiner
Welt gelten. Dank seiner Hilfe
wurde mein Haus von seinem
unrechtmäßigen Regenten befreit.
TSCHERNOVSKY
Kendall hat ausnahmsweise Recht...
KENDALL
Ausnahmsweise?
TSCHERNOVSKY
Ich verdanke Caylons Verständnis,
dass ich überhaupt noch in der
Sternenflotte bin.
(beat)
James, was ist mit Ihnen? Der
Captain hatte doch mehr als einmal
Nachsicht mit Ihnen.
BEEM
Das hatte er. Sie wissen, wie das
bei den MACOs ist.
TSCHERNOVSKY
Semper Fi? Ich habe geahnt, dass
Sie das sagen würden.
BEEM
(zunehmende Verzweiflung)
'Für immer treu'. Ich will ihm ja
helfen. Ich will Caylon ebenfalls
zurück, aber wir sind der
Sicherheit der Flotte immernoch
mehr verpflichtet als ihm. Wer sagt
uns, dass wir unser Vertrauen zu
Recht investieren?
KENDALL
Niemand, aber dann hätten die
Romulaner das erreicht, was sie
wollten. Können Sie das zulassen?
TORLAN
Uns Andorianern bedeutet die
Familie sehr viel, und Caylon
gehört für uns doch zur Familie.
KENDALL
Genau. Und er wird nie wieder
zurückkehren, wenn wir jetzt nicht
auf seiner Seite stehen. Vielleicht
irren wir uns, aber ich bin bereit
einen Fehler zu machen.
TORLAN
Jim?
TSCHERNOVSKY
Etwas Risiko!
BEEM
Gut, ich bin dabei. Ich möchte ihn
ja genauso wenig im Stich lassen.
Ich hoffe nur, dass wir das nicht
bereuen werden.
(beat)
Aber was wollen wir genau für
Caylon tun?
KENDALL
Wir müssen irgendwie ein gutes Wort
bei Admiral Forrest und dem
Präsidenten einlegen.
TSCHERNOVSKY
Wir sollten aber wohl erst mit
'Captain' Müller sprechen.
KENDALL
(seine Abneigung gegen
Müller ausdrückend)
Warum das, damit Sie uns das wieder
ausreden kann?
BEEM
Nein, Darius hat Recht. Es würde
nicht gut aussehen, wenn wir
Müllers Authorität untergraben
würden - damit würden wir niemandem
einen Gefallen tun.
DISSOLVE TO:
16 INT. ANTARES - BRÜCKE 16
Wir sehen die bekannte Männermeute gemeinsam aus dem
Turbolift steigen und zielstrebig auf den Bereitschaftsraum
des Captains zugehen, in dem sich Müller befinden muss, da
zur Zeit der Captain's Chair leer ist und nur Mestral, Mendez
und Ensign Yana Ostrowski an der Steuerkonsole anwesend sind.
CUT TO:
17 INT. ANTARES - BEREITSCHAFTSRAUM 17
Wir sehen Müller in ihrem neuen Bereitschaftsraum, allerdings
erinnern hier noch die komplette Einrichtung an Caylon.
Müller scheint sich nicht zu trauen, etwas zu verändern. Doch
die neue Kommandantin sitzt nicht alleine in dem Raum, ihr
gegenüber hat Fernandez Platz genommen und beide unterhalten
sich. Wir steigen direkt in das Gespräch ein.
MÜLLER
Verstehen Sie, ich weiß einfach
nicht, wie ich mit den ganzen
Sachen fertig werden soll. Ich habe
nicht mit so viel Problemen
gerechnet.
FERNANDEZ
Nicole, wer hat schon mit all dem
gerechnet? Sie machen ihre Aufgabe
bisher gut und Selbstzweifel sind
als Captain durchaus erlaubt.
Keiner erwartet von Ihnen Wunder.
Sie müssen nur versuchen, die Crew
zusammenzuhalten. Sie wissen, von
was für einem Haufen wir reden,
aber wenn die Leute
zusammenarbeiten, können wir alles
meistern.
In diesem Moment schrillt der Türsummer auf, und beide Damen
sind Angesichts der Störung überrascht.
MÜLLER
(mit einem leichten
lächeln; mehr an
Fernandez als an den
Besucher gerichtet)
Ja...
Die Tür gleitet nun zur Seite und die bekannte Männerrunde
strömt herein.
KENDALL
Wir würden gerne reden...
Beem, Tschernovsky und Torlan sind etwas überrascht über
Müllers Besuch, doch Kendall hat seine Worte bereits
überstürzend über den Kopf des Councellors hinweggesprochen.
FERNANDEZ
Na wie gut, dass ich hier bin, denn
das ist ja mal etwas ganz Neues.
Beem und Fernandez werfen sich ihre üblichen Blicke zu, die
eine äußerst besondere Spannung zwischen beiden ausdrückt.
BEEM
Eigentlich wollten wir mit dem
Captain sprechen, nicht mit Ihnen.
MÜLLER
Wenn es ihnen Recht ist, darf der
Councellor gerne zuhören.
(beat)
Worum geht es denn?
BEEM
Wir wollten mit Ihnen über Caylon
sprechen.
Etwas, wie Müllers wunder Punkt, muss bei diesem Thema
getroffen worden sein, denn Müllers frischer Funken
Zuversicht erlischt ganz plötzlich wieder.
MÜLLER
Hm, gut. Vielleicht gehen wir dazu
lieber in den Konferenzraum, hier
ist es etwas eng.
CUT TO:
18 INT. ANTARES - BRÜCKE 18
Die ganze Gruppe kommt aus dem Bereitschaftsraum und
schreitet Richtung Konferenzraum. Müller bleibt als einzigste
kurz stehen und wendet sich an Mestral.
MÜLLER
(zu Mestral)
Sie sollten auch mitkommen,
Mestral.
CUT TO:
19 INT. ANTARES - KONFERENZRAUM 19
Die Führungsoffiziere haben sich nun endlich versammelt und
es bricht auch sofort eine rege Diskussion los.
BEEM
Wir denken, es wäre das Beste für
Caylon, wenn Sie beim Admiral und
beim Präsident als Captain im Namen
der Crew ein gutes Wort für ihn
einlegen würden.
MÜLLER
Meinen Sie nicht, dass das den
Untersuchungsausschuss kaum
beeinflussen dürfte?
TSCHERNOVSKY
Es ist besser, es versucht zu
haben, selbst wenn es nichts
bringt, als nichts getan zu haben.
MÜLLER
Wenn wir schon bei diesem Thema
sind, sollten wir uns die Zeit
nehmen, es richtig zu besprechen.
(beat)
Councellor, wie schätzen Sie
überhaupt Freds Zustand ein?
Halten Sie eine vollständige
Deprogrammierung für möglich?
FERNANDEZ
Für möglich bestimmt, aber ob es
der Exekutive wirklich gelungen
ist, seinen Verstand komplett zu
säubern, ist schwer zu sagen.
Caylon dürfte jetzt auf alle Fälle
in einem psychisch instabilen
Zustand sein.
TSCHERNOVSKY
Deshalb sollte er wissen, dass
seine Crew noch an ihn glaubt und
wir auf ihn warten.
FERNANDEZ
Das könnte ihm sicher helfen.
MESTRAL
Mir fällt es zwar schwer,
menschliche Emotionen nachzufühlen,
aber ich würde ebenfalls jederzeit
helfen, damit Caylon zu uns
zurückkehren kann. Ohne ihn ist
es...unbefriedigend.
Müller wirkt sehr betrübt und scheint in traurige
Erinnerungen zu versinken.
FERNANDEZ
(besorgt)
Nicole?
MÜLLER
(nach einem tiefen
Seufzer)
Ich will ganz ehrlich sein. Ich
habe einfach Angst, dass Caylon
womöglich nicht mehr der Mann ist,
der er einmal war, und auch nie
wieder der selbe sein wird.
(beat; zu sich)
Der Mann, den ich geliebt habe.
FERNANDEZ
Das verstehen wir. Aber man kann
wohl sagen, dass niemand von uns
mehr derselbe ist, der er vor dem
Krieg war.
Alle in der Runde nicken langsam in bedächtiger Bestätigung.
FERNANDEZ
Wir alle verändern uns durch die
Erlebnisse, die uns wiederfahren.
Damit müssen wir uns abfinden und
die Person als die schätzen, die
sie ist.
KENDALL
Die endgültige Entscheidung trifft
eh der Untersuchungsausschuss. Aber
wir haben zumindest alles getan,
was wir konnten.
MÜLLER
Gut, ich werde mit Forrest und
Hayden sprechen. Ich werde ihnen
sagen, dass wir alle an Caylon
glauben.
DISSOLVE TO:
20 INT. KORRIDOR EINES SCHIFFES DER ANTARES-KLASSE 20
Caylon läuft durch einen typisch geformten Korridor, wie er
auf der Antares und ihren Schwesterschiffen anzutreffen ist.
Am Ende des Korridors befindet sich eine Tür, auf die der
Captain zielstrebig zuschreitet. Er betritt den
dahinterliegenden Raum, der sich allerdings sicher nicht auf
der Skorpion befinden kann: Councellor MacKenzie liegt tot
über eine Konsole gestreckt. Caylon springt sofort zu Ihr.
CAYLON
Was hab ich getan?
Caylon nimmt MacKenzie in den Arm, zieht sie von der Konsole
auf den Boden und versucht ihr Erste-Hilfe zu geben.
CAYLON
Mac, bitte, ich wollte das nicht!
Plötzlich öffnet MacKenzie ihre Augen und sagt mit weicher,
tröstender Stimme:
MACKENZIE
Ich weiß. Der Weg ist das Ziel,
Frederick.
Eine weitere, männliche Stimme dringt aus dem Off.
STIMME (V.O.)
Wir sind Zuhause.
Der Captain schreckt auf und erwacht...
CUT TO:
21 INT. SKORPION - GEFÄNGNISZELLE 21
...in der Gefängniszelle der Skorpion, in der er auch
eingeschlafen ist.
Vor dem Glasgitter steht ein Offizier der Skorpion, mit der
gleichen Stimme, die wir aus dem Off kennen.
OFFIZIER
Wir sind Zuhause. Die Skorpion ist
in einem Standard-Orbit über der
Erde.
CAYLON
Es fühlt sich nicht wie Zuhause an.
Der Offizier zuckt nur mit den Achseln und verlässt den Raum.
CAYLON
Ein australisches Bier würde jetzt
Wunder wirken.
Jetzt tritt ein anderer Mann näher, der sich bisher an der
Seite gehalten hat: Samuels.
SAMUELS
Guten Tag, Captain. Ich wollte Sie
darüber informieren, dass Tos trotz
der tellaritischen
Überzeugunsmethode dabei geblieben
ist, dass er sie seiner Ansicht
nach vollständig deprogrammiert
hat.
CAYLON
Ich kann mir gut vorstellen, was
sich die Tellariten unter
Überzeugungsmethoden vorstellen.
SAMUELS
Machen Sie sich darüber lieber
keinen Kopf. Wir mischen uns da
nicht mehr ein.
(beat)
Allerdings will das Flottenkommando
vor dem Untersuchungsausschuss noch
ein unabhängiges Gutachten über den
Zustand in ihrem Kopf.
CAYLON
Und wie soll das gehen?
SAMUELS
Sie werden nicht begeistert sein...
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
FADE IN:
22 INT. SKORPION - UNTERSUCHUNGSRAUM 22
Neben Caylon sind in diesem größeren Raum Forrest, Samuels
und Botschafter Soval anwesend. Der Captain sitzt in einem
Untersuchungsstuhl, neben ihm sitzt Soval auf einem zweiten
Stuhl genau so, dass er Caylons rechte Gesichtshälfte gut mit
seiner rechten Hand greifen kann. Neben den beiden steht
Samuels; Forrest hält sich etwas zurück.
SAMUELS
Soval wird jetzt die
Gedankenverschmelzung beginnen und
nach Resten ihrer Programmierung
suchen.
Caylon verhält sich passiv und wartet einfach, bis es vorbei
ist.
Soval legt nun seine Hand auf Caylons rechte Gesichtshälfte
und spricht einige traditionelle vulkanische Ritualworte.
Das Bild verschwimmt nun...
FADE TO:
23 I/E. MONTAGE 23
Wir sehen den tötlichen Schuss auf den tellaritischen
Außenminister, und wie das Leben in einem qualvollen Stöhnen
aus ihm weicht, während er in sich zusammensackt.
SOVAL
Caylon, ich möchte jetzt, dass Sie
mir zuhören.
Kaum ist dieses Bild verblasst, blickt uns eine verkohlte und
entstellte Gestalt an, die früher einmal als Botschafter
Berengsby erkennbar gewesen wäre, in diesem Zustand
allerdings mehr einer Ausgeburt der Hölle gleicht.
SOVAL
(hektischer)
Caylon, fokussieren Sie ihren
Geist.
Als Nächstes erscheint uns eine Gruppe Andorianer, neben
ihnen Berengsby in besseren Zeiten. Alle befinden sich in dem
Konferenzgebäude, dass vor gut einem Jahr explodiert ist, und
genau das müssen wir nun in quälend langsamer Zeit
beobachten.
SOVAL
(die Kontrolle verlierend)
Caylon, hören Sie.
Sengende Hitze treibt sich der Gruppe entgegen und lässt alle
peinerfüllt brüllen, von der Explosionswucht weggeschleuderte
Trümmer zerschmettern die Oberkörper zweier Andorianer, bis
alles in einem überschäumenden Schwall aus Schmerz verstummt.
CUT TO:
24 INT. SKORPION - UNTERSUCHUNGSRAUM 24
Soval zuckt geradezu erschreckt zurück und reißt die Augen
auf, Caylon bleibt jedoch gelähmt und abwesend liegend.
Forrest und Samuels sind natürlich überrascht und gehen
sofort auf den Botschafter zu.
FORREST
(leicht entsetzt)
Alles in Ordnung, Boschafter?
SOVAL
Ja, es geht wieder.
SAMUELS
Was ist passiert? Ist die
Programmierung dafür
verantwortlich?
SOVAL
Nein, ich konnte bisher kein
Anzeichen für eine noch vorhandene
Programmierung der Romulaner
entdecken. Das einzige, was ich
gesehen habe, waren schreckliche
und abstoßende Bilder.
FORREST
Und warum die Unterbrechung? Ist
Caylons Bewusstlosigkeit
beabsichtigt?
SOVAL
Ich entschuldige mich dafür,
Admiral. Ihm geht es gut, ich muss
die Verbindung nur wieder
aufnehmen. Die Verschmelzung
zwischen einem Menschen und einem
Vulkanier ist viel komplizierter
und anstrengender als zwischen
Angehörigen meines Volkes. Und
Caylons Geist verhält sich
besonders irrational, er sieht
unentwegt die Gräueltaten, die er
begangen hat, vollkommen
durcheinander. Ein Vulkanier ist
soviele Emotionen und Chaos nicht
gewohnt, ich habe einfach die
Kontrolle verloren.
FORREST
Das verstehen wir, Soval.
SOVAL
Ich muss mich trotzdem stärker
konzentrieren. Menschliche
Emotionen sind für uns oft
unverständlich, aber diese
Intensität von Caylons Gefühlen ist
erdrückend. Es ist schwer zu
beschreiben zu können, aber ich
denke, ihr würdet es "Reue" nennen.
FORREST
Wir danken Ihnen für ihre Mühe
Soval und muten Ihnen das nicht
gerne zu, aber wir müssen wissen,
wie es um seine Programmierung
steht.
SOVAL
Natürlich. Ich werde versuchen
weiter vorzudringen.
Soval legt seine Hände wieder über Caylons Schläfe und
Gesicht.
DISSOLVE TO:
25 I/E. CAYLONS POV 25
SOVAL
(sich scheinbar
entfernend)
Caylon...
Wir sind wieder in Caylons Geist, als Soval gerade zu
verblassen scheint und auf einmal gänzlich seinem Bewusstsein
entschwindet.
Das Bild wechselt nun erneut und wir sehen MacKenzie mit
qualvoller Miene auf der Konsole hängen. Caylon will sie
erneut greifen und ihr helfen, doch als er sie berührt,
bewegt sich Macs Körper plötzlich ohne sein Zutun. Caylon
weicht einen Schritt zurück, aber die Vision der Councellor
dreht sich zu ihm und blickt ihn mit dem unschuldigen Blick
der Erlösung an.
CAYLON
Es tut mir wirklich leid,
MacKenzie. Ich wünschte, ich hätte
etwas dagegen tun können.
MACKENZIE
Ich weiß.
CAYLON
Wenn ich die Kontrolle gehabt
hätte, ich hätte lieber mich
umgebracht, als Sie und die anderen
Opfer meiner Taten. Können Sie mir
vergeben??
MACKENZIE
Ich kann Ihnen nicht vergeben.
(beat)
Sie suchen Absolution für ihre
Taten. Da, wo ich jetzt bin, kann
ich ihnen nicht mehr böse sein,
aber von dort kann ich ihnen auch
nicht vergeben. Es spielt dort
keine Rolle mehr. Finden Sie
diejenigen, die ihnen vergeben
können. Der Weg ist das Ziel.
Caylon versteht nicht ganz, was ihm die Councellor damit
sagen will, doch kaum dass er antworten will, verblasst
Danielle vor seinem inneren Auge.
Zur gleichen Zeit taucht die monotone Stimme Sovals wieder
auf.
CAYLON
Ich verstehe Sie nicht.
SOVAL
Caylon, fassen Sie sich. Dies ist
nicht real. Wen verstehen Sie
nicht?
CAYLON
Mich.
DISSOLVE TO:
26 INT. SKORPION - UNTERSUCHUNGSRAUM - SPÄTER 26
Die Prozedur scheint nun beendet zu sein, denn Caylon wird
von einem Sicherheitsoffizier der Skorpion weggebracht. Der
Captain wirkt immer noch passiv und lethargisch.
Soval, völlig erschöpft, tritt zu Admiral Forrest und
Samuels.
FORREST
Ich hoffe Sie entschuldigen, dass
wir Sie darum bitten mussten,
Botschafter.
SOVAL
Es war absolut nötig und die Logik
hat mich dazu verpflichtet dies für
sie zu tun, egal wie schlimm die
Eindrücke gewesen sind. Es hat mich
auch erneut gelehrt, wie
verschiedenen unsere Spezies trotz
ihrer äußerlichen Ähnlichkeiten
sind. Wie kann ein Mensch solch
starke Emotionen - Reue, wie sie
sagen - auf Dauer ertragen?
FORREST
Ehrlich gesagt, kann ich ihnen
diese Frage nicht beantworten,
Soval. Vielleicht können wir es
auch nicht?
(beat)
Wir danken Ihnen auf jedenfall
vielmals.
SAMUELS
Haben Sie denn noch Reste einer
Programmierung finden können?
SOVAL
Ich habe keine weiteren Spuren
entdecken können.
FORREST
(mit Erleichterung)
Das ist gut.
SAMUELS
Konnten Sie etwas anderes
Nützliches für uns finden?
SOVAL
Nein, es sind fast keine
Erinnerungen mehr an die
Programmierung verhanden, und
dementsprechend auch keine
Informationen über die Romulaner.
SAMUELS
Das ist ärgerlich.
FORREST
Wir sollten froh sein, dass es
Caylon überhaupt gut geht.
SAMUELS
Es wäre allerdings hilfreicher
gewesen, wenn er uns Informationen
über die Romulaner hätte geben
können. Wir müssen immer noch einen
Krieg gewinnen, mit oder ohne ihn.
DISSOLVE TO:
27 INT. ANWALTSBÜRO 27
Wir befinden uns nun in einem Anwaltsbüro, was unschwer an
dem Haward-Diplom an der Wand und den zahlreichen
Gesetzbüchern in den Regalen zu erkennen ist.
William Shorell, Anwalt der Flotte, läuft mit einer dicken
Akte in der Hand durch den Raum, als sich die Türe öffnet und
Captain Caylon in Begleitung eines Sicherheitsoffiziers
hereingeführt wird. Der Wachmann bleibt vor der Tür stehen,
Caylon schreitet in den Raum vor und wird von Shorell mit der
übrigen, freien Hand auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch
gewiesen.
SHORELL
Guten Tag, Captain Caylon. Ich bin
William Shorell, ihr Verteidiger
vor dem Untersuchungsausschuss.
Shorell läuft weiter im Kreis um seinen neuen Klientel herum
und studiert die Akte.
SHORELL
Ich muss sagen, ihr Fall ist
wirklich außergewöhnlich.
CAYLON
Oh, danke, das ist genau das, was
ich hören wollte.
SHORELL
Verzeihen Sie.
(beat)
Ich schätze ihre Chancen allerdings
gut ein. Tos ist überzeugt, die
Programmierung vollständig entfernt
zu haben, dies bestätigen auch die
Tellariten. Das Gutachten von Soval
verzeichnet ebenfalls keine Reste
der Programmierung.
(beat)
Ich habe bereits mit dem
Vorsitzenden des Ausschusses
gesprochen. Er aktzeptiert die
Beweise als gewichtige Argumente
für Sie.
Wir müssen Ihm und dem Rest des
Gremiums nur noch glaubhaft machen,
dass Sie im Vollbesitz ihrer
geistigen Kräfte sind und kein
Sicherheitsrisiko darstellen, dann
können wir sicher mit einem
Freispruch rechnen.
CAYLON
Klingt, als wäre es ihrer Ansicht
nach ein Kinderspiel.
SHORELL
Glauben Sie mir, so herausragend
ihre Geschichte ist, ich habe
während meiner Zeit als
Kanzleianwalt ganz andere Fälle
freigeboxt.
In Caylons Zügen will trotz der guten Aussichten keine rechte
Begeisterung aufkeimen.
SHORELL
Glauben Sie mir, alles wird gut
werden.
CAYLON
Das müssen wir wohl abwarten.
DISSOLVE TO:
28 INT. AUSSCHUSS-TAGUNGSRAUM 28
In diesem großzügigen Verhandlungssaal sehen wir in der Front
eine fünf-köpfige Richtergruppe, die ihre Wichtigkeit durch
ihre ausgeschmückten Sternenflottenuniformen des Advocat
Corps zur Schau stellen. Ihnen gegenüber befindet sich die
Anklagebank. Im abgetrennnten hinteren Bereich sind einige
Bänke zu finden, auf denen aber nur Samuels, Forrest, Müller
und Beem sitzen.
Müller und Beem tuscheln miteinander so leise wie es geht.
BEEM
Sie hätten mehr Leute von der Crew
zulassen sollen.
MÜLLER
Ich gebe Ihnen recht. Aber es ist
eine geheime Verhandlung, die Sache
soll ja nicht vor Öffentlichkeit
breit getreten werden. Das ist ja
letztendlich auch in Caylons
Interesse. Darum ist es wohl gut,
dass sie lieber nur den Captain und
den ersten Offizier zugelassen
haben.
BEEM
Mag sein.
Caylon und sein Verteidiger betreten nun den Raum und
schreiten zu dem Tisch des Angeklagten, an dem sie Platz
nehmen.
Der leitende Richter erhebt sich und eröffnet die
Verhandlung, wobei er durch seine reine Bewegung für Ruhe
sorgt. Mit ihm erheben sich alle anwesenden Personen.
RICHTER
Hiermit erkläre ich die Verhandlung
gegen Captain Frederick Caylon,
Dienstnummer 73-19-69-38-91-74, für
eröffnet.
Der Richter setzt sich wieder nieder und wieder folgen ihm
alle Anwesenden stillschweigend.
RICHTER
Sind der Name und die Dienstnummer
korrekt?
CAYLON
Natürlich, oder haben sie jemand
anderen erwartet?
Caylons Verteidiger stößt ihn mit einem ordentlichen
Nachdruck in die Seite.
RICHTER
Bitte benehmen Sie sich.
(beat)
Wie lautet ihre Adresse?
CAYLON
USS Skorpion, D-DECK,
Arrestbereich, hintereste Zelle.
(beat; auf die
ungehaltenen Blicke
reagierend)
Vermutlich wollten Sie eher hören,
Queen Elizabeth Lane 30, Sidnay,
Australien.
RICHTER
Captain, Sie werden beschuldigt den
tellaritischen Außenminister
ermordet zu haben.
(beat;in einen weicheren
Ton verfallend)
Ich sehe schon, die Behauptungen,
dass Sie etwas gegen Formalitäten
hätten, sind nicht aus der Luft
gegriffen. Lassen Sie mich ein paar
inoffizielle Worte sagen.
Die Beweise, die man mir bisher
vorgelegt hat, zeigen recht
deutlich, dass Sie zu keiner Zeit
Kontrolle über sich hatten und
daher unschuldig sind. Wir sind
bereit, diese Tatsache zu ihren
Gunsten zu aktzeptieren, wenn Sie
kooperieren. Wir müssen erfahren,
wie das passieren konnte und wie
wir die Programmierung unserer
Männer in Zukunft verhindern
können. Daran sind wir mehr
interessiert als an ihrer
Bestrafung. Ich kann aber nicht
völlig aufs Protokoll verzichten,
aber wir werden die Beweisaufnahme
etwas kürzen.
(beat)
Zurück zum Protokoll: Auf was
plädieren Sie, schuldig oder nicht
schuldig?
CAYLON
(eisern und überzeugt)
Schuldig.
Entgeisterung bricht los, Müller will spontan aufstehen, doch
Forrest und Samuels halten sie nach einer längeren
schockierten Reaktionspause zurück.
MÜLLER
Captain???
Caylons Verteidiger ist vollkommen entsetzt, fasst sich erst
an den Kopf, packt dann seinen Klienten an der Seite und
redet eindringlich auf ihn ein. Eigentlich sollte er mit ihm
flüstern, aber Shorell ist so aufgebracht, dass er mehr als
deutlich zu verstehen ist.
SHORELL
Sind Sie noch ganz gescheit? Die
waren doch kurz davor sie frei zu
lassen! Wir hatten doch die Taktik
besprochen und das war kein guter
Beweis, dass ihr geistiger Zustand
stabil ist.
CAYLON
Ich bin schuldig, die Leute sind
meinetwegen tot und dafür bin ich
unweigerlich zu bestrafen. Ich
hätte mich irgendwie aufhalten
sollen.
Auch der Richter ist entsetzt, doch er kann sich schnell
wieder fangen und pocht mit seinem Hammer für Ruhe und
Ordnung.
RICHTER
Ruhe! Beherrschen sie sich alle!
(beat)
Mister Shorell, bitte beeinflussen
Sie ihren Mandanten nicht.
SHORELL
Mein Mandant will scheinbar für
sich selber sprechen, also soll er
es auch tun.
RICHTER
(ebenfalls durcheinander)
Captain Caylon, wieso plädieren Sie
auf schuldig, wieso reden Sie von
"Leuten" und wieso glauben Sie,
dass sie sich hätten aufhalten
können? Sie hatten doch keine
Kontrolle.
CAYLON
Das stimmt. Ich konnte nicht
verhindern, was mein
Unterbewusstsein vorhatte, aber ich
hätte es stärker versuchen müssen.
Ich wusste, dass etwas mit mir
nicht stimmt und unterschwellig
waren mir meine Taten klar, aber es
hat nicht gereicht.
(beat)
Außerdem reden wir nicht nur von
dem tellaritischen Außenminister.
Der "Unfall", dem Councellor
MacKenzie zum Opfer gefallen ist,
war kein Unfall. Sie war zu kurz
davor, mein Geheimnis zu entdecken,
und damit hat sie den
Schutzmechanismus meiner
Programmierung ausgelöst. Sie
sehen, ich bin mir aller meiner
Taten bewusst.
RICHTER
Herrje. Das macht die Angelegenheit
noch schwieriger. Erzählen Sie, wie
es zu ihrer Programmierung kommen
konnte?
CAYLON
Angefangen hat es auf Risa, kurz
vor der Konferenz. Dort haben die
Romulanern mich entführt. Ich kann
nicht mehr sagen, was sie mit mir
getan haben, ich erinnere mich nur
noch vage an schreckliche Visionen,
in denen meine Crew gequält wurde.
Sie haben es wohl geschafft meinen
Verstand damit zu brechen. Die
Explosion im Konferenzgebäude...
Sie können sich jetzt
wahrscheinlich vorstellen, wer
dafür verantwortlich war.
(beat)
Vier Andorianer, zwei
Sternenflottenoffiziere,
Botschafter Berengsby, Councellor
MacKenzie, der tellaratische
Außenminister. Ich habe neun Leben
auf dem Gewissen.
Richter und Publikum sind von diesen Ausführungen einfach nur
noch sprachlos.
ZOOM AUF CAYLONS ERNSTES GESICHT
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
FADE IN:
29 INT. AUSSCHUSS-TAGUNGSRAUM 29
Wie zuvor. Der Richter muss erneut hämmernd nach Ruhe
fordern.
RICHTER
Vielleicht sollten wir die Sitzung
an dieser Stelle auf morgen
vertagen, angesichts dieser neuer
Informationen.
Die Richterkollegen nicken ihrem Versammlungsvertreter zu.
CAYLON
Herr Vorsitzender, ich würde gerne
jemanden besuchen um eine
persönliche Sache klären zu können,
solange ich noch darf.
RICHTER
(überlegend)
Hm. Dann muss ich Ihnen noch eine
Frage stellen: Schätzen Sie sich
selber noch als Gefahr ein?
CAYLON
Ich könnte niemanden mehr töten,
ich würde es diesmal nicht einfach
geschehen lassen.
RICHTER
In Ordnung. Ich vertraue einmal den
Berichten und erlaube ihnen, die
Skorpion zu verlassen, bis dieser
Aussschuss morgen wieder tagt. Aber
zur Sicherheit ordne ich an, dass
Sie von zwei Sicherheitsoffizieren
begleitet werden. Die Beiden werden
Sie dann auch in ihre Unterkunft
für diese Nacht begleiten. Damit
schließe ich diese Verhandlung.
Als letzte Amtshandlung ergreift der Richter noch ein
Mikrofon erteilt damit Anweisungen.
RICHTER
Ich bräuchte hier zwei
Sicherheitsoffiziere, die Captain
Caylon begleiten.
Caylon wird von seinem Anwalt nun zum Ausgang begleitet, doch
Müller stürzt nun von ihrem Zuschauerplatz auf Caylon zu.
MÜLLER
Fred, warum hast du dich schuldig
bekannt?
CAYLON
Nicole...Die suchen hier nicht nach
Gerechtigkeit, sondern nach
Informationen gegen den Feind. Aber
die Leben, die ich genommen haben,
sind einfach mehr Wert als diese
Informationen.
MÜLLER
Und was ist mit dir? Warum willst
du dich selber bestrafen?
CAYLON
Ich weiß es selber nicht genau. Ich
versuche den Weg zu gehen, schätze
ich.
Müller reicht Caylon ihre Händ über die Absperrung zum
Zuschauerbereich hinweg und berührt ihn sanft. Er nimmt ihre
Hand und streichelt sie, dann lässt er los als die beiden
bestellten Sicherheitsoffiziere hereintreten.
SICHERHEITSOFFIZIER #1
Kommen Sie?
CAYLON
Es tut mir leid.
Caylon verlässt den Bereich zusammen mit den beiden
Sicherheitsoffizieren.
KAMERASCHWENK
Der Richter will nun ebenfalls endgültig die Szenerie
verlassen, doch Müller hält ihn davon ab.
MÜLLER
(voller Trauer)
Herr Richter, bitte warten Sie.
(beat)
Ich möchte Ihnen etwas über diesen
Mann sagen. Ich weiß nicht warum er
das macht, aber er ist ein guter
Mensch und er hat dies alles nicht
gewollt. Ich und die ganze Crew
vertrauen Ihm noch immer, das
sollten Sie wissen.
RICHTER
Sie wollen mir doch nicht sagen,
dass dies noch der alte Caylon ist?
MÜLLER
Nein. Obwohl er es doch irgendwie
ist. Er versucht die Verantwortung
für seine Taten zu übernehmen, das
ist typisch für Ihn. Er ist der
Captain eines Raumschiffes, das
heißt, dass er Verantwortung für
viele Leute übernehmen muss. Und
genau das tut er.
(beat)
Überlegen Sie, er versucht nur mit
all dem fertig zu werden, was er
durchgemacht hat. Wie würden Sie
damit klarkommen?
RICHTER
Das ist schwer vorstellbar, aber
ich versichere Ihnen, dass wir auch
darüber bei der Urteilsfindung
nachdenken.
MÜLLER
Außerdem haben Admiral Forrest und
Shran die Explosion überlebt, weil
Caylon mit ihnen das Gebäude
verlassen hatte. Das zeigt doch,
dass er zumindest versucht hat,
gegen seine Programmierung
anzukämpfen.
RICHTER
Ich werde das berücksichtigen,
Captain Müller.
Auch Beem tritt nun in das Gespräch ein.
BEEM
Sie sollten auch mich zur
Verantwortung ziehen, Herr Richter.
Müller starrt ihren Waffenoffizier, der ihre Nachfolge als
erster Offizier antreten musste, mit einem überraschten Blick
an.
RICHTER
Warum das?
BEEM
Ich bin der Sicherheitschef des
Schiffes. Caylon war ein
Sicherheitsrisiko und es gab
deutliche Anzeichen, das etwas mit
ihm nicht in Ordnung war. Das hat
ja auch MacKenzie gemerkt. Ich
allerdings nicht, obwohl es meine
Pflicht gewesen wäre.
Ich habe die Sicherheit des
Schiffes und der Flotte
mitgefährdet.
RICHTER
Das ist doch übertrieben,
Lieutenant. Sie haben ihre Pflicht
mehr als erfüllt, niemand hier
erwartet von ihnen, dies bemerkt zu
haben.
(beat)
Sie sollten sich keine Vorwürfe
machen. Wir können nicht ein Glied
der Kette für unsere Fesselung
verantwortlich machen.
BEEM
Dann können sie Caylon aber auch
nicht für die romulanische Pläne
mit ihm verantwortlich machen.
RICHTER
Das ist ihre Antwort auf die Frage
nach seiner Schuld. Ich wünsche
ihnen ja, dass sich die anderen
Fragen erübrigen.
DISSOLVE TO:
30 EXT. HÄUSERANLAGE - ABEND 30
Mit einem Kameraschwenk sehen wir uns in einer Häuseranlage
um, die noch im traditionellen südafrikanischen Kolonialstil
errichtet wurde.
Ein starker Wind zieht auf, der die wenigen Steppen-Bäume ins
Wiegen bringt.
KAMERASCHWENK
Mit einem kräftigen Rauschen schwebt der Grund für den
Luftzug an der Kamera vorbei. Ein Sternenflotten-Shuttle
landet am Ende der Häusergruppe und langsam schwenkt die
Ausstiegsluke auf.
ZOOM-UP
Caylon und seine beiden neuen Freunde steigen aus und machen
sich auf den Weg zu einem bestimmten Haus der Siedlung.
Die Drei kommen vor dem Eingang zum stehen und lassen sich
von der Wärme und dem Frieden, den die Blumen und die
Dekoration verbreiten, einnehmen.
CAYLON
Jungs, ihr könntet euch nicht
zufällig die Beine vertreten,
während ich reingehe?
Die beiden Wachen blicken Caylon mit wenig Einverständnis an
und schütteln den Kopf.
CAYLON
Hört doch mal wie friedlich es hier
ist. Glaubt ihr wirklich ich plane
hier ein Familienmassaker? Ich
möchte nur die Eltern eines
Crewmitglieds besuchen.
Seine beiden Bewacher zögern etwas, was Caylon zu seinem
letzten Argument bewegt.
CAYLON
Das ist ein altmodischer Bau, wenn
dort drin irgendetwas passieren
sollte, hört man das doch bis hier
draußen.
SICHERHEITSOFFIZIER #1
Gut, in Ordnung, dann lassen wir
Sie alleine rein. Aber wir warten
direkt vor der Tür.
CAYLON
Einverstanden.
Der Captain wendet sich nun endlich zu der Klingel an der
Tür, neben der auch ein Namensschild zu finden ist, auf dem
"MACKENZIE" zu lesen ist.
Nach dem Aufsummen der Klingel öffnet eine freundliche
dunkelhäutige Dame die Tür, ihre grauen Locken machen es
nicht ganz leicht ihr Alter einzuschätzen, aber sie wirkt
nicht viel älter als 60 Jahre.
CAYLON
Misses MacKenzie, ich bin...
MISSES MACKENZIE
(offenherzig und
liebevoll)
Ich weiß doch wer Sie sind, Captain
Caylon. Kommen Sie rein.
31 INT. HAUS DER MACKENZIES - FLUR 31
Caylon wird von der netten Dame schneller ins Haus gezogen,
als er gedacht hatte, und man merkt ihm diese Überraschung
auch leicht an. Die Tür schließt sich hinter ihm und der Weg
führt für ihn jetzt nur noch gerade aus.
MISSES MACKENZIE
(die Treppe hoch in den
ersten Stock rufend)
Richard, kommst du bitte, wir haben
Besuch.
(beat;zu Caylon)
Unsere Tochter hat uns viel von
Ihnen erzählt.
CAYLON
Ja, Danielle. Ich weiß, ich bin
sehr spät dran, aber ich konnte
einfach noch nicht früher kommen um
mein persönliches Beileid
aussprechen.
Richard MacKenzie kommt nun die Treppen heruntergeschritten.
Er ist ungefähr im gleichen Alter wie seine Frau, allerdings
lässt ihn sein schlürfender Gang nicht wirklich jünger
aussehen. Er teilt nicht dieses anhaltende Lächeln seiner
Frau, er wirkt gegensätzlicherweise eher wie ein Brummbär.
MISSES MACKENZIE
Das verstehen wir, der Krieg lässt
keinem Ruhe.
(beat; zu ihrem Mann)
Sieh wer gekommen ist, es ist
Captain Caylon.
RICHARD MACKENZIE
Das kann ich mir denken, ich bin
noch nicht völlig blind, Schatz.
(beat; zu Caylon)
Claire hat Sie wahrscheinlich
bereits zugetextet. Ich hoffe Sie
konnten es ertragen. Kommen Sie,
setzen wir uns gemeinsam ins
Wohnzimmer.
MISSES MACKENZIE
Ich werde uns Kaffee und Kuchen
bringen. Wie wünschen sie ihren
Kaffee, Mister Caylon? Milch,
Zucker?
CAYLON
Schwarz und zwei Stück Zucker,
bitte.
Claire MacKenzie verschwindet nun Richtung Küche und wir
folgen Richard MacKenzie und Caylon ins Wohnzimmer.
32 INT. HAUS DER MACKENZIES - WOHNZIMMER 32
Caylon sieht sich in dem Wohnzimmer um und erkennt sofort so
etwas wie einen kleinen Altar auf dem Kamin, auf dem viele
Fotos von Danielle MacKenzie thronen, zusammen mit einer
Kerze, einem Kreuz und einem Rosenkranz.
Richard bietet dem Captain den bequem wirkenden Sessel an,
während er sich auf das Sofa setzt.
CAYLON
Sie haben ein wunderschönes Haus.
RICHARD MACKENZIE
Danke sehr, ich habe auch viel
Arbeit in die Renovierung gesteckt.
Aber seit Danielles Tod kommt es
mir trostloser vor.
CAYLON
Ich verstehe, was Sie meinen.
Wahrscheinlich wird Ihnen das auch
nicht viel helfen, aber Ihre
Tochter war wirklich eine
herausragende Offizierin und
Councellor.
RICHARD MACKENZIE
(mit steigender
Traurigkeit)
Daran hatte ich keine Zweifel.
CAYLON
(ebenfalls mit
anwachsender Traurigkeit)
Ihr Einsatz für die Gesundheit der
Crew war vorbildlich und Sie hat
sich auch beste Mühe gegeben mir
persönlich zu helfen. Dafür danke
ich ihr.
Caylon dreht sich zu den Altar auf den Kamin um und schaut
sich die Bilder genauer an. Zwei zeigen sie in jüngeren
Jahren, irgendwann im Teenager-Alter, auf dem dritten Bild
ist sie freudestrahlend in einer Galauniform zu erkennen.
RICHARD MACKENZIE
Es ist nett von Ihnen trotz der
ganzen Ereignisse dort draußen noch
vorbeizukommen. Es muss schlimm
sein...
CAYLON
(er unterbricht Richard)
Sie sind sehr gläubig, oder?
RICHARD MACKENZIE
(etwas überrascht)
Ähm, wenn Sie meinen, dass wir
katholisch sind und an Gott unseren
SChöpfer glauben, ja.
CAYLON
Dann glauben Sie an ein Leben nach
dem Tod?
RICHARD MACKENZIE
Selbstverständlich, wir alle werden
für unsere Taten vor Gott gerichtet
und je nachdem im Himmel oder der
Hölle landen.
Caylon blickt erneut zu den Bildern und wirft einen besonders
langen Blick auf das eine, das die glückliche MacKenzie
zeigt.
CAYLON
(mit dem Kopf abgewendet)
Danielle MacKenzie war ein zu guter
Mensch.
RICHARD MACKENZIE
Ist etwas mit den Bildern?
Der Captain steht nun auf und geht auf den Bildersims zu,
Richard folgt ihm direkt. Nachdem Caylon das Bild von
Danielle in Galauniform in die Hände genommen hat, schwenkt
er es leicht um Richard ebenfalls einen besseren Blick darauf
werfen zu lassen.
CAYLON
(in leicht bitterer Miene)
Sie sieht darauf so glücklich aus.
RICHARD MACKENZIE
Das war bei ihrer feierlichen
Erhebung in den Rang eines
Lieutenants. Sie war unheimlich
stolz auf sich, es so weit gebracht
zu haben, aber wir waren es
natürlich noch mehr.
Caylon reicht dem Vater das Bild und es fällt diesem
sichtlich schwer die Fassung zu wahren und den Schmerz
zurückzuhalten. Er umklammert das Bild mit einer Festigkeit,
als könnte er damit sein Mädchen zurückholen.
RICHARD MACKENZIE
Vielleicht wäre es leichter für
uns, wenn sie im Kampf für unseren
Planeten gestorben wäre, aber ich
verstehe nicht, was Gott mit diesem
Unfall beabsichtigt hat.
CAYLON
Glauben Sie, dass 'Gott' uns allen
gnädig sein kann, egal was wir
getan haben?
RICHARD MACKENZIE
(perplex)
Ja... Gott ist gütig.
Wir Katholiken kennen die
Absolution, aber wir müssen unsere
Taten inständig bereuren und sie
bereits zu Lebzeiten beichten, dann
kann uns vergeben werden.
(beat)
Aber was hat das mit Danielle zu
tun?
CAYLON
Ich muss ihnen etwas beichten. Der
Tod ihrer Tochter war kein Unfall.
RICHARD MACKENZIE
(vollkommen geschockt)
Was?
CAYLON
Es ist eine lange Geschichte, ich
weiß nicht, wie ich sie kurz fassen
soll. Die Romulaner hatten mich
entführt und programmiert, sodass
ich tun musste, was sie mir
befohlen haben. Ihre Tochter wollte
mir helfen, aber das musste sie mit
dem Leben bezahlen. Ich habe Sie
umgebracht.
Richard MacKenzie scheint derat schockiert zu sein, dass er
für einen Moment gar keine Bewegung mehr machen kann. Seine
ganze Kraft verlässt ihn und das Bild seiner Tochter
entgleitet ihm aus seiner Hand.
KAMERAVERFOLGUNG DES BILDES
Die Schwerkraft reißt unbarmherzig an dieser Momentaufnahme
das Glücks, zieht an ihr, bis das Glas im harten Aufprall auf
den Boden der Realität zerberstet und ein großer Riss quer
über Danielle MacKenzies Abbild entsteht.
AUFNAHME MACKENZIE/CAYLON
Von einer Sekunde auf die andere kehrt der Wille von Richard
in seine Knochen zurück, er rast auf den Captain zu und
drückt ihn trotz seines hohen Alters mit enormer Kraft
zurück. Mit tosender Wut drängt er ihn vorwärts.
RICHARD MACKENZIE
(brüllend)
WAS SOLL DAS? Was bezwecken Sie
damit?
CAYLON
(gehetzt)
Verstehen Sie bitte, ich muss mich
einem Untersuchungsausschuss im
Hauptquartier stellen, aber deren
Arbeit ist Geheimsache, Sie hätten
nie erfahren, was wirklich passiert
ist, deshalb wollte ich es Ihnen
sagen. Sie haben die Wahrheit
verdient.
(beat)
Mein Gewissen konnte es nicht
ertragen.
Richard möchte Caylon gerade zu an die Gurgel, der Captain
wäre zwar in einem solchen Todeskampf eindeutig der
Überlegenere, aber er zieht es vor dem tobenden Mann
auszuweichen und Richtung Flur gedrängt zu werden.
RICHARD MACKENZIE
Sie Ungeheuer wollen ein Gewissen
haben? RAUS HIER!
CAYLON
Ich stand unter der Kontrolle der
Romulaner, sie haben mich
gezwungen. Es tut mir leid.
CUT TO:
33 INT. HAUS DER MACKENZIES - FLUR 33
Beide sind nun im Flur angekommen und im selben Augenblick
kommt Claire aus der Küche, doch der Anblick ihres Mannes,
wie er auf den Besuch loszugehen scheint, erschrickt sie
derat, dass sie ihr Tablett fallen lässt und die Kaffeetassen
zerspringen.
RICHARD MACKENZIE
Wir sind für unsere Taten
verantwortlich!
CAYLON
Dann tun Sie bitte nichts
unüberlegtes, draußen stehen zwei
Sicherheitsoffiziere.
KAMERASCHWENK ZUR TÜR
Fast wie gerufen haben die beiden Herren den Krach im Haus
nun auch bemerkt, man sieht ihre bewaffneten Schatten vor der
gläsernen Haustür herumgeistern, und sie schreien von draußen
herein:
SICHERHEITSOFFIZIER #1 (O.S.)
Was ist da drin los?
KAMERASCHWENK ZURÜCK
RICHARD MACKENZIE
Verlassen Sie sofort mein Haus!
Auch wenn dieser Rat sicher nicht gut gemeint war, erkennt
Caylon, dass es das Beste ist, was er tun kann.
CUT TO:
34 EXT. HÄUSERANLAGE - ABEND 34
Die Tür zum Haus der MacKenzies wird aufgerissen und Caylon
kommt hastig herausgesprungen. Die beiden
Sicherheitsoffiziere links und rechts der Tür wundern sich
und folgen ihrem Auftragsobjekt nach.
Aus der Tür brüllt ein wilder Richard MacKenzie zum letzten
Mal.
RICHARD MACKENZIE
Gott wird Sie bestrafen, Sie
Mörder!
Die drei Sternenflottenoffiziere machen sich eiligst zu ihrem
Shuttle auf.
SICHERHEITSOFFIZIER #2
Äh, was war da eben los?
CAYLON
(in Gedanken)
Ich möchte nicht darüber reden, sie
können sich irgendetwas Passendes
für ihre Vorgesetzten einfallen
lassen. Mir ist völlig egal was.
(beat)
Bringt mich nur in meine
Unterkunft.
DISSOLVE TO:
35 EXT. STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - MORGEN 35
ESTABLISHING SHOT
Das Hauptquartier erstrahlt in einem prächtigen Glanz der
morgendlichen Sonne, der den Krieg beinahe übermalen könnte.
Die Golden Gate Bridge erstrahlt trotz ihres roten Anstrichs
in dem Licht passenderweise golden.
Wir sehen ein Shuttle hinter dem Areal des Hauptquartiers
landen und bemerken bei seiner Verfolgung mit der Kamera über
einem vorgelagerten Gebäude das Emblem des Sternenflotten
Judge Corps, welches das vermutliche Ziel der Passagiere
erkennen lässt. Zwischen Gebäude und Landeplatz ist
allerdings auch eine dichte Menschentraube zu erkennen.
ZOOM AUF DEN SHUTTLE-LANDEPLATZ
Die Insassen steigen aus dem Gefährt und erweisen sich als
Caylon und seine beiden Begleiter. Nach nur wenigen Schritten
kommt die Menschenmasse auf sie zu, versperrt ihnen den Weg
und macht deutlich, dass diese Leute da nicht hingehören.
Einige tragen Schilder mit Aufschriften wie "Mörder",
"Verräter", "Romulanerbestie" und ähnlichen Nettigkeiten in
die Höhe, die Meisten geben wilde Buh-Rufe von sich.
Sofort versuchen die beiden Wachen Caylon von allen Seiten
von der Gruppe abzusichern, was zu zweit natürlich nur schwer
möglich ist. In einer Art Keilformation mit Caylon als
Abschluss nach Hinten versucht man sich durch die Schar
durchzudrängen.
SICHERHEITSOFFIZIER #1
Scheiße Mann! Sollte die
Verhandlung nicht geheim sein?
SICHERHEITSOFFIZIER #2
Sieht mir ganz offensichtlich nicht
mehr danach aus.
Der starke Widerstand verhindert, dass sich die Gruppe
besonders schnell durch die Masse schneiden kann.
CAYLONS POV
Caylon beobachtet den Mob genauer und wir sehen viele
hasserfüllte Gesichter, die ihn gerne tot sehen würden. Die
Gesichtermenge durchmischt sich ständig selber, doch
kurzzeitig ist jemand bekanntes hervorgeblitzt. Nur eben so
schnell war die Wahrnehmung auch wieder verschwunden, weshalb
wir uns nicht sicher sein können, wer da zu sehen war.
Plötzlich erkennen wir durch die Masse ganz deutlich, dass
wir uns nicht getäuscht haben: Richard MacKenzies Antlitz ist
deutlich zu erkennen und zwischen den Oberkörpern seiner
Umgebung blitzt ein silbern glänzender Lauf hervor. Es ist
eine Waffe, die direkt auf Caylon gerichtet ist und welche
Absicht dahinter steckt, ist klar erkennbar. "Auge um Auge,
Zahn um Zahn".
AUF DIE BEIDEN BODYGUARDS
Die beiden Männer fühlen sich auch immer stärker von den vor
ihnen stehenden Menschen bedrängt und einer von beiden erhebt
sein Gewehr drohend in die Luft, bereit einen Warnschuss
abzugeben, um die Leute zu vertreiben. Die Gruppe gerät durch
die drohende Haltung der Wachen in hastige Bewegung und stößt
unabsichtlich aneinander.
Das Geräusch eines abgefeuerten Schuss schallt auf, doch der
Lauf des Sicherheitsoffiziers ist noch immer kalt.
SICHERHEITSOFFIZIER #2
Jemand anders schießt!
Direkt darauf bemerken die Beiden, dass Caylon zwischen ihnen
getroffen zu Boden sackt.
SICHERHEITSOFFIZIER #1
Verdammt!
Reflexartig knien sie sich zu Boden und sich den Verletzten
mit ihren Waffen ab, mit einer freien Hand zieht der erste
Sicherheitsoffizier in einer verblüffenden Schnelligkeit
einen Kommunikator zur Hand und betätigt nur eine Taste.
SICHERHEITSOFFIZIER #1
(in den Kommunikator)
Wir brauchen sofort einen
Notfalltransport ins
Sternenflottenkrankenhaus! SOFORT!
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
36 I/E. EIN LANGER TUNNEL 36
Alles ist in pechschwarze Dunkelheit gehüllt.
FADE IN:
Ein grelles Licht keimt in der Ferne auf und kommt immer
näher, wird größer und mächtiger und nimmt letztendlich die
ganze Szene ein. Die Umrisse einer Person treten aus dem
blendenen Schein des Lichtes heraus.
ANSICHT VON "OBEN"
Wir erkennen nun, da wir nicht mehr direkt in die Lichtquelle
blicken, dass es Danielle MacKenzie ist, die sich auf Captain
Caylon in dieser sonderbaren Szenerie zu bewegt.
CAYLON
Ich frage mich, ob Innenausstatter
eigentlich nie sterben. Hier wäre
ein neuer Anstrich echt angebracht.
MACKENZIE
Sie sind nicht tot.
CAYLON
Ich wurde doch aber von dem Schuss
getroffen?
MACKENZIE
Ja, aber nicht tödlich. Sie leben
noch. Das ist nur eine Vision in
ihrem Geist.
CAYLON
Nun, das erklärt das geschmacklose
und klischéehafte Ambiente, aber
was machen Sie hier?
MACKENZIE
Ich bin hier, weil Sie es so
wollen.
CAYLON
Ich will das so? Glauben Sie mir,
ich würde lieber alles vergessen
wollen, als neuer Mensch komplett
bei Null anfangen.
MACKENZIE
Ihre Zeit ist aber noch nicht
gekommen, es steht noch viel vor
Ihnen.
CAYLON
Aber ich weiß nicht, wie ich so
weitermachen soll. Ich habe so viel
Leid verursucht, so viele Leben
zerstört, das kann ich nicht
ertragen. Und wie soll mir je
wieder jemand vertrauen können? Die
Romulaner haben mein Leben
zerstört.
(beat)
Ich habe ja so gut ich konnte
versucht Vergebung zu finden, aber
es hat nicht funktioniert, im
Gegenteil, Sie wissen, weshalb ich
jetzt hier bin!
MACKENZIE
Vielleicht wird Ihnen nun klar,
dass Sie mehr suchen, als Sie
finden können, aber es trotzdem
weitergehen kann. Ihre Crew ist
bereit Ihnen weiterhin zu
vertrauen. Sie hat sich für Sie so
gut sie konnte eingesetzt. Sie
braucht sie. Der
Untersuchungsausschuss ist bereit
Ihnen zu vergeben, nicht weil Sie
nur an irgendwelchen Informationen
aus ihrem Kopf interessiert sind,
sondern weil sie Sie als Menschen
sehen und wissen, dass Sie nichts
hätten tun können. Sehen Sie das.
Sie können nicht mehr tun, als aus
tiefstem Herzen bereuen, dann wird
Gott Ihnen auch letztendlich
vergeben. Aber das ist das
Schicksal der Menschen.
CAYLON
Ich glaube aber nicht mehr an Gott
seit dem Krieg mit den Romulanern.
MACKENZIE
Und doch sind Sie bereit zu
glauben, dass es noch mehr Dinge
gibt zwischen Himmel und Erde als
man mit Schiffen ergründen kann.
Sie glauben doch, dass alles im
Universum einen Sinn hat.
CAYLON
Tut das nicht jeder? Glaubt nicht
jeder irgendwie an einen Sinn im
Leben?
MACKENZIE
Und vielleicht wird sich
letztendlich für jeden Menschen
dieser Glauben im Tod erfüllen.
CAYLON
Und was ist der Sinn daran, dass
ich weiterlebe?
MACKENZIE
Glauben Sie mir, all der Schmerz,
den Sie und ihre Crew erleiden
mussten, und
all die Opfer, die wir alle, ja
sogar ich, erbringen mussten, wird
nicht vergessen werden.
Es wird dazu dienen, etwas Großes
zu erreichen, das uns alle
überdauern wird. Ich kann Ihnen
sagen, dass es Ihr Schicksal und
das einiger Anderer ist,
letztendlich Frieden und Wohlstand
zu bringen, für uns, unsere Kinder
und alle nachkommenden
Generationen. Dafür müssen Sie
weiterkämpfen. Sie dürfen nicht auf
halbem Wege aufgeben.
(beat)
Aber Sie müssen dafür aufhören,
sich selber zu bestrafen und die
Gelegenheit ergreifen, die man
Ihnen bietet. Sie sind nur ein
Mensch und unsere Unfähigkeit und
Sünde macht uns menschlich. Es
spielt keine Rolle, ob Ihnen jeder
verzeiht, denn keiner von ihnen ist
ohne Sünde, kein Mensch ist das.
Aber das Leben geht weiter und es
gibt immer eine Hoffnung. Gehen Sie
den Weg weiter, den Sie bisher
gegangen sind, denn er ist noch
nicht zu Ende. Er wird
steinig sein, aber er wird Sie an
einen Ort führen, den Sie sich
heute noch nicht vorstellen
können.
DISSOLVE TO:
37 INT. STERNENFLOTTENKRANKENHAUS 37
Caylon liegt in einem Krankenbett unter zahlreichen
medizinischen Anzeigen, die an ihn angeschlossen sind und
seine Vitalwerte wie Herfrequenz und Blutdruck überwachen.
Neben dem Piepen seines regelmäßigen Pulses hören wir Stimmen
im Hintergrund.
ZOOM HERAUF
Wir erkennen nun, dass Captain Müller vor Caylons Bett sitzt
und auf einem Monitor die Nachrichten verfolgt. Ihre Miene
zeigt sich wenig erheitert über das Programm und wir
verfolgen für einige Zeit die Bilder und die Worte des
Sprechers.
REPORTER (V.O.)
...Die Menschen hatten sich heute
morgen spontan versammelt als
öffentlich bekannt wurde, dass
Frederick Caylon, Captain der
Sternenflotte, von den Romulanern
programmiert wurde um das Attentat
auf den tellaritischen
Außenminister zu verüben. Auf sein
Konto geht der Mord an mindestens
einem Sternenflottenoffizier,
Danielle MacKenzie, der Councellor
auf Caylons Schiff. Ob er für
weitere Morde verantwortlich ist,
ist zur Zeit noch unbekannt. Fest
steht nur, dass er verletzt wurde,
nachdem die Demonstration außer
Kontrolle geraten war und Schüsse
gefallen sind. Caylon wurde sofort
weggebeamt und befindet sich zur
Zeit angeblich außer Lebensgefahr.
Die Schützen konnten bisher nicht
identifiziert werden.
Wir nehmen ein kurzes Stöhnen war, das Müller sofort
aufhorchen lässt.
REPORTER
So viel zur aktuellen Lage aus San
Francisco, zurück ins Studio.
Ein zweites Stöhnen dringt von Caylons Bett, Müller steht
sofort auf, schaltet den lästigen Reporter ab und wendet sich
an Caylon, der gerade aufwacht.
CAYLON
Wo bin ich?
MÜLLER
Alles in Ordnung! Du bist im
Sternenflottenkrankenhaus. Man hat
sich sofort um dich gekümmert und
alles sieht gut aus.
(beat)
Aber du solltest wirklich versuchen
nicht mehr ganz so oft erschossen
zu werden.
CAYLON
(schmal lächelnd)
Ich sehe, dein Humor ist noch der
Alte. Ich finde das nicht komisch.
MÜLLER
Ich auch nicht.
CAYLON
Wie lange war ich weg?
MÜLLER
Nicht sehr lange. Der Schuss war
zum Glück nicht gezielt, er hat
allerdings deine Milz
etwas perforiert, deshalb haben
dich die Ärzte in Narkose versetzt
um das behandeln zu können. Aber du
bist glimpflich davon gekommen.
CAYLON
Ich sag dir, ich hatte einen
ziemlich seltsamen Traum.
MÜLLER
Während der Narkose? Dabei träumt
man eigentlich nicht... Weißt du
noch, was passiert ist?
CAYLON
Wir waren auf dem Weg zum
Untersuchungsausschuss, als dieser
Mob durchgedreht ist.
MÜLLER
Genau, nachdem du angeschossen
wurdest hat man dich sofort hierher
gebeamt und stabilisiert.
CAYLON
Vermutlich bin ich noch etwas
verwirrt. In letzter Zeit waren
viel mehr Leute in meinem Kopf als
normalerweise.
MÜLLER
(lächelnd)
Dein Humor ist aber auch noch der
Alte. Ich finde das nicht lustig.
CAYLON
(zwickernd)
Ich schon.
MÜLLER
Konntest du denn sehen, wer
geschossen hat?
CUT TO:
38 EXT. STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER - FLASHBACK 38
Richard MacKenzie hält seine Waffe auf Caylon gerichtet und
fixiert Ihn mit todernstem Blick, sein Finger beugt sich
bereits zum Abzug, als sich die Menschen um ihn herum in
Bewegung setzen, ihn streifen und sich der Schuss löst.
BACK TO:
39 INT. STERNENFLOTTENHAUPTQUARTIER 39
Wie zuvor.
CAYLON
(erst einige Sekunden
verstreichen lassend)
Nein, es waren zu viele Leute und
ein zu großes durcheinander, wie
hätte ich da jemanden erkennen
können?
MÜLLER
Klar. Als die nächste
Sicherheitstruppe kam hatten sich
auch bereits alle verdrückt. Wobei
man sie für das Demonstrieren
alleine auch nicht hätte festhalten
können.
CAYLON
Nicole?
(beat)
Hast du die ganze Zeit hier darauf
gewartet, dass ich aufwache?
MÜLLER
(liebevoll)
Erwarte deshalb nicht gleich
zuviel.
(beat)
Irgendjemand muss dir ja auch
sagen, dass der Ausschuss von
weiteren Untersuchungen absieht.
Deine Deprogrammierung scheint
glaubhaft und da du dich auch nicht
an mehr erinnerst als Soval hätte
erfahren könnnen, können sie auch
keine weiteren Informationen
gewinnen.
CAYLON
Und die Tellariten haben das
zugelassen?
MÜLLER
Sie haben die Entscheidung
vollkommen uns überlassen. Dafür
haben sie mit Tos freie Hand. Was
man so hört, sollen sie ihn nicht
gerade zimperlich behandeln. Er
redet und der Geheimdienst versucht
an die Informationen ranzukommen.
Wie es im Flottenkommando heißt,
sind seine Angaben bisher
allerdings nicht zuverlässig
gewesen. Vermutlich ist sein Wissen
über die Pläne der Romulaner
mittlerweile veraltet.
CAYLON
Oder er denkt es sich nur aus, um
möglichst lange von Wert zu sein.
Er ist klug genug, um zu wissen,
dass es ihm dann noch schlechter
ergehen dürfte.
MÜLLER
Sehr gut möglich. Aber wir sollten
uns darum nicht kümmern. Du hast
größere Sorgen als die Tellariten.
Müller wirft einen kurzen Blick auf den Monitor, auf dem sie
die Nachrichten verfolgt hatte, wendet ihren Blick aber
sofort ab um Caylon nicht zu verwirren.
MÜLLER
Wie auch immer die ganze Sache
bekannt wurde, jetzt fordern
natürlich einige Leute deinen Kopf.
Das hat es dem Auschuss nicht
leicht gemacht dich freizusprechen,
aber sie denken, du bist genug
gestraft.
(beat)
Sie ernennen dich auch wieder zum
Captain der Antares.
Caylon betrachtet nun die ungewöhnliche Schärpe an Müllers
Schulter genauer, die sie als Captain ausweist.
CAYLON
Wie war denn dein erstes Kommando?
MÜLLER
Ich schätze, die Crew wird froh
sein, dich wieder zu haben.
CAYLON
So schlimm kann es nicht gewesen
sein! Aber ich muss schon sagen,
dass dir Rot einfach besser steht.
MÜLLER
(lächelt)
Bedingung der Flotte ist
allerdings, dass Fernandez dich
einmal die Woche untersucht. Man
traut ihr offensichtlich zu,
feststellen zu können, wann du ein
Risiko bist. Immerhin hat sie als
Einzige deine Programmierung
bemerkt.
CAYLON
Keine Sorge. Ich werde euch nicht
wieder im Stich lassen.
FADE OUT.
40 EXT. ERDORBIT 40
Ein kleines unbedeutendes Shuttle zieht über der
fantastischen Farbenpracht unseres Erdballs hinweg, auf die
Antares zu, die stolz im Orbit schwebt.
CUT TO:
41 EXT. ANTARES - HANGAR 41
Die Hangartore des Schiffes öffnen sich für das kleine
Gefährt, das ohne Verzögerung hineingleitet.
CUT TO:
42 INT. ANTARES - KORRIDOR VOR DEM HANGAR 42
Durch eine große doppelseitig aufschwenkende Tür treten
Caylon und Müller, die nun wieder ihre alte Uniform als
Chefingenieurin im Rang eines Commanders trägt, herein. Der
Captain bleibt sofort schockiert stehen. Müller ergreift die
rechte Hand von Caylon und klopft mit der Anderen darauf.
KAMERA FÄHRT DEN KORRIDOR ENTLANG
Wie die Kamera sich von den Beiden entfernt wird uns jetzt
klar, was Caylon verblüfft hat: Seine gesamte Crew hat sich
in Reih' und Glied zu beiden Seiten des Korridors aufgestellt
und erweisen dem Captain so die Ehre seines neuen alten
Kommandos.
Der Captain beginnt abwechselnd beiden Seiten zuzunicken,
aber nicht alle Crewmitglieder scheinen gleichermaßen erfreut
und begeistert zu sein. Vereinzelt tauchen tuschelnde Stimmen
auf.
CREWMITGLIED #1 (O.C.)
(in der Ferne leise zum
Nebenmann)
Ich weiß nicht, ob das so gut ist.
Caylon läuft an Kendall vorbei, der Ihm die Hand reicht, er
ergreift sie und schüttelt sie.
KENDALL
Jeder hat eine zweite Chance
verdient. Wir haben unser Bestes
gegeben Ihnen zu helfen.
CAYLON
Danke. Vielen Dank.
CREWMITGLIED #2 (O.C.)
(ebenfalls tuschelnd)
Wie sicher können wir sein, dass er
wirklich der Alte ist
Der Captain läuft weiter und Beem erweist ihm den
unverkennbaren Militärgruß der MACOs.
BEEM
Für immer treu, Sir.
CAYLON
Sie sagen es, James. Für immer
treu.
In der Reihe folgen weitere seiner Senioroffiziere.
TSCHERNOVSKY
Schön, dass Sie wieder da sind.
Noch ein Gratulant in der Reihe.
TORLAN
Sie haben viel für mich getan, und
ich werde so viel ich kann für Sie
tun, das verspreche ich.
CAYLON
(gerührt)
Ich werde sicher irgendwann darauf
zurückkommen müssen.
CREWMITGLIED #3 (O.C.)
Der Romulaner haben uns schon mehr
als einmal getäuscht.
Es geht weiter.
MILLER
Ich bin froh, Sie wiederzusehen.
Die Meute ist lang...
MESTRAL
Ohne Sie ist die Brücke
unvollständig, Sir.
CAYLON
Danke für den Gefühlsausbruch,
George!
(tiefsinnig)
Im Ernst, ich bin gerührt.
Nachdem Caylon an seiner kompletten Crew vorbei ist,
aktiviert er an ein Kommunikationspanel an der Wand, damit
ihn alle in der langen Kette verstehen können. Er dreht sich
zu seiner Crew, sieht sich noch einmal mit einer
zwiespältigen Miene die Männer und Frauen unter seinem
Kommando mit ihren ganz unterschiedlichen Meinungen über
seine Taten und seine Rückkehr an, und legt einfach los eine
Rede zu halten.
CAYLON
Mir ist klar, dass manch einer von
Ihnen mir noch misstraut. Und ich
kann das völlig
verstehen, hey, mir würde es nicht
anders gehen. Vertrauen wieder
aufzubauen dauert lange. Es zu
verlieren kann dagegen schneller
gehen, als man meint. Ich
kann euch wohl nur versichern, dass
es für mich nicht einfach war, das
durchzustehen. Mir fiel es selber
schwer,
mich mit dem zu arrangieren, was
ich getan habe. Aber, wie eine Frau
sagen würde, die
mir wirklich geholfen hat: Wir
kommen nach der Bibel alle in Sünde
auf die Welt. Ich denke trotzdem,
es gibt nichts unschuldigeres als
ein Baby. Wie auch immer man es
sieht, es ist wohl ohne Zweifel,
dass wir uns alle im Lauf des
Lebens unweigerlich Dinge zu
Schulde kommen
lassen. Manche Sünden werden uns
vergeben, manche nicht. Was an mir
haftet, ist natürlich eine schwere
Schuld und die ist nicht leicht zu
tragen, aber wichtig ist, dass wir
unsere
Fehler erkennen, aus ihnen lernen
und dafür versuchen die Welt ein
Stückchen besser zu
machen.
Ich kann nur sagen, dass ich wieder
in der Lage bin mich zu
kontrollieren und erkennen zu
können, was ich getan habe. Einiges
davon kann vielleicht nie wieder
gut machen. Aber ich will es so gut
ich kann versuchen. Nehmen wir uns
also das einfach gemeinsame Ziel,
die
Welt mehr als ein Stückchen besser
zu machen. Ich denke, darauf können
wir uns alle
einigen.
(beat)
Dieser Krieg ist noch nicht vorbei,
also sollten wir alle an die Arbeit
gehen. Denn wir werden irgendwann
nicht mehr sein, und was von uns
übrig bleibt, wird das sein, was
wir unseren Kindern vermachen. Und
das soll Frieden sein.
Die gesamte Mannschaft nickt in Zuversicht.
CAYLON
Danke. Niemand könnte sich eine
bessere Crew wünschen. Wenn jemand
etwas in dieser Welt erreichen
kann, dann doch wir!
FADE OUT.
ENDE AKT V
ENDE
Quelle: treknews.de
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