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Kurzzusammenfassung:
Überraschend kontaktiert der Vulkanier Malek die Antares und bittet sie, zu einem Kloster der Klingonen auf einem vulkanischen Planeten zu fliegen. Die Crew reagiert misstrauisch. Die Exklave wurde auf brutaleste Weise zerstört. Als die Antares doch noch Überlebende findet, gerät die Crew mitten in einen Machtkampf, dessen Ausgang das Schicksal des Universums nachhaltig verändern könnte...
Legende:
Da es sich bei unseren Episoden in Geschichten im TV-Script-Format handelt, dachten wir uns, dass wir eine kleine Zeichenerklärung dazuliefern:
(V.O.) = Voice-Over; Ein aus dem Off gesprochener Text, z.B. ein Logbuch-Eintrag
O.C. = Off Camera; Nicht im Bild (hin und wieder auch O.S. = Off Screen)
(beat) = Pause
INT. = Interior; Innenaufnahme
EXT. = Exterior; Außenaufnahme
CUT TO = Schnitt zu
DISSOLVE TO = Überblenden auf
FADE IN/OUT = AUF/ABBLENDEN; Vom schwarzen Bild zum normalen überblenden, bzw. anders herum.
Bilder:
Kritik:
Über Meinungen und Kommentare zu unseren Geschichten freuen wir uns immer. Wenn ihr etwas loswerden wollt, dann postet es in den Comments, oder besser noch in unserem Forum, erreichbar über diesen Link.
Episode:
STAR TREK: ANTARES
"Der Retter"
TEASER
1 EXT. WELTRAUM - ANTARES 1
Wir sind im Weltraum. Die Antares kommt auf uns zu. Langsam
fliegt sie über den Betrachter weg.
DISSOLVE TO:
2 INT. ANTARES - CAYLONS QUARTIER 2
In der Mitte des Raumes stehen Caylon und Torlan. Caylon
wirkt sehr mitgenommen und ist unrasiert.
TORLAN
Leider gibt es keine Hinweise
darauf, dass er überlebt haben
könnte. Daher hat der Jandesh ihn
jetzt offiziell für tot erklärt.
CAYLON
(niedergeschlagen)
Das ist ein weiterer schwarzer Tag
in diesem Jahr. Und ich weiß nicht,
was mich im Moment mehr schockiert.
Die Nachricht oder das ich noch
nicht einmal wusste, dass er
bereits vor zwei Monaten sein
Kommando niedergelegt hatte.
Er blickt aus dem Fenster.
CAYLON (CONT'D)
(zu sich selbst)
Es scheint mir fast wie die
Ouvertüre einer kommenden
Katastrophe
TORLAN
Captain? Was sagten Sie?
Caylon schreckt auf.
CAYLON
Verzeihen Sie, Commander. Ich muss
auf Sie lächerlich schwach wirken
im Moment, aber die Ereignisse
hinterlassen auch bei mir Spuren.
TORLAN
Sie brauchen sich nicht zu
entschuldigen. Wir mögen ein
kämpferische Rasse sein, Captain,
aber wir kennen auch Trauer und
Hoffnungslosigkeit. Beides
empfinden wir als Herausforderung
und Prüfung.
(beat)
Sein Verlust ist tragisch, gewiss.
Aber die Zeit wird alle Wunden
heilen. Und seine Nachfolgerin,
Tiris, ist eine hervorragende
Kommandantin.
Caylon nickt.
CAYLON
(leise)
Herausforderung. Prüfung. Das ist
es sicher.
In diesem Moment unterbricht das Kommsignal das Gespräch.
CAYLON (CONT'D)
(tief durchatmend)
Sie sehen, Commander. Es geht immer
weiter. Egal ob man es will.
Torlan guckt Caylon bestätigend an. Caylon aktiviert die
Komm.
CAYLON (CONT'D)
Caylon hier!
MENDEZ KOMMSTIMME
Wir empfangen eine Nachricht für
sie, Captain. Sie kommt von Captain
Malek.
Caylon und Torlan sehen sich an.
CAYLON
Stellen Sie es durch.
Torlan will gehen, doch Caylon deutet ihm mit der Hand an, zu
bleiben, während er zum Terminal geht. Auf diesem erscheint
das Gesicht Maleks, des vulkanischen Captains aus dem Bolarus
Zwischenfall ("Geheimnisse Teil I und II"), der mit den
Menschen damals zusammen gearbeitet hat.
CAYLON (CONT'D)
Captain Malek. Was verschafft mir
die Ehre?
MALEK
Eine Bitte, Captian. Sie Menschen
würden es einen Gefallen unter
Freunden nennen.
CAYLON
Bedauerlicherweise befinden wir uns
auf dem Weg zu einem wichtigen
Einsatz, Malek. Wir haben also nur
ein sehr eingeschränktes
Zeitfenster.
MALEK
Es dürfte nicht sehr lange dauern,
Captain. Weniger als vielleicht
vier bis fünf Stunden. Aber
schnelles Handeln könnte von
immenser Wichtigkeit sein. Es
könnte die Zukunft von uns allen
nachhaltig beeinflussen.
AUF CAYLON
Caylon guckt überrascht zu Torlan.
FADE OUT.
ENDE TEASER
AKT I
3 EXT. WELTRAUM - ANTARES 3
Die Antares ist auf Warp.
4 INT. ANTARES - BRÜCKE 4
Wir sehen Ostrowski am Steuer, Mendez an der Taktik, D'Ville
an der Wissenschaft. Scheinbar kam Maleks Ruf gerade während
der B-Schicht herein. Caylon, Torlan und Miller stehen auf
der Brücke.
CAYLON
Wie lange noch?
OSTROWSKI
Sechs Minuten, Sir.
CAYLON
Irgendwelche Anzeigen?
Mendez schüttelt den Kopf. Caylon guckt fragend zu D'Ville.
D'VILLE
Ich habe bereits die
wissenschaftlichen Sensoren zur
Taktik transferiert, Sir. Keine
Hinweise auf irgendetwas.
In diesem Moment kommt Mestral auf die Brücke und löst
D'Ville ab. Kurz darauf kommt auch, sichtlich verschlafen und
ungekämmt, Beem herein.
BEEM
Verdammt, Captain. Was ist los? Was
macht der Doc hier?
Miller guckt Beem etwas abschätzig an.
CAYLON
Wir sind auf einer Rettungsmission.
BEEM
Und wenn retten wir, wenn ich
fragen darf?
Tschernovsky kommt herein und geht zum Steuer. Dabei lauscht
er dem Gespräch.
CAYLON
Kligonische Mönche.
Beem lacht, als wenn er einen Scherz gehört hat.
BEEM
Nicht Ihr Ernst?
Caylon guckt ihn ernst an.
MESTRAL
Höchst ungewöhnlich, Captain.
Meines Wissens befindet sich hier
kein Kloster der Klingonen.
BEEM
Hat uns das Reich darum gebeten?
CAYLON
Nein, es war Malek.
Die Crew guckt Caylon erstaunt an.
BEEM
(fast theatralisch)
Malek? Was kümmern den klingonische
Mönche?
CAYLON
Komplizierte Geschichte,
Lieutenant. Da musste ich auch
dreimal nachfragen. Daher nur die
Kurzfassung: Die Mönche haben die
Vulkanier gebeten, aus religiösen
Gründen ein Kloster auf einem von
den Vulkaniern beanspruchten
Planeten zu errichten und sie zudem
um Schutz ersucht.
MESTRAL
Das ist unlogisch, Captain. Es wäre
entehrend für Klingonen, bei den
Vulkaniern Schutz zu ersuchen,
statt sich selbst zu schützen.
BEEM
Und davon mal abgesehen, BITTEN
Klingonen nicht, sie NEHMEN.
Miller zieht eine Augenbraue hoch und schüttelt den Kopf.
Beem bemerkt das.
BEEM (CONT'D)
Was soll das heißen, Doc?
MILLER
Nichts. Eine solche Weltsicht passt
einfach nur wieder zu Ihnen.
Beem will noch was erwidern, aber Caylon gebietet ihm
Einhalt.
CAYLON
Es muss Ihnen genügen, dass die
Mönche nicht das militärische
Standing im Reich hatten, um sich
von den Vulkaniern was zu nehmen
oder sich selbst zu schützen.
Außerdem sollten Sie aus den
taktischen Berichten wissen, dass
nicht alle Klingonen gleichermaßen
gewalttätig sind. Ja, es ist
ungewöhnlich, aber scheinbar nicht
ungewöhnlich genug.
Er wendet sich an Tschernovsky.
CAYLON (CONT'D)
Wie lange noch, Darius?
TSCHERNOVSKY
Noch 30 Sekunden.
CAYLON
Maschinenraum. Ist der Schild klar,
Nicole?
MÜLLER KOMMSTIMME
Einsatzbereit, Fred.
CAYLON
Aktivieren!
5 EXT. WELTRAUM - ANTARES 5
Wir sind im Weltraum. Die Antares fällt vor uns aus dem Warp
und fliegt über den Betrachter weg. Die Kamera dreht sich und
folgt ihr. Im Blickfeld taucht ein Planet auf. Über diesem
schweben erkennbar Trümmer. In der Atmosphäre erkennt man
eine grau braune Wolke, die Sichtbar auf eine Katastrophe
hindeutet.
DISSOLVE TO:
6 INT. ANTARES - BRÜCKE 6
Die Brückencrew guckt entsetzt auf dem Schirm. Alles deutet
auf die Tatsache hin, dass etwas Grauenhaftes passiert ist.
CAYLON
(zu Mestral)
Bericht, George! Was ist da
passiert?
Mestral guckt auf seine Anzeigen und zeigt für ihn
ungewöhnlich deutlich eine emotionale Reaktion. Er ist
entsetzt.
MESTRAL
(geschockt)
Die Kolonie wurde Opfer eines
massiven thermonuklearen Schlages.
Im Orbit sind zudem die Trümmer
eines Versorgungsschiffes
vulkanischer Bauart.
CAYLON
(leise)
Mein Gott.
BEEM
(fast flüsternd)
Einfach weggebombt. Ohne Kommentar.
Er dreht sich zu Caylon.
BEEM (CONT'D)
Sir. Das waren sicher nicht die
Klingonen. Die gehen taktisch
anders vor. Ehrlich gesagt kenne
ich nur ein Volk, das so etwas tun
würde.
CAYLON
(halb fragend, halb
ahnend)
Ist das eine Vermutung oder haben
Sie auch Beweise?
MESTRAL
Leider lassen sich keine klaren
Belege finden. Es wurden zwar
Plasmawaffen verwendet, aber die
Signaturen können die These des
Lieutenant, dass die Angreifer
Romulaner waren, nicht eindeutig
untermauern.
BEEM
Wer sonst sollte so etwas machen?
Und wer sonst hat so etwas schon
gemacht? Man denke nur an die
andorianische Kolonie vor ein paar
Wochen.
MILLER
(flüsternd und sichtbar
mitgenommen)
Aber warum? Warum sollten sie das
tun?
Sie würden möglicherweise einen
Krieg gegen die Vulkanier
riskieren. Zumindest aber einen
gegen das Reich.
BEEM
Warum? Weil sie böse sind. Haben
Sie DAS immer noch nicht erkannt.
Miller zuckt zusammen bar der harschen Worte Beems. Caylon
geht dazwischen
CAYLON
Ein Rückfall in alte Zeiten, Mr.
Beem?
Beem dreht sich sichtbar von den Worten Caylons getroffen zu
seiner Station. Caylon wendet sich an die anderen.
CAYLON (CONT'D)
Ich habe so eine Ahnung, dass das
Reich nicht unbedingt wegen der
Zerstörung dieses Kloster einen
Krieg anzetteln wird.
Die anderen gucken ihn überrascht an. Er wendet sich wieder
an Beem.
CAYLON (CONT'D)
Lieutenant Beem, scannen Sie bitte
nach Neutrino-Emissionen.
BEEM
Wozu? Denken Sie, dass getarnte
Schiff hier sind?
CAYLON
Sagen wir mal, ich hoffe es.
Die Crew blickt ihn überrascht an.
BEEM
Die Störungen durch die Strahlung
sind immens. Moment: Ich scanne ein
kleines Schiff im Orbit. Ein
Shuttle, nicht größer.
Es hat eine Art Dämpfungsfeld,
keine echte Tarnung. Aber scheinbar
konnten Sie unbemerkt bleiben.
Er guckt skeptisch auf seine Konsole.
BEEM (CONT'D)
Sie treiben in einer sehr niedrigen
Umlaufbahn und werden in ungefähr
30 Minuten wieder in die Atmosphäre
eintreten, wenn wir Sie nicht
bergen.
MESTRAL
Um genau zu sein...
Beem und Torlan gucken Mestral ernst an. Dieser bemerkt den
Blick.
MESTRAL (CONT'D)
Wir sollten uns beeilen.
CAYLON
Können Sie sonst noch irgendwelche
Schiffe in der Umgebung scannen,
Mr. Beem?
Beem schüttelt den Kopf.
BEEM
Weder normale Schiffe, noch
getarnte Schiffe. das System ist
sauber laut meinen Sensoren.
Caylon nickt.
CAYLON
Holen Sie das Shuttle rein und dann
direkter Kurs auf Malek. Commander
Torlan, teilen Sie auf
verschlüsseltem Kanal unseren
Status mit. Mr. Beem, Doc! Sehen
wir uns an, wer da entkommen
konnte.
Torlan nickt, während Caylon die Brücke mit Miller und Beem
verlässt.
7 INT. ANTARES - SHUTTLEHANGAR 7
Ein kleines Shuttle klingonischer Bauart befindet sich im
Hangar. Müller, McForlay und Yezek sind bereits schon vor Ort
und bereiten die Türöffnung vor. Zwei Sicherheitsleute,
Lt.JrGrd. Davis und Ensign Linus O'Reilly mit Gewehren im
Anschlag stehen gegenüber der Tür. Miller zieht beim Eintritt
den medizinischen Scanner, Beem den Phaser. Caylon sieht zu
Müller, die ihn professionell emotionslos anschaut. Er zögert
ein paar Sekunden.
CAYLON
Bereit Nicole?
Sie nickt und gibt Ensign McForlay ein Zeichen. Dieser
entriegelt die Tür, die zischend aufspringt. Die beiden
Wachen zucken kurz, in Erwartung eines Feindes, doch nicht
passiert. Das innere des Shuttles ist dunkel.
MILLER
Zwei Lebenszeichen, männliche
Klingonen. Beide sind bewusstlos
und schwach, aber stabil. Einer der
Klingonen ist noch nicht erwachsen.
Caylon nickt.
CAYLON
(ironisch)
Laut Malek haben wir scheinbar das
Universum gerettet.
Die anderen blicken ihn verblüfft an. Caylon bemerkt dies.
CAYLON (CONT'D)
Erklärung folgt. Versprochen.
AUF CAYLON
FADE TO:
8 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 8
Auf der Krankenstation befinden sich Miller, Schwester Apoll,
Caylon, Beem, Councellor Fernandez und zwei Wachen. Die
beiden Klingonen sind noch bewusstlos. Der eine ist ein
zehnjähriger Junge, der andere ein etwas ergrauter Klingone.
Beide haben noch die charakteristische Stirnplatte und
scheinen somit von der Seuche im reich nicht betroffen zu
sein.
CAYLON
Scheinbar sind sie nicht mit dem
Erreger der Augments infiziert.
MILLER
Korrekt. Demnach muss das Kloster
in den letzten Jahren von der
Außenwelt abgeschottet worden sein.
Beide sind abgesehen von leichten
inneren Verletzungen durch eine
Entladung gesund. Mein Wissen über
Klingonen ist minimal, aber
scheinbar regenerieren sich die
Körper sehr schnell von selbst.
CAYLON
Irgendwelche Hinweise auf ihre
Identität.
Miller schüttelt den Kopf.
MILLER
Sie wissen, dass wir kaum Daten
über das Reich haben. Aber ich
denke, er kann ihnen sicher helfen.
Der Junge sollte im Moment noch
schlafen. er regeneriert sich etwas
langsamer.
Sie tritt an den älteren Klingonen heran und verabreicht
diesem eine Spritze. Der Klingone beginnt zu zucken, schlägt
seine Augen auf und fährt abrupt hoch. Die Wachen greifen
instinktiv zu ihren Waffen.
CAYLON
(abrupt und laut)
Wir sind Freunde! Wir wollen ihnen
helfen!
Der Klingone hält inne und mustert die Krankenstation und die
Personen in ihr.
KLINGONE
Menschen. Sternenflotte. Sicher
haben sie die Vulkanier geschickt.
Caylon wirkt etwas erstaunt.
CAYLON
In der Tat.
KLINGONE
Das Gute an eurer Rasse ist, dass
ihr so hilfsbereit seid. Wer auf
einem Schiff von euch ist, kann
sich sicher sein, dass er sicher
ist. Das Reich sollte es besser
wissen, welche Spezies ehrenhaft
denkt und welche nicht.
Die Crew ist erstaunt ob des kryptischen Kommentars. Der
Klingone deutet auf den Jungen, als er langsam aufsteht.
KLINGONE (CONT'D)
Geht es ihm gut?
MILLER
Soweit ich das beurteilen kann, ja.
Ich habe wenig Erfahrung mit
Klingonen, aber seine Verletzungen
waren nicht schwer und er erholt
sich gut.
KLINGONE
Natürlich tut er das. Er ist der
Stolz unserer Rasse.
Er erntet erneut fragende Blicke.
CAYLON
Vielleicht wäre es an der Zeit, uns
mal gegenseitig vorzustellen.
Ich bin Captain Frederick Caylon,
Kommandant des Erdraumschiffes
Antares. Und sie sind?
Der Klingone dreht sich langsam zu Caylon hin und guckt ihn
durchdringend an.
KLINGONE
Kor'ral. Sohn des Moch'reck.
Zweiter oberster Priester des
Klosters Boreth.
Wieder erntet er fragende Blicke, vor allem von Caylon.
CAYLON
Boreth liegt aber im klingonischen
Reich.
KOR'RAL
Natürlich liegt es das. Mir
scheint, als hätten die Vulkanier
ihnen nur das Nötigste gesagt.
(beat)
Es muss ihn reichen, wenn ich sage,
dass wir aus religiösen Gründen
diese Exklave gründeten.
CAYLON
Und der Junge?
KOR'RAL
Er ist unser Hoffnung, unsere
Zukunft unser Retter. Er ist
Kah'less.
Erneut blicken die Sternenflottenoffiziere erstaunt auf
Kor'ral.
CAYLON
Wenn ich mich nicht irre, ist
Kah'less der mystische Begründer
des klingonischen Reiches. Also ist
das eine Art Metapher.
Kor'ral beginnt schallend zu lachen. Verwundert blicken ihn
die Menschen ein.
KOR'RAL
(typisch klingoisch laut)
NEIN! Ihr Ahnungslosen. Es IST
Kah'less. Es ist seine
Reinkarnation, die gekommen ist, um
unser Volk von den Krankheiten der
Machtgier, Ehrlosigkeit und der
Geisel dieser Seuche zu heilen. Und
euer Platz in dieser glorreichen
Geschichte ist es, Kah'less nach
Kronos zu bringen, wo er ein neues
goldenes Zeitalter bringt und alle
seine Feinde zerschmettern wird.
Caylon wirkt verwirrt. Eine Pause entsteht. In diese springt
schließlich Beem ein.
BEEM
Wo wir gerade bei Feinden sind,
Kor'ral. Welcher ihrer Feinde
steckt hinter diesem Angriff.
Kor'ral fletscht die Zähne.
KOR'RAL
(zischend)
Die Romulaner. Bislang haben wir
nie Probleme mit diesen Hunden
gehabt, daher haben wir auch erst
im letzten Moment reagiert, als
klar wurde, dass wir ihr Ziel
waren. Sie werden in ihrem Blut
ersaufen für diese Tat.
Caylon und die anderen blicken Kor'ral teils ungläubig, teils
fragend, teils entsetzt an.
AUF KOR'RAL:
FADE OUT.
ENDE AKT I
AKT II
9 EXT. WELTRAUM - ANTARES 9
Die Antares kommt auf Warp auf uns zu.
DISSOLVE TO:
10 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 10
Wir sehen die gesamte Führungscrew plus Ensign Fernandez am
Tisch versammelt.
CAYLON
Wie gesagt, Malek hat mir nur
erzählt, dass das Kloster über ein
Shuttle mit einem Dämpfungsfeld
verfügt, für Notfälle, da in dem
Kloster eine wichtige Person lebt.
Und das es für die Zukunft aller
sehr wichtig sein könnte, diese
Person zu retten. Er hat mir aber
nicht gesagt, dass wir dort eine
Art klingonischen Gott finden.
MESTRAL
Kah'less ist kein Gott. Ich würde
Ihn lieber mit der historischen
Figur des Kaisers Friedrich
Barbarossas auf der Erde
vergleichen.
Alle bis auf Müller gucken ihn erstaunt an.
BEEM
Barba wer?
Mestral will Beem seine Aussage erläutern, aber Caylon geht
dazwischen.
CAYLON
Lassen Sie gut sein, Lieutenant Ich
denke, Sie wollen uns sagen, dass
Kah'less ein mystischer und
machtvoller Herrscher war. Der
Begründer des Reiches.
Mestral nickt.
CAYLON (CONT'D)
Und nun bittet, nein, vielmehr
verlangt Kor'ral von uns, dass wir
diese angebliche Reinkarnation
dieses mystischern Herrscher ins
Reich bringen, weil wir dazu vom
Schicksal auserwählt wurden.
Weigern wir uns, so hat er uns
wissen lassen, wäre das ein Akt der
Ehrlosigkeit.
BEEM
Und das, da, wie er sagt, alle
Feinde Kah'less in Blut baden
werden, könnte man das indirekt als
eine Drohung verstehen.
CAYLON
(süffisant)
Gibt es hier jemanden, der das
nicht für selbstverständlich hält.
MÜLLER
Ich weiß nicht, ob ich in Deiner
stelle darüber Witze reißen würde.
MESTRAL
nach einer Einschätzung dürfte uns
die Befolgung von Kor'rals "Bitte"
in einen Machtkampf um die
Herrschaft im Reich verwickeln.
MÜLLER
Also sollten wir die Finger davon
lassen, Fred. Wir haben schon
selbst genug Probleme. Allerdings
frage ich mich, wieso die Vulkanier
sich da eingemischt haben.
CAYLON
Gute Frage. Die hat Malek bisher
nicht beantwortet.
TORLAN
Überrascht mich wenig.
CAYLON
Bitte keine alten Ressentiments,
Commander. Ich stimme Ihnen allen
im Prinzip zu. Aber es gibt da nur
ein kleines Problem. Nämlich die
Tatsache, dass die Romulaner diesen
Kah'less töten wollen. Ich weiß
nicht, aber es scheint mir, wir
sollten noch etwas mehr über das
Ganze in Erfahrung bringen, bevor
wir
(er betont das Wort
bedeutungsvoll)
Diese "Bitte" einfach so ablehnen.
Wenn es für die Romulaner so
wichtig ist, dass sie soviel
riskieren, ist es sicher einen
zweiten Blick wert.
Er blickt sich um. Seine Offiziere wirken etwas ratlos. Der
ein oder andere nickt schwach.
CAYLON (CONT'D)
Gut. Ich und Commander Müller
werden als Führungsoffiziere noch
einmal mit dem Jungen und Kor'ral
reden. Mestral, Sie und Beem
recherchieren, was im Reich gerade
passiert. Außerdem werde ich Malek
kontakten. Nur wenn wir näheres
über die Gesamtlage erfahren,
können wir eine richtige
Entscheidung treffen. Und wenn die
Romulaner versuchen, die
Machtverhältnisse im Reich in Ihrem
Sinne zu beeinflussen, dann sollten
wir uns da sicher nicht raushalten.
Gemurmel brandet auf. Man sieht, dass die Meinungen
unterschiedlich sind, als die Offiziere den Raum verlassen.
Caylon schaut ihnen nachdenklich hinterher. Nur Müller bleibt
im Raum stehen und guckt Caylon kühl an.
MÜLLER
Meinst Du nicht, Fred, der
Councellor wäre eine bessere Wahl
für diese Aufgabe?
CAYLON
Du bist die erste Offizierin dieses
Schiffes und damit diejenige, die
meine Entscheidungen weiter tragen
müsste, sollte mir was passiert.
Außerdem
(beat, er beginnt leicht
zu stammeln)
Bist Du trotz allem
(beat)
Oder warst mir ein emotionaler
Stützpfeiler. Ich brauche Dich,
gerade jetzt.
Müller guckt ihn kritisch an.
MÜLLER
Was Dir widerfahren ist, ist sicher
nicht leicht, das gebe ich zu. Aber
dabei sollte Dir der Councellor
helfen, nicht ich. Ich habe auch
meine Probleme und könnte einen
emotionalen Stützpfeiler brauchen.
Aber Pflicht ist nun einmal Pflicht
CAYLON
(emotional)
Ich brauche keinen Councellor,
sondern jemanden, der mir Halt
gibt, verstehst Du das nicht? Oder
meinst Du, mir fällt es leicht, Tag
für Tag schwere Entscheidungen zu
treffen.
Müller tritt mit finsterer Miene nach vorne.
MÜLLER
(scharf)
Scheinbar muss ich dann deutlicher
werden. Und zwar als Dein erster
Offizier. Wenn Du nicht mehr in der
Lage bist, den Anforderungen Deines
Postens nachzukommen, dann lege
Dein Amt nieder. Gerade im Moment
kommt es auf Deine Führungsstärke
an. Dir ist doch sicher nicht
entgangen, wie aggressiv die
Stimmung im Moment wieder ist,
oder? Es ist keine Zeit für private
Dinge.
CAYLON
Was soll das Nicole? Man kann diese
Dinge im Moment nicht trennen. Also
muss einfach dafür Zeit sein.
MÜLLER
(schnippisch)
Natürlich. Für Deine Gefühle. Nein,
Fred SO funktioniert das sicher
nicht. Wo hörst Du mir denn zu?
Seit Deiner Genesung haben wir
nicht EIN Mal über die ganzen
Ereignisse vor und während meiner
Abwesenheit richtig gesprochen.
Über meine Gefühle...
CAYLON
(erregt)
Und wobei sollte ich zuhören? Bei
Deinen Phantasien, wie Du diesen
Deltaner begehrst, wegen, wegen
irgendwelcher Pheromone?
MÜLLER
Du elender Feigling...
Müller verzieht das Gesicht und versetzt Caylon spontan eine
Backpfeife. Dieser bleibt wie versteinert stehen.
MÜLLER (CONT'D)
(kühl)
Das war privat. Aber wenn Du es
dienstlich sehen willst, dann
suspendiere mich bitte vom Dienst.
Ansonsten werde ich Dich bei den
Gesprächen unterstützen und
beraten. Als Dein erster Offizier
und als NICHTS sonst.
Sie will sich schon umdrehen, da fällt ihr noch etwas ein.
MÜLLER (CONT'D)
(sachlich)
Ich sollte Dich vielleicht davon in
Kenntnis setzen, dass das
Dämpfungsfeld des Shuttles
vulkanisch ist. Kendall meint, dass
die Daten denen entsprechen, die
ihr von Malek bei der Bolarus
Mission erhalten habt. Das solltest
Du vielleicht bei Deinen
Entscheidungen bedenken.
Mit diesen Worten dreht sich Müller um und verlässt ohne
weitere Worte den Raum. Caylon guckt ihr regungslos und fast
wie ein bedröpelter Hund nach.
AUF CAYLON
CUT TO:
11 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 11
Wir sehen Caylon und Müller, die mit Kor'ral sprechen. Neben
ihm, nun bei Bewusstsein, sitzt der Junge, der Kah'less sein
soll.
CAYLON
Bevor ich eine Empfehlung zu ihren
Gunsten an meine Vorgesetzten geben
kann, wäre es notwendig, Kor'ral,
wenn Sie uns etwas über die Lage im
Reich erzählen würden.
Und offen gesprochen auch darüber,
was passiert wird, wenn wir Sie
beide dort abliefern.
Der Junge springt auf und geht auf Caylon zu.
KAH'LESS
Dann werde ich mein Volk retten und
unsere Kultur erneuern. Und alle
Feinde, von innen und von außen,
werden sterben oder sich uns
unterwerfen. Das Reich wird wieder
die Stellung im Universum bekommen,
die ihm zusteht.
MÜLLER
(trocken)
Die Vorherrschaft?
KAH'LESS
Seine Führungsrolle, die mein Volk
nicht nur durch Eroberung, sondern
alleine durch Ehrfurcht der anderen
erringen wird.
MÜLLER
Und wer keine Ehrfurcht zeigt?
Während dieser Worte wird Kah'less Blick bedrohlicher.
CAYLON
(etwas schärfer im Ton)
Nicole. Im Moment geht es um die
momentane Lage.
Müller guckt Caylon kritisch an. Der wendet sich an Kor'ral
CAYLON (CONT'D)
Wie sie wissen, hat unser Volk dem
ihrigen mehrfach geholfen, sei es
beim Broken Bow Zwischenfall oder
bei der Augementen-Seuche.
Und wir sind auch dieses Mal
bereit, Ihnen zu helfen, wenn wir
sicher sind, dass unsere Hilfe
nicht missbraucht wird. Wir haben
unsere Regel und ich...
Er zögert und überlegt sichtbar, wie er seine Worte wählt
CAYLON (CONT'D)
Die Ehre fordert von mir, dass ich
die Regeln meines Volkes befolge.
Um zu wissen, ob ich gegen sie
verstoße, ist es wichtig, dass sie
mir meine Fragen beantworten.
Kah'less will was erwidern, doch Kor'ral hält ihn zurück.
KOR'RAL
(zu Kah'less)
Lasst mich sprechen, mein Herr.
Ihre Zweifel sind begründet, aber
lassen sich leicht zerstreuen.
Kah'less nickt.
KOR'RAL (CONT'D)
(zu Caylon)
Vor langer Zeit gründete Kah'less
das Reich. Aber immer wieder war es
die Schwäche der Anführer, die das
Reich später an den Abgrund führte.
Bis schließlich der Hohe Rat die
Führung übernahm und einen Kanzler
wählte. Dieser sollte Kah'less
Kodex der Ehre durchsetzen oder
abgewählt werden. Der Rat bestand
aus den Repräsentanten der
ehrenhaftesten Familien des
Reiches, deren Machtanspruch vom
Volk bestätigt wurde. In dieser
Zeit erlebten wir Fortschritt und
Wohlstand. Aber mehr und mehr wurde
das System korrupt.
Das Volk verlor sein Gehör und ein
Platz im Rat wurde durch eine große
Flotte und später sogar durch die
Gunst der Mehrheit des Rates und
des Kanzlers gesichert. Um sich
einen Namen zu machen, begannen
junge Krieger der Familien mit
Beutezügen und Intrigen, während
der Kanzler nur noch alles
bekämpfte, was ihm gefährlich
werden konnte. Ein Machtwechsel
hieß Bürgerkrieg.
CAYLON
Daher versteckten Sie auch
Kah'less? Um ihn davor zu schützen?
KOR'RAL
Ja. Diese Ehrlosigkeit im Reich
nötigte unseren Orden zu diesem
feigen Vorgehen. Der letzte
Kanzler, Gotor, begann, die
Priesterschaft zu schwächen. Als
eines Morgens dieses Kind auf
unserem Altar lag, wussten wir,
dass es Opfer eines Anschlages
würde, wenn es im Reich blieb. Wir
hatten nicht mehr die Macht es zu
schützen.
Fast verschämt guckt er zu Boden.
KOR'RAL (CONT'D)
Wir wandten uns an Robok, damals
der Abgesandte der Vulkanier auf
Kronos. Auch wenn er ein Vulkanier
war, so war er ehrenhafter als die
meisten Klingonen. Er bot uns an,
ein Kloster auf einem Planeten im
freien Raum zu errichten und es
dadurch zu schützen, dass die
Vulkanier Anspruch auf den Planeten
erhoben. Wir deuteten einige alte
Quellen so, dass ein religiöser
Anspruch auf den Planeten
abgeleitet werden konnte.
Niemand im Reich kümmerte das und
daher wunderte sich auch niemand,
dass wir mit den Vulkanieren
verhandelten. Ja es ist war, wir
sind soweit gesunken, dass wir zu
diesen Lügen greifen mussten, um
den rechtmäßigen Herrscher zu
verstecken.
CAYLON
Aber die Vulkanier wollen Sie nicht
ins Reich bringen?
KOR'RAL
Wir wollen es auch nicht. Es würde
Kah'less bei vielen als ein
Feigling dastehen lassen.
MÜLLER
Aber wenn wir ihn bringen, dann
nicht?
KOR'RAL
Das Schicksal hat Sie geschickt,
nachdem Kah'less es geschafft hat,
einer heimtückischen Attacke seiner
Feinde zu widerstehen. Das wird das
Volk verstehen.
CAYLON
Womit wir bei Thema sind. Es waren
keine Klingonen, die sie angriffen,
sondern die Romulaner.
KOR'RAL
Sie fürchten seine Macht. Zu recht.
Außerdem würde es mich nicht
wundern, wenn einer oder mehrere
der Mitglieder im Hohen Rat, die
gegen Gotor kämpfen, Hilfe von
außen bekämen. Diese Seuche hat
unser Volk endgültig in
machtgierige Barbaren verwandelt,
die keine Ehre mehr kennen. Ich
weiß nicht, hinter wem die
Romulaner stehen.
Aber derjenige musste sich so nicht
die Hände schmutzig machen und den
Zorn des Volkes riskieren.
MÜLLER
(fast flüsternd, )
Das macht Sinn, Fred...
Sie stockt
MÜLLER (CONT'D)
Captain.
CAYLON
Und es herrscht also de facto
Bürgerkrieg im Reich?
KOR'RAL
Seit vor einigen Monaten Mitglieder
im Rat behaupteten, dass Gotor
durch sein Amt versucht, Mienen
unter seine Kontrolle zu bekommen.
Fraglos hat er es versucht, aber im
Normalfall hätte es kaum jemanden
interessiert.
CAYLON
Und was passiert, wenn Kah'less es
in den Schutz ihrer Anhänger
schafft?
KOR'RAL
Ein großer Teil der einfachen
Arbeiter, Soldaten und Offiziere
ist noch sehr gläubig. Sie werden
sich erheben und ihre Waffen hinter
Kah'less stellen. Es wird ein
glorreicher Kampf, bei dem wir am
Ende siegen werden, wenn das Blut,
was fließen muss, geflossen ist.
Dann wird Kah'less das Reich wieder
aufbauen und zu alten Glanz
verhelfen.
Caylon guckt zu Müller, die sehr nachdenklich wirkt. Dann
guckt er zu Kor'ral und Kah'less und nickt ihnen zu.
CAYLON
Ich danke Ihnen. Das gibt mir erst
einmal einen Eindruck von der
Situation, mit der wir konfrontiert
sind. Ich werde mein Wissen mit
meinen Offizieren und Vorgesetzten
teilen und dann entscheiden,
Er zögert kurz.
CAYLON
...was die Ehre mir gebietet.
KAH'LESS
Dann kann es nur eine Entscheidung
geben.
CAYLON
Wir werden sehen.
Nach diesen Worten verlassen beide den Raum. Vor der
Krankenstation, die von zwei Sicherheitsleuten bewacht wird,
bleiben sie stehen. Müller lächelt kurz.
MÜLLER
Respekt. Und ich dachte, den
Diplomaten Frederick Caylon gibt es
nicht mehr.
Dann wird sie ernst.
MÜLLER (CONT'D)
Aber zunächst einmal muss ich mir
selbst dazu Gedanken machen, bevor
ich meine Meinung sage. Ich hoffe
Du verstehst das.
Caylon nickt.
AUF CAYLON:
FADE OUT.
ENDE AKT II
AKT III
12 EXT. WELTRAUM - ANTARES 12
Wir sehen die Antares von oben, wie sie auf Warp fliegt.
DISSOLVE TO:
13 INT. ANTARES - CAYLON RAUM 13
Caylon sitzt am Tisch und unterhält sich mit jemanden über
den Terminal. Die Kamera fährt um den Tisch herum und wir
erkennen Maleks Gesicht auf dem Schirm.
MALEK
Sie haben also mit ihm gesprochen?
CAYLON
Ja. Er spricht von einem
Bürgerkrieg im Reich, in den
möglicherweise die Romulanern
einzugreifen versuchen.
MALEK
In der Tat ist die Information über
einen Bürgerkrieg korrekt. Ob die
Romulaner wirklich versuchen, dort
einzugreifen, ist uns aber nicht
bekannt. Allerdings erscheint es
mir als eine logische Konsequenz
aus dem Angriff nicht abwegig, es
zu vermuten.
CAYLON
Wissen Sie es wirklich nicht, oder
sagen Sie es uns bloß nicht?
MALEK
(ungerührt)
Ich bin erstaunt über ihr
Misstrauen, Captain.
CAYLON
Ich bin ehrlich mit Ihnen, Malek.
Im Moment weiß ich nicht, inwieweit
ich Ihnen vertrauen kann.
Immerhin haben Sie einige Tatsachen
verschwiegen. Etwa die, dass das
Dämpfungsfeld von ihrem Volk
stammt.
MALEK
In der Tat stammt es von uns. Mir
schien es in Anbetracht der Lage
aber eine zweitrangige Information.
Es war primär wichtig, schnell zu
handeln.
Caylon hebt die Augenbrauen.
CAYLON
Zweitrangig? Dass die Vulkanier
ihre eigene Regel der strikten
Nichteinmischung missachten?
MALEK
Dies ist eine überzogene
Interpretation der Lage, Captain.
Wir haben Asyl gewährt. Das heißt
noch nicht, dass wir uns in die
Politik des Reiches aktiv
eingemischt haben.
CAYLON
Keine vulkanischen
Kleinkariertheiten bitte, Malek.
Ihr Volk dürfte gewusst haben, wer
Kah'less ist und was er für das
Reich bedeutet. Immerhin haben Sie
zu mir gesagt, dass die Mission die
Zukunft nachhaltig beeinflussen
könnte.
MALEK
In der Tat war uns das bewusst,
Captain. Doch manchmal ist Logik
alleine nicht genug. Verschiedene
Aspekte einer Tatsache führen zu
verschiedenen Schlüssen, die man
gegeneinander abwägen muss.
CAYLON
Bitte auch keine Rätsel, Malek,
sondern Klartext.
MALEK
Das Reich befindet sich im Verfall,
Captain. Und auch wenn sie sich im
Moment in einem schlechten Zustand
befindet, so verfügen die Klingonen
über die schlagkräftigste
Raumflotte in der Region. Unter
denjenigen, den die Mönche für
Kah'less halten, mögen die
Klingonen mächtiger und
schlagkräftiger werden, aber auch
berechenbarer. Dieses wird
letztlich auch die Ausbildung und
der Einfluss der Mönche
sicherstellen.
CAYLON
Verstehe. Berechenbarkeit ist
natürlich eine Sache, die euch
Vulkaniern gefällt. Und der Punkt
mit der Macht dürfte anderen, zum
Beispiel den Romulaner, sicher
missfallen.
MALEK
Dieser Schluss ist korrekt,
Captain. Es liegt nahe, dass die
Romulaner die Klingonen als
unliebsamen Rivalen auszuschalten
versuchen.
CAYLON
Aber woher wussten Sie, wo Kah'less
zu finden ist?
MALEK
Weiten Kreisen unserer Führung war
seine Präsens bekannt.
Caylon guckt Malek fragend an.
CAYLON
Das klingt, als wenn sie Verräter
in den eigenen Reihen vermuten.
MALEK
Ich bin im Moment nicht befugt,
dazu etwas zu sagen, Captain.
Konkretere Informationen würden
unserem Anliegen schaden.
Caylon guckt Malek verblüfft an und nickt dann.
CAYLON
Ich verstehe, was Sie mir sagen
wollen. Aber warum handeln die
Romulaner erst jetzt?
MALEK
Das ist eine berechtigte Frage.
Scheinbar wandeln sich die
Interessen der Romulaner.
CAYLON
Und genau DAS bereitet mir im
Moment Sorgen.
AUF DAS TERMINAL
Wir sehen, wie Malek ungerührt leicht den Kopf nickt.
DISSOLVE TO:
14 INT. ANTARES - BESPRECHUNGSRAUM 14
Wir sehen die Stammcrew einschließlich Ensign Fernandez
wieder am Tisch versammelt. Mestral referiert.
MESTRAL
Und was Kah'less angeht, so gibt es
nur wenige historische Fakten.
Allerdings ist seine
Wiederauferstehung ein wichtiger
Teil der klingonischen Mythologie.
Gemäß einer Sage deutete er bei der
Ankündigung seiner Rückkehr auf
jenen Stern, in dessen System sich
heute das Kloster Boreth befindet.
Abweichende Darstellungen indes
bestehen bei der Art der Rückkehr.
Die Mehrheit der Quellen berichten
von einer Rückkehr als Krieger. Nur
wenige Quellen sprechen von einer
Rückkehr als Kind.
Caylon zieht die Augenbrauen hoch.
CAYLON
Das heißt, es könnte ein Betrug
sein?
MESTRAL
Das können wir nicht überprüfen
ohne die dafür nötigen
Informationen wie die DNA-Reste des
historischen Kah'less. Allerdings
konnten wir belegen, dass Kor'ral
wirklich das zweithöchste
Ordensmitglied auf Boreth ist.
BEEM
Warum sollte er also lügen?
MÜLLER
Macht? Er sagte selbst, dass sein
Orden an Einfluss verliert.
BEEM
(gleichgültig)
Soll uns egal sein, solange es den
Romulanern schadet.
MILLER
(gedankenverloren)
Konnte man sich denken.
BEEM
(darauf anspringend)
Was meinen Sie, Doc?
Fernandez guckt Beem kritisch an.
MILLER
Können Sie sich das nicht denken?
BEEM
(Miller anschnauzend)
NEIN KANN ICH MIR NICHT.
FERNANDEZ
(schnippisch)
Können Sie, Lieutenant Da bin ich
mir sicher.
BEEM
Jetzt auch noch Sie. Na, ja, mit
ihrer Blumenwiesenattetüde...
Caylon schlägt auf den Tisch.
CAYLON
(giftig)
Das reicht jetzt. Tragen Sie ihre
Differenzen bitte nicht hier aus.
Wir haben wichtigere Probleme. Und
was ist eigentlich überhaupt im
Moment wieder los mit allen hier?
Einige gucken ihn erstaunt an. Müller nutzt die daraus
entstehende Pause.
MÜLLER
Kah'less ins Reich zu bringen? Ist
das unser Problem, Fred?
CAYLON
Ja.
MÜLLER
Du wolltest meine Einschätzung?
Nun, ich will Sie Dir geben. Ich
habe es mir gut überlegt, und ich
sage: Nein.
Murmeln brandet auf.
CAYLON
Warum?
MÜLLER
Ehrlich gesagt, Kah'less erinnert
mich an die dunkelsten Führer
unsers Volkes: Stalin, Mao, Hitler,
Green, Noonian Singh. Nicht der
Klasse von Anführern, denen ich die
Hand reichen möchte. Denn das ist
die Klasse von Führern, die sich
irgendwann gegen Dich wenden.
MESTRAL
Ich halte Ihren Vergleich nicht für
korrekt, Commander. Kah'less hat
das militärische im Reich stark
geschwächt und Arbeiter, Forscher
und Handwerker als Rückrat des
Reiches bezeichnet. Er wollte das
Blut seiner Leute nicht unnötig
vergießen. Andererseits war er
sicher ein ausgesprochener
Eroberer, der mitunter
unvorstellbar grausam war. Ich
würde ihn trotzdem lieber
vergleichen mit den ersten großen
Khans der Mongolen allen voran
Dschingis Khan. Die waren durchaus
auch für überraschende
Aufgeklärtheit, Weitsicht,
Weltoffenheit und Toleranz bekannt,
dennoch unberechenbar,
expansionistisch und kriegerisch.
MÜLLER
(ironisch)
Klingt ja schon viel besser...
MILLER
(niedergeschlagen)
Sagt mal, ist euch allen egal, was
dieser Mann bewirken wird?
Er wird einen Bürgerkrieg und eine
unvorstellbares Leid im Reich
auslösen. Wie können wir überhaupt
erwägen, ihn ins Reich zu bringen?
BEEM
Das ist doch Mist...
CAYLON
(Nachdrücklich)
Lieutenant, sachlich.
BEEM
Gut, sachlich. Und Sache ist, auch
wenn es nicht jedem schmeckt, dass
dieser Bürgerkrieg längst Realität
ist. Kahless wird auch sehr
wahrscheinlich ohne uns ins Reich
gelangen. Nur wenn wir ihn bringen,
haben wir, wie man so schön sagt,
einen bei ihm gut. Und wenn er es
nicht ins Reich schafft, nun, dann
besteht nicht die unerhebliche
Gefahr, dass die Romulaner jemanden
an die Macht bringen, der Ihnen
genehm ist. Möglicherweise sogar
Ihnen hilft.
TORLAN
Dem kann ich nur beipflichten,
Captain. Wir müssen diese Gefahr
eliminieren. Der Schaden den wir
anrichten, wenn wir Kah'less
helfen, ist weitaus geringer als
der, der entstehen könnte, wenn wir
es unterlassen. Gegen die Flotten
beider Völker hätten wir keine
Chance.
MESTRAL
Wir sollten auch nicht vergessen,
dass Vulkan Kah'less für
unterstützenswert hält.
TORLAN
(ironisch)
Das ist allerdings ein Argument.
Caylon guckt Torlan scharf an.
MÜLLER
Wir wissen nicht, was die Romulaner
wirklich planen. Ich glaube nicht,
dass sie die Möglichkeit haben, das
Reich so einfach zu übernehmen. Und
ich frage jetzt einfach mal, seit
wann es unsere Politik ist, ohne
nähere Informationen so eine
Entscheidung zu treffen? Wir
sollten den Geheimdienst der
Sternenflotte zunächst nach
Hinweisen für eine Einflussnahme
suchen lassen.
BEEM
Commander, Captain, die Romulaner
hinterlassen nicht einfach Spuren,
dass sollten wir mittlerweile
wissen. Und in der Zeit könnten Sie
uns sehr schnell vor vollendete
Tatsachen stellen. Und das hat
nichts mit Paranoia oder Hass zu
tun. Das ist, wie unsere
vulkanischen Freunde so schön
sagen, einfach das Resultat der
Logik. Das Universum ist kalt und
brutal. Je schneller wir lernen,
dass zu akzeptieren, desto besser.
MÜLLER
Ich bin nicht bereit, für einen
vagen Verdacht und ihre
nihilistische Logik unsere
Prinzipien zu opfern.
BEEM
Vager Verdacht? Bei allem Respekt,
ein weggebombter Planet ist wohl
kaum ein vager Verdacht. Eher ein
handfester Beweis.
CAYLON
Schluss jetzt! Ich habe genug
gehört. Die Entscheidung ist für
mich gefallen.
Die anderen gucken ihn an.
MÜLLER
(ahnungsvoll)
Das ist nicht Dein Ernst, oder?
Caylon nickt.
CAYLON
Wir fliegen nach Kronos. Beem hat
Recht, wir dürfen nichts riskieren.
Und ich sehe nicht, dass wir viel
zum Guten ändern, wenn wir es nicht
tun. Ich habe mit Forrest
gesprochen. Er gab mir freie Hand
bei der Entscheidung, aber er denkt
ähnlich. Wenn die Gefahr besteht,
dass die Romulaner das Reich
unterwandern, müssen wir
eingreifen.
MÜLLER
Fred. Es geht nicht darum, ob wir
was ändern. Sondern darum, ob wir
etwas auf unsere Werte geben.
CAYLON
Wenn das Leben von Millionen
Menschen auf dem Spiel steht, kann
ich nicht darauf Rücksicht nehmen,
Nicole. Tut mir leid. Ich muss die
Dinge miteinander abwägen.
MÜLLER
(kalt)
Verstehe.
CAYLON
Proteste werde ich im Logbuch gerne
vermerken. Ansonsten kennt jeder
seine Aufgaben. Torlan. Sie
kontakten Tiris und Malek und
informieren beide über die neue
Lage.
Torlan nickt.
CAYLON (CONT'D)
Gut. Wegtreten. Jim, Sie bleiben
bitte hier.
Beem schaut Caylon überrascht und skeptisch an, zumal er, was
selten ist, "Jim" sagte. Währendessen verlassen die anderen
wortlos den Raum. Einige blicke, wie die von Fernandez und
auch Müller zeigen, dass nicht alle einverstanden sind. Als
alle raus sind, geht Beem auf Caylon zu.
BEEM
Captain. Ich mag mich im Ton
vergriffen haben. Aber ich bin
überzeugt, dass es aus taktischer
Sicht das einzig Richtige ist.
Ich...
Caylon wirkt fast abwesend, als er ihm ins Wort fällt. Er
guckt Beem nur kurz an und geht dann ans Fenster, wo er für
fast den ganzen Rest des Gespräches rausschauend stehen
bleibt.
CAYLON
Sie haben Recht, Jim. Und sie
brauchen sich nicht zu
entschuldigen. Sie sind sicher ein
Mann mit manchmal relativ extremen
Ansichten, aber dieses Mal liegen
sie wohl richtig.
Und sie haben Recht: Dieses
Universum ist kalt und brutal.
Grund genug für etwas zu kämpfen,
was das ändert.
BEEM
Bitte?
CAYLON
Die Idee der Föderation, Lieutenant
Nur so werden wir überleben können.
Ich hoffe Soval, Malek und die
anderen Können ihr Volk davon
überzeugen, denn wenn die Vulkanier
draußen bleiben, könnte es schlimm
werden. Daher müssen wir Ihnen hier
auch beistehen, auch wenn ich ein
ganz flaues Gefühl habe.
BEEM
Sir, ich verstehe nicht?
CAYLON
Wissen Sie, wer Lenin ist?
BEEM
Natürlich Sir. Russischer
Revolutionär, Kommunist, 20
Jahrhundert.
CAYLON
Sorgte für den Aufstieg der
Sowjetunion, indirekt für den von
Stalin und den kalten Krieg, genau.
Müllers Volk, die Deutschen,
brachten ihn nach Russland, wohl
wissend, dass er die Revolutionen,
deren Inhalte noch nicht mal in
ihrem Sinne waren, auslösen würde.
Sie hofften, es würde Russland
schwächen und ihnen helfen den
ersten Weltkrieg zu gewinnen.
Beem schaut Caylon regungslos an. Dieser guckt weiterhin aus
dem Fenster.
CAYLON (CONT'D)
(fast flüsternd)
Ein tragischer Irrtum. Letztlich
half diese Entscheidung mit, die
Welt ins Chaos des zweiten
Weltkrieges und später des kalten
Krieges zu stürzen. Deutschland
wurde fast selbst vernichtet und
mit ihm um ein Haar auch unsere
Zivilisation. Alles nur, weil Sie
in Hoffnung auf einen Vorteil
Lenins Zug durch ihr Land ließen.
Beem guckt irritiert. Ihm scheint das Verhalten des Captains
nicht geheuer.
BEEM
Was meinen Sie damit, Captain?
Erst jetzt dreht sich Caylon um.
CAYLON
Können Sie wirklich sagen,
Lieutenant Das wir nicht in diesem
Moment Wladimir Lenin nach Russland
bringen und damit unser Schicksal
besiegeln, nur weil wir meinen, so
uns zu retten?
Beem guckt Caylon fassungslos an, dann schaut er zu Boden und
schüttelt den Kopf.
BEEM
Nein, Captain. Das kann ich nicht.
Er guckt wieder auf und guckt Caylon fest an.
BEEM (CONT'D)
Aber ich glaube fest, dass wir das
Richtige tun.
CAYLON
Ich hoffe es, Lieutenant Ich hoffe
es wirklich.
Aber ist mir klarer als je zuvor:
In diesem Universum haben wir nur
eine Chance mit Freunden an unserer
Seite.
AUF CAYLON
Caylon blickt Beem ernst an.
FADE OUT.
ENDE AKT III
AKT IV
15 EXT. WELTRAUM - ANTARES 15
Wir sehen die Antares von hinten, wie sie auf Warp fliegt.
DISSOLVE TO:
16 INT. ANTARES - GANG 16
Langsam und gedankenversunken geht Miller den Gang entlang.
Von hinten nähert sich eilig Fernandez
FERNANDEZ
Katherine, warte!
Miller dreht sich fast gleichgültig um.
MILLER
Emma?
FERNANDEZ
Katherine. Warum provozierst Du
ihn?
MILLER
Wen?
FERNANDEZ
Wen wohl? Beem.
MILLER
Ehrlich gesagt, Mich kotzt seine
Einstellung an. Sein destruktives
Weltbild.
Fernandez guckt Miller überrascht an. Das scheint nicht die
Miller zu sein, die sie kennt.
FERNANDEZ
Du kennst ihn. Und Du weiß, was ich
von ihm erzählt habe.
MILLER
Das ist keine Entschuldigung.
FERNANDEZ
Mensch Katherine. Seitdem Du von
der andorianischen Kolonie wieder
zurück bist, bist Du wie
ausgewechselt.
MILLER
Wundert Dich das? Was ich dort
erlebt habe, reicht für drei Leben.
Und ich kann einfach nicht
vergessen, was Beem dort getan hat.
FERNANDEZ
Du darfst das nicht an Dich
ranlassen. Ich...
Mit einer Geste deutet Miller ihr an, zu schweigen.
MILLER
Lass mich einfach.
FERNANDEZ
Ich bin Deine Freundin. Ich will
Dir helfen.
MILLER
Du bist auch der Councellor dieses
Schiffes. Und ich brauch keine
Therapie.
FERNANDEZ
Aber...
Doch Miller hört ihr schon nicht mehr zu. Eiligen Schrittes
biegt sie um die nächste Ecke.
AUF FERNANDEZ
Emma blickt mit einer Mischung aus Besorgnis und Verwunderung
hinterher.
DISSOLVE TO:
17 INT. ANTARES - CAYLON RAUM 17
Caylon sitzt am Tisch, vor ihm eine Tasse Kaffee. Er ist
sichtbar aufgewühlt. Ein PADD liegt vor ihm, doch er schreibt
nicht. Schließlich steht er auf. In diesem Moment ertönt das
KOMM-Signal
MÜLLER KOMMSTIMME
Fred, wir haben Schiffe auf den
Sensoren.
Caylons Miene zeigt, dass er keine freundlichen erwartet.
CAYLON
Romulaner?
MÜLLER KOMMSTIMME
Klingonen, Fred. Es sind Klingonen.
Zwei schwere D7-Schlachtkreuzer und
zwei Bird of Prey. Sie kommen von
schräg hinten mit Warp 6.8.
Dreiundzwanzig Minuten und sie sind
hier.
CAYLON
(ernüchtert)
Das reicht nicht.
MÜLLER KOMMSTIMME
Nein. Und das ist eine Menge
Feuerkraft, die da auf uns zukommt.
Wenn das keine Freunde Kor'rals
sind, haben wir ein ernstes
Problem.
CAYLON
Hol Kor'ral sofort auf die Brücke
und versetz die Crew in
Alarmzustand. Vielleicht ist das
nur ein Zufall. Kor'ral konnte
keine Nachricht absetzen und die
Klingonen können eigentlich
unmöglich wissen, dass Kah'less
noch lebt.
MÜLLER KOMMSTIMME
An soviel Zufall glaube ich nicht,
Fred. Für ein Rettungsteam ist es
zu früh, für einen Zufall kommen
Sie viel zu zielstrebig hinter uns
her.
Caylon guckt nach unten.
CAYLON
Wir werden es bald wissen. Ich
komme sofort. Caylon Ende.
In diesem Moment ertönt der rote Alarm.
DISSOLVE TO:
18 INT. ANTARES - BRÜCKE 18
Auf der Brücke ist die Anspannung greifbar. Als Caylon durch
die Tür kommt, ist Kor'ral, begleitet von einer bewaffneten
Wache schon da. Müller steht angespannt neben dem Captains
Chair.
CAYLON
Ich hoffe, dass sind Bekannte,
Kor'ral.
Kor'ral schüttelt ernst den Kopf.
KOR'RAL
(abschätzig)
Es sind Feinde. General Ro'korth.
Er ist einer derjenigen, der um den
Posten des Kanzler kämpft. Ehre ist
für ihn ein Fremdwort. Er würde nur
vom Tod Kah'less profitieren.
CAYLON
Ist er es persönlich?
KOR'RAL
Es ist sein Flagschiff.
CAYLON
Tolle Aussichten. Mestral, können
wir Kor'ral und Kah'less irgendwo
unterbringen, wo sie vor deren
Scans geschützt sind.
Mestral nickt.
MESTRAL
Wenn unsere Informationen über die
Sensoren der Klingonen einigermaßen
stimmen, ist das machbar.
Caylon nickt ihm zu.
KOR'RAL
Sie wollen doch nicht gegen
Ro'korth kämpfen? Sie hätten keine
Chance. Er wird Sie
manövrierunfähig schießen, das
Schiff entern und alle töten.
BEEM
Warum wird er uns nicht einfach aus
dem Weltraum pusten?
KOR'RAL
(zähnefletschend)
Er mag ehrlos sein, aber er ist
immer noch ein Klingone. Die
Antares wird eine hübsche Beute
sein und zudem würde er Kah'less
persönlich töten, als Beweis, dass
er überlegen ist. Als wenn es
ehrenvoll ist, einen Jungen zu
töten.
CAYLON
Am besten gehen Sie mit Mestral.
Noch wissen wir nicht mal, ob er
weiß, dass sie hier sind. Auch wenn
seine Anwesenheit wohl kaum einen
Zufall ist.
Und wenn er es weiß, dann müssen
wir zusehen, dass wir noch
irgendwie zehn bis fünfzehn weitere
Minuten gewinnen.
KOR'RAL
Sie haben in der Tat Ehre, Captain.
Mit diesem Worten folgt er Mestral.
CAYLON
Nicole. Gehe besser runter und
versuch aus dem Antrieb raus zu
holen, was geht. Wir werden wohl
auch den Schild in Topform
brauchen.
Müller nickt.
CAYLON (CONT'D)
Beem. Bewaffnen Sie Mann und Maus.
Versuchen sie Blockaderinge um die
Position von Kah'less zu errichten.
Wenn Kor'ral recht hat, gewinnen
wir vielleicht im Notfall auch so
Zeit.
Ein Moment lang gucken Beem und auch Teile der restlichen
Brückencrew Caylon entsetzt an. Jedem ist klar, was das
bedeutet, was der Captain in Erwägung zieht. Beem nickt und
atmet tief durch.
BEEM
Ich bin wahrlich kein Feigling,
aber das ist ein Kampf, den ich
lieber vermeiden würde.
Caylon nickt mit düsterer Miene.
AUF CAYLON
DISSOLVE TO:
19 INT. ANTARES - BRÜCKE 19
Einige Minuten sind vergangen. Mestral ist wieder da und alle
wirken voll konzentriert.
BEEM
Noch drei Minuten, dann sind wir in
Waffenreichweite.
CAYLON
Antwort.
Torlan schüttelt den Kopf.
TSCHERNOVSKY
(besorgt)
Was ist, wenn Sie uns einfach
angreifen?
BEEM
(augenrollend)
Dann werden die uns kennen lernen.
TORLAN
Zunächst einmal werden wir die
kennen lernen. Sie rufen uns, Sir.
CAYLON
Es werde Gewissheit. Auf dem
Schirm!
Auf dem Schirm erschein ein Klingone. Aber keiner, wie wir
ihn kennen. Sein haar ist kurz, seine Stirnwülste fast nicht
vorhanden, sein Bart gestutzt. Seine Uniform ist aus sehr
dunklem Leder, allerdings mit einer ungewohnten silbrigen
Weste darüber, die scheinbar das Erkennungszeichen von
Ro'korths Truppen ist.
RO'KORTH
Captain Frederick Caylon. Wie ich
höre einer der besseren Captains
der Menschen. Angeblich sollen sie
die Romulaner in einer Schlacht
besiegt haben.
In Anbetracht ihres Schiffes eine
bemerkenswerte Leistung.
Caylon bemerkt sichtbar den hämischen Tonfall des Klingonen.
CAYLON
Und nun habe ich soviel Respekt
erlangt, dass sie mit mir einen
Blutwein trinken oder etwas von
diesen Würmern essen wollen, um
sich taktische Ratschläge zu holen,
nehme ich an?
RO'KORTH
Verspotten Sie mich lieber nicht,
Mensch. Eine Wort von mir und die
lächerliche Hüllenpanzerung, mit
der ihr Menschen eure Schiffe
verteidigt, wird von meinen
Disruptoren zerfetzt.
CAYLON
Dann kommen Sie zu Sache, General.
Sie wissen sicher, dass wir einen
Krieg zu führen haben.
Die Crew bemerkt Caylons schnippischen Unterton und blickt
sorgenvoll ihren Captain an. Das lockere Mundwerk ihres
Captains scheint ihnen in dieser Situation nicht zu behagen.
RO'KORTH
Hören Sie auf mit der Charade. Wir
wissen, dass sie einen Mann namens
Kor'ral an Bord haben. Einen
Lügner, der einen Jungen aufzieht,
der angeblich Kah'less sein soll.
Übergeben Sie ihn mir samt den
Jungen, damit wir auf Kronos
gerecht über ihn urteilen können.
CAYLON
Mit der gleichen Gerechtigkeit, die
Jonathan Archer entgegengebracht
wurde? Oder mit der gleichen Härte,
mit der ihre romulanischen Freunde
ihn vernichten wollten?
RO'KORTH
(richtig wütend)
Was wollen Sie damit sagen, Mensch?
CAYLON
Das es sicher kein Zufall ist, dass
die Romulaner erst das Kloster, in
dem der Junge lebte, zerstören, und
Sie dann auftauchen, um das Werk zu
vollenden.
RO'KORTH
Wenn Ihnen ihr Leben lieb ist, dann
schweigen Sie lieber, Mensch. Ein
General Ro'korth hat es nicht
nötig, Mörder zu engagieren. Schon
gar nicht die Hunde von Romulanern.
Das werden Sie sehr schnell merken,
wenn Sie noch weiter solche
Ungeheuerlichkeiten behaupten.
CAYLON
Sei es, wie es sei. Ich werde den
Jungen gerne für Sie nach Kronos
bringen und mich überzeugen, dass
über ihn gerecht geurteilt wird.
Aber ich werde ihn nicht Ihnen
übergeben.
RO'KORTH
Sie haben wohl kaum eine Wahl,
Captain. Also versuchen Sie nicht,
Forderungen zu stellen. Ich gebe
ihnen eine Minute. Entweder die
beiden sind dann bei mir auf der
Brücke oder ich werde ihr Schiff
zermalmen und jedem einzelnen aus
ihrer Crew die Bäuche aufschlitzen.
CAYLON
Ich muss ihr Anliegen mit meinen
Vorgesetzten erörtern. Aber dafür
brauche ich Zeit.
RO'KORTH
(schallend lachend)
Anliegen? Ich werde Ihnen zeigen,
was anliegt. Denn in einer Minute
werde ich Sie hiermit eindecken.
Der Schirm verblasst und im gleichen Moment erzittert die
Antares.
BEEM
Ein Disruptorstoß. Minimale Stärke
Ich brauche wohl nicht zu sagen,
das alle Schiffe ihre Waffen und
Schilde aktiviert haben.
CAYLON
Eher nicht. Mestral, gibt es
irgendetwas, was wir erreichen
könnten, dass uns Deckung böte.
MESTRAL
Knapp 2 Minuten entfernt ist ein
roter Zwerg. Am Rande des Systems
ist ein Gasriese, ähnlich dem
Uranus.
Caylon aktiviert die KOMM
CAYLON
Besser als nichts. Beem, Nicole,
Darius sie müssen jetzt gut
arbeiten. Wenn Rokorths Ultimatum
vorbei ist, gehen sie kurz raus aus
dem Warp und dann sofort Kurs auf
den Planeten. Im gleichen Moment
den Schild hoch. Außerdem nehmen
wir den rechten Bird of Prey ins
Visier. Epsilon Manöver. Mit etwas
Glück überraschen wir sie damit.
Beem und Tschernovsky nicken.
MÜLLERS KOMMSTIMME
Es ist Wahnsinn, aber wir werden es
versuchen.
BEEM
Zumindest gehen wir mit fliegenden
Fahnen unter.
TSCHERNOVSKY
Nur so als Frage. Was macht uns
sicher, dass Ro'korths Behauptung
nicht stimmt?
BEEM
Er wird uns wohl kaum Beweise
vorlegen. Aber warum sollten die
Romulaner die Kolonie wegbomben und
einen Konflikt mit Vulkan in Kauf
nehmen, wenn das nur ein Betrüger
ist?
CAYLON
Wir haben keine Wahl, außer unserem
Instinkt zu folgen. Und der sagt,
dass Ro'Korth uns so oder so nicht
ziehen lassen wird. Mestral, Sie
zählen an.
MESTRAL
Noch zwölf Sekunden...zehn...fünf,
vier drei, zwei, eins.
Ein Ruck geht durch das Schiff und die Besatzung bemüht sich
festzuhalten und zeitgleich ihre Aufgabe zu erfüllen.
DISSOLVE TO:
20 EXT. WELTRAUM - ANTARES 20
Wir sehen die Antares, verfolgt von den Klingonen. Plötzlich
lösen sich drei Torpedos aus der hinteren Rampe. Einen Moment
später verliert die Antares rapide an Geschwindigkeit. Die
klingonischen Kreuzer ziehen an ihr vorbei. Als die Schiffe
bereits vor ihr sind, entschwindet sie blitzschnell,
schneller als man sehen kann aus dem Sichtfeld. An ihrer
letzten Position tauchen vier Torpedos auf, dir rot glimmend
auf einen der beiden Bird of Prey losfliegen. Sie schlagen
nur wenige Sekunden nach den ersten drei in Zweierwellen
ein.
Scheinbar haben die Klingonen ihre Schilde nach vorne
verstärkt, denn während die Torpedos dort wenig ausrichten,
schaffen es die ersten beiden, den Schild zu schwächen, so
dass das zweite Paar starke Schäden anrichten. Mit einer
massiven Plasmaspur fällt das Schiff unter Warp. Die anderen
drei Schiffe reagieren nun und wechseln den Kurs. Ein Kreuzer
schießt zwei Torpedos nach hinten ab.
DISSOLVE TO:
21 EXT. WELTRAUM - ANTARES 21
Wir sehen, wie die Antares unter Warp fällt, ihren Schild
aufbaut und sofort den Kurs wechselt. Sie geht umgehend auf
Warp und kann so nur knapp zwei Torpedos entgehen.
CUT TO:
22 INT. ANTARES - BRÜCKE 22
BEEM
(jubelnd)
Jawohl! Erfolg. Der Bird of Prey
ist außer Gefecht gesetzt.
TSCHERNOVSKY
Dafür ist der Rest sehr, sehr böse.
BEEM
Und kommt wieder schnell näher. Die
werden uns in Waffenreichweite
haben, noch bevor wir den Planeten
erreichen.
MÜLLERS KOMMSTIMME
Ich kann euch nicht garantieren,
dass der Schild lange genug hält.
Sichtbar bemüht sich Caylon Haltung zu bewahren.
CAYLON
Wie lange noch?
MESTRAL
Noch zwanzig Sekunden.
Die Crew blickt sich kurz vielsagend an. Man erkennt, dass
jeder weiß, dass es lange zwanzig Sekunden werden.
BEEM
Es geht los!
CUT TO:
23 EXT. WELTRAUM - ANTARES 23
Wir sehen die Antares von vorne auf Warp. Von hinten nähern
sich die beiden D7 und der Bird of Prey. Alle drei eröffnen
massiv das Feuer mit Torpedos. Die ersten Salven prasseln auf
den Schild, der grün aufleuchtet.
DISSOLVE TO:
24 INT. ANTARES - DIE BRÜCKE 24
Die Brücke vibriert unbeschreiblich. Es ist ein
Durcheinander. Eine Konsole geht in Flammen auf.
MÜLLERS KOMMSTIMME
Captain. Der Schild droht zu
versagen. Die Feuerkraft der
Klingonen ist unglaublich.
CAYLON
Darius, versuchen sie irgendwie
beim Austritt aus dem Warp einen
Haken zu schlagen.
CUT TO:
25 EXT. WELTRAUM - ANTARES 25
Wir sehen, wie die Antares in der Nähe eines Gasriesens aus
dem Warp fällt. Abrupt reißt sie rum und versucht mit einer
Rolle zum Planeten zu drehen. Im gleichen Moment gehen kurz
hinter ihr die Klingonen unter Warp und eröffnen das
Trommelfeuer erneut. Einige Schüsse gehen vorbei doch dann
trifft eine ganz Serie von Salven die rechte Warpgondel. Ein
Blitz macht klar, dass der Schild kollabiert und
nachfolgenden Explosionen zeigen, dass auch die Panzerung
nicht widerstehen kann.
Die Gondel verliert leicht Plasma, und die Antares, durch die
Trägheit ihrer Bewegung behindert, beginnt unkontrolliert zu
taumeln. Die Klingonen schwärmen aus und feuern nur noch sehr
selektiv auf das Schiff der Menschen. Scheinbar bereiten sie
sich zum Entern vor. Ein Schiff erfasst die Antares mit einem
Traktorstrahl.
DISSOLVE TO:
26 INT. ANTARES - BRÜCKE 26
Auf der Brücke sind jetzt mehrere Feuer ausgebrochen. Zwei
Personen liegen leicht verletzt auf dem Boden. Rauch
behindert die Sicht.
TSCHERNOVSKY
Steuertriebwerke ausgefallen. Ich
verliere die Kontrolle.
MESTRAL
Sie stabilisieren uns mit einem
Traktorstrahl, Sir. Eine Vielzahl
von Beamvorgängen beginnt. Unsere
Brückenabschirmung scheint aber zu
funktionieren oder die Klingonen
haben kein Interesse an ihr.
CAYLON
Unwahrscheinlich. Sichern sie die
Türen. Weisen Sie den Maschinenraum
an, gleiches zu tun.
Mestral nickt. Während dieser Worte greift Beem zu einem
Phasergewehr neben seiner Konsole und haut auf diese.
BEEM
Beem an alle. Showtime! Es geht
los.
Er nickt einem Sicherheitsmann, Ensign O'Reiley zu, der ihm
folgt.
27 INT. ANTARES - GANG 27
Eine Reihe von Sicherheitsleuten sind in Position. Plötzlich
tauchen vor ihnen Klingonen auf, die laut schreiend auf sie
zustürmen. Alle sind mehr oder weniger menschlich aufgrund
ihrer fehlenden Stirnwülste. Ein massives Feuergefecht bricht
aus und mehrere Klingonen gehen zu Boden. Auch zwei
Sicherheitsleute werden getroffen. Dann erreichen die
Klingonen die Menschen. Einige ziehen Bath'leths oder Messer
und eine brutaler Nahekampf beginnt. Die Menschen versuchen
sich mit ihren Schlagstöcken und Gewehren zur Wehr zu setzen.
Einigen gelingt es, doch mehrere werden niedergeschlagen oder
gestochen, zum Teil mit klaffenden Wunden. Schließlich ziehen
sich eine handvoll Menschen feuernd zurück, verfolgt von den
Klingonen. Ein Mensch geht, niedergestreckt von einem
Disruptor, zu Boden.
28 INT. ANTARES - GANG 28
Aus einer Tür kommt Councellor Fernandez raus. Sofort
verfehlt sie ein Schuss nur knapp. Kreidebleich presst sie
sich hinter einem Pfeiler an die Wand. Die Kamera schwenkt
und wir sehen Lt.JrGrd. Davis, der hinter einer Wandstrebe in
Deckung ist und sich ein Gefecht mit einem Klingonen weiter
hinten im Schiff liefert. Plötzlich springt schreiend ein
Klingone aus einer Abzweigung seitlich auf Davis zu. Dieser
kann den Bath'leth Schlag mit seiner Waffe abwehren, doch ein
zweiter Hieb verletzt ihn schwer an der Schulter. Der
Klingone holt zum finalen Schlag aus, als hinter Fernandez
Beem um die Ecke springt. In beiden Händen hat er ein Gewehr
und schießt beide Klingonen, der Zweite hatte seine Deckung
verlassen, nieder. Dann läuft er zu Davis, packt diesen und
zieht ihn zur Tür, hinter der Fernandez Büro ist. Er öffnet
diese und setzt den Mann dahinter ab.
BEEM
Am besten bleiben sie hier. Halten
Sie durch, bis Hilfe kommt?
Davis ist bleich, aber er nickt. Beem verschließt die Tür und
guckt Fernandez an. Dabei hält er ihr ein Gewehr hin.
BEEM (CONT'D)
Wenn Sie schon ihre Nase von ihrer
Blumenwiese in die kalte, brutale
Realität stecken, dann sollten sie
das hier im Anschlag haben. Die
Klingonen werden sich von ihren
schönen Augen nicht abhalten
lassen, Sie zu töten. Und das wäre
schade.
Fernandez lächelt abrupt und fast herausfordernd.
FERNANDEZ
Sind Sie eigentlich Bi?
Beem guckt sie fassungslos an.
BEEM
Sie haben ja wohl Probleme, mich
das in diesem Moment zu fragen.
FERNANDEZ
Ihr Timing bei den Medusen war auch
nicht besser.
Beem packt Sie an der Schulter.
BEEM
Kommen Sie, es ist nicht gut wenn
wir hier Wurzeln schlagen. Wo
wollen Sie eigentlich überhaupt
hin?
FERNANDEZ
Zur Krankenstation. Immerhin habe
ich als Psychotherapeutin auch
Medizin studiert.
Beide biegen um eine Ecke und erstarren. Vor ihnen stehen
zwei Klingonen. Ironischerweise haben Beem und Fernandez ihre
Waffen gesenkt. Die Klingonen wiederum tragen Stichwaffen in
ihren Händen. Beide Gruppen starren sich einen Moment lang
an, dann greifen die Klingonen blitzschnell zu ihren Waffen,
ziehen diese und heben sie in Richtung der Menschen. Doch
Beem ist schneller.
Statt aber das Gewehr zu heben, greift er nach seinem Phaser
und schießt aus der Hüfte mit diesem die Klingonen nieder.
BEEM
(ironisch)
Wusste ich doch, dass es bei denen
keine Cowboys gibt.
Fernandez guckt Beem ungläubig an.
FERNANDEZ
Ihr Testosteronspiegel muss ja
schon kritisch sein.
Beem lächelt sie breit an.
BEEM
Ein Danke würde genügen.
FERNANDEZ
Danke. Und jetzt sollten wir
verschwinden.
Beem guckt sie kurz an, dann verschwinden beide in einem der
Korridore.
CUT TO:
29 INT. ANTARES - FRACHTRAUM 29
Wir sehen Kor'ral und Kah'less, beide ohne Waffen. Man hört
laute Kampfgeräusche. Ein dumpfer Knall, dann ist Stille.
Beide schauen auf die Tür. Plötzlich öffnet sich diese und
mehrere Klingonen stürmen rein und gehen vor ihnen in
Position. Dann tritt Rokorth ein, gefolgt von einigen
Offizieren.
RO'KORTH
(zynisch)
Kah'less nehme ich an? Ein
verängstigtes Kind in einem
Frachtraum von Schwächlingen. Du
glaubst doch nicht, dass Dir das
Reich so folgen wird? Ich werde
Dich an den Haaren nach Kronos
schleifen. Dich und diesen PetaQ.
Kah'less tritt vor Kor'ral
KAH'LESS
Nein! Wenn, dann endet es hier.
Alle sollen sehen, ob Du den Mut
und die Cuzpe, Kah'less zu töten.
Ohne Furcht sieht er Rokorth an. Dieser grinst.
RO'KORTH
Zumindest bist Du ein Klingone.
KAH'LESS
Nun töte mich oder knie nieder, um
mir Treue zu schwören.
Einen Moment lang verzieht Rokorth sein Gesicht. Dann grinst
er manisch und hebt das Bath'leth.
RO'KORTH
Wenn Du so nett bittest.
Man sieht, wie er seitlich ausholt.
DISSOLVE TO:
30 EXT. WELTRAUM - ANTARES 30
Mehrere Schiffe gehen unter Warp. Zunächst drei hinter den
D7, dann noch drei in der Nähe des Bird of Prey und dann drei
weitere so, dass die Schiffe aus drei Seiten auf den
Schauplatz des Geschehens zufliegen. Es sind Schiffe der
Andorianer. Sie eröffnen das Feuer auf die Klingonen, die
einen Moment später zurückfeuern und nach wenigen Sekunden
abdrehen. Ein klingonischer Kreuzer feuert einen Torpedo auf
die Antares, doch ein Schiff der Andorianer taucht elegant
unter dieser durch und wirft sich diesem in den Weg.
Wirkungslos explodieren diese auf dem Schild des Schiffes.
Währenddessen sieht man den Bird of Prey unter dem massiven
Feuer der Andorianer explodieren. Die beiden D7 gehen auf
Warp.
FADE OUT.
ENDE AKT IV
AKT V
31 EXT. WELTRAUM - ANTARES 31
Die Antares fliegt im All und entfernt sich von dem Planeten.
Sie wird eskortiert von Freunden: Den Andorianern.
32 INT. ANTARES - DIE BRÜCKE 32
Die Situation ist entspannter. Die Feuer sind gelöscht, der
Rauch lichter geworden. Ensign Raimes hat die Taktik
übernommen. Caylon steht in der Mitte und wirkt gelöst.
CAYLON
Ich bin froh, dass sie da sind,
Force Commander. Sie machen ihrem
Vorgänger alle Ehre.
Die Kamera schwenkt auf den Schirm, wo man eine
verhältnismäßig junge, große und austrainierte Andorianerin
sieht. Es ist Tiris, die bereits in "Geheimnisse, Teil 2" an
der Seite Shrans zu sehen war.
TIRIS
Shran wäre auch stolz auf Sie,
Captain. Es war unglaublich, wie
sie es geschafft haben, gegen diese
Übermacht stand zu halten. Ich
werde sofort unsere Mediziner und
Techniker zu ihnen schicken.
Caylon nickt bedächtig.
CAYLON
Wir haben noch keine Berichte, aber
ich fürchte, die Lage auf der
Krankenstation dürfte desolat sein.
DISSOLVE TO:
33 INT. ANTARES - KRANKENSTATION 33
Der Anblick ist eine Katastrophe. Die Wände sind
blutverschmiert, man hört Männer und Frauen stöhnen. Apoll,
D'Arcy und Chenko, sie alle versuchen zu helfen, wo Sie
können.
Dazwischen, sichtlich gezeichnet von der Situation und in
Anbetracht ihrer psychischen Probleme sichtbar kurz vor dem
Kollaps, Kathrine Miller. Fast mechanisch behandelt sie die
schweren Fälle und versucht Leben zu retten. Nachdem sie die
Behandlung an einem ohnmächtigen Mann mit einer Stichwunde in
der Hüfte scheinbar erfolgreich beendet hat, geht sie fast
teilnahmslos weiter. Im Hintergrund betritt eine Person den
Raum, doch Miller bemerkt diese nicht. Plötzlich greift eine
blutige Hand nach ihr. Auf einem Bett, behandelt von D'Arcy,
liegt Corporal Jackson, blas und scheinbar mit großen
Schmerzen. Mit großen Augen guckt die Frau Miller an.
JACKSON
(fast flüsternd,
ängstlich)
Bitte lassen sie mich nicht
sterben.
Miller guckt eine Sekunde entsetzt die Frau an. Dann guckt
sie zu D'Arcy auf. Die deutet ihr an, dass Jackson es
schaffen wird. Unsicher fast nimmt Sie Jackson Hand weg
MILLER
(emotionslos)
Sie werden nicht sterben.
Sie geht zu einem anderen Bett, an dem ein blutüberströmter
Crewman liegt. Sie scannt ihn, dann hält sie inne.
Sekundenlang. Tränen bilden sich in ihren Augen. Sie zieht
das Tuch über seinen Kopf und geht schnellen Schrittes hinter
eine Trennwand, wo sie eine Schublade aufzieht. Doch sie
nimmt nichts raus. Sekundenlang schaut sie in diese nur rein.
FERNANDEZ (O.S.)
Sie brauchen es nicht.
Erschrocken fährt Miller um und schaut Fernandez versteinert
an.
MILLER
Lassen Sie mich...
Mehr bringt sie nicht heraus. Tränen kullern aus ihren Augen.
Fernandez geht auf sie zu.
FERNANDEZ
Ich bin hier nicht als Councellor,
sondern als Deine Freundin, die ein
Geheimnis für sich behält.
Miller sieht sie verzweifelt an.
MILLER
Emma. Ich schaff das nicht.
FERNANDEZ
Doch. Und ich werde Dir helfen.
Mit einem kleinen Ruck zieht sie Miller von der Schublade weg
zum Raum hin. Miller guckt sie kurz unsicher an, dann geht
sie wieder zu ihren Patienten. Fernandez folgt ihr.
CUT TO:
34 INT. KLINGONISCHER KREUZER - BRÜCKE 34
Wir sind auf der Brücke eines D7. Sie ist typisch klingonisch
düster. Rokorth betritt sie. Am sieht nur seinen Kopf und
seine Brust. Er blickt finster zu einem Offizier.
RO'KORTH
Woher kamen die Andorianer?!
KLINGONE
Wir wissen es nicht. Sie kamen aus
dem Schatten des Planeten. Wir
haben sie erst einige Sekunden vor
ihrem eintreffen entdeckt.
RO'KORTH
Scheinbar wussten die Menschen,
dass Sie kommen. Das erklärt ihren
törichten Angriff. Sie wollten uns
verwirren und Zeit gewinnen.
Er blickt den anderen Klingonen scharf an. Dieser wirkt
eingeschüchtert. Plötzlich beginnt Ro'korth schallend zu
lachen.
RO'KORTH
(lachend)
Das Universum meint es gut mit uns,
Lieutenant So konnten wir auch
unser Wort halten, dass das
Menschenschiff überlebt. Denn das,
was wir wollten, haben wir...
Mit diesen Worten hebt er einen Kopf in die Höhe. Es ist der
von Kah'less!
RO'KORTH
...haben wir.
Er beginnt höhnisch zu lachen.
DISSOLVE TO:
35 INT. ANTARES - FRACHTRAUM 35
Wir sehen Caylon, Tiris, einen weiteren Offizier der
Andorianer, Beem und Mestral, die entsetzt vor der kopflosen
Leiche des Jungen stehen. Kor'ral kniet neben diesem.
KOR'RAL
(bitter)
Er hatte noch nicht mal die Ehre
mich zu töten. Stattdessen bespuckt
er mein Leben.
Verbittert guckt er zu den anderen.
KOR'RAL (CONT'D)
Aber ich werde ihn zahlen lassen,
Captain. Ich werde ins reich
zurückkehren und jedem, der es
wissen will, von dieser ehrlosen
Tat berichten.
TIRIS
Meinen Sie, dass Sie eine Chance
haben, Klingone?
KOR'RAL
Keine solche, wie mit Kah'less an
meiner Seite. Aber es kann nicht
genug Feinde geben, um einen
Krieger mit reinem Herz zu stoppen.
CAYLON
Wir werden Sie Malek übergeben. Die
Vulkanier werden Sie dann zur
Grenze bringen.
Kor'ral nickt.
KOR'RAL
Danke, Captain. Sie sind ein
mutiger Mann. Ich werde ihre Taten
in meinen Liedern besingen.
Vielleicht kommt eines Tages die
Zeit, wo mein Volk erkennt, dass
die Menschen würdige Freunde sind.
(beat)
Und wenn Sie erlauben, möchte ich
kurz allein bleiben.
Caylon nickt und alle außer Kor'ral verlassen den Raum.
Während die anderen weiter gehen, bleiben Tiris und Caylon
vor der Tür stehen.
TIRIS
Zumindest wissen wir, wer mit den
Romulanern gemeinsame Sache macht.
CAYLON
Ich bin mir nicht so sicher, Force
Commander. Ro'korth reagierte sehr
aggressiv auf den Vorwurf, als
würde er sein Ehre tief verletzen.
TIRIS
Eine Finte, ohne Frage.
Caylon schüttelt den Kopf.
CAYLON
Nein, Force Commander. Da passt was
nicht. Warum kommt Ro'korth an
Bord, um es persönlich zu tun, und
beauftragt vorher die Romulaner.
Überhaupt, wieso war er dann in der
Nähe?
TIRIS
Das wirft aber die Frage auf, wieso
er wusste, dass der Junge an Bord
der Antares war.
CAYLON
Das tut es. Da ist mehr, dass spüre
ich mit jeder Faser in meinem
Körper.
Tiris nickt.
TIRIS
Was schlagen Sie vor, Captain?
Sollen wir unsere Mission
verschieben?
CAYLON
Nein. Wir können im Moment nichts
tun, außer uns auf unseren
Aufklärungseinsatz zu
konzentrieren, Tiris. Aber ich
werde mit Admiral Forrest sprechen.
Unsere Geheimdienste müssen die
Situation im Reich klären.
Tiris guckt ihn einen Moment nachdenklich an und nickt
schließlich.
DISSOLVE TO:
36 INT. ANTARES - MESSE 36
Die Antares ist auf Warp, wie man durch die Fenster sieht.
Sie wird begleitet von den Andorianern. Einsam an einem Tisch
sitzt erschöpft Müller und trinkt Tee. Caylon kommt herein.
Er holt einen Kaffee und tritt zu Müller an den Tisch.
CAYLON
Alles okay bei Dir, Nicole?
MÜLLER
(unterkühlt)
Geht so. Wie alle bin ich doch
ziemlich mitgenommen von den
jüngsten Ereignissen.
Es entsteht eine Pause. Caylon nickt und starrt dann aus dem
Fenster. Nach ein paar Sekunden wendet er sich wieder Müller
zu.
CAYLON
Hör zu, ich weiß, dass Du nicht
einverstanden warst...
Er schweigt, als Müller mit blitzenden Augen aufschaut.
MÜLLER
Verdammt richtig. Dir ist klar,
dass sechs Leute heute sterben
mussten? Fast ein Dutzend schwer
verletzt wurden?
CAYLON
Das ist nicht fair, Nicole, und
dass weißt Du. Der Tod ist immer
eine Konsequenz, mit der ich
rechnen muss. Aber ich weiß nicht
vorher, welche Entscheidung zu
Verlusten führt. Außerdem: Auch
wenn wir den Jungen zu Malek
gebracht hätten, hätte uns Rokorth
ebenso eingeholt.
MÜLLER
Mag sein, dass es nicht ganz fair
war. Mag sein, dass Deine
Entscheidung sogar richtig gewesen
wäre. Wir werden es aber nicht mehr
erfahren.
Sie atmet tief durch.
MÜLLER (CONT'D)
Mag auch sein, dass ich heute
morgen nicht fair zu Dir war. Aber
dennoch bleibt eines gültig, Fred.
Wenn ich Dir eine Stütze sein soll,
muss Du es auch sein. Und eines
sollte Dir immer klar sein.
Caylon guckt Sie fragend an.
CAYLON
Das wäre?
MÜLLER
Egal ob es diese Mission ist oder
unsere Beziehung. Wie es davor war,
wird es nie wieder sein. Entweder
wir akzeptieren den Status quo und
machen das Beste daraus, oder wir
lassen es.
AUF MÜLLER
DISSOLVE TO:
37 EXT. WELTRAUM - ANTARES 37
Wir sehen die Antares von hinten auf Warp, begleitet von den
Andorianern. Langsam fliegt sie zu leiser Musik von uns weg.
FADE TO BLACK.
ENDE AKT V
- ENDE -
Quelle: treknews.de
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