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  • Monitor - 2x03: Zwischenspiel

    Die Entscheidung seines Lebens...
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    • TheOssi
    Die Crew der Monitor bekommt einen Sonderurlaub auf der Erde zugesprochen und ist so in der Lage, lange aufgeschobene Dinge zu erledigen. Danny Bird muss eine Entscheidung treffen: verläßt er das Schiff?

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    Monitor 2x03 "Zwischenspiel"
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    Der Held war ins Paradies zurückgekehrt. Der Held, das war in diesem Fall John Lewinski, Captain der Sternenflotte der Vereinigten Föderation der Planeten und das Paradies wurde freundlicherweise von der Erde gestellt. Und das war es tatsächlich, ein strahlend schöner Planet, eine Welt ohne Hunger, ohne Leiden. Die Monitor hatte vom Oberkommando eine Woche Sonder-Urlaub bekommen, dank eines guten Wortes von Admiral Kashari. Zwar machte der Zakdorn nie selbst Urlaub, aber er ließ sich nicht lumpen, anderen etwas Ruhe zu verschaffen. Er war sogar selbst hier auf der Erde, denn die Offiziere der Monitor, einige wichtige Admiräle und einige Reporter hatten sich in der Sternenflotten-Akademie in San Francisco versammelt, um ihrem Captain aufzuwarten. Sie alle befanden sich in der prächtigen, gläsernen Empfangshalle der Akademie, die vom Sonnenlicht geradezu durchflutet war. Die Fenster ließen einen die prächtigen Gärten und die wunderschönen künstliche Brunnen sehen, die die Akademie säumten. Über dem Gebäude wehten die stolzen Flaggen der Föderation und der Akademie. Lewinski stand im Zentrum der Halle (ironischerweise auf dem Symbol der Planeten-Allianz) während sich die zahlreichen Gäste um ihn in einem Kreis gruppiert hatten. Nur leise vernahm das leise Klicken der zahlreichen Holo-Kameras, die diesen Moment für die Ewigkeit festhalten wollten. Lewinski sowie die anderen Offizieren trugen die strahlend weiße Gala-Uniform, die anscheinend die Sonne dazu animierte, noch mehr Licht zu spenden.
    „Achtung!“ rief ein junger Kadett in die Halle hinein und kollektiv standen die Offiziere still, während der sonst immer ewig schlecht gelaunte Admiral Edward Jellico die Halle betrat. Diesmal geschah das Unfassbare: der Admiral lächelte! Mit einer Schatulle in der Hand näherte er sich dem Captain.
    „Stehen sie bequem“, verkündete Jellico und die Anwesenden entspannten sich, während Jellico seine vorbereitete Rede verlas.
    „Wir sind heute hier zusammengekommen, um einen guten Offizier und fähigen Kommandanten zu ehren. Captain Lewinski und seiner Crew ist es zu verdanken, dass wir uns jetzt nicht in einem bewaffneten Konflikt mit der Republik Tsenketi befinden. Mittels seiner Eloquenz, seiner rhetorischen Fähigkeiten, konnte er den gegnerischen Kommandanten davon überzeugen, die Waffen niederzulegen.“
    Jellico drehte sich nun direkt zu Lewinski und öffnete die Schatulle.
    „Captain, die Föderation ist ihnen zu Dank verpflichtet. Es ist mir eine Ehre, ihnen den Christopher Pike-Tapferkeitsorden zu verleihen.“
    Mit diesen eher mittelmäßigen Worten wurde John Lewinski der Orden angesteckt, der ihn auf eine Stufe mit Captain Kirk, Captain Sisko und anderen berühmten Offizieren der Sternenflotte hob. Die anwesenden Offiziere klatschten Beifall, allen voran natürlich Lewinskis eigene Leute, während Jellico Lewinski noch einmal die Hand schüttelte und grinsend in die Kameras blickte.
    „Meine Damen und Herren“, sprach Jellico weiter“, ich möchte ihnen allen einen kleinen Cocktail anbieten. Bitte folgen sie mir.“

    Extra für Lewinski schien eine besonders teure Flasche denebianischer Brandy geöffnet worden zu sein. Es war ein Hochgenuss, ihn zu trinken. Lewinksi, vorher der Mittelpunkt des ganzen Geschehens, hatte sich nun nach draußen in den prächtigen Garten gesetzt und genoss die Natur, während die Feier, die ihm zu ehren stattfand, im Inneren der Akademie weiterging. Lewinski verlor sich in den Blumen, so das er gar nicht die ankommende Person bemerkte, die sich ihm näherte.
    „Captain, ich hoffe ich störe sie nicht?“
    Lewinski erkannte die Stimme sofort, sowie natürlich den markanten Haaransatz (der zum größten Teil nicht mehr vorhanden war) und die gerade Haltung.
    „Captain Picard, natürlich nicht, setzen sie sich!“
    Der Franzose nahm neben ihm Platz und bewunderte den Garten.
    „Boothby leistet nach all den Jahren immer noch hervorragende Arbeit.“
    Lewinksi nickte zustimmend, als er an den alten Gärtner der Akademie dachte. gab es an diesem Ort eigentlich jemanden, der ihn noch nicht kennen gelernt hatte.
    „Ich glaube“, sagte Lewinksi und deutete auf die Halle, „er muss irgendwo da drin sein!“
    „Stimmt.“
    Picard beobachtete John Lewinski einige Zeit, der dies natürlich bemerkte. Picard lächelte und schüttelte den Kopf.
    „Ich habe natürlich nicht vergessen, Captain, wie sie uns bespitzelt haben, während der diplomatischen Mission.“
    „Tut mir leid, aber das war mein Job.“
    Der Kommandant der Enterprise lächelte nachsichtig.
    „Das muss es nicht, immerhin haben sie uns ebenfalls da Leben gerettet!“
    Lewinksi lächelte und grinste in sich hinein. Beide Kommandanten saßen die nächste halbe Stunde einfach nur da, redeten nur wenig und genossen es einfach wieder, mal zu Hause zu sein.

    Auch diese Unterkunft von Lieutenant T´Per war beim besten Willen nur als karg zu bezeichnen. Zu seiner Verteidigung musste man jedoch auch sagen, dass dieses Apartment, das ihm die Sternenflotte zur Verfügung gestellt hatte, nur temporär war. Er wollte ohnehin innerhalb der nächsten Tage nach Vulkan aufbrechen. T´Per war schon früh von der Feier seines Captains abgereist, um sich noch etwas die Zeit zu nehmen, zu meditieren. Es galt noch eine Aufgabe zu bewältigen.
    „Sie wollten mich sprechen?“ fragte Bird beim Eintreten in das Quartier.
    Der Vulkanier nickte und erhob sich den Meditationsreliquien. Seine Uniform hatte er schon vor einigen Stunden gegen eine traditionelle Tunika eingetauscht, die in einem beruhigenden Zinnoberrot schimmerte.
    „Wie sie wissen, Lieutenant, steht mein Abschied kurz bevor.“
    Danny Bird verschränkte die Arme hinter dem Rücken und schien keine Reaktion zeigen zu wollen.
    „Haben sie es dem Captain schon gesagt?“
    Ein kurzes Zucken huschte über die Stirn T´Pers.
    „Nein, doch dazu ist noch Zeit. Kommen wir zurück zum wesentlichen. Ich bin natürlich darum bemüht, meinem Captain den bestmöglichen Nachfolger meinerseits zur Verfügung zu stellen. Da Lieutenant-Commander Worf leider nicht zur Verfügung stand, habe ich mich für sie entschieden.“
    Bird hatte keine Ahnung, ob das eben eine humorvolle Bemerkung sein sollte oder Ernst und verdrehte die Augen, bis er schließlich antwortete:
    „Eine gute Wahl, Sir, ich werde sie nicht enttäuschen!“
    Aus einem Kasten zauberte T´Per etwas hervor, einen Rangpin und näherte sich dann Bird.
    „Mr. Bird, in Tradition mit den Vorschriften befördert sie das Oberkommando zum
    Lieutenant Senior-Grade. Meinen Glückwunsch.“
    Mit diesen sehr uninspirierten Worten tauschte T´Per den schwarzen gegen den goldenen Pin aus. Für Danny war es sehr schwer, nun doch keine Reaktion zu zeigen, denn mit dieser Beförderung hatte er überhaupt nicht gerechnet. Noch vor einem halben Jahr war er degradiert und dann wieder begnadigt worden und...
    „Ich erwarte von ihnen, Lieutenant“, sprach T´Per weiter, „dass sie sich die Aubretia aus dem Kopf schlagen und ihrem kommandierenden Offizier weiterhin treu dienen. Das ist ein Befehl.“
    Nun lächelte Bird.
    „Sie können mir nichts befehlen, wir sind nun ranggleich.“
    Bird ließ sein Lächeln ganz schnell wieder verschwinden, als T´Per eine Augenbraue wölbte. Wann würden diese Vulkanier endlich Humor begreifen?
    „Bitte lassen sie mich nun allein, Mr. Bird, ich muss Vorbereitungen treffen.“
    „Ja, Sir. Danke, Sir. Machen sie es gut, Sir.“
    Damit verließ Danny den Mann, der ihm 2 Jahre lang ein Mentor gewesen war.

    Die Bucht von San Francisco war nachts nur mit einem Wort zu beschreiben: atemberaubend. Wunderschön traf es auch, doch dieses Attribut hieb sich Lieutenant Ardev für jemanden anderen auf. Lange betrachtete er Arena Tellom, wie sie den Mond und die Sterne beobachtete. Ihr Haar wehte sanft im Wind hin und her und ihre Augen leuchteten, während sie von ihrer Heimat erzählte:
    „Terellia ist ein wunderbarer Planet. Warme Temperaturen, freundliche Menschen, viele historische Schätze. Du würdest es mögen.“
    Komisch. Nach all den Jahren im Weltraum hatte Ardev etwas nicht annähernd so schönes gesehen wie diese junge Frau. Ihre kindliche Begeisterung war fast schon ansteckend.
    „Ich denke“, sagte sie und streckte den Zeigefinger in den dunklen Himmel, „er befindet sich hier.“
    Ardev lächelte und zeigte erst auf einen weiteren Stern, senkte seine Hand dann jedoch langsam und deutete auf seine weibliche Begleiterin, die ihn weiterhin lächelnd ansah.
    „Meine Heimat“, sagte er freundlich, „ist immer da, wo du auch bist!“
    Es waren die romantischsten Worte, die Tellom je gehört hatte. Seit sie den Entschluss gefasst hatte, zur Sternenflotte zu gehen (und das war im Alter von 9 gewesen), hatte sie nur auf dieses Ziel hingearbeitet. Für lange Freundschaften oder gar Beziehungen war da nie Platz gewesen. Sie war zufrieden damit gewesen, ihr Leben mit Arbeit zu füllen, kosmische Phänomene zu beobachten und hin und wieder ihre Familie zu besuchen. Doch dieser junge Mann hatte schon vor langem in ihr eine Seite berührt, die sie bisher noch nicht gekannt hatte. Sein exotisches Äußeres, seine blaue Haut und insbesondere natürlich seine offene, ehrliche Art übten eine starke Anziehungskraft auf sie aus. Sie nahm ebenfalls ihren Finger vom Nachthimmel und langsam berührten sich ihre Finger. Beide lächelten. Dies war der Beginn von etwas neuem. Etwas wunderbarem, wie beide hofften.

    Nach Jahren im Weltall entwickelte man ein Gespür dafür, wann Essen repliziert war und wann es gekocht worden war, so richtig altmodisch auf einem Herd, in einer Pfanne. Dieses selbst gemachte Essen durfte John Lewinksi gerade im Haus seiner Schwester genießen, die ihn in ihr Haus in Vancouver eingeladen hatte. Abby und ihr Mann waren beide wundervolle Gastgeber und der Captain konnte sich nicht oft genug für ihre Gastfreundschaft bedanken.
    „Das ist köstlich, Abby“, mampfte John und stopfte sich noch einen Löffel hinein, was bei seiner Schwester zu einem Lachanfall führte.
    „Langsam, John, du überfrisst dich ja!“
    Immer noch mit vollem Mund deutete Lewinski auf den Teller:
    „Glaub mir, das ist das beste Essen, das ich seit einem Jahr essen darf.“
    Und mit einem Seitenblick auf ihren Mann:
    „Du solltest stolz sein, dass du sie heiraten durftest, George!“
    „Das bin ich, jeden Tag“, erwiderte der junge Mann und nahm seine frischvermählte Frau in die Hand. „Was macht der Weltraum?“
    „Ganz gut. Die Arbeit ist hart, aber sie macht mich zufrieden. Wie läuft's bei euch in der Schule?“
    „Wir haben uns gut eingelebt denke ich“, antwortete Abby fröhlich, „und es läuft gut. George und ich, wir sind sicher, dass wir diesen jungen Menschen etwas vermitteln können.“
    „Amen“, erwiderte Lewinski und nahm ein großes Glas frisch gepressten Orangensaft. Ihre muntere Unterhaltung wurde jedoch durch das Klingeln der Haustür gestört.
    „Bleibt mal sitzen, ich öffne“, meinte John grinsend und erhob sich in Richtung Tür. Den Gast hatte er jedoch nicht im Traum erwartet.
    „T´Per?“
    „Verzeihen sie die Störung, Sir. Darf ich sie sprechen?“
    „Klar, kommen sie rein!“
    Lewinski brachte seinen Sicherheitsoffizier in das Wohnzimmer und setzte sich auf die große Couch, während T´Per einen Sitzplatz ablehnte.
    „Captain, ich muss ihnen etwas mitteilen...“
    „Wir sind nicht im Dienst, T´Per, nennen sie mich John.“
    Der Vulkanier schien diesen Einwand nicht bemerkt zu haben, er sprach einfach weiter.
    „Captain, ich muss sie hiermit informieren, dass ich meine Dienst in der Sternenflotte beendet habe.“
    Diese Nachricht schlug nun ein wie eine Bombe. Lewinski sprang auf und stellte sich vor seinen langen Freund.
    „Ist das ihr Ernst, T´Per?“
    „Ja“, antwortete er ungerührt, „ ich habe mein patent schon abgegeben. Morgen um 9:00 Uhr endet meine Dienstzeit.“
    Lewinski wand sich ab und schritt einige Sekunden durch das Zimmer, bis er sich schließlich vor das große Fenster stellte und die Skyline Vancouvers bewunderte. Kleine Lichter funkelten in der Nacht und ab und zu flog ein Shuttle über die Häuser hinweg. Schließlich drehte sich Lewinski zu seinem Sicherheitschef. Seinem ehemaligen Sicherheitschef.
    „Wieso?“
    Nun schien T´Per doch etwas zu zögern.
    „Captain, ich bin nun 202 Jahre alt. Meine Kinder habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich möchte ihnen helfen, mithilfe der Logik aufzuwachsen.“
    Lewinski nickte und blickte zu Boden. Diesen Mann kannte er schon seit der Akademie. Er war sein Lehrer gewesen und als Lewinski die Monitor übernahm, wollte er T´Per auf der Brücke haben. Lewinski hatte gehofft, dass dies ein Engagement für Jahre gewesen war. Doch er verstand die Beweggründe seines Freundes. Der stoische Vulkanier hatte nie über sein Alter gesprochen und ehrlich gesagt war Lewinski überrascht gewesen, dass der Mann so alt war.
    Schließlich umarmte er seinen Freund, hielt ihn ganz fest. Obwohl Vulkanier keine körperlichen Kontakte mochten, wehrte sich T´Per nicht.
    „Leben sie wohl, mein Freund.“
    Als Lewinksi ihn schließlich losließ, hob der große Vulkanier seine rechte Hand und vollführte die typisch vulkanische Geste:
    „Leben sie lang und in Frieden.“
    Diese Worte hingen noch lange im Raum, als T´Per das Haus wieder verlassen hatte. Für John schien es, als hätte er sein Leben verlassen.

    Auch Lieutenant-Commander Bruce Land freute sich auf seinen Sonderurlaub. Eine Woche in seinem einsamen Landhaus in den britischen Ebenen. Leider hatte er niemanden, der ihm Gesellschaft leisten konnte. Aufgrund seines Berufes war er nicht verheiraten, seine Eltern waren während seiner Akademiezeit verstorben und Geschwister hatte er auch keine. Manchmal, aber nur manchmal wünschte er sich etwas Gesellschaft in seinem großen Haus, die letzte Hinterlassenschaft seiner Eltern an ihn. Na gut, er war nicht ganz alleine, sein Hund Roger leistete ihm Gesellschaft. Zuerst musste er ihn natürlich von seiner Tante Martha abholen, die sich immer dann um ihn kümmerte, wenn Land im Weltall war, was überaus häufig vorkam. Er bezweifelte ernsthaft, ob ihn der alte Köter überhaupt noch wieder erkennen würde. Nun ja, es kam auf einen Versuch an. Er musste nur noch diese Werft im Orbit der Erde verlassen, dann hatte er offiziell Urlaub. Die Monitor war, wie es Ardev ausdrücken würde „ordnungsgemäß heruntergefahren worden“ und an die Werft übergeben worden.
    Auf dem Weg zum Transporterraum wurde er doch noch einmal aufgehalten.
    „Commander! Warten sie bitte!“
    Er drehte sich um und entdeckte eine junge asiatische Frau, die auf ihn zugelaufen kam. Sie war so sehr außer Atem, dass es einige Minuten dauerte, bevor sie etwas sagen konnte.
    „Sir, Chief Sato, Sir.“
    Der Name kam Land bekannt vor und nach kurzem Überlegen ging ihm ein Licht auf.
    „Sato? Eine Nachfahrin der Sato?“
    Die junge Frau, wohl erst seit kurzer Zeit im Sternenflotten-Dienst nickte stolz.
    „Ganz genau, Sir!“
    Land verschränkte die Hände hinter dem Rücken und lächelte nachsichtig.
    „Und nun, Ms Sato, was kann so wichtig sein, dass sie mich vom Urlaub abhalten?“
    Die Frau reichte ihm vorsichtig ein Padd. Sie schien etwas von seiner Autorität eingeschüchtert zu sein.
    „Es tut mir leid, Sir, aber Sie haben die Abgabe der Monitor noch nicht abgezeichnet.“
    Land runzelte die Stirn, während er sich im Geiste eine Beschimpfung für die Bürokratie der Föderation ausdachte. Er presste seinen Daumenabdruck auf das Padd, dass danach ein zufriedenes Piepsen abgab.
    „Danke, Sir, schönen Urlaub.“
    „Danke.“
    Und damit begab sich Lieutenant-Commander Land auf die Transporterplattform, um auch seinen wohlverdienten Urlaub anzutreten.

    Während sich der Erste Offizier der Monitor darauf vorbereitete, die Erde zu betreten, bereitete sich ein anderer, ehemaliger Offizier darauf vor, diesen Planeten zu verlassen. Noch ein letztes Mal beobachtete T´Per den Planeten, den er so gut kannte wie seinen eigenen Heimatplaneten. Er hatte die Erde schätzen gelernt, obgleich sie nicht die unvergleichlichen Felswohnungen hatte oder die unendlich scheinenden Weiten der Wüste. Sie hatte auch nicht diese wunderbare Sonne, die Vulkan so viel Liebe und Energie schenkte. Doch, und das musste sich der Vulkanier eingestehen, hatte er auch vieles der Erde zu verdanken. Er hatte dort schwimmen gelernt, denn auf Vulkan gab es nicht diese riesigen Wasservorkommen, in denen man bequem schwimmen konnte. Des Weiteren hatte T´Per hier auch gelernt, welch unvergleichlich historische Schätze Planeten bieten konnten, die nicht von Vulkaniern errichtet worden sind. Und zu guter letzt hatte er fast 50 Jahre in der Akademie gelehrt und dort seinen späteren Kommandanten, John Lewinski ausgebildet. Wie viele Personen in diesem Universum konnten das schon von sich behaupten? Die Erde drehte sich ruhig unter dem kleinen Raumhafen, in dem T´Per auf seinen Abflug wartete. Auch wenn Vulkanier ihre Emotionen verleugneten, so besaßen sie wieder. Und diese Emotionen in T´Per freuten sich darauf, seine Familie wieder zu sehen, seine Söhne und Töchter und natürlich seine wunderschöne Frau. Außenstehende war nur schwer die vulkanische Liebe zu erklären, womöglich hielten sie sie sogar für nicht existent, doch jeder logische Vulkanier, der vermählt war, kannte sie. Langsam erschien genau unter T´Per der nordamerikanische Kontinent. Da unten war nun John Lewinski, im Hause seiner Familie und lachte, entspannte sich. T´Per wollte es sich nicht eingestehen, doch tief in ihm drinnen war etwas, dass sich nach diesen Emotionen, diesen Gefühlen sehnte.
    T´Per verscheuchte diese Gedanken, indem er sich an das vulkanische Dogma UMUK konzentrierte.
    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen.
    Und wie zur Bestätigung berührte er das UMUK-Symbol an seiner Schärpe, so als suche er Halt.
    „Aufruf für den Transporter R-15 nach Vulkan, Gate 2“, tönte es aus den Lautsprechern des Raumhafens. Dies war T´Pers Flug. Er würde ihn nach hause bringen. Und gleichzeitig auch davon weg.

    Es erschien Miles O´Brien wie jeder normale Transportervorgang als er in einem Vorort von San Francisco materialisierte. Der Ire brauchte zwar einige Sekunden, die Benommenheit abzuschütteln, die eine solche Reise mit sich brachte, doch da sein Körper daran gewöhnt war, beanspruchte dies nicht zu viel seiner Energie. Er marschierte unauffällig durch die nächtlichen Straßen und bewunderte die Architektur dieser Stadt. Er hatte eigentlich nie wieder erwartet, die Golden Gate Bridge zu sehen, die dort majestätisch an der Bucht thronte und an ein längst vergangenes Zeitalter erinnerte. Für einen kurzen Moment konnte sich O´Brien nicht konzentrieren und er weinte.
    Konzentrier dich, verdammt noch mal!
    Nein, diese Mission war zu wichtig, als ob er sie wegen ein paar Sentimentalitäten aufs Spiel setzen könnte. Sein Volk zählte auf ihn und brauchte ihn. Egal was geschah, er musste wieder zurückkehren. Doch bevor er das tat, wollte er eine Lösung für die Probleme finden, die ihn schon ein ganzes Leben lang quälten. Und dies würde er schaffen, so wahr man ihn Smiley O´Brien nannte!

    Die Lichter auf der Monitor waren abgedunkelt, die meisten Crewmitglieder von Bord. Der Warpkern war abgeschaltet worden und hatte so sein beruhigendes blaues Leuchten verloren. Einer der letzten verbliebenen Personen an Bord war Chief Jozarnay Woil. Er schritt noch einmal durch die untere Ebene des Maschinenraums und kontrollierte ein letztes Mal die Systeme, während er auch die letzten Crewman nach Hause schickte. Er selbst würde nicht nach Hause fliegen. Antos war zu weit entfernt, als ob er die Reise dahin antreten könnte. In den Jahren bei der Sternenflotte waren immer seine Schiffe sein Zuhause gewesen und diesmal würde es nicht anders sein. Er atmete ein, zweimal tief durch und dunkelte dann die Beleuchtung ab. Er war nun ganz alleine an Bord. Langsam setzte er sich im Schneidersitz zu Boden und zündete zwei rituelle Kerzen an, die er für seine Meditation brauchte. Der Antosianer wollte die freien Tage in der Einsamkeit verbringen und sich den rituellen und spirituellen Meditationen seines Volkes widmen. Dazu hatte er sein Gebetstuch und einige Nahrungsmittel in den Maschinenraum verlagert, wo er auch vorhatte, zu schlafen. Er löste das Gummiband von seinem kleinen Zopf und die Strähnen fielen ihm über das Gesicht. Der Zopf war eines der letzten Symbole der Religiosität bei seinem Volke, nur noch wenige trugen ihn. Woil war jedoch zu stolz auf seine Herkunft, als das er ihn abschneiden wollte. Er schloss die Augen und bereitete sich auf seinen Urlaub vor. Seine Erholung.

    Auch jemand anderes auf der Erde war sehr alleine. Diese Person saß in ihrem Zimmer in San Francisco gelangweilt im bequemen Sessel und betrachtete sich im Spiegel. Das war er nun, Danny Bird, und hatte alles erreicht, was er wollte. Er war nun der Sicherheitsoffizier eines Schiffes. Eines wichtigen Schiffes. Sein ganzes Leben lang hatte er auf dieses Ziel hingearbeitet. Doch nun, wo er dieses Ziel erreicht hatte, wollte keine rechte Freude in ihm aufkommen. Denn als er seine Mannschaftskameraden bei den Feierlichkeiten beobachtet hatte, war ihm ein Unterschied zwischen ihm und dem Rest der Crew aufgefallen. Sie hatten alle Familien, Freunde. Danny jedoch hatte niemanden zu dem er gehen konnte. Seine Familie und sein bester Freund waren bei einem Borg-Angriff ums Leben gekommen. Der andere war im Delta-Quadranten verschollen. Unwillkürlich musste Bird lächeln, als er an Harry Kim dachte. Der junge Asiate war während ihrer Akademiezeit immer davon genervt gewesen, dass Danny bis spät in die Nacht gelernt hatte. Dies hatte dazu geführt, dass sich Harry angewöhnen musste, mit einer Augenbinde zu schlafen. Er sah urkomisch mit diesem Ding aus.
    Und obwohl er nicht in der Stimmung dazu war, lachte Danny. Dann verstummte er wieder. Er hatte niemanden. Bird hatte sich so sehr auf seine Karriere konzentriert, dass er die anderen Bereiche seines Lebens vollkommen vernachlässigt hatte. Er hatte niemanden, mit dem er seine Beförderung feiern konnte, niemanden, der ihm sagte, wie stolz man auf ihn war.
    Danny wollte nicht dass es so weiterging. Jetzt, wo er alles erreicht hatte, wollte er sich ein neues Ziel setzen. Ein nobles Ziel. Danny Bird wollte jemanden um sich haben. Freunde, Verwandte, eine Partnerin. Er würde gleich morgen mit dieser neuen Mission beginnen.

    Auf der anderen Seite der Erde herrschte Tag. Der Präsident der Föderation trat in Paris seine morgendliche Arbeit an, was meistens eine Routineaufgabe war. Wie konnte er wissen, dass in seinem Regierungssitz noch etwas geschah. Es existierte ein Raum, der auf keinem Grundriss vermerkt war. Diejenigen, die vor vielen Jahrzehnten diesen Raum angelegt hatten, hatten ihn zudem mit Zerstreuungsfeldern ausgestattet, die unliebsame Sensoren blockierte. Nur über einen geheimen Zugang, der so geheim war, dass wir nicht darüber sprechen können, gelangte man in diesen Raum. Ihm fehlten jegliche Fenster, doch ansonsten war er mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet. Ein großer Tisch und bequeme Stühle luden zum Verweilen ein, es gab hervorragende Replikatoren und noch vieles mehr, dass einem das lange Arbeiten erleichterte. Doch die Personen, die hier arbeiteten, waren nicht irgendwelche Personen. Sie gehörten zur geheimsten Organisation innerhalb der Föderation, deren Gründung sogar schon vor der Föderation datierte. 12 Personen, Männer und Frauen der unterschiedlichsten Personen hatten in diesem Raum ihren Platz eingenommen und betrachteten ein holographisches Bild, dass sich über dem Tisch drehte. Das Foto war perfekt bis in die letzte Hautfalte und zeigte einen ihnen verhassten Menschen.
    „Captain Lewinski entwickelt sich zunehmend zu einer Gefahr“, spuckte eine Bolianerin aus.
    „Wir müssen reagieren, bevor er noch populärer wird“, erläuterte ein Tellarit, „er wird in nächster Zeit immer mehr Befugnisse innerhalb des Geheimdienstes erlangen. Dann könnte er auch an Informationen herankommen, die für uns gefährlich sind. Wir müssen jetzt handeln! Wir dürfen nicht zu spät reagieren und zulassen, dass aus ihm ein Held wie Benjamin Sisko wird.“
    Ein dunkler Vulkanier widersprach ihnen langsam.
    „Meine Herren, ich glaube sie überschätzen, Mr. Lewinksi. Und was den Punkt Captain Siskos betrifft: dieses Problem hat sich ja nun von selbst erledigt.“
    „Ja, aber fast wäre er uns auf die Schliche gekommen, weil wir ihn nicht rechtzeitig gestoppt haben“, warf die Bolianerin abermals ein. Sie schien ein sehr ausgeprägtes Temperament zu haben.
    „Und was schlagen sie vor?“
    „Wir diskreditieren ihn. Sorgen dafür, dass er nicht noch weiter aufsteigt.“
    Diese Worte stammten vom jüngsten Mitglied der Runde. Die Ähnlichkeit mit seinem toten Vater ließ manche der Anwesenden immer noch zusammenzucken. Ob er auch dieselbe Skrupellosigkeit besaß?
    „Mr. Sloan, ich nehme an, dass sie schon einen Plan haben?“
    Der Junge nickte und wartete die Entscheidung der Anwesenden ab. Schließlich kam man zu einer Entscheidung. Der Vulkanier zeigte keine Regung, als er die Worte aussprach, die einen Offizier zerstören sollten.
    „Mr. Sloan, sie haben die Vollmachten, ihren Plan durchzuführen.“
    Mache Anwesenden zuckten zusammen, als der Junge ein diabolisches Grinsen aufsetzte.
    „Keine Sorge, es ist schon alles vorbereitet!“

    - Ende -


    Quelle: treknews.de
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