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  • Monitor - 3x10: Das Kelvin-Massaker

    Familienangelegenheiten
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    • TheOssi
    Ist Reno Tellom, der Bruder von Fähnrich Tellom, ein Massenmörder? Um diese Frage zu klären, reisen Lieutenant Bird und Arena Tellom zum Raumschiff Angel, wo sie mörderische Probleme erwarten...

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    Monitor 3x10 "Das Kelvin-Massaker"
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    written by Sebastian Ostsieker


    Die Station Kelvin war schwer beschädigt. Aus einigen großflächigen Hüllenbrüchen drang grünes Plasmafeuer in die eisige Kälte des Weltraums, wo es augenblicklich erstickte und erlosch.
    Die U.S.S. Angel, ein Schiff der Defiantklasse, näherte sich der stark mitgenommenen Föderationsforschungseinrichtung.
    Auf der Brücke der Angel herrschte Alarmstufe Rot. Captain Kennedy wandte sich an seinen Steuermann: „Curtis, schwenken Sie in einen Orbit um die Station ein.“
    „Die Sensoren orten drei Lebenszeichen an Bord der Forschungseinrichtung“, meldete der Taktische Offizier Spiner.
    „Commander Besk“, wandte sich der Captain an seinen Ersten Offizier, „stellen Sie ein Außenteam zusammen.“

    Das Außenteam, bestehend aus Curtis, Besk, Spiner und einem Fähnrich namens Woddard, materialisierte auf der Station. – In fast jeder Ecke gab es Brände, oder geplatzte Leitungen. In manchen sogar beides.
    Das Außenteam verteilte sich, suchte nach den Überlebenden. – Auf der Suche kamen Besk und Woddard in den Generatorraum. Dort, wo sich der Generator befinden sollte, war nun ein sich über mehrere Decks und Sektionen erstreckendes Loch.
    „Wow“, entfuhr es Woddard und er holte seinen Tricorder hervor. „Laut diesen Anzeigen wurde die Explosion… künstlich verursacht.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass jemand eine Bombe gelegt hat?“, fragte Besk nach.
    „Genau das meine ich“, antwortete Woddard.
    Der Erste Offizier der Angel tippte auf seinen Insignienkommunikator. „Besk an Angel.“
    „Hier Kennedy“, kam die Stimme des Captains aus dem kleinen Lautsprecher von Besks Kommunikator.
    „Wir haben Anzeigen dafür, dass eine Bombe die Explosion auslöste“, berichtete der Erste Offizier.
    Woddard war in der Zwischenzeit mit seinem Tricorder in der Hand herumgelaufen und hatte die Umgebung gescannt. In einer Ecke voller Trümmer begann das kleine Ortungsgerät zu piepen. „Commander“, rief er Besk zu, „Sie müssen mir hier mal helfen!“
    Besk beendete die Kommunikation mit seinem Captain und eilte zu Woddard. „Was ist los?“
    „Der Tricorder ortet ein Lebenszeichen unter all diesen Trümmern.“
    „Dann los“, entschied Besk. Und gemeinsam mit Woddard begann er damit, die Trümmer beiseite zu räumen. Hervor kam einer der drei Überlebenden. Nur leicht verletzt, und bei Bewusstsein.
    „Ich bin Commander Jeffrey Besk vom Föderationsraumschiff Angel“, stellte sich der stellvertretende Kommandant des Defiantklasse-Schiffes vor.
    Woddard richtete seinen Handscheinwerfer auf den Überlebenden. – Dieser blinzelte in das helle Licht hinein. Es dauerte etwas, bis sich seine Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten. „Mein Name ist Tellom. – Reno Tellom.“

    „Computerlogbuch der Angel, Captain Kennedy. Wir haben alle Überlebenden der Raumstation Kelvin an Bord gebeamt. Sie werden auf unserer Krankenstation behandelt. Warum die Forschungsstation angegriffen wurde, oder von wem, bleibt weiterhin ungeklärt.“

    „Captain“, meldete Spiner, der nun wieder auf der Brücke der Angel an seiner Taktischen Konsole stand. „Soeben wurde die Shuttlerampe illegal betreten.“
    Kennedy überlegte kurz. „Schicken Sie ein Sicherheitsteam hin“, entschied er schließlich. „Finden Sie raus, was da unten los ist.“
    „Aye, Sir.“

    Das Sicherheitsteam, bestehend aus Spiner und drei weiteren Offizieren in goldenen Uniformen, war unterwegs zur Shuttlerampe, erreichte sie, öffnete die schweren Türen und trat durch diese hindurch.
    Im Inneren montierte Reno Tellom an einem Shuttle herum. Er bemerkte das eintretende Sicherheitsteam fast sofort und zückte einen Typ-1-Phaser aus einer Hosentasche. Diesen feuerte er auf die Sternenflottenoffiziere ab. Er traf einen von ihnen. Der Getroffene wurde knapp anderthalb Meter nach hinten geschleudert. Der Mann war sofort tot.
    Die übrigen Sicherheitsoffiziere sprangen hinter Shuttles oder Konsolen und suchten dort Deckung. Im Sprung zogen sie ihre Phaser.
    Spiner, der hinter einem Shuttle Deckung gefunden hatte, richtete seinen Phaser auf Reno und feuerte. Er verfehlte den Mann nur um wenige Zentimeter, denn diesem war es gelungen sich rechtzeitig zu ducken und seinerseits das Phaserfeuer zu erwidern. Er traf einen der übrigen Sicherheitsoffiziere.
    Spiner feuerte nun wieder auf Reno, doch der konnte sich mit einem Hechtsprung in eines der Shuttles retten. Der Phaserstrahl schoss ins Leere.
    Die Einstiegsluke des Shuttles schloss sich.
    Spiner und der andere noch lebende Sicherheitsoffizier kamen aus ihren Verstecken hervor. Im selben Moment hob das Shuttle vom Boden ab und flog auf die geöffneten Hangarschleusen zu.
    Spiner schaffte es zwar noch den Schließmechanismus zu betätigen, doch als dieser endlich einsetzte, was Reno mit seinem Shuttle schon längst im Freien.
    Der Sicherheitschef der Angel feuerte ihm noch ein paar Phaserstöße hinterher, doch diese wurden von den Schilden des Shuttles mühelos absorbiert. Dennoch versuchte er es erneut.

    Wenige Augenblicke später hechtete Spiner aus dem Turbolift auf die Brücke und übernahm sogleich wieder seine Station.
    „Schießen Sie das Shuttle ab, Spiner!“, befahl Kennedy.
    Spiner feuerte die Schiffsphaser ab, aber: „Das Shuttle ist ausgewichen. – Es feuert zurück.“
    Die Angel erbebte. Nur leicht, aber sie erbebte. Automatisch wurde Roter Alarm ausgelöst. Kurz darauf erbebte das Schiff noch einige weitere Male.
    „Setzen Sie die Schilde des Shuttles außer Kraft“, befahl Kennedy, dem es langsam zu bunt wurde. „Wir können dann Traktorstrahl und Transporter einsetzen.“
    „Aye, Sir“, bestätigte Spiner. „Ich feuere Photonentorpedos ab.“ Sekunden verstrichen. „Volltreffer! Die Schilde des Shuttles sind zusammengebrochen.“
    „Traktorstrahl!“
    „Traktorstrahl aktiviert, Captain“, bestätigte Spiner. „Ich lenke das Schiff zurück in den Hangar.“

    Ein schwer bewaffnetes Sicherheitsteam, einmal mehr angeführt von Sicherheitschef Spiner, betrat die Shuttlerampe.
    Spiner ging zu dem Shuttle und öffnete die Einstiegsluke. - Er und ein weiterer Offizier stiegen hindurch.
    Im Pilotensessel des Shuttles saß – oder vielmehr lag – ein bewusstloser Reno Tellom.
    „Bringen Sie ihn auf die Krankenstation“, sagte Spiner und sein Untergebener gehorchte. Während er Reno nach draußen brachte, blieb Spiner noch etwas im Shuttle, um sich umzusehen.
    Ein leuchtender Punkt kam aus dem hinteren Teil des Shuttles und drang in Spiners Kopf ein. Beinahe im selben Augenblick glühten die Augen des Schicherheitschefs kurz rot auf…

    Die Monitor umkreiste den Planeten Andor in einem Standartorbit.
    Vor den Fähnrichen Ardev und Arena Tellom öffnete sich die blaue Schiebetür und die drei Geheimdienstler betraten das Kommandozentrum ihres Raumschiffs der Defiantklasse.
    „Ich habe noch nie so eine Bestattungszeremonie erlebt“, meinte Tellom. „Es war…“ Sie stockte, als sie Ardevs Blick sah. Er war voller Schmerz. Er hing wirklich sehr an seiner Großmutter. „… traurig“, beendete Arena ihren Satz. „Traurig, aber wunderschön.“
    Ardev zwang sich zu einem kurzen Lächeln, dass alles zeigte, nur keine Freude. Es war ein äußerst gequältes Lächeln. – Im selben Augenblick, in dem Tellom es sah, wünschte sie sich, sie hätte sich ihre Bemerkung verkniffen.
    „Matthew“, meldete sich Danny Bird von seiner Konsole aus zu Wort. „Wir empfangen gerade eine persönliche Nachricht höchster Priorität.“
    „Für wen ist sie?“, wollte Price wissen.
    „Für Fähnrich Tellom.“
    Arena wurde hellhörig. „Ich bitte um Erlaubnis sie in meinem Quartier entgegen nehmen zu dürfen, Matt.“
    Price nickte. „Nur zu.“

    Einen Tag später kam Arena Tellom zu Captain Price in dessen Bereitschaftsraum neben der Brücke. Sie hatte eine Bitte an ihn, betreffend der Nachricht, die sie erhalten hatte: „Bestimmt haben Sie schon von der Zerstörung der Raumstation Kelvin vor zwei Tagen gehört“, begann sie.
    „Wenn ich ehrlich bin“, sagte Price, „nein.“
    „Nun“, berichtete Arena, „der Generator wurde gesprengt. Mit einer Materie-Antimaterie-Bombe, Die Angel untersucht die Angelegenheit.“ Sie machte eine bedächtige Pause bevor sie weitersprach „Mein Bruder wurde im Generatorraum gefunden. Man hält ihn für den Täter.“
    „Er war nur wenige Meter vom Explosionsherd entfernt?“, hakte Price nach.
    „Ja.“
    „Dann ist er entweder nicht der Täter, oder ein absoluter Vollidiot.“
    Tellom ignorierte diese Bemerkung. „Das ist nicht der Grund, wie so man ihn für den Täter hält. – An Bord der Angel, wo die Überlebenden versorgt wurden, hat er zwei Sicherheitsoffiziere erschossen und versuchte mit einem Shuttle zu fliehen.“
    Price zuckte mit den Schultern. „Dann ist es kein Wunder, dass man ihn für den Täter hält.“
    „Nein, Captain“, Arena schüttelte den Kopf, „Sie können mir glauben, er würde so etwas niemals tun.“
    „Was erwarten Sie von mir, Arena?“ Der Captain stand nun aus seinem Stuhl auf, in dem er seit beginn des Gesprächs gesessen hatte. „Dass ich zur Sternenflotte gehe und sage: ‚Lasst ihn laufen, seine Schwester weiß, dass er unschuldig ist!’?“
    „Nein, Sir.“ Wieder schüttelte Tellom den Kopf. „Natürlich nicht, aber… nun…. Ich bitte um Erlaubnis seine Unschuld beweisen zu dürfen.“
    „Und wie wollen Sie das anstellen?“
    „Geben Sie mir ein Shuttle, den Rest erledige ich.“
    Price überlegte eine Weile, dann tat er seine Entscheidung kund: „Nein. – Das kann ich nicht gestatten.“
    „Aber Matthew, ich…“
    „Nehmen Sie Lieutenant Bird mit.“
    „Danny?“
    „Entweder Sie nehmen ihn mit, oder Sie bleiben hier. – Es ist Ihre Entscheidung, Fähnrich.“
    „Einverstanden. – Aber warum gerade Bird?“
    „Er ist der Sicherheitschef an Bord. – Eine Morduntersuchung kann gefährlich sein.“
    „Danke, Matt.“ Und mit diesem Worten verließ eine überglückliche Arena Tellom den Bereitschaftsraum ihres Kommandanten.

    „Persönliches Computerlogbuch, Arena Tellom. Lieutenant Bird und ich sind unterwegs zur USS Angel, wo mein Bruder bis zu seiner Verhandlung vor obersten Gerichtshof der Föderation in Haft bleiben wird.“

    Das Shuttle näherte sich der Angel. – Tellom, die den größten Teil der Reise lesend in der hinteren Kabine der Fähre verbracht hatte, nahm nun wieder im Sitz des Copiloten Platz und öffnete einen Kom-Kanal zum Schwesterschiff der Monitor. „Shuttle Ziolkowsky an die Angel. Wir erbitten Landeerlaubnis.“
    „Landeerlaubnis erteilt, Ziolkowsky“, drang die Stimme von Captain Kennedy ans den Kom-Lautsprechern des Cockpits.
    Das Shuttle flog auf die Landerampe zu und kam im Hangar zum Stillstand.

    Tellom und Bird verließen ihr Shuttle. Sie gingen zum Ausgang der Shuttlerampe, wo ihnen Sicherheitschef Spiner entgegen kam. Er reichte beiden die Hand und kam sogleich zum Punkt: „Sie beide sind also gekommen, um den Terroristen zu befragen.“
    Arena reagierte empört. Sie konnte diesen Typen jetzt schon nicht leiden. Hatte der ihren Bruder doch tatsächlich einen Terroristen genannt. „Ich bin gekommen, um mit dem Gefangenen zu reden“, fuhr sie ihn an.
    Spiner reagierte nicht wirklich darauf. „Soll ich Sie zur Arrestzelle führen?“
    „Danke“, sagte Tellom angewidert. „Aber wir finden uns hier schon zurecht, Sir.“ Und sie ging ohne ein weiteres Wort an Spiner vorbei und verließ den Hangar.
    Bird folgte ihr genauso wortlos.
    Spiner sah sich kurz um, nachdem die beiden die Rampe verlassen hatten. Und seine Augen glühten wieder rot auf.

    Im Arrestbereich traten Arena und Danny Bird an das Kraftfeld der Zelle von Reno Tellom heran. – Die Terrelianerin bat ihren menschlichen Kollegen das Kraftfeld zu senken. Bird tat es und Arena trat an die Pritsche ihres Bruders heran. „Aktivieren Sie das Feld bitte wieder“, sagte sie zu Bird.
    Der Lieutenant nickte und tat, wie ihm geheißen war.
    Reno Tellom lag auf dem Rücken und schlief.
    Arena trat näher an seine Pritsche heran, holte dann aus und versetzte ihrem Bruder eine gehörige Backpfeife. Dieser schreckte sofort auf.
    „Du Idiot!“, schrie Arena ihn an. „Wie kann man nur so unglaublich dämlich sein und den Reaktor eine Raumbasis in die Luft jagen???“
    „Ich habe es nicht getan, Arena“, sagte Reno beruhigend.
    Es wirkte. Arena beruhigte sich sofort. Sie bedauerte nun, wie sie reagiert hatte. „Ich weiß“, meinte sie. „Und niemand wäre auf dich gekommen, wenn du nicht in die Shuttlerampe eingedrungen wärst, zwei Offiziere erschossen und ein Shuttle entwendet hättest.“
    „Ich wollte nicht flüchten“, versicherte Reno ihr. „Ich wollte diese Leute nicht umbringen, ich kann mich nicht einmal daran erinnern, es getan zu haben, ich erinnere mich ja nicht einmal an die Explosion auf Kelvin. – Ich war selbst schockiert, als ich die Sicherheitsaufzeichnungen aus der Shuttlerampe sah, nachdem ich hier aufwachte.“
    „Du kannst doch nicht zwei Leute töten und dass sofort nicht mehr wissen!“
    „Ich weiß doch auch nicht was ich weiß, ich weiß nur, dass ich nicht mehr weiß, dass ich diese Leute umgebracht habe! Du weißt doch, dass ich so etwas nie tun würde, das weißt du doch, oder?“
    Arena wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. Ihr Bruder schien wirklich nicht zu wissen, was geschehen war und er schien in dieser Zelle verrückt zu werden. Wie dem auch sei, Arena ging auf ihn ein: „Ich weiß das, aber kein Gericht im Universum wird jemanden freisprechen, weil dessen Schwester weiß, dass dieser unschuldig ist.“

    Arena lag in ihrem Bett in ihrem Quartier und schlief. – Im Gegensatz zu ihrem Quartier auf der Monitor – und das war schon klein – war dieses hier winzig. Es war eines der schlechteren Gästequartiere. – Das von Lieutenant Bird war auch nicht viel größer.
    Die Quartiere waren – wie üblich für die Defiantklasse – schlicht eingerichtet. Ein Bett, ein Desktop-Viewer, ein Replikator und ein kleiner Schrank. Aber es genügte.
    Der Fähnrich war erschöpft von dem langen Shuttleflug.
    Gegen 23:15 Uhr öffnete sich die Türe ihres Quartiers leise und eine Person – ein Mann – schlich herein. Er trat an Arenas Bett heran und näherte sich ihr langsam. Dann umschloss er mit einem kräftigen Griff ihren Hals.
    Arena schreckte auf und schlug wie wild geworden um sich, versuchte so, sich ans dem Griff des Mannes zu befreien. – Mit einem gezielten Schlag aktivierte sie das Interkom. Aus ihrem Mund drangen gequetschte Laute: Telllooom an B-Bird, ich…“ Sie keuchte. „Hiiiilfeeeeeeee!“
    Keine Minute später stürzte Danny mit einem Phaser bewaffnet in Arenas Quartier herein.
    Der Angreifer ließ von der mittlerweile bewusstlosen Arena ab und stürzte sich auf den Lieutenant. Er schlug ihm den Phaser aus der Hand und griff ihm an die Schläfen.
    Danny versuchte sich aus dem Griff zu lösen, doch seine Kraft reichte nicht aus. – Und plötzlich brachen beide zusammen. – Bird hatte sich als erster wieder aufgerappelt, griff nach dem ihm heruntergefallenen Phaser und richtete ihn auf den Mann.
    In ihrem Bett hustete Tellom. Sie richtete sich auf und schaltete das Licht ein. – Die zwei Monitor-Offiziere konnten nun erkennen, um wen es sich bei dem Mann handelte: Spiner, der Sicherheitschef der Angel!
    Dieser schaute benommen zu Tellom. Sein Blick war benebelt, trotzdem gefiel ihm, was er sah: Arena hatte völlig nackt geschlafen und da sie nun saß, war nur ihr Unterkörper von der Bettdecke verdeckt. – Sie sah Spiner verwirrt an, sah dann an sich herunter und zog schnell die Decke hoch.

    Arena Tellom, mittlerweile wieder in Uniform, trat an das Kraftfeld der Zelle ihres Bruders heran.
    Reno war wach.
    „Tut mir leid“, meinte Arena, „aber du wirst einen Mitbewohner bekommen.“
    Reno wollte wissen, wen. - Doch eine Antwort erübrigte sich, denn in diesem Moment wurde das Kraftfeld gesenkt und Spiner in die Zelle geschubst. Danach wurde das Kraftfeld wieder reaktiviert.
    „Nimm dich vor ihm in acht, Reno“, meinte Arena zu ihrem Bruder.
    „Los, Tellom“, sagte Danny Bird energisch. „Kommen Sie mit.“
    Aus die beiden die Zelle verließen, kam Captain Kennedy herein und trat an das Kraftfeld. Angewidert sah er Spiner an. „Mein Sicherheitschef greift einen Besucher an“, sagte Kennedy kopfschüttelnd. „Was haben Sie sich nur dabei gedacht!?“
    „Ich schwöre“, sagte Spiner, „ich habe Fähnrich Tellom nicht angegriffen!“
    „‚Angegriffen’ ist wohl das falsche Wort, Spiner. – Sie sind brutal über sie hergefallen!!!“
    „Ich kann mich nicht daran erinnern, Sir“, versicherte Spiner.
    „Hören Sie auf!“, befahl Kennedy und deutete dann auf Reno. „Sie klingen ja schon fast wie der da.“

    „Danke, dass Sie so schnell reagiert haben“, sagte Arena zu Danny, als sie zusammen einen Korridor entlang gingen.
    „Das war doch selbstverständlich“, meinte Bird. „Außerdem ist es als Sicherheitschef der Monitor doch meine Pflicht.“
    Tellom nickte und plötzlich begann sie fürchterlich zu husten. „Mein Hals“, brachte sie gequält hervor. „Ich verspüre einen Druck darin.“
    „Vielleicht sollten Sie doch besser einmal auf die Krankenstation gehen“, sagte Danny. „Ihr Hals hat vielleicht doch was bei dem Angriff abbekommen.“
    Arena nickte und lief hustend zum nächsten Turbolift.
    Und als sie um die Ecke bog, war auch in Danny Birds Augen ein rötliches Glühen zu sehen.

    „Persönliches Computerlogbuch, Arena Tellom. – Dieses Schiff kommt mir immer seltsamer vor. In den letzten vier Tagen wurden an Bord der Angel zwei Leute umgebracht und genau so viele in die Arrestzelle gesperrt. Seit dem Anschlag auf mich heute Nacht habe ich dreimal mit Reno und Commander Spiner gesprochen. Beide zeigen Anzeichen von Vergesslichkeit. Beide können sich nicht mehr an ihre Taten erinnern. Ich habe den Schiffsarzt Doktor Johnas gebeten die beiden zu untersuchen. Er hat eingewilligt, sofern der Captain zustimmt. – Captain Kennedy hat seine Erlaubnis erteilt.“

    Danny Bird betrat den Bereitschaftsraum von Captain Kennedy. „Computer“, befahl er, „Die Türen verschließen. Diesen Raum vom Komsystem abtrennen. – Zum widerrufen ist mein Sicherheitscode erforderlich.“
    Der Computer piepte bestätigend.
    Kennedy war unterdessen aus seinem Stuhl hochgeschreckt. „Was soll die Scheiße?“, wollte er von Bird wissen.
    Danny antwortete ihm nicht, sondern griff nach den Schläfen des Captains. – Beide brachen kurz darauf zusammen. Bird fiel auf den Boden, Kennedy in seinen Stuhl.
    Der Captain war als erster wieder okay. Er lief um seinen Schreibtisch herum und half Bird auf. Dieser bedankte sich und ging in Richtung Tür.
    Kennedy griff in seine Tasche.
    Als sich die Türen nicht öffneten, drehte sich Danny zu Kennedy um und wollte fragen, ob er die Tür verschlossen hätte, doch er kam nicht mehr dazu.
    Kennedy riss einen Typ-1-Phaser aus seiner Tasche und feuerte ihn auf Bird ab. Danach schliff er den Lieutenant hinter den Schreibtisch, wo er ihn unsanft fallen ließ.
    „Computer“, sagte Kennedy, „Türen wieder öffnen, Komsystem außer Funktion lassen.“
    „Zum Ausführen dieses Befehls ist ein Sicherheitscode erforderlich“, erwiderte der Sprachprozessor des Computers.
    „Sicherheitscode Bird“, sagte Kennedy mit Dannys Stimme. „Acht Strich 7 3 5.“
    „Sicherheitscode akzeptiert“, bestätigte der Computer. „Türen werden geöffnet, Komsystem bleibt deaktiviert.“

    Arena war in ihrem Quartier und packte ihre Tasche aus. Gestern war sie so müde, dass sie nicht mehr daran gedacht hatte. Sie räumte ihre Sachen ordentlich (jedenfalls empfand sie es als ordentlich) in den Schrank.
    „Krankenstation an Fähnrich Tellom“, drang die Stimme von Schiffsarzt Doktor Johnas aus Arenas Kommunikator. Sie berührte diesen. „Tellom hier, ich höre Doktor Johnas.“
    „Es tut mir leid, Fähnrich, aber der Captain hat mir verboten Ihren Bruder und Commander Spiner nach ungewöhnlichem zu untersuchen“, sagte der Arzt.
    Arena hörte auf ihre Sachen einzupacken. „Das verstehe ich nicht“, meinte sie. „Ich habe ihn erst vor einer Stunde gefragt und er meinte, ich sollte mich an Sie wenden, Doktor.“
    „Trotzdem hat er mir gerade ausdrücklich verboten die Untersuchung durchzuführen.“
    „Danke, Doc. Ich werde noch einmal mit dem Captain sprechen. Tellom Ende.“

    Arena stand vor der Tür zum Bereitschaftsraum auf Deck eins. Sie klingelte bereits zum dritten Mal. – Keine Reaktion. – Sie klingelte erneut. – Schon wieder keine Reaktion. – Sie wendete sich von der Tür ab, als diese sich öffnete und Danny hindurchtaumelte. Sie torkelte auf die Brücke und drohte umzukippen. Arena wollte ihn stützen, aber Danny wich ihr aus.
    „Männer!“, sagte Arena zu sich selbst, dann lief sie Danny hinterher, der soeben am Turbolift angekommen war. Danny und Arena stiegen ein.
    „Deck zehn!“, befahl Danny dem Computer.
    „Anhalten!“, sagte Arena darauf. „Was ist da drin passiert, Lieutenant?“
    „Ich weiß es nicht mehr“, sagte Bird. „Ich weiß nicht, wie ich da hinkam, dass letzte was ich weiß ist, dass ich in Ihrem Quartier von einem unbekannten überwältigt wurden. – Und dann erwachte ich im Bereitschaftsraum hinter dem Schreibtisch.“
    „Danny, Sie haben den unbekannten – Spiner – überwältigt.“ Plötzlich bemerkte Arena ein Loch in Dannys Uniform. „Was ist das?“, fragte sie.
    Danny sah sich das Loch genau an. „Ich weiß es nicht“, musste er dann zugeben. „Aber es sieht so aus, als wäre ein starker Energiestoß dort in mich eingedrungen.“
    „Kommen Sie am besten mit in mein Quartier, ich werde Sie untersuchen. – Computer, Deck vier!“
    Der Lift setzte sich in Bewegung und zwei Minuten später untersuchte Tellom mit ihrem Tricorder Dannys Wunde. Das Ergebnis ihrer Untersuchung überraschte beide: „Sie wurden mit einem Phaser beschossen.“
    „Beschossen?“
    Arena setzte sich anstatt zu antworten an ihren Tischcomputer. Sie wollte die Sicherheitsaufzeichnungen vom Bereitschaftsraum abrufen.
    „Zum Ausführen dieses Befehls ist ein Sicherheitscode notwendig“, sagte der Computer nachdem sie ihm gesagt hatte, wonach sie suchte.
    „Tellom, 8 2 7 4 8 7“, sagte Arena ihren Code auf.
    „Dieser Sicherheitscode wird nicht anerkannt“, antwortete der Computer.
    Arena sah zu Danny: „Versuchen Sie’s Mal, Lieutenant.“
    Der Mensch war einverstanden: „Computer, rufe die Sicherheitsaufzeichnungen vom Bereitschaftsraum auf!“
    „Zum Ausführen dieses Befehls ist ein Sicherheitscode notwendig“, sagte der Computer erneut.
    „Sicherheitscode Bird 8 Strich 7 3 5.“
    „Dieser Sicherheitscode wird nicht anerkannt“, antwortete der Computer wieder.
    Arena schaute verwirrt zu Danny. Die Tatsache, dass der Sicherheitscode eines Lieutenant Senior Grades nicht mehr ausreicht, um ein dummes Überwachungsvideo aufzurufen überraschte und wunderte sie.
    Danny merkte an, dass diese Einstellungen auf keinen Fall Standardeinstellungen seien.

    Auf der Brücke hatte Commander Besk die Taktische Station übernommen.
    Captain Kennedy kam nun aus dem Turbolift und setzte sich in seinen Sessel. „Setzen Sie Kurs auf zwei eins acht Komma drei drei neun, Curtis“, befahl er. „Maximumwarp!“
    „Dieser Kurs führt uns direkt in die Village Ausdehnung, Sir“, bemerkte der Steuermann.
    „Wenn Sie ein Problem damit haben, ich übernehme gern selbst die Steuerung, Lieutenant“, meinte Kennedy. „Beschleunigen!“
    Curtis führte den Befehl aus.
    Mit maximaler Warpgeschwindigkeit dauerte es acht Stunden bis zur Village Ausdehnung. Dann meldete Curtis den Nebel erreicht zu haben.
    „Auf Impulsgeschwindigkeit“, ordnete der Kommandant der Angel an. „Fliegen Sie uns direkt rein!“
    „Nun ja“, meinte Besk und wandte sich damit an alle, die ihn hören konnten. „Es heißt niemand sei lebend aus diesem Nebel zurückgekehrt. Alle Crews hätten sich gegenseitig getötet.“
    „Diese Gerüchte sind große Scheiße!“, brüllte Kennedy ihn an. „Genau, wie die, die sie sich ausgedacht haben, oder wie die, die sie verbreiten. – Und wenn Sie noch einmal so eine Affenscheiße erzählen, Besk, dann waren Sie die längste Zeit der erste Offizier.“
    Die gesamte Brückencrew starrte den Captain ungläubig an. Er hatte vor allen Leuten seinen ersten Offizier beleidigt.
    Kennedy waren diese Blicke unangenehm: „Was gucken Sie so doof, Sie sollen arbeiten!“

    Arena und Danny Bird versuchten noch immer Zugriff auf die Sicherheitsaufzeichnungen des Bereitschaftsraums zuzugreifen, als es an der Tür klingelte.
    Tellom deaktivierte den Computer und öffnete. Vor der Tür stand Commander Spiner. Sie bat ihn herein.
    „Kann ich mich Ihnen beiden anvertrauen, ohne dass Sie gleich zum Captain laufen?“
    Tellom nickte.
    „Der Captain verhält sich in letzter Zeit komisch“, berichtete Besk. „Er beschimpft öffentlich seine Offiziere, nennt alles mögliche ‚Affenscheiße‘ und ‚beschissene Kacke‘.“
    „Nicht üblich für einen Captain“, meinte Bird.
    „Können wir uns Ihnen auch anvertrauen, Sir?“, wollte Tellom wissen.
    Der Erste Offizier bejahte.
    „Lieutenant Bird war heute morgen im Bereitschaftsraum des Captains und kam mit einer Phaserwunde wieder heraus. Er kann sich aber nicht daran erinnern, was geschehen ist. – Wir wollten also die Sicherheitsaufzeichnungen einsehen, aber wir bekommen keinen Zugriff, sie sind geschützt.“
    „Sie bekommen auch keinen Zugriff, Lieutenant Bird?“, fragte Besk.
    „Nein, Sir.“
    „Seltsam“, meinte Besk. „Normalerweise bekommt jeder darauf Zugriff, der Sicherheitsstufe fünf aufweisen kann. – Als Sicherheitschef an Bord eines Raumschiffes der Sternenflotte haben Sie Stufe Acht, Lieutenant.“
    „Könnten Sie es einmal versuchen, Sir?“, fragte Arena vorsichtig.
    „Einverstanden“, meinte Besk und wandte sich dann dem Computer zu, den Arena jetzt wieder aktiviert hatte: „Computer! Zugang auf die Sicherheitsaufzeichnungen des Bereitschaftsraumes von heute...“ Er schaute zu Bird.
    „Circa acht Uhr“, sagte sie.
    „...von heute acht Uhr.“
    Der allseits bekannte Spruch des Computers, der aufforderte seinen Sicherheitscode einzugeben folgte. Überraschender Weise funktionierte Besks Code.
    Die Datei wurde aufgerufen. Die Aufzeichnung war in schwarz/weiß und ohne Ton.
    Auf dem Bildschirm sahen die Offiziere, wie Bird den Bereitschaftsraum betrat, etwas sagte und dann dem Captain an die Schläfen griff. Darauf brachen beide zusammen. Nachdem sich Kennedy als erster aufgerappelt hatte, glühten seine Augen auf. Er half Bird auf die Beine. Dieser ging darauf zur Tür, wo er sich noch einmal umdrehte. Dabei feuerte Kennedy mit einem Phaser auf ihn.
    „Ende der Aufzeichnung“, meldete der Computer. Besk und Tellom sahen Bird an.
    „Was war das?“, fragte Arena.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete der Sicherheitschef der Monitor kopfschüttelnd.
    „Haben Sie die Augen des Captains gesehen?“, sagte Besk. „Sie glühten!!!“
    „Es scheint, als sei ein fremdes Wesen von mir zum Captain gewechselt“, meinte Bird.
    „Aber wie kam das Wesen auf Sie?“, fragte Arena.
    „Commander Spiner hat mich heute Morgen in Ihrem Quartier auch an die Schläfen gepackt.“
    „Und über meinen Bruder kam es an Bord“, schloss Arena. „Die Frage ist nur: ‚Wie kam es auf die Station Kelvin?‘ und ‚Wieso hat es Kelvin zerstört?‘“
    Das Schiff vibrierte kurz. – Roter Alarm wurde ausgelöst.
    „Ich muss auf die Brücke“, sagte Besk nun. „Wir haben Personalmangel, wir könnten ein paar zusätzliche Hände gebrauchen.“
    „Aber wie sollen wir uns dem Captain gegenüber verhalten?“, wollte Arena wissen
    „Ganz natürlich“, entschied Besk.
    Darauf liefen alle drei zur Brücke.

    Auf der Brücke setzte sich Besk neben Kennedy.
    Tellom übernahm die OPS, Bird die Taktische Station.
    Auf dem Bildschirm waren leuchtende Punkte zu sehen, die auf das Schiff zusteuerten. Immer wenn sie auf die Schilde trafen, vibrierte das Schiff kurz. Erneut erbebte das Schiff.
    „Senken Sie die Schilde, Bird“, sagte Kennedy.
    Der Lieutenant schaute fragend zum Captain.
    „Senkt die verdammten Schilde, du verblödeter Penner!!!“, schrie er ihn an.
    „Captain!“, sagte Besk empört.
    „Halten Sie sich daraus, Besk!“
    „Captain, ich entbinde Sie hiermit Ihrer Pflichten, Sir.“
    Das ließ sich der Kommandant nicht gefallen. Er schlug Besk brutal nieder. Der Captain bestätigte einige Schaltflächen an der Statuskonsole zwischen seinem und Besks Stuhl und deaktivierte so die Schilde.
    Die leuchtenden Punkte drangen in das Schiff ein.

    Auch auf der Brücke waren die leuchtenden Punkte. Hier drangen Sie in die Körper von Curtis und Besk ein. Besk rappelte sich sofort darauf wieder auf. Seine und Curtis‘ Augen glühten nun rot auf.
    „Ein Schiff voller Wirte“, meinte Kennedy, dessen Augen auch glühten. „Ein Festmahl!“
    Arena hatte einen Typ-1-Phaser aus ihrer Tasche gezogen und auf die Brückencrew gerichtet.
    „Lassen Sie den Phaser fallen!“, hörte sie eine drohende Stimme wenige Meter neben sich. „Lassen Sie den Phaser fallen, oder ich verdampfe Sie!“
    Arena sah fassungslos in die Richtung, aus der die Drohung kam. Bird hatte ebenfalls einen Typ-1-Phaser in der Hand, hatte diesen jedoch nicht auf die Brückencrew, sondern auf Arena gerichtet.
    Arena gab sich geschlagen, sie ließ den Phaser zu Boden fallen.
    Darauf drückte Bird ab.
    Der junge Fähnrich wurde von dem Druck des Strahls gegen die Wand geschleudert und brach dort bewusstlos zusammen.

    Arena wachte in der Arrestzelle auf, in der auch ihr Bruder Reno und Lieutenant Commander Spiner eingesperrt waren. Reno stand vom Boden auf und setzte sich zu seiner Schwester. „Ist alles in Ordnung mit dir, Arena?“ wollte er wissen.
    „Ich bin in der Hölle!“, sagte Arena geistesabwesend.
    „Was ist passiert?“, fragte Reno.
    „Die Crew wurde von fremden Wesen übernommen.“
    „Haben Sie eine Ahnung, was damit bezweckt werden soll, Fähnrich?“, wollte Spiner wissen.
    „Nein, keine“, antwortete Fähnrich Tellom. „Wir müssen die Monitor kontakten.“
    „Arena, wir sitzen in einer Arrestzelle“, sagte Reno. „Hier kannst du nicht so einfach mit einem anderen Raumschiff Kontakt aufnehmen.“
    „Ich kenne mich mit den Arrestzellen der Defiantklasse aus. Wenn hier niemand am Kraftfeld gebastelt hat, können wir es problemlos überwinden“, sagte Arena.
    „Und wie?“, wollte Spiner wissen.
    „Lassen Sie das mal meine Sorge sein“, sagte Tellom. „Wir müssen das Feld gewissermaßen überlisten. Hat jemand einem Kommunikator?“
    „Vielleicht solltest du mal an deiner linken Brust nachschauen“, meinte Reno. - Und tatsächlich. Man hatte Arena den Kommunikator nicht abgenommen.
    Sie warf ihn mit aller Kraft in das Kraftfeld. Er durchdrang es problemlos.
    „Wir müssen nur mit genügend Geschwindigkeit dagegen laufen“, erklärte Arena.
    „Die Zelle ist aber nur vier Meter mal vier Meter, Fähnrich“, sagte Spiner.
    „Ich tue es trotzdem“, sagte der Fähnrich.
    „Haben Sie so etwas schon mal gemacht?“, wollte Spiner von ihr wissen.
    „Nein“, antwortete sie. „Eigentlich ist es auch nur ... Theorie.“
    „Soll das heißen, du weißt nicht, ob es funktioniert?“, fragte Reno.
    „Nun, unsere Masse ist geringfügig größer, als die des Kommunikators. – Wir müssen es einfach versuchen“, sagte sie. Sie stellte sich an die hinterste Wand, stieß sich dort ab und rannte gegen das Kraftfeld. Sie wurde brutal von ihm gestoppt. Tellom fiel zu Boden. Benommen schüttelte sie ihren Kopf und meinte dann, sie brauche mehr Tempo.
    Reno ging zu Spiner und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der nickte und meinte, „Das müsste klappen.“
    Kurz darauf flog Arena schreiend durch die Arrestzelle, dann gegen und dann durch das Kraftfeld. Sie landete vor der Zelle und rollte sich ab.
    Dann stand sie auf und wandte sich an die beiden, die noch immer in der Zelle saßen: „Bevor ihr mich das nächste mal packt, hochhebt und durch ein Kraftfeld schleudert wäre es nett, wenn ihr mich…“ Sie machte eine Pause und schrie die beiden dann an: „... warnen würdet!!!“
    „Sie sollten sich lieber beeilen, Fähnrich. – Schon bald wird jemand ihren Ausbruch bemerken“, meinte Spiner.
    Arena machte sich sofort auf den Weg zu ihrem Quartier.

    Arena stürzte in ihr Quartier. Sofort setzte sie sich an ihren Tischbildschirm und versuchte einen Kom-Kontakt mit der Monitor herzustellen. Doch der Computer forderte einen Sicherheitscode.
    „Jetzt reichts!“, meinte Tellom. „Computer, teile Warpfaktor 9,99954887554686876754 durch Pi und multipliziere das Ergebnis mit 9997875teln von Warpfaktor 9,54458346835856898628657 und rechne Warpfaktor 110054,66587 hinzu. – Computer, nenne mir die daraus resultierende Geschwindigkeit in Lichtjahre pro Durchschnittslebenszeit eines Schiffes der Galaxyklasse!“
    Das war zu viel für den Computer. Er begann zu piepen. Die Sprachprozessoren brachten nur noch sinnloses hervor. Arena nutzt diese Gelegenheit. Sie tippte einige Befehle ins Display ihres Tischcomputers ein.

    „Matt“, meldete Ardev an der OPS der Monitor, als dort etwas piepte, „wir empfangen eine Nachricht von Arena.“
    „Auf den Schirm“, meinte der Captain.
    „Ist auf dem Schirm, Sir“, bestätigte Ardev.
    Auf dem Schirm erschien Arenas Gesicht. Das Bild war verzerrt, brach immer wieder zusammen:
    „Matt“, sagte sie, „ich brauche Hilfe. Die Angel wurde von Fremden übernommen, die die Crew als Wirte benutzen. – Auch Bird ist befallen.“
    „Wo sind Sie?“, wollte Price von ihr wissen.
    „Wir sind in der Village Ausdehnung, wir...“
    Im Hintergrund der Kom-Verbindung war eine Phaserentladung zu hören.
    „Arena, ist alles in Ordnung?“ fragte Price.
    Tellom antwortete nicht.
    „Arena“, rief er besorgt“, melden Sie sich!“
    „Ich wurde entdeckt“, sagte sie.
    Im Hintergrund war eine weitere Phaserentladung zu hören.
    „Captain“, schrie sie, „was auch immer Sie tun, deaktivieren Sie auf keinen Fall die Schutzsch...aargh!“
    Kurz bevor Tellom „aargh“ schrie, war eine weitere Phaserentladung zu hören.
    Die Monitor-Crew konnte auf dem Wandschirm beobachten, wie Arena nach hinten kippte. Danach brach die Verbindung zusammen.
    „Bruce“, sagte Price, „setzen Sie Kurs auf die Village Ausdehnung. – Maximum Warp!“
    Die Monitor beschleunigte auf Warp.

    „Wir erreichen jetzt die Village Ausdehnung, Sir“, meldete Steuermann und Erster Offizier Bruce Land.
    „Auf Impuls!“, befahl Price. „Roter Alarm!“
    Die Monitor drang in die Ausdehnung ein.
    Price befahl dem an der taktischen Station stehenden Walker nach der Angle Ausschau zu halten. Er fand sie schließlich im Zentrum der Ausdehnung.
    „Kurs setzen, Bruce“, ordnete Price an. „Maximalimpuls!“
    „Aye, Aye, Sir“, bestätigte Land. „Kurs gesetzt, Antrieb aktiviert.“
    „Erreichen jetzt Kom-Reichweite“, meldete Ardev.
    „Einen Kanal öffnen!“ sagte Price.
    Der Lieutenant tat, wie ihm befohlen. „Hier spricht Captain Matthew Price von der U.S.S. Monitor“, sprach Price. „Ich rufe die U.S.S. Angel.“
    An der OPS piepte etwas. „Sie antworten, Sir“, meldete Ardev.
    „Auf den Schirm!“ Das war Land.
    Auf dem Schirm erschien wieder Tellom. Sie war nicht mehr in ihrem Quartier, sie stand auf der Brücke der Angel.
    „Hallo, Matt“, meinte sie. „Schön Sie zu sehen.“ Tellom‘ Augen glühten rot auf.
    „Tellom“, sagte Price, „wir sind nur gekommen, um zu fragen, wie es Ihnen geht.“
    „Sie müssen mich nicht für dumm verkaufen, Matty Boy“, sagte Tellom entschlossen. „Ich habe alle Erinnerungen von Arena Tellom.“
    „Wie soll ich Sie anreden?“, fragte Price.
    „Mit Tellom“, antwortete der Alien. „Sie ist immer noch die gleiche, hat nur die Seiten gewechselt. - - - War nett Sie noch einmal zu sehen, ... Matthew.“
    Die Verbindung wurde beendet.
    „Sir, die Sensoren zeigen die Aktivierung der Waffensysteme der Angel“, berichtete Ardev. „Sie feuern.“
    Die Monitor erbebte.
    „Wir müssen auf jeden Fall die Schilde aufrecht erhalten“, meinte Price. „Feuer erwidern, Ardev.“
    Der Andorianer nickte und betätigte eine Taste an seiner Konsole.
    Die Monitor und die Angel leisteten sich ein heißes Gefecht. Da die Schilde der Angel nicht aktiviert waren, fiel es der Monitor nicht schwer sie manövrierunfähig zu schießen.
    Doch nun wurde die Monitor von den leuchtenden Punkten angegriffen, was die Schilde schwer belastete.
    „Fähnrich Hawkins, Sie übernehmen!“, befahl Price einem jungen Offizier und bat dann Land und Ardev ihn zu begleiten.

    Die Arrestzelle der Angle war leer.
    Vor dem Kraftfeld materialisierten Price, Land und Ardev. Alle drei waren schwer bewaffnet. Price sah sich um und deutete dann mit seinem Phaser Richtung Tür. Anschließend ging er zur Tür, die sich vor ihm öffnete.
    Das Außenteam stürmte auf den Korridor, angeführt von Price. Alle drei hielten ihre Phaser bereit. Price sah sich erneut um und entdeckte einen Turbolift. „Dort entlang!“ sagte er. Er ging los und Land und Ardev folgten ihm.
    Die drei stiegen in den Turbolift ein.
    „Wohin?“, fragte Land.
    „Zur Brücke“, entschied Price und wandte sich dann an den Computer: „Deck eins, Hauptbrücke!“
    Der Lift setzte sich sofort in Bewegung.
    „Phaser auf breite Streuung!“ befahl Price seinem Team.

    Auf der Angel-Brücke herrschte noch immer roter Alarm.
    „Die Eindringlinge sind unterwegs zur Brücke“, meldete Tellom Captain Kennedy.

    Die Türen öffneten sich und das Außenteam betrat vorsichtig die Brücke der Angel. - Diese schien leer zu sein.
    Das Außenteam sah sich um. Die Brücke war tatsächlich leer.
    Die Monitor-Offiziere sahen sich weiter um. Auf dem Wandschirm war die Monitor zu sehen, die weiterhin von den leuchtenden Punkten angegriffen wurde.
    Price ging zur taktischen Station und aktivierte die Schilde. Prompt kamen auch einige leuchtende Punkte auf die Angel zu.
    Im noch geöffneten Turbolift wurde eine Wartungsluke entfernt. Die Beine eines Menschen wurden sichtbar. Das Außenteam achtete nicht auf den Turbolift.
    „Laut diesen Anzeigen ist das gesamte Schiff verlassen“, sagte Ardev, der an der OPS stand.
    Inzwischen waren mehrere Leute durch die Wartungsluke in den Turbolift geklettert. Alle waren mit Phasern bewaffnet.
    „Du solltest wissen“, sagte Arena, die einer der Personen war, „dass man die Sensoren blockieren kann. – Besonders wenn man bereits über drei Jahre damit arbeitet. Und nun muss ich euch bitten Ihre Waffen fallen zu lassen.
    Das Außenteam sah Tellom an. - Dann sprangen die drei ohne Vorwarnung zu allen offenen Seiten.
    Arena feuerte ihren Phaser auf Price ab, traf aber nur die Wand, da er sich über die OPS gerollt hatte. Dort fand er Deckung und richtete seinen Phaser aus.
    Land, der nur zur Seite gegangen war, hatte währenddessen Kennedy niedergeschossen.
    Ein Phaser wurde auf Ardev abgefeuert. Er musste sich ebenfalls über die OPS rollen.
    Da diese nicht genug Deckung für zwei bot stürmte Price über die Brücke zur taktischen Station. Er musste einigen Phaserschüssen ausweichen und landete kopfüber hinter der Konsole.
    Ardev setzte mit einem gezielten Phaserschuss Besk außer Kraft.
    Über die Taktische Station schoss ein Phaserstrahl hinweg. Price schoss auf Bird, verfehlte ihn aber.
    Der Lieutenant sprang zur Seite. – Pech für ihn, denn so landete er genau in Lands Phaserstrahl.
    Arena schoss Land währenddessen nieder, worauf Price und Ardev sie ins Kreuzfeuer nahmen.
    Price hatte sich zu weit von der Taktischen Konsole entfernt. Sie bot ihm keine Deckung mehr. Das merkte er aber erst, als er von einer Entladung aus Arenas Phaser getroffen wurde.
    Bei dieser Aktion verlor auch Arena ihre Deckung und wurde von Ardev betäubt.

    Elf Tage später waren Arena, Reno, Kennedy und Price bei Admiral Steward im Besprechungsraum 1701 der Sternenflottenhauptquartiers. Jeder hatte einen Desktop-Viewer vor sich. Auf diesem sahen sich die Offiziere die Kom-Verbindung zwischen Arena und der Monitor an, in der Tellom ihren Captain Matty Boy nannte. Nachdem die Aufzeichnung beendet war, stand Arena auf und ging zu Stewards Tisch.
    „Wie sie sehen“, sagte sie, „war auch ich – genau wie mein Bruder – von Außerirdischen übernommen.“
    Steward ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen, bevor er seine Entscheidung verkündete: „Ich denke die Beweislage ist eindeutig“, meinte der Admiral. „Anhand der Bilder kann ich Ihnen nur zustimmen, Fähnrich Tellom. Hiermit spreche ich Ihren Bruder frei. – Auch wenn weiter ungeklärt bleibt, wie die Alien auf Kelvin kamen.“
    „Ich denke das kann ich erklären“, schaltete sich Reno ein. „Vor drei Wochen flog ich von Tarsus III zurück zur Kelvin. Ich nahm mit meinem Shuttle eine Abkürzung durch die Village Ausdehnung. Das ist auch das letzte woran ich mich erinnere, bevor ich in der Arrestzelle der Angle aufwachte.“
    „Dann ist das ja auch geklärt“, meinte Steward. „Ich werde die Village Ausdehnung unter Quarantäne stellen. – Mehr kann ich nicht tun, um weitere Übernahmen der Alien zu verhindern.“

    - Ende -


    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
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