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...der Grund den man braucht
  • Monitor - 4x05: Das Wort

    Reckwi!
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    • TheOssi
    Die Monitor ist einem unheimlichen Killer auf der Spur. Durch einen simplen verbalen Befehl kann er Menschen töten, ohne das die sich wehren können.

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    Monitor 4x05 "Das Wort"
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    Der Korridor war lang und dunkel. Durch die unheimliche matt blaue Beleuchtung, schien er gar endlos zu sein.
    Und dieses Gefühl des Unheimlichen wurde noch durch die Tatsache verstärkt, dass immer wieder laute Schreie – manche aus Angst, andere aus Schmerz – durch den Korridor hallten.
    Das grünhäutige Echsenwesen in einer gelb-braunen gornishen Militäruniform marschierte festen Schrittes durch den Korridor dieser medizinischen Einrichtung, bis er schließlich die Tür erreichte, hinter welcher sich das Büro befand, in das es wollte. Der Offizier klopfte.
    „Herein“, drang eine kräftige Stimme aus dem Innern des Büros durch die geschlossene Tür in den Korridor hinaus.
    Der Offizier drückte einen Knopf im Rahmen und die sich in diesem befindende Tür öffnete sich vor ihm. Er trat ein.
    Das Büro wirkte beinahe noch unheimlicher, als der angrenzende Korridor. Das bläuliche Licht schien nicht viel heller und die Atmosphäre wurde noch dadurch verstärkt, dass von einer Reihe in die Wand eingelassenen Monitoren, auf denen grüne Symbole auf schwarzem Grund zu sehen waren, sich eben dieses grüne Licht mit dem Blau der Lampen vermischte.
    Hinter einem Schreibtisch befand sich ein Gorn in weißem Kittel, unter dem eine ähnliche Uniform zu sehen war, wie sie der Offizier trug. Ein Militärarzt offenbar.
    „Sie wollten mich sprechen?“, fragte der Offizier.
    Der Arzt nickte. „In der Tat.“
    „Ich nehme an, es geht um das Experiment.“
    Der Doktor nickte. „Allerdings.“
    Es folgte ein Moment des Schweigens, in dem jeder der beiden darauf wartete, dass der jeweils andere fortfahren würde.
    „Nun?“, drängt der Offizier schließlich.
    „Das Versuchsobjekt hat die Operation gut überstanden“, berichtete der Militärarzt endlich.
    „Wird er funktionieren?“
    „Das kann ich Ihnen nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.“
    „Ich verstehe.“ Der Offizier holte tief Luft. „Dann wollten wir ihn testen, meinen Sie nicht?“
    Der Arzt nickte…

    Die Hauptstadt der Embusko auf dem Planeten Logloko war schön wie immer. Und auch das Wetter spielte an diesem für das Volk des Planeten so bedeutenden Tag mit.
    Im Staatspalast der Embusko hatten sich eine Menge von Personen der unterschiedlichsten Föderationsrassen und einige Embusko in einem riesigen Bankettsaal zusammen gefunden.
    Hochrangige Offiziere der Embusko und der Sternenflotte waren anwesend. Allesamt trugen sie Galauniformen, wie es sich für einen Anlass wie diesem gehörte.
    Ein Streicherquartett spielte im Hintergrund leise auf ihren Violinen.
    Unter den anwesenden Embusko befanden sich – natürlich – auch Ridan, der Präsident Loglokos, sein Vertreter und einige weitere führende Politiker des Planeten.
    Aber auch die Gesandten der Sternenflotte waren keinesfalls Unbekannte. Unter anderem anwesend waren der berühmte Captain Jean-Luc Picard, der Kommandant des Flagschiffes der Föderation, der Enterprise, Captain John Lewinski, der nicht weniger berühmte (und berüchtigte) Kommandant des Geheimdienstschiffes U.S.S. Monitor. – Und natürlich war auch die Verbindungsoffizierin der Föderation hier, die den Embusko und besonders deren Anführer Ridan in den letzten Monaten beigestanden hatte, Admiral Kathryn Janeway, die ehemalige Kommandantin der Voyager, die nun unter dem Kommando des äußerst fähigen Captains Chakotay stand, welcher dem Schiff über neun Jahre hinweg treu als Erster Offizier gedient hatte.
    Die Admiralin hatte sich bei Ridan eingehakt.
    „Es ist ein wundervoller Tag“, meinte Ridan schließlich.
    Kathryn nickte. „Das ist er…“, meinte sie. „Ich bin froh, dass du dich doch zu einer Mitgliedschaft in der Föderation entschieden hast.“
    „Nach allen Informationen, die ihr mir über unsere Nachbarn, die Breen, habt zukommen lassen“, sagte Ridan, „war die Entscheidung nicht gerade schwer.“
    Janeway lachte kurz auf.
    John Lewinski stand recht allein da. Zwar hielt er ein Glas Sekt in der Hand, aber aus den Feierlichkeiten hielt er sich im Großen und Ganzen heraus.
    Janeway sah Ridan an. „Ich denke, es wird Zeit, Ridan.“ Sie blickte auf die Menge, die sich noch immer recht ruhig verhielt. „Diese Party könnte ein bisschen mehr Stimmung vertragen, wenn du mich fragst.“
    Ridan nickte. „Da werde ich dir ganz sicher nicht widersprechen, meine Liebe.“
    Die beiden gingen zu einem Rednerpult, das vor den Glastüren zu einem großen Balkon aufgebaut war, durch welche man einen wunderbaren Ausblick auf die märchenhafte Hauptstadt Loglokos hatte. – Janeway und Ridan stellten sich an das Pult heran.
    „Dürfte ich nun um Ihre Aufmerksamkeit bitten“, bat Ridan alle Anwesenden.
    Im Bankettsaal verstummten nun auch die letzten leisen Gespräche, ebenso das Streichquartett. Alle Blicke richteten sich erwartungsvoll auf Ridan und Janeway.
    „Auf den Tag genau sieben Monate ist es her“, begann der oberste Politiker Loglokos seine Rede, „dass die Embusko den ersten Schritt in die unendlichen Weiten des Universums taten… Auf den Tag genau sieben Monate ist es her, dass wir Embusko auf ein Raumschiff der Föderation gestoßen sind… Auf den Tag genau sieben Monate ist es her, dass wir in der Föderation neue Freunde gefunden haben.“ Lächelnd sah Ridan zu Kathryn. „Ich muss zugeben, dass wir uns nicht immer gut verstanden haben und dass es etwas gedauert hat, bis wir uns voll und ganz vertraut haben… doch trotz all dieser Widrigkeiten haben wir es geschafft, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen…. – Kathryn, möchtest du weiter machen?“
    Janeway nickte und sie und Ridan tauschten Plätze.
    „Wie Ridan schon sagte“, begann Janeway ihren Teil der Rede, “hat es etwas gedauert, bis wir uns…“ Sie machte eine Pause, in der sie nach den richtigen Worten suchte. Verdammt, schoss es ihr durch den Kopf, ich hätte mir vielleicht doch die ein oder andere Notiz machen sollen! „… bis wir uns an einander gewöhnt haben.“ Sie blickte zu Ridan. „Wir haben eine Beziehung, die auf Vertrauen basiert, aufgebaut… Und dieses gegenseitige Vertrauen soll nun belohnt werden… durch die Eingliederung der Embusko in die große Gemeinschaft der Föderation und damit in die noch größere Familie der Multiplanetaren Allianz.“ Kathryn blickte zu Ridan und dieser nickte. Zusammen mit ihm ging Janeway zu einem Tisch, auf welchem eine – die! – Mitgliedschaftsurkunde lag.
    Ridan nahm eine Feder, tauchte sie in einen Tintenbehälter ein und unterschrieb. Danach tat Janeway es ihm gleich.
    „Damit ist es nun offiziell“, sprach Janeway zum Abschluss und wandte sich dann an Ridan. „Willkommen in der Vereinten Föderation der Planeten, Herr Präsident.“

    Nachmittag. Die Party im Bankettsaal war nun endlich zu einer Party geworden und lief im vollen Gange. Auch Lewinski beteiligte sich nun an den (feucht fröhlichen) Festlichkeiten. Zusammen mit Janeway und Ridan saß der Geheimdienstler an einem Tisch.
    „Ich muss schon sagen“, gab Lewinski zu, „dies war eine der schnellsten Eingliederungen, von denen ich je gehört habe.“
    Ridan lächelte kurz zu Janeway. „Ich hatte eine gute Verbindungsoffizierin, die mir bei den nötigen Vorbereitungen geholfen hat.“
    „Sie haben hier eine wunderschöne Welt aufgebaut, Herr Präsident“, lobte Lewinski weiter.
    Ridan nickte. „Aber zu einem hohen Preis.“
    „Allerdings“, warf Janeway ein.

    In einem von einem Summen begleiteten Leuchten materialisierte John Lewinski im Transporterraum seines Schiffes, der Monitor. Sichtlich erschöpft blickte er den Transporterchief der Nachtschicht an. Hinter vorgehaltener Hand gähnte der Kommandant.
    „War’n anstrengender Tag, wie?“, wollte der Transporterchief mit einem leicht amüsierten Unterton in der Stimme wissen.
    Lewinski nickte und stieg auf wackligen Beinen von der Transferplattform herab. „Feucht-fröhlich würde ich ihn nennen“, meinte er, leicht lallend. Und mit diesen Worten schwankte der Captain aus dem Transporterraum heraus.

    Viel zu langsam für seinen Geschmack öffnete sich die Tür zu Lewinskis Quartier. Der Kommandant des Defiant-Klasse Schiffes torkelte über die Türschwelle und ließ sich erschöpft in sein Bett fallen.
    „Computer, Licht aus!“
    Und kurz nach dem bestätigenden Piepen des Computers, füllte ein anderes Geräusch den engen Raum… Schnarchen.

    Piep, Piep! Piep, Piep!
    Lewinski wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, er wusste nur, dass es nicht lang gewesen sein konnte. „Licht!“, befahl er dem Computer und es wurde hell im Raum.
    Piep, Piep! Piep, Piep!
    Wo kam nur dieses nervige Geräusch her?
    Piep, Piep! Piep, Piep!
    „Computer”, sagte Lewinski müde, „was ist das für ein Geräusch?“
    „Eine Ebene 1 Transmission für Sie von der Planetenoberfläche“, kam die Antwort der Sprachprozessoren des Computer fast augenblicklich.
    Sein Desktop-Viewer! Lewinski stand aus seinem Bett auf und ging die wenigen Schritte bis zu seinem Schreibtisch, auf dem sich auch der kleine Computer befand. Der Captain aktivierte ihn. „Auf den Schirm stellen.“
    Auf dem Display des Desktop-Viewers erschien Admiral Kathryn Janeway, noch in Galauniform gekleidet.
    „Admiral Janeway!?“, begrüßte Lewinski sie überrascht. Und es war deutlich zu hören, dass er noch etwas angetrunken und müde war.
    „Tut mir Leid, dass ich Sie so spät störe, Captain“, sagte Janeway, „aber hier auf Logloko hat es einen Zwischenfall gegeben.“
    „Einen Zwischenfall?“
    „Ein Todesfall. Wir vermuten, dass es sich um einen Mord handelt.“
    „Wer ist das Opfer?“
    „Das ist ja das Merkwürdige. Offenbar handelt es sich um einen einfachen Bürger der Hauptstadt.“ Janeway machte eine kurze Pause. „Ich möchte, dass Sie und Ihr Schiff sich der Sache annehmen, Captain Lewinski.“
    „Verstanden.“
    „Janeway Ende…“

    Die Leiche hatten die Beamten der örtlichen Behörden bereits aus der Wohnung geholt. Dort, wo sie einst lag, waren jedoch mit Kreide ihre Umrisse auf den Boden gezeichnet. Verkrustetes Blut – noch nicht älter, als ein paar Stunden – klebte am Boden, ziemlich genau dort, wo wohl der Kopf der Leiche gelegen hatte.
    Im Transporterstrahl der Monitor materialisierten Commander Matthew Price, Erster Offizier der Monitor, Lieutenant Danny Bird, der Sicherheitschef und Doktor Elizabeth Frasier, die Bordärztin der Monitor. Begleitet wurden diese drei noch von einem Fähnrich der Sicherheitsabteilung.
    Das Außenteam sah sich um.
    „Okay“, meinte Price und sah Bird an. „Danny, sehen Sie sich doch bitte einmal die Tür und die Fenster an. Prüfen Sie, ob es irgendwelche Einbruchspuren gibt.“
    Danny nickte und ging zur Tür. „Aber Sie wissen schon, dass die örtlichen Behörden nichts gefunden haben, Matt?“
    „Ja. Aber wie soll der Täter sonst herein gekommen sein?“
    „Vielleicht wurde ihm die Tür aufgemacht“, meldete sich Frasier zu Worte. Die Ärztin erinnerte sich, so etwas oft in Kriminalromanen gelesen zu haben. Vielleicht war der Täter ja ein Bekannter des Opfers gewesen.
    „Das glaube ich nicht, Doc. Nach den Informationen, die wir über das Opfer haben, war er alleinstehend. Keine Familie, keine Freunde“, meinte Price. „Er ist gestern und heute nicht zur Arbeit erschienen und hat sich auch nicht bei seinem Arbeitgeber gemeldet. Der hat dann die Behörden verständigt und die haben ihn hier tot aufgefunden.“
    „Vielleicht war es ja jemand von seiner Arbeitsstelle“, meinte der Sicherheitsfähnrich. „Ich meine, einem Arbeitskollegen würde man doch die Tür aufmachen, oder?“
    „Möglich, aber unwahrscheinlich“, sagte Bird vor der Tür kniend. Er beendete seine Arbeit dort und kehrte zum Team zurück. „Es gibt doch Einbruchspuren. Ich nehme an, die örtlichen Behörden haben sie übersehen, weil der Einbruch mit einer für ihre Verhältnisse zu fortschrittlichen Technologie verübt wurde.“
    „Und womit, Danny?“, wollte Price wissen.
    „Das kann ich nicht genau sagen, Matt. Es gibt aber eine schwache Energiesignatur am Türschloss, die von keiner Quelle auf diesem Planeten hätte erzeugt werden können.“
    „Können Sie die Signatur einer Spezies zuordnen?“
    Danny schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. - Es steht aber fest, dass das Türschloss mit Hilfe eines Gerätes geöffnet wurde, das diese Energiesignatur zurücklässt.“
    Price nickte. „Okay, Danny. Sie und Fähnrich Jonas sehen sich hier bitte noch ein bisschen weiter um. - Doc Frasier und ich werden uns ins Leichenschauhaus begeben.“
    „Verstanden.“
    Der Erste Offizier tippte seinen Kommunikator an. „Price an Monitor. - Zwei Personen ins örtliche Leichenschauhaus beamen.“
    „Verstanden“, antwortete die Stimme von Chefingenieur Chief Woil. „Energie.“
    Price und Frasier wurden vom Transporterstrahl erfasst und entmaterialisiert.
    Bird und der Sicherheitsoffizier setzten ihre Arbeit fort.

    Ach du große Scheiße! Das war es, was Commander Matthew Price immer wieder durch den Kopf ging, seit er die Leiche des Embusko zum ersten Mal im Leichenschauhaus in Loglokos Hauptstadt gesehen hatte. – Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatten, hatten er und Doktor Frasier den Körper auf die Monitor gebracht.
    Nun führte die Chefärztin des Geheimdienstschiffes auf der Krankenstation eine Autopsie an der Leiche durch und Price und Lewinski standen daneben und sahen – beide auffällig blass im Gesicht – zu. Es war nicht so, dass die beiden noch niemals zuvor eine Leiche gesehen hatten und normalerweise reagierten die beiden auch nicht derartig übel auf einen Toten, doch dieser Tote war etwas Besonderes.
    Im Grunde sah er völlig normal aus... aber sein Kopf...! Sein Kopf schien vollkommen eingeschlagen zu sein. Die Haut ist an mehreren Stellen gerissen und nacktes Fleisch und Knochen kommen teilweise zum Vorschein.
    „Nun...“, meinte Frasier, nachdem sie eine erste äußerliche Untersuchung des Toten abgeschlossen hatte, „ich denke die Todesursache ist recht eindeutig.“
    Trotz der sich in seinem Magen ausbreitenden Übelkeit, hatte Lewinski noch eine sarkastische Bemerkung auf Lager. „Tatsächlich?“ Zu mehr war er jedoch nicht in der Lage.
    „Allerdings“, antwortete Frasier. „Offenbar ist der Kopf dieses Mannes... er scheint einfach... aufgeplatzt zu sein.“
    „Aufgeplatzt? Dann ist es wohl doch nicht so offensichtlich.“ Lewinski trat einen kurzen Schritt näher an das Zentrale Biobett heran, auf dem die Leiche lag. „Ich hätte vermutet, dass ihm der Schädel... eingeschlagen worden wäre.“
    Die Medizinerin schüttelte den Kopf. „Nein, Sir, ganz sicher nicht.“ Sie deutete auf eine der Wunden am Schädel. „Sehen Sie hier, Captain.“
    „Ich kann’s mir gerade noch verkneifen, Doktor“, erwiderte Lewinski und trat wieder einen Schritt zurück. „Sagen Sie mir einfach, was dort ist.“
    „Nun... Offensichtlich ist der Kopf aufgeplatzt. Es gibt deutliche Spuren an der Innenseite des Schädels, dass dort alles begonnen hat. - Die Schläfen scheinen von innen nach außen auseinander gebrochen zu sein. An der Haut gibt es ähnliche Anzeichen.“
    Nach einer Weile des Schweigens meldete sich Price leise zu Wort. „Was könnte das verursacht haben, Doc?“
    Frasier zuckte die Schultern. „Streng logisch müsste ich wohl sagen, dass sich im Schädel ein Überdruck hat aufbauen müssen, aber... Es sind schon Leute an Schädelüberdruck gestorben, aber bei ihnen kam es ‚nur’ zu Schädigungen des Gehirns. - Bei niemandem ist auch nur annähernd das passiert, was mit diesem Mann geschehen ist.“
    „Könnte es mit der Anatomie der Embusko zusammenhängen?“, wollte der Captain wissen. „Sind ihre Schädel vielleicht weniger belastbarer als unsere?“
    „Im Gegenteil, Captain.“ Frasier schüttelte einmal mehr den Kopf. „Ihr Schädel sind sogar um einiges stärker, als unsere.“
    „Wie ist dieser Mann dann gestorben, Doktor?“
    Frasier zögerte. „Ich weiß es nicht.“
    “Ich weiß, dass es Einbruchspuren in der Wohnung des Opfers gab, aber...“, Price stockte kurz. „Doktor, gibt es irgendwelche Anzeichen auf Gewalteinwirkungen oder waren irgendwelche Mittel in seinem Körper, die... die dies verursachen könnten?“
    „Nein“, antwortete die Medizinerin, „jedenfalls habe ich noch nichts dergleichen gefunden. - Aber andererseits ist es so gut wie unmöglich, dass so etwas ohne äußere Einwirkungen passieren könnte.“
    Wieder sagten alle einen Moment lang gar nichts.
    „Danke, Doktor“, beendete Lewinski das Schweigen schließlich. „Ich erwarte Ihren endgültigen Bericht noch heute.“
    „Aye, Sir.“
    Der Captain und sein Erster Offizier verließen die Krankenstation.

    „Im Grunde steht schon alles so in dem Bericht der örtlichen Behörden, Sir“, beendete Danny Bird seinen Bericht im Bereitschaftsraum des Captains. „Nur an der Tür gab es Einbruchspuren, die von ihnen übersehen wurden, ansonsten haben sie vorbildliche Arbeit geleistet, soweit ich das beurteilen kann.“
    Lewinski, der hinter seinem Schreibtisch saß, nickte. Ebenso Price, der neben Bird dem Captain gegenüber saß.
    „Sie haben also auch keine weiteren Hinweise auf den oder die Täter gefunden?“, wollte Lewinski wissen.
    „Nein, Sir.“
    Lewinski dachte kurz nach. „Danke, das wäre dann soweit alles, Danny.“
    Bird nickte und kehrte zurück auf die Brücke.
    „Hat Elizabeth schon ihren Bericht abgeliefert?“, fragte Price Lewinski und spielte damit auf den vom Captain gewünschten Autopsiebericht an.
    „Noch nicht. Soweit ich weiß, ist sie noch voll mit der Autopsie beschäftigt, um keine mögliche Spur zu übersehen.“
    Price nickte. „Ich bin auf der Brücke, wenn Sie mich suchen.“
    „Okay.“

    Am Abend betrat Captain John Lewinski sein Quartier auf der Monitor und ließ sich sogleich in sein Bett fallen.
    „Computer, Aufzeichnung beginnen!“
    Der Computer piepste bestätigend.
    „Persönliches Logbuch des Captains. Sternzeit 57367,9. Ich bin zu müde, um die Vorgeschichte zu erzählen, also: Wer immer sich irgendwann einmal diese Aufzeichnung anhört sollte sich auch die offiziellen Schiffslogbücher anschauen.
    Wir kommen nicht weiter. - Ich habe zwar Doktor Fraisers Autopsiebericht noch nicht erhalten, aber irgendwie habe ich es im Gefühl, dass sie nichts finden wird, was uns der Lösung dieses Falles näher bringt.
    Ich bin müde. Ich glaube ich habe in den letzten drei Tagen nicht viel länger als fünf Stunden geschlafen. Die Vorbereitungen für das Bankett auf Logloko und das Bankett selber, haben mich schwer…“

    Lewinski unterbrach sich, da der Türmelder gesummt hatte. „Computer, Pause!“
    Wieder piepste der Computer zur Bestätigung.
    „Herein!“
    Mit einem Zischen öffnete sich die Tür und Doc Frasier kam mit einem PADD in der Hand herein. „Sie waren nicht auf der Brücke, Captain. - Geht es Ihnen nicht gut?“
    Der Captain verneinte dies. „Nur ein wenig müde.“
    „Aha.“ Frasier reichte Lewinski das PADD, das sie bei sich hatte. „Hier ist mein endgültiger Autopsiebericht, Captain.“
    Lewinski nahm das PADD entgegen.
    „Ich möchte Ihnen sagen“, merkte Frasier an, „dass ich die Autopsie dreimal durchgeführt habe, um ganz sicher zu gehen, dass ich nichts übersehen habe.“
    „Lassen Sie mich raten, Doktor“, meinte der Kommandant der Monitor. „Sie haben nichts gefunden.“
    Die Ärztin nickte. „Es sieht wirklich alles danach aus, als wäre der Mann eines natürlichen Todes gestorben.“
    „Aber Sie sagten selber, das sei so gut, wie unmöglich.“
    Wieder nickte Frasier. „Das ist es auch. - Wie ich schon sagte, ich kann mir das Ganze nicht erklären.“
    Lewinski seufzte. „Und was soll ich jetzt Admiral Janeway erzählen?“, fragte er sich laut. „Soll ich ihr sagen, dass der Mann einfach so umgebracht wurde? Wir wissen nur nicht wie und es gibt auch keine Beweise dafür. - Es gibt keine Verdächtigen, kein Motiv und, wenn man mal von der Energiesignatur an der Wohnungstür absieht, auch keine Spuren.“
    „Darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben, Captain“, entgegnete Frasier, die dachte, der Captain hätte ihr diese Frage gestellt.
    Lewinski seufzte ein weiteres Mal. „Danke, Doktor“, meinte er dann. „Das wäre dann soweit alles.“
    Frasier zögerte kurz, nickte dann aber und verließ das Quartier.
    Der Captain kehrte in sein Bett zurück und deaktivierte das Licht….

    Fünf Tage später…
    „Und darüber hinaus haben Sie nichts finden können?“, wollte Admiral Janeway über Funk von John Lewinski auf der Monitor wissen.
    „Nein, Admiral“, antwortete der Captain. „Alles, was wir mit Sicherheit sagen können ist, dass es einen Toten gibt.“
    „Tatsächlich?“ Falten bildeten sich auf der Stirn der Admiralin. „Wir brechen die Untersuchungen ab, Captain. Ich kann kein Geheimdienstschiff wochenlang auf einen simplen Mordfall verwenden.“
    „Ich verstehe, Admiral.“
    „Dies ist ein Fall für die örtlichen Behörden.“
    John nickte.
    „Ich habe schon ein Communique von Admiral Waseri erhalten“, fuhr Janeway fort. „Er fragt, wann Sie ihm wieder zur Verfügung stehen. - Melden Sie sich bitte umgehend bei ihm.“
    „Verstanden.“
    „Gut. - Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, Captain.“
    „Danke, Admiral.“
    „Janeway Ende.“ Die Darstellung der Admiralin verschwand vom Display Lewinskis Desktop Viewers.
    Lewinski berührte eine Sensorfläche an seinem Schreibtisch und aktivierte damit das Interkom-System. „Lewinski an Ardev.“
    „Ja, Captain?“, meldete sich der andorianische Einsatzoffizier.
    „Ardev, stellen Sie mir bitte eine Verbindung zu Starbase 67 her. Admiral Waseri, bitte.“
    „Aye, Sir. - Einen Moment, bitte.“

    Sternzeit 57408,2 – Weitere zehn Tage später…
    Frasier und Schwester Müller waren mit den Routine-Untersuchungen der Crew beschäftigt. Ein Crewmitglied nach dem anderen wurde auf die Krankenstation gebeten und untersucht.
    Momentan befand sich Crewman Heed auf dem Zentralen Biobett und Frasier scannte ihn mit einem Tricorder. Diesen klappte sie nun zu. „Crewman, es wird Sie freuen zu hören: Sie sind bei bester Gesundheit.“
    Heed nickte und sprang vom Biobett herunter. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Krankenstation.
    Frasier tippte ihren Insignienkommunikator an. „Krankenstation an Fähnrich Hegh, bitte melden Sie sich zu ihrem jährlichen Check-Up.“
    „Verstanden, Doktor. Ich bin unterwegs“, reagierte der Fähnrich umgehend.
    „Fähnrich Tellom an Doktor Frasier“, drang die Stimme der terellianischen Wissenschaftsoffizierin aus den Lautsprechern des Interkoms der Monitor.
    „Ja, Arena“, erwiderte Frasier.
    „Könnten Sie zu mir ins Wissenschaftslabor kommen. Ich habe hier ein paar Schwierigkeiten mit den Daten, die wir vorgestern gesammelt haben.“
    Frasier sah zu Schwester Müller. „Kommen Sie hier allein klar?“
    „Sicher“, meinte die junge Deutsche. „Es ist ja nicht so, dass ich zum ersten Mal einen Check-Up mache.“
    Frasier wandte sich wieder dem Interkom zu. „Ich bin schon unterwegs, Arena.“ Die Chefärztin ging zur Tür und wollte die Krankenstation verlassen.
    In diesem Augenblick kam Fähnrich Hegh herein. „Doktor?“
    „Ah, ja, Fähnrich“, sagte sie. „Schwester Müller wird sich um Sie kümmern.“ Und schwups, weg war sie.
    „Fähnrich Hegh, hierher, bitte“, rief Müller.
    Hegh ging zu ihr.
    „Wenn Sie dann bitte auf dem Biobett hier Platz nehmen würden.“
    „Gerne“, meinte der Fähnrich.

    „Also können wir davon ausgehen, dass die Virusinfektion in der Kolonie nicht auf biologische Waffen zurückzuführen ist“, meinte Lewinski während einer Unterredung mit Commander Price in seinem Bereitschaftsraum.
    „Ja, Sir.“ Price nickte. „Zu 99 Prozent können wir davon ausgehen. - Absolute Sicherheit gibt es aber erst, wenn Fähnrich Tellom ihre Untersuchungen abgeschlossen hat.“
    „Wann wird das ungefähr sein?“, wollte der Captain wissen.
    „Sie wollte von mir noch zwei Stunden extra haben, also etwa um 1200 Bordzeit.“
    „Verstanden.“

    Pfeifend verließ Doktor Elizabeth Frasier den Turbolift und schlenderte den Korridor entlang in Richtung der Krankenstation. Bis vor wenigen Minuten hatte sie noch zusammen mit Arena Tellom im Wissenschaftslabor an den Untersuchungsergebnissen über die Virusepidemie gearbeitet. Nun war die Arbeit jedoch beendet und es stand zu einhundert Prozent fest, dass es sich um eine natürliche Krankheit handelte und nicht um eine, die durch biologische Waffen irgendeiner Art ausgelöst worden war.
    Mit dem üblichen Zischen wich die Tür der Krankenstation vor ihr beiseite und erlaubte Frasier den Eintritt. Doch ihre erste Reaktion, als sie den Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, war es, kehrt zu machen und auf den Korridor zurück zu kehren.
    Müller! Schwester Müller lag mit blutüberströmtem Kopf am Boden. Und wie zuvor bei dem Embusko, schien ihr Schäden aufgeplatzt zu sein.
    Frasier überwandt ihren ersten Schock und lief zu ihr. Verzweifelt suchte sie nach ihrem Puls, fand aber keine Lebenszeichen von der jungen Frau.
    Kurz schaute sich die Ärztin um, bis sie schließlich einen Tricorder fand und ihr ergriff. Sie scannte Müller, aber der Tricorder gab nur ein Pfeifen von sich. Müller war tot! Wie zu erwarten.
    Die Ärztin legte den Tricorder weg und tippte ihren Kommunikator an. „Frasier an Sicherheit.“
    „Lieutenant Bird hier.“
    „Kommen Sie sofort zur Krankenstation.“
    „Was ist pass…?“
    „Und bringen Sie den Captain mit.“
    „Was ist passiert, Doktor?“
    „Es sieht so aus, als hätte es wieder einen Mord gegeben!“

    Einige Zeit später befanden sich – neben Frasier – noch Captain Lewinski, Matthew Price und Danny Bird auf der Krankenstation. – Schwester Müllers toter Körper war unterdessen mit einem weißen Tuch überdeckt worden.
    „Ein erster Tricorderscan hat ergeben, dass keine Waffe eingesetzt wurde“, berichtete Danny. „Es scheint sich um dasselbe zu handeln, wie auf Logloko.“
    Nach kurzem Zögern sprach Price das aus, was jeder dachte, aber nicht auszusprechen wagte. „Sie meinen also, wir haben den Mörder von Logloko an Bord.“
    Bird nickte schweigend.
    „Danny, geben Sie Sicherheitsalarm“, befahl Lewinski, ohne auch nur eine Sekunde nachdenken zu müssen. „Blockieren Sie alle Luftschleusen, alle Transporter und alle Shuttles.“
    „Verstanden.“
    „Computer, wer war als letztes auf der Krankenstation?“, wollte der Captain wissen.
    „Crewman Müller und Fähnrich Hegh“, lautete die Antwort der Sprachprozessoren.
    Lewinski sah Bird an. „Suchen Sie Hegh, Lieutenant. - Wir haben zwar keine Beweise, dass er es war, aber es ist momentan unsere einzige Spur.“
    „Verstanden.“ Danny berührte seinen Kommunikator. „Sicherheit, wir haben einen Code 9!“
    Wenige Augenblicke später stand das Schiff unter Alarmstufe Rot.

    Sicherheitsoffiziere – allesamt mit Phasern und Phasergewehren ausgestattet – eilten durch die Korridore der Monitor.
    Im Maschinenraum des Defiantklasse-Schiffes waren Chief Woil und seine Mannen an den Code 9-Sichererungsprozeduren beschäftigt.
    „Kraftfeld aktivieren!“, befahl der Antosianer und ein Ingenieur aktivierte das Energiefeld, das den Warpkern vor Waffenfeuer innerhalb des Maschinenraumes schützen sollte.
    „Und blockieren Sie sämtliche Zugänge!“, fügte der Chefingenieur hinzu.

    Mit Handphasern in ihren Halftern schritten Lewinski, Price und Bird durch einen Korridor zum nächsten Turbolift. – Die Lichter der Alarmstufe Rot blinken.
    „Gehen Sie mit äußerster Vorsicht vor“, sagte Lewinski zu Bird, „wenn Sie Hegh finden. Wenn er wirklich für diese Morde verantwortlich sein sollte, dann ist er extrem gefährlich.“
    Die drei betraten einen Turbolift. „Brücke!“, befahl Price.
    „Wir werden schon aufpassen, Sir“, meinte Bird.

    Sicherheitsoffizier Lieutenant McLaney „streifte” mit einem Phasergewehr im Anschlag durch die Korridore der Monitor. Sie näherte sich nun immer weiter dem Shuttlehangar. Und dort sah sie ihn: Hegh!
    Dieser stand an den Türkontrollen und versuchte den Zugang zu öffnen.
    „Nehmen Sie die Hände von der Schalttafel!“, brüllte McLaney und sprach dann in ihren Kommunikator. „Sicherheitsteam zum Shuttlehangar!“
    Hegh reagierte nicht. Ungestört gab er weiter Befehle in die Türkontrollen ein.
    McLaney hob nun ihr Phasergewehr. „Verdammt nochmal“, schrie sie, „Hegh, nehmen Sie den Hände hoch!“
    Endlich nun reagierte Hegh. Langsam nahm er die Hände von den Kontrollen und ebenso langsam drehte er sich zu McLaney um. Der Fähnrich starrte ihr mit einem tötenden Blick in die Augen.
    „Ich sagte Hände hoch!“, wiederholte McLaney lautstark.
    Hegh starrte sie nur an. Dann öffnete er seinen Mund und sprach ein Wort. „Reckwi!“
    Es sollte das letzte Wort sein, das McLaney jemals hören würde. Verwirrt sah sie Hegh an... dann ließ sie plötzlich ihr Gewehr fallen und griff sich an den Kopf, der nun mehr und mehr rot anzulaufen begann. – Die Frau stieß einen Schmerzensschrei aus, dann brach sie zusammen, stürzte - sich weiter den Kopf haltend - zu Boden und blieb dort liegen.
    Knochen knackten und an ihrem Haaransatz begann die Haut…
    Hegh hatte sich derweil wieder den Türkontrollen zugewandt und gab blitzschnell einen Code ein. Die Türen zur Shuttlerampe öffneten sich und er eilte herein.
    Hegh eilte zu einem Shuttle. Es handelte sich dabei um ein neuartiges Kampfshuttle des Geheimdienstes. Ein Stealth-Vessel mit einer eigenen Tarnvorrichtung.
    Mit einem Hechtsprung warf er sich durch die Einstiegsluke. Kurz darauf öffneten sich die Hangartore.

    Die Führungsoffiziere waren an ihren Stationen auf der Brücke. Die einzige Ausnahme bildete Bird, der die Brücke nach McLaneys Komm-Ruf verlassen hatte. Die Taktische Station ist von einem Fähnrich besetzt.
    Plötzlich ertönte ein Alarm!
    „Was ist das?“, verlangte Lewinski zu wissen.
    „Es hat sich jemand unerlaubt Zugang zum Shuttlehangar verschafft, Captain“, berichtete Ardev. „Die Tore werden geöffnet.“
    „Schließen Sie sie wieder!“
    Der Andorianer versuchte es, doch: „Es gelingt mir nicht, Captain. Meine Kontrollen werden umgangen.“
    Lewinski aktivierte das Interkom. „Brücke an Lieutenant Bird, Bericht!“
    „Lieutenant McLaney ist tot, Sir”, meldete sich Danny.
    „Hegh hat sich offenbar Zutritt zum Hangar verschafft. Er versucht ein Shuttle zu entwenden, halten Sie ihn auf!“
    „Aye, Sir.“
    „Es ist zu spät, Captain!“, meldete Ardev. „Ein Shuttle startet bereits.“
    „Traktorstrahl!“, befahl Lewinski.
    Ardev berührte in rasender Geschwindigkeit die nötigen Sensorflächen an seiner Konsole. „Aktiviert. - Wir haben das Shuttle.“
    Vollkommen unerwartet erbebte die Monitor plötzlich.
    „Er hat unseren Traktorstrahl ausgeschaltet“, berichtete Ardev.
    „Nicht nur das“, fügte Price hinzu. „Er beschleunigt auf Warpgeschwindigkeit.“
    „Verfolgungskurs“, entschied Lewinski. „Lieutenant Bird, melden Sie sich auf der Brücke.“
    „Offenbar hat er einen Kurs eingeschlagen“, sagte Ardev, „der ihn ins Cyrolanische Imperium führt.“
    Lewinski richtete sich an Price. „Matt, Kurs anpassen.“
    „Aye.“
    „Captain, ich verliere den Sensorenkontakt zum Shuttle“, warnte der andorianische Einsatzoffizier.
    In diesem Augenblick betrat Danny Bird die Brücke und übernahm seine Taktische Station.
    „Anscheinend aktiviert das Shuttle seine Tarnvorrichtung“, fuhr Ardev mit seiner Meldung fort.
    „Bird, haben Sie eine Phasererfassung?“ Lewinski war fest entschlossen Hegh zu stoppen.
    „Einen Augenblick, Captain, ich…“
    Ardev unterbrach Bird. „Wir haben den Sensorkontakt verloren, Captain.“
    Zähneknirschend musste Lewinski sich geschlagen geben….

    Kurze Zeit später hatten sich die Führungsoffiziere im Konferenzraum der Monitor um den großen Tisch herum eingefunden.
    Lewinski eröffnete das Meeting. „Dann lassen Sie uns mal anfangen. – Mr. Bird, erzählen Sie uns bitte etwas über Fähnrich Hegh.“
    Bird stand auf und ging zu dem in der Wand eingelassenen Bildschirm. Dort rief er Heghs Akte auf. „Fähnrich Don Hegh. Alter 26. Trat mit seinem 18. Lebensjahr in die Sternenflotte ein, wurde noch während seiner Akademiezeit vom Geheimdienst angeworben.“
    Das Bild auf dem Schirm „blätterte“ eine Seite weiter.
    „Die zwei Jahre nach seiner Ausbildung“, fuhr Danny fort, „hat er hauptsächlich damit verbracht Transmissionen zu entschlüsseln und die kompliziertesten Computercodes zu knacken.“
    Und noch eine Seite weiter.
    „Schließlich wurde er als Kommunikationsexperte auf die Monitor versetzt. Bisher war sein Können aber noch nicht sehr gefordert, abgesehen davon, dass er auf Logloko bei der Einrichtung einer Komm-Station der Föderation geholfen hat, während unseres Aufenthaltes vor zwei Wochen.“
    „Er hatte also die Gelegenheit, sich unauffällig auf die Oberfläche zu begeben und dort den Mord zu begehen“, kombinierte Price.
    „In der Tat“, bestätigte Danny. „Aber welches Motiv könnte er gehabt haben?“
    „Was steht in seiner Akte über seinen geistigen Zustand?“, fragte Lewinski nachdenklich.
    „Offenbar ist er vollkommen zurechnungsfähig, keinerlei Anzeichen für Psychosen, Neurosen. Er hat in den ganzen Jahren auch nicht einen ihm zustehenden Urlaub in Anspruch genommen“, berichtete Bird.
    „Ist er oft gewalttätig aufgefallen?“, wollte der Captain wissen.
    „Nein. - Fähnrich Hegh ist eigentlich überhaupt noch nie wegen irgendwas Negativem aufgefallen. - Seine Akte ist so sauber, wie ein frisches Blatt Papier.“
    „Können Sie sich vorstellen, wie er Schwester Müller ermordet hat?“, fragte Price.
    Danny schüttelte den Kopf. „Den internen Sensoren zufolge hat er sie nur angesehen und dabei ein unverständliches Wort gesagt. ‚Reckwi’, oder etwas in der Art. Dasselbe geschah bei Lt. McLaney.“
    „Was hat Schwester Müller gemacht, als Hegh sie umgebracht hat?“, erfragte Lewinski.
    „Den Aufzeichnungen zufolge wollte sie ihm gerade eine Blutprobe entnehmen“, erklärte Frasier. „Nichts Ungewöhnliches bei einer Routine-Untersuchung.“
    „Vielleicht hätte die Auswertung ihn aber auch verraten“, überlegte Bird. „Ich meine, kein normaler Mensch kann einen anderen Menschen umbringen, nur indem er ein Wort ausspricht.“
    „Sie meinen, Hegh ist irgendwie medizinisch verändert worden?“ Frasier wurde neugierig.
    „Das vermute ich.“
    „Das klingt ziemlich weit hergeholt, Lieutenant“, meinte Lewinski. „Aber... Nun ja, da wir keine anderen Theorien haben... - Kommen wir zu etwas anderem: Was könnte Hegh im cyrolanischen Raum wollen?“
    Niemand wusste eine Antwort auf diese Frage.
    Lewinski sah seinen Ersten Offizier an. „Commander Price, was wissen wir über die Cyrolaner?“
    Price und Bird tauschten Plätze. „Das Cyrolanische Reich“, begann Price und rief eine Sternenkarte auf dem Schirm auf, in der der cyrolanische Raum deutlich markiert war, „umfasst lediglich drei Sternensysteme. An drei von vier Seiten grenzen weitere kleine Reiche an. Alle bestehen - ähnlich wie das Cyrolanische Reich - aus zum größten Teil unbewohnbaren Planeten. Die meisten dieser Planeten sind aber äußerst reich an Dilithium. - An die vierte Seite grenzt die Dyson-Ausdehnung, auf deren anderem Ende Gorn-Raum liegt. Vor etwa zwei Jahrzehnten hatten die Cyrolaner eine Allianz mit den Gorn. Sie wurden von unseren Echsenfreunden mit Waffen und weiterer militärischer Ausrüstung versorgt, um sich besser gegen Söldner des Orion-Syndikates, welche es auf das cyrolanische Dilithium abgesehen hatten, zu verteidigen. Und zuerst haben sich die Cyrolaner auch mit diesen Waffen nur gegen das Syndikat verteidigt... dann überfielen sie aber ohne große Vorwarnung mit diesen Waffen einen ihrer Nachbarstaaten, wobei sie es hauptsächlich auf deren Dilithium abgesehen hatten.
    Wie Sie sich vorstellen können, waren die Gorn nicht gerade begeistert von dem Gedanken, dass die Cyrolaner ihre Waffen einsetzten, um einen ungerechtfertigten Krieg zu führen, also marschierten sie mit einer großen Truppenzahl bei den Cyrolanern ein. Ein kurzer, aber heftiger Krieg war die Folge, den die Cyrolaner sang- und klanglos verloren haben. Eine Folge der Niederlage war, dass die Gorn sie zwangen, einen Großteil ihrer Flotte aufzulösen. Darüber hinaus erlegte man ihnen “Pufferzonen” auf. In diesen Zonen, die sich mit 5 Lichtjahren Breite entlang aller Grenzen der Cyrolaner ziehen, ist es ihnen nicht gestattet, mit militärischen Schiffen einzufliegen. Der Zweck ist klar: Die Nachbarstaaten sollen geschützt werden.
    Für eine Weile hielten sich die Cyrolaner auch an diese Zonen, doch dann begannen sie den Vertrag darüber zu verletzen. Der Cyrolanische Diktator, der das Reich mit eiserner Hand regiert, begann dann schließlich den Gorn damit zu drohen, dass sie sich wehren würden, wenn sich Außenstehende weiter in ihre Angelegenheiten einmischen würden. Die Situation in diesem Gebiet wird allgemein als ‚kritisch’ erachtet.“
    „Danke, Commander“, meinte Lewinski und Price setzte sich. Der Captain sah in die Runde. „Nun, was könnte Hegh dort vorhaben?“
    Noch immer hatte niemand der Anwesenden eine Antwort.
    „Egal was“, meinte Arena Tellom, „er muss aufgehalten werden.“
    „Ich denke in diesem Punkt sind wir uns alle einig“, sagte John Lewinski. Er sah Ardev an. „Lieutenant, was war der letzte bekannte Kurs des Shuttles?“
    „Es bewegte sich auf die Heimatwelt der Cyrolaner zu, aber da wir keinen Sensorkontakt mehr haben, könnte Hegh überall hin unterwegs sein“, antwortete der Andorianer.
    „Wir haben nur diese eine Spur. Folgen wir ihr“, beschloss der Captain der Monitor. „Wir beschleunigen auf Maximumwarp und gehen in den Tarnmodus. Wegtreten.“
    Damit war das Meeting beendet.

    An Bord der Monitor herrschte noch immer Roter Alarm. Das Licht an Bord des Schiffes war gedimmt, nicht nur wegen des Alarms, sondern auch wegen des Tarnmodus, in der alle nicht unbedingt notwendige Energie des Schiffes auf ein Minimum herunter geschraubt wurde.
    „Wir erreichen nun die cyrolanische Heimatwelt“, meldete Matt Price am Steuer auf der Brücke der Monitor.
    „Auf Impuls verlangsamen und bringen Sie uns in einen hohen Orbit“, entschied John Lewinski. „Ardev, Arena, voller Sensorscan des Systems. Leiten Sie Reserveenergie in die Sensorphalanx um. Hoffen wir, dass wir ihn so trotz seiner Tarnung aufspüren können.“
    Die beiden bestätigten, ebenso Price.

    Zeit verging und Ardev und Arena hatten noch nichts gefunden. Doch ihre Geduld sollte belohnt werden, denn in diesem Augenblick schienen die Sensoren der Monitor etwas entdeckt zu haben.
    „Dort!”, rief Arena. “Koordinaten 1-8-3 zu 2-7-9.“
    „Auf den Schirm!“, befahl Lewinski.
    Auf dem Bildschirm erschien der angegebene Abschnitt, ein Teil der Nordhalbkugel Cyrolans. Doch zu erkennen war außerdem nichts.
    „Ich kann nichts sehen“, meinte der Captain.
    „Es ist eine ungewöhnliche fluktuierende Anzeige in der Atmosphäre“, erklärte Tellom. „Computer, Bildschirmauflösung erhöhen!“
    Das Bild auf dem Schirm zoomte heran und nun war ganz deutlich die Fluktuation in der Atmosphäre zu erkennen. Offenbar versuchte etwas Unsichtbares in sie einzutreten. Mit etwas Phantasie waren dies die Umrisse eines Shuttles der Föderation - Hegh’s Shuttle - zu erkennen.
    „Da haben wir ja unser Shuttle“, flüsterte Price.
    „Phaser ausrichten und feuerbereit machen“, befahl Lewinski Bird. „Lassen Sie die Tarnung fallen.“
    „Aye, Sir.“
    Augenblicklich wurde es hell auf der Brücke. Nun da die Tarnung deaktiviert worden war, war alle Energie wieder voll hochgefahren worden.
    „Brücke an Maschinenraum“, aktivierte Lewinski das Interkom, „volle Energie auf Schilde und Trägheitsdämpfer.“
    „Verstanden, Brücke“, bestätigte Woil.
    „Mr. Price, wir folgen dem Shuttle. Bringen Sie uns in die Atmosphäre.“
    Der Erste Offizier drehte sich vom Steuer weg und sah seinen Kommandanten an. „Die Monitor ist nicht für einen Atmosphärenflug konzipiert worden, John.“
    „Ich weiß“, sagte Lewinski. „Wir tun es trotzdem... Wo bleibt Ihre Abenteuerlust, Matt? Sie sind doch sonst auch immer ein Draufgänger.“
    „Alles klar.“

    Die Monitor flog mit voller Impulskraft in die Atmosphäre ein und folgte dem noch immer getarnten Shuttle von Hegh, das aber immer noch auf Grund seiner hohen Geschwindigkeit in der Atmosphäre glühte.

    Die Monitor vibrierte aufgrund der enormen atmosphärischen Belastung leicht.
    „Matt“, sagte Lewinski, „nehmen Sie sich eine Einsatztruppe und gehen Sie in den Transporterraum.“
    „Verstanden“, bestätigte Price und verließ die Komm-Station. „Danny.“
    Bird nickte und zusammen mit dem Ersten Offizier verließ er die Brücke in einem Turbolift.
    Während Tellom Ardev an der OPS ablöste, da der Andorianer nun Danny Bird an der Taktischen Konsole vertreten musste, übernahm Captain Lewinski das Steuer seines Schiffes. „Ich bringe und näher an das Shuttle heran“, sagte er. „Phaser bereithalten, Ardev!“
    Der Andorianer richtete die Phaser aus und legte den Finger auf den „Abzug“. „Phaser klar.“
    „Feuer!“

    Die Monitor feuerte auf das noch immer glühende Shuttle. Dies konnte jedoch ohne Probleme ausweichen und ließ nun die Tarnung fallen.
    Das Shuttle flog weitere Ausweichmanöver und manövrierte die Monitor problemlos aus. Dann erwiderte es das Feuer seines Mutterschiffes.

    Die Monitor erbebte unter dem Treffer.
    „Schilde auf 25 Prozent gefallen“, meldete Ardev.
    „Nach nur einem Treffer???“ Arena konnte dies nicht glauben.
    „Der Treffer zusammen mit der ungeheuren atmosphärischen Belastung hat das vollbracht“, erklärte Ardev.
    „Ich versuche an ihm dran zu bleiben, aber er macht es mit nicht gerade leicht“, sagte Lewinski und ignorierte damit Ardevs Warnung.
    Treffer!
    „Feuer erwidern!“, befahl der Captain.
    „Ich bekomme keine klare Erfassung, Sir“, entgegnete der Andorianer. „Das Shuttle manövriert zu schnell, in der Atmosphäre kann ich das nicht ausgleichen.“
    Ein weiterer Treffer ließ Funken aus Konsolen sprühen.
    „Maschinenraum an Brücke“, drang Woils Stimme aus den Interkomlautsprechern, „wir haben Schäden hier unten, ich empfehle, dass wir unbedingt in den Orbit zurückkehren.“
    „Negativ“, erwiderte Lewinski.
    Wieder erbebte die Monitor.
    „Captain, ich…“
    „Die Schutzschilde drohen zu versagen!“, warnte Ardev.
    „Also gut“, meinte John geschlagen. „Feuern Sie nochmal mit allem, was wir haben, dann bringe ich uns wieder hoch.“

    Die Monitor feuerte noch ein paar Phasersalven auf das Shuttle ab, von denen keine richtig traf und brach dann die Verfolgung des Shuttles ab….

    Die Monitor erreichte nun wieder den Orbit Cyrolans und zeitgleich damit hörten die Vibrationen auf.
    „Bericht!“, verlangte Lewinski.
    „Ich habe das Shuttle weiter auf den Sensoren“, meldete Arena. „Es bewegt sich offenbar auf den Regierungspalast zu.“
    „Können wir es von hier mit den Phasern erreichen, Ardev?“, wollte der Captain wissen.
    „Negativ, Sir.“
    Der Captain nickte. „Lewinski an Price. - Legen Sie los!“

    Hegh setzte mit seinem Shuttle unterdessen zur Landung auf dem Regierungspalast an.

    Im Thronsaal des Palastes materialisierte Hegh in einem Transporterstrahl. Augenblicklich wurde die Leibgarde des Diktators auf ihn aufmerksam. Einige stellten sich schützend vor ihren Machthaber, andere stürmten auf Hegh los.
    „Reckwi!“ und der erste Leibwächter brach tot zusammen. Sein Schädel platzte.
    „Reckwi!“ und ein zweiter ging zu Boden.
    In einem weiteren Transporterstrahl materialisierte die Einsatzgruppe der Monitor, bestehend aus Price, Bird und einem Sicherheitsoffizier, allesamt mit Phasergewehren bewaffnet.
    Hegh „reckwite“ derweil auch noch die letzten Leibwächter zu Tode, dann schreckte er zum Monitorteam herum. Er starrte den Sicherheitsoffizier an. „Reckwi!“
    Schreiend brach der Offizier zusammen.
    Der cyrolanische Diktator nutze diese Gelegenheit und stürmte aus dem Thronsaal heraus.
    Price und Bird rissen ihre Phasergewehre hoch und feuerten auf Hegh. Sie betäubten den Mann. Anschließend gingen die beiden zu dem am Boden liegenden Fähnrich und Danny scannte ihn mit einem Tricorder. „Keine Verletzungen.“
    Price nickte. Er hob sein Phasergewehr und änderte an diesem die Einstellungen. Dann feuerte er ein weiteres Mal auf Hegh und dieser wurde verdampft.
    Entsetzt blickte Bird seinen Vorgesetzten an.
    „So jemand wie er darf doch nicht die Möglichkeit bekommen, jemals wieder aufzuwachen...“, erklärte Price sein Handeln. „Er könnte töten, wer immer ihm begegnet.“
    Offensichtlich war Bird mit dieser Antwort nicht einverstanden, erwiderte aber diesbezüglich nichts.
    Die beiden ließen ihre Gewehre sinken und gingen zu dem toten Sicherheitsoffizier. Sein Schädel war aufgeplatzt.
    „Price an Monitor“, sagte der Erste Offizier, nachdem er seinen Kommunikator berührt hatte.
    „Sprechen Sie, Matt“, meldete sich Lewinski.
    „Mission erfüllt, Monitor. - Zwei Personen in den Transporterraum beamen und... und eine in die Leichenkammer.“
    „Verstanden“, erwiderte Lewinski nach einem Augenblick des Schweigens. „Halten Sie sich bereit.“
    Und wenige Augenblicke später entmaterialisierten die drei Gestalten aus der Monitorcrew.

    „Lieutenant Bird hat mir von ihrem kleinen... ‚Ausbruch’ auf der Oberfläche berichtet, Matt“, sagte Lewinski in seinem Bereitschaftsraum zum Ersten Offizier des Schiffes. Man befand sich bereits auf der Rückreise in Richtung Föderationsraum.
    „Ich verstehe“, erwiderte Price ruhig.
    „Ich denke, Sie sollten wissen, dass ich davon in meinem offiziellen Bericht nichts erwähnen werde. - Ich weiß noch nicht, wie ich es drehen werde...“
    Stille. Dann: „Danke, Captain“, sagte der Halbbetazoid. „Aber Sie müssen das nicht tun, John.“
    Lewinski nickte. „Ich weiß. - Aber ich will es.“

    Nur wenige Million Kilometer von Starbase 67 ging die Monitor unter Warpgeschwindigkeit. Mit niedriger Impulskraft flog die die riesige Einrichtung an.

    Admiral Ali Waseri befand sich in seinem Büro auf Starbase 67 und saß hinter seinem Schreibtisch. Er wartete. Wartete darauf, dass der Türmelder summen würde, was in diesem Augenblick geschah.
    „Herein!“
    Die Türen öffneten sich mit einem leisen Zischen und John Lewinski trat durch sie hindurch. „Sie wollten mich sprechen, Admiral?“
    Waseri nickte. „Ja. Ja, das wollte ich tatsächlich, Captain. - Setzen Sie sich doch.“
    Der Kommandant der Monitor nahm gegenüber von Waseri Platz.
    „Ich habe Ihren Bericht gelesen, Captain“, begann der Admiral. „Ich muss sagen, dass Sie und Ihre Crew... Sie haben vollkommen versagt, Lewinski!“
    „Versagt?“ Lewinski verstand nicht. „So wie ich das sehe, haben wir den Mörder aufgehalten und somit vielleicht einen Krieg verhindert.“
    „Einen Krieg verhindert?“ Waseri wurde wütend. „Das einzige, was Sie verhindert haben, ist die Verhinderung eines Krieges!“
    „Bitte, wie darf ich das verstehen, Admiral?“
    „Sind Sie schon einmal auf den Gedanken gekommen, Captain, dass jemand begründetes Interesse am Tod des cyrolanischen Diktators haben könnte?“
    Lewinski sah seinen Vorgesetzten verwirrt an.
    „So lange dieser Diktator an der Macht ist, ist die gesamte Region so explosiv, wie ein Pulverfass“, fuhr der Admiral fort. „Und er ist der Funke, der es entzünden kann. Sie haben eine essentielle Mission vereitelt, Captain.“
    „Eine ‚Essentielle Mission’? - Eine Mission??? Handelte Hegh etwa auf Befehl der Sternenflotte?“
    „Nein.“ Waseri schüttelte den Kopf. „Hegh handelte auf Befehl der Gorn.“
    „Aber die Sternenflotte wusste Bescheid.“
    Waseri nickte. „Gebe es sonst eine Erklärung für Heghs Traumakte? - Niemand, egal wie gut und talentiert, würde so eine Akte hinkriegen.“
    Lewinski dämmerte es. Er entsann sich an die Worte zurück, die Danny Bird während der Konferenz an Bord der Monitor gesagt hatte. Seine Akte ist so sauber, wie ein frisches Blatt Papier.
    „Und da ist da natürlich noch sein Name ‚Hegh’“, sprach Waseri weiter. „Ein ungewöhnlicher Name für einen Menschen, finden Sie nicht, Captain. Vielleicht geben Sie mal ‚Hegh’ in einen Universal Translator ein.“
    Lewinski stand wütend auf. „Wieso, verdammt, war die Sternenflotte mit dieser ‚Mission’ einverstanden?“
    „Es wussten nur sehr wenige Mitglieder der Sternenflotte Bescheid, Captain. - Und allesamt vom Geheimdienst.“
    „Welch Überraschung!“, meinte Lewinski sauer. „Aber Sie haben meine Frage noch immer nicht beantwortet, Admiral: Wieso?“
    „Ist das nicht offensichtlich? Die Gorn sind der Meinung, dass ein Krieg in dieser Region nur durch die Absetzung des Diktators verhindert werden kann. Und da er ganz sicher nicht freiwillig abtreten wird, blieb ihnen nur eine Möglichkeit. Ein Krieg würde die gesamte Region destabilisieren. Für den Dilithiummarkt hätte das unvorstellbare Konsequenzen.“
    „Das die Gorn so denken, kann ich mir vorstellen, Admiral... Aber die Sternenflotte... Sie! Wie konnten Sie zulassen, dass die Gorn einen unserer Leute für ihren kleinen Mordversuch einsetzen?“
    „Sie haben uns nicht gefragt. Erst nach dem Mord auf Logloko sind sie an uns heran getreten und wir... wir hielten diesen Plan für... erfolgsversprechend.“
    „Erfolgsversprechend? Wie können Sie jemanden töten wollen und dann von ‚Erfolg’ sprechen?“
    „Wenn dadurch ein Krieg verhindert werden kann, würde ich diesen Umstand durchaus als ‚Erfolg’ bezeichnen.“
    „Man kann keinen Krieg verhindern, indem man einen Menschen tötet! - Wäre es so, hätten viele Kriege verhindert werden können. Und es wurde ja auch von vielen versucht... mit dem Ergebnis, dass der Mord den Krieg, den man damit verhindern wollte, ausgelöst hat. Ich kann nicht glauben, dass wie heute immer noch so verblendet sind, wie vor Jahrhunderten! Wir sind heute doch wohl besser, als…“
    „Das Thema ist beendet, Captain“, unterbrach ihn Waseri. „Sie und Ihre Crew werden nie wieder auch nur ein Wort über diese Angelegenheit verlieren!“
    Lewinski zögerte. Er war außer sich vor Wut, dennoch nickte er.
    „Wegtreten!“, befahl der Admiral.
    Lewinski machte kehrt und ging zur Tür. Doch bevor er den Raum verließ, blickte er noch einmal zu Waseri: „Und was war mit dem Mann auf Logloko? Was hat er getan, um sein Schicksal zu verdienen?“
    „Die Gorn mussten doch sichergehen, dass Hegh auch funktionieren würde...“, antwortete der Admiral in einem gleichgültigen Tonfall.
    Lewinski platzte nun. „Und Schwester Müller?“
    „Sie war ein bedauerlicher Zwischenfall. Nicht eingeplant. – Wegtreten!“
    „Das sagt sich leicht für jemanden, der nur Befehle gibt und sich nur darum schert, dass sie ausgeführt werden“, brach es aus Lewinski heraus. „Aber diejenigen, die sie ausführen müssen, sind die Dummen!“
    Wegtreten, Captain!“, wiederholte Waseri nun ein weiteres Mal, diesmal mit wesentlich mehr Nachdruck, als beim Mal zuvor.
    Wütend stampfte Lewinski aus dem Büro.

    Der Kommandant der Monitor betrat sein Quartier und setzte sich sogleich an seinen Desktop-Viewer. „Computer, das UT-Programm aktivieren“, befahl er.
    Der Computer gehorchte und das Display des Desktop Viewers wurde hell. „Programm aktiviert.“
    „Gebe das Wort ‚Hegh’ ein und suche nach einer Übersetzung in Föderationsstandard!“
    „Suche läuft“, sagte der Computer. – „Entsprechung gefunden. – ‚Hegh’ ist das Klingonische Wort für ‚Tod’.“
    Lewinski wurde es klar… Seit Logloko, waren er und seine Crew nur benutzt worden….

    Ende

    ...und die Reise geht weiter - am übernächsten Sonntag

    Ältere Episoden findet ihr in unserem Episodearchiv...

    DAS WORT
    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by NADIR ATTAR
    executive producer NADIR ATTAR
    producer SEBASTIAN OSTSIEKER lektor OLIVER DÖRING
    writers CHRISTIAN GAUS & THOMAS RAKEBRAND
    written by SEBASTIAN OSTSIEKER
    TM & Copyright © 2003 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
    "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES
    This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!
    Episode #405


    Quelle: treknews.de
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