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  • Monitor - 4x09: Aus Überzeugung

    Teil 2
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    • TheOssi
    Immer noch ist Arena Tellom zusammen mit gefährlichen Sektion 31-Agenten im Turbolift eingeschlossen. Zu allem Überfluss umkreist eine malcorianische Armada die USS Monitor. Wird es der Crew gelingen aus dieser heiklen Situation zu entfliehen?

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    Monitor 4x09 "Aus Überzeugung", Teil II
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    So schnell wie er konnte, war John auf die Brücke gesprintet. Einwenig außer Atem geraten hatte er sich auf den Kommandosessel fallen lassen und um eine nähere Erläuterung des Problems gebeten.
    ?Wenn die weiter so die Hülle durchlöchern?, erklärte Jozarnay, ?sind sie in spätestens fünf Minuten draußen!?
    Mit kleineren Sorgenfältchen in der Stirn starrte der Captain auf seinen Chefingenieur. ?Besteht die Möglichkeit sie daran zu hindern, Chief??
    ?Nein, tut mir leid Sir, ich wüsste momentan nicht, wie.?
    Price klopfte Skipper mitfühlend auf die Schulter. Er war überzeugt, dass das Konzept des Kommandanten im Begriff war zu versagen. ?Wir müssen dem Fähnrich drastisch klarmachen, dass wir immer noch keinen Beweis für ihre Unschuld haben!?
    Doch Lewinski wäre nicht Lewinski gewesen, wenn er fehlerhafte Konzepte gehabt hätte, auch, wenn es augenscheinlich anders aussah! Vorsorglich wie er war, hatte er den ursprünglichen Plan um einen geringfügigen Faktor erweitert: Kraftfelder!
    ?Lieutenant Bird, aktivieren Sie das Sicherheitsprogramm!?
    Der taktische Offizier glitt sogleich über seine Station und brauchte nur ein Tastenkürzel einzugeben, um den Befehl auszuführen. Er hatte das Programm bereits zwei Tage zuvor installiert, also noch Stunden bevor der malcorianische Kanzler ermordet worden war.
    ?Kraftfelder bauen sich auf, sie sind stabil.?
    ?In Ordnung, das wird sie wohl fürs Erste aufhalten! Mr. Woil, wir müssen Arena unbedingt eine Nachricht zukommen lassen, wie stellen wir das am besten an??
    Der Angesprochene war nach dem Unfall seines Neuzugangs Bawns noch nicht ganz auf der Höhe. Bald würde er dem jungen Crewman auf der Krankenstation einen Besuch abstatten. Chris hätte um ein Haar sein Leben verloren, sein selbstloser Einsatz sollte nicht umsonst gewesen sein!
    ?Nun, wie die meisten Bildaufnahmegeräte hat auch Fähnrich Telloms Brosche ein eingebautes Mikrofon. Vielleicht gelingt es mir, ein Feedbacksignal zu übermitteln, damit wir es als eine Art ?Lautsprecher? verwenden können.?
    ?Wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, Chief, das diese Sache funktionieren könnte, dann fangen Sie sofort damit an!?
    ?Aye, Sir?, antwortete der Ingenieur und wollte schon den Turbolift benutzen, um zurück in den Maschinenraum zu gelangen, als ihm klar wurde, dass dies wohl ein aussichtloses Unterfangen war. ?Es wird Zeit, dass diese Stümper verschwinden, mir egal auf welche Weise!?
    ?Chief Woil?, hielt Ardev Jozarnay abermals auf, der bereits den Weg zu der Jeffriesröhre suchte. Dem Andorianer waren einige Unstimmigkeiten aufgefallen. ?Wenn Sie das Signal übermitteln und mit Arena sprechen, werden denn die anderen das nicht auch hören können??
    Lewinski fixierte seinen Einsatzoffizier und musste ihm zustimmen: ?Sie haben Recht, Lieutenant, das wäre äußerst riskant...Mr. Woil??
    ?Seien Sie unbesorgt, ich habe mir bereits etwas überlegt! Ich könnte das Signal so modifizieren, dass es kurze, elektromagnetische Stöße an Telloms Kamera sendet. Sie wird dann einige harmlose Vibrationen spüren. Wenn Arena den Plan versteht, braucht sie sich das Ding bloß unauffällig ans Ohr zu halten, um mit uns kommunizieren zu können.?
    ?Kopfhörer! Das dürfte wohl auf einen Versuch ankommen?, meinte Price, der es sich inzwischen an der Navigation bequem gemacht hatte, ?Besser, Sie beginnen sofort. Jede verstrichene Minute könnte Arenas vorzeitiges Ende auf Malcor III bedeuten!?


    ?Nicht aufhören, feuern Sie weiter! Wir dürften jeden Moment durch sein...? Ares blickte auf die Anzeige seiner Waffe, die Energie war fast völlig aufgebraucht worden. Doch der Agent dachte nicht daran, auch nur den letzten Rest davon einzusparen! Im Gegenteil, der Centaurer erhöhte sogar die Energieniveaustufe seines Phasers, um die Deckenverkleidung mit allem, was er zu bieten hatte, zu durchstoßen.
    Arena aber schoss mit der niedrigsten Einstellung. Was auch hätte sie anderes tun sollen, als den Ausbruch längstmöglich hinauszuzögern? Bereits gute zweidrittel eines ausreichendgroßen Loches hatte das Team ?ausgeschnitten?, als der Fähnrich plötzlich feststellte, dass sich ihr Puls erhöht hatte.
    Mit der linken Hand strich sie sich zur Beruhigung sanft über den Brustkorb, was jedoch nichts gegen das unangenehme Pochen half. Dann erst fiel Arena die Brosche ein, die sie sich angesteckt hatte. Sie bemerkte, wie die als Schmuckstück getarnte Kamera vibrierte und an ihrem Oberkörper zappelte.
    Unauffällig nahm die Wissenschaftlerin das Gerät ab und versteckte es hinter ihrem Rücken. In ihren Augen handelte es sich dabei immer noch um einen Nottransponder, dessen Vibration Tellom nicht recht interpretieren konnte. Bedeutete dies etwa, dass man sie sogleich herausbeamen würde oder war es der Befehl sich umgehend zu entlasten? - Jawohl, sich zu entlasten, das war im Augenblick das Wichtigste! Doch wenn Arena wirklich ehrlich war, unschuldig an dem Erfolg des Mordanschlags war sie nicht! Es war ihre Aufgabe gewesen ihn zu verhindern, dennoch hatte sie es nicht getan. Warum also wollte John Lewinski den Beweis ihrer Unschuld, wenn sie es doch gar nicht war? Plagten den Captain Schuldgefühle, weil er sie gezwungen hatte an der Mission teilzunehmen?
    Von vornherein hatte Arena ihm klargemacht, dass sie nicht mitspielen würde. John aber hatte an die Pflichten des Fähnrichs appelliert, an die sie als Mitglied des Geheimdienstes gebunden war. Er bot ihr an, sie zum Lieutenant Junior Grade zu befördern, sollte sie sich doch noch von dem Kommandanten zu dem Undercovereinsatz überreden lassen. Letztendlich musste Tellom einwilligen, was sich bereits jetzt als größter Fehler in ihrer Sternenflottenkarriere erwies!
    Je mehr die junge Ehefrau darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie sich. Nachdem sie und die anderen beiden zurück auf die Monitor gebeamt worden waren, hatte Arena keine Zeit gehabt, um mit Lewinski über die Vorkommnisse auf Malcor III zu reden. Alles musste so entsetzlich schnell gehen, und ruckzuck hatte sich die Terellianerin im Turbolift wiedergefunden!
    Insgeheim, darüber war sie sich vollkommen im Klaren, hatte Arena die Sektion von Anfang an unterstützt. Aus verschiedenen Gründen war sie selbst gegen die Aufnahme der Malcorianer in die Föderation gewesen und diese Meinung vertrat sie auch jetzt noch!
    Bewusst steckte die Offizierin die kleine Brosche zurück an ihr Botschaftergewand, verbarg ihre Kamerakette unter dem selbigen und intensivierte zusätzlich den Phaserstrahl. Sie war von ihren Motiven überzeugt, nun musste sie auch nach ihnen handeln!
    ?Ich frage mich die ganze Zeit?, begann Atvorgan gelangweilt eine neue Diskussion, da er ein wenig Abwechslung von der monotonen Befreiungsaktion brauchte, ?was Sie eigentlich machten, als der Captain T?lom das Schiff zeigte, Mr. Ares!?
    Für einen Moment ließ der Centaurer seinen Phaser sinken. Eine derartige Frage hatte er bereits erwartet: ?Das wissen Sie doch genau, schließlich waren Sie dabei, als der erste Offizier uns zu den Quartieren führte...?


    Sechs Tage zuvor...


    In Begeleitung der Botschafter und zwei Sicherheitsoffizieren schlenderte Matthew Price durch das zweite Deck. Vorbei an den Wissenschaftslaboratorien und einem Transporterraum erreichten sie schließlich gemeinsam die drei nebeneinanderliegenden Quartiere, welche für den Aufenthalt der Delegierten zeitweilig geräumt worden waren.
    ?Ich hoffe, Sie werden mit den Räumlichkeiten zufrieden sein. Leider bieten sie nicht besonders viel Platz, sind dafür aber sehr gemütlich! Die Crew und ich sprechen da aus Erfahrung...?
    Als Matt merkte, dass die Botschafter sein aufgesetztes Lächeln nicht erwidern würden, führte er sie schließlich in eine der Unterkünfte.
    Sowohl Ares als auch Atvorgan merkte man eine gewisse Abneigung an, die sie dem ersten Offizier offenkundig mitteilten: ?Recht haben Sie, Commander. Bekannt für ihre Größe ist die Monitor ja nicht gerade! Wir werden über die Enge hinwegsehen, obwohl man die Trennwände zwischen diesen einzelnen Kojen hier durchaus hätte entfernen können, um für uns ein Quartier geeigneterer Größe einzurichten!?
    Tolerant und gereizt zugleich wendete der Halbbetazoid sein Gesicht von den ungebetenen Gästen ab, bevor jene mitbekommen konnten, wie der Telepath es zu einer Grimasse verzog. Sein Blick fiel auf den Phaserhalfter einer Leibwache. Wie gern hätte Matt ihm die Strahlenwaffe abgenommen und sie persönlich an den beiden Hochstaplern ausgetestet - nur um sicherzugehen, dass sie auch bei einem Notfall funktionieren würde! Mysteriöserweise gelang es Price nicht, die Gefühle der Agenten wahrzunehmen. Doch er meinte, die unaufrichtige ?Sektionshaftigkeit? der Männer auch ohne mentale Fähigkeiten gespürt zu haben. Zwei halbwegsgutgezielte Schüsse, nicht mehr, und sie würden auf Malcor III keinen Schaden anrichten können, doch ironischerweise eskortierte man die Terroristen sogar selbst zum Ort des geplanten Verbrechens...
    ?Verzeihen Sie, Botschafter?, log der Commander, ?vor Ihrer Rückreise zur Raumbasis werden wir uns selbstverständlich darum kümmern! Sollten Sie sonst etwas benötigen, in jedem Ihrer Quartiere befindet sich ein Nahrungsmittelreplikator. Und wenn die Delegierten es wünschen, werden die Sicherheitsoffiziere Sie jederzeit ins Kasino geleiten.?
    ?Das wissen wir zu schätzen, Mr. Price, vielen Dank. Bitte verlassen Sie uns jetzt, die politischen Verhandlungen erfordern intensive, geistige Vorbereitung!?
    Matthew ließ sich kein zweites Mal dazu auffordern, dem Willen der vermeintlichen Regierungsvertreter nachzukommen und verschwand ohne zu zögern auf die Brücke.
    Ares legte sich derweilen mitsamt seinen Schuhen auf eine bequeme Eckcouch und stöhnte entnervt: ?Endlich, ich befürchtete schon, der würde sich ewig bei uns einschleimen!?
    ?Der Betazoid war verunsichert, er konnte unsere Gedanken nicht lesen.? Prüfend klopfte sich Gartov mehrere Male auf den Schädel. Als er den metallischen Klang eines speziellentwickelten, künstlichen Implantates vernahm, nickte er zufrieden.
    Der Centaurer tat es ihm gleich, erwog aber essentielle Bedenken deshalb: ?Was ist, wenn der erste Offizier misstrauisch wird? Der rennt sofort zu Lewinski, damit dieser eine ärztliche Untersuchung anordnet!?
    Verächtlich lachend setzte sich Atvorgan neben seinen verunsicherten Kollegen. ?Wir sind Botschafter, niemand wird uns zu etwas zwingen können, was wir nicht auch ausdrücklich wollen. Rufen Sie T?lom, wir müssen mit ihr über die weitere Vorgehensweise sprechen! Wir treffen uns so bald wie möglich in meiner Unterkunft wieder, in der ich unterdessen unsere Ausrüstung vorbereiten werde.?
    Während Ares die Com-Verbindung aufbaute, verließ Gartov den verhältnismäßig kleinen Raum und betrat darauf seinen eigenen. Das Reisegepäck des Tellariten hatte man bereits in das enge Quartier geschafft. Nun ging es um die Aufteilung des Inhalts:
    Drei Miniatur-Mustervergrößerer, zwei Fernschaltbomben inklusive Tarnvorrichtung, ein ebenfalls illegales TR-16-Schultergewehr samt Zubehör, dazupassende Handfeuerwaffen, diverse Phaser der Sternenflotte, Armbandleuchten, Ingenieur-Sets, ein Vortragsentwurf für die Verhandlungen auf Malcor III, Freisprech-Kommunikatoren und schließlich mehrere PADDs.
    Der Agent nahm sich eines der Letzteren zur Hand und studierte eingehend, was darin stand...

    Sternzeit: unbekannt
    Verfasser: unbekannt
    Textinhalt: verschlüsselt
    Bitte Code eingeben: ****** ** ******* ****** *


    Routinemäßig gab Gartov ein Passwort ein, das sich von Einsatz zu Einsatz änderte, je nach Art der Mission und dem Ort, an dem sich ein Clou ereignen sollte.

    Sternzeit 56539,5
    Name des Verfassers nicht angegeben
    Textinhalt entschlüsselt
    Code akzeptiert

    Befehle an die Agenten der Registriernummern 001234GA; 001290A und 130241T:
    Geben sie sich als Botschafter Ihrer jeweiligen Rasse aus und nehmen Sie den Platz des tellaritischen; des centaurischen und des vulkanischen Delegierten unmittelbar nach Ihrem Eintreffen auf Starbase 187 ein! Die dortigen Vorverhandlungen gegen die Aufnahme der Malcorianer in die UFP werden aller Wahrscheinlichkeit nach scheitern. Warten Sie auf den Ruf der U.S.S. Monitor und fliegen Sie mit der Quito zu den bekannten Koordinaten! Lassen Sie sich in das malcorianische System bringen und bereiten Sie den Anschlag auf Kanzler Avel Durken wie geplant vor! Sollten die Hauptverhandlungen zu Gunsten einer Aufnahme der Malcorianer sprechen, ermorden Sie den Regierungschef, bevor er den Mitgliedsvertrag unterzeichnen kann! Sorgen Sie vorher für die Deaktivierung des Energienetzes, manipulieren Sie sämtliche Verfolgerraumschiffe und lassen Sie je einen Sprengsatz an den beiden Eingängen des Verhandlungssaals detonieren, um die Aufmerksamkeit von sich zu lenken! Beamen sie zurück auf die Monitor und gelangen Sie schnellstmöglich zur Quito, um mit ihr zum vereinbarten Treffpunkt zu flüchten! Weitere Randbefehle für die Operation wurden auf Ihre persönlichen PADDs geladen.



    ?Ist auch jedem klar, was er zu tun hat? Noch haben wir genug Zeit, um alles zu besprechen.?
    Nachdem Ares seine Kollegin über die Schiffkommunikation gerufen hatte, waren nicht mehr als drei Minuten vergangen, als sie auch schon mit ihm im Gästequartier von Gartov eingetroffen war.
    ?Die Aufgabenverteilung sieht folgendermaßen aus?, erklärte der Tellarit seinen Komplizen, ?T?lom übernimmt das Ausschalten ihrer Sicherheits- und Energieversorgungssysteme. Ich werde mich um die Manipulation der stationären Angriffsjäger kümmern, obgleich sie für die Monitor keine Gefahr darstellen sollten!?
    Ares vergewisserte sich, ob die Befehle auf seinem PADD nicht irrtümlich mit denen von Atvorgan oder der Vulkanierin vertauscht worden waren. Offenbar musste der Centaurer einen Vortrag abhalten, in welchem er das systematische Aufnahmeverfahren der Föderation stark in Frage stellen sollte. Dabei war er alles andere als ein guter Redner!
    Schon als Schüler hatte Ares bei Referaten niemanden überzeugen können, da es ihm stets schwer gefallen war, frei vor der Klasse zu sprechen. Nein, dieser Mann war eher der schüchterne und mysteriöse Typ!
    ?Warum gerade ich, Sie sind doch der Diplomat! Also wieso tauschen wir nicht einfach die Rollen? Ich übernehme die technischen Sachen und Sie das Gerede.?
    ?Die Sektion wird wissen, aus welchen Gründen sie jeden Einzelnen von uns für diese Mission ausgewählt hat. Sie haben Ihre Instruktionen von ihr bekommen, befolgen Sie sie dementsprechend! Wir kümmern uns um den Rest.?
    Arena, die mit der heiklen Situation, sich als Doppelagentin ausgeben zu müssen, nur bedingt klarkam, hakte nach: ?Dieser ?Rest?, wie Sie ihn bezeichnen, bedeutet immerhin zwei Bomben!?
    ?Ja, harmlose Rauchbomben, die keinesfalls dazu fähig wären, jemanden zu schaden! Und eine Notwendigkeit, ohne deren Hilfe wir unsere primäre Aufgabe nicht bewältigen könnten! Verstehen Sie, unmittelbar nachdem Ares den Kanzler vom Vorzimmer aus getötet haben wird, werden auch die Sprengsätze detonieren und für genug Aufregung sorgen, damit wir uns unbemerkt auf die Monitor beamen können.?
    ?Richtig?, gab Arena halbherzig zu, ?aber nur, wenn es uns nicht gelingt, den Rat zuvor von unseren Ansichten zu überzeugen!?
    ?Schwierig?, drückte Ares den Optimismus der Vulkanierin, ?es hat sich bereits auf der Raumbasis herausgestellt, dass die Mehrheit für eine Aufnahme ist. Einen anonymen Anschlag zu begehen hätte indessen einen gegenteiligen Effekt und wäre weitaus unkomplizierter!?
    ?Apropos Raumbasis...allein die Tatsache, dass sämtliche Verhandlungen im Fall Malcor III nicht auf Parliament stattfinden, sollte einem zu denken geben! Ihr Warpantrieb ist noch nicht weit genug entwickelt, folglich dauert für sie ein Interstellarer Flug länger als gewöhnlich. Kein Wunder bei einem maximalen Warpfaktor von einskommavier! Und da die Föderation es nicht abwarten konnte, verlagerte sie die Konferenzen kurzerhand zu den Malcorianern. Jeder neue Beitritt ist recht, egal ob potentieller Kandidat oder nicht!?


    Momentan auf der Monitor...


    Im Bereitschaftsraum des Captains.
    Seit schier endlosen Minuten starrten die zwei ranghöchsten Offiziere des Schiffes auf einen kleinen Bildschirm. Deprimiert ließ sich John immer tiefer in den Sessel sinken, während Matt erschöpft die Ellenbogen auf dem Schreibtisch aufstützte.
    ?Sie hat den Plan nicht verstanden, oder??, fragte Lewinski seinen ersten Offizier, um von ihm eine zweite Meinung zu hören. Der Video-Übertragung nach befand sich die Kamera offensichtlich nicht dort, wo die beiden Männer sie gerne gehabt hätten: Am Ohr der Wissenschaftschefin!
    ?Ich bin mir nicht sicher, aber wir müssen wohl oder übel davon ausgehen.?
    Das waren genau die Worte, die der Kommandant nicht hören wollte! Ganz gewiss würde das Videomaterial, welches Chief Woil bisher aufgezeichnet hatte, für eine Entlastung nicht ausreichen. Bewiesen war lediglich, dass Arena auf eine friedliche Lösung des Problems hingewiesen hatte, dass man einer diplomatischen Herangehensweise nicht abgeneigt war! Aber würde dies den Malcorianern genügen?
    ?...nein, das wohl nicht.?
    ?Was sagten Sie, Skipper??
    ?Nichts, ich habe nur laut gedacht! Sollten wir Arena einen weiteren Stoß verpassen??
    ?Wozu sollte das gut sein, entweder sie hat oder sie hat es nicht verstanden.?
    ?Dann muss sie eben selbst wissen, was sie tut!?
    ?Herausbeamen könnten wir Tellom jederzeit. Wenn sie also sonst nichts zu verlieren hat, warum riskiert sie es dann nicht einfach und kommt endlich auf den Punkt??
    Als Matt über seine denkwürdige Frage nachdachte, begann er mit einem Mal die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten: Arena war der Beihilfe zum Mord verdächtigt, sie sollte sich entlasten, aber zögerte stattdessen das Unvermeidbare weiter hinaus. Doch was war ihr Motiv, wie sahen die Gründe für ihr vorsichtiges Verhalten aus? Sollte Minister Krola am Ende gar Recht behalten und den Fähnrich zu Recht als Terroristin bezeichnet haben?
    ?...vielleicht, weil sie es nicht will??, zog Price schließlich seine eigene Schlussfolgerung und fiel Lewinski dabei mitten ins Wort:
    ?Noch nie waren wir so nahe dran, der Sektion eins auszuwischen! Arena könnte gleich zwei von ihren Handlangern bloßstellen, und das auf Breitbildformat! Und ich schätze, das dürfte nicht nur Starfleet Intelligence interessieren...?
    Hatte John den Betazoiden etwa akustisch nicht verstanden? Fassungslos wiederholte der erste Offizier seine schwerwiegende Vermutung: ?Begreifen Sie doch, Fähnrich Tellom hat nicht die Absicht sich zu entlasten!?


    Mit ausgestreckten (fast schon ausgerenkten) Armen hing Ares kopfüber von der Decke herab.
    ?Jetzt machen Sie schon, Gartov, greifen Sie meine Hand!?
    ?Das geht nicht, ich komme nicht ran, beugen Sie sich etwas tiefer!?
    ?Ich müsste mich nicht tiefer beugen, wenn Sie ein paar Zentimeter größer wären!?
    ?Ich sagte Ihnen bereits, dass ich für meine Anatomie absolut nichts dafür kann!? Keuchend trat Atvorgan wieder einen Schritt zurück und stützte sich an der Rückwand ab. ?Außerdem bezweifle ich, dass Sie beide mich überhaupt hochheben könnten, selbst wenn Sie mich zu fassen bekämen!?
    ??Hochziehen? wäre wohl der passendere Begriff?, berichtigte T?lom den Ausdruck des übergewichtigen Tellariten, ?die Vokabel, welche Sie soeben verwendeten, beschreibt eher eine hebewirkende Kraft von unterhalb.?
    ?Verbindlichsten Dank, dass Sie mich darauf hingewiesen haben, Ms. T?lom oder wie auch immer ihr Spitzohren euch sonst anreden mögt!?
    ?Ihr Sarkasmus in Ehren, Mr. Atvorgan! Jedoch begrüßen wir Vulkanier uns untereinander lediglich bei unseren Namen.?
    Um eine kulturelle Erfahrung ?reicher? geworden, ging Gartov für einen kurzen Moment in die Hocke, woraufhin er den rechten Fuß vor seinen üppigen Körper stemmte. ?Also...T?lom! Ich hätte da noch einen weiteren Begriff für Sie: Hochspringen!?
    Verwirrt schauten sich die beiden Obenstehenden an, bis sie schließlich begriffen, was ihr Kollege vorhatte.
    ?Gartov?, wies Ares diesen zurecht, da sich der Centaurer ausmalen konnte, in welchem Desaster die Sache enden würde, ?vergessen Sie?s!?
    ?An Ihrer Stelle würde ich Platz machen, entweder es gehen alle von uns oder gar keiner!?
    Zögernd befolgte Ares die Warnung Atvorgans und ließ sich kopfschüttelnd von Arena an den Fußgelenken hinaufziehen. ?Er wird schon wissen, was er tut?, dachte der Freund, wobei er begann sich an etwas zu erinnern: ?Hm, alle oder keiner, kommt mir irgendwie bekannt vor...?


    Fünf Tage zuvor...


    Seit geschlagenen zwanzig Minuten warteten Ares und Gartov auf das Erscheinen ihrer vulkanischen Kollegin im Transporterraum. Die junge Frau hatte es vorgezogen, sich persönlich von den Führungsoffizieren der Monitor zu verabschieden und verspätete sich deshalb.
    ?Wo bleibt sie denn? Ich muss schon sagen, unser Spitzohr lässt sich ziemlich viel Zeit!?
    ?Ruhigblut Ares! Geben wir T?lom für ihre ?Audienz? beim Captain ruhig noch ein paar Minuten mehr, damit sie ihre Rolle etwas ausleben und ?Botschafterin? spielen kann! Ich glaube, die braucht das irgendwie.?
    ?Ich begreife diese Vulkanier nicht! Einerseits lehnen sie Gefühle strikt ab und denken logischer als ein Computer, aber andererseits besitzen sie ein unwahrscheinlich großes Ego. Meinen Sie, wir können uns auf T?lom verlassen??
    Nachdenklich suchte Atvorgan nach einer passenden Antwort, für deren Formulierung der Agent nicht mehr als zehn Worte benötigte: ?Wir sind die Sektion, Ares, wir verlassen uns auf niemanden!?
    Ungeduldig schielte der Centaurer auf die verschlossene Tür hinter seinem Rücken. ?Ihre Rasse ist so loyal...zu loyal für meinen Geschmack!?, fand er und drehte sich wieder nach vorn. ?Wissen Sie eigentlich, was T?lom vor dieser Sache gemacht hat??
    ?Sie war bei der Sternenflotte?, schallte eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund. Diese gehörte keiner geringeren als Arena, die letzte Instruktionen von Lewinski entgegengenommen hatte. ?Doch sie verließ jene Organisation, da sie in ihr auf Personen traf, die hinter ihrem Rücken über sie sprachen. Individuen, von denen ich mich ab sofort distanzieren wollte!?
    Ares zuckte nervös zusammen. Liebend gern wäre er in den weiten Weltraum gebeamt, um der unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen!
    Das war sie also, das war die Geschichte der T?lom? ? Die Offizierin war sich verraten vorgekommen und deshalb zu Sektion 31 gewechselt.
    ?Es tut mir sehr leid, wenn ich Sie gekränkt haben sollte?, entschuldigte sich der ?Botschafter? bei ihr und pflichtete der vulkanischen Spezies gedanklich eine weitere, eher untypische Eigenschaft bei: Sensibilität.
    ?Keine Sorge, das haben Sie nicht!? ...Arena würde umgehend das Thema wechseln müssen... ?Der Transporterchief wurde bereits von mir unterrichtet. Sobald er hier eintrifft, wird er uns auf den Planeten befördern.?
    Jedoch ging man nicht auf ihr ?Ablenkungsmanöver? ein: ?Beeindruckender Auftritt?, reagierte Gartov mit einem misstrauischen Unterton auf die emotionale Szene, ?wie lange haben Sie dafür geprobt??
    Aus! - Sollte sich Arena tatsächlich verraten haben, nur weil sie ihrer Figur einwenig mehr Tiefe verliehen hatte? Eine Vergangenheit? Eine Persönlichkeit? - Aber nicht doch, sie war schon Terellianern begegnet, die sich ?vulkanischer? benommen hatten als so manches Originalexemplar! Also warum konnte es sich mit dieser Spezies nicht auf die gleiche Weise verhalten? ? sie würde es nicht erfahren, nicht an diesem Tag und nicht auf diesem Schiff...



    Das Parlamentsgebäude von Malcor III konnte dem auf Parliament weder in der Größe, noch im Design das Wasser reichen. Doch trotz seiner Unscheinbarkeit, war es ebenso eindrucksvoll!
    Zeitgenössische Portraits ehemaliger Minister zierten die Wände der Eingangshalle, in der sich die Silhouetten der Botschafter rematerialisierten. Ihr Reisegepäck war bereits in die jeweiligen VIP-Apartments gebeamt worden, welches sich einige hundert Meter außerhalb der globalen Anlage befanden.
    Neugierig wie ein kleines Mädchen sah sich T?lom in dem mehr oder weniger großen Foyer um, in welchem es von Delegierten nur so wimmelte. Sie kamen sich alle so wichtig vor, die Frauen und Männer der Politik.
    ?Faszinierend! Über einhundertfünfzig Repräsentanten von über einhundertfünfzig verschiedenen Welten der Föderation.?
    ?Einhundertdreiundfünfzig, genauer gesagt!?, berichtigte ein älterer Malcorianer Arenas Begeisterung. Er trug eine runde, altmodische Brille, wie sie die auf ?vulkanisch? getrimmte Terellianerin nur vom Historikunterricht der Sternenflottenakademie her kannte. Das Gesicht des Mannes war knochiger als die Halswülste eines Cardassianers und die wenigen Haare, die ihm über die Jahre hinweg geblieben waren, hatte er sich quer über seine Halbglatze gekämmt.
    ?Oh wie töricht von mir, ich hatte versäumt mich Ihnen vorzustellen! Mein Name ist Krola, Minister Krola.?
    ?Angenehm, Botschafterin T?lom vom Planeten Vulkan.? Arena spreizte ihre Finger und deutete mit einer geringfügigen Handbewegung hinter sich: ?Und dies hier sind meine...? Sie blickte sich irritiert um, doch nirgendwo konnte sie Gartov oder Ares entdecken. Ohne dass die Doppelagentin es bemerkt hatte, waren die gefährlichen Terroristen in der Menge untergetaucht. Bloßgestellt massierte sich der Fähnrich die künstlich generierten Ohrspitzen. ?...meine....? Was sollte sie dem Politiker erzählen, die Wahrheit etwa? ?...Ohren!?, kam es notgedrungen aus ihr heraus, woraufhin der Minister beide Augenbrauen wölbte.
    ?Bitte, wie meinen??
    Die Dinger hatten gejuckt wie verrückt und etwas Geistreicheres war Tellom unter dem Druck nun mal nicht eingefallen.
    ?Ohrenbetäubender Lärm hier, finden Sie nicht auch??
    Doch bevor Krola näher darauf eingehen konnte, rief ihn eine wohl (oder übel) vertraute Frauenstimme quer durch den Saal zu sich: ?Huhu, Ministerchen!?
    Pech für den armen Kerl, wieder hatte dies seltsame Weib ihn entdeckt! In seinen Augen war sie die exzentrischste, überdrehteste und nervtötendste Betazoidin, die er je kennen gelernt hatte...die einzigste, die er je kenngelernt hatte. Und da der Malcorianer ihren Gruß nicht erwiderte, nahm sie die Initiative selbst in die Hand: ?Oh, du solltest dich deiner verächtlichen Gedanken schämen, Darling! Wir beide wissen, dass du sie nicht ernst meinst.?
    Die Frau musste komplett verrückt sein! Statt sich von der typisch feindseligen Einstellung des Politikers abgestoßen zu fühlen, wurde sie regelrecht von ihr angezogen!
    ?Ach, Sie sind es, Mrs. Troi??, tat der Minister erstaunt, ?Bitte verzeihen Sie mir meine Unachtsamkeit, in diesem bezaubernden Kleid hatte ich Sie nicht gleich erkannt.?
    ?Lawxana, Schätzchen?, erinnerte die Botschafterin ihn, ?nennen Sie mich Lawxana!?
    Während Krola weiterhin darum bemüht war, der Emphatin Honig ums Maul zu schmieren, nutzte Arena die Gunst der Minute, um sich klammheimlich davon zu machen. Zu ihrem Glück bemerkten die anderen ihr Verschwinden nicht: ?Wo waren wir stehen geblieben, Darling? Ah richtig, mein Kleid??


    Jetzt?

    Wenn Ares es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, er hätte es nicht für möglich gehalten: Mit einem Satz war es Gartov gelungen sich an der Decke festzukrallen und anschließend von dem Centaurer aus dem Turbolift ziehen zu lassen! Momentan war das ?Terroristentrio? damit beschäftigt die schmale Notleiter hinaufzuklettern, allen voran, Arena.
    Dem Fähnrich war klar, dass sie keine reelle Chance haben würden den Schacht zu verlassen, wenn sie die Sache nicht etwas beschleunigte! Tellom wusste um den strategischen Plan, Kraftfelder einzusetzen, und würde diese auch ohne weiteres deaktivieren können. Doch wäre es die richtige Entscheidung, wäre sie moralisch? - Die junge Ehefrau würde womöglich vor ein Kriegsgericht kommen!
    Zwei Seiten. Geheimdienst und Sektion. ?Gut? und ?Böse?? Aber welche der Organisationen gehörte wohin und wo stand sie?
    In ihrer Unschlüssigkeit stoppte Arena die Kletterpartie. Das Schicksal, sofern es existierte, hing eindeutig um ihrem Hals...! Doch im Grunde genommen war es nur das Mikrofon, das sie störte. Lewinski und die anderen konnten hören, was sie sagte und dies missfiel ihr außerordentlich! Der Agentin blieben deshalb nur zwei Optionen übrig: Entweder das zu tun, was von Anfang an ihr Ziel war oder endlich das Richtige zu tun. In Anbetracht der Auswahlmöglichkeiten fiel ihr die Entscheidung nicht schwer - Arena griff nach der Kette und riss sie sich vom Körper. ?Für die Föderation?, flüsterte sie mehr zu sich selbst, als sie das Hightech-Schmuckstück fallen ließ.
    Ihre Brosche aber, welche eindeutig kein Notfalltransponder war, übertrug kontinuierlich weiter. Doch damit nicht genug, denn zu allem Überfluss hatte Gartov bemerkt, wie etwas in der Dunkelheit sein Gesicht gestreift hatte! Als er jedoch in die finstere Tiefe hinabblickte, um danach zu suchen, erkannte der Tellarit nichts als die Schwärze, was ihn an ein recht ähnliches Ereignis erinnerte...


    Vor drei Tagen auf dem Parlamentsgelände...


    ?Ebene Sechs, Raumschiffhangar!?, befahl Atvorgan dem vergleichsweise primitiven Computer der politischen Anlage.
    Doch dessen Programmierung orientierte sich nichtsdestotrotz an strikten Richtlinien, welche dem ?falschen? Botschafter unmissverständlich mitgeteilt worden: ?Anweisung kann nicht ausgeführt werden, Gästen ist der Zutritt zu den Sicherheitsbereichen untersagt! Um weitere Informationen zu erhalten, wenden Sie sich bitte an das hauseigene Personal...?
    Genervt ließ Gartov die aufdringliche Stimme verstummen, indem er sie mithilfe des Steuerdisplays überbrückte. Planmäßig löste er die Armaturenhaube von der Wand, hinter der sich zwischen zweiduzend Schaltkreisen ein mikroskopischkleines Interface befand. Per Knopfdruck auf seinen Musterpufferanzug, erschien wie aus dem Nichts ein winziger Datenchip in den Händen des beleibten Spions, welchen er fachgerecht in die Schnittstelle einsetzte.
    ?Ebene Sechs, Raumschiffhangar!?, wiederholte Gartov den unzulässigen Befehl, den der Computer nun bedingungslos ausführte und den Agenten wenig später vor einem großen Schott absetzte. Dieser betrat die dahinter gelegene Halle, deren Zugangssperre von T?lom bereits per Fernschaltung deaktiviert worden war. In diesem Punkt hatte die Vulkanierin erstklassige Arbeit geleistet! Doch als sich der Tellarit einen der Raumgleiter zur ?Reparatur? vornahm, indem er dem kleinen Raumschiff einen heimtückischen Computervirus initiierte, fiel plötzlich das Licht auf dem gesamten Gelände aus.
    ?Atvorgan an T?lom?, rief der Agent seine Kollegin über einen abhörsicheren Com-Kanal, ?sagen Sie, war Ihnen etwas Bestimmtes an unserem Plan nicht einleuchtend genug??
    Erst einige Sekunden später antwortete sie ihm: ?Tut mir leid, Gartov, ich muss versehentlich die Hauptenergie angezapft haben, als ich vorhin die Sensoren deaktivierte. Der Fehler wird schon bald wieder behoben sein.?
    ?Bleibt zu hoffen, dass Sie nicht allzu viel Aufmerksamkeit erregt haben!?
    ?Wohl kaum, der technischen Verfassung der malcorianischen Systeme nach zu urteilen, fallen diese vermutlich öfter aus. Schätzungsweise bis zu zwei Mal in der Woche.?
    ?Sekunde mal, heißt das, dass sie regelmäßig überprüft werden müssen? ? Womöglich könnte man Ihre Manipulationen entdecken!?
    ?Unwahrscheinlich, ich habe ein Programm installiert, das den Ausfall aller internen Systeme maskiert. Die Abwehrmechanismen in diesem Gebäude sind bereits inaktiv... Achtung, ich stelle nun die Hauptenergie wieder her!?
    Sofort erhellte sich die Umgebung des Sektionsmitglieds wieder, der den Virus trotz der Dunkelheit längst übertragen hatte. Der Erreger würde in dem Moment auf die durch ein Netzwerk verbundenen Schiffe übergreifen, sobald die anderen Piloten ihre Antriebe aktivierten.


    Augenblicklich auf dem Weg in die Freiheit...


    Skeptisch zog Gartov an dem Hosenbein von Ares. Als der Centaurer daraufhin zu ihm herabsah, deutete der Profiagent zunächst auf die zierliche Frau über ihnen und schließlich auf den Handphaser seines Freundes.
    Dieser verstand die Botschaft und richtete seine Waffe auf den hübschen Kopf der Vulkanierin.
    Der Tellarit war sich sicher, T?lom hatte die beiden Männer zu täuschen versucht! ? Der angeblich unbeabsichtigte Energieausfall; die malcorianische Flotte, die viel zu früh aufgetaucht war; die absurde Theorie eines abstürzenden Turboliftes und zu guter letzt, die auffällig unauffällige Beseitigung eines Indizes?
    Ungläubig ließ Gartov einen Tricorder rematerialisieren, mit dem er seine Kollegin sorgfältig scannte. Doch der anfängliche Verdacht, den Ares und er von ihr hatten, als sie ihr auf der Starbase zum ersten Mal begegnet waren, bestätigte sich: ?Ares, suchen Sie für uns und diese Schauspielerin einen geeigneten Platz zum Verschnaufen, wir müssen reden! - Fragen Sie erst gar nicht, sie wird es uns selbst erklären...?
    Der Centaurer nickte verständnisvoll und stupste Arena mehr oder weniger sanft die schmale Leiter hinauf: ?Also schön, vorwärts T?lom, oder wie auch immer Sie sonst heißen mögen!?
    Widerstandslos kletterte der Fähnrich bis zum zweiten Deck und hockte sich vor die verschlossene Tür, wo Sie allerdings nicht vorhatte, auf das Eintreffen ihrer verärgerten Kameraden zu warten...
    Die Situation war zu heikel, das Risiko zu groß! So entschied sie sich, die Brosche zu benutzen, um sich diskret zu entfernen. Doch nichts geschah! Auch nicht, nachdem Tellom sämtliche Stellen des Assesoirs abgegriffen hatte.


    Unterdessen kam der Captain, knabbernd an einer Sesamstange, von einem kurzen Abstecher zum Replikator zurück. Als er erneut auf das Display des Terminals blickte, blieb sie ihm fast im Halse stecken: ?Lewinski an Transporterraum Zwei, Arenas Signal erfasst halten und auf meinen Befehl sofort rausbeamen!?


    ?Ich bin keine...Vulkanierin!? Unschuldig sah Arena zu Boden.
    ?Tatsächlich nicht??, verspottete Ares die terellianische Lügnerin, die zögernd zu dem Agenten aufblickte.
    ?Und ich bin kein Mitglied von Sektion 31.?
    Gereizt durchstöberte Gartov inzwischen die Datenbank seines Musterpufferanzugs nach einer Transportblockade, welche er unumgänglich aktivierte, nachdem er sie fand ? mit Sicherheit war die Spionin verwanzt und würde jeden Moment aus dem Schacht gebeamt werden! Doch Fehlanzeige, von nun an saßen alle im gleichen Boot...


    ?Transporterraum, jetzt!? Wie versteinert kauerte John vor dem leicht verzerrten Bildschirm und wartete sehnsüchtig auf das vertraute, bläuliche Schimmern - doch es kam nicht!
    ?Captain, ich kann den Fähnrich nicht erfassen, irgendetwas behindert den Beamtransfer. Wahrscheinlich eine Art Störfeld, ausgehend von einer Transportblockade.?
    Energisch fuhr John auf und stieß dabei seinen vierten Becher Eistee von der Tischkante. Das süße Getränk verklebte den halben Teppich, der ohnehin von Sesamkörnern überseht war. ?Versuchen Sie es weiter, Chief, möglicherweise handelt es sich nur um eine vorübergehende Störung!?
    ?Ausgeschlossen, Sir?, widersprach der Crewman, ?die da unten scheinen mir für eine solche Manipulation raffiniert genug zu s...?
    Zähneknirschend ballte John die rechte Hand zu einer Faust, wobei sich seine Fingernägel schmerzend in die Hautoberfläche bohrten: ?Sie werden es versuchen, Chief!?
    Zweifelnd, was die Entscheidungsfähigkeit seines Vorgesetzten anbelangte, schluckte der untere Offizier und beendete die Com-Verbindung mit einem zaghaften ?Ja, Sir...äh...aye, Sir!?.
    Plötzlich und ohne anzuklopfen stürmte Matthew Price in den Bereitschaftsraum, zuvor hatte ihn der Chefingenieur über Telloms missliche Lage aufgeklärt. Der Halbbetazoid stoppte vor dem inzwischen depressiv gewordenen Gesichtsausdruck seines Captains.
    ?Was zur Hölle ist passiert? Chief Woil meinte, Arena wäre aufgeflogen und fragt sich ernsthaft, warum wir sie nicht rausbeamen.?
    ?Weil es verdammt noch mal nicht funktioniert, Commander, ich kann?s nicht ändern!? Angespannt kehrte Lewinski seinem ersten Offizier den Rücken zu. Ihm war bewusst, dass er die Beherrschung verloren hatte und atmete deshalb mehrere Male tief ein.
    Matt neigte argwöhnisch den Kopf zur Seite. Nicht, dass dieser Mann nur einfach unter Stress stand, da war etwas, das wie ein schweres Laster an ihm herab hing: ?Sie wussten es die ganze Zeit, nicht wahr, Skipper??
    ?Was wusste ich??
    ?Arena! Sie ahnten, dass sie sich von der Sektion hatte hinreißen lassen. Sie zogen sogar in Erwägung, dass sie sich ihr womöglich anschließen würde, nachdem sie den Mordanschlag an den Kanzler nicht verhindert hatte.?
    Lewinski blieb stumm. Er wollte abwarten, bis der Halbbetazoid seine Ausführungen beendet hatte: ?Was haben Sie sich von dieser lächerlichen Aktion im Turbolift erhofft, dass der Fähnrich für eine weiße Weste die Fakten verdrehen würde??
    Doch John war nicht fähig zu antworten, er setzte sich schweigsam auf die Couch und starrte auf sein Terminal. Price tat es ihm gleich.


    ?Geben Sie sich keine Mühe, Mrs. Tellom! Ihre Freunde von Geheimdienst können Sie hier nicht rausbeamen, das wissen wir zu verhindern.?
    Als Ares versuchte, die künstlichen Ohren der Wissenschaftschefin zu entfernen, hatte er nur mäßigen Erfolg damit. Die Spitzen waren so fest mit dem restlichen Gewebe verbunden, dass er bei dem Versuch sie abzubekommen einen Großteil ihrer Haut mitabgerissen hätte.
    Arena war bereits vollkommen enttarnt worden. Sie hatte ihren Namen verraten, ihren Rang und Zuständigkeitsbereich auf der Monitor preisgegeben, sowie ihre eigentlichen Aufgaben bei der Malcor-III-Mission erörtert. In diesem Zusammenhang hatte die junge Frau alles auf eine Karte gesetzt!
    Doch Gartov traute dem Frieden nicht: ?Das, was Sie vorhin ?entsorgten?, war es ein Abhörgerät??
    ?So etwas Ähnliches?, gab der Fähnrich überrascht zu, ?Sie hatten es bemerkt??
    Doch der Tellarit dachte nicht daran, auf jegliche ihrer Fragen einzugehen: ?Wieso haben Sie es dann in den Schacht fallen lassen??
    ?Weil wir auf der selben Seite stehen.? Und dabei log sie nicht einmal. ?Auch ich wollte, dass die Mission gelingt!? Die Mission. Sie war erfolgreich gewesen, jedoch längst nicht beendet...


    Er hatte es gewusst! Arena hatte ihn gewarnt, indirekt, doch er hatte ihr nicht zugehört. Jetzt trug sie die Konsequenzen...
    ?Tut mir leid Skipper, ist dumm gelaufen.?
    ?Dumm gelaufen??, wiederholte John Lewinski den ersten Offizier, ?Es ist ein einziges Desaster!?
    ?Nun malen Sie mal nicht gleich den Teufel an die Wand! Wie es aussieht, haben die Agenten ihr nichts angetan und wenn wir sie jetzt dort rausholen, wird das auch so bleiben. Ich werde ein Sicherheitsteam zusammenstellen und...?
    ?Versteh doch, Matt, ich kann sie nicht einfach rausholen lassen! Sie hatte ihre Chance, aber sie hat sie nun mal nicht genutzt.?
    ?Was reden Sie da bloß für einen Unsinn, John??
    ?Nein, keinen Unsinn! Denken Sie, ich wusste nicht, was in Tellom vorging, als sie direkt nach dem Mordanschlag zu mir kam? Sie hatte vermutlich vor, mir alles zu beichten. Doch ich beachtete sie gar nicht, sondern schickte sie in den Turbolift in der Hoffnung, dass sie dieses offensichtliche Angebot annehmen würde.?
    Allmählich wurde Price so einiges klar. Allem Anschein nach waren der Captain und die Terellianerin einen Deal eingegangen, den Arena allerdings gebrochen hatte. ?Das haben Sie ihr also angeboten, sie durfte sich fälschlicherweise entlasten??
    John nickte niedergeschlagen. Doch die Schuld der jungen Frau war lediglich die halbe Wahrheit. Schließlich hatte jedes Geschäft zwei Seiten und die des Kanadiers war eine davon...


    Achtundvierzig Stunden zuvor...


    Entspannt lag Arena auf der luxuriösen Couch ihres Quartiers, während sie gähnend ein PADD dabei durchlas. Dieses beinhaltete jene Befehle, die der Doppelagentin von der Sektion erteilt worden waren, beziehungsweise welche sie Botschafter Ares zusätzlich abgenommen hatte. Die Terellianerin hakte sie ständig ab. So konnte sie beruhigt die Seele baumeln lassen, da der Liste nach nur noch ein bis zwei Dinge ausstanden, je nach dem: Einen erfolgreichen Vortrag vor dem Föderationsrat halten und Malcor III im Guten verlassen oder, und dies wäre weitaus wahrscheinlicher, einen zum Scheitern verurteilten Vortrag halten und anschließend einen politischen Mord begehen.
    Doch man durfte keinesfalls Telloms primäre Funktion vergessen, die der Sternenflottenspionin! Eine Frau, die den Anschlag um jeden Preis verhindern musste. Starfleet Intelligence war ihr Auftraggeber und niemand sonst! Und da Sektion 31 gegen die Aufnahme der Malcorianer war, so war der Geheimdienst natürlich dafür. Dabei war dieser Beitritt doch nichts weiter als Propaganda für die vereinten Planeten! Wie konnte man nur so blind sein und eine Rasse beitreten lassen, die wenigstens die Hälfte der üblichen Anforderungen nicht erfüllte?
    Ehe Arena noch weiter darüber nachdachte, fing plötzlich ihr Armband zu piepen an. Sie betätigte eine Taste, die das Ausfahren eines winzig kleinen Monitors bewirkte, auf dem das pixelhafte SFI-Emblem mehr oder weniger deutlich zu erkennen war.
    ?Tellom hier!?
    Dann zeigte das Display die Umrisse einer Person. ?Guten Tag Fähnrich, und, haben Sie sich schon einigermaßen eingelebt??
    Endlich etwas Abwechslung...
    ?Captain! Oh, danke der Nachfrage, es lebt sich nicht schlecht als Botschafterin.?
    Lewinski lehnte sich zurück. ?Das freut mich! Ich hoffe, Sie haben nicht allzu viel zu tun.?
    ?Nicht wirklich, ich war fleißig und hab bereits das meiste erledigt.?
    Die beiden grinsten sich zurückhaltend an.
    ?Etwas anderes habe ich nicht erwartet, Fähnrich. Arena...ich habe Sie natürlich nicht umsonst gerufen, bitte übermitteln Sie der Monitor bei Gelegenheit die Randbefehle des Teams! Wir werden später auch die PADDs benötigen, also sorgen Sie dafür, dass wir sie bekommen!?
    ?Geht klar, Sir!?, antwortete Johns Schützling verhalten und spähte abgelenkt zur Tür.
    ?Tellom, ich kenne Ihren Standpunkt, und mir ist klar, dass Sie nicht freiwillig dort unten sind, sondern weil ich es von Ihnen verlangt habe! Doch glauben Sie mir, letztendlich wird es sich positiv auf Ihre Karriere auswirken.?
    Karriere, was bedeutete schon ein höherer Rang, wenn man für ihn gegen seine eigene Überzeugung handeln musste?
    ?...Arena, sind Sie noch da??
    ?Äh...wie bitte? - Ja natürlich, Captain! Karriere...sicher doch.?


    Zerstreut verließ Tellom die Einrichtung, in der sie und die meisten anderen Delegierten untergebracht worden waren. Sie hinkte ein wenig in der Zeit, doch würde die paar Meter bis zum Regierungsgebäude noch rechtzeitig schaffen, um zu einem äußerst wichtigen Bankett am Vorabend der Hauptverhandlungen zu gelangen.
    Hoffentlich würde ihr Minister Krola nicht wieder über den Weg laufen, denn diesmal hatte die Terellianerin vielleicht nicht das Glück, dass Botschafterin Troi ihn von ihr fernhalten würde. Der Malcorianer hatte etwas Seltsames an sich, für Arenas Begriffe war er keineswegs vertrauenswürdig!
    Während des Diners traf die Doppelagentin auf Ares und Gartov, mit denen sie sich an einen Tisch weitab der Masse setzte. ?Status!?, verlangte die Pseudo-Vulkanierin von ihren Kameraden zu hören, die ihr zufrieden bestätigten, dass alles arrangiert sei...was auch immer dies für sie bedeuteten mochte!
    Nach einem kürzeren Moment des Schweigens warf plötzlich jemand seinen Schatten auf die Tischplatte. Die Person, von der er ausging, trat gemächlich näher und bat das Agententrio gespielt höflich um einen Platz. Nachdem sich der Mann, welcher für die ?Botschafter? kein Unbekannter war, gesetzt hatte, begann er eine Unterhaltung:
    ?Da hat der Föderationsrat Ihnen wohl einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht, wie? Tut mir ausgesprochen leid, dass Sie bei den Vorverhandlungen so zahlenmäßig überstimmt worden sind! ? Wer hätte das erwartet??
    Der unangenehme Mensch, ein Vertreter von der Erde, triumphierte innerlich. Doch nach außen hin tat er weiterhin, als wäre er tief berührt: ?Aber wer weiß, vielleicht ändern sich die Dinge und es gelingt Ihnen morgen, den Rat von seiner ursprünglichen Überzeugung abzubringen...?, er lachte schelmisch und wandte sich dezent an Ares, ?...möglicherweise sogar durch eine Ihrer Reden!?
    ?Es gab andere, Botschafter Singh?, konterte der Centaurer gelassen, ?die ebenfalls gegen die Aufnahme der Malcorianer gestimmt haben. Ich bin mir sicher, dass wir einigen Einfluss auf sie ausgeübt haben und noch ausüben werden!?
    ?Ich bitte Sie, mein geschätzter Freund. Wer um alles in der Welt würde sich jetzt noch umentscheiden? Der morgige Tag wird eine reine Formalität sein, das wissen Sie so gut wie ich!?
    ?Nun?, mischte T?lom sich ungefragt ein, ?meiner Ansicht nach haben wir noch präzise fünfzehnkommadrei Stunden zeit, um diese ?Formalität? zu beeinflussen. Das letzte Blatt ist also längst nicht beschrieben!? Dabei wusste sie, dass jegliche Aussichten auf einen diplomatischen Erfolg mehr als düster waren...


    In der Gegenwart...


    ?Sehe ich das richtig, Skipper. Sie zwangen Fähnrich Tellom an der Mission teilzunehmen, obwohl Sie von vornherein wussten, dass sie gegen einen malcorianischen Beitritt in die UFP war??
    In mancherlei Hinsicht war es Matt unbegreiflich, wie Lewinski bloß so etwas tun konnte. ?Unter meiner Führung?, dachte er...aber der Halbbetazoid war nun mal nicht länger der Kommandant der Monitor und John beanspruchte derzeit die volle Loyalität seines ersten Offiziers!
    ?Ja, es stimmt?, gab der Raumschiffkapitän stockend zu, ?ich versuchte ihr jedoch sofort klarzumachen, dass persönliche Meinungen sowohl in der Sternenflotte als auch im Geheimdienst irrelevant seien.?
    ?Doch Arena?, spekulierte Price über den weiteren Verlauf der Geschichte, ?vertrat ihren Standpunkt so hartnäckig, dass Sie es am Ende nur mit viel Mühe schafften, sie zu überreden?!?
    ?Von ?Mühe? konnte überhaupt nicht die Rede sein! Ich klärte den Fähnrich über die Beförderung auf, die sie erwarten würde und gab ihr dann den Befehl...?
    ?Sie wollten sie wohl unbedingt zu ihrem Glück zwingen, wie??
    ?Ich hielt an ihren Pflichten fest, was ein großer Fehler war! Nachdem ich ihr versuchte zu erklären, dass auch ich gegen die widersprüchliche Aufnahme der Malcorianer sei, dachte ich, sie würde es danach verstehen.?
    Diese Frage hatte Matt ohnehin beschäftigt: Warum um alles in der Welt nahm man dieses Volk überhaupt auf?
    ?Eines begreife ich nicht?, meinte er, ?wenn Sie Arena sogar mit dieser riskanten Liftaktion helfen wollten, warum lassen Sie sie dann jetzt fallen wie eine heiße Kartoffel? Skipper, entweder Sie stehen einhundertprozentig hinter ihr oder Sie tun es nicht! Bringen Sie?s zu Ende, holen Sie sie da raus!?


    Am Tag der Hauptverhandlungen...


    Zu Ares Gunsten hatte T?lom schließlich doch noch zugesagt, mit ihm die Rolle zu tauschen und hielt nun an seiner Stelle die Rede, mit der die Agenten den Föderationsrat von ihren Ansichten überzeugen wollten.
    Es war nicht schwer gewesen drei Völker zu finden, die tatsächlich gegen den Beitritt Malcors waren, sodass man anstelle ihrer Botschafter Sektionsmitglieder einschleusen konnte. Besonders die Vulkanier hatten sich im Vorfeld strikt negativ zu der Aufnahme geäußert, was Arena nur recht war...

    ?Logik, die unumstrittene Objektivität meines Volkes wird durch sie beeinflusst. Aus diesem Grunde ist es der Ansicht der Vulkanier nach ausgeschlossen, dass ein Volk wie die Malcorianer in die große Föderationsfamilie integriert werden dürfen! Wie es in den Bestimmungen festgeschrieben steht, muss sich die aufzunehmenden Rasse vom Prä-Warpzustand vollkommen entfernt haben und benötigt eine stabile Regierungsmehrheit, wobei eine Demokratie vorrausgesetzt ist!
    Obwohl die Malcorianer all diese Kriterien auf den ersten Blick hin erfüllen, würde ihr Beitritt in die UFP einen immens großen Nachteil für uns bedeuten: Ihre Warptechnologie ist primitiv, weswegen man die heutigen Verhandlungen sogar auf Malcor III selbst durchführen musste. Anderenfalls hätten ihre Schiffe Wochen gebraucht, um aus eigener Kraft bis nach Parliament zu gelangen.
    Ihr technischer Fortschritt der letzten Jahre konzentriert sich nur in Kernbereichen des Planeten. Auch die regierende Partei hat seit dem ?Ersten Kontakt? merklich an Bedeutung verloren und die Provisorische Planetare Vereinigung kann und wird nicht ewig bestehen bleiben!
    Inwiefern frage ich Sie, profitiert die Föderation, wenn sie ein Volk aufnimmt, dessen Entwicklungsstand mit einer späten Prä-Warpzivilisation vergleichbar ist? ? Die Antwort ist: Gar nicht! Doch warum lässt man sie dennoch beitreten? ? Die Antwort ist: Propaganda!?


    Mit einem Mal wurde es lauter in der angenehm klimatisierten Konferenzhalle des Parlaments. Viele Delegierte erhoben sich empört von ihren Sitzen und buhten teilweise in ihrer eigenen Amtssprache. Nur wenige klopften anerkennend auf ihre Pulte oder gaben ein zögerlichen Klatschen von sich.
    Um die Situation wieder zu beruhigen, sprach Kanzler Durken auf optimistische Weise in ein Mikrofon: ?Liebe Freunde, so lassen Sie Botschafterin T?lom doch bitte ausreden! Jeder soll seine Meinung frei äußern dürfen.?
    Nachdem es allmählich wieder leiser wurde, übergab der freundliche Malcorianer das Wort zurück an die Vulkanierin. Diese musste einfach erfolgreich sein! Dass jener nette Mann sterben sollte, durfte nicht geschehen! Doch was würde sie sonst anstellen, den Anschlag pflichtgemäß verhindern? ? Dann war alles umsonst! Die Malcorianer würden aufgenommen werden und Arena hätte gegen ihre Überzeugung gehandelt. Ein Leben wäre gerettet. Eins. Aber was würde mit diesem Volk geschehen, wenn es der Föderation erst beigetreten war? ? Es würde sich unter anderem militärisch für die Organisation einsetzen müssen, es wäre an immer neuen Kriegen mit gefährlichen Mächten des Alpha- oder Betaquadranten beteiligt und es würde Soldaten liefern müssen...

    ?Vielen Dank, Kanzler?, führte der Sternenflottenfähnrich die Rede fort, ?ich war bei einem Begriff stehen geblieben, der anscheinend für eine Menge Aufruhe gesorgt hat. Nun möchte ich auch erklären, was genau es damit auf sich hat:
    Der jahrzehntelange Zwietracht mit den Romulanern, Wolf 359, der Marquis, der Dominionkrieg, weitere todbringende Auseinandersetzungen mit den Borg, die Spezies 8472-Konspiration... Ich könnte dies nahezu endlos fortführen, doch würde meine Redezeit von ein paar Minuten dafür nicht ausreichen! Fakt ist, dass die Vereinte Föderation der Planeten in den letzten Jahren und Monaten an Macht und Einfluss verloren hat. Grenzen wurden des öfteren unvorteilhaft verlegt, zahlreiche Rassen assimiliert und deren Schiffe zerstört, Völker aus ihrer Heimat vertrieben, verschiedenste Persönlichkeiten durch Konspirateure ersetzt ? Mitgliedswelten traten aus, traten wieder ein oder blieben draußen.
    Wir, die Vulkanier, werfen dem Föderationsrat vor, den Aufnahmeantrag der Malcorianer nur deshalb angenommen zu haben, um die entstandenen Verluste der letzten Zeit auszugleichen und den offenherzigen Beitritt für Propagandazwecke zu missbrauchen!?



    Wieder schallten deutliche Buhrufe durch den Raum, viele Anwesende verlangten die Beseitigung des ?Spitzohrs?, extrem wenige sprangen auf und klatschten Beifall.
    Als sich der Föderationspräsident daraufhin mahnend erhob, verstummte die Masse respektvoll und gewährte der Botschafterin einige abschließende Worte:
    ?Der Logik nach ist die Aufnahme von Malcor III weder für uns von Vorteil, noch für seine Bewohner. Ich fordere daher alle logisch denkenden Spezies dazu auf, gegen den unorthodoxen Beitritt zu plädieren. Danke sehr!?


    U.S.S Monitor, zwei Stunden vor dem Ablauf des Ultimatums


    Arena war sehr erleichtert, es endlich rausgelassen zu haben - keine Verschwörungen mehr, keine Geheimnisse mehr! Nur die Schuld, die sie quälte...
    ?Ich war nicht überzeugend genug, ich habe versagt und obendrein den Geheimdienst hintergangen! Was mache ich jetzt??
    ?Was machen wir jetzt?, stellte Ares die Gegenfrage, ?jetzt einfach aufgeben? - Nein danke!?
    Zögernd senkte Gartov seinen Phaser und ließ ihn langsam im Halfter verschwinden. ?Wozu?, überlegte er, ?auf eine Genossin feuern?? Sie hatte sich auf ihre Weise eingesetzt und war gescheitert, und sie hatte die Mission nicht gefährdet, im Gegenteil! Sie war mutig genug gewesen sich erkennen zu geben, und sie verdiente es definitiv, nicht dafür bestraft zu werden! Vielleicht würde sich Arena Tellom ein neues Leben in der Sektion aufbauen können, der Tellarit war fest entschlossen es ihr zu ermöglichen...


    ?Lewinski an Woil?, rief der Kommandant seinen Chefingenieur, ?Chief, ich werde mich mit Ihnen in einer Minute in Ihrem Büro treffen, es eilt.?
    ?Jozarnay hier. Sir, ich komme gerade von der Krankenstation zurück und...muss das erst einmal verdauen, sind zwei Minuten okay??
    ?Natürlich, Chief! Wie...sieht es denn mit Ihrem Neuzugang aus??
    ?Doktor Frasier meint, Crewman Bawns käme ganz gut drüber weg, aber dass er Zeit bräuchte, um den Schock zu überwinden. Nett dass Sie gefragt haben, Captain! Bis gl...?
    Lewinski atmete auf, die erste halbwegs gute Nachricht an diesem Rabentag, und beendete voreilig die Verbindung
    Beim Hinausgehen blickte Matthew den Kanadier skeptisch an: ?Was...haben Sie vor, Skipper??
    ?Genau das, was Sie mir vorschlugen ? ich bring es zu Ende.?
    Damit verließ er den Bereitschaftsraum und während John die engen Gänge seines Schiffes passierte, klopfte er ein zweites Mal auf den Insignienkommunikator seiner Uniformjacke: ?Lewinski an Lieutenant Bird, stellen Sie ein Sicherheitsteam zusammen und formieren Sie sich an den Kraftfeldern! Weitere Anweisungen werden in Kürze folgen.? Der Kommandant kappte den Kommunikationskanal, noch bevor der Sicherheitschef dazu in der Lage war den Befehl zu bestätigen, und betrat den Maschinenraum. Er würde sie nicht einfach fallen lassen!


    Ein halbes Deck unter dem Kanadier, immer noch in einem dunklen Schacht gefangen, war sich das Agententrio inzwischen einig geworden: Man wollte das Schiff gemeinsam verlassen, so wie es ursprünglich geplant gewesen war!
    Ares übergab Arena einen Phaser, den sie sogleich auf ?Betäubung? rekonfigurierte. Bei dem Gedanken, dass der Fähnrich bei der Befreiungsaktion vielleicht auf ihre eigenen Leute feuern musste, überkam sie ein beklemmendes Gefühl. Trotzdem aber war es unumgänglich, sämtliche Energiebarrieren auf der Monitor außer Kraft zu setzen, um zur Quito zu gelangen.
    Doch irgendetwas stimmte noch nicht, etwas war nicht in Ordnung! Sowohl Gartov, als auch Arena lag es auf der Zunge. Dann fiel es dem Tellariten wieder ein: Malcor III! Kurz nachdem er die Bombe gezündet und sich mit seinen Kameraden an den vereinbarten Transport-Treffpunkt begeben hatte, waren malcorianische Sicherheitsbeamte im Laufschritt auf sie zugekommen. Gerade rechtzeitig hatten die individuellen Beamtransfers auf das Föderationsschiff stattgefunden, sonst hätte man sie mit Sicherheit sofort exekutiert.
    ?Moment mal?, schloss Ares daraus, ?wenn die wussten, dass wir keine Delegierten waren, sondern...Terroristen, warum haben die uns dann nicht schon viel früher gestellt? ? Immerhin hätten sie den Anschlag verhindern können!?
    Arena dachte intensiv darüber nach: ?Hm, womöglich sind nicht alle Malcorianer für die Aufnahme gewesen! Nehmen wir an, eine bestimmte, politische Gruppe war es nicht...was würde diese wohl tun, um den Beitritt zu verhindern? ? Doch bedenken wir, jene kleine Fraktion wäre gezwungenermaßen ein Mitglied der Provisorischen Planetaren Vereinigung und hätte auf legaler Ebene so gut wie keine Chance sich durchzusetzen ? was würde sie also machen??
    ?Sie würde sich einen Verbündeten als ?Blitzableiter? suchen?, bemerkte Gartov, der von dem Centaurer schlussfolgernd ergänzt wurde:
    ?...eine extreme Organisation, die das gleiche Ziel hätte...?, er verschränkte die Arme, ?...Sektion 31!?
    Die Geheimdienstlerin fühlte sich bestätigt, eine andersdenkende Partei musste sich mit der Sektion verbrüdert haben und verriet sie nun, um nicht selbst in Verruf zu geraten. ?Wirklich clever?, wie sie fand, ?jedoch nicht sehr umsichtig! Wer auch immer der Kopf dieser Fraktion war, er hat einen entscheidenden Fehler begangen: Er hat uns gelinkt.?
    ?Uns?, fragten ihre männlichen Begleiter fast zeitgleich.
    Doch anstatt darauf einzugehen, überlegte sie umso tiefgründiger: ?Wahrscheinlich hatte er unsere technologischen Fähigkeiten unterschätzt und rechnete nicht damit, dass wir dazu in der Lage wären uns fortzubeamen.?
    ?Sicherlich aber wusste diese Person über den Virus bescheid und ließ ihn entfernen, wie sonst hätten die Angriffsjäger uns so früh einholen können??
    ?Meine Meinung, Ares?, stimmte Gartov zu, ?Übrigens ein seltsamer Zufall, dass die Monitor seit der Ankunft im Sonnensystem der Malcorianer Probleme mit dem Warpkern hatte und den Planeten deshalb nur mit Warp Zwei verlassen konnte.?
    Ares stutzte: ?Sie meinen, Starfleet Intelligence war eingeweiht??
    Mit einem den Centaurer missbilligenden Blick deutete Atvorgan auf die Sternenflottenoffizierin, die zynisch mit den Augen rollte.
    Der ?blauäugige? Agent rümpfte verlegen die Nase und stöhnte einsichtig: ?Äh...ja schon gut, ich hab?s kapiert!?
    ?Als die Bordsensoren die fremden Schiffe erfasst hatten, ordnete mein Captain Impulsgeschwindigkeit an. Zu der Zeit kamen wir beide gerade aus seinem Bereitschaftsraum wieder. Ich brauchte ihm nichts zu sagen, er wusste auch so, dass ich das Attentat nicht verhindert hatte und schickte mich in den präparierten Turbolift.?
    Seufzend fummelte Arena an ihrem Gewand. Als sie die Brosche ertastet hatte, zwängte die Terellianerin sie ab und warf sie ebenfalls in die Tiefe: ?Dich brauch ich dann wohl nicht mehr!?
    Der vermeintliche Nottransponder zerschellte durch den heftigen Aufprall in seine Schaltkreise, wodurch es weder John Lewinski noch irgendeinem anderen möglich war, das Dreiergespann weiterhin zu überwachen.
    ?Gentlemen, Phaser auf Betäubung, ich werde nun das Kraftfeld deaktivieren...!?


    Kapitän und Chefingenieur starrten gleichermaßen besorgt auf das schneestöbernde Display.
    Die Übertragung wurde unterbrochen, doch zuvor hatte John etwas Interessantes aufgefasst, etwas, das seinen schwerwiegenden Verdacht bestätigte: ?Lewinski an Lieutenant Ardev, ich habe heute Morgen einen vertraulichen Brief verfasst ? nehmen Sie Zugriff auf meine Logbuchdateien und schicken Sie ihn an die malcorianische Regierung!?
    ?Aye, Sir?, antwortete der Einsatzoffizier, ?wird sofort erledigt! Brücke Ende.?


    ?Waffen auf Betäubung?, wies Lieutenant Bird sein Team an und deutete dabei zielgerichtet auf drei der fünf Sicherheitsoffiziere, ?Sie, Sie und Sie! Lassen Sie sich auf das zweite Deck beamen und postieren Sie sich in sechs Metern Entfernung vom dortigen Kraftfeld!?
    ?Ja, Sir!?, bestätigte ein kräftiger Mann die Instruktionen und folgte seinen weiblichen Kolleginnen in den Transporterraum.
    Bird selbst blieb mit zwei weiteren Crewmen auf dem Kommandodeck, welches die Agenten definitiv betreten mussten, um mit der Jeffriesröhre zum Shuttlehangar zu gelangen. ?Bird an Captain Lewinski! ? Der Sicherheitschef vermittelte den ihm verbleibenden Offizieren sich zu ducken. ?Wir sind bereit von beiden Seiten durchzustoßen.?
    ?Verstanden, Lieutenant. In Gewahrsam nehmen und auf Zyankalitabletten oder Ähnliches durchsuchen!?
    ?Was soll ich mit Fähnrich Tellom anstellen??
    ?In meinen Raum! Lewinski Ende.?
    Danny, gefolgt von seinen Begleitern, ging konzentriert auf das knisternde Energiefeld zu. Bei einem gefährlich geringen Abstand von nur wenigen Zentimetern hielt er inne und flüsterte: ?Computer, das Kraftfeld auf diesem Deck mit sofortiger Wirkung deaktivieren! Genehmigung Bir...?
    Doch in genau dem Moment verschwand die Barriere bereits und das, obwohl der Mensch den Befehl nicht vollendet hatte! ?...Tellom??
    ?Shi?koa an Bird?, meldete sich plötzlich eine beunruhigte Frauenstimme über die Schiffkommunikation.
    ?Was gibt es, Crewman??
    ?Sir, das Kraftfeld hier unten lässt sich nicht aufheben, wir haben schon alles versucht.?
    ?Ich habe verstanden, bleiben Sie auf jeden Fall auf Ihren Posten! Wahrscheinlich ist es nur ein Trick, um Sie von dort wegzulocken.? Der Senior-Lieutenant unterbrach die Verbindung und wandte sich an einen seiner unterstellten Offiziere: ?Sichern Sie die Jeffriesröhre am Maschinenraum, ich und Fähnrich Walthers beginnen nun mit der Festnahme!?
    Kaum war der junge Mann verschwunden, schon strahlte Bird mit einer kleinen Lampe in den dunklen Schacht hinein. Gerade als er sich etwas vorbeugte, um mehr erkennen zu können, zuckten zwei Phaserstrahlen haarscharf an seinem Gesicht vorbei.
    Rasendschnell zog sein Kollege ihn zu sich zurück. Die beiden erwiderten das Feuer, so gut sie konnten, doch ihre Gegner waren absolut nicht zu erkennen. Ein letztes Mal schossen sie mit ihren Phasergewehren ungezielte Salven in die Tiefe, als die feindlichen Energieblitze plötzlich aufhörten.
    Nachdem sich auch nach einer Viertelminute nichts rührte, wagte Walthers einen Blick in die Schwärze: Sein Fehler ? ein Disruptorstoß näherte sich seiner Position und traf ihn im linken Brustbereich. Bewusstlos sackte der Fähnrich über dem Schacht in sich zusammen und drohte mehrere Meter hinabzustürzen.
    Ohne zu zögern ergriff Danny Bird gerade noch rechtzeitig dessen Arme und bemühte sich, sie unter keinen Umständen wieder loszulassen! Keuchend stemmte er seinen gesamten Körper zwischen den Türrahmen und versteifte ihn so sehr, dass er vor Schmerzen aufschrie. Die Waffe hatte er jedoch fallen lassen.
    Verzweifelt musste der Lieutenant mit ansehen, wie nacheinander drei düstere Gestalten die Leiter heraufstiegen und schweigsam über ihn und seinen Leidensgenossen hinwegtraten.
    Ein flüchtiger Blickkontakt, zu mehr war Arena nicht im Stande, als sie den Insignienkommunikator seiner grau-schwarzen Uniform entfernte und ihn in die Finsternis warf. Doch bevor die gescheiterte Doppelagentin ihren Kameraden in den Korridor folgte, richtete sie einige letzte Worte an den Menschen: ?Bitte berichten Sie Captain Lewinski, dass ich die volle Verantwortung hierfür übernehme und dass ihn an den Geschehnissen der letzten Woche keine Schuld trifft!?
    Bird nickte geschwächt, besonders lange würde er Walthers nicht mehr halten können...
    ?Ach und, Danny...! Sagen Sie ihm, dass es mir leid tut!? Mit dem Phaser im Anschlag verschwand die Wissenschaftlerin in der nächsten Abbiegung. Sie blickte nicht zurück...


    ?...ich hab es mir anders überlegt, Commander Price, Ihre Frist ist hiermit abgelaufen!?
    Matt stieg die Wut bis zum Hals, seit der Minister die Monitor verlassen hatte, waren weniger als vierkommafünf Stunden vergangen! ?Krola, was um alles in der Welt soll diese Schose? ? Nach meiner Rechnung bleiben uns noch über neunzig Minuten bis zur Übergabe!?
    ?Es heißt Minister Krola, Commander, und ich rate Ihnen sich mit unserer Entscheidung abzufinden! - Haben Sie in letzter Zeit aus dem Fenster gesehen, um Anforderungen zu stellen sind Sie definitiv in der falschen Position!?
    Der erste Offizier sah dem Politiker zornig in die Augen...doch sein Blick lockerte sich, als er feststellen musste, wie Recht diese Brillenschlange hatte. Warum verkürzte er das Ultimatum? ? Somit geriet eine gewaltfreie Lösung des Problems in eine lichtjahreentfernte Aussicht...
    ?Wir warten immer noch, Mr. Price! Strapazieren Sie nicht länger unsere Geduld und liefern Sie uns die verfluchten Terroristen aus!?
    Verwundert schaute Matthew auf den popligen Mann im Bildschirm herab, seine offensichtliche Überreaktion schien einen, wenn doch kleinen, Lichtblick darzustellen. Der Betazoid spürte, wie sehr sein Gegenüber sich innerlich verkrampfte und zunehmend nervöser wurde. Er wollte die Schuldigen unbedingt...beseitigen! Stand er etwa unter Druck? Waren es am Ende gar Zeugen, die er ?verschwinden lassen? musste?
    ?Sie haben fünf Minuten, danach eröffnen wir das Feuer!?
    Der Hauptschirm deaktivierte sich und zeigte wieder die Angriffsjäger, welche ihre offensive Formation nun schon seit Stunden beibehielten.
    Was war es nur, das den Minister so beunruhigte? ? Es blieb leider nicht genug Zeit, um es herauszufinden: ?Matt an Bird, ich muss wissen wie weit Sie sind!?
    Es blieb stumm.
    ?Lieutenant, sind unsere ?Gäste? bereit ?lebe wohl? zu sagen? ...Mr. Bird?? Price befürchtete das Schlimmste... ?Computer, lokalisiere für mich Lieutenant Danny Bird!? ...und er lag damit gar nicht so falsch:
    ?Lieutenant Bird befindet sich über dem Turbolift, zwischen den Decks 2 und 3.?
    Glücklicherweise war es der Insignienkommunikator gewesen, den der Bordcomputer gescannt hatte, und nicht der Sicherheitsoffizier selbst!
    ?Um Himmels Willen?, erschrak Ir'lia, die sich daraufhin wieder besinnte, ?Brücke an Krankenstation, medizinischer Notfall im...äh...auf dem Turbolift!?
    Auch Ardev war sichtlich geschockt, die Mörder waren frei und seine Frau mitten unter ihnen! Geistesabwesend versuchte er sie und die Agenten zu orten, doch... ?So ein Mist aber auch, die internen Sensoren sind plötzlich offline!?
    ?Versuchen Sie sie zu reaktivieren!?
    ?Kann ich nicht, Matt, die OPS wurde soeben mit einem Zugangscode gesperrt!?
    ?Wessen Zugangscode?, hätte Matthew den Einsatzoffizier fragen können, doch er verkniff es sich.
    Dann auf einmal piepte es ? Ardevs Konsole gab einen Alarm von sich. Der Andorianer konnte nichts weiter tun als auf die Anzeigen zu starren, was vollkommen ausreichte um zu erkennen, was gerade geschah: ?Unautorisierter Shuttlestart, die Quito verlässt den Hangar!?
    ?Sind die Nahbereichsensoren funktionstüchtig??
    Telloms Ehemann wechselte die Station: ?Ja Matt, es befinden sich drei Lebensformen an Bord.?
    Der Commander verstand, konnte jedoch dem Trio sein Vorhaben nicht erlauben und begab sich eiligen Schrittes an die Taktik. ?Ich versuche die Abdockautomatik zu unterbrechen...es...ist zu spät, sie sind bereits draußen.?
    Eine letzte Option blieb ihm noch. Wenn sie versagte, würde Krola keinen Grund mehr haben die Crew der Monitor weiterhin zu belästigen...
    ?Ich aktiviere den Traktorstrahl.?
    Die Brückenbesatzung blickte durch das Sichtfeld in den Weltraum, sie alle hielten den Atem an. Umsonst.
    ?Verdammt, er wurde deaktiviert!?
    Fassungslos biss sich Ardev auf die Unterlippe und krallte sich an den Armlehnen seines Sitzes fest. Er beobachtete, wie das Shuttle direkt auf die Armada zuflog und aus allen Rohren auf sie feuerte. Eigensinnig öffnete der aufgebrachte OPS-Offizier einen Com-Kanal zu seiner Gattin: ?Ihr Sektionsschweine, lasst meine Ehefrau aus dem Spiel! Ich bring? euch...?
    ?Lieutenant?, ermahnte Matthew ihn, ?mäßigen Sie sich! ? Hier spricht Commander Price, kehren Sie sofort auf das Schiff zurück!?
    Doch seltsamerweise wich die Quito keinen Zentimeter von ihrem Kurs ab.
    ?Warum beschleunigen die nicht auf Warp, um hier schleunigst zu verschwinden??, fragte Ir?lia sich, die jenes Schauspiel mit Schrecken verfolgte, ?Kollision in fünfzehn Sekunden!?
    ?Arena hier spricht Matt, wenden Sie sofort das Shuttle, das ist ein Befehl! Anderenfalls werden die Malcorianer es zer...?
    Ardev bekam nicht länger mit, was sich auf der Brücke oder darüber hinaus abspielte. Die Zugangssperre seiner Station war von ihm wieder deaktiviert worden und er war auf etwas gestoßen, das seine Aufmerksamkeit erregt hatte...
    ?Oh man, diese...diese Agenten eröffnen doch tatsächlich das Feuer?, kläffte Price aggressiv, ?und für eine Ausdehnung unserer Schilde ist es bereits zu spät! Versuchen Sie das malcorianische Flaggschiff zu rufen, Mr. Ardev!?
    Aber der Einsatzoffizier stand nur wie angewurzelt da und sah apathisch zu, wie die Schutzschirme der U.S.S. Quito aufgrund des feindlichen Gegenfeuers zusammenbrachen.
    Das kleine Raumschiff wurde in Fetzen gerissen und explodierte in einem grellen Lichtblitz, noch bevor es der Mirasta Yale und den anderen Angriffsjägern zu nahe kommen konnte.
    Unmittelbar nach der Zerstörung drehte Erstere ab, wurde jedoch plötzlich von einigen Schiffen aus den eigenen Reihen aufgehalten, wodurch ein interner Kampf zwischen ihr und der Armada stattfand ? den das Flaggschiff verlor.
    Schweigen breitete sich über das Kommandodeck aus, niemand traute sich etwas zu sagen. Niemand wusste so recht, was dort draußen geschehen war, und niemand ahnte, warum die Malcorianer auf Minister Krola gefeuert und die Mirasta Yale kampfunfähig geschossen hatten.
    Nur der Einsatzoffizier war dazu fähig, die Stille zu brechen: ?Ach ja?, seufzte dieser optimistisch, ?meine Frau!?
    Verstört drehten seine Kollegen sich zu ihm um, auch Matt, der jedoch sofort spürte, dass Ardev mehr wissen musste, als er zugab!
    Der Andorianer schaffte es sogar zu lächeln, entschied sich aber die anderen nicht länger auf die Folter zu spannen: ?Die internen Sensoren sind wieder vollfunktionstüchtig, Shuttlehangar Drei ist leer, es befinden sich keine Tellariten oder Centaurer mehr an Bord, Bestand der Rettungskapseln....eine fehlt!?
    Matthew war sich nicht sicher, ob es eher eine positive oder eine negative Nachricht war, dass die Agenten in der Unwissenheit des Ministers wahrscheinlich noch lebten. Doch angesichts der misslichen Lage des Politikers, vielleicht gar nicht so verkehrt!
    ?Matt?, ergänzte Ardev seinen Bericht, ?der Kommandant eines der Schiffe möchte mit dir reden.?
    ?Na da bin ich wirklich gespannt...auf den Schirm mit ihm!?


    Sie hatte das Richtige getan! Erschöpft lehnte sich Arena gegen die verriegelte Andockluke, deren Rettungskapsel von der Terellianerin in einem günstigen Moment abgesprengt worden war.
    Endlich war es vorbei, das Trio würde nun offiziell für tot erklärt! Noch unschlüssig darüber, wie es im ?Nirwana? weitergehen sollte, schloss der Fähnrich die Augen und stellte sich vor, auf welche tragische Weise die Quito mitsamt ihrer Insassen wohl aufgehört hatte zu existieren.
    ?Ob sie wenigstens etwas Schaden angerichtet hat??, überlegte die noch Chefin der Wissenschaft, als sie plötzlich jemanden atmen hörte ? John Lewinski stützte sich direkt neben ihr gegen die Außenhülle der Monitor. Reflexartig schlug die junge Offizierin ihre Augen wieder auf. Als sie den Captain erkannte, verspürte sie intuitiv den Drang zu fliehen und wich erschrocken von ihm zurück. Doch dieser veranlasste sein Crewmitglied mit einem auffordernden ?Arena...!? dazu, wie versteinert stehen zu bleiben. Was auch hätte das Weglaufen ihr genützt?
    ?Captain...Sie hier??
    ?Ja...aber bedauerlicherweise zu spät! Ich nehme an, Ihre neuen Freunde haben sich bereits von Ihnen verabschiedet.?
    ?Gartov und Ares benötigten meine Hilfe.?
    ?Interessant, dass man sich schon mit dem Vornamen anredet!?
    Arena presste stur die Lippen zusammen. Was tat es zur Sache, wie sie die Agenten ansprach?
    ?Herzlichen Glückwunsch, Fähnrich, Sie haben den Spionen soeben zur Flucht verholfen und dafür gesorgt, dass Sie nun selbst so ziemlich tief in der Patsche sitzen!?
    ?Captain...i-ich verstehe nicht ganz...?
    ?Na dann werd? ich es Ihnen wohl erklären müssen: Ein demolierter Verhandlungssaal, ein ermordeter Regierungschef, ein Verwundeter sowie ein unter Schock stehender junger Crewman, zerstörte Sternenflottentechnik, ein bewaffneter Angriff auf Kollegen, ein vernichtetes Föderationsshuttle, eine entwendete Rettungskapsel...und...eine Bombe an Bord der Kapsel, für die ich den Zünder besitze!?
    Arena war sichtlich irritiert: ?Aber wieso...?
    ?Wir werden einen weiteren Deal eingehen! - Entweder Sie lassen sich nun bedingungslos von mir helfen oder ich töte beide Sektionsmitglieder!? Mit dieser Erpressung deutete der Kanadier in Richtung des Maschinenraums und beobachtete, wie Tellom sich eingeschüchtert in Bewegung setzte. Während der Kommandant im Korridor zu ihr aufschloss, berichtete er dem Fähnrich von seinen neuesten Erkenntnissen: ?Minister Krola und seine Mittelsmänner wurden auf der Mirasta Yale verhaftet, so gesehen hat sich der Einsatz einer Kamera immerhin etwas gelohnt!?
    Ungläubig blickte Arena dem Kapitän ins Gesicht, sie war zu durcheinander um auf die eindeutig positive Nachricht zu reagieren.
    Lewinski fuhr ungehindert fort: ?Als der Tellarit im Turbolift erwähnte, dass man Sie Drei am Verlassen des Planeten hindern wollte und Sie den Zusammenhang mit einer politischen Randgruppe interpretierten, wurde ich stutzig. Und da ich bereits so eine Vorahnung hatte, schickte ich danach einen formellen Hinweis an die malcorianische Regierung. Wie man dort herausfand, hatte der Minister mit Sektion 31 kooperiert, beziehungsweise andersrum.?
    ?Andersrum??, wiederholte Arena den Ausdruck, worauf John nur gewartet hatte:
    ?Dachten Sie ernsthaft, Ihre zwei Kameraden wussten nichts von dem falschen Zusammenspiel? Dachten Sie, die Sektion hätte sie nicht genauestens informiert??
    ?Die beiden und ich hatten keine Ahnung von dem Bündnis, schließlich wollten Krolas Männer uns alle in Gewahrsam nehmen!?
    ?Ach, wollten sie das??
    Lewinski und die junge Ehefrau betraten inzwischen den Maschinenraum.
    ?Captain, nur durch unsere Transporter gelang es uns, in allerletzter Minute zu entkommen!?
    ?Ah ja, die Transporter...?, erinnerte John sich ?dunkel?, ?...Sie meinen die, die ich von Chief Woil vorsichtshalber auf Fehlfunktionen untersuchen ließ??
    ?Sie meint die?, mischte der Chefingenieur sich ein, ?von denen einer nicht funktionierte! Genauer gesagt arbeitete Ihrer nicht richtig, Fähnrich Tellom! Ich konnte das Problem jedoch noch vor dem Beginn Ihrer Mission beheben.?
    Arenas Miene verfinsterte sich zunehmend, das konnte doch unmöglich stimmen! Oder etwa doch? ? Lewinski aber meinte es vollkommen ernst:
    ?Nur Sie allein wären auf Malcor III geblieben und den Behörden somit ins offene Messer gelaufen! Mr. Atvorgan und sein Kollege hätten sich auf die Monitor begeben und wären wie geplant mit dem Turbolift zur Quito gelangt. Uns hätten die Agenten erklärt, Sie würden erst später nachkommen, doch dass die ?Botschafter? den Sektor mit ihrem Shuttle sofort verlassen müssten.?
    ?Sehr gerissen?, ergänzte Jozarnay, ?aber haben uns leider unterschätzt! - Captain, haben Sie ihr schon von dem neuen Beweismaterial erzählt??
    ?Das Video??, fragte John scheinheilig, ?Matt ist gerade dabei, es dem neuen Kommandanten der Armada auszuhändigen!?
    ?Wie bitte?, regte Arena sich darüber auf, ?in der gesamten Aufzeichnung werden die Malcorianer nichts finden, was mich entlasten würde!?
    Sowohl der Mensch als auch der Antosianer sahen sich vielversprechend an, doch für echte Freude schien die Situation zu verworren.
    ?Außerdem hätte ich das gewiss nicht mehr nötig, ich...ich bin tot!?
    ?Glaubten Sie wirklich, diese kleine Explosion würde die Malcorianer ewig davon abhalten Nachforschungen anzustellen? Es hätte nicht lang gedauert, und sie wären dahinter gestiegen, dass Sie und die anderen beiden noch leben.?
    ?Mit dem kleinen Unterschied?, warf Woil ein, ?dass die Agenten Dank Ihrer Hilfe entkommen konnten und nun für eine lange Zeit untertauchen werden. Wir nehmen an, dass sie jemanden haben, der sie in diesem Sektor auflesen wird.?
    Betrübt sah die Wissenschaftlerin zu Boden.
    ?Ich sage es Ihnen nur ungern, Arena?, versuchte der Captain ihr die Wahrheit schonend beizubringen, ?aber so wie es aussieht, hat Sektion 31 Sie benutzt.?
    Die Anwesenden, inklusive Tellom, schwiegen.
    ?...und weggeworfen!?, fügte sie enttäuscht hinzu. ?Wussten Gartov und Ares denn von Anfang an, dass ich vom Geheimdienst eingeschleust worden war? ? Ansonsten hätten sie mich wohl kaum hintergangen!?
    ?Ich denke nein, den Befehl Sie auf Malcor III zurückzulassen bekamen sie wahrscheinlich von ganz oben. Scheinbar war Ihre wahre Identität irgendwo durchgesickert. Eine undichte Stelle bei SFI womöglich.?
    ?Womöglich. Oh, ich war ja so naiv! Krola brauchte die Sektion als Sündenbock und die Sektion brauchte mich.?
    John Lewinski war froh, dass Tellom es endlich einsah. Dieser und ein anderen Umstand ließen es zu, dass ein Lächeln sein Gesicht zierte: ?Sie wären nun die einzig zurückverfolgbare Person, deren Kopf die Malcorianer gerne in einer Schlinge sehen würden.?
    ?Und darüber können Sie lachen??
    Auch Woil konnte sich amüsieren: ?Wären, sagte der Captain!?
    ?Erinnern Sie sich? - Das Video, welches wir dem Kommando überspielten, erstellte der gute Chief mithilfe unserer Holoprojektoren. Er hat es für mich manipuliert.?
    Der Antosianer nickte zufrieden: ?Bezeichnen Sie sich hiermit als ?entlastet?!?
    ?Also, was sagen Sie dazu, Fähnrich? ? Und machen Sie sich über die Auswirkungen dieser fehlgeschlagenen Mission, Ihre Sternenflottenkarriere betreffend, keine Sorgen! Meinetwegen gleicht Ihre Beförderung das wieder aus...?
    Verblüfft musste Arena sich setzen, keine Degradierung, keine Meldung bei Starfleet Intelligence! Wie würde man es schaffen, sie wieder zum Leben zu erwecken? ? Egal, denn auch das bekäme diese Crew wieder hin!
    ?...Arena, Ihre Antwort!?
    Langsam erhob sich die Terellianerin von ihrem Platz: ?Vergessen wir den Deal, geben Sie mir den Zünder!?

    - Ende -

    ...und die Reise geht weiter - am Samstag, dem 26.7.2003, ab 20 Uhr
    Ältere Episoden findet ihr in unserem Episodearchiv...

    AUS ÜBERZEUGUNG II
    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by NADIR ATTAR
    executive producer NADIR ATTAR
    producer SEBASTIAN OSTSIEKER lektor OLIVER DÖRING
    writers CHRISTIAN GAUS & THOMAS RAKEBRAND
    written by THOMAS RAKEBRAND
    TM & Copyright © 2003 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
    "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES
    This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!
    Episode #409

    Quelle: treknews.de
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      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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