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...der Grund den man braucht
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    Endlich die neue Staffel von Star Trek Monitor! Drei Monate sind seit der letzten Episode vergangen. Danny Bird hat sich undercover in eine terroristische Organisation eingeschleust und findet etwas furchtbares heraus: ein grausamer Anschlag auf die Erde ist geplant...
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    Monitor 7x01 "Es beginnt..."
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    Trotz seiner Aufgeregtheit und Hektik musste Danny Bird ruhig bleiben. Dennoch blieb keinerlei Zeit zu verlieren. Soeben erst hatte er diese Informationen erhalten und musste sie unverzüglich weiterleiten. So lange hatte er auf diesen Moment warten, sich gedulden und warten müssen. Endlich hatte er einen Teilerfolg erzielt.
    Ein weiteres Mal blickte sich der Lieutenant um, stellte zu seiner Erleichterung fest, dass er nicht verfolgt wurde und dass sich auch keine weitere Person in diesem Korridor befand. Mit einem schnellen Schritt verschwand Danny in einem Seitenzimmer und holte ein kleines Gerät aus seiner Seitentasche, welche bei näherem Hinsehen sehr einem PADD ähnelte. Dies war es jedoch nicht. Vielmehr eine Kommunikationsverbindung, mit der er seine Auftraggeber kontaktieren konnte. Mit geübten Fingern gab Danny den Verschlüsslungscode in das Gerät ein und wählte im Anschluss eine Verbindung.
    Abermals blickte Bird von dem Gerät auf und sah sich um. Immer noch keiner zu sehen oder gar zu hören. Was er hier tat, war mehr als gefährlich; es grenzte schon an Wahnsinn. Wenn ihn irgendjemand bei dieser Sache erwischte, so wäre es sein unvermeidliches Ende, egal wie lange er schon unter ihnen lebte. Seit Wochen spielte Danny Bird ein gefährliches Doppelspiel mit seinen angeblichen Freunden, deren Vertrauen er sich immer mehr erspielt hatte und wodurch er nun an den Punkt gelangt war, an dem er sich heute befand.
    Endlich war die Verbindung aufgebaut worden. Viel zu lange dauerte seiner Ansicht nach dieser Prozedur. Wenn dieser ganze Mist hoffentlich bald vorbei war, dann sollte das Oberkommando sich an die Entwicklung einer effizienteren Kommunikation machen!
    Seine Kontaktperson erschien auf dem kleinen Gerät. Das Bild wurde aufgrund der Verschlüsselung und Entfernung grobkörnig und verrieselt dargestellt, dennoch konnte der Lieutenant deutlich erkennen, dass er mit der richtigen Person sprach. Ein letztes Mal atmete Danny tief durch, sah sich abermals nach eventuellen Zuhörern um und widmete sich dann seinen Erkenntnissen.
    „Sie haben gerufen, Adler?“ fragte die Person am anderen Ende der Leitung.
    „Berghorst, ich habe wichtige Informationen erhalten,“ erklärte der Sicherheitschef der Monitor und zitterte fast schon angesichts der Brisanz dieser Informationen, „diese müssen sofort und ohne Umschweife an das Oberkommando weitergeleitet werden.“
    „Die Entscheidung darüber obliegt weder ihnen noch mir, Adler,“ widersprach der Kontaktmann und machte damit nur umso mehr deutlich, was für ein Bürokrat er doch war. Ohne Sinn für Dringlichkeiten oder Einsätze.
    „Glauben sie mir, diese Information muss an das Oberkommando gehen,“ betonte Danny mit Nachdruck. „Die Gruppe möchte die Waffe auf der Erde einsetzen.“
    Trotz des nur schlechten Bildes konnte er deutlich erkennen, wie der Kontaktmann zusammenzuckte.
    „Von welcher Waffe sprechen sie?“ fragte die Person noch einmal nach, so als wolle er die Wahrheit nicht wahr haben.
    „Von der Waffe, wegen der ich auf diese Mission geschickt wurde. Informieren sie unverzüglich unsere Vorgesetzten oder auf der Erde könnte ein Holocaust stattfinden! Adler, Ende!“
    Mit diesen dramatischen Schlussworten beendete Danny die Sprechverbindung. Es war alles gesagt, was gesagt werden musste. Nun war es an anderen die Maschinerie anlaufen zu lassen.

    Paris, das Zentrum der Föderation im 24. Jahrhundert, schlief friedlich. Es herrschte tiefste Nacht, Mitternacht, um genau zu sein, und ein Großteil der Bewohner lag in ihren Betten, ruhte sich für einen neuen Arbeitstag aus. Nur einige wenige Nachtschwärmer schritten durch die Gassen der historischen Stadt, schlenderten von Restaurants zu Kneipen und umgekehrt. Auch im Jahre 2380 war die französische Gastronomie überaus beliebt und vor allem bei Besuchern populär. Doch auch außerirdische Küchen konnte man hier finden, Köche aus zahllosen Welten hatten sich hier niedergelassen, um gewissermaßen als Mittler zwischen den Welten zu fungieren. Manchmal konnte man zu dem Eindruck gelangen, dass die wahre Diplomatie durch den Magen ging und nicht an den Konferenztischen entschieden wurde.
    Unweit des Eiffelturms befand sich das Hauptquartier des Präsidenten der Vereinigten Föderation der Planeten. In dem riesigen Gebäude befanden sich nicht nur zahlreiche Büros für die wichtigste Person des interstellaren Völkerbundes, sondern auch dessen private Quartiere, in denen er mit seiner Frau und seinen Kindern hauste. Seit mehr als zweihundert Jahren wohnten, schliefen, aßen und arbeiteten die Anführer der Föderation in diesen Räumen und der gegenwärtige Präsident war nicht minder stolz ein Teil dieser Geschichte zu sein. Die letzte Wahl hatte er gegen einen Minister seines eigenen Kabinetts gewonnen und noch zwei weitere Jahre sollte seine derzeitige Legislaturperiode dauern. Ob er danach noch einmal antreten wolle, hatte sich der Mann schon öfters gefragt, war jedoch nie zu einer Entscheidung gelangt. Dieser Punkt würde wohl sehr davon abhängen, was seine Familie von einer solchen Sache halten würde.
    Doch gegenwärtig war nicht die Zeit für solche Gedanken. Stattdessen schlief der Präsident der Föderation gemeinsam mit seiner Ehefrau im großen Doppelbett, erholte sich von einem langen Arbeitstag und versuchte abzuschalten. Es war ein Fluch seines Berufes, dass auch in seinen Gemächern er keine Ruhe vor den Staatsaufgaben fand. Stattdessen ereilten ihn die dringlichen Fragen auch in seinen Träumen, wo er die Ereignisse des Tages noch einmal für sich durchging und versuchte, neuen Strategien zu entwickeln. Am Ende dieses Tages würde sich der Präsident wünschen, mehr Ruhe gehabt zu haben. Für diese war nun keinerlei Zeit mehr.
    Mit energischer, fast schon unhöflicher Bestimmtheit wurde die massive, altmodische Holztür zu den Privaträumen des Präsidentenpaares geöffnet und das Licht aktiviert. Verstört schreckte der Präsident aus seinem Bett hoch und rieb sich die Augen. Ein Agent des Secret Service stand in dem Schlafzimmer, ein zweiter wartete höflich vor dem Raum. Sofortige Unruhe machte sich in dem Staatsmann breit. Das letzte Mal, dass er so geweckt worden wurde, war zu Beginn des romulanisch-talarianischen Krieges gewesen. Ein furchtbares Ereignis, an welches er sich immer noch einem Trauma gleich erinnerte. Dementsprechend war es wenig verwunderlich, dass er fragte:
    „Was ist geschehen? Haben wir Krieg?“
    Der Spezialagent, persönlicher Leibwächter und langjähriger Vertrauter des Präsidenten, schüttelte zwar den Kopf, wirkte dennoch nicht weniger ernst.
    „Mr. President,“ bat der Agent mit größtmöglicher Dringlichkeit, „ich muss sie bitten sich anzuziehen und für eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts vorzubereiten.“
    Hastig schlug der Geweckte seine Bettdecke zur Seite, tätschelte seine ebenfalls wach gewordene Ehefrau und fragte:
    „Eine Sitzung des Kabinetts? Wer hat diese einberufen?“
    „Die Sternenflotte,“ gestand der Secret Service Agent.
    „Wie bitte?“ Der Präsident der Föderation war fast außer sich. „Solange dies hier eine Demokratie ist, berufe ich immer noch die Sitzungen meiner Minister ein. Was denkt sich die Sternenflotte bloß?“
    Doch sehr zu seiner Überraschung druckste der Agent herum, versuchte seinem Blick auszuweichen, bis er schließlich erklärte:
    „Glauben sie mir, Mr. President, wir müssen uns mit einem viel dringenderen Problem beschäftigen!“
    Diese Aussage ließ neuerliche Sorge in dem Staatsoberhaupt aufkommen. Es gab nur eine Möglichkeit, Antworten auf seine Fragen zu erhalten und aus diesem Grund eilte er in das Bad, um sich anzukleiden.

    Während seiner Amtszeit hatte der Präsident oft genug Gelegenheit gehabt sich in Windeseile umzuziehen, um so einem wichtigen Termin nachzukommen und daher dauerte es weniger als zwanzig Minuten, bis er arbeitsfertig den Besprechungsraum im Präsidentengebäude betrat. Sehr zu seiner Überraschung saßen schon so gut wie alle Minister seines Kabinetts an dem Tisch und blickten ihn erwartungsvoll an. Einige wenige, wie z.B. der Außen- oder Finanzminister fehlten, da sie sich auf diplomatischen Missionen befanden, doch das Gros war anwesend. Die Minister erhoben sich, als das Staatsoberhaupt des interstellaren Völkerbundes den Raum betrat und mit einer einfachen Handbewegung bat der Präsident seine Helfer sich wieder zu setzen.
    „Guten Abend, Ladies und Gentleman,“ begrüßte der Präsident alle und versuchte die Müdigkeit aus seiner Stimme zu verbannen, „oder sollte ich besser guten Morgen sagen?“
    „Ich denke, um 00:30 Uhr trifft wohl beides zu,“ feixte der Innenminister und entlockte dem Präsidenten so ein Lächeln, bevor sich dieser auf seinen Platz am Kopfende des lang gezogenen Tisches setzte.
    „Also, was ist hier los?“
    Zur Beantwortung der Frage trat eine Person aus der Ecke des Raumes, die man bisher kaum zur Kenntnis genommen hatte. Es handelte sich um einen weiblichen Offizier der Sternenflotte, deren Kragen in das rot der Kommandoabteilung getaucht war und deren Rangabzeichen sie als Commander identifizierten. Die blonde Frau, die kurzen Haare sorgsam zurückgebunden, ging mit auf dem Rücken verschränkten Händen auf den Präsidenten der Föderation zu und stellte sich kurz vor.
    „Mr. President, ich danke ihnen für ihr schnelles Erscheinen,“ erklärte die Frau. „Ich bin Commander Elena Kranick, Sonderermittlerin des Sternenflottengeheimdienstes und werde sie in dieser Angelegenheit informieren.“
    Verständnisvoll nickte das Staatsoberhaupt und stützte seinen Kopf auf den Händen ab, wirkte dadurch äußerst nachdenklich.
    „Dann informieren sie mich bitte darüber, in welcher Angelegenheit wir uns hier alle treffen. An dieser Stelle können sie mir dann ja auch erklären, wieso die Sternenflotte eine Sitzung des Kabinetts einberuft und nicht ich. Sofern ich mich richtig erinnere, ist dies hier immer noch eine Volksdemokratie und kein Staat, der von der Sternenflotte geleitet wird, oder irre ich mich da, Commander?“
    Tatsächlich wurde Elena Kranick durch diese Aussage mehr als überrumpelt. Dass in dieser Situation sich der Präsident mit dieser Sache beschäftigen würde, hatte sie nicht angenommen.
    „Natürlich haben sie recht, Mr. President,“ entschuldigte sich die Sonderermittlerin, um so gleich zum Punkt kommen zu können. „Diese Sache mag ein Fehler meinerseits gewesen sein und er wird nicht wieder vorkommen…“
    „…dies hoffe ich doch!“
    „Jedoch werden sie den Grund zur Eile besser verstehen, wenn sie und die Minister besser informiert sind.“
    Verständnisvoll, auch wenn er sich alles andere als so fühlte, lehnte sich der mächtigste Mann des Quadranten in seinem Stuhl zurück und blickte die Frau erwartungsvoll an, wartete auf die Erläuterungen.
    Commander Kranick trat an eine Wand zurück, wo sich ein Bildschirm befand, und aktivierte einige taktische Diagramme. Mehre Bilder von Personen und Planeten erschienen, die in schneller Abfolge wechselten und scheinbar Begleitinformationen darstellen sollten. Doch ohne nähere Erläuterungen wirkten sie wirr und unsinnig.
    So selbstbewusst wie möglich stellte sich Commander Kranick vor der versammelten Führungsriege der Föderation auf und bereitete sich auf ihren Vortrag vor. Zwar war sie schon lange genug bei der Sternenflotte und auch beim Geheimdienst, jedoch nun an diesem Ort zu sein, dem Zentrum der Macht, stellte auch für sie ein aufregendes Ereignis dar.
    „Vor knapp einer halben Stunde erhielten wir eine verschlüsselte Botschaft von einem Agenten, den wir in eine Untergrundorganisation eingeschleust haben. Seine Nachricht ist mehr als besorgniserregend und der Grund für diese eilige Zusammenkunft.“
    „Dann sollten sie uns diesen nicht vorenthalten,“ fand der Präsident und erntete von seinen Ministern hierfür zustimmendes Nicken.
    „Diese Gruppe, die von uns infiltriert wurde, plant einen verheerenden Angriff auf die Erde.“
    Unmittelbar im Anschluss hatte Commander Kranick die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Minister und des Präsidenten. Überrascht richtetet sich das Staatsoberhaupt auf und blickte auf den Projektionsschirm.
    „Welche Art von Angriff? Mit Schiffen? Und was wird das Ziel sein?“
    „Ich fürchte, Mr. President,“ erklärte Kranick und wirkte nun ebenfalls äußerst beunruhigt, „dass es nichts dergleichen ist. Vielmehr wird es sich um einen Angriff mit biologischen Waffen handeln.“
    Atemloses Schweigen in dem Raum und Entsetzen in den Gesichtern. Diese Aussage klang so unwahrscheinlich, so unrealistisch, dass sie eigentlich gar nicht wahr sein konnte. Doch dem war nicht so.
    „Was für eine biologische Waffe? Ein Virus oder eine Krankheit?“ fragte der Verteidigungsminister.
    „Nein, es ist eine gänzlich andere Art von Waffe. Es handelt sich…“
    „… um eine Waffe, die uns alle zu Zombies macht!“
    Diese erklärenden Worte kamen weder von Commander Kranick noch vom Präsidenten, sondern von der gerade eben erst im Raum eingetroffenen Person. Dem Justizminister der Föderation.
    Edward Jellico.
    „Mr. Jellico, es freut mich, dass sie es geschafft haben,“ begrüßte der Präsident ihn höflich.
    „Es tut mir leid, mich zu verspäten, Sir,“ entschuldigte sich der neue Minister und nahm seinen Platz am Tisch ein. „Jedoch gab es Komplikationen.“
    „Nun sind sie ja hier und scheinbar haben sie eine vage Ahnung von dem, was Commander Kranick eben erwähnte.“
    „Nicht nur eine vage Ahnung. Ich weiß ganz genau, was diese Waffe auslösen kann,“ erklärte Edward Jellico düster und deutlich war ihm anzusehen, wie sich das Grauen in seinem Geiste noch einmal abspielte.
    „Glauben sie mir, Mr. President,“ fuhr Jellico sorgenvoll fort, „sie werden nicht wollen, dass diese Waffe auf der Erde eingesetzt wird.“
    „Sie scheinen sich ja gut mit dieser ominösen Waffe auszukennen,“ erkannte der Präsident zu Recht. „Wie kommen sie zu diesen Informationen? Wie ist der Name dieses Dings?“
    Jellico faltete seine Arme vor der Brust und atmete tief durch. Obwohl die Ereignisse schon über zwei Jahre zurücklagen, konnte er sich nur zu deutlich an die Geschehnisse erinnern. Allein die Aussicht, eine solche Waffe könnte auf der Erde eingesetzt werden, war grauenvoll.
    „Vor zwei Jahren, während des romulanisch-talarianischen Krieges, befand ich mich an Bord der USS Monitor, einem Schiff des Sternenflottengeheimdienstes, welches auf Chervas 3 einen mysteriösen Vorfall untersuchen sollte. Der Kontakt zu dieser ehemals talarianischen Kolonie war völlig abgerissen, nicht einmal die romulanischen Angreifer waren mehr in der Lage gewesen ihre eigenen Truppen zu erreichen. Gemeinsam mit einem Team landete ich auf dem Planeten und wurde Zeuge der furchtbaren Kraft dieser Biowaffe.“
    Kurz machte Edward Jellico eine Pause, fast so als wolle er ein dramatisches Moment einbauen. Doch nichts lag ihm ferner, denn selbst ihm, der schon so viele Menschen geopfert hatte, graute es vor den Auswirkungen dieser teuflischen Erfindung.
    „Fragen sie mich nicht wieso, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, doch diese Waffe sorgte dafür, dass sowohl Talarianer als auch Romulaner aufeinander losgingen. Es war ein furchtbarer Anblick. Fast so, als wäre grausame Rage entfesselt worden, wurden wir von Romulanern mit bloßen Händen angegriffen. Diese… Wesen, ich kann sie gar nicht als etwas anderes bezeichnen, waren fast willenlos und nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Kommunikation mit ihnen oder gar eine Koexistenz war und ist nicht möglich. Nur mit viel Mühe waren wir in der Lage dieser Todesfalle zu entgehen.“
    Im Anschluss an diese Berichterstattung lehnte sich der Wirtschaftsminister amüsiert zurück und fragte:
    „Bei allem Respekt vor ihrer Mission, Minister Jellico, aber glauben sie nicht, dass sie etwas übertreiben? Allein die Idee einer solchen Wirkungsweise finde ich ausgesprochen bizarr.“
    Zorn stieg in dem Chefverschwörer von Sektion 31 auf und nur mit Mühe konnte er sich zügeln.
    „Ich übertreibe nicht annähernd. Vielmehr sollten sie davon ausgehen, dass die Realität noch viel schlimmer aussieht. Wenn diese Waffe auf der Erde eingesetzt wird, dann haben wir es mit mehr als nur einem Holocaust zu tun; es gäbe ein Volkssterben, welches wir nicht verhindern könnten. Falls sie meinen Ausführungen nicht glauben, so fordern sie die Unterlagen des Geheimdienstes an und fragen sie zudem die Crew der Monitor.“
    Nun trat Commander Kranick aus dem Schatten, in die sie sich der Diskretion halber wieder begeben hatte, heraus und schmunzelte. Angesichts der Situation wirkte diese Geste völlig fehl am Platze, doch ihr waren die seltsamen Zufälle, die ihnen das Universum bereitete, bekannt.
    „Interessant, dass sie die Monitor erwähnen,“ erklärte Elana Kranick, „denn unser Informant in dieser Gruppe ist jemand, den sie von diesem Schiff kennen sollten.“
    Der ehemalige Admiral der Sternenflotte weitete überrascht die Augen und blickte zu dem Wandschirm, dessen Projektion nun wechselte und eine Personalakte zeigte. Neben einigen Daten zum Lebenslauf und Karrierestationen wurden zwei Bilder von Danny Bird gezeigt. Zweifellos handelte er sich hier um seine Geheimdienst-Akte.
    „Ist dies unser Mann?“ fragte der Präsident überflüssigerweise.
    „Ihre Annahme ist korrekt, Mr. President. Sie sehen hier die Personalakte von Lieutenant Danny Bird, dem taktischen Offizier des Raumschiffs Monitor. Das Schiff sollte ihnen bekannt sein, da sie selbst einige Missionen für den Geheimdienst autorisiert haben. Vor zwei Monaten wurde der Lieutenant ausgesandt, um diese Untergrundorganisation, die sich selbst Föderale Befreiungsarmee nennt, zu infiltrieren.“
    Der Präsident unterbrach die Ausführungen des Commanders, um die für alle nahe liegendste Frage zu stellen:
    „Hat diese Gruppe irgendetwas mit Sektion 31 zu tun?“
    „Unseres Wissens nicht, aber man kann nichts ausschließen.“
    Für einen kurzen Moment blickte das Staatsoberhaupt zu Edward Jellico, dem Sektion 31-Experten in seinem Kabinett, der in den letzten Jahren so wertvoll für die Zerschlagung dieser Gruppe gewesen war. Auch dieser schüttelte den Kopf
    „Auch mir ist diese Gruppe unbekannt und ich kann keinen Zusammenhang zu Sektion 31 erkennen.“
    „Was ist das Ziel dieser Gruppe?“
    Kurz blickte Kranick zu Boden, rief sich einige Informationen ins Gedächtnis.
    „Dank der Arbeit von Lieutenant Bird haben wir Tonnen von Informationen, aber ich denke es reicht zu sagen, dass diese Menschen rund um ihren Anführer James Talley die Föderation von ihrer Diktatur befreien wollen.“
    Natürlich nahm niemand diese Aussage der ernst. Dennoch tat es dem Präsidenten weh, wenn er hörte, wie einige wenige seine Regierungsweise ansahen. Natürlich hatte jeder in einer Demokratie seine eigene Meinung zu haben, aber seine Legislatur mit einer Diktatur gleichsetzen zu wollen, war ein heftiger Vergleich.
    „James Talley? Sagt einem dieser Name etwas?“ fragte der Präsident.
    „Auch zu ihm haben wir überaus viele Informationen, die ich ihnen bei Bedarf präsentieren kann,“ führte die Sonderermittlerin des Geheimdienstes weiter aus. „Bis zu diesem Punkt kann ich ihnen jedoch versichern, dass wir es hier nicht mit einem psychopathischen Irren zu tun haben, sondern mit einem clever denkenden Mann.“
    „Wer das Herz der Föderation mit einer Biowaffe attackieren möchte, muss schon irre sein,“ stellte der Innenminister eine gewagte These auf, jedoch antwortete ihm niemand. Wahrscheinlich war seine Aussage eher rhetorischer Natur gewesen.
    „Den Einsatz dieser Waffe zu verhindern werde ich zur obersten Priorität machen,“ erklärte der Präsident schließlich mit ruhiger, selbstbewusster Stimme. „Ich werde auf der Stelle einen Krisenstab ins Leben rufen, der sich mit diesem Problem befassen wird. Bitte haben sie Verständnis dafür, dass ich, im Zuge der Effizienzsteigerung, dabei große Teile des Kabinetts außen vor lassen werde. Jedoch werden sie alle regelmäßig informiert werden.“
    Jeder der anwesenden Politiker war lange genug dabei, um zu wissen, was es mit dieser Aussage auf sich hatte. Höflich und sich dabei sehr wohl bewusst, dass jegliche Details über diese Sitzung geheim waren, verließ ein Minister nach dem anderen den Sitzungsraum.
    „Mr. Jellico, bitte warten sie noch einen Moment,“ meinte das Staatoberhaupt fast unmerklich, kurz bevor der Justizminister den Raum verlassen wollte. Der Angesprochene war ehrlich gesagt alles andere als überrascht über diese Bitte. Insgeheim lachte sich der Chefverschwörer von Sektion 31 sogar ins Fäustchen, wenn er daran dachte, wie schnell doch sein Aufstieg von statten ging.
    Doch diese Empfindungen trug er nicht nach außen. Stattdessen blickte er nachdenklich drein, faltete seine Hände nachdenklich hinter dem Rücken, so als sei er ein junger Sternenflottenrekrut und wartete darauf, was der Präsident von ihm wollte. Die einzige Person, die sich neben ihnen beiden noch im Raum befand, war Commander Kranick, welche sich respektvoll im Hintergrund hielt.
    „Wenn ich dies richtig verstanden habe,“ erklärte der Präsident der Vereinigten Föderation der Planeten und untertrieb mit dieser Aussage natürlich maßlos, „dann besitzen sie eine gewisse Expertise im Bezug auf diese Waffe. Daher denke ich, dass es nur logisch wäre, wenn sie mir bei der Suche nach dieser Waffe zur Seite stünden.“
    Nur mit Mühe konnte Edward den Stolz verdrängen, den er bei diesen Worten empfand.
    „Mr. President, wie immer sie wünschen!“
    Zufrieden nickte der Staatsmann und widmete sein Aufmerksamkeit wieder der Sonderermittlerin des Geheimdienstes.
    „Haben wir eine ungefähre Ahnung, wann diese Waffe zum Einsatz kommen soll?“
    Doch Elana Kranick hatte keine andere Möglichkeit als frustriert den Kopf zu schütteln.
    „Es tut mir leid, aber mehr als die Antwort bald kann ich ihnen nicht geben. Weder Datum, Zeit noch Tag.“
    „Dann schlage ich vor, ihr Agent in der Gruppe, dieser Lieutenant Bird, sollte sich gewaltig anstrengen!“
    Für einen kurzen Moment huschte ein Schatten über das auf eine herbe Art und Weise hübsche Gesicht vom Commander; eine fast unmerkliche Geste, die der Präsident bemerkte. Er machte sich eine geistige Notiz, beschloss auf diesen Punkt beizeiten zurückzukommen.
    „Ich werde versuchen dies auszurichten. Aber ich muss sie ja nicht daran erinnern, Sir, dass Lieutenant Bird unter Lebensgefahr die Föderale Befreiungsarmee infiltriert hat.“
    Natürlich musste der Präsident nicht an diesen Punkt erinnert werden. Jede Undercover-Mission war gefährlich und diese wahrscheinlich umso mehr. Abermals machte sich der Präsident eine geistige Notiz; nahm sich vor die Akte des Lieutenants und der Crew der Monitor anzufordern. Im Anschluss an diese Worte widmete der Präsident seine Aufmerksamkeit wieder dem Justizminister.
    „Was meinen sie, Edward? Scheinbar haben wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit der Crew der USS Monitor gemacht und einer ihrer Offiziere ist schon vor Ort. Da wäre es nur logisch, das Schiff auf diese Mission anzusetzen.“
    Fast schon gewinnend lächelte Edward Jellico bei dieser Aussage, was irgendwie unwirklich wirkte, wenn man bedachte, worum es gerade ging.
    „Glauben sie mir, Mr. President,“ erklärte Jellico voller Vertrauen, „wenn einer diesen Fall aufklären kann, dann die Crew der Monitor!“

    Einige Lichtjahre entfernt, in einem Reparaturdock im Orbit von Alpha Centauri, befand sich die USS Monitor. Das Schiff wurde derzeit neu aufgerüstet, die Computersysteme aktualisiert und wichtige Verbrauchsgüter ergänzt. Prozeduren, die man nicht aufgrund des Umfangs nicht in Starbase 67 durchführen konnte, der eigentlichen Heimat des Geheimdienstschiffs. Für die Crew war dies eine willkommene Abwechslung, endlich einmal Landurlaub machen zu können und dabei nicht zu sehr auf Geheimhaltung oder ähnliche Dinge achten zu müssen. Natürlich tauchte das Schiff in keiner Dockliste oder keinem Wartungsplan auf, dennoch war es für die meisten sichtbar vorhanden. Abgesehen von den beiden bewaffneten Wachen am Eingang des Schiffes ließ nichts auf die ungewöhnliche Natur dieses Schiffes schließen.
    Ein Großteil der Besatzung tummelte sich auf der Planetenoberfläche, genossen den freien Himmel und das Nachtleben der planetaren Hauptstadt. Für Jahrhunderte war Alpha Centauri so nah und doch so fern für die Menschheit gewesen. Der nächste Planet der Klasse M und dennoch mit konventionellen Antrieben erst in Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten zu erreichen. Erst kurz vor dem dritten Weltkrieg hatte eine Nation der Erde eine bemannte Mission dorthin ausgesandt, die nach langem und beschwerlichem Weg dort ankam.
    Der Kontakt zur Heimatwelt war schon vor langer Zeit abgerissen und so hatte keiner der Astronauten die Möglichkeit von ihrem einmaligen Erlebnis zu berichten: als erste Menschen überhaupt einen anderen erdähnlichen Planeten zu betreten. Natürlich kehrten diese Personen niemals zur Erde zurück, doch so blieb ihnen zumindest das Schicksal des größten Krieges der Menschheitsgeschichte erspart, der fast zur Vernichtung der eigenen Spezies geführt und dennoch, welch Ironie, den Weg für den ersten Kontakt mit den Vulkaniern ebnete.
    Noch heute erinnerte ein bescheidenes, dennoch wundervolles Monument an diese ersten Pioniere, die einen Menschheitstraum erreicht hatten.
    Doch nicht alle Personen hatten die Möglichkeit sich zu erholen. Es gab Positionen an Bord des Schiffes, die waren rund um die Uhr im Einsatz und mussten für den reibungslosen Ablauf sorgen. Naturgemäß gehörte der Captain zu diesen Personen. Obwohl Mitternacht schon längst überschritten worden war, saß John Lewinski noch in seinem Bereitschaftsraum und ließ seine müden Augen über die unzähligen Akten und Berichte auf seinem Schreibtisch gleiten. Seltsamerweise schien sich der Papierkram exponentiell zu der Dauer ihres Landurlaubs zu vermehren. Da scheinbar jedermann glaubte die Monitor hätte nun nichts zu tun, sendete man eine Anfrage nach der anderen an ihn. Alpha Centauri hatte John bisher nicht betreten und derzeit sah es überhaupt nicht so aus, als würde sich etwas an diesem Zustand ändern.
    Erschwerend kam noch hinzu, dass ihm derzeit überhaupt nicht an der Bewältigung dieser Arbeit lag. Der Kanadier konnte sich derzeit auf rein gar nichts konzentrieren. Seine Gedanken streiften umher, suchten einen Fixpunkt, ohne einen zu finden. Und wenn der Captain ehrlich zu sich selbst war, so wusste er den Grund hierfür. Seit Monaten dachte er über diese Sache nach, sie verfolgte und quälte ihn. So tat er das, was er schon einige Male getan hatte. Er schob sich etwas näher an sein Komterminal heran, gab seinen persönlichen Sicherheitscode ein und ließ sich eine Verbindung aufbauen. Jedoch nicht irgendeine, sondern zu einer Kamera, die sich an einem der gefährlichsten Orte der Föderation befand: im Hochsicherheitsgefängnis Alpha der Föderation, die sich auf der Erde befand. Jener Justizvollzugsanstalt, in der sich die größten Kriminellen des Völkerbundes befanden. Ein einbruchssicheres Gefängnis, aus dem es noch niemals eine Flucht gegeben hatte. Nun, dies stimmte nicht so ganz, denn ein einziges Mal konnte eine Person aus dem Gefängnis entkommen, wenn dies auch nicht ganz freiwillig geschah: Edward Jellico war damals, nachdem er verhaftet und im Alpha-Gefängnis festgehalten wurde, von Sektion 31 entführt. Doch abgesehen von diesem Vorfall, der natürlich geheim gehalten worden war, hatte es niemals ein Entkommen aus dieser Strafanstalt gegeben. Die meisten Personen, die hier einsaßen, würden für den Rest ihres Lebens nie wieder in Freiheit leben. Zu groß waren ihre Verbrechen gewesen, als dass man bei ihnen an eine Resozialisierung glaubte.
    Die Verbindung wurde hergestellt und zeigte ihm nun das Bild einer Sicherheitskamera, welche sich in der Ecke einer Zelle befand. In jener Zelle befand sich ein Insasse, der schlafend in seinem schmalen Bett lag. Obwohl er im Gefängnis war, fehlte es ihm nicht an den Annehmlichkeiten, die ein menschliches Individuum nötig hatte. Ein Bett, ein Computer, Bücher, sowie eine kleine Badenische, diese Dinge standen dem Sträfling zur Verfügung. Klang luxuriös, doch wenn man bedachte, dass dieser Mann seine Zelle wohl niemals mehr verlassen würde, relativierte sich alles schnell.
    Abermals fragte sich John, was er getan hatte. Seinen Bruder Martin in diese Zelle einzusperren, war wohl der schlimmste Schritt seines Lebens gewesen. Es war nötig gewesen, ja, aber dennoch fühlte sich der Captain furchtbar deswegen. Seit jenem Tag hatte der ältere Lewinski Schuldgefühle, die er nicht ablegen konnte. Immer wieder fragte er sich, ob er mit dieser Tat seine Familie zerstört hatte. Von Zeit zu Zeit klinkte er sich deswegen in die Sicherheitskameras des Gefängnisses ein, beobachtete seinen Bruder und vergewisserte sich, dass es Martin gut ging. Irgendwie kam bei dieser Sache der große Bruder in ihm durch, anders konnte er sich die ganze Sache nicht erklären.
    Seine Beobachtungen wurden durch das Piepen eines ankommenden Komsignals unterbrochen. John kappte die Verbindung, holte sich die Nachricht auf dem Schirm und eine junge Sekretärin erschien auf dem Bild.
    „Captain Lewinski?“ fragte die Frau mit ruhiger Stimme.
    „Ja, der bin ich,“ bestätigte John nicht ohne eine gewisse Überraschung.
    „Bitte warten sie für den Präsidenten der Vereinigten Föderation der Planeten,“ und schon im nächsten Moment war das Gesicht der Frau verschwunden, wurde durch das Symbol der Föderation ersetzt. Irritiert lehnte sich der Captain in seinem Stuhl zurück. Hatte er da etwa richtig gehört? Die Aussicht mit dem Präsidenten selbst zu sprechen wirkte irgendwie unwirklich und nicht greifbar. Dann jedoch verschwand das Logo vom Bildschirm und stattdessen blickte er in das Gesicht des mächtigsten Mannes des Quadranten.
    „Mr. President,“ begrüßte Lewinski den Staatsmann höflich und erntete ein Nicken seines höchsten Vorgesetzten.
    „Captain Lewinski, ich bin froh sie erreichen zu können.“
    „Wie sie wohl wissen dürften, stehe ich der Sternenflotte rund um die Uhr zur Verfügung,“ erklärte der Kommandant nicht ohne einen gewissen Hauch von Ironie.
    „Bitte fassen sie dies nicht als Unhöflichkeit auf, wenn ich direkt zum Punkt komme, denn die Situation ist dringlich,“ erklärte der Präsident und faltete seine Hände auf seinem Tisch, wie er es so oft tat. „Sie sind mit der Geheimmission ihres taktischen Offiziers Lieutenant Bird vertraut?“
    „Ja, dies bin ich. Seit geraumer Zeit hat der Lieutenant die föderale Befreiungsarmee infiltriert, um zu ermitteln, ob diese Gruppe eine Gefahr für die Föderation darstellt.“
    „Unglücklicherweise hat ihr Offizier Erfolg gehabt. Die Gruppe plant einen Angriff auf die Erde.“
    Verstehend nickte Lewinski. Die Nachricht wirkte seltsam, konnte er sich doch kaum vorstellen, dass eine kleine Untergrundorganisation einen Angriff auf das Herz der Föderation planen könnte. Dennoch war die Lage ernst genug.
    „Wann soll dieser Angriff stattfinden?“ fragte John.
    „Unglücklicherweise ist uns dies nicht bekannt. Das einzige, was ich ihnen mitteilen kann ist, dass es bald geschehen wird. Und die Natur des Angriffes ist uns bekannt.“
    „Die da wäre?“
    Schon im nächsten Moment wünschte sich John diese Frage nicht gestellt zu haben. Die Antwort gefiel ihm ganz und gar nicht, beschwor unangenehme Erinnerung hoch.
    „Mit der biologischen Waffe, die sie auf Chervas 3 erlebt haben.“
    Plötzlich schien dieses Gespräch in ganz weite Ferne zu rücken und John befand sich an einem anderen Ort. Wieder auf diesem Planeten, zwei Jahre vorher und in einem Raum mit Sokol, einem romulanischen Offizier…

    Wie erwartet gingen sie beide in das größte Gebäude, bei dem es sich um das ehemalige talarianische Regimentshauptquartier dieser Region gehandelt hatte. Nun benutzten es die Romulaner nach ihrer Eroberung als eben jenes: als Kommandoposten für ihre Truppen... oder zumindest für die noch übrig waren.
    Erleichtert setzte sich Sokol auf einen bequem scheinenden Stuhl, der sich hinter einem Schreibtisch befand. Lewinski selbst nahm auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz. Auf dem Schreibtisch türmten sich Akten, die mit talarianischen Buchstaben und Zahlen beschriftet waren, offenbar hatte hier ein hoher General seinen Sitz gehabt.
    „Darf ich ihnen etwas anbieten?“ fragte der Commander und deutete auf eine Flasche halbvollen talarianischen Wein. „Wir haben nicht mehr viel davon und wenn ich ehrlich bin, so ist die Qualität eher bescheiden, doch in diesen Tagen sind wir doch auch über das Wenige äußerst glücklich.“
    „Dies ist wohl richtig,“ stimmte ihm John zu, „jedoch muss ich ablehnen.“
    „Ist wohl besser so,“ brummte der Romulaner und runzelte die Stirn. „Alkohol macht einen träge und dies können wir uns zur Zeit nicht leisten. Wir brauchen jeden Mann. Sie sagten, sie wären hier um die Vorkommnisse auf diesem Planeten zu untersuchen? Sie kommen also von einem Forschungsschiff.“
    Kurz überlegte John, ob er ihn anlügen sollte, doch einen eventuellen Vertrauensbruch konnten sie sich in dieser Situation nicht leisten.
    „Nein. Unsere Mission ist eher... inoffiziell.“
    „Ich verstehe,“ meinte Commander Sokol daraufhin und er schien tatsächlich zu kapieren. In seinem Gesichtsausdruck zeigte sich keinerlei Missbilligung über diese Infiltration seitens des Sternenflottengeheimdienstes, sondern eher sogar Verständnis.
    „Unser Shuttle ist gestern abgestürzt...
    „... kein Wunder bei dieser Strahlung!“
    „Und wir haben auf unseren Karten diese Kaserne entdeckt. Basierend auf unseren Berichten wussten wir, dass sie vor einigen Tagen diesen Stützpunkt eingenommen hatten und wir hofften hier vielleicht etwas Technologie zu finden, die uns bei der Flottmachung unseres Gefährtes helfen könnte.“
    „Da muss ich sie leider enttäuschen, Captain Lewinski. Wenn sich uns diese Möglichkeit böte, dann hätten wir sie tatsächlich selbst genutzt. Bisher sitzen wir hier auf Chervas 3 fest, ohne die Möglichkeit auf Rückkehr.“
    An Rückschläge war er schon viel zu sehr gewöhnt, als das er ernsthaft über diese Worte enttäuscht sein konnte.
    „Wir arbeiten zwar seit Tagen an einer Komverbindung und haben erste zaghafte Erfolge verbuchen können, aber dies wird uns nicht viel bringen,“ fuhr Sokol fort.
    „Wieso? Wie meinen sie dies?“
    „Nun, wir sind nah dran eine funktionierende Verbindung herzustellen. Doch ihre Dauer wird begrenzt sein und sie bringt uns eh nichts: ihre Reichweite ist gering. Höchstens können wir den Orbit damit erreichen und da alle romulanischen Schiffe abgezogen sind werden unsere Rufe wohl nur auf taube Ohren stoßen.“
    Endlich ein Hoffnungsschimmer! Mit neuem Elan beugte sich Lewinski vor und schaute seinem Gegenüber fest in die Augen.
    „Was ist, wenn ich ihnen sage, dass mein Schiff direkt vor Ort ist und nur auf ein Signal von uns wartet?“
    „Dies wäre fantastisch... für die zumindest,“ entgegnete der Commander. „Uns bringt dies jedoch nichts, da weder ein Shuttle langen kann noch das Beamen möglich ist.“
    „Was macht sie da so sicher?“
    „Die Erfahrung. Ich habe eine Frau verloren, als sie sich selbst als Versuchsobjekt auf die Transporterplattform gestellt hat. Sie endete als romulanisches Gemüse.“
    „Haben sie kein Vertrauen in ihre Techniker?“
    „Doch, dies habe ich.“
    „Unsere beiden Leute sollten zusammenarbeiten,“ argumentierte Captain Lewinski und neues Feuer brannte in seinen Augen. Ganz deutlich spürte er, dass sie sich kurz vor dem Ziel befanden und daher wollte er jetzt nicht aufgeben. Er hatte den Willen nach Hause zurückzukehren und ein Scheitern kam für ihn nicht in Frage. „Ganz sicher können wir eine Verbindung zu meinem Schiff herstellen und sicherlich schaffen wir beide es den Transporter zum Laufen zu bringen.“
    Sokol betrachtete einen Moment lang misstrauisch, dann seufzte er.
    „Ihren Elan in allen Ehren... versuchen wir es! Darauf muss ich aber einen trinken, wenn sie mich bitte entschuldigen würden.“
    Der Krieger erhob seine müden Glieder aus dem Sessel und genehmigte sich einen Schluck aus der Weinflasche. Sinnierend blickte er aus dem Fenster des ersten Stockes auf sein kleines Restteam, dass die kleine Kaserne bewachte.
    „Am Anfang waren wir über einhundert Soldaten,“ erklärte Sokol traurig. „Sie alle hatten unter meinem Kommando gestanden. Wir waren die 3. mobile Infanteriedivision, mit der Aufgabe diese Region von Chervas 3 zu erobern. Kaserne um Kaserne, Stellung um Stellung rückten wir vor. Die Talarianer hatten so gut wie keine Chance gegen uns. Sie rechneten mit schweren Fahrzeugen von uns, doch dass wir leichte, hochgerüstete Infanterieverbände einsetzten würden, damit hatten sie ganz und gar nicht gerechnet. Wir überrannten sie buchstäblich. Während der gesamten Kämpfe verlor ich nur acht Soldaten. Acht von einhundertvierzig. Dann setzten sie ihre Waffen ein... ich kann ihnen eigentlich gar nicht böse deswegen sein.“
    „Wenn meinen sie? Die Talarianer?“ fragte John unschuldig.
    „Ja,“ antwortete Sokol und seine Stimmlage zeugte tatsächlich von Verständnis. „Dieser Krieg war von Beginn an entschieden. Krieg... ich benutze dieses Wort so selbstverständlich, dabei ist es nur ein Gemetzel. Die Talarianer haben keine Chance gegen unsere hochentwickelte Technik.“
    „Sie halten diesen Kampf für falsch?“
    Sokol nickte.
    „Wahrscheinlich glauben sie dies nicht, aber nicht alle Romulaner sind blind im Zorn. Auch ich hasse die Urheber des Attentates auf den romulanischen Senat, doch im Gegensatz zu anderen halte ich die Talarianer nicht für die Urheber dieser Aktion. Wieso sollten sie so etwas tun und einen Krieg heraufbeschwören, der ihre Vernichtung bedeuten könnte?“
    „Und doch verweigerten sie sich nicht dieses Krieges,“ meinte Lewinski und bereute schon im nächsten Moment seine anklagenden Worte.
    „Ich habe mehr als einmal überlegt mein Kommando niederzulegen und meine Überzeugung offen darzulegen. Doch die Strafe darauf wäre der Tod.“
    „Manchmal muss man für seine Überzeugungen sterben.“
    „Dies sagt sich leicht, wenn man nicht in dieser Situation ist,“ lächelte Sokol ihm bitter zu.
    Der Captain nickte und verstand. Er hielt es für besser das Thema zu wechseln:
    „Was hat es nun mit den Auswirkungen dieser Waffe auf sich?“
    Auf diese Frage erhielt John Lewinski eine Antwort, jedoch nicht in der Art und Weise, wie er es sich wohl erhofft hatte. Denn statt einer Verbalantwort des romulanischen Befehlshabers ertönten Sirenen und hektische Betriebsamkeit erwachte in dem übernommenen Stützpunkt. Verwirrt blickte der Kanadier zu seinem Gegenüber, der ihn jedoch gar nicht beachtete und stattdessen zu seinem Gewehr griff, damit nach Hause rannte. John beschloss das selbe zu tun und wurde sich im Anschluss der Situation bewusst.
    „Gegner auf fünf Uhr, schnell näherkommend,“ brüllte ein Romulaner, dessen Stimme John als den Diskutanten von vorhin wieder erkannte, und feuerte seine Waffe mehrfach ab. Die anderen romulanischen Soldaten rannten ebenfalls auf ihre Positionen und eröffneten das Feuer auf die unbekannten Angreifer. Schnell erklomm der Captain die kurze Leiter und gesellte sich zu Lieutenant Bird, der die ganze Szenerie beobachtete und nicht wusste, was er tun sollte. Fassungslos blickte John auf die Angreifer. Es waren Dutzende von Romulanern und Talarianern, die mit lautem Gebrüll aus dem Wald herausliefen, so als ob sie in der Lage wären die Kaserne mit ihrer puren Muskelkraft zu erstürmen. Einer nach dem anderen wurde von den Verteidigern erschossen, doch die wild aufgebrachte Menge schien dies gar nicht zu realisieren. Meter um Meter rückten sie weiter auf die Kaserne vor. Inzwischen waren sie ihnen allen so nah gekommen, dass John Lewinski ihnen problemlos in die Augen schauen konnte. Was er dort sah gefiel ihm ganz und gar nicht. Statt der ruhigen und intelligenten Augen, die man sonst bei einem Humanoiden erwartete entdeckte er nur Hass und loderndes Feuer. Der Captain der Monitor war sprachlos und begann zu verstehen.
    „Lieutenant Bird, wir schließen uns der Verteidigungsaktion an. Feuer frei!“
    „Aber Sir!“ protestierte der Sicherheitschef verwirrt und schrie, um mit seiner Stimme den Kampflärm zu übertönen, „die Erste Direktive!“
    „Wir werden alle tot sein, wenn dieser Stützpunkt gestürmt wird. Wollen sie sterben?“
    „Nein!“ entgegnete Bird und winkte die anderen Sternenflottler herbei, die ebenfalls ihre Waffen in Anschlag brachten. Lewinski suchte sich das erstbeste Ziel aus und drückte den Abzug durch. Erst als er sein Ziel getroffen hatte wurde ihm bewusst, dass er auf eine talarianische Frau geschossen hatte, deren lebloser Körper zu Boden fiel. Was ging hier nur vor sich? Die ganze Situation war so paradox, er verstand sie nicht mehr. Derzeit ging es wohl auch nicht um das Verstehen, sondern viel eher um das Überleben...


    „Anhand ihrer Reaktion sehe ich, dass sie diese Waffe nicht vergessen haben,“ erkannte der Präsident zurecht und holte Lewinski so aus seiner Gedankenwelt zurück.
    „Ja, dies habe ich in der Tat nicht,“ stammelte der Captain und brauchte einen Moment, um sich wieder zu fassen. „Sollte diese Waffe auf der Erde eingesetzt werden…“
    „Genau dies sollen sie verhindern! Rufen sie ihre Crew zusammen, fliegen sie zur Erde und stoppen sie diese Gruppe,“ erklärte der Föderationspräsident mit Nachruck. „Sie haben freie Hand. Nutzen sie alle Behörden, alle Personen, die sie dafür benötigen. Lieutenant Bird wird weiterhin versuchen Informationen zusammenzutragen.“
    „Ich habe verstanden, Mr. President.“
    Fast schon dankend nickte der Staatsmann und beendete ohne weitere Worte die Verbindung. Es gab auch nichts weiteres mehr zu sagen. Ein letztes Mal verschnaufte John, denn ihm wurde klar, dass dieser Tag noch sehr, sehr lang werden würde. Dann öffnete er eine interne Schiffsverbindung und befahl:
    „Alle Führungsoffiziere in meinem Bereitschaftsraum zusammenkommen!“

    Das Casino des Raumschiffs Monitor war abgesperrt worden, so dass nur zwei ganz bestimmte Personen sich darin aufhalten durften. Die eine davon war der erste Offizier des Schiffes, Commander Matthew Price, und die andere die wohl bezauberndste Person der Welt: ihm gegenüber saß Dr. Elisabeth Frasier. Beide hatten an einem großzügig gedeckten Tisch Platz genommen, an dem sie ein herrliches Abendessen zu sich genommen hatten. In Absprache mit mehren Personen, die von diesen Dingen Ahnung hatten, war es Matt gelungen ein großes Buffet mit allerlei von Hand zubereiteten Sachen zusammenzustellen und in dem Casino aufzubauen. Im Hintergrund erklang leise romantische Musik und auf den Tischen hatte der Halbbetazoid umsichtigerweise Kerzen platziert, die Licht spendeten und so den abgedunkelten Raum aufhellten. Inzwischen war es schon weit nach Mitternacht und dennoch hoffte niemand von ihnen beiden, dass dieser Abend niemals enden würde. Denn sie befanden sich nicht ohne Grund hier; es gab etwas zu feiern.
    „Ich habe mich bei dir noch gar nicht bedankt,“ erläuterte Matt und stieß mit ihr ein Glas Sekt an.
    „Was meinst du damit? Eigentlich müsste ich dies sagen, immerhin hast du hier ein unglaubliches Essen aufgetischt und der Abend war wunderbar,“ entgegnete die Ärztin und lächelte dankbar.
    „Nein, dies meine ich. Sondern vielmehr, dass du es schon ein Jahr mit mir zusammen aushältst,“ erläuterte der erste Offizier und erwiderte das Lächeln. „Vor knapp einem Jahr haben wir unsere Beziehung begonnen und ich dachte mir, wir sollten diese kleine Jubiläum zusammen feiern.“
    Natürlich hatte Elisabeth den Grund für diesen wunderschönen Abend gewusst, dennoch hatte sie sich gewünscht ihn aus dem Mund ihres Geliebten zu hören und sie wurde nicht enttäuscht. Wie glücklich doch ihr Leben mit ihm war! All die Jahre ihrer versteckten Zuneigung, des Hin und Her hatten sie zweifeln lassen, ob sie überhaupt eine gemeinsame Zukunft hatten. Der Moment, der wohl alles geändert hatte, war ihre freiwillige Mission nach Talar gewesen. Dort, inmitten von Zerstörung und Tod, war ihr bewusst geworden, wie kostbar jeder einzelne Moment des Lebens war und dass man es genießen sollte. Am Ende gab es möglicherweise keinen Raum für Schuldgefühle und was-wäre-wenn-Szenarien. Wer weiß, vielleicht hätte sie sich ohne die Erlebnisse dort niemals für Matt entschieden. Vor ihren Augen waren Commander Sokol, der romulanische Lagerkommandant, und Ixa, ihre denobulanische Kollegin, erschossen worden. Sie beide hinterließen eine Familie, zu der sie niemals zurückkehren konnten und die nun ohne sie weiterleben mussten. Und dennoch hatte ihr dieses Ereignis klar gemacht, dass sich das Abenteuer Liebe sehr wohl lohnte, dass die eigene Familie ein sicherer Hafen darstellte, zu dem man immer zurückkehren konnte. Gleich nach ihrer Rückkehr auf das Schiff hatte sie Matt ihre Gefühle offenbart. Das fast zwei Jahre lange hin und her zwischen ihnen beiden hatte endlich ein Ende gefunden. Seitdem war Elisabeth glücklicher als jemals zuvor in ihrem Leben. Natürlich, nicht jeder Tag lief perfekt und ihr Alltag war auch etwas ungewöhnlicher, als der anderer Paare, doch jeden Moment aufs Neue war ihre Liebe ein Abenteuer. Nicht einmal die Tatsache, dass Matt eine uneheliche Tochter hatte, hatte der Beziehung schaden können. Sicher, ein Schock war es für die Ärztin gewesen, doch sie akzeptierte Yasmin und in ihrem tiefsten Inneren spürte sie, wie sich langsam eine Zuneigung zu dem kleinen Kind entwickelte. Immerhin war das kleine Mädchen ebenso sehr teil ihrer Familie wie Selina Kyle, die ehemalige Imzadi Matts.
    Dieses zarte Beziehungsband, welches auf den empathischen Fähigkeiten der Betazoiden beruhte, konnte niemals beendet werden. Für den Rest ihres gemeinsamen Lebens würde Price auch Gefühle für Selina haben, dies musste Elisabeth einfach akzeptieren. Es war Teil seines genetischen Erbes, eine Eigenschaft der Betazoiden. Inzwischen, auch wenn dies nicht immer so gewesen war, wusste sie, wem Matts Loyalität gehörte. Wenn sie ehrlich zu sich war, so wollte Dr. Frasier gar nicht, dass er seine ehemalige Verlobte vergaß. Sie war Teil seines Lebens, die Mutter seines Kindes und verdiente ebenso Beachtung wie Elisabeth selbst.
    So viele Steine hatten zwischen ihnen gelegen und dennoch waren sie zusammengekommen. Die Ärztin musste schmunzeln, wenn sie daran dachte, wie weit sie inzwischen gekommen waren.
    Diese ganzen Erinnerungen kulminierten in einem einzigen Wort, welches jedoch die gesamte Dankbarkeit und die Gefühle ausdrückten, die Dr. Frasier für ihren Matt empfand:
    „Danke.“
    Matt verstand ganz genau, was dieses eine Wort bedeutete. Ob dies mittels seiner empathischen Fähigkeiten so war oder weil er ebenso empfand wie die Frau, die vor ihm saß, war unbekannt. Wichtig war nur, dass er genau das selbe fühlte wie Elisabeth. Würde es nach dem Paar gehen, so würde diese Nacht niemals enden. Wo war Q, wenn man ihn brauchte? Ihm wäre es sicherlich möglich, die Zeit anzuhalten und ihnen beiden ermöglichen, für immer diesen Moment zu genießen.
    Doch das Universum wollte es nicht anders. Unbarmherzig meldete sich die Bordsprechanlage und die raue Stimme des Captains befahl:
    „Alle Führungsoffiziere in meinem Bereitschaftsraum zusammenkommen!“

    Scheinbar schlief in der heutigen Nacht niemand an Bord der Monitor. Am Ende dieses Tages würde sich noch so mancher wünschen, er hätte es getan, doch nun konnte keiner ahnen, was noch auf sie zukommen würde.
    Ardev und Arena Tellom lagen in dem großen Ehebett in ihrem Quartier und der Andorianer war nicht in der Lage einzuschlafen. Wortlos starrte er die Decke an, zermarterte sich den Kopf über irgendetwas. Zwar gab er keine Geräusche von sich, doch diese Taten lenkten auch seine liebreizende Frau vom schlafen ab und irgendwann drehte sich die Terellianerin zu ihm herum, musterte ihn aus ihren braunen Augen und fragte schließlich:
    „Was ist mit dir los, Schatz?“
    „Es ist nichts,“ entgegnete Ardev auf eine Art und Weise, die ihn enttarnte. Natürlich gab es ein Problem, über welches er jedoch nicht reden konnte.
    „Ich kenne dich lange genug, Ardev,“ schmunzelte Tellom und legte eine Hand auf den Arm ihres Mannes. „Man kann dir deutlich ansehen, dass dir etwas Sorgen macht. Sprich mit mir darüber. Was ist es?“
    Nun endlich blickte der Andorianer seine Frau an und musste innerlich darüber schmunzeln, wie leicht er doch zu durchschauen war. Nein, diese Aussage war so nicht ganz richtig. Für andere war er immer noch der selbstbewusste OPS-Offizier, der für nahezu jedes Problem eine Lösung besaß. Seine Frau Arena konnte jedoch wie aus einem offenen Buch aus ihm lesen und diese Vorstellung amüsierte ihn irgendwie. Gleichzeitig machte es nur noch mehr das Vertrauensverhältnis deutlich, welches zwischen ihnen beiden herrschte. Noch vor zwei Jahren schien es so, als würde die anti-andorianische Krise auf Terellia ihre Ehe scheitern lassen, doch ihre Liebe war größer gewesen als der jahrhunderte alte Hass. Welch größeren Beweis der Liebe konnte es geben? Genau dieses Grund wusste Ardev, dass er mit seiner Frau über alles reden konnte.
    „Ich mache mir Sorgen,“ gestand der blauhäutige Mann leise und seine Fühler bewegten sich hektisch hin und her.
    „Über Danny?“ fragte Arena und traf damit voll ins Schwarze.
    „Ja,“ flüsterte der Lieutenant. „Seit zwei Monaten ist er nun schon in dieser Gruppe und außer einigen kurzen Berichten haben wir nichts mehr von ihm gehört. Ich weiß gar nicht, wie es ihm geht oder ob er überhaupt noch am Leben ist. Diese Mission ist äußerst gefährlich und kann sogar tödlich ausgehen.“
    „Danny ist für so etwas ausgebildet!“
    „Danny ist mein Freund,“ entgegnete Ardev traurig, „und ich mache mir einfach Sorgen um ihn.“
    „Dies ist nur natürlich.“ Arena lächelte aufmunternd. „Nicht nur du empfindest so, Ardev. Wir alle hier an Bord machen uns Sorgen um ihn. Inzwischen sind wir doch alle hier seine Freunde geworden. Jeder einzelne auf der Monitor vermisst ihn und möchte ihn am liebsten wiederhaben. Doch das, was er macht, ist wichtig und muss getan werden. Du musst Vertrauen in seine Fähigkeiten haben. Dann wird schon alles werden!“
    Aufmunternd lächelte Arena Tellom und es schien so, als könnte sie mit dieser Geste die Sonne scheinen lassen. Eine Welle von Wärme durchströmte ihren Ehemann und instinktiv wusste er, dass alles gut gehen würde.
    Ihre traute Zweisamkeit wurde jedoch unterbrochen durch den Ruf des Komsystems:
    „Alle Führungsoffiziere in meinem Bereitschaftsraum zusammenkommen!“

    Während auf dem Schiff des Sternenflottengeheimdienstes geschäftiges Treiben ausbrach, versuchte an einem ganz anderen Teil der Welt Danny Bird mehr über das derzeitige Problem zu erfahren. Seit er seinen verschlüsselten Funkspruch abgegeben hatte, war er ziellos durch die Gewölbe des Verstecks gewandert und hatte sich Gedanken über sein weiteres Vorgehen gemacht. Was er hier tat, war mehr als nur gefährlich, es war ein gewaltiges Risiko. Die Entdeckung, die er jedoch heute gemacht hatte, war es alles wert gewesen. Nun arbeitete die Zeit gegen sie alle, wenn sie eine gewaltige Katastrophe verhindern wollten. Plötzlich stieß Danny mit einer anderen Person zusammen. Er war so in Gedanken vertieft, dass ihm die Präsenz eines anderen Menschen gar nicht aufgefallen war. Eine ganze schlechte Sache für jemanden, der undercover unterwegs war und sich der Aufdeckung entziehen musste. Fast schon ängstlich blickte der Lieutenant vom Boden auf, den er die ganze Zeit über angestarrt hatte und blickte zu seiner Erleichterung in das Gesicht einer jungen, schönen Frau.
    Die dunkelhäutige Frau mit den langen, glatten Haaren kicherte angesichts dieser unerwarteten Begegnung und klopfte ihm auf die Schultern.
    „Danny, du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen,“ lächelte die junge Frau. „Du müsstest dein Gesichtsausdruck sehen.“
    „Es tut mir leid, Janine, ich war in Gedanken versunken,“ entschuldigte sich der taktische Offizier der Monitor hastig und sammelte sich innerlich wieder. Niemand durfte ihm ansehen, welche Überlegungen ihm gerade durch den Kopf gingen. Doch dies gelang ihm leider nicht so gut, wie er es sich erhofft hatte. Dafür kannte ihn Janine viel zu gut. Mit ihren großen braunen Augen blickte sie den Mann ihr gegenüber an und fragte:
    „Ist etwas, Danny? Du wirkst irgendwie verstört, so als denkst du über etwas nach!“
    Unmittelbar im Anschluss an diese Frage witterte Bird eine Chance.
    „Es ist nichts,“ log er auf eine Art und Weise, die seine Aussage als Lüge enttarnen musste.
    „Du bist nicht ehrlich zu mir. Sag, was du auf dem Herzen hast!“
    Der Lieutenant zog den Moment künstlich in die Länge, so als müsse er überlegen, was er tun wollte. In Wahrheit jedoch war ihm sehr wohl bewusst, wie seine nächsten Schritte aussehen sollten. Einige Sekunden vergingen, dann gestand Bird:
    „Ich bin etwas sauer.“
    „Und wieso?“
    Die Frage der jungen Frau drückte echte Anteilnahme aus, sie interessierte sich wirklich für das Befinden ihres Gesprächspartners. Nun witterte Danny seine Chance. Mit nur wenigen Sätzen hatte er das Gespräch in eine Richtung gedreht, die er für sich nutzen konnte. Nun hieß es mit Bedacht vorzugehen.
    „Die Offenbarung deines Vaters heute morgen, dass unsere Gruppe im Besitz dieser Biowaffe ist, kam für mich überraschend.“
    Verstehend nickte Janine.
    „Nicht nur für dich, Danny, das kannst du mir glauben. Einige Mitglieder des Rates waren ebenfalls nicht eingeweiht und dementsprechend überrascht.“
    „Aber mir hätte er es sagen können,“ lamentierte der Sicherheitsoffizier und regte sich künstlich auf. „Natürlich bin ich erst seit zwei Monaten in der Bewegung, aber ich hatte angenommen, dass ich mir schon innerhalb dieser kurzen Zeit einen gewissen Ruf hier aufgebaut hätte. Bisher nahm ich an, dein Vater mag mich und vertraut mir. Doch nun weiß ich nicht mehr, was ich denken soll.“
    Die Worte schienen Janine deutlich zu schmerzen. Sie fühlte mit dem Mann, der vor ihr stand und verstand ganz klar sein Anliegen.
    „Mein Vater vertraut dir,“ beschwichtigte sie Danny. „Er weiß ganz genau, was er dir zu verdanken hat. Nicht nur einmal hast du ihm das Leben gerettet, sondern gar zweimal. Ohne deine schnelle Hilfe vor drei Wochen würde er jetzt in einem Föderationsgefängnis sitzen. Nur dir ist es zu verdanken, dass er noch in Freiheit lebt.“
    „Und wenn er tatsächlich so empfindet,“ fragte Danny Bird mit scheinbarer Niedergeschlagenheit, die in Wirklichkeit nichts anderes als eine Finte war, „wieso zeigt er mir das nicht? Wieso zieht er mich nicht ins Vertrauen bei der größten Sache, die unsere Gruppe jemals vorhat? Vielleicht könnte schon bald die Wendung kommen, wir unser Ziel erreichen und fast hätte ich davon nichts erfahren. Ich möchte meinen Anteil dazu leisten!“
    Für eine knappe Minute überlegte Janine, was sie tun sollte. Sie ließ sich die verschiedenen Optionen und Möglichkeiten, die ihr blieben, durch den Kopf gehen. Am Ende legte sie zärtlich ihre Hand auf den Arm Dannys und versicherte:
    „Ich rede mit meinem Vater. Einverstanden?“
    Statt einer Antwort nickte Danny nur und ging scheinbar frustriert. In Wirklichkeit gratulierte er sich selbst zu seinem genialen Schachzug.

    Es hatte seine Zeit gedauert, aber schlussendlich war die Crew der Monitor in die momentane Situation eingewiesen worden. Die Führungsoffiziere hatten sich wie so oft im Bereitschaftsraum des Captain eingefunden und dieser hatte ihnen mit ruhigen Worten die Sachlage geschildert. Ebenfalls mit dabei war Fähnrich Kensington. Die junge Frau vertrat seit zwei Monaten Danny Bird als Sicherheitschef und taktischer Offizier. Sie hatte sich in dieser Zeit einen Namen als selbstsichere und starke Frau gemacht. Aufgrund ihrer guten Leistungen stand sie kurz vor der Beförderung zum Lieutenant. Natürlich hatte es zu Beginn Startschwierigkeiten gegeben, doch inzwischen hatte sie sich in das Gesamtgefüge der Crew eingefunden.
    Am Ende seiner Ausführungen wurde Captain Lewinski von dem Großteil der Anwesenden mit großen Augen angeblickt.
    „Und was erwartet das Oberkommando nun von uns?“ stellte Arena Tellom die berechtigte Frage.
    „Zuerst erwartet nicht das Oberkommando, sondern der Präsident persönlich etwas von uns,“ korrigierte Captain Lewinski die Terellianerin und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Wir werden uns mit Höchstgeschwindigkeit ins Sol-System begeben und dort mit den Ermittlungen beginnen. Innerhalb der nächsten Stunde sollten wir dort ankommen.“
    Verdutzt schüttelte Matt Price den Kopf.
    „Wir haben absolut keine Fährte,“ raunte der Halbbetazoid, „keine Spur und keine Ahnung, wo und wann die Waffe eingesetzt werden soll. Wenn wir jetzt zur Erde fliegen, dann ist diese Sache weitaus mehr als nur die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Es ist blanker Unsinn!“
    „Dieser Unsinn ist möglicherweise unsere einzige Möglichkeit über 8 Milliarden Menschen das Leben zu retten,“ unterbrach Lewinski seinen ersten Offizier auf eine Art und Weise, die absolut keinen Widerspruch duldete. „Während wir hier miteinander reden, riskiert Danny sein Leben, um innerhalb der Föderalen Befreiungsarmee genaures zu erfahren. Sobald er neue Informationen hat, wird er sie direkt an uns weiterleiten. Bis dahin werden wir unseren Teil zur Aufdeckung leisten. Da der Angriff auf die Erde stattfinden soll, werden der oder die Täter zwangsläufig dahin kommen und uns so die Möglichkeit eines Abfangens bieten.“
    „Fragt sich nur, ob es dann nicht schon zu spät sein wird,“ murmelte Ardev, immer noch laut genug, so dass es die anderen mitbekamen.
    Niemand von ihnen hatte die grässlichen Auswirkungen vergessen, die diese Biowaffe verursachte. Die Vorstellung eines Einsatzes auf der Wiege der Menschheit war zu unwirklich, als dass man wirklich daran denken konnte, geschweige denn mochte.
    John nickte, nachdem er das Fehlen von weiteren Fragen festgestellt hatte und begann nun die Anweisungen für das weitere Vorgehen auszuteilen:
    „Matt, setz einen Kurs zur Erde, Maximumwarp. Fähnrich Kensington, bereiten sie die Monitor auf jedwede Eventualität vor. Ebenso soll sich ständig ein Eingreiftrupp bereithalten, falls wir kurzfristig irgendwo zuschlagen müssen. Koordinieren sie ihre Arbeit mit Lieutenant Ardev. Lieutenant Tellom wird sich noch einmal näher mit den Spezifikationen der Waffe befassen, mit der wir es zu tun haben…“
    „… und ich sorge für den reibungslosen Betrieb aller Systeme,“ ergänzte Lieutenant Sanchez den Satz des Captains und grinste den Kommandanten feixend an. Dieser konnte nicht anders, als die Geste zu erwidern. Die Lockerheit Miguels kam in dieser Situation wie gerufen.
    „Sie alle kennen ihre Aufgaben und wissen, was auf dem Spiel steht. Ich erwarte nichts anderes als das beste von ihnen allen und ich weiß, dass sie dies auch leisten werden.“
    Mehr musste Captain Lewinski nicht sagen. Einer nach dem anderen gingen die Offiziere zu ihren Stationen, begannen ihren Aufgaben nachzukommen. Die Jagd war eröffnet worden. Es stellte sich nur noch die Frage, auf wen?

    Es war schwierig für Edward Jellico gewesen, sich an einen ruhigen Ort zu schleichen. Eine nur zu verständliche Sache, wenn man bedachte, was gerade los war. Überall im Hauptquartier des Präsidenten liefen Mitarbeiter, Berater und Offiziere aufgeregt hin und her, versuchten mehr über die drohende Katastrophe herauszufinden. Auch er selbst war überaus beschäftigt, sein neuer Posten als Berater des Präsidenten war keine leichte Angelegenheit für den Justizminister. Dennoch musste er diesen Anruf tätigen. Natürlich kannte er insgeheim die Antwort auf seine Frage, dennoch musste er sie aus dem Mund eines anderen hören. Endlich hatte er einen sicheren Raum für sich gefunden, der die Möglichkeit interstellarer Kommunikation bot. Mittels geübter Eingaben stellte er eine verschlüsselte und abhörsichere Verbindung zu der Person her, an die er sich wenden wollte. Es dauerte einige Minuten, bis sich jemand meldete, dann erschien ein verschlafener Mann auf dem Kommunikationsbildschirm. Deutlich war ihm anzusehen, dass er geschlafen hatte und von dem Anruf unsanft geweckt worden war.
    „Mr. Jellico,“ begrüßte ihn der Mann gähnend, „ich meine natürlich Herr Minister! Was für eine unerwartete Freude, sie zu sprechen.“
    „Sie müssen nicht heucheln, Derek,“ unterbrach ihn Jellico mit einem Hauch von Ironie, „ich weiß genau, dass ich sie eben geweckt habe und glauben sie mir, dies tut mir leid. Dennoch ist es eine wichtige Angelegenheit.“
    „Deswegen mag ich sie so als Chef, Edward,“ entgegnete der Chefsekretär von Sektion 31 und grinste. „Sie sind immer so um ihre Angestellten besorgt.“
    Seit sich Josephine Bujold in den Tod gestürzt hatte, war Derek sein persönlicher Sekretär in Sektion 31-Belangen geworden. Der Mann war inzwischen eine feste Institution für Jellico geworden, sich immer im Hintergrund haltend und dennoch stets abrufbereit. Nun, wo Edward ein so hohes Amt in der Föderation bekleidete, war es noch wichtiger seine Führerschaft von Sektion 31 zu verheimlichen und Derek war dabei eine große Hilfe.
    „Ich werde sie nicht lange stören,“ erklärte der ehemalige Admiral, „ich brauche von ihnen jedoch eine Auskunft und zwar, ob ein James Talley sich jemals in unserer Organisation befunden hat.“
    „Nein, bedaure. Ich kenne niemanden dieses Namens,“ entgegnete der Sekretär sofort.“
    „Wollen sie nicht erst einmal ihren Computer konsultieren?“
    Verstehend lächelte Derek.
    „Das brauche ich nicht, Sir. Ich weiß es einfach. Haben sie mein fotografisches Gedächtnis vergessen?“
    „Ja, tut mir leid. In meinem Alter passiert dies nun mal,“ entgegnete Edward und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Und was ist mit der Biowaffe, über die ich mal gesprochen habe? Erinnern sie sich an diese?“
    „Sie meinen die, die alle in Zombies verwandelt?“
    Die Formulierung des Mannes war recht einfach gewesen, dennoch traf er damit den Nagel auf den Kopf.
    „Ja, genau die. Hat irgendjemand in letzter Zeit eine aus unserem persönlichen Bestand gestohlen?“
    „Nein, dem ist nicht so. Zumindest ist mir nichts dergleichen bekannt. Aber ich kann dies für sie prüfen, wenn sie möchten.“
    „Bitte tun sie dies. Es hat höchste Priorität!“
    Mehr musste Edward Jellico nicht sagen. Er beendete die Verbindung und ließ sich noch einmal durch den Kopf gehen, was er da eben gehört hatte. Also hatte niemand innerhalb von Sektion 31 etwas mit dieser Sache zu tun. Weder hatte sich jemand gegen ihn gewendet noch schien jemand aus der Organisation diese Waffe an James Talley geliefert zu haben. Wie hatte man dem Netz der Überwachung sowohl von Sternenflotte als auch Sektion 31 entgehen können? Möglicherweise, so vermutete Edward Jellico, verlor er bei seinen ganzen Aufgaben langsam den Überblick. Dennoch war er mit dem Ergebnis des Telefonats nicht unzufrieden, bedeutete es doch, dass niemand aus Sektion 31 für diesen Wahnsinn verantwortlich war…

    Fernab von allen anderen, an einem besonders düsteren und kalten Ort, befand sich ein ehemaliges Crewmitglied der Monitor. Der Mann saß auf dem Boden einer spärlich ausgestatteten Zelle, starrte die Wand an und versuchte verzweifelt zu schlafen.
    Doch Jozarnay Woil gelang dies nicht. Immer wieder musste der Antosianer an die Ereignisse denken, die schon drei Monate zurücklagen. Waren sie schon so lange her oder erst? Einige Zeit grübelte der ehemalige Chefingenieur über die richtige Bezeichnung, dann gab er die Suche nach dem geeigneten Wort auf. Wie auch immer man es bezeichnen wollte, am Ende blieb nur die Tragödie. Nur mit Mühe konnte Woil die Tränen zurückhalten, die immer dann kamen, wenn er an sie zurückdachte. Die einzige Frau, die er seit dem Tode Larlas geliebt hatte. Die Zeit mit Stella war eine der schönsten seines Lebens gewesen. Zum ersten Mal seit unzähligen Jahren hatte er sich wieder lebendig gefühlt und voller Tatendrang. Die Gefühle zu dieser menschlichen Frau hatten in ihm einen Lebensgeist geweckt, den er schon gar nicht mehr gekannt hatte. Gemeinsam mit ihr hatte er den Rest seines Lebens verbringen wollte.
    Doch es war alles ganz anders gekommen. Statt dem Leben hatte Stella Tanner der Tod erwartet. Noch immer sah Jozarnay ihre letzten Momente deutlich vor sich, so als wäre es gestern gewesen:
    Abermals befand sie sich völlig allein im Labor. Alle anderen Mitarbeiter hatte Stella Tanner hinausgeschickt, um ganz allein mit ihrem Experiment zu sein. Mit ihrem Nathan. Mit fast schon ehrfürchtigen Schritten trat sie auf die gewaltige, glasige Kammer zu, in der sie ganz deutlich den Körper des ehemaligen Kopfes von Sektion 31 erkennen konnte. Inzwischen hatte der Klon sein Endstadium erreicht, er war vollkommen ausgewachsen und bereit, aus seinem Tiefschlaf zu erwachen. Zögerlich trat die menschliche Frau vor die Scheibe und betrachtete das Gesicht von Nathan Sloan. Es wirkte makellos, noch nicht von den Verunreinigungen und Anstrengungen des Lebens gezeichnet. Auf eine seltsame Art und Weise wirkte dieser Klon attraktiver als das Original. An sich kein Wunder, denn dieses Lebewesen hatte noch keine Sekunde gearbeitet oder sich abrackern müssen. Doch dieser Moment würde schon bald da sein.
    Zärtlich hob Stella eine Hand und berührte die Glaskammer, an der Stelle, wo sein Gesicht war. Noch fühlte sich das Glas kalt an, doch schon in wenigen Minuten würde dieser gesamte Körper zum Leben erwecken. Was für ein großer Tag dies doch war! Stella musste sich alle Mühe geben, um bei diesen Zukunftsaussichten nicht zu zittern. Zu groß schien die Verheißung des Sieges auf ihr zu lasten. Noch vor knapp zwei Jahren, als Edward Jellico sie in Emden auf der Erde hatte festnehmen können, hatte es nach der endgültigen Niederlage der alten Sektion 31 ausgesehen. Doch mit ihrer Flucht und spätestens nach dem Mord an seiner Familie hatte Tanner einen erbarmungslosen Krieg vom Zaun gerissen, der nun bald eine radikale Wendung nehmen würde. Mit Nathan Sloan an der Spitze würde die alte Ordnung mit Sicherheit wieder hergestellt werden.
    Im Eingang zum Labor stand Jozarnay Woil und betrachtete die ganze Szene. Er traute sich nicht gänzlich einzutreten, sondern hielt sich im Hintergrund und gab seiner Liebsten diesen Moment der Intimität. Er fühlte keine Eifersucht oder dergleichen, sondern einfach nur Stolz. Stolz darauf, bei diesem Moment, der die Galaxie verändern würde, dabei zu sein. Ihr aller Schicksal würde sich bald ändern.
    Und dann geschah es. Der Moment war so unfassbar, dass Stella zurückschreckte und überrascht auf die Klonkammer blickte: der Klon öffnete seine Augen und blickte sie an. Nathan Sloan erwachte zu neuerlichem Leben. Ganz schwach, aber erkennbar zeichnete sich die Erinnerung in seinem Blick ab. Ein Beweis dafür, dass auch die Erinnerungstransfers funktionierten. Der gesamte Quadrant würde sich verändern und im Angesichte dieser Erwartung zitterte Stella. Langsam öffnete der Klon seinen Mund, schien etwas sagen zu wollen, doch aufgrund der Lauge, in der sein gesamter Körper eingebettet war, konnte er nur etwas unverständliches brabbeln. Doch dieses Geräusch war Erfolg genug. Stella lächelte.
    Ihre letzte Geste, bevor ihr Leben von mehreren Quantentorpedos ausgelöscht wurde, die die Dominionkloneinrichtung trafen und innerhalb von Sekunden zerstörten. Ihre Existenz, ihre Hoffnungen und Träume, zerstoben in einem einzigen Moment. Sie selbst bemerkte das Ende ihrer Existenz gar nicht, im Gegensatz zu Jozarnay Woil, der noch die Gelegenheit hatte zu beobachten, wie die Frau, die er liebte, verbrannte. Alle an Bord starben augenblicklich, inklusive des gerade erst erwachten Klons. Die Rückkehr Nathan Sloans war kurz gewesen, sein Leben kam einem einzigen Wimpernschlag gleich.
    Abgefeuert waren die Waffen von einem klingonischem Bird of Prey geworden, der sich nach dem Angriff augenblicklich wieder tarnte und Kurs in Richtung Heimat setzte. Auf der Brücke des Schiffes befanden sich keine Klingonen, sondern Agenten der Sektion 31 und inmitten von ihnen der Kommandant: Edward Jellico.
    Dieser nickte zufrieden. Endlich hatte er Rache nehmen können für den Mord an seiner Frau und seinem Sohn. Zwar war es ihm nicht möglich gewesen Stella mit eigenen Händen einen langsamen, qualvollen Tod zu bereiten, wie er es ursprünglich geplant hatte, doch nun hatte er auch so sein Ziel erreicht. Man musste Prioritäten im Leben setzen.
    Schon im nächsten Moment wurde der Gefangene von zwei Wachen auf die Brücke geschleift und Jellico vor die Füße geworfen. Sofort verlagerte der ehemalige Admiral seine Konzentration von der Erlangung des Sieges auf den nächsten Punkt. Mit grimmiger Befriedigung betrachtete er den Antosianer.
    „Mr. Woil,“ begrüßte er ihn süffisant, „schön, dass wir den Beamvorgang rechtzeitig einleiten konnten.“
    In diesem Moment wurde Jozarnay die bittere Wahrheit bewusst. Seine Frau, Stella Tanner, war tot. Edward Jellio hatte sie also endgültig getötet. An ihrem Ende konnte kein Zweifel bestehen, direkt vor seinen Augen war sie in einem Feuerball verendet. Die Liebe, die er so sehr vermisst und schließlich gefunden hatte, war wieder fort. Kraftlos versuchte er Jellico anzugreifen, doch er schaffte es nicht. Nicht nur die Wachen behinderten ihn, sondern auch seine Kraftlosigkeit, die vom Verlust herrührte.
    „Wie… haben sie uns… gefunden?“ fragte der ehemalige Chefingenieur atemlos.
    Auf diese Erklärung freute sich der Verschwörer am meisten, denn sie würde Woil nur noch mehr die Tragweite seines Versagens bewusst machen.
    „Sie hätten mich damals töten soll, als sie die Gelegenheit dazu hatten. Auf der Erde gab es für sie den perfekten Moment und haben es dennoch nicht hinter sich bringen können. Dachten sie etwa, ich würde sie laufen lassen?“ Die Frage Jellicos schien eher rhetorischer Natur zu sein. „Ich habe an ihnen bzw. ihrem Raumschiff einen Sender platziert, ohne dass sie es gemerkt haben. So haben sie mich direkt zu Stella und ihrem Versteck geführt. Einige Monate lang ließ ich sie in Sicherheit wiegen und wartete den perfekten Moment ab. Und welcher Augenblick war besser als kurz vor ihrem Triumph?“
    Zynisch grinste Edward und bedeutete den Wachen mit einer einfachen Handbewegung den Gefangenen wegzubringen. Er hatte ein gefährliches Spiel heute gespielt und in allen Punkten gewonnen. Nun war der Weg endgültig frei für ihn. Nun hieß es schnell zur Erde zurückzukehren, denn Edward hatte noch einen wichtigen Termin vor sich. Immerhin sollte man den Präsidenten der Föderation nicht warten lassen; ganz besonders nicht, wenn dieser einen zum neuen Justizminister ernennen wollte.
    Und was Woil anging: für ihn hatte er noch ganz besondere Pläne!

    Seit diesem Tag saß der Antosianer schon hier und wartete. Wo er sich überhaupt befand und was man von ihm wollte, dies wusste er nicht. Edward Jellico hatte er seit diesem Tage nicht mehr gesehen und die einzige Kontaktperson, die er täglich sah, war die Wache, welche ihm Essen brachte. Einmal in der Woche gab es auch zwei kleine Phiolen mit neuem Ketracel, welche für die gesamte sieben Tage ausreichen mussten. Der Entzug war furchtbar und bereitete Jozarnay körperliche Schmerzen. Es war noch schlimmer als der ständige Hunger, denn die Mahlzeiten waren nicht gerade üppig. Und für den Rest des Tages saß der Chief in seiner Zelle, starrte die Wand an und dachte über sein Leben nach. Schon viel zu lange war er hier drinnen. Die ständige Isolation ließ in ihm die Angst empor klimmen, dass er langsam wahnsinnig wurde. Immer öfter geschah es, dass er vermeintliche Stimmen hörte. Zu Beginn dachte er noch, sie kämen von außerhalb, doch irgendwann wurde ihm klar, dass sie sich im Inneren der Zelle befanden. Noch konnte er die Stimmen keinen vertrauten Personen zuordnen, doch langsam wurden sie klarer und deutlicher.
    Geschafft fasste sich Woil an den Kopf. Sein Haar war inzwischen wieder deutlich gewachsen, ein Bart sprießte aus seinem Gesicht und er war dreckig. Hier drinnen gab es keinerlei Waschmöglichkeit. Wieso hatte er bloß damals den Kontakt zu der Crew der Monitor abgebrochen? Ob seine ehemaligen Freunde wussten, was mit ihm geschehen war oder hatten sie ihn schon längst vergessen? Falls ja, so wäre die Aussicht auf Rettung eine Utopie. Und Jozarnay hatte keine Lust für den Rest seines Lebens in diesem dunklen Verlies zu bleiben und darauf zu warten, was Edward Jellico mit ihm vorhatte.
    Jellico.
    Allein diesen Namen zu denken stellte für ihn eine Qual dar. Der alte Mann war schon früher sein Widersacher gewesen, ein großes Übel. Nun sah er in dem ehemaligen Admiral nichts anderes mehr als einen Feind. Diese Bestie hatte Stella getötet, ihm das Liebste weggenommen, was er hatte! Jozarnay ballte seine Faust, stellte sich vor wie er mit seiner Hand den Hals Jellicos quetschte und ihm jegliches Leben aus dem Leibe drückte. Doch diese Gelegenheit bestand für ihn derzeit nicht. Möglicherweise würde es niemals dazu kommen. Jedoch musste jede Person ein Ziel vor Augen haben, für welches es sich zu leben lohnte und daher dürstete er nach demselben, was schon Edward Jellico nach der Ermordung seiner eigenen Familie angetrieben hatte: Rache.
    Plötzlich raschelte es in einer Ecke der Zelle und Jozarnay wirbelte seinen Kopf herum. Da war es wieder, eines der seltsamen Geräusche. Etwas trat auf ihn zu! Im Dunkel der abgeschalteten Geräusche konnte der Antosianer nicht erkennen, was es war, er wusste nur, dass es existierte. Und zu seiner Überraschung hörte er wieder eine Stimme, klarer und deutlicher als jemals zuvor…

    Es war nur Zufall, dass er ihm über den Weg lief. Die Arme ausgebreitet, ein Lächeln auf seinen Lippen, begrüßte der gutgelaunte James Talley das neuste Mitglied der Gruppe. Eigentlich hatte Danny noch einige Zeit lang allein sein wollen, ziellos durch den Gebäudekomplex der Gruppe streifen wollen. Doch an einer Wegbiegung hatte ihm der dunkelhäutige, charismatische Anführer der Befreiungsarmee quasi aufgelauert. Wie eigentlich jeden Tag trug James einen elegant geschnittenen Anzug aus feinstem Stoff, der in ausgezeichnetem Zustand war. Der schwarze Mann legte großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres, elegant, aber nicht zu protzig. Sein krauses Haar war kurz geschnitten, jedoch nicht mit der Rasiermaschine, wie es bei Menschen seiner Hautfarbe seit Jahrhunderten Mode war, sondern ganz altmodisch mit einer Schere. Deutlich konnte Danny den Ring am Finger Talleys erkennen. Es war sein Ehering, den er auch nach dem Tode seiner Frau vor vielen Jahren nicht abgenommen hatte. Auch wenn man sich dies nur ungern eingestehen wollte, dieser Mann hatte eine sentimentale Natur.
    „Danny!“ begrüßte ihn James Talley überschwänglich. „Ich war auf der Suche nach dir. Wir müssen dringend miteinander reden.“
    „Eigentlich habe ich noch einiges zu tun,“ versuchte sich der Lieutenant aus der Sache herauszuwinden, doch schon im nächsten Moment hatte der Anführer einen Arm um die Schultern des taktischen Offiziers gelegt.
    „Es ist eine Sache, die mir sehr wichtig ist. Bitte folge mir in mein Arbeitszimmer,“ bestand James und geleitete seinen vermeintlichen Partner in dessen prächtig ausgestattetes Büro. Es war im Stil alter Landhäuser aus dem 19. Jahrhundert gestaltet, mit zahlreichen, altmodischen Büchern in den Regalen und einem großen Schreibtisch, an den sich James setzte und ihm gegenüber einen Platz anbot. Aus irgendeinem Grund hatte Danny keinerlei Zweifel daran, dass Talley einen Großteil dieser Werke gelesen hatte.
    „Was gibt es denn so dringendes, worüber wir reden müssten?“ fragte Danny, nachdem er in dem bequemen Sessel vor dem Schreibtisch Platz genommen hatte und schlug die Beine übereinander. Inzwischen war jegliche Nervosität verschwunden, die er noch zu Beginn dieses Einsatzes gehabt hatte und momentan war er in der Lage ganz zwanglos mit den Leuten zu sprechen, die er eigentlich ausspionieren sollte. Seine Tarnung war perfekt und derzeit sah es nicht so aus, als hätte man ihn enttarnt.
    Besonnen faltete James Talley seine Hände, legte sie vor sich auf dem Tisch ab und räusperte sich. Fast schon schien er peinlich berührt angesichts dessen, was er zu sagen hatte:
    „Danny, ich verdanke dir sehr viel. Mehr als einmal hast du mich aus einer kniffligen Situation gerettet. Wärst du nicht gewesen, so befände ich mich jetzt schon in einem Gefängnis der Föderation. Du hast mich aus der Sache rausgeholt und dafür bin ich dir ewig dankbar.“
    Der Lieutenant nahm dieses Lob äußerlich scheinbar ungerührt auf. Ja, fast hätte man den Anführer der Gruppe festgenommen, doch dann hatte das Geheimdienstoberkommando im letzten Moment beschlossen, dass die Infiltrierung der Föderalen Befreiungsarmee noch etwas andauern sollte und so hatte man Danny den Auftrag gegeben, den Anführer zu retten. Es war eine seltsame Situation gewesen auf Mitglieder der Sternenflotte zu schießen. Zum Glück war bei dieser ganzen Sache niemand zu schaden gekommen. Im nachhinein hatte sich diese ganze Sache für seine Mission als nützlich herausgestellt, vertraute man ihm doch nun noch mehr als zuvor.
    „Und ich kann deinen Ärger verstehen!“
    „Ärger?“ Danny beschloss unwissend zu tun. „Tut mir leid, aber ich weiß nicht, wovon du sprichst.
    Wieder lächelte Talley auf diese entwaffnende Art und Weise, die ihn so sympathisch machte. Abwehrend hob er eine Hand und erklärte:
    „Du brauchst dich nicht zu verstellen. Janine hat mir schon davon berichtet und ehrlich gesagt kann ich dir nicht deine Gefühle verdenken.“
    Scheinbar genervt lehnte sich Danny in dem Sessel zurück, so als verspürte er ein klein wenig Groll gegenüber der Tochter des Anführers darüber, dass sie ihn verraten hatte. In Wirklichkeit lief jedoch alles so, wie er es sich vorgestellt hatte.
    „Ich wusste, sie kann kein Geheimnis für sich behalten,“ raunte Danny, ohne dabei wirklich böse zu klingen.“
    „Ja, sie ist ein gutes Mädchen, deswegen schätze ich sie so. Nicht nur als Tochter, sondern auch als Frau mit offenen Ohren und Augen. Aber wir weichen vom Thema ab. Immerhin soll es ja nicht um Janine gehen, sondern um dich und ich möchte mich in aller Form bei dir entschuldigen!“
    „Du möchtest was?“
    Überrascht wölbte Bird die Augenbrauen. Mit einer solchen Aussage hatte er einfach nicht gerechnet.
    „Dir die Sache, die ich heute morgen verkündet habe, nicht früher mitzuteilen, war nicht richtig von mir. Natürlich bist du erst seit zwei Monaten Mitglied unserer Gruppe, aber in dieser kurzen Zeit hast du mehr bewirkt als viele andere. Ich habe dich in mein Herz geschlossen, Danny, dies gebe ich ganz offen zu und es war einfach nicht fair von mir, dich außen vor zu lassen. Bitte verzeih!“
    Innerlich jubilierte der Sicherheitschef. Die ganze Sache bewegte sich genau in die Richtung, die er sich erhofft hatte.
    „Nun ja…,“ begann Danny und schien nach den richtigen Worten zu suchen, die er schon längst gefunden hatte, „ich akzeptiere deine Entschuldigung und finde es äußerst ehrbar, wie du denkst! Ich bin einfach nur enttäuscht gewesen… ich hatte schon das Gefühl, dass du mir nicht vertraust.“
    „Nein, dies ist nicht wahr, ich vertraue dir und wir werden diesen Fehler nicht wiederholen. Du sollst nun voll in die Sache eingebunden werden, die heute steigt.“
    Danny lächelte angesichts dieser Worte, dann erstarb es jedoch auf der Stelle, als ihm eine grausige Sache bewusst wurde.
    „Moment mal,“ stammelte der Lieutenant. „Sagtest du eben heute?“
    „Ja, dies meine ich,“ bestätigte James Talley und lächelte ebenfalls, „unser Schlag gegen die Organe der Föderation wird noch am heutigen Tage geschehen!“

    Fortsetzung folgt…

    ES BEGINNT....

    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by NADIR ATTAR
    executive producers NADIR ATTAR & CHRISTIAN GAUS
    co-executice producer SEBASTIAN OSTSIEKER
    producer SEBASTIAN HUNDT
    lektor OLIVER DÖRING
    staff writers THOMAS RAKEBRAND & JÖRG GRAMPP and OLIVER-DANIEL KRONBERGER
    written by NADIR ATTAR
    TM & Copyright © 2005 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
    "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES
    This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!





    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
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