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...für guten Ekel in intelligenten Nächten
  • Monitor - Special: Invasion 5 - "Die Seele des Teufels"

    die Furien kehren zurück...
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    • Werewolf
    Bisher musste sich die Crew der Monitor nicht, so wie die Kollegen der anderen vier Serien, mit den furchteinflößenden Furien herumschlagen. Doch in diesem von Jörg Grampp verfassten Special ändert sich dies ganz schnell...



    Prolog

    Eine Woche nach den Ereignissen aus „ Das Chaos aller Zeiten“

    Logbuch des Captains:
    Die Monitor dockt immer noch an Deep Space Nine an, um sich von den Strapazen der letzten Mission zu erholen. Das habe ich zum Anlass genommen, der Crew ihren schon lang verdienten Urlaub zu gewähren. Dennoch waren die letzten Tage nicht ruhig. Starfleetcommand ist besorgt darüber, dass nun wieder einmal ein Dämon geweckt wurde, der den Fortbestand der Föderation gefährden könnte.
    Die Sensorenaufzeichnungen der Monitor und der Independence weisen daraufhin, das die Golad zu den Furien gehört haben mussten - jener Vereinigung von dämonischen Wesen, denen Captain James T. Kirk zum ersten Mal begegnet war, und deren Planet Kathryn Janeway durch ein Wurmloch in einen unbekannten Sektor verschwinden sah. Die Möglichkeit, dass sich die Furien sich wieder irgendwo neu formiert haben könnten, ist erschreckend. Denn die Angstprojektoren der Furien gehören zu den effektivsten Waffen, von denen man jäh gehört hatte.



    (*Nachzulesen in der Buchreihe Invasion. Die TOS, TNG,DS9 und VOY umfasst. Anmerkung des Autors*)


    7 Monate später…

    Logbuch des Captains:
    Vor wenigen Minuten haben wir den Notruf des Föderationsforschungschiffes Archer aufgefangen. Die Archer untersucht im Deneb-Sektor Ruinen einer unbekannten Hochkultur, die ungefähr zur gleichen Zeit wie die Iconianern verschwand. Eile ist geboten, da in diesem Sektor orionische Piraten ihr Unwesen treiben und meist keine Überlebende zurücklassen.

    Allmählich begann der Warpantrieb der Monitor zu kreischen und der Rumpf leicht zu knacken. John Lewinski krallte sich an seinem Kommandosessel fest, während Matt Price die Monitor bei Warp 9,9998 auf Kurs hielt.


    „Wann erreichen wir die Archer?“, fragte John zum wiederholten Male.
    „In 40 Sekunden bei gegenwärtiger Geschwindigkeit, Captain“, antwortete Ardev knapp. Lewinski begann mit den Kiefern zu mahlen. Er hoffte, dass sie nicht zu spät kamen. Mit einem Ruck ging die Monitor unter Warp.
    „Captain, ich orte einen leichten Scout der Orionier. Sie gehen auf Warp“, meldete Danny Bird.
    „Lassen sie sie abziehen. Matt, geh mit einem Außenteam rüber und schau nach, was sie uns übrig gelassen haben.“
    „Aye, Skipper. Ardev, Arena, Danny, Doktor Fraiser und Mr. Sanchez in den Transporterraum“, sagte Price, während er das Steuer Lieutenant Alcazar überließ. John blickte auf das halb zerstörte Forschungsschiff der Nova Klasse. Gewaltige Hüllenbrüche verliefen am ganzen Rumpf.
    „Denise, achten sie auf weiteren Besuch“, sagte John, nachdem Denise Smith an der Ops Platz genommen hatte.
    „Aye, Captain“, antwortete die Afrikanerin ihm.


    Wenige Minuten später materialisierte das Außenteam auf der Archer. Der Transporterchief hatte sie in einen Korridor auf Deck 3 des Schiffes gebeamt. Die Beleuchtung war auf das Minimalste gedämpft. Die Archer-Crew hatte nicht einmal Zeit gehabt, Roten Alarm zu geben. Die Hülle des Schiffes ächzte laut.
    „Hier hat jemand ganze Arbeit geleistet, Matt. Die Einschusslöcher stammen von einem Sternenflotten-Handphaser vom Typ 2“, sagte Bird. Matt und Ardev leuchteten mit Handlampen den Korridor aus. Arena und Fraiser sondierten mit den Tricordern das Schiff ab.
    „Ich orte schwache Lebenszeichen. Etwa 4 Sektionen von uns entfernt. Und seien sie vorsichtig. Die Hülle wird in weniger als einer Stunde ihre strukturelle Integrität verlieren“, antwortete Arena. Matt gab dem Team ein Zeichen, ihm zu folgen. Leichen lagen überall im Korridor verstreut herum. Teilweise Starfleetangehörige, aber auch zivile Crewmitglieder. Jeder von ihnen wies viele Phasertreffer auf. Auch die Wände wiesen Schmauchspuren von Feuergefechten auf.
    „Was zumGeier, haben die hier gesucht?“ fragte sich Matt leise.
    „Gute Frage. Die Orionier waren bisher klug genug gewesen, die Sternenflotte nicht direkt anzugreifen.“
    „Bisher, Ardev. Doch aus irgendeinem Grund gehen sie nun in die Offensive und das ist schon beunruhigend genug.“ Die Tricorder piepsten immer energischer, bis das Team vor einer Wand stehen blieb. Arena, Ardev und Fraiser scannten die Wand. Dann wurde Arena stutzig. Sie justierte ihr Gerät neu.
    „Eine magnetische Verriegelung. Ich rekonfiguriere den Tricorder, um die Versiegelung aufzuheben“, sagte die Terelianerin trocken. Nach wenigen Eingaben in das kleine Gerät öffnete sich knarrend die Wand. Etwas Rauch quoll hervor. Die Luft roch stark nach verbannten Ozon und Fleisch. Matt und Danny betraten als erste den Raum. In einer Ecke sahen sie einen Orionier an der Wand lehnen in dessen Troso ein riesiges Loch klaffte. Dennoch war nur wenig Blut zu sehen, da der Phasertreffer das meiste Blut gleich verdampft und die entstandenen Wunden kauterisiert hatte. Danny ließ derweil seinen Blick weiter durch den Raum schweifen und entdeckte drei weitere Leichen von Piraten. Auch sie waren auf das brutalste von Phaserstrahlen getötet worden.
    „Da hat wohl jemand die Nerven verloren. Solche Wunden verursacht nur ein Phaser, den man auf Stufe 12 einstellt“, brummte Bird.
    „Dort drüben“, sagte Fraiser.

    „Captain“
    „Ja Denise?“ Lewinski erhob sich aus dem Sessel und begab sich zur Ops.
    „Die Sensoren haben kurz ein Schiff der Akira-Klasse geortet und verloren.“
    „Konnten sie es identifizieren?“
    „Nein, Sir. Das Schiff hatte keine Kennung. Außerdem sollten wir eigentlich das einzigste Schiff im Deneb-Sektor sein, Sir.“ John runzelte kurz die Stirn.
    „Ich weiß, was sie meinen, Denise. Halten Sie Augen und Ohren offen.“
    „Aye, Captain“, bestätigte Denise.


    Kapitel 1

    Das Wrack der Archer

    Professor Desoto musste blinzeln, als ihn der Handstrahler von Matt Price ins Gesicht schien. Langsam versuchte er mit seiner linken Hand den Lichtschein abzudecken.
    „Ich bin Commander Matthew Price, erster Offizier des Raumschiffs Monitor“, stelle sich Matt vor. Währendessen knieten Elizabeth Fraiser und Arena neben dem alten Mann und begannen seine Wunden zu versorgen. Danny fiel der Phaser in den Hand von Desoto auf. Er hielt ihn immer noch krampfhaft fest.
    „Desoto. Professor Emanuel Desoto.“
    „Professor, warum wurden sie von den Orionier angegriffen?“ fragte Matt behutsam. Ein Röcheln drang aus Desotos Kehle, als er versuchte, seine Kräfte für eine weitere Antwort zu mobilisieren.
    „Sie kamen so plötzlich. Der Captain des Schiffes konnte nicht einmal rechtzeitig die Schilde aktivieren, als eine volle Breitseite Photonentorpedos uns getroffen hatte. Die Hauptenergie fiel sofort aus und wir waren wehrlos. Ich….“ Desoto sah verwirrt sich um.
    „Ich konnte mich gerade noch hier herein begeben, als ich von diesen Männern überrascht wurde. Was dann geschah, weiß ich nicht mehr“, vollendete der alte Mann seinen Bericht.
    „Commander, wir müssen ihn sofort auf die Monitor bringen“, schaltete sich Fraiser ein. Matt nickte. Fraiser berührte ihren Kommunikator.
    „Fraiser an Monitor. Zwei Personen auf die Krankenstation beamen.“ Sofort verschwanden Fraiser und Desoto im Transporterstrahl.
    „Sanchez, Ardev, versucht den Zentralcomputer der Archer zum Laufen zu bringen.“
    „Aye, Commander“, bestätigte der Spanier.

    Aufgeregt blickte Denise auf das Display der Ops. Ihre Finger rasten über die Schaltflächen, während Lewinski hinter ihr über ihren Rücken ebenfalls das Display beobachtete.
    „Captain, es ist wieder etwas auf den Langstreckensensoren erschienen. Und es ist definitiv nicht die Akira von vorhin.“
    „Wann ist eine Identifizierung möglich?“
    „In etwa einer Minute, Captain. Sie fliegen mit sehr hoher Warpgeschwindigkeit. Visueller Kontakt in 3 Minuten, Sir.“ John nickte und berührte seinen Kommunikator.
    „Lewinski an Außenteam.“
    „Hier Price“, antwortete die Stimme des ersten Offiziers.
    „Matt, wir bekommen gleich Besuch. Beeilt euch, ihr habt 4 Minuten.“
    „Verstanden. Price Ende.“ John starrte weiter auf das Display. Denise Smith hatte die Bandbreite der Sensoren eingeengt, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Dennoch waren die leistungsfähigen Sensoren des kleinen Starfleet-Schiffes nicht in der Lage zu sagen, was genau da auf sie zukam.

    Die Brücke des Raumschiffs der Akira-Klasse, das den Namen Melbourne trug, war in ein dunkles, blaues Licht getaucht. Ein älterer Mann saß im Kommandosessel und lehnte sich zurück.
    „Können wir das Schiff identifizieren, das da auf die Monitor zukommt?“ fragte er. Seine Stimme ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er vom Kommandieren eines Raumschiffes sehr viel verstand. Ein Ton, der die anderen Crewmitglieder des Akira-Schiffes dazu veranlasste, ihre Arbeit effizient zu erledigen.
    „Ja, Sir. Es ist ein alter romulanischer Warbird des B-Typs, erste Generation der D´Deridex- Klasse. Die Waffensysteme sind aktiviert.“
    „Dann wollen wir dem nicht nachstehen. Waffen und Schilde aktivieren, Mr. Oromov. Die Monitor soll keinen Kratzer abbekommen. Zumindest jetzt noch nicht.“
    „Aye, Sir.“ Zufrieden lehnte sich der alte Mann zurück, als er vernahm, wie die Phaser akkumulierten und die Schilde sich aufbauten. Dieses Schiff der Akira-Klasse unterschied sich enorm von den anderen Schiffen dieser Klasse. Dieser Warbird würde für sie nur eine Aufwärmübung sein.

    „Identifizierung ist erfolgt, Captain. Es ist ein romulanischenr Warbird des B-Typs, D´Deridex-Klasse. Sie haben ihre Waffen aktiviert und werden in 2 Minuten in Feuerreichweite sein“, meldete sich Denise Smith zu Wort.
    „Nun wissen wir wenigstens, was aus einem der 6 verschwundenen Schiffe der ersten Generation der D´Deridex-Klasse wurde, die die Romulaner seit 12 Jahren vermissen“, brummte Lewinski.
    „Lewinski an Außenteam. Sie haben eine Minute, um ihre Maßnahmen abzuschließen. Unser Besuch hat sich als ein romulanischer Warbird des B-Typs entpuppt.“
    „Verstanden, Captain. Werden in einer Minute an Bord sein“, antwortete Price seinem Captain.
    „Die Piraten müssen auf dem Schwarzmarkt eines dieser Schiffe gekauft haben.“
    „Richtig, Denise. Romulaner würden niemals ungetarnt zu uns fliegen. Außerdem würden sie ihre Maschinen besser warten. So einen Plasma-Ausstoß habe ich nicht einmal bei einer veralteten Oberth-Klasse zu sehen bekommen“, sagte Lewinski mit zusammengekniffenen Augen.
    „Roter Alarm! Waffensystem scharf machen und mit den Schilden noch so lange warten, bis das Außenteam wieder an Bord ist“, befahl Lewinski dem derzeit Diensthabenden Sicherheitsoffizier, der Bird an der taktischen Station vertrat.

    „Datenverbindung aktiv, Commander“, sagte Sanchez und blickte immer noch konzentriert auf den Tricorder.
    „Price an Monitor. Sind bereit für Datentransfer.“
    „Verstanden, Commander. Transfer eingeleitet und in 2 Minuten abgeschlossen“, meldete sich Denise Smiths Stimme aus Matts Kommunikator.
    „Haben sie noch was gefunden, Ardev“, fragte Price, als der Andorianer im Lichtkegel von Matts Handlampe erschien.
    „Ja, Matt. Im Frachtraum sind noch einige Kisten mit Artefakten. Ziemlich kostbare Stücke, wie ich hinzufügen muss.“ Matt nickte.
    „Price an Monitor. Den gesamten Inhalt des Frachtraums der Archer auf die Monitor beamen. Transporterprotokoll 8.“
    „Hier Transporterraum. Haben verstanden. Transfer in 20 Sekunden abgeschlossen“, meldete sich der Transporterchief. Matt wurde immer nervöser. Das Schiff wirkte von Minute zu Minute unheimlicher. Kein Wunder, wenn man daran dachte, dass hier 75 Menschen umgebracht worden waren. Das Knarren und Ächzen der Hülle nahm deutlich zu. Dann gab es einen dumpfen Knall und ein kratzendes Geräusch. Deutlich konnte man einen riesigen Riss in der Wand erkennen, der nun immer größer wurde. Die Luft entwich hörbar ins Vakuum des Alls.
    „Haben wir alles?“
    „Ja, Commander“, antwortete Arena.
    „Price an Monitor. Notfalltransfer. Das Team zurück beamen, schnell!“ In dem Moment, als der Dematerialisierungsprozess im Gang war, brach die Hülle und alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde ins All gesaugt.

    Auf dem Hauptschirm der Monitor konnte man sehen, wie die Archer langsam in mehrere Stücke zerfiel. Der Angriff musste heftiger gewesen sein, als zunächst angenommen.
    „Captain, der Warpkern der Archer wird gleich brechen“, sagte Denise.
    „Schilde hoch“, befahl Lewinski. In diesem Moment verschwand die Archer in einem Ball aus gleißendem Licht, dass das Ende des Schiffes durch einen Warpkernkollaps besiegelte. John sah besorgt auf das verblassende Licht der Explosion.
    „Lewinski an Transporterraum. Haben sie das Team wieder zurückgebeamt?“
    „Bestätigung, Captain. Das Team ist vollzählig an Bord zurückgekehrt.“
    „Danke, Transporterraum. Lewinski an Price. Melden sie sich mit ihrem Team sofort auf der Brücke.“
    „Bestätigung, Skipper“, antwortete Matts Stimme.
    „Captain, der Warbird hat seine Geschwindigkeit erhöht und wird in 21 Sekunden hier sein“, meldete Denise.
    „Können wir ihnen entkommen?“ fragte John Lieutenant Alcazar.
    „Ja, Sir.“
    „Dann Kurs setzen auf Starbase 85. Maximum Warp. Beschleunigen!“ Alcazar bestätigte den Befehl und leitete den Warptransfer ein. Mit einem Ruck ging die Monitor auf Warp 9,5.

    „Sir, die Monitor hat ihre Transporter regelrecht ausgelastet und den Frachtraum der Archer leer gebeamt. Auch der Datenkern der Archer wurde kopiert“, meldete Oromov dem alten Mann, der immer noch im Kommandosessel saß, als ob es das natürlichste der Galaxie wäre, dort Platz zu nehmen.
    „Immerhin arbeitet Lewinski sehr gewissenhaft. Eine Eigenschaft, die ich an ihm wirklich zu schätzen gelernt habe.“ Ein Sensorenalarm schreckte den alten Mann hoch. Dann sah er auf dem Hauptschirm der Melbourne, wie die Archer in einem gleißenden Lichtball verschwand und die Schildblase um die Monitor sichtbar wurde. Dabei konnte man auch sehen wie der Defaint Raumer leicht schwankte.
    „Bericht“, forderte er mit fester Stimme.
    „Die Archer ist einem Warpkernkollaps zum Opfer gefallen. Allem Anschein nach hat die strukturelle Integrität versagt. Die Monitor hat ihr Team gerade noch herausbeamen können.“
    „Ausgezeichnet. Und nun kümmern wir uns um den Warbird. Mr. Oromov auf Verfolgungskurs gehen und den Warbird den Garaus machen.“
    „Verstanden, Admiral Jellico.“ Mit einem Satz preschte die Melbourne nach vorne und beschleunigte auf Warp 9,8. Der Warbird der mit Warp 9 flog wurde schnell eingeholt. Nach einer Minute war die Melbourne in Waffenreichweite und feuerte eine Breiseite Tricobalt- Torpedos ab. Die Schilde des Warbirds versagten sofort und das Schiff platzte in einem Feuerball auseinander.

    Matt Price stellte fest, dass seine Hände immer noch vor Aufregung zitterten. Auch bei den übrigen Teammitgliedern verspürte der Beta Zoid noch die Anspannung, die durch das Adrenalin verursacht wurde. Dennoch stellte sich schnell bei allen wieder die professionelle Ruhe ein. Ein Umstand, für den Matt dankbar war. Mit einem dankbaren Nicken an den Transporterchief verließ Price den Transporterraum der Monitor. Die Indikatoren in den Korridoren blinkten rot. Die Sirene heulte immer noch gequält den Alarmton. Automatisch beschleunigte Price seinen Schritt. Das Schiff erbebte Kurz. Entweder wurde die Monitor angegriffen oder die Archer war soeben explodiert und die destruktive Energie der Explosion hatte soeben die Schilde der Monitor erreicht. Kurz darauf hörte man, wie der Warpantrieb begann aufzuheulen.
    „Lewinski an Price. Melden Sie sich mit dem Team sofort auf der Brücke“, ertönte die Stimme des Kanadiers aus dem Lautsprecher von Matts Kommunikator. Er berührte ihn.
    „Bestätigung, Skipper“, gab Price durch und rannte regelrecht zur Brücke. Die anderen hatten Mühe mit ihrem Vorgesetzten mitzuhalten.

    „Bericht“, forderte Lewinski mit ruhigem, aber bestimmtem Tonfall. Auf dem Hauptschirm war die rückwärtige Sicht zu sehen. Lewinski und die Diensthabenden Brückenoffiziere waren Zeuge geworden, wie ein Schiff der Akira-Klasse in einem Handstreich einen romulanischen Warbird vernichtet hatte. Danach drehte das Schiff der Akira-Klasse einfach ab und verschwand so schnell aus der Ortung, wie es aufgetaucht war.
    „Unser Verfolger wurde soeben von dem Akira vernichtet. Identifizierung war nicht möglich.“ Lewinski bedachte Denise Smith mit einem Stirnrunzeln.
    „Das Schiff hatte überhaupt keine Kennung gesendet. Und eine visuelle Identifizierung war auch nicht möglich. Das Schiff hatte keine Bezeichnung auf dem Rumpf“, ergänzte die Afrikanerin und ließ es, wie eine Entschuldigung klingen.
    „Na schön, Denise. Versuchen sie trotzdem herauszufinden, wer uns in letzter Sekunde den Rücken freigehalten hat.“
    „Aye, Captain.“ Die Schotten öffneten sich, Price und das Außenteam betraten die Brücke.
    „Das war verdammt knapp, Captain“, sagte Price leise.
    „Kann ich mir vorstellen, Matt.“
    „Ich frage mich nur, was die Orionier mit diesen Artefakten wollten. Das ist normalerweise nicht gerade ihr Stil.“
    „In der Tat“, stimmte John seinem Stellvertreter zu.

    Planet Chal

    Mit offenen Mündern liefen staunende Kinder durch das große Planetarium, das sich auf Chal seit 150 Jahren befand. Tarses war einer der jungen Lehrer, der die Kinder durch die Ausstellung führte. Mit wachsamen Augen beobachtete der Nachkomme von Klingonen und Romulanern, wie die Kinder den Worten einer älteren Bolianerin lauschten, die sich vor wenigen Monaten hier niedergelassen hatte. Tezzia K`on war eine ehemalige Offizierin bei Starfleet gewesen. Nun seitdem sie ihre Rente genoss, hatte sie sich auf Chal niedergelassen.
    Tarses sah, wie die Bolianerin es sichtlich genoss, den Kindern das Universum näher zu bringen.
    Neben den vielen holographischen Simulationen von einzelnen Sternensystemen, wie das Sol System, das klingonische Imperium und die Planeten Romulus und Remus, wurde auch die Föderation in ihrer gesamten Ausdehnung gezeigt. Das Gebäude war einst eine geheime Basis gewesen, in der man vor 100 Jahren auch einen einsatzbereiten D7-Kreuzer der Klingonen fand. Nun war dieser inzwischen selbst zu einem Museumsstück geworden, wobei immer noch Schiffe dieses Typs bei den Klingonen im Einsatz waren. Chal gehörte heute der Föderation an. Der ganze Planet war ein tropisches Paradies mit 2 Kontinenten und vielen Inselketten. Der Planet war inzwischen auch zu einem der beliebtesten Urlaubsziele neben Risa geworden.
    Während die Kinder sich um die Simulation einer rotierenden Galaxie versammelt hatten, bemerkte Tarses einen älteren Mann im Hintergrund. Jemand, den er aus Geschichtsbüchern kannte. Ein Mensch, dessen Schicksal eng mit dem von Chal verbunden war.
    Nachdem Tarses sich versichert hatte, dass Tezzia mit den Kindern zurechtkam, ging er auf den Menschen zu, der sich im Halbdunkel aufhielt. Mit einem Lächeln begrüßten sich die beiden Männer.
    „Hallo Tarses.“
    „Hallo Jim.“
    Beide reichten sich die Hand.
    „Wie macht sich mein Junge?“ fragte James Kirk, nachdem er wieder auf die Gruppe blickte.
    „Joseph ist ein guter Bursche. Ich denke, er kommt sehr nach seinem Vater“, antwortete Tarses mit einem leichten Grinsen.
    „Malen sie den Teufel nicht an die Wand, Tarses“, konterte Kirk mit einem Schmunzeln. Doch dann wurde er schnell nachdenklich. Tarses runzelte seine knöcherne Stirn und die Ohren schienen spitzer zu sein als sonst. Kirk glaubte fast seinen alten Weggefährten Spock vor sich zu sehen.
    „Was ist los Jim?“
    „Es geht um deine Bewerbung an der Raumflottenakademie.“ Kirk fing leicht zu grinsen an, als er die großen Augen von Tarses sah. Hinter seinem Rücken holte Kirk ein Pad hervor, das die Antwort der Akademie enthielt.
    „In drei Wochen wird dich die USS Gorkon zur Erde bringen, Tarses. Du hast es geschafft. Gratuliere dir, mein Junge.“
    „Danke Jim….Wahnsinn.“
    „Ich weiß, wie viel dir daran gelegen ist und…“
    „Jim, du hast doch nicht etwa nachgeholfen?“
    „Nun, Spock würde sagen: Nur übertrieben. Ich freue mich für dich, Tarses. Immerhin bist du dann der erste Bewohner von Chal, der in der Flotte dienen wird.“ Kirk legte seine rechte Hand auf Tarses Schulter. In seinen Augen funkelte Stolz. Doch Tarses schien auch etwas anderes zu beschäftigen.
    „Jim, hast du schon etwas von der Archer gehört?“
    „Nein bisher nicht. Aber ich kann mich mal umhören, was da los ist. Im Flottenkommando habe ich immer noch Leute, die mir hier und da einen Gefallen schulden“, antwortete Kirk ruhig. Tarses nickte und sah kurz zur Gruppe, die sich anschickte in den nächsten Raum zu gehen.
    „Jim, ich muss wieder weiter. Danke für deinen Besuch.“
    „Kein Problem, Tarses. Ich werde mich ebenfalls ein wenig umsehen. Komm heute abend zu mir ins Haus. Dann werden wir bestimmt erfahren, was mit der Archer und Desoto passiert ist.“
    „Danke Jim. Bis heute abend.“
    „Bitte Tarses. Bis bald.“


    Kapitel 2

    Krankenstation der USS Monitor

    Mit einem kritischen Blick kontrollierte Elizabeth Fraiser die Medoanzeigen am Biobett von Professor Desoto. Seit er an Bord der Monitor gebeamt wurde, hatte er bisher nicht das Bewusstsein wieder erlangt. Der Brustkorb des alten Mannes hob und senkte sich ganz leicht und langsam. Die Verbrennungen, die er durch Phasertreffer erlitten hatte, heilten langsam ab. Nachdem Fraiser die Werte wieder kontrolliert hatte, wandte sie sich an John Lewinski und Matt Price zu, die sich im Hintergrund aufhielten und der Ärztin aufmerksam zusahen. Fraiser straffte die Schultern und ging auf ihren Kommandanten und den ersten Offizier zu.
    „Wie ist sein Zustand, Doktor?“ fragte John automatisch.
    „Er ist gerade über den Berg, Captain. Ich konnte ihn stabilisieren – soweit, dass eine Befragung möglich ist. Doch bitte ich sie ihn nicht zu sehr anzustrengen. Sein psychischer Stress ist immer noch enorm.“
    „Verstehe, Doktor. Wecken sie ihn bitte auf.“
    Fraiser nickte, ging zu einem Rollwagen rüber und entnahm ein Hypospray, das sie an Desotos Hals ansetzte. Das typische Zischen ertönte und Desoto schlug die Augen plötzlich auf. John sah in diesen Augen das pure Entsetzen. Angst. Dieser Mann hatte Todesangst.
    „Professor Desoto. Ich bin Captain John Lewinski. Kommandierender Offizier der USS Monitor. Sie befinden sich auf unserer Krankenstation und in Sicherheit.“ Doch seine Worte, die Desoto beruhigen sollten, schienen nicht anzukommen.
    „Doktor, was passiert da?“ fragte John. Fraiser kam mit einem Medotricorder angelaufen und scannte Desoto.
    „Er leidet unter hohem Stress. Es ist fast so, als ob ihn etwas zu Tode ängstigen würde.“
    „Captain….ich fühle….Oh Gott ...betäube ihn, Elizabeth, sofort! Sonst stirbt er“, presste Matt mühsam durch die Zähne. Er lag auf den Boden zusammengekauert und rang nach Atem. Fraiser holte schnell ein anderes Hypospray und versetzte Desoto in ein künstliches Koma. Als Desoto wieder eingeschlafen war, erholte auch Matt sich schnell wieder.
    Lewinski kniete neben seinem ersten Offizier.
    „Was ist passiert, Matt? Was hast du gespürt?“
    „Entsetzen. Die pure Angst. Desoto leidet unter Todesangst. Ich habe gesehen, was er gesehen hat. Skipper, dieser Mann hat den Schlüssel zum Tor der Hölle gefunden.“
    John blickte wieder auf Desoto.
    „Können wir es riskieren, ihn wieder aufzuwecken?“
    „In einigen Stunden, wenn er sich soweit erholt hat.“
    „In Ordnung, Doktor.“
    „Frachtraum an Captain.“ Ardevs Stimme kam aus dem Lautsprecher von Lewinskis Kommunikator.
    „Hier Lewinski.“
    „Captain, kommen sie schnell hier her. Wir haben was gefunden, was ihre Anwesenheit erforderlich macht.“
    „Verstanden Ardev. Bin gleich bei ihnen.“
    John berührte den Kommunikator, um die Verbindung zu beenden.
    „Doktor, sie melden sich, wenn Desoto das Bewusstsein wieder erlangt und auch in der Lage ist, Fragen zu beantworten.“
    „Aye, Sir.“ Danach verließen Kommandant und erster Offizier der Monitor die kleine Krankenstation des Geheimdienstschiffes.

    So etwas hatte Ardev noch nie erlebt. Eine Welle aus Angst schien jeden im Frachtraum zu überwältigen. Alle brachen zusammen, keuchten nach Luft. Das Entsetzen war in ihre Gesichter gemeißelt. Noch immer zuckten Ardevs Fühler verwirrt hin und her. Dann sah Ardev auf den antiken Kasten, der aus einem massiven Holz bestand und mit vielen Schnitzereien verziert war. Kaum hatten sie den Kasten geöffnet, hatte diese Woge aus Angst und Entsetzen alle erfasst.
    Langsam kämpfte sich der andorianische Wissenschaftsoffizier zu dem Artefakt vor und schloss die Klappe. Die Angst ebbte langsam ab. Ardev fand wieder genug Kraft, um seine Fassung wieder zu erlangen. Auch die anderen Offiziere schienen sich wieder in der Gewalt zu haben. Ardev berührte seinen Kommunikator.
    „Captain, kommen sie schnell hier her. Wir haben was gefunden, was ihre Anwesenheit erforderlich macht.“
    „Verstanden Ardev. Bin gleich bei ihnen“, antwortete Lewinskis Stimme.
    Ardev holte seinen Tricorder hervor. Doch die Scans zeigten nichts Ungewöhnliches an. Dann betrachtete er sich die Schnitzereien auf dem Kasten. Diese Symbolsprache schien mit dem vulkanischen Alphabet verwandt zu sein, wenn auch nur sehr entfernt. Die anderen Artefakte, die man von der Archer herübergebeamt hatte, waren nur Tonscherben, alte Amphoren und kleine Statuen mit seltsamen Gestalten, die an Kobolde, Hexen und Dämonen erinnerten. Als sich Ardev diese Gestalten näher ansah, erkannte er auch einige Dämonen und Kobolde, die es einst auf Andor gab. Gestalten, die eigentlich in der andorianischen Mythologie zu finden waren.
    Doch die Andorianer waren nie in den Deneb-Sektor vorgedrungen. Und doch hatte diese namenlose Kultur, die mit den Iconianern verwandt war, die gleichen Kreaturen aufzuweisen, die eigentlich Bestandteil der andorianischen Mythologie waren.
    „Lieutenant. Schauen sie sich bitte an, was ich hier gefunden habe“, rief Denise Smith.
    Ardev begab sich zur Afrikanerin und sah, wie sie eine weitere Kiste geöffnet hatte. Diese war etwas schmuckloser, aber auch größer.
    In dieser Kiste befanden sich Puppen. Alle von verschiedener Statur und mit unterschiedlichen Körpermerkmalen. Einige schienen Hörner auf den Köpfen zu haben. Andere hatten mehrere Arme und Flügel. Ardev legte einige Puppen beiseite und ertastete etwas Hartes. Als er es ins Licht hob, hatte er den Schädel einer Furie in der Hand. Erschrocken ließ Ardev den Schädel in die Kiste zurückfallen. Jenes Wesen, dessen Schädel es einmal gehörte, war die andorianische Version des Teufels.

    „Elawuhr“, hauchte Matt, als er die entsprechende Puppe in der Hand hielt. Entsetzt legte er diese zurück. John hatte sich in der Zwischenzeit den Bericht von Ardev angehört. Dabei stellte er fest, dass die Angstattacke nur auf den Frachtraum und auf zwei Personen auf der Krankenstation beschränkt gewesen war.
    „Das ist noch nicht alles, Captain. Die meisten Schriftzeichen weisen auf Wesen hin, die in der Mythologie einiger Föderationsplaneten zu finden sind. Das kann kein Zufall sein“, schloss Ardev seinen Bericht ab.
    „Das kann nur eines bedeuten. Desoto hat greifbare Beweise für die Anwesenheit der Furien im Deneb-Sektor gefunden.“
    „Dem scheint es so zu sein, Captain“, bestätigte Ardev. Matt machte ein beunruhigtes Gesicht. John bemerkte, dass in seinem ersten Offizier eine Angst zu wachsen begann. Seit der Angstattacke auf der Krankenstation hatte er noch nicht seine Fassung komplett wiedererlangt.
    „Ardev, machen sie weiter und seien sie vorsichtig. Ich werde mich in meinen Raum begeben.“
    „Aye, Captain“, bestätigte Ardev knapp.

    Wenige Minuten später erreichte John seinen Bereitschaftsraum. Nachdem er sich gesetzt hatte, aktivierte er seinen Desktopcomputer.
    „Computer, einen Priorität-3-Kanal zu Sternenbasis 85 öffnen. Genehmigung Lewinski Omega 44 X-Ray 6.“
    „Kommandocodes akzeptiert. Verbindung wird hergestellt.“
    Wenige Sekunden später erschien Admiral Kirschbaums Gesicht auf dem Monitor. Das letzte Mal, als es John mit ihm zu tun bekommen hatte, lag mittlerweile 7 Jahre zurück. Seither hatte Kirschbaum mehr graue Haare bekommen. Auch sein Gesicht war zerfurchter, als es John in Erinnerung hatte.
    „Admiral Kirschbaum. Ich bin Captain John Lewinski. USS Monitor“, begann John.
    „Was kann ich für sie tun, Captain?“ fragte der Admiral.
    John berichtete über die Vernichtung der Archer, sowie über den Vorfall im Frachtraum und auf der Krankenstation.

    „Du siehst aus, als ob dir ein Dämon persönlich begegnet wäre“, sagte Arena, als Ardev das gemeinsame Quartier betrat. Seine Gesichtsfarbe war noch immer hellblau - ein Synonym für kreidebleich bei den Andorianern. Ardev bekam ein klägliches Lächeln zustande und ließ sich aufs Bett sinken. Seine Kopffühler hingen leblos herab.
    „In der Tat. Die Archer hat Artefakte gefunden, die die Anwesenheit der Furien im Deneb- Sektor bestätigen. Zumindest waren sie das vor 5000 Jahren.“
    „Du meine Güte.“ Arena setze sich neben ihrem Mann aufs Bett.
    „Ich hatte den Schädel einer Furie in der Hand, Arena.“ Ardev begann zu zittern. Seine Augen weiteten sich und eine Woge aus Angst erfasste Ardev und Arena mit voller Wucht. Diesmal war das ganze Schiff betroffen.

    Die Luft war von einem starken Schwefelgeruch durchzogen. Nebelschwaden waberten durch die Krankenstation. Emanuel Desoto erhob sich vom Biobett und sah sich verängstigt um. Unruhig wanderte er durch den Raum.
    „Hallo?“ Nun ging er auf das Schott der Krankenstation zu. Neben dem Schott war eine Schalttafel angebracht. Doch diese war deaktiviert.
    „Ist hier jemand?“ Desoto drehte sich nochmals um.
    „Computer, Notfall.“ Doch der Computer der Monitor reagierte nicht. Nach einigen Sekunden beschloss Desoto sich auf die Brücke der Monitor zu begeben. Der Korridor war fast dunkel. Das Licht stark getrübt und nur durch das Pulsieren der Alarmbeleuchtung unterbrochen. Auch hier zog Nebel durch, der die Sicht enorm erschwerte.
    Schreie. Sie kamen von überall und weit weg. Dann hörte er ein Kratzen an den Wänden. Ein Klacken von Krallen und das Poltern von schnellen Schritten.
    Desoto glaubte, dass jemand hinter ihm stand. Doch als er sich umdrehte, war dort niemand. Desoto setzte seinen Weg fort.

    Matt Price war von dem Wesen wie gefesselt, das sich ihm auf dem Hauptschirm der Brücke zeigte. Nur die Indikatoren, die rot blinkten, erhellten den Raum - verliehen dem Wesen, das Matt sah, eine grausame Kulisse. Bei dem Wesen handelte sich um die irdische Variante des Teufels.
    Ein Teil von Matt wunderte sich nicht darüber, da er ja zur Hälfte ein Mensch war. Die schlitzartigen, roten Augen durchbohrten den Halb-Betazoiden förmlich. Die Luft wurde feuchter auf der Brücke. Nebel zog auf, wahrscheinlich versagten die ambientahlen Systeme des Schiffes. Hinzukam ein Schwefelgeruch, der sich auf der Brücke verbreitete und in Matt Übelkeit hervorrief.
    Der hundeschnauzenähnliche Mund begann zu grinsen. Matt begann vor Angst zu schreien und das Wesen schien sich daran zu laben. Mit aller Kraft konnte sich Matt vom Sessel erheben und sich in einer Nische verstecken. Zusammengekauert wie ein Embryo zitterte der erste Offizier vor Angst. Das Wesen schien ihn weiterhin zu verspotten. Doch wie kam er auf die Brücke? Eben noch war er doch im Frachtraum gewesen und hatte Denise Smith bei der Untersuchung der Artefakte über die Schulter geblickt. Und jetzt fand er sich hier auf der Brücke - nur er. Allein. Und das Abbild dieses Teufels auf dem Hauptschirm, das ihm nach seinem Leben zu trachten schien.
    „Computer, hier spricht Commander Matthew Price, erster Offizier USS Monitor. Melde den Status des Schiffes“, sagte Matt . Dabei musste er heftig husten.
    „Primäre Systeme sind ausgefallen. Lebenserhaltung ist auf 10 %.“
    „Computer, wie viele Personen befinden sich an Bord?“
    „2.“
    „Identifizieren.“
    „Commander Matthew Price und Professor Emanuel Desoto.“
    „Computer, was ist mit der Crew passiert?”
    „Keine Daten vorhanden.“
    „Computer, wann hat die Crew das Schiff verlassen?“
    „Unbekannt.“ Matt blickte zur Decke auf. Das konnte doch nicht sein. Es müssten doch mindestens 70 Crewmitglieder an Bord sein.
    „Computer, zähle die Besatzung der Monitor auf.“
    „Commander Matthew Price.“ Matt wölbte eine Braue. Dann bemerkte Matt, dass das Wesen nicht mehr zu da war. Langsam duckte er sich aus der Nische hervor und sah zum Hauptschirm. Dieser zeigte nur noch funkelnde Sterne. Matt stand auf. Er strich seine Uniform glatt und ging wieder in die Mitte des Raumes.
    „Computer, wo befindet sich Desoto?“
    „34 Meter vor dem Zugang zur Hauptbrücke“, antwortete die Stimme des Hauptcomputers. Wenige Sekunden später empfing Price Desoto am Zugangsschott der Hauptbrücke.

    Desoto erschrak kurz, als er Price am Schott zur Brücke antraf.
    „Commander?“
    „Ganz recht Professor. Was geht hier vor?“
    „Das ist eine lange Geschichte, Commander.“
    „Ich bin ganz Ohr.“
    „Können wir das nicht auf später verschieben. Wir müssen die Waffe der Furien deaktivieren.“ Desoto rann der kalte Schweis am Rücken entlang. Er begann schwerer zu atmen.
    „Wo haben sie die Artefakte hingebracht?“
    „In unseren Frachtraum, Professor.“
    „Mein Gott. Hoffen wir, dass es nicht zu spät ist. Kommen sie, Commander. Wir haben so gut wie keine Zeit mehr, das Ding aufzuhalten.“ Matt gab es auf, weiter zu fragen und führte Desoto zum Frachtraum. Trotz der Lichtverhältnisse und des dichten Nebel, der in den Korridoren waberte, hatten sie diesen schnell erreicht. Als sich die Schotten teilten, glitt noch dichterer Nebel in den Korridor hinaus. In der Mitte des Frachtraumes stand die offene Kiste, aus der ein Licht strahlte. Daneben brannte ein großes Feuer um das seltsame Wesen tanzten. Jene Wesen, die Matt als Puppen in der Kiste gefunden hatte. Auch Elawuhr war da. Er tanzte mit den anderen Wesen um das Feuer und sangen dabei seltsame Lieder. Sie klangen wie Beschwörungen. Die Wesen steigerten sich in ihrem Gesang hinein und wirkten immer unheimlicher, je länger Matt sie beobachtete.
    „Kommen sie schnell, Commander. Sie werden uns gleich bemerken und dann ist es zu spät“, flüsterte Desoto erregt.
    Schnell rannten die beiden Männer zum Kasten und schlossen den Deckel. Die Wesen bemerkten es und fingen an zu fauchen und zu brüllen. Matt befürchtete, dass diese Furien die Beiden jederzeit angreifen würden.
    Nein, das kann nicht real sein, dachte Matt.
    „Commander, ihr Phaser. Nehmen sie ihn und vernichten sie den Kasten“, flehte Desoto. Matt bemerkte, dass er tatsächlich einen TypII-Phaser in seinem Hohlster hatte. Er zog ihn, stellte die Waffe auf Maximum und vaporisierte den Kasten. Im gleichen Augenblick verschwanden die Furien und der Frachtraum um Matt schien sich aufzulösen.


    Kapitel 3


    Bereitschaftsraum von Captain Lewinski

    „Captain! Antworten Sie! Ist bei ihnen alles in Ordnung?“, fragte Kirschbaum besorgt, als er Lewinski unter einer Angstattacke zusammenbrechen sah. Schreiend kauerte John auf dem Boden. Um ihn herum sah er die Dämonen seiner Kindheit auftauchen. Wesen, die eigentlich nur in Bücher existieren, aus denen man Kindern vorlas, damit sie Ruhe geben. Doch nun waren sie da. John spürte ihre Anwesenheit, roch ihren fauligen Atem, konnte ihre Körperwärme regelrecht spüren.
    „Lasst mich in Ruhe!“, brüllte John und begann zu weinen.
    „Captain! Hören sie auf meine Stimme. Das ist nicht real, nur meine Stimme ist real“, versuchte Kirschbaum wieder Zugang zu Lewinski zu finden. Nach einigen Augenblicken ebbte die Angst ab. Die Dämonen lösten sich auf und John erlangte seine Fassung wieder zurück. Dennoch zitterte er am ganzen Körper – so, als ob er unter enormen Stress gestanden hätte.
    „Alles wieder in Ordnung, Admiral. Ich befürchte, Desoto hat die Büchse der Pandora geöffnet.“
    „Das glaube ich auch, Captain. Kommen sie so schnell wie möglich zur Basis.“
    „Das werden wir, Admiral. Lewinski Ende.“ Nachdem John die Verbindung beendet hatte, berührte er seinen Kommunikator.
    „Captain an alle. Roter Alarm.“ Die Indikatoren begannen rot zu glühen und die Sirenen schrieen gequält den Alarmton. John Lewinski betrat die Brücke mit großen Schritten.

    Auf dem Planet Chal

    James Kirk genoss sichtlich die kühle Abendluft, die sanft über die Veranda seines Hauses strich. Joseph spielte mit Nachbarskindern auf der Lichtung vor dem Haus. In solchen Augenblicken vermisste er seine Frau und die Mutter von Joseph. Vor seinen Augen formte sich ein Bild seiner Frau Teilani.
    Mit einem Seufzen wandte er sich halb von der Szene ab, als er ein Piepsen vernahm. Sein Computerterminal meldete sich. Eine Subraumbotschaft war gerade eingetroffen. Nachdem sich Kirk an den Computer gesetzt hatte, setzte er seine Lesebrille auf und gab seinen Freigabecode ein. Nach wenigen Minuten zirpte das Gerät erneut. Die Verbindung war hergestellt worden.
    Ein sehr alter Mann erschien auf dem Schirm. Es war Leonard McCoy, der vor einigen Tagen seinen 152. Geburtstag gefeiert hatte.
    „Hallo Pille.“
    „Hallo Jim. Wie geht es deinem Jungen?“ fragte der ehemalige Bordarzt der Enterprise.
    „Ihm geht es prächtig.“
    „Und das bei deiner Aufsicht?“ Kirk verzog eine Mine. „Erstaunlich“, schloss McCoy ab.
    „Aber deswegen habe ich dich nicht gerufen Jim. Ich hab die Informationen, um die du mich gebeten hast, Captain.“
    „Ich bin ganz Ohr, Pille“, antwortete Kirk ernst.
    „Jim, die Archer ist zerstört worden. Die Monitor bringt Desoto zur Sternenbasis 85. Laut den Berichten ist er bei bester Gesundheit.“
    „Weiß man, wer für die Vernichtung der Archer verantwortlich ist?“
    „Die Orionier. Seit Monaten plündern sie antike Stätten und überfallen Expeditionen, die sich dort im Deneb-Sektor aufhalten.“
    „Erinnert mich an damals, als wir mit der Enterprise dort ebenfalls diese Burschen gejagt haben.“
    „Richtig, Jim. Außerdem hat Desoto Artefakte gefunden, die die Anwesenheit der Furien im Deneb-Sektor bestätigen.“
    „Also deshalb waren die Orionier dahinter her.“
    „Gut möglich. An was Denkst du gerade, Jim?“
    „An nichts, Pille. Es ist nur, ich muss wieder an damals denken, als Kellen uns um Hilfe bat gegen die Furien zu kämpfen. Ich habe immer noch die Befürchtung, dass die Furien nicht aufgegeben haben.“
    „Leider ist dem so. Aber keine Sorge, Jim. Unsere Jungs sind auf Draht und verstehen ihr Handwerk.“ Jim stimmte Pille stumm zu. Er kannte den Bericht von Kathryn Janeway, wie sie im Delta-Quadranten die Furien an einer erneuten Invasion in den Alpha-Quadranten gehindert hatte. Doch konnten sie es erneut versuchen. Zuzutrauen war es ihnen und das wussten die beiden Männer nur zu gut.
    „Daran zweifle ich auch nicht. Es ist nur ein Gefühl, Pille.“
    „Ich weiß zu was das führen kann, wenn du was fühlst.“
    „Und das bereitet mir große Sorgen, Pille.“
    „Auch das verstehe ich, Jim. Mir geht es nicht anders. Ich werde dich auf dem Laufenden halten, Jim. „
    „Danke Pille.“
    „McCoy Ende.“ Der Bildschirm wurde wieder schwarz, bevor er wieder eine Textdatei anzeigte, die sich Kirk am frühen Nachmittag vorgenommen hatte. Kirk zog seine Lesebrille auf und nahm sich die Datei vor. Hierbei handelte es sich um die Logbucheintragungen von der Enterprise D, DS9 und der Voyager – alle hatten es in den letzten 8 Jahren mit den Furien zu tun bekommen.
    Kirk wollte herausfinden, was sich seit der ersten Begegnung bei den Furien getan hatte.

    „Ardev.“ Arena kniete neben ihrem Mann auf dem Boden. Ardevs Augen waren weit aufgerissen. Die Pupillen starr auf einen Punkt an der Decke fixiert und sein Atem war flach.
    „Komm zu dir“, flüsterte Arena. Angst vibrierte in ihrer Stimme. Sanft hob sie den Kopf ihres Mannes an und schob ein Kissen darunter. Dann berührte sie ihren Kommunikator.
    „Tellom an Fraiser.“ Für kurze Zeit konnte man nur leises Rauschen hören.
    „Hier Fraiser“, meldete sich die Ärztin mit leicht erstickter Stimme.
    „Elizabeth, Ardev und ich hatten so etwas wie eine Angstattacke. Ich habe mich halbwegs erholt, aber Ardev ist immer noch weggetreten.“
    „Ich werde sobald wie möglich bei euch sein.“
    „Danke Elizabeth. Tellom Ende.“ Arena sah auf ihren Mann herab, dessen Hautfarbe immer blasser wurde.
    „Halte durch, Liebling. Hilfe ist unterwegs.“
    „Uns kann nichts mehr helfen.“
    „Wie meinst du das?“
    „Sie kommen, Arena. Sie werden sich holen, was ihnen zusteht.“ Ardev holte tief Luft und seine Lungen gaben dabei einen seltsamen Ton von sich.
    „Und wir werden in Finsternis zurückfallen.“
    „Das wird nicht passieren, Schatz.“
    Wenige Minuten später traf Fraiser mit einem medizinischen Notfallkoffer ein.

    „Alle Decks melden Bereitschaft, Captain“, berichtete Danny Bird, als er von der taktischen Konsole aufsah.
    „Diese Angstattacke hat nicht nur das Schiff erfasst, sondern auch alles im Umkreis von 5 Lichtmonaten.“ Lewinski hob eine Augenbraue.
    „Das ist enorm“, antwortete John seinem Sicherheitschef.
    „Eher beunruhigend, Skipper“, brachte sich Matt Price ein. Sein Gesicht war kreidebleich. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Er berichtete Lewinski, was er während der Angstattacke erlebt hatte.

    Edward Jellico schnappte nach Luft, als die Angst wieder nachließ. Auch die restliche Brückenbesatzung beruhigte sich langsam. Berichte aus allen Abteilungen des Raumschiffs der Akir- Klasse trafen nun ein.
    „Hat Desoto es tatsächlich gefunden?“, flüsterte er zu sich selbst.
    „Hat er die Büchse der Pandora gefunden?“ Jenes Artefakt, nach dem Desoto all die Jahre gesucht hatte, wurde als die Seele des Teufels bezeichnet. Eine verschollene Technologie der Furien, die in der Lage ist, Angst als Waffe einzusetzen.
    In den Wirren des Exodus der Furien war diese Technologie verloren gegangen, wie viele andere auch, als sie sich im Delta-Quadranten der Milchstraßengalaxie niederließen. Nur der Gedanke, das alte Paradies wieder zurück zu erobern und es von den Unreinen zu säubern, hatte die Furien nach langen, blutigen Bürgerkriegen wieder zusammengeschweißt.
    Doch vieles ging verloren, Dinge, die erst nach Jahrhunderten der Dunkelheit wieder auftauchten. Und eine dieser Technologien befand sich nun auf der Monitor und hatte eindrucksvoll seine Macht unter Beweis gestellt.
    Angespannt sah Jellico auf den Hauptschirm, der die Monitor im Warptransit zeigte.
    Dann waren die Gerüchte also doch wahr. Dass im Deneb-Sektor noch die letzten Außenposten der Furien zu finden waren. Womöglich sogar noch intakt. Wenn dem so war, dann musste Jellico handeln - bevor Lewinski es tun würde.
    „Steuermann. Kursänderung um 180 Grad. Wir kehren in den Deneb-Sektor zurück.“
    „Aye, Sir“, bestätigte der bolianische Steuermann.
    Jetzt hieß es den Flugplan der Archer abzuarbeiten. Die Monitor würde zu spät auf die Idee kommen, das ebenfalls zu tun. Denn diese Technologie versprach Gewalt über den Rest der Galaxie zu erlangen.

    Eine Stunde nach der Angstattacke hatten sich alle Offiziere im hinteren Bereich der Monitor- Brücke versammelt. Jeder berichtete von seinen Alpträumen, die auf einmal Gestalt angenommen hatten.
    Matt Price rieb sich unentwegt die Hände, er verspürte bei sich, wie auch beim Rest der Crew Unruhe, Angst und Unsicherheit. Keiner wusste so recht, wie man auf diese Situation reagieren sollte.
    „Sie haben Desoto in ihrem Alptraum gesehen?“ fragte John.
    „Ja. Und er schien mir Einiges sagen zu wollen. Er wusste, wie man dieses Ding, das für die Angst verantwortlich ist, unschädlich macht“, erklärte Matt.
    „Und wie hast du das geschafft, Matt?“ erkundigte sich Fraiser neugierig.
    „Ich habe den Kasten mit einem Handphaser vaporisiert“, fügte der erste Offizier hinzu.
    „Klingt ja nach einem Spaziergang“, kommentierte Bird.
    „Oh Danny. Sie ahnen nicht einmal im Entferntesten, was wir uns da eingebrockt haben. Kennen sie die Furien?“ fragte Matt Bird und den Rest der Versammlung. Alle zuckten mit den Schultern, bis auf John, der wissend seine Stirn in Falten zog.
    „Nun, da keiner von ihnen in Geschichte aufgepasst hat, hier eine Kurzfassung.“ Matt berichtete von der ersten Begegnung der Furien mit Kirk und der Enterprise. Dann 100 Jahre später die erneute Begegnung mit Picard und wenig später Janeway und der Voyager im Delta-Quadranten.
    „Soviel dazu. Was Desoto gefunden hat, war einst das Werk der Furien.“
    „Und ich habe es in Gang gesetzt“, ergänzte Ardev.
    „Ich habe den Kasten geöffnet und...“
    „Es ist nicht ihre Schuld, Ardev“, sagte John in einem Tonfall, der alle beruhigen sollte. Verständnisvoll sah er seinen Wissenschaftsoffizier an, der immer mehr seine ursprüngliche Gesichtsfarbe zurückerlangte.
    „Desoto hat uns Einiges zu erklären. Immerhin wurde deshalb ein Raumschiff der Sternenflotte samt Besatzung vernichtet. Irgend jemand hat davon Wind bekommen und weiß auch, worum es geht“, sagte Lewinski in einem düsteren Ton.
    „Orionier sind zwar Banditen, aber keine Dummköpfe. Sie würden nicht die Sternenflotte angreifen, ohne sich einen recht sicheren Vorteil davon zu versprechen.“
    „Ganz recht, Danny“, bestätigte Matt dem jungen Sicherheitschef der Monitor.
    John kaute kurz auf seiner Unterlippe.
    „Wir werden uns den Flugplan der Archer vornehmen. Als letztes hat die Archer bei Calcutta- Station angedockt. Vielleicht sollten wir dort anfangen“, sagte John trocken.
    „Skipper?“ Matt wölbte eine Augenbraue. „Dir ist wohl klar, dass man sich im Deneb-Sektor keinen übleren Ort aussuchen kann. Selbst die Hölle ist der Garten Eden dagegen.“
    „Ich weiß, Matt. Du wirst dort Fragen stellen. Und ich werde derweil einem alten Bekannten einen Besuch abstatten“, sagte John mit einem leichten Grinsen.
    „Ich brauche einen Rat von jemanden, der es schon einmal mit den Furien zu tun hatte. Und zufällig hatten sich unsere Wege vor 9 Jahren gekreuzt“, fügte John hinzu.
    „Zufällig“, sagte Matt. „Wo sollen wir dich absetzen, John?“
    „Ich werde mit einem Shuttle zu ihm fliegen.“
    „Der einzige Planet, der im Aktionsradius des Shuttles liegt, ist Chal.“
    „Ganz recht. Dort will ich auch hin“, antwortete John seinem Stellvertreter.
    „In Ordnung, wenn du nichts dagegen hast, werden wir den Kurs so setzen, dass du mit dem Shuttle nur einen Tag brauchst, um Chal zu erreichen.“
    „Gute Idee, Matt. Machen wir es so.“

    8 Tage zuvor

    Vorsichtig glitt die Archer an Calcutta-Station heran. Eine alte, irdische Raumstation, die vor 87 Jahren von einer privaten Investorengruppe gebaut und nach wenigen Monaten aufgegeben worden war, weil sich die Spannungen zwischen den hier angrenzenden Weltraummächten zuspitzten und die Station unrentabel machten.
    Orionier hatten die Station gekauft und daraus einen gut gehenden Schmugglerhafen gemacht. Captain Chang war nicht wohl, bei der Sache, dass er mit einem praktisch wehrlosen Forschungsschiff hier her geflogen war.
    Kein Wunder, wenn man einen alten Klingonischen D7-Kreuzer, 3 Ferengi-Marauders und ein verschollenes Jem Hadar-Kampfschiff vor dem Bug auftauchen sah. Auch ein romulanischer Warbird des B-Typs hatte hier festgemacht. Chang wusste, dass 75 % der Schiffe hier noch immer von ihren Vorbesitzern vermisst wurden. Er konnte nur hoffen, dass die Archer nicht interessant genug für diese Piraten hier war. Doch Desoto hatte darauf bestanden hier her zu fliegen.

    „Wir sind in Transporterreichweite, Professor“, begrüßte Chang Desoto, nachdem dieser die Brücke vom Turbolift aus betreten hatte.
    „Danke, Captain. Ich werde in wenigen Minuten hinüberbeamen“, sagte Desoto und blickte auf ein Pad.
    „Sie werden von meinem Sicherheitschef begleitet, Professor.“
    „Bitte, Captain, ich möchte alleine gehen.“ Chang runzelte die Stirn.
    „Professor, ich muss sie nicht daran erinnern, dass es weniger gefährlich ist, sich einem nach Rache dürstenden Klingonen in den Weg zu stellen, als sich alleine dort hinein zu begeben.“
    „Ich weiß, Captain. Aber der Mann, den ich dort treffen soll, will, dass ich alleine komme.“
    „Dann nehmen sie wenigstens einen Kommunikator und einen Phaser mit“, gab Chang zurück. Natürlich dachte er nicht im Traum daran, einen Zivilisten ohne Schutz da überhaupt reingehen zu lassen. Er würde seinen Sicherheitschef und zwei Sicherheitsleute in Zivil heimlich hinter Desoto herschicken.
    Desoto nickte erleichtert.
    „Danke Captain“, bedankte sich Desoto und verließ die Brücke. Chang gab seinem Sicherheitschef ein Zeichen. Kurz darauf verschwand auch der bajoranische Sicherheitschef im Turbolift.

    „Um das geht es hier also nun?“ Erstaunt wendete Daimon Brunt den antiken Kasten im Licht. Zwei in Kutten verhüllte Gestalten standen im Halbdunkel des Frachtraumes der alten Raumstation.
    „So ist es. Es handelt sich um eine alte Technologie. Eine Waffe“, antwortet eine der verhüllten Gestalten. Dabei klang die Stimme so tief und unheilverkündend, als ob sie aus der Hölle kommen würde. Brunt verzog ungläubig das Gesicht. Ihm war es im Grunde egal, worum es hier ging. Wichtiger war es, dass dies hier einen derartig großen Profit einbringen könnte, der es ihm erlauben würde, sein Schiff reparieren zu lassen. Seit einem Jahr saß Brunt hier fest. Seither versuchte er mehr oder weniger erfolgreich, sein Schiff zu reparieren, das nach einem Angriff der Tholianern halb zerstört wurde.
    „Es ist ihr Eigentum, meine Herren. Sie haben mich nur aufgesucht, damit ich ihnen einen Käufer auftreibe. Und mehr interessiert mich nicht. Hauptsache, das Geld stimmt.“
    „Sie werden ihren Lohn für ihre Bemühungen erhalten, Daimon. Seien sie sich dessen immer bewusst.“ Brunt spürte ein Frösteln, das seinen Rücken hinaufkroch. Irgendetwas sagte dem Geschäftsmann, dass die beiden Fremden es nicht aufrichtig mit ihm meinten. Aber andererseits brauchte er das Geld. Brunt tastete nach seinem Phaser, den er immer bei sich trug. Als er die kalte Hülle der Waffe spürte, beruhigte er sich wieder ein wenig. Irgendetwas schien bei Brunt Angst auszulösen, wenn er die beiden Gestalten nur sah.
    Tatsächlich erinnerten die Beiden Brunt an Gestalten, die in der Mythologie der Ferengi als Dämonen bezeichnet wurden. Brunt konzentrierte sich nun auf das bevorstehende Geschäft.
    „Das will ich auch hoffen, meine Herren“, antwortete er. Und rieb sich gierig die Hände. Nun begann Brunts Tricorder zu piepsen. Jemand näherte sich dem Frachtraum.
    „Unser Käufer ist soeben eingetroffen.Wenn sie uns entschuldigen würden?“ Die beiden verhüllten Gestalten nickten und aktivierten ihre Transporter.
    Brunt zuckte mit den Schultern. Jede Faser seines Körpers schrie Gefahr. Und Brunt wusste einfach nicht warum.
    Das Schott öffnete sich und ein älterer Mensch betrat den Raum. Nachdem er sich umgesehen hatte, ging er langsam auf Brunt zu.
    „Guten Abend, Mr. Brunt.“
    „Guten Abend, Professor. Schön, dass sie es einrichten konnten, doch noch hier her zu kommen“, begrüßten sich die beiden Männer.
    „Haben sie es bekommen?“ fragte Desoto ohne Unschweife. Brunt leckte über seine scharfen und schiefen Zähne. Seine Augen bekamen ein seltsames gieriges Funkeln.
    „Aber sicher, Professor. Wie sie es gewünscht haben. Kommen Sie, die Ware befindet sich hier drüben“, sagte Brunt und deutete auf die Kiste. Desoto begutachtete das Stück mit einem Tricoder, den er von der Archer mitgenommen hatte. Er gab einige Befehle in das kleine Gerät ein und nahm eine weitere Sondierung der Kiste vor.
    Danach begutachtete er die Kiste mit seinen Augen. Zufrieden nickte er leicht und klappte den Tricorder langsam zu.
    „Wunderbar. Sie haben ihr Wort gehalten“, lächelte Desoto. Brunt zuckte mit gespielter Bescheidenheit die Schulter.
    „Ich bin Geschäftsmann und Ferengi“, antwortete Brunt etwas zu schleimig. „Ich pflege stets mein Wort zu halten“, fügte er hinzu. Desoto runzelte leicht die Stirn. Aber Desotos Aufmerksamkeit wurde wieder von der antiken Kiste in Anspruch genommen.
    „Wie wahr“, hauchte der Wissenschaftler. Nun griff Desoto in seine rechte Jackentasche und holte einen isolinearen Chip hervor.
    „Auf diesem Chip sind die Koordinaten gespeichert, wo sie ihre Bezahlung abholen können. Genauso, wie sie es haben wollten.“
    „Zu gütig, Professor. Ich wünsche ihnen alles Gute“, sagte Brunt und blickte gierig auf den Datenträger.
    „Vielen Dank, Mr. Brunt. Ich wünsche ihnen auch weiterhin gute Geschäfte“, sagte Desoto und gab Brunt mit einem zufriedenen Grinsen den Chip.

    „Es ist geschehen“, hauchte der eine Fremde seinem Begleiter zu. Beide beobachteten, wie Desoto den Frachtraum verließ. Nachdem Desoto seine Kleidung etwas geordnet hatte, berührte er seinen Kommunikator und verschwand im Transporterstrahl der Archer.
    Beide gaben sich mit einem stummen Nicken zu verstehen, dass es hier nichts mehr für sie zu tun gab. Dennoch holte einer der Fremden ein kleines Gerät unter seiner Kutte hervor. Eine klauenartige Hand, die mit giftgrünen Schuppen übersät war, berührte einige Schaltflächen. Danach dematerialisierten beide im Transporterstrahl ihres kleinen Schiffes.

    Mit einem Stirnrunzeln nahm Chang zur Kenntnis, was ihm sein Sicherheitsoffizier berichtete. Mit 2 Sekunden Verzögerung wurde Desoto erst an Bord gebeamt, nachdem das heimliche Außenteam auf die Brücke gebeamt worden war.
    „Zu schade, dass wir nicht genau wissen, was Desoto da geholt hat“, sinnierte Chang.
    „Wir könnten die Transporterlogbücher checken“, meinte der Sicherheitschef der Archer. Chang nickte nur als Bestätigung, woraufhin sich der bajoranische Sicherheitschef an seine Station machte, um die Daten zu prüfen.

    Desotos Puls raste, als er von der Transporterplattform herabstieg. Die Kiste in seinen Händen fühlte sich seltsam kalt an. Eine Aura des Untergangs ging von dem kleinen Objekt aus, das auf den ersten Blick ein Holzkasten mit vielen Schnitzereien war.
    Auf was habe ich mich da nur eingelassen, fragte sich Desoto im Geiste, als sich die Schotten des Transporterraumes vor ihm teilten.


    Kapitel 4


    Gegenwart

    „Er träumt“, sagte Matt tonlos, als er auf den bewusstlosen Desoto sah. Die Pupillen unter den Augenlidern des alten Mannes zuckten ohne Unterlass, ein Zeichen dafür, dass Desoto einen recht intensiven Traum hatte.
    „Ja, vermutlich scheint er wieder einen Alptraum zu haben“, antwortete Fraiser so leise, als ob sie befürchtete, dass sie Desoto wecken könnte. Matt nickte nur leicht.
    „Was tust du gerade?“ fragte Fraiser, als sie sah, wie Matt auf Desoto blickte und nun die Augen schloss.
    „Ich versuche herauszufinden, was er träumt, vielleicht erhalten wie weitere Antworten.“ Matts Stimme wurde leiser. Die Krankenstation um ihn herum verschwand in einem undurchdringlichen Nebel. Matt konnte die Kälte und die Feuchtigkeit des Nebels spüren, wie sie durch die Uniform und über seine Haut kroch. Er nahm plötzlich in der Ferne eine flüstern wahr. Viele Stimmen, die durcheinander redeten, so dass man kaum ein Wort heraushören konnte. Dann legte sich der Nebel und Matt fand sich in einer Steppe wieder. Die Kälte und Feuchtigkeit waren einer sehr trockenen Hitz gewichen. Matt musste mit seiner Hand die Sonne abschirmen, um überhaupt was sehen zu können.
    „Fünf Monde“, murmelte Matt, als er zum Himmel aufsah. Im Deneb-Sektor gab es nur ein System das eine Klasse M-Welt mit 5 Trabanten hatte.
    „Das ist Dedalus 7“, sagte Matt zu sich selbst. In der Ferne konnte er Silhouetten ausmachen. Der Wind trug auch Geräusche zu Matt hinüber. Matt Price sah vor sich die Expedition der USS Archer. Laut Flugplan waren sie vor 4 Tagen hier gewesen - 29 Stunden, bevor das Schiff angegriffen wurde.

    Langsam ging Matt auf das Lager zu. Die Sonne schien mit jedem Schritt immer stärker vom Himmel zu brennen.
    „Verzeihung, ich…“ Der Fähnrich, der Matt zuerst begegnete, schaute durch ihn hindurch, schien ihn nicht zu sehen. Auch der nächste Teilnehmer der Expedition schien Matt nicht wahrnehmen zu können. Matt straffte die Schultern und hielt nach Desoto Ausschau. Wenige Minuten später hatte er ihn im Hauptzelt des Lagers gefunden. Gebannt sah Desoto gerade auf den Kasten, den Matt vor wenigen Stunden zuvor zerstört hatte.
    Dieser Kasten. Verdammt, was hat er zu bedeuten? fragte sich Matt. Desoto drehte sich zu Matt um. Und blickte ihn besorgt an.
    „Können sie mich sehen?“ fragte Matt.
    „Ja, Commander. Sie befinden sich in einem meiner Träume“, antwortete Desoto sanft.
    „Professor. Was ist passiert?“
    „Die Tore der Hölle wurden wieder geöffnet. Doch dieses Mal konnten sie nicht mehr rechtzeitig geschlossen werden. Ursprünglich war es das Ziel meiner Forschung gewesen, nachzuweisen, wo die Furien einst gelebt haben“, begann Desoto und wanderte dabei im Zelt umher.
    „Und sie haben Beweise gefunden, nicht wahr?“ Matt spielte auf den Kasten an. Desoto lächelte kurz.
    „Ja, Commander, das habe ich in der Tat. Doch ich hatte keine Ahnung, in was für ein Wespennest ich da eigentlich gestochert habe. Auf dieser Expedition haben wir den Kasten und noch zwei weitere Artefakte gefunden, die Teil eines komplexeren Artefaktes sind.“ Desotos Gesicht wurde ernster.
    „Nämlich einem Artefakt, das man auch als Seele des Teufels kennt.“
    „Ich habe mal auf der Akademie in Geschichte davon gehört“, erwiderte Matt.
    „Dann wissen sie auch, dass Archäologen jahrhundertelang rätselten, was es mit dem Artefakt nun konkret auf sich hat. Doch bis auf eine waren alle anderen Legenden nur Phantasie.“ An dem Zelt begann der Wind allmählich stärker zu rütteln.
    „Sie meinen, dass es sich um Technologie der Furien handelt“, erwiderte Matt.
    „Ja, Commander. Es ist nicht nur eine Waffe, die Angst auslöst. Sie scheint auch ein System zum Laufen bringen zu können, dass Transwarpkanäle steuern kann.“ Matt lief es eiskalt den Rücken herunter. Vor 7 Monaten hatte die Monitor mit der Independence ein antikes Transwarptorsystem vernichtet und somit einer Spezies Namens Goald im letzten Moment die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    Wenn es stimmte, was Desoto ihm berichtete, stand der Milchstraße eine erneute Invasion ins Haus bevor.
    „Wenn die Furien diese Technologie in die Finger bekommen, wird die Föderation in weniger als 5 Stunden versklavt sein, da die Furien praktisch überall erscheinen können. Wir hätten keine Chance uns zu wehren.“
    „Ich verstehe nur zu gut, Professor. Außerdem hat auch jemand anders von ihrer Entdeckung Wind bekommen. Denn sonst wäre die Archer nicht von den Orionier angegriffen worden.“
    „Richtig. Denn sie sind bereits hier, Commander. Besser gesagt ein Erkundungstrupp der Furien ist seit geraumer Zeit hier. Ich habe ihre Anwesenheit vor 3 Wochen bemerkt. Sie haben mich und die Archer beschattet.“
    „Das heißt, wir stecken bis zu den Haarspitzen in dem Schlamassel“, bemerkte Matt trocken.
    „Sie müssen noch nach Avalon 3 fliegen. Dort vermute ich das letzte Teil des Puzzels.“
    „Wir werden dorthin fliegen, Professor. Und wir werden Sie dort brauchen.“
    „Wenn die Zeit reif ist, werde ich da sein, Commander. Viel Erfolg.“ Das Zelt und Desoto verschwanden in einem gewaltigen Sog. Wenige Sekunden später fand sich Matt auf der Krankenstation der Monitor wieder.

    „Was hast du gesehen, Matt?“ fragte Fraiser.
    „Möglicherweise unser Ende, Elizabeth. Ich muss zum Captain.“ Matt Price verließ die Krankenstation mit großen Schritten.

    „Wahnsinn“, hauchte John, nachdem Matt seinen Bericht beendet hatte.
    „In was sind wir da nur geraten?“ fragte sich der Kommandant der Monitor.
    „Ich weiß es nicht, Captain. Aber wir müssen schnell handeln, wenn wir das Schlimmste noch verhindern wollen.“
    „Richtig, Matt. Ich werde nun nach Chal fliegen und einen alten Freund um Hilfe bitten.“
    „Und ich werde mich auf der Calcutta-Station umhören.“
    „Viel Glück, Matt.“
    „Ihnen auch, Skipper.“ John betrat die Fähre und schloss das Schott. Wenige Minuten später war der Druckausgleich vollzogen und die Hangartore unter der Fähre öffneten sich. Sanft glitt das Shuttle aus der Monitor hinaus und beschleunigte sofort auf Warp 2.

    Edward Jellico betrat das Wagnis, die übelste Bar, die man auf der Calcutta-Station nur finden konnte. Der Geruch von Alkohol, Schweiß und anderen undefinierbaren Körperausdünstungen drangen scharf in Jellicos Nase ein. Jellico trug einen schweren schwarzen Ledermantel. Darunter war ein einfacher dunkler Overall.Das erste Mal war er als junger Fähnrich hier gewesen, der noch recht grün hinter den Ohren war und sich auch prompt von einem gewieften und geschwätzigen Ferengi nutzlosen Plunder für einen unverschämten Preis andrehen ließ. Noch wochenlang musste Jellico Sticheleien der Crew ertragen, weil er auf einen Ferengi hereingefallen war. Seither war ihm das zwar nicht mehr passiert, aber dieser Ort weckte die unangenehme Erinnerung daran. Eine der leicht bekleideten Kellnerinnen kam auf Jellico zu und fragte, was er haben wolle. Nach dem er höflich abgelehnt hatte, erspähte er einen kleinen, etwas zu dicken Ferengi.
    „Guten Tag, Daimon Brunt“, begrüßte Jellico den Ferengi, während er sich zu ihm an die Theke setzte. Der Ferengi sah ihn entsetzt an. Doch Brunt hatte sich sehr schnell im Griff.
    „Ich grüße sie, Jellico“, erwiderte der Ferengi stockend.
    „Ihre orionischen Freunde waren nicht gerade erfolgreich“, sagte Jellico beiläufig.
    „Die USS Monitor ist ihrem Trupp in die Quere gekommen und danach bin ich es gewesen, der ihrem Kunden einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.“ Brunt sah Jellico erschrocken an.
    „Die Artefakte sind nun auf der Monitor. Desoto ist noch am Leben und sie können sicher sein, dass die Monitor hier auftauchen und Fragen stellen wird“, beantwortete Jellico Brunts unausgesprochene Frage.
    „Sie haben versagt, mein Freund.“ Brunt schluckte.
    „Schönen Tag noch, Mr. Brunt.“ Jellico war nun wieder in der Menge im Wagnis verschwunden. Brunts Hände zitterten.

    „Wir brechen auf, Mr. Oromov. Und sorgen sie dafür, dass niemand hier auf Calcutta-Station noch Fragen beantworten kann, wenn wir weg sind“, befahl Jellico, nachdem er auf der Brücke der Melbourne materialisiert worden war. Oromov nickte und gab einige Befehle in seine Konsole ein. Kurz darauf ging die Melbourne auf Warp.

    Einer der orionischen Techniker der Station bemerkte, wie etwas in den Maschinenraum der Station gebeamt wurde. Mit großen Schritten ging er auf den Maschinenkern zu. Die Augen des Technikers wurden größer. Ein Photonentorpedo war direkt neben dem Kern materialisiert worden und begann bedrohlich zu summen. Mit großen Schritten hastete der Techniker auf das nächste Intercom zu. Doch in dem Moment, als er die Sprechtaste berührte, spürte er die Hitzewelle. Ein gleißendes Licht durchflutete alles. Eine halbe Sekunde später war die Calcutta-Station nur noch eine Gaswolke im All. Die Schiffe, die angedockt waren, trieben als glühende Trümmerhaufen umher.

    Elegant glitt das Shuttle Galileo in den Orbit von Chal. John betrachtete sich die kobaltblauen Meere, bevor er die Landekontrolle aktivierte.
    Nachdem das Shuttle die obersten Wolkenschichten durchdrungen hatte, konnte John die Landmasse ausmachen, auf der Kirk sein Haus hatte. Viele, die Chal besucht hatten, berichteten, dass man hier das Paradies gefunden hatte. Dem konnte John Lewinski nur zustimmen. Selbst Risa konnte dem hier nicht gerecht werden. Und dennoch würde das hier kein Erholungsurlaub werden. John verlangsamte das Schiff auf 700 Stundenkilometer und verringerte weiterhin die Höhe. Die Landmasse schwoll immer schneller an. Details wurden immer mehr deutlicher. Nach einer Kurskorrektur schwenkte das kleine Schiff leicht nach rechts in Richtung der Randgebiete der Stadt, wo sich Kirks Haus befand. Das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte, lang 9 Jahre zurück - auf der Brücke der Monitor, als sie in der Nähe der Borg-Heimatwelt waren.
    Als Kirk wieder von dort zurück kam, gab es einen sporadischen Briefwechsel. Den letzten Brief von Kirk hatte John vor 2 Jahren erhalten. Seit dem Dominion-Krieg hatte er sich wieder auf Chal zurückgezogen, um sich um seinen Sohn Joseph zu kümmern. Nun drosselte John das kleine Schiff auf 200 Stundenkilometer herunter und leitete die letzte Phase des Landeanfluges ein.

    Das vertraute Geräusch von Impulstriebwerken und Manöverdüsen, die den Landeanflug eines Shuttles ankündigten, hatte Jim Kirk ins Freie gelockt. Es dauerte nicht lange und Kirk konnte einen kleinen hellen Punkt ausmachen, der schnell größer wurde. Bald darauf erkannte Kirk, dass es sich um ein Starfleet-Shuttle handelte, genauer gesagt wurden diese Shuttles nur auf einer Schiffsklasse verwendet, den Raumern der Defaint-Klasse.
    Etwa 60 Meter vor seiner Veranda setzte das Shuttle Galileo der USS Monitor sanft auf. Nur ein leises, dumpfes Geräusch war zu hören und der warme Wind, der nun sich abkühlenden Impulstriebwerke streifte über den Rasen.
    Nachdem das Schott sich geöffnet hatte, trat ein Mann in Starfleetuniform heraus. Vier goldene Sterne an seinem Kragen wiesen ihn als Captain aus. Den entschlossenen Blick kannte Kirk von sich selbst und anderen Kapitänskollegen nur zu gut.
    „Hallo John. Ich hatte dich schon in gewisser Weise schon erwartet“, begrüßte Jim Kirk John Lewinski.
    „Kann ich mir denken, Jim. Wir müssen reden“, antwortete John, während er Kirk die Hand schüttelte.
    „In Ordnung. Gehen wir ins Haus. Es gibt gleich Abendessen, dabei können wir darüber reden“, bat Kirk seinen Gast ins Haus.
    „Du ahnst nicht, was für einen Hunger ich habe.“
    „Umso besser, John.“ Beide Männer betraten das Haus.

    Nach dem Essen saß John über dem Logbuch von Kirks erster Enterprise, die den allerersten Kontakt zu den Furien hergestellt hatte. Es dauerte eine halbe Stunde, bis er alle Einträge durchgelesen hatte. John blickte erst auf, als Kirk zwei dampfende Tassen mit Kaffee hinstellte.
    „Wonach soll ich nur suchen, Jim“, fragte Lewinski, während er sich die Augen rieb. Kirk setzte sich hin und blickte kurz auf den Tisch.
    „Nach all dem, was du mir erzählt hast, kann ich mir denken, dass die Furien eine erneute Invasion planen. Sie werden solange nicht aufgeben, bis sie ihr Ziel erreicht haben oder vernichtet worden sind. Der Drang ins Paradies zurückkehren zu wollen, hat sich im Laufe der Jahrtausende zu einer Religion ausgebildet. Als die Enterprise vor 97 Jahren mit dem ersten Furienschiff zusammentraf, musste ich das einsehen. Beinahe hätten wir unsere Heimat an sie verloren, wenn nicht die Klingonen damals mit uns zusammengearbeitet hätten.“
    „Ich verstehe. Desoto scheint auf eine verschollene Technologie der Furien gestoßen zu sein, hinter der einige Gestalten her sind“, antwortete John.
    „Und wenn dann auch ein Sternenflottenforschungsschiff angegriffen und die Crew getötet wird, ist das mehr als das Werk von Piraten.“
    „Wer könnte in Frage kommen, außer den Orionier, denen wir begegnet sind?“
    „Mir würden drei Dutzend Leute einfallen, die sowas zu gerne in die Hände bekommen wollen, um der Föderation eins auszuwischen.“ Kirk stand auf und holte noch eine Schüssel mit Schokokeksen, die er ebenfalls auf den Tisch stellte.
    „Jim, dieses Artefakt hat bei jedem im Umkreis von Lichtmonaten eine Angstattacke ausgelöst. Vier von meiner Crew wären beinahe sprichwörtlich vor Angst gestorben. Vor 11 Jahren konnte Picard mit seiner Enterprise einen Angriff gerade noch zurückschlagen. Wir haben uns deren Schildmodifikationen und die der Voyager vorgenommen.“
    „Was aber nicht reichen wird.“ Kirk holte ein Pad.
    „Nichtsdestoweniger werden wir eine Lösung finden. Ich habe Desotos Untersuchungen verfolgt. Immerhin war es ebenfalls die Enterprise, die 7 Jahre nach dem ersten Vorfall die erste Untersuchung im Deneb-Sektor durchführte. Damals war es Miguel Desoto. Sein Großvater, der damit begann. Er war zu jener Zeit ein junger Fähnrich gewesen. Nicht zu fassen, ich hätte nie gedacht, dass sein Enkel einen Treffer landen würde, den der alte Miguel noch zu gerne selbst erlebt hätte.“
    „Gab es damals auch Probleme mit den Orionier?“
    „Die gab es schon immer, John. Aber…da war noch jemand daran beteiligt.“ Kirk blickte John ernst an.
    „Sektion 31 hatte auch Interesse an dem Artefakt. Sie haben es nie wirklich aufgegeben danach zu suchen.“
    „Interessant, Jim. Als wir bei der Archer waren, tauchte ein Warbird der Romulaner auf. Dieser wurde von einem unbekannten Schiff der Akira-Klasse vernichtet.“
    „Für Sektion 31 wäre es kein Problem, sich ein Schiff samt Besatzung zu besorgen.“
    „Nein, nicht Sektion 31, Jim. Es gibt nur ein Mann, dem ich das zutrauen würde. Edward Jellico. Wie klein doch die Galaxie ist.“


    Kapitel 5

    90 Jahre zuvor

    Die trockenen und heißen Winde von Dedalus 7 strichen über Kirks Gesicht, als er gemeinsam mit McCoy und Spock auf den Planeten gebeamt war. Das Lager, das die drei Männer erblickten, war vor 4 Tagen auf den Planeten gebeamt worden. Eigentlich sollten die Wissenschaftler 3 Monate hier verbringen. Doch die Enterprise war keine 4 Flugstunden vom Planet entfernt, als sich ein orionischer Frachter wie ein Geier auf das Lager gestürzt hatte. Einer der Wissenschaftler, ein junger Fähnrich namens Miguel Desoto, konnte noch einen Notruf absetzen, der recht schnell abbrach. Nun lag das Lager verlassen da. Überall waren schwarze Krater zu sehen, die zeigten, dass Schiffsdisruptoren gefeuert hatten. In einigen Metern Entfernung untersuchten Sicherheitsleute unter der Leitung von Lieutenant Commander Pavel Chekov die Reste des Lagers.
    Leider erreichte die Enterprise den Planten erst, als die Orionier ihr Werk vollendet hatten. Kirk vermutete, dass sie die Flucht ergriffen hatten, nachdem die Enterprise auf deren Scannern aufgetaucht war. Einen Schlagabtausch mit einem Raumschiff der Constitiution- Klasse überlegte sich jeder Pirat drei bis vier Mal.
    Kirk ging auf Chekov zu, der gerade einem Sicherheitsoffizier eine Anweisung gab.
    „Haben sie was gefunden, Pavel?“ fragte Kirk.
    „Bisher nur Disruptorentreffer und nur noch wenige Spuren der Expedition. Den Tricordermessungen zufolge wurden die Wissenschaftler an Bord des Piratenschiffes gebeamt, bevor man das Lager vernichtet hat“, berichtete Chekov in seinem russischen Akzent.
    „In Ordnung, Chekov. Machen Sie weiter. Spock.“ Der vulkanische erste Offizier trat an seinen Captain heran und nestelte ebenfalls an seinem Tricorder herum.
    „Ich kann Chekovs Messungen bestätigen, Captain. Klasse 4-Disruptoren. Diese werden nur von den Orionier verwendet und finden auch auf dem Schwarzmarkt reisenden Absatz bei anderen raumfahrenden Völkern.“
    „Verstehe. Der Angreifer war doch ein Frachter des Typs F, wenn ich mich nicht irre.“
    „Typ H, Captain. Die Enterprise kann den Frachter schnell einholen, um genau zu sein, innerhalb von einer halben Stunde dürften wir Sie aufgespürt haben“, ergänzte Spock Kirk. Auf einmal kam einer der Sicherheitsleute aufgeregt aus einem Zelt herausgestürzt. Tiefes Entsetzen zeichnete sein Gesicht.
    „Captain, Doktor McCoy kommen sie schnell“, brüllte er. Kirk, Spock und McCoy waren schnell bei dem Zelt angelangt. Im Inneren des Zeltes fanden die drei Männer einen jungen Mann neben einem Kasten liegen. In der Hand hielt er einen Tricorder fest. Krampfhaft waren die Finger um das Gerät gepresst.
    „Wie geht es ihm, Pille?“ fragte Kirk, nachdem McCoy sich neben den Mann hingekniet hatte und mit dem Medotricorder Messungen vornahm.
    „Er steht unter Schock und ist beinahe vollkommen dehydriert. Aber er wird wieder auf die Beine kommen“, brummte Pille in seinem üblichen Landarztton. Spock betrachtete den Tricorder, den der junge Mann in der Hand hielt.
    „Faszinierend, Captain. Der Mann hat den Tricorder so programmiert, dass man keine sichere Erfassung mit dem Transporter erreichen kann. Das muss auch der Grund sein, warum wir ihn nicht erfassen konnten.“
    „Spock, was hat es mit diesem Ding auf sich. Die Zeichen kommen mir bekannt vor.“
    „In der Tat, Captain. Das sind Schriftzeichen der Furien. Vermutlich eine vorzeitlichere Form“, antwortete Spock seelenruhig. McCoy traten die Augen hervor.
    „Jim, der Mann muss auf die Krankenstation der Enterprise gebracht werden.“
    „Natürlich, Pille. Veranlasse alles Notwendige.“ McCoy nickte und klappte seinen Kommunikator auf.
    „McCoy an Enterprise. Zwei auf die Krankenstation beamen.“ Nach wenigen Sekunden lösten sich McCoy und der junge Mann im Transporterstrahl der Enterprise auf.

    Eine Stunde später war die Enterprise mit Warp 7 hinter dem Frachter her. Kirk traf McCoy in der Krankenstation, wo sich auch Spock aufhielt. Beide Männer unterhielten sich gerade über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen.
    „Konntet ihr nun feststellen, wer der Bursche nun ist?“ fragte Kirk.
    „Ja, Jim. Der Mann ist Fähnrich Miguel Desoto. Er gehört zu der archäologischen Abteilung der Enterprise und ist erst vor drei Wochen an Bord gekommen, als wir bei K3 neue Crewmitglieder an Bord genommen haben. Er war es auch, der den Notruf gesendet hat“, berichtete McCoy.
    Jim Kirk nickte. Das Gesicht des Mannes wirkte nun entspannter. Nicht so angstverzerrt, wie im Lager, als sie ihn fanden.
    „Ist er in der Lage, Fragen zu beantworten?“ wollte Kirk wissen. Pille nahm fast schon sofort eine abwehrende Haltung ein, die er immer annahm, wenn er seine Patienten schützen wollte.
    „Nur unter Vorbehalt, Jim. Er ist immer noch sehr geschwächt. Also überanstrenge Desoto nicht allzu sehr“, grollte McCoy leicht.
    Kirk nickte, während McCoy ein Hypospray an den Hals von Desoto ansetzte und ihn wieder aufweckte.
    „Captain Kirk“, stammelte der junge Mann.
    „Schon gut, Fähnrich. Erzählen Sie uns, was passiert ist“, sagte Kirk ruhig.
    „Ja, Captain“, antwortete Desoto leise. Er befeuchtete seine Lippen und versuchte stockend zu erzählen, wie der Überfall der Orionier vonstatten gegangen war.
    „Brücke an Captain Kirk“, meldete sich Sulus Stimme aus den Lautsprechern. Kirk ging an das nächste Intercom und berührte die Sprechtaste.
    „Hier Kirk.“
    „Captain, wir haben den Frachter gefunden. Es sind nur noch Trümmerteile übrig.“
    „Roter Alarm, Schilde hoch. Ich komme auf die Brücke.“ Kirk nickte zu Spock, der ihn aus der Krankenstation begeleitete. Die Indikatoren auf dem Schiff leuchteten überall rot auf. Die Sirene heulte den gequälten Ton heraus, der jedes Besatzungsmitglied in Sekundenschnelle zu seinem Posten eilen ließ.

    Langsam glitt die Enterprise an die Trümmer heran. Hikaru Sulu brachte das große Schiff etwa 1000 Kilometer vor dem Trümmerfeld zum Stehen. Captain Spock hatte sich über seinen Scanner gebeugt und betrachtete die Ergebnisse.
    „Den Messwerten zufolge, hat der Frachter seinen Warpkern überlastet. Keine Überlebenden zu entdecken, Captain.“ Kirk nickte.
    Sie kamen zu spät. Die Schotten des Turbolifts teilten sich erneut und McCoy betrat den Kontrollraum. Neugierig musterte er den Sichtschirm.
    „Die räumen gründlich auf, wenn es sein muss, Jim.“
    „Leider, Pille“, antwortete Kirk dem Schiffsarzt der Enterprise.
    „Captain, die Scanner orten im Interraum eine Strahlung, die ich nicht bestimmen kann.“
    „Können diese Strahlen unsere Schilde durchdringen, Spock?“
    „Die Schilde können nicht alles abhalten, Captain. Aber dennoch besteht keine Gefahr.“ Doch Spock hatte es kaum ausgesprochen, als sich ein flaues Gefühl in ihm breit machte. Angst. Wie konnte das sein? Ein Vulkanier kann keine Angst haben. Ein Vulkanier hat überhaupt keine Emotionen. Als Spock sich zu Kirk umdrehte, sah er, dass auch der Captain der Enterprise und die restliche Crew sich zusammenkrümmte und nach Luft rang. Spock glaubte Angst in ihren Augen erkennen zu können.
    „Spock, die Schilde“, krächzte Kirk.
    „Einen Augenblick, Captain. Ich versuche die Frequenz zu remodulieren.“ Die Hände des Vulkaniers rasten über die Konsole und veränderten die Schildstrucktur der Enterprise. Kurz darauf ebbte das Gefühl ab. Alle auf der Brücke erholten sich wieder.
    „Schadensbericht“, forderte Kirk sofort an.
    „Berichte treffen aus dem ganzen Schiff ein, Sir. Keine Schäden oder Verletzte, Captain, auch keine Toten“, meldete Uhura.
    „Jim, ich hatte...“ McCoy hielt inne.“ Ich hatte Angst, Jim - und das ohne ersichtlichen Grund.“
    „Ich auch Pille“, antwortete Kirk.“
    „Dem muss ich mich anschließen, Captain“, kommentierte Spock. McCoy musste kurz grinsen.
    „Sie auch, Spock? Himmel, ich dachte, sie haben keine Gefühle?“
    „Die habe ich auch nicht. Da die Angst mit dem Auftreten der Strahlung aufkam, bin ich der Überzeugung, dass diese Emotion künstlich erzeugt wurde.“
    „Angst als Waffe?“ fragte der Arzt. Er erwartete nur keine ernsthafte Antwort auf seine Frage.
    „Sie könnten recht haben, Doktor“, sagte Spock und wandte sich wieder seiner Konsole zu.
    „Jim, was geht hier vor?“
    „Eine gute Frage, Pille. Der einzige, der sie beantworten kann, ist Desoto. Wie ist sein Zustand, Pille? Können wir ihn befragen?“ McCoy runzelte kurz die Stirn.
    „Aber nur kurz, Jim. Der Bursche ist ganz schön geschwächt.“
    „Danke, Pille. Roten Alarm aufheben. Schilde bleiben oben. Spock, untersuchen sie die Strahlung weiter. Ich will bald wieder nach Dedalus 7 zurück.“
    „Aye, Captain“, bestätigte Spock. Kirk begab sich mit McCoy wieder in den Turbolift.

    Gegenwart

    „Wer hat die Orionier angegriffen?“ fragte John, als Kirk bei seiner Erzählung eine Pause eingelegt hatte. John wollte wissen, was damals bei der Untersuchung der Enteprise passiert war, nachdem er den entsprechenden Eintrag im Logbuch gefunden hatte.
    „Sie hatten den Warpkern überlastet. Die Scanner fanden Reste einer unbekannten Strahlung, die bei einigen Crewmitgliedern unbegründete Angst auslöste, die wir aber mit Beruhigungsmitteln in den Griff bekamen. Aber was genau auf dem Schiff geschehen ist, wissen wir bis heute nicht, John. Sicher ist nur das die Wissenschaftler mit ihren Entführern starben. Miguel Desoto war der einzige Überlebende.“
    „Ziemlich verzwickte Sache, Jim.“
    „Ja, das ist sie, John. Am Besten mache ich uns noch einen Kaffee.“ John nickte und wandte sich wieder dem Pad zu. Die Antwort musste doch irgendwo zu finden sein. Die Antwort darauf, weshalb ein Raumschiff der Sternenflotte dran glauben musste und die Orionier einen offenen Krieg mit der Sternenflotte riskieren würden.

    Die Indikatoren auf der Brücke der Monitor leuchteten rot auf. Ardev gab eine Reihe von Befehlen in die Konsole der Wissenschaftsstation ein und schürzte kurz die Lippen.
    „Commander, die Sensoren haben eine massive Materie-Antimaterie-Explosion registriert. Entfernung 0,05 Lichtjahre.“
    „Position, Ardev?“ fragte Matt. Ardevs Finger flogen abermals über die Flächen.
    „Calcutta-Station, Matt.“
    „Steuermann, Geschwindigkeit auf Maximum Warp erhöhen.“
    „Aye, Sir“, erwiderte der Deltaner, der am Ruder saß. Was für ein Zufall, dass der Station etwas zustößt - gerade jetzt, dachte Matt grimmig. Die Sterne wurden schneller. Die Monitor flog mit aktivierter Tarnung der Position von Calcutta-Station entgegen.
    Ardev erhöhte die Leistung der Sensoren, so dass die Tarnung nicht davon beeinträchtigt wurde. Vor der Explosion hatte Ardev Hunderte von Subraum-Transmissionen ausgemacht. Jetzt herrschte eine gespenstische Stille im Äther. Ardev engte die Bandbreite ein, um ein feineres Ergebnis zu bekommen. Ein schwaches Signal wurde langsam hörbar. Ardev ließ es durch den Computer filtern, um sicher zu sein, nicht einem Naturphänomen auf den Leim zu gehen.Der Computer jedoch identifizierte das Signal als Notrufbarke eines Ferengischiffes.
    „Matt, ich habe ein Notsignal. Es stammt von einem Ferengischiff. Koordinaten weichen nur um 0,09 % von denen der Station ab.“ Matt wusste, was das hieß. Einige Schiffe hatten die Explosion überstanden und waren bestenfalls nur noch Wracks, die umhertrieben. Kaum zu glauben, dass das jemand überlebt haben soll.
    „Können die Sensoren Lebenszeichen ausmachen?“
    „Nein, Commander, dafür ist die Strahlung noch zu stark“, antwortete Ardev konzentriert.
    „Bleiben Sie dran, Ardev.“
    „Ja, Matt. Ankunft in einer Minute.“

    Im getarnten Zustand glitt die Monitor einer Wolke aus Gas und Trümmern entgegen. Auf den ersten Blick konnte man nicht sofort erkennen, was einst Station und was einmal Schiffe gewesen waren. Es dauerte nicht lange und Ardev meldete sich wieder zu Wort.
    „Matt, die Quelle des Signals liegt direkt vor uns. Es ist der Datenrecorder eines Ferengischiffes der Nagus Klasse.“
    „Ausgezeichnet, Ardev, beamen sie den Datenrecorder ins Labor und beginnen sie gleich mit der Untersuchung. Vielleicht haben wir Glück und erhalten mal zur Abwechslung Antworten.“
    Ardev bestätigte den Befehl. Doch etwas anderes erregte die Aufmerksamkeit des Andorianers.
    „Da ist noch etwas.“ Matt erhob sich aus dem Sessel und trat an Ardevs Station heran.
    „Eine Warpsignatur. Sie stammt von einem Raumschiff der Akira-Klasse. Zwar wurde die Signatur maskiert, aber nicht gut genug. Außerdem erkenne ich das Muster.“
    „Unser unbekannter Retter, der uns vor dem Warbird gerettet hat“, murmelte Matt.
    „Richtig, die Signaturen stimmen vollkommen überein.“
    „Ardev, versuchen sie herauszufinden, wohin die Signatur führt“, sagte Matt.
    „Einen Augenblick.“ Ardev ließ die Richtung der Signatur, die von der Trümmerwolke wegführte, vom Computer überprüfen. Nach wenigen Augenblicken piepste eine Schaltfläche, die Ardev sofort berührte.
    „Den Daten zufolge fliegt dieses Schiff nach Dedalus 7.“ Matt nickte.

    Elizabeth Fraiser sondierte mit einem Medotricorder erneut Desoto. Seine Vitalfunktionen hatten sie immer mehr beruhigt. Die Gehrinaktivitäten zeigten an, dass Desoto eigentlich nicht mehr unter Alpträumen oder Angstzustände leiden dürfte.
    „Sergej, geben sie mir einen Injektor mit 10 ml TriOx.“, sagte die Ärztin. Der Pfleger nickte und lud den Injektor mit dem Medikament. Nachdem sie es in der Hand hatte, setzte Fraiser es an den Hals von Desoto an. Das typische Zischen ertönte und Desoto schlug die Augen auf. Sein Blick war nun klar. Nicht mehr starr vor Angst.
    „Wo bin ich?“ fragte er.
    „Sie befinden sich auf der Krankenstation des Föderationsraumschiffs Monitor“, antwortete Fraiser. Sie berührte ihren Kommunikator.
    „Fraiser an Brücke. Professor Desoto ist wieder bei Bewusstsein.“
    „Verstanden, Doktor. Bin schon unterwegs“, antwortete Matts Stimme aus dem kleinen Kommgerät.
    „Wie fühlen sie sich?“ fragte Fraiser Desoto, nachdem sie den Mann aufgerichtet hatte. Desoto blinzelte leicht.
    „Müde, obwohl ich sehr lange geschlafen habe.Was ist aus der Crew der Archer geworden?“
    „Das wird ihnen Commander Price erzählen, wenn er hier ist. Sie haben 34 Stunden lang geschlafen, Professor.“
    „34 Stunden?“ Fraiser nickte. Die Schotten der Krankenstation teilten sich und Matt betrat den Raum. Desoto erkannte ihn sofort.
    „Commander?“
    „Wir hatten anderweitig schon das Vergnügen, Doktor.“
    „Ich weiß, Commander. Sie wollen bestimmt Einiges wissen.“
    „In der Tat, Professor.“ Desoto begann zu schildern, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte.


    Kapitel 6


    50 Millionen Lichtjahre entfernt

    Mit der Wraht hat es begonnen, mit der Wraht wird es enden, dachte sich Ortunis. Er war der Vergo des neuen Schiffes, das den Namen des Furienkreuzers trug, das als erstes Schiff seit Jahrtausenden das Paradies wieder entdeckt hatte.Jenes Schiff war von den Unreinen zerstört worden, die sich selbst Menschen von der Föderation der Vereinten Planeten und Klingonen nannten. Dann, ein solares Jahrhundert später, versuchte man erneut das Paradies zu erreichen. Doch ein Menschenschiff unter dem Kommando eines weiblichen Vergo namens Janeway verhinderte, dass die Heimatwelt der Furien im Paradies landete. Stattdessen endete der Transfer 50 Millionen Lichtjahre von der Startposition entfernt, in einer unbekannten Galaxie.
    Seit her waren jetzt beinahe 9 Jahre vergangen. Die Furien hatten nicht aufgegeben das Paradies erreichen zu wollen und hatten ein Schiff konstruiert, das selbst einen Transfertunnel erzeugen konnte. Die Bewaffnung bestand aus Disruptoren und Angstprojektoren. Die Kraft jener Waffen war seit der Begegnung mit den Vergos Picard und Janeway, die sich sehr gut dagegen zur Wehr gesetzt hatten, verstärkt worden.
    Doch dieses Mal würden die Furien den Sieg davontragen. Und die Unreinen in Knechtschaft enden. Davon war Ortunis überzeugt. Die neue Wraht soll nun gemeinsam mit 100 weiteren, baugleichen Schiffen in das Paradies zurückkehren und die Ankunft des Furienplaneten vorbereiten, der im Laufe der Jahrtausende in ein Raumschiff umgebaut worden war.
    Geduldig schlenderte der Vergo der Wraht durch einen Korridor seines neuen Schiffes, das sich im Orbit seiner Heimatwelt befand. Nebel waberte im Gang, das Licht war nur ein trübes Rot. Zielsicher steuerte Ortunis seine Schritte in Richtung des Fährendecks der Wraht. Der Eingang wurde von zwei Furien bewacht, auf deren Köpfen sich Schlangen wanden. Mit einem Nicken gingen sie beiseite.
    Ein schriller Ton kündigte an, dass der Druckausgleich noch im Gange war. Eine Signallampe zeigte schließlich die Beendigung des Vorganges an und den Hangar betreten konnte. Als Ortinus den Hangar betrat, öffnete sich das Schott eines kleinen schwarzen Schiffes. Nebel strömte aus dem Inneren aus und zwei vermummte Gestalten traten hervor.
    Goald. Niemand hatte bisher ihre Gesichter zu sehen bekommen. Vor 5000 Jahren gehörten sie einst den Furien an. Doch der Bürgerkrieg, der nach der Verbannung unter den Furien ausbrach, nutzten die Goald aus, um sich zurückzuziehen und eigenen Interessen nachzugehen. Niemand wusste, wo sie waren. Schließlich hatten sie auch die Transfer- Technologie erfunden, die in den dunklen Jahren verloren ging. Vor 5 Jahren hatte dann ein kleines Scoutschiff der Goald den Furienplaneten wieder entdeckt und Kontakt hergestellt.
    Alte Bündnisse waren erneuert worden. Die Furien waren wieder vollkommen vereint in dem Bestreben, das Paradies zurück zu erlangen.
    Ortinus straffe seine Schultern und hob den Kopf. Seine gelben Augen versuchten in den dunklen Schatten, hinter denen sich die Gesichter der Goald verbargen, ein Anzeichen für das Aussehen der Goald zu finden. Doch er fand nichts außer Schatten. Ortunis misstraute grundsätzlich jemanden, dessen Antlitz er nicht sehen kann. Und persönlich traute er den Goald überhaupt nicht. Aber die Möglichkeit, dass sie wieder ins Paradies zurückkehren könnten, ließ ihn darüber hinweg sehen. Nun fast.
    Leicht breitete Ortinis seine Arme aus.
    „Willkommen auf der Wraht. Ich bin Ortunis. Vergo der Wraht“, begrüßte Ortunis seine Besucher.
    „Sei gegrüßt, Ortunis, Vergo der Wraht. Wir sind Solk und Drago“, antwortete die kleinere Gestalt, die in einer gedrungenen Haltung vor Ortunis stand.
    „Wir müssen unseren Plan schnellstens in die Tat umsetzen“, kam Drago ohne Umschweife zur Sache.
    „Was ist passiert?“ fragte der Vergo der Wraht.
    „Die Menschen sind uns möglicherweise auf die Spur gekommen. Auch andere Unreine sind uns eventuell auf den Fersen.“ Ortunis dachte angestrengt nach. Diese Menschen. Immer wieder funkten sie einem dazwischen. Aber andererseits hatte er insgeheim damit gerechnet, dass sich die Menschen einmischen würden. Immerhin hatte er jahrelang die Daten der Unreinen studiert. Dabei hatte er festgestellt, dass die Menschen ein nicht zu unterschätzender Gegner waren, die sich sehr gut auf viele Situationen einstellen konnten. Dass die Menschen jetzt schon von ihren Plänen Wind bekommen hatten, bereitete Ortunis Sorge.
    „Dann müssen wir in der Tat handeln“, antwortete Ortunis ruhig. Die Goald verbeugten sich leicht und Ortunis deutete auf das Schott. Kurz darauf hatte die kleine Gruppe den Hangar verlassen.

    Ortunis zweifelte daran, ob es noch eine gute Idee war erst ein Schiff, nämlich seine Wraht zunächst alleine ins Paradies zu schicken. Im Geiste ging er verschiedene Szenarien durch. Viele endeten in einem Desaster - wie die letzten drei Versuche der Furien in den vergangen 100 Jahren. Und immer waren es die Menschen gewesen, die immer dafür gesorgt hatten, dass die Furien gescheitert waren. Die Goald machten einen zu ruhigen Eindruck auf Ortunis. Er wurde das Gefühl nicht los, dass die Goald das Bündnis wieder vergessen würden, wenn es darauf ankommen würde. Doch leider war er der einzige von 27 Milliarden Furien, der an den Goald Zweifel hegte. Keiner würde ihm ernsthaft Gehör schenken. Dafür war die Aussicht wieder ins Paradies zurückkehren zu können, einfach zu verlockend.




    Edward Jellico blickte sich in der Höhle um, die Desoto vor kurzem wieder entdeckt hatte. Chemolampen erhellten die 20 Meter hohe Halle. Seit wenigen Stunden befand sich die Melbourne im Orbit von Dedalus 7. Doch Jellico erkannte schnell, dass Desoto gründlichst aufgeräumt hatte. Er schien es geradezu geahnt zu haben, dass jemand hinter diesen Artefakten her war. Nachdenklich auf seiner Unterlippe kauend, ließ Jellico den Lichtstrahl seiner Handlampe durch die Höhle wandern bis er an einer Spalte stoppte. Er runzelte die Stirn und holte einen Tricoder hervor. Energisch begann das Gerät zu zirpen.
    „Entweder hat er es übersehen oder der alte Knabe will mich zum Narren halten“, murmelte Jellico vor sich hin. Mit großen Schritten ging er auf die Spalte zu und untersuchte sie genauer. Das Gestein an der Stelle schimmerte Grün und war extrem glatt. Mit der Lampe leuchtete er in den Spalt und kontrollierte gleichzeitig die Anzeigen seines Tricorders.
    „Interessant. Eine Quantumsingularität“, stellte Jellico fest. Er justierte den Tricorder erneut um bessere Scans zu erhalten. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine unmittelbare Gefahr drohte, griff er in die Spalte hinein und holte einen weiteren Kasten heraus. Die reichen Schnitzereien auf dem Kasten ähnelten dem, den Desoto vor wenigen Tagen gefunden hatte. Aufgeregt stellte Jellico ihn ab, legte den Tricorder beiseite und öffnete den Kasten einen Spalt.

    Ein gleißendes blaues Licht überflutete die Höhle. Jellico riss einen Arm vor seine Augen um das Licht abzuschirmen. Die Konturen der Höhle schienen sich um Jellico aufzulösen. Der Boden unter seinen Füßen löste sich auf. Jellico wollte nach seinem Tricorder greifen. Doch er war nicht mehr da. Alles verlor auf einmal seine Bedeutung. Orientierungslos starrte Jellico auf den Kasten.Das Licht wurde immer greller, bis sich ohne Vorwarnung Dunkelheit ausbreitete und den schmerzenden Augen von Jellico eine Verschnaufpause verschaffte. Die Umgebung tauchte wieder in einem unheimlichen roten Leuchten auf. Schwefelgeruch lag in der Luft und seltsame Geräusche, die Jellico als Schreie, Rufe, Schaben und Klopfen deutete, wurden lauter. Auch ein Piepsen, das ihm vertraut war, erregte seine Aufmerksamkeit. Der Tricorder lag vor ihm auf dem Boden. Daneben lag auch der Kasten. Jellico hob den Tricorder auf und stellte ihn auf kontinuierliches Aufzeichnen ein.
    Jellico stellte fest, dass er nicht mehr sich auf Dedalus 7 befand. Nach einigen Scans musste er erkennen, dass er sich auf einem gewaltigen Schiff befand. Ob das Licht ein Transfervorgang gewesen war? Etwa ein interstellarer Transport? Jellico schüttelte kurz den Kopf. Dann tastete er nach seinem Handphaser. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass die Waffe noch da war und die Energieanzeige noch volle Kapazität anzeigte. Jellico bemerkte, dass es wärmer wurde. Feuchtigkeit schlug sich an den metallenen Wänden nieder. Es dauerte nicht lange und er konnte einige gedrungene Gestalten ausmachen, die Kapuzen über ihren Häuptern gezogen hatten. Trotz der Kapuzen konnte Jellico bei einigen rote Haut erkennen, andere hatten Flughäute unter den Armen, wieder andere Schlangen auf den Kopf, die sich gegenseitig anzufallen schienen. Jellico wusste sofort, dass er auf einem Furienschiff sein musste, wenn nicht sogar auf deren Heimatwelt. Die Logik ließ keine andere Schlussfolgerung zu.
    Schwere Schritte kamen immer näher an Jellico heran. Er schnappte sich den Kasten und klemmte ihn unter seinem Arm. Er durfte nicht entdeckt werden. Schnell sah sich der ehemalige Admiral um. Ein kleiner Seitenkorridor erschien ihm richtig, um sich zu verstecken und sprintete auf ihn zu. Als er sich rechtzeitig in eine Nische hinein gedrückt hatte, erkannte er, dass 3 Furien von 2 seltsamen Wesen begleitet wurden, die perfekt auf Daimon Brunts Beschreibung passten. Jellico hielt den Atem an, was ihn nicht schwer fiel, da diese Wesen einen üblen, fauligen Geruch verbreiteten, der Jellico auf eine harte Probe stellte. Nachdem er es geschafft hatte, sein Frühstück nicht preiszugeben, versuchte er zu lauschen. Doch der Universalübersetzer seines Kommunikators schien nicht genug aufnehmen zu können. Er konnte nur Sprachfetzen übersetzen: „Müssen uns beeilen……….Die Menschen ……….zurück ins Paradies…….“ Mehr bekam Jellico nicht mit. Die kleine Gruppe war in einen weiteren Korridor gebogen und bald außerhalb Jellicos Hörweite. Jellico blickte auf den Kasten. Die Schnitzereien verformten sich, schienen sich in einer Art Fluss zu befinden. Auch der Tricorder schien verrückt zu spielen.
    „Verdammt, was passiert jetzt?“

    Während Ortunis seine Gäste durch die Korridore seines Schiffes führte, bemerkte er im Unterbewusstsein die Anwesenheit eines Fremden. Er blickte aus den Augenwinkeln in die Richtung, in der er den Fremden vermutete. Ortunis glaubte beinahe, den Fremden riechen zu können. Auch glaubte er sehr kurz eine Bewegung im Halbdunkel ausmachen zu können. War er schon so nervös geworden? Nein, anscheinend spielten ihm seine Sinne einen Streich. Immerhin war er sei 45 Solarstunden aktiv. Da konnte es vorkommen, dass die Müdigkeit einem einen Streich spielt. Daher wischte Ortunis das beiseite und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.

    Der Tricorder zirpte energischer. Auf dem Display hatte sich eine Übersetzungsmatrix generiert. Anscheinend konnte der Universalübersetzer mit den vorvulkanischen Symbolen was anfangen. Einige Wörter tauchten auf und wurden den Symbolen zugeordnet. Vielleicht eine Art Bedienungsanleitung? fragte sich Jellico. Nun zeigte der Tricorder eine Liste mit den Begriffen, die dieser entschlüsseln konnte.

    Ortung
    Entfernung
    Rückkehr
    Transfer Einleiten
    Transfer Unterbrechen


    Jellico überlegte nicht lange. Er gab die Begriffe „Rückkehr“ und „Transfer Einleiten“ in den Tricorder ein und drückte die Sendetaste. Sofort begannen die Symbole auf dem Kasten sich neu zu ordnen. Wieder begann blaues Licht den Korridor zu fluten. Alle Konturen verschwanden, um sich Sekunden später wieder zu der Höhle auf Dedalus 7 zusammenzusetzen. Nach Luft keuchend stützte sich Jellico an der Felswand ab. Dabei bemerkte er, wie ein Schatten sich ihm näherte. Es waren zwei Gestalten, deren Gesichter mit Kapuzen verhüllt waren. Grüne Hände, die mit großen Schuppen bedeckt waren, schauten aus den Ärmeln heraus.
    Jellico tastete unauffällig nach seinem Phaser.
    „Wer sind Sie?“ fragte Jellico.
    „Das tut nichts zur Sache, Admiral. Vielen Dank, dass sie den Kasten gefunden haben. Bitte händigen Sie ihn uns aus“, forderte eine der Gestalten. Die Stimme klang wie ein Krächzen.
    „Weshalb sollte ich das tun?“ Jellico erhielt keine Antwort. Stattdessen ging einer der Fremden auf Jellico zu.
    „Bleiben sie, wo Sie sind. Ich nehme an, auch sie wissen, was ein Phaser ist“, sagte Jellico und zielte mit dem Phaser auf die Gestalten. Doch die Wesen ließen sich nicht davon beeindrucken. Jellico zögerte keine Sekunde und feuerte den Phaser ab. Doch der Strahl erreichte die Wesen nicht mehr. Augenblicklich verschwanden sie in einem goldenen Strahl, der ein Transporter sein musste.
    „Jellico an Melbourne. Beamen sie mich auf die Brücke, schnell.“ Jellico verschwand im Transporterstrahl der Melbourne.






    Kaum hatte die Brücke des Raumschiffs der Akira-Klasse Gestalt angenommen, bebte diese auch. Ein kleines Schiff, das nicht größer als ein Shuttle war, attackierte den Starfleet-Raumer. Jellico musste sich festhalten, um nicht durch den Raum geschleudert zu werden.
    Das kleine Schiff umkreiste die Melbourne und nahm sie erneut unter Beschuss.
    „Mit was feuern die auf uns?“ fragte Jellico, während er sich in seinen Sessel setzte.
    „Laut Sensoren handelt es sich um einen subatomaren Disruptor. Die Schilde versagen in wenigen Sekunden und die Struktur der Außenhülle beginnt sich aufzulösen“, berichtete der Sicherheitschef der Melbourne.
    „Alle Phaser auf Ziel ausrichten, volle Breitseite.“
    „Hauptenergie versagt.“ Jellico sah wie versteinert auf den Hauptschirm.
    Nun flog das kleine Schiff auf die Backbordgondel der Melbourne zu und feuerte erneut. Eine gewaltige Explosion ließ das Triebwerk auseinanderplatzen und die Melbourne begann zu trudeln.
    Dennoch feuerte die Melbourne ihre Phaser auf das kleine Schiff ab, das ihr immer mehr lebensbedrohliche Wunden zufügte
    „Admiral, sie haben aufgehört zu feuern und rufen uns“, meldete Oromov Jellico.
    „Auf den Schirm“, knurrte der alte Mann. Auf dem Schirm erschienen die beiden verhüllten Gestallten.
    „Geben sie uns, was uns gehört und sie werden diesen Ort lebend verlassen.“
    „Niemals.“
    „Dann werden sie sterben.“
    „Das werden wir sehen“, antwortete Jellico trotzig. Der Schirm wurde dunkel und zeigte das Shuttle der Fremden, dass mehr Feuerkraft besaß als die Melbourne.
    „Admiral, sie laden ihre Waffen.“
    „Tricobalt-Torpedos auf unsere Freunde ausrichten. Maximale Streuung.“
    „Aber, Admiral, unsere Schilde werden…“
    „Tun Sie es.“
    „Bereit“, schluckte Oromov. Allen auf der Brücke fuhr ein kalter Schauer über den Rücken, als Jellico sich aus dem Sessel erhob.
    „Mr. Oromov. Feuer.“
    2 Sekunden später verschwanden beide Schiffe in einem Inferno aus Licht und destruktiver Energie.

    Fortsetzung folgt

    INVASION 5: DIE SEELE DES TEUFELS
    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by NADIR ATTAR
    executive producer NADIR ATTAR
    co-executice producer CHRISTIAN GAUS & SEBASTIAN OSTSIEKER
    producer SEBASTIAN HUNDT
    lektor OLIVER DÖRING
    staff writers THOMAS RAKEBRAND & JÖRG GRAMPP and OLIVER-DANIEL KRONBERGER
    written by JÖRG GRAMPP
    TM & Copyright © 2005 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
    "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES
    This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!



    Quelle: treknews.de
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    • Werewolf

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    die letzte linie da bin ich da steht fortzeung folg wie wo finde ich die

     

    fliegen die nun zu den gorn um wieder zurück aus dem 25 j wieder ins 24 j rettet john und seine crew alles ich finde nichts eure seite schaut nun mitlerweile anders aus ich weiß nicht wo ich suchen kann soll muss bitte helft mir mal einer

     

     

    email an ngensow@web.de dann bitte oder wie man mich erreichen kann will :-) ich habe auch schon die staffel 8 fertig daher fand ich komisch john will möchte presidet werden, da er nun Dr heißt nicht mehr captain, land hat nun das sagen, dann lesse ich invasion 5 nun ist Matt und seine imsadie ist die schiffsärtzen komisch aber will gerne weiter erfahren was kommt

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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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