Episode 5x05 stellt den Mittelteil einer kleinen Trilogie dar, der in die Staffel eingebaut worden ist und dessen Grundstein mit Episode 5x04 „Am Scheideweg“ begonnen wurde. Daher fällt es auch etwas schwer Worte zur aktuellen Folge zu finden, denn in erster Linie stellt sie eine Fortführung der Handlungsstränge dar, die in 5x04 begonnen wurden.
Da wäre in erster Linie die Erforschung der Auswirkung der Massenvernichtungswaffen, die von den Talarianern eingesetzt worden sind. Der ganze Plot erinnert an Zombiefilme, die derzeit exzellent durch „Dawn of the Dead“ im Kino vertreten werden und in der Tat stellt diese Handlung eine Reminiszenz an einen Film dar: „28 Days later“, der britische Vertreter dieses Genres, hat Autor Nadir Attar inspiriert. Es herrscht wie im Film eine triste und stille Atmosphäre, lange Zeit bleibt unklar, was auf dem Planeten geschehen ist. Fakt ist nur, dass jegliche Umgebungsgeräusche fehlen. Erst sehr viel später wird klar, dass eine Waffe eingesetzt worden ist, die die Freund-Feind-Erkennung im Gehirn verändert. Am deutlichsten wird die Verwandschaft zu „28 Days later“ als man die letzten romulanischen Soldaten trifft. Wie auch im Film handelt es sich nur noch um acht Überlebende, die verzweifelt versuchen ihre Stellung zu halten und fürchten das gesamte romulanische Imperium sei durch diese Waffe zerstört worden. Sehr wichtig war Nadir Attar die Darstellung von Commander Sokol, dessen Name übrigens eine Anspielung auf die Figur des „Major Sokol“ aus der Fernsehserie „JAG – Im Auftrag der Ehre ist“.
„Sokol ist ein Beispiel dafür, dass nicht alle Romulaner der Meinung sind dieser Krieg sei gerechtfertigt,“ so Attar. „Seine Einstellung wendet sich direkt an die Menschen, die die Handlungsweise der Wehrmachtssoldaten im Zweiten Weltkrieg kritisieren. Wieso, so die kritischen Historiker, haben die Soldaten nicht die unmenschlichen Befehle verweigert? Natürlich wäre dies eine richtige Handlung gewesen, doch wenn die Konsequenz daraus aus dem eigenen Tod besteht, so gestaltet sich die ganze Sache schwieriger. Man versucht das moralisch richtige zu tun und scheitert dennoch. Es handelt sich um einen schmalen Grat.“
Der zweite Handlungsstrang dreht sich natürlich um Arena Telloms Umgang mit dem Tod ihres Bruders. Zum ersten Mal trifft sie persönlich auf den Mörder Renos und der Leser muss mit ansehen, wie Arena immer größeren Hass entwickelt. Dabei schafft sie es nicht diesen Hass nur auf Bolar zu lenken, sondern entwickelt nach und nach eine Antipathie für alle Andorianer. Auch dies soll auf die Probleme unserer Zeit aufmerksam machen. Durch die Taten einiger weniger wird eine ganze Rasse in Verruf gebracht. Beispiele dafür in unserer Gegenwart gibt es leider genug.
Sehr unerwartet war die Tötung Bolars durch Tellom am Ende der Episode.
„Auch hier ging es um Richtig und Falsch, Moral und Gerechtigkeit. Die Tötung Bolars war gerecht, denn er ermordete den Bruder Arenas. Moralisch gesehen war ihre Tat jedoch höchst fragwürdig, denn nur die Justiz darf Täter richten, um solche Überreaktionen zu verhindern.“
Natürlich wird auch dieser Handlungsstrang in der nächsten Episode weiter verfolgt werden.
Zuletzt ist auch der Titel „Der Feind“ direkt auf die Handlung der Episode bezogen. Wer ist der Feind, wen muss man bekämpfen? Wir sehen Talarianer und Romulaner, die aufgrund der Wirkung der Biowaffe sich gegenseitig bekämpfen; Andorianer und Terellianer, die sich wieder hassen. Und auf der anderen Seite Föderationsleute und Romulaner, die zusammenarbeiten um von diesem Planeten zu entkommen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen. Frieden und Zusammenarbeit ist möglich, muss aber jeden Tag neu erarbeitet werden. Das ist die Botschaft an die heutige Zeit.
Quelle: treknews.de
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