Am 5.6.2002 bietet euch Star Trek: Monitor etwas besonderes: einen verspäteten Pilotfilm! Während John Lewinski darauf wartet, daß ihm auf der Erde der Prozeß gemacht wird, erinnert er sich an die Ereignisse, die ihn zum Kommandanten der USS Monitor machten.
Besonders anzumerken an der Folge ist, daß ein Teil von ihr die Ereignisse der ersten Einnahme des Chintokah-Systems während des Krieges gegen das Dominion schildert.
Freut euch also auf die 26seitige Episode "Alpha".
Und hier ein kleiner Textauszug:
Vier. Vier Rangknöpfe. Der Rang eines Captains. Für John Lewinski war es jeden Morgen immer noch ein ungewöhnlicher Anblick.
Captain.
Er gehörte nun dazu. Viel zu früh. Mit seinen zweiundvierzig Jahren war John Scott Lewinski eigentlich in den besten Jahren für einen ersten Offizier. Doch die Sternenflotte sah dies anders. Sie mußte dies anders sehen. Trotz der guten Fortschritte in den letzten Wochen waren die Verluste hoch. Hochrangige Offiziere mußten ersetzt werden. In Kriegszeiten geschah es nicht selten, daß man innerhalb von einem halben Jahr zwei oder mehr mal befördert wurde. Totaler Krieg herrschte, alle verfügbaren Leute und Schiffe waren im Einsatz. Dies war auch der Grund, wieso John nach nicht einmal vier Wochen (wieder diese magische Zahl Vier! Zwangsurlaub wieder in den aktiven Dienst gerufen wurde. In gewisser Weise begrüßte er diesen Schritt sogar. Hier, in Vancouver, im Haus seiner Schwester, verbrachte er zu viel Zeit mit Nachdenken. Gedenken. Raddy, Jenikins, Bola, Cho´ha, Satak, Zakirk. Namen die ihn ein lebenlang begleitet hatten. Namen, die nun nicht mehr ausgesprochen werden konnten. Weil keiner sich mehr angesprochen fühlen konnte. Weil sie tot waren. Viele Nächte lang hatte sich John gefragt, wie es nun weitergehen sollte. Ob es überhaupt weitergehen sollte. Wäre da nicht seine Familie gewesen, er hätte es vermutlich nicht geschafft. Doch er wurde gebraucht. Und John wollte gebraucht werden.
Lewinski betrat den riesigen Gebäudekomplex des Sternenflotten-Hauptquartiers. Vorbei an zahllosen Büros und Sicherheitskräften betrat er den Vorraum von Admiral Dawson. Seine Sekretärin bemerkte John, deutete mit einem entschuldigenden Blick auf die beiden wartenden, bewaffneten Sicherheitswächter. John kannte die Prozedur. Seit dem Krieg war sie Usus. Lewinski hob seinen Arm, so daß man ihm eine Blutprobe abnehmen konnte. Der Sicherheitsmann schüttelte kurz das kleine Glas mit Lewinskis Blut. Nichts, keine Veränderung. John Lewinski war kein Gestaltwandler. Er betrat das Büro des Admirals, der aus dem Fenster auf die jahrhundertealte Golden Gate Bridge blickte. Es überraschte Lewinski ein wenig, daß der Admiral eine altmodische Tür mit einem Türknauf hatte, die manuell aufdrücken mußte.
"Ah, Captain!"
Wieder diese ungewohnte Anrede. Der große schwarze Mann reichte Lewinski die Hand und bot ihm danach einen Sitzplatz an. John nahm danken an. Admiral Dawson kramte mit seinen großen Händen ein Padd heraus und schaute es sich an. Lewinski wußte von der direkten Art des Vier Sterne-Admirals, war also nicht von seinen Anweisungen brüskiert.
"Mr. Lewinski, ich muß es kurz machen. Ihr alter Akademie-Lehrer Admiral Kashari hat sie mit sofortiger Wirkung zum Geheimdienst der Sternenflotte versetzt. Dies sollte keine Schwierigkeit für sie sein, ich weiß von ihren gelegentlichen Geheimaufträgen auf der Teneriffa."
Lewinski zeigte keine Regung. Dies alles war Top Secret.
"Sie werden zum Admiral nach Starbase 67 fliegen, wo sie das Kommando über die neugebaute USS Monitor übernehmen werden. Ihre Crew wird ihnen zugeteilt. Sie können gerne Wünsche einreichen, ich werde sehen, was sich da tun lässt. Wegtreten!"
Die ganze Sitzung hatte nicht länger als drei Minuten gedauert. Sie veränderte aber sein Leben. Ein eigenes Kommando! Manche warteten jahrelang manchmal vergeblich darauf und er gehörte zu den Glücklichen. Zum ersten Mal seit fast vier Wochen empfand John Lewinski echte Freude. Wahrscheinlich war er zur Zeit die glücklichste Person der Welt!
Quelle: treknews.de
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden