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...mit dem bekloppten Merkmal der Sensation
  • Voyager8 - 8x23: Cyberprison

    Gorn Again...
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    • TheOssi
    Von einem Kampf mit den Andorianern schwer beschädigt, versteckt sich die Voyager in einem Nebel. Der Flyer, der ausgeschickt wurde, um nach Hilfe zu suchen, liest Captain Carter (--> 8x06/7 "Destination: Gorn") auf, der die Flyerbesatzung kurzerhand für eine Spezialmission auf der gornischen Heimatwelt rekrutiert. Und dort stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis. Eine enorme Waffe, welche den Krieg entscheiden kann...

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    08x23 Voyager8 - Cyberprison
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    Prolog


    Der Weltraum. In seinen unendlichen Weiten ist er die letzte Herausforderung der Menschheit. Dieser Aufgabe stellte sich nun auch Commander Melanie Trylain, die gerade dabei war, ihr erstes Kommando zu führen. Als erster Offizier und Stellvertreterin von Captain Thomas Carter kommandierte sie die U.S.S. Vancouver an den Grenzen zum Gornischen Raum, um im Bürgerkrieg der Föderation logistische Aufgaben zu übernehmen.
    Eigentlich ein harmloser Auftrag, dachte sie. Captain Carter setzte sehr viel Vertrauen in sie und da er für eine Spezialmission abgezogen wurde, hatte sie nun die Verantwortung.
    Gelangweilt sah sie auf den Bildschirm, wo nichts als Sterne zu sehen war. Sie versuchte, sich auf das Muster ihrer Anordnung zu konzentrieren. Warum, war ihr auch nicht klar, aber sie hatte sonst nie Zeit dafür gefunden.
    Doch da, ein Blitzen zwischen den Sternen. Es wurde größer, breitete sich über das gesamte Sichtfeld aus.
    Melanie schaute zu ihrem Wissenschaftsoffizier, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.
    „Steuermann. Bringen sie uns hier weg“, befahl sie entschlossen, doch diese Anordnung nützte wenig. Das Schiff wurde von dieser Verzerrung erfasst.
    Melanie machte die Augen zu. Als sie sie wieder öffnete war alles beim alten. Der Crew und dem Schiff schien nichts zugestoßen zu sein. Erleichterung machte sie breit, wurde aber unterbrochen, als ein Fähnrich an der Seitenstation ohnmächtig zusammenbrach.
    Er war nur der Erste. Auch der Wissenschaftsoffizier ging in die Knie. Im Gegensatz zum Fähnrich aber nicht durch Ohnmacht. Er wurde niedergestreckt durch die Waffe des Sicherheitsoffiziers Lieutenant Tyson. Dieser drehte sich zu Melanie um. Als sich ihre Blicke trafen war alles still. Es vergingen nur Bruchteile von Sekunden, bis Tyson seinen Phaser hob und auf seinen Vorgesetzten schoss.
    Sie konnte sich gerade noch zur Seite retten, was ihr aber wenig nützte. Der Navigator des Schiffes hatte sich ebenfalls einer Waffe bemächtigt und machte nun dem Leben des Commander ein reges Ende.
    Solche Szenen spielten sich auf dem Ganzen Schiff ab, bis schließlich Stille herrschte. Die Vancouver trieb nun führungslos und mit vielen Leichen übersät durch die unendlichen Weiten. Aus der letzten Herausforderung wurde die allerletzte.


    "Cyberprison"

    „U.S.S. Voyager ruft U.S.S. Vancouver. Bitte melden sie sich. Ich wiederhole. U.S.S. Voyager ruft U.S.S. Vancouver.“
    Nichts. Das Schiff wollte einfach nicht auf die Anfragen der Voyager reagieren. Diese hing antriebslos in einem Gasnebel fest, ohne die Chance, jemals hier weg zukommen, wenn die Vancouver nicht die benötigten Ersatzteile liefern würde. Die Voyager war durch einen Angriff der Andorianer schwer beschädigt und beide Warpgondeln waren zerstört worden. Mit Impulsenergie würde die Heimreise Jahrhunderte dauern, also hatten sie nur die Chance, sich zu verstecken und zu warten.
    „Keine Antwort“, meldete Harry Kim heute zum mindestens zwanzigsten Mal. Janeway war es langsam leid, diese Antwort zu hören. Sie wollte endlich handeln.
    Tema’na drehte sich zu ihr um. „Captain, ich bin Pilotin“, protestierte sie. „Ich bin hier um ein Schiff zu fliegen.“
    „Ich weiß, wie es ihnen geht“, versuchte Janeway sie zu beruhigen. „Mir geht es genauso wie ihnen.“
    „Jetzt geht es mir besser.“ Sie seufzte und drehte sich wieder um.
    Janeway lehnte sich zu Chakotay rüber. „Ich bin es auch leid, zu warten.“
    „Was schlagen sie vor?“
    „Schnappen sie sich Annika und den Alpha Flyer und suchen sie die verdammte Vancouver.“
    „Aye“, sagte er erleichtert und machte sich auf den Weg.

    Langsam bewegte sich der Alpha Flyer in konzentrischen Bahnen um den Nebel, indem die Voyager hilflos festsaß. Das kleine Schiff scannte, soweit es konnte, auf der Suche nach der Rettung für die Voyager, der Vancouver.
    Chakotay, welcher das Schiff steuerte, wurde begleitet von Annika Hansen, seiner Frau. Er fragte sich, warum Janeway ausgerechnet sie beide allein auf diese Mission geschickt hat. Sie hatten während der anhaltenden Kriegsmonate wenig Zeit füreinander gefunden. Nun hatten sie endlich die Gelegenheit, einige Stunden miteinander zu verbringen. Chakotay sollte sich aber nicht zu sehr ablenken lassen, immerhin befanden sie sich in einer Grenzregion. Zwar herrschte mit den Gorn Frieden, seitdem die Voyager die politische Situation geregelt hatte und Daer’nar an der Macht war, aber es gab in letzter Zeit immer wieder Gerüchte über politische Unruhen.
    Chakotay kam nicht einmal dazu, während der vergangenen Flugzeit mehr als zwei Sätze mit Annika zu reden, den die Sensoren des Flyers entdeckten schon die ersten Probleme.
    Annika sprang sofort von der taktischen zur strategischen Station. „Die Sensoren registrieren ein Shuttle der Föderation. Es wird von Andorianern angegriffen.“
    Das Licht im Flyer erlosch und wurde ersetzt durch das typische rote Leuchten des Gefechtszustands. „Ich gehe auf Kurs“, sagte Chakotay. Der Flyer ging in den Warp und war schon nach wenigen Augenblicken Flugzeit am Ziel.
    Das andorinische Scoutschiff ließ bei dem Anblick des Flyers von seinem Ziel ab und verschwand sofort. Schneller als Chakotay gedacht hatte. Wenn alles nur so einfach wäre.
    Annika scannte des beschädigte Shuttle. „Es wird gleich explodieren“, sagte sie alamiert. „Ich beame jetzt.“
    Das kleine Shuttle war nur wenige Sekunden danach in seine Einzelteile zersprungen. Im hinteren Bereich der Brücke des Flyers, begann sich eine menschliche Lebensform zu materalisieren. Annika und Chakotay kam diese Person bekannt vor. „Captain Carter“, sagten beide überrascht.
    „Nett, sie zu sehen“, sagte dieser etwas verkrampft. Annika kam sofort mit dem medizinischen Tricorder, doch Carter winkte ab. „Es geht mir gut.“
    Chakotay trat vor. „Ihr Schiff, die Vancouver hatte den Auftrag, der Voyager wichtige Ersatzteile zu bringen.“
    Carter sah ihn fragend an. „Davon weiß ich nichts. Ich habe einen anderen Auftrag.“
    „Und der wäre?“
    „Geheimsache.“ Carter suchte Verständnis in Chakotays Gesicht, doch dieser schaute ihn noch grimmig an.
    „Wissen sie, wo die Vancouver ist.“
    „Soll das heißen, sie ist weg?“
    „Wir sind hier, um nach ihr zu suchen“, sagte Annika.
    Carter schaute sie verwundert an. „Wo sind ihre Implantate, Seven.“
    Sie schaute ihn schief an. „Ich habe mich vor kurzem dazu entschlossen, meinen menschlichen Namen Annika anzunehmen.“
    „Aha“, sagte Carter verständlich. Er schaute sich auf dem Delta-Flyer um. „Sieht so aus, als ob ich meine Mission von hier aus fortsetzten müsste.“
    „Was soll das heißen“, fragte Chakotay empört. „Wir haben einen Auftrag.“
    „Ich auch“, sagte Carter. „Außerdem habe ich einen höheren Rang als sie und deshalb befehle ich ihnen, Kurs auf die Gorn-Heimatwelt zu nehmen.“
    Chakotay ballte die Fäuste. Doch Carter hatte Recht. Er war Captain, Chakotay nur Commander. „Wir müssen die Voyager retten und vielleicht auch ihr Schiff.“
    Carter kratzte sich am Kinn. „Ich glaube, der Ausgang des Krieges ist wichtiger als zwei Schiffe.“
    Annika trat an die beiden heran. „Worum geht es in ihrer Mission, Captain?“
    „Das ist geheim“, sagte dieser und machte sich auf den Weg zum Steuerpult. „Alles muss man hier selber machen“, nörgelte er leise vor sich hin.
    Chakotay sah Annika an.
    „Ich glaube, er hat jetzt die Befehlsgewalt“, sagte Annika leise.
    Carter drehte sich wieder zu den beiden um. „Sobald wir am Ziel sind, werde ich sie über unsere Mission in Kenntnis setzten.“ Er überlegte kurz. „Wegen der Voyager… Ich übernehme die volle Verantwortung.“

    „Captain.“ Harry Kim versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. „Ich registriere zwei Schiffe, die den Nebel erreichen.“
    Janeway stand auf. „Identifizieren sie sie.“
    „Es ist die Vancouver und ein gornisches Transport Schiff.“
    „Auf den Schirm.“
    Der Bildschirm zeigte nun die Vancouver, das Schwesterschiff der Voyager, welches ein gornsiches Schiff verfolgte und beschoß.
    „Warum greift eins unserer Schiff ein unbewaffnetes Gornisches an?“, sprach Janeway leise zu sich.
    „Wüsst ich auch gern“, sagte Tema’na.
    Janeway drehte sich fragend zu Kim um. Dieser arbeitete hastig an seiner Station. Dann sah er zu seinem Captain auf. „Die Vancouver ist voll mit Andorianern.“
    „Kurs setzten“, befahl Janeway hastig und sprang zur seitlichen Station, um im Bordcomputer nachzuschlagen.
    Die Vancouver brach ihren Angriff ab und konzentrierte sich nun auf die Voyager. Diese wurde mehrmals von Phasersalven getroffen.
    „Schilde unten“, schrie ein Fähnrich von der taktischen Station.
    „Bereithalten“, sagte Janeway. Sie arbeitete weiterhin am Bordcomputer. Dann sah sie hoch zu Kim, welcher ihre stumme Nachricht zu verstehen schien. Die Voyager wurde wiederholt getroffen.
    „Captain“, schrie Tema’na fragend.
    „Geduld“, sagte sie und drehte sich zu Kim um. Dieser verstand sofort. „Sende Präffix-Code.“
    Die Schilde der Vancouver gingen runter und wurden augenblicklich von den ersten Photonensalven der Voyager getroffen. Da das Schiff ihnen schutzlos ausgesetzt war, entschied die Crew, das nun schwer beschädigte Schiff aufzugeben.
    Wir empfangen eine Nachricht“, sagte Kim. „Das gornische Schiff meldet, sie hätten jemand an Bord, den sie kennen und der mit ihnen über eine Sache sprechen will….“ Er schaute genauer auf seinen Bildschirm. „…die lebenswichtig für die Föderation ist.“

    ***


    Das kleine Föderationschiff, auf dem mit galanter Schrift Alpha Flyer stand, schwenkte unbemerkt in den Gornischen Raum ein, auf genau der selben Route, wie sie vor Monaten auch die Voyager genommen hatte, um unentdeckt operieren zu können.
    Chakotay hatte wieder das Steuer über das Schiff übernommen und Carter begnügte sich mit der strategischen Station.
    Der Commander stoppte das Schiff hinter einem Asteroiden und drehte sich erwartungsvoll zu Carter um. „Also, Captain. Was ist hier los?“
    „Scannen sie den ersten Planeten“, sagte er kühl.
    Chakotay ging zu Carters Station und betätigte die Kontrollen. Erschreckt trat er zurück, als er die Anzeigen sah. „Was ist das?“, brachte er noch hervor.
    „Sklaverei“, sagte Carter. „Oder sagen wir besser, eine Waffe ungeheurer Zerstörungskraft.“ Er lehnte sich zurück. „In den letzten Kriegswochen sind immer mehr Föderationsschiffe verschwunden. Eins haben wir gefunden. Die Crew war tot.“ Er schaute Chakotay direkt in die Augen. „Sie haben sich selbst umgebracht.“
    Chakotay weichte ein wenig zurück. „Und was hat das mit den Gorn zu tun?“
    „Mein Auftrag war es, unbemerkt hierher zu kommen, und herauszufinden was vor sich geht. Und unsere Erwartungen haben sich bestätigt.“
    Chakotay sah ihn fragend an.
    Carter trippte etwas in die Kontrollen ein, und der Bildschirm zeigte die Oberfläche des Planeten. Überall lagen Gorner auf den Boden verstreut und mit einem Gerät an eine zentrale Einrichtung gekoppelt.“
    Annika trat vor. Sie schien zu begreifen, was hier vor sich geht. „Mentalphsychose“, sagte sie leise. „Die Borg wollten so etwas auch versuchen, haben aber versagt.“
    Carter nickte. „Die Andorianer, welche diese Welt besetzten, haben alle Gorn versklavt und an diesen Computer geschlossen. Nun machen sie sich ihre mentale Energie zu nutze und verwenden sie als Waffe. Sie hat die Reichweite mehrere Lichtjahre und die Opfer haben einen völligen geistigen Kollaps.“
    Chakotay sah ihn erschreckt an. „Die Voyager“, sagte er leise.
    „Sie haben sie noch nicht entdeckt. Aber wenn wir nichts tun, ist es zu spät.“
    Chakotay nickte zustimmend. „Wie gehen wir vor?“

    „Ähhh, Sir?“ Der kleine andorianische Schiffsmaat betrat langsam die Kabine seines Vorgesetzten.
    Dieser stand im Schatten und schaute aus dem Fenster. „Sie sollen mich mit General anreden“, sagte er grimmig. „Wie sieht es mit unserer Cyberwelt aus?“
    „Alles stabil“, sagte der Schiffsmaat ehrfürchtig. „Es gibt aber etwas anderes.“
    S’ktar drehte sich um. „Und was?“
    Der Schiffsmaat schreckte schreckte zurück. „Ähh. Ein Föderationsscoutschiff ist in unsere System eingedrungen.“
    S’ktar sprang vor und schnappte sich eine der Fühler am Kopf des Andorianers und drückte zu. „Warum haben sie es nicht eliminiert?“
    „Ich wollte...“
    S’ktar unterbrach ihn, indem er stärker zudrückte. „Benutzen sie unsere Waffe.“ Er ließ ihn los. Der Schiffsmaat verließ ehrfürchtig den Raum.
    „Versager“, sagte S’ktar leise zu sich. „Nichts als Versager.“

    Die Andorianer waren offensichtlich nicht gründlich genug bei der Absicherung des Planeten. Es war für Annika ein leichtes, das Verteidigungssystem zu überwinden und einen Transporterstrahl zur Oberfläche zu senden. Sie und Captain Carter materalisierten nun direkt zwischen den versklavten Gorn. Die Chance, von den Andorianern geortet zu werden, war sehr gering zwischen den Millionen von Lebensformen.
    Annika schritt langsam unter der heißen Sonne über die Wiese, welche übersät mit bewußtlosen Körpern war. Irgendwie erinnerte sie das an die Borg. Es war im Grunde nichts anderes, nur nicht so perfekt.
    Carter scannte einige Gorn und machte eine interessante Entdeckung. „Gehirnaktivität“, sagte er.
    Annika sah sich die Daten ebenfalls an. „Sieht so aus, als würden sie in einer Art Cyberwelt weiterleben. Das würde verhindern, das sich der Organismus anfangen würde, zu wehren.“
    Carter sah sich interessiert um. „Sagen sie..“, sagte er beiläufig zu Annika. „...haben sie immernoch ihre Borg-Implantate?“
    „Ja!“
    „Dann können sie sich doch in diese Cyberwelt einloggen, oder?“
    Annika sah ihn verwirrt an. „Warum?“
    „Nun ja. Unsere Sensoren haben angezeigt, dass der Hauptcomputer zu stark bewacht ist. Und wenn wir die Leute hier aufwecken, dann können sterben.“
    Annika überlegte kurz. „Ich kann sie mitnehmen, wenn sie nichts gegen Borg-Nanosonden haben.“
    „Wenn sie von ihnen sind, absolut nichts“, sagte Carter charmant. „Lassen sie uns loslegen.“
    Aus Annikas Hand stachen zwei Nanoröhrschen direkt in Carter Hals und aus der anderen zwei in einen kleinen Computer auf der Stirn eines daliegenden Gorns.
    Die Umgebung um Annika und Carter verschwand langsam und wurde ersetzt durch eine belebte Umgebung in den Straßen einer Gornstadt. Es war wie das alltägliche Leben und jeder ging seiner Beschäftigung nach, ohne sich um andere zu kümmern.
    Carter erkannte die Umgebung wieder. Es war die Hauptstadt des ersten Planeten, perfekt für diese Cyberwelt nachgebildet, damit die Gorner keinen Verdacht bekommen konnten. Er zeigte mit seinem Tricorder in die Richtung, in die sie gehen mussten. „Dort geht es zur Föderationsbotschaft. So können wir mit der Regierung Kontakt aufnehmen.“
    Annika erkannte, was er wollte. „Dann können wir die gesamte Bevölkerung erreichen und zum mentale Gegenschlag ausholen.“
    Beide machten sich nun auf den weg. Unterwegs wurden sie mehrmals von Gorn angesprochen, welche sie allerdings immer mit geschickten Ausreden davon überzeugten, von ihnen ginge keine Gefahr aus.
    Alle gingen hier ihrem normalen Leben nach. Niemand schien eine Ahnung von einem Angriff der Andorianer zu haben, oder das, wozu sie nun missbraucht wurden.

    Die Botschaft der Föderation war ein sehr neues, unbenutztes Gebäude, da es erst kürzlich seine Arbeit aufgenommen hat.
    Carter und Annika betraten das Gebäude. Da sie Menschen waren, kamen sie ohne Probleme an der Wache vorbei. Als sie im obersten Stock angekommen waren, betraten sie das Büro des Botschafters.
    Trisha Hays, Botschafterin der Föderation schien sehr überrascht zu sein, als Carter und Annika den Raum betraten. „Wer sind sie?“, fragte sie die beiden Neuankömmlinge.
    Carter trat vor. „Auch wenn sie das nicht glauben wollen, was ich ihnen jetzt sage, aber sie befinden sich in einer großen...“ Er dachte kurz über seine Worte nach. „...ziemlich großen Illusion.“
    Trisha schaute ihn verwirrt an. „Häää?“, war das einzige, was sie über die Lippen brachte.
    Carter sah genervt aus. „Also schön. Nochmal. In Wirklichkeit liegen sie auf irgendeiner Wiese oder in irgendeiner Lagerhalle und ihre mentale Energie ihres Gehirns wird als Waffe missbraucht, zusammen mit zig Millionen anderen Gorn.“ Er setzte kurz ab. „War das jetzt verständlich?“
    Trisha musterte Carter ganz genau, doch sie konnte nichts sagen. Nun ergriff Annika das Wort. „Wissen sie irgendetwas über einen Angriff der Andorianer?“
    „Nein.“
    Annika überlegte kurz. „OK. Ich glaube ihnen bleibt nichts anderes übrig, als mir zu vertrauen.“
    Trisha musste sich erst mal setzten. Sie wusste nicht, ob sie den beiden glauben konnte.
    Carter machte einen Schritt auf sie zu. „Wir müssen zu Daer’nar“
    „Der ist nicht da.“
    „Und wo ist er?“, hakte Carter nach.
    „Ich hab keine Ahnung. Aber er ist nicht im Gornischen Regierungsgebäude.

    S’ktar wollte endlich mal wieder gute Nachrichten hören. Doch dies sollte ihm nicht vergönnt sein. Der Schiffsmaat meldete sich, diesmal über Intercom.
    „General?“, fragte er schüchtern an.
    „Ja“, sagte dieser erwartungsvoll.
    „Zwei Menschen sind in unser Cybernetz eingedrungen. Wir können sie nicht orten.“
    „Dann greifen sie sie über das Netz an. Töten sie die Eindinglinge.“
    „Ja, Sir, äh General“, bestätigte der Schiffsmaat.
    Versager, dachte S’ktar.

    ***


    Von einem Augenblick zum anderen materialisierten inmitten der Straßen auf der illusionierten Gorn-welt mehrere Andorianische Soldaten. Einige bewaffnete Gorn zogen sofort ihre Waffen, doch konnte sie nicht gegen die Angreifer ausrichten, gingen ihre Waffen lediglich durch die Andorianer hindurch. Diese schienen sich auf das Botschaftsgebäude der Föderation zu konzentrieren.
    Carter und Annika hörten draußen das Schreien der Gorn im Anblick der Angreifer. Als Carter aus dem Fenster schaute entdeckte er mehrere andorianische Krieger, die eine Art Granatenwerfer aufbauten.
    „In Deckung“, schrei Carter, als die erste Granate durch das Fenster geschossen kam. Er, Annika und Trisha rannten aus dem Zimmer und landeten auf dem Fußboden, als der ganze Raum unter einem fürchterlichen Knall in Flammen aufging.
    Carter zog seine Waffe und rannte gefolgt von Annika die Treppe herunten.
    „Die Waffen der Gorn funktionieren nicht gegen die Andorianer“, sagte Annika, als sie das Geschehen draußen zu beurteilen versuchte. „Aber der Granatenwerfer hat funktioniert.“
    Carter drehte sich kurz um. „Wir sind auch nicht auf die konventionelle Variante hier reingekommen. Vielleicht haben wir Glück.“ Er stieß die Eingangstür leicht zur Seite und schaute ein wenig um die Ecke. Die Andorianer beschossen immer noch unbeeindruckt von den Gorn das oberste Geschoß des Gebäudes.
    Carter wollte testen, ob seine Waffe gegen die Angreifer funktionierte. Er zielte auf einen und drückte ab. Er hatte Glück, doch nun waren die anderen auf ihn aufmerksam geworden. Diese begannen sofort, den Eingang zu beschießen.
    Annika und Trisha gingen in Deckung, während Carter weiter auf die Angreifer schoß.
    „Glauben sie uns immer noch nicht?“, fragte er Trisha beiläufig.
    „Ich glaube, ich habe keine andere Wahl, als ihnen zu glauben.“
    Carter musste gegen die vorrückenden Andorianer immer weiter zurücktreten. „Ich glaube, es ist besser, zu verschwinden“, sagte er zu Annika. Diese nickte stumm und betätigte einige Tasten an ihren Tricorder. „Wir kommen wieder“, sagte sie zu Trisha. „Nehmen sie Kontakt mit der Regierung auf und berichten sie davon, was hier passiert.“
    Dann verschwanden Carter und Annika. Trisha wurde nun umzingelt von Andorianern, die keine Probleme mehr hatten, in das Gebäude zu kommen. Doch sie schienen nicht besonders an der Botschafterin interessiert zu sein, denn sie verschwanden genauso wie Carter und Annika dorthin, wo sie hergekommen sind.

    COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER
    CAPTAIN JANEWAY
    STERNZEIT 55799,1
    „Wir sind dabei, die Warpgondeln der Vancouver bei uns zu montieren. Des weiteren haben wir einen ungewöhnlichen Gast an Bord, nämlich...“


    „Also, was genau ist nun passiert?“, fragte Janeway die reptillartige Lebensform, die ihr im Besprechungsraum gegenübersaß. Ebenfall anwesend waren Harry Kim, Tema’na und Barclay.
    Daer’nar, ehemaliger Herrscher über das Gornische Reich schaute sich im Raum um. „Was ist eigentlich mit dem Rest ihrer Crew passiert?“
    Janeway sah ihn streng an. „Ich glaube nicht, dass wir jetzt für so etwas Zeit haben.“
    „OK“, stimmte Daer’nar zu. „Sie wollten wissen, was passiert ist.“
    Janeway nickte.
    „Also, vor einem Monat, ungefähr als die Krise in der Föderation begann, griffen uns Andorianische Streitkräfte an.“ Er wartete auf Reaktionen der Anwesenden.
    „Und?“, hakte Janeway nach.
    „Wir hatten ihnen nichts entgegenzusetzten. Meine Berater hielten es für besser, den Planeten so schnell wie möglich zu verlassen...“
    „...was sie schließlich auch taten“, beendete Janeway den Satz.
    „Richtig.“
    Captain Janeway schaute kurz zu ihrem Führungsstab. Alle schienen ihre stumme Frage zu beantworten und wüssten nun, was jetzt zu tun ist.
    „Brechen wir auf“, sagte Janeway und verließ den Raum. Sie drehte sich noch kurz um. „Kanzler Daer’nar, sie können an Bord bleiben. Wir haben vor, ihre Welt zu retten.“
    „Einverstanden.“

    Beide, Annika Hansen und Captain Thomas Carter, materalisierten direkt von der Hölle dieser Cyberwelt auf der Brücke des Alpha Flyers, wo sie schon sehnsüchtig von Chakotay erwartet wurden.
    Carter ging sofort die Sensorenaufzeichnungen der letzten Stunden durch.
    Chakotay trat an seine Seite. „Ich wäre ihnen sehr dankbar, Captain, wenn wir jetzt starten könnten um der Voyager zu helfen.“
    Carter drehte sich zu Chakotay und schaute ihm in die Augen. „Ist ihnen klar, dass da unten Milliarden in Sklaverei leben.“
    „Sie werden überleben. Wir können später wiederkommen, aber die Voyager hat Priorität.“
    „Setzen sie mal richtige Prioritäten“, kommentierte Carter.
    „Die Voyager liegt wahrscheinlich immer noch steuerunfähig in diesem Nebel und kann nichts tun.“
    Carter sah ihn kurz an und ging desinteressiert zur nächsten Station.
    Chakotay versuchte es mit einer anderen Taktik. „Wenn wir sie damals nicht gerettet hätten, wären sie jetzt tot.“
    Carter sah ihn verwirrt an.
    Chakotay sprach weiter. „Sie schulden uns und der Voyager etwas.“
    „Wie können sie einhundertundfünfzig Leben mit ein paar Milliarden gleichsetzten?“
    „Ich unterscheide zwischen Leben, die in Gefahr sind und Leben, denen vorläufig nichts passiert.“
    Carter dachte kurz darüber nacht. Dann traf er eine Entscheidung. „Die Mission wird fortgesetzt.“ Schließlich verließ er Chakotay und ging zu Annika in den Laderaum.

    „Captain Janeway tut mir leid“, sagte Carter zu Annika. „So einen stürrischen ersten Offizier würde ich mir nicht unterkommen lassen.“
    „Man kann ihn aushalten“, kommentierte Annika. „Übrigens, falls wir mal wieder zu unserer Mission zurückkehren könnten.“
    „Ja?“
    „Ich versuche einen Abwehrmechanismus gegen die andorianischen Waffen innerhalb der Cyberwelt zu entwickeln.“
    Carter schaute Annika fasziniert an. „Sagen sie. Wenn diese Mission vorbei ist, kann ich sie dann mal zum Abendessen einladen.“
    Chakotay betrat in diesem Moment den Raum, als diese Worte Carters Mund verlassen.
    „Hören sie auf, meine Frau zu verführen.“
    „Ihre Frau?“, fragte Carter verwirrt.
    „Oh. Entschuldigung, wenn ich sie nicht zur Hochzeit eingeladen habe“, sagte Chakotay voller Sarkasmus. „Können wir jetzt unsere Mission fortführen? Captain.“
    Carter schaute beide an. Irgendwie ein komisches Ehepaar. Ein sturer, indianischer Pfadfinder und eine bezaubernde Borgschönheit. Aber im Universum war ja alles möglich. „Es tut mir leid, wenn ich ihnen zu nah getreten bin, Annika.“ Er verließ den Raum, ohne Chakotay anzuschauen.
    Dieser ging zu seiner Frau hinüber. „Arrogantes Arschloch.“
    „Diese Ausdruckweise kenn ich gar nicht von dir.“
    „Sag bloß, du findest ihn nett.“
    Annika arbeitete weiter an ihrer Konsole. „Wie du schon sagtest. Wir sollten uns auf die Mission konzentrieren.“

    Ein langer Tag verging, bis sich Carter und Annika wieder aufmachten, ihren Widerstand zu organisieren. Chakotay hatte darauf bestanden, diesmal selbst mitzukommen, da er Carter und Annika nicht allein lassen wollte, doch der Captain verwies Chakotay auf den Alpha Flyer.
    „Diese neuen Module müssten uns vor den Andorianern schützen“, sagte Annika. „Wenn wir dann aufbrechen könnten.“ Sie sah Carter erwartungsvoll an. Er lud sein Phasergewehr nach und ging ebenfalls in den Transporterbereich.
    „Energie“, sagte er zu Annika. Wenige Sekunden später waren sie wieder auf der Planetenoberfläche inmitten dieser grünen Landschaft und Millionen von Sklaven.
    Dann startete die gleiche Prozedur wie beim letzten Mal. Annika injizierte erst Carter und dann einen dieser Geräte auf der Stirn eines Gorns ihre Borg-Nanoröhrchen, woraufhin beide wieder inmitten einer großen Straße in der Hauptstadt landeten.
    „Da lang“, sagte Carter und zeigte auf die lange Straße.
    Nach einer halben Stunde Fußmarsch erreichten sie wieder das zur Hälfte ausgebrannte Gebäude der Föderationsbotschaft.
    Annika erkundete sich nach Trisha Hays, die Botschafterin. Man verwies sie auf die notdürftige eingerichtigte Botschaft am anderen Ende der Stadt.
    „Also los“, sagte Annika und ging die Staße entlang.
    „Moment noch“, rief Carter ihr nach. Er winkte ein schwebendes Fahrzeug heran. „Taxi. Die einfachste Variante, sich zu bewegen.“
    Annika kam zurück und beide bestiegen das schwebende Gefährt. Binnen fünf Minuten erreichten sie die neue Botschaft.
    Der Fahrer drehte sich zu den beiden um. „Zahlen“, brummte er.
    Annika schaute Carter vorwurfsvoll an. „Einfachste Variante, wie?“
    Carter überlegte kurz. Wenn dies eine Illusion war, dann vielleicht eine sehr genaue. Und da er immerhin ein paar Jahre auf dieser Welt lebte, könnte sein Geldkonto immer noch aktiv sein.
    Der Fahrer reichte ihm eine Abrechnungsmaschine hinter und Carter gab seine Kontonummer ein.
    „Ok“, bestätigte der Gorn.
    Als beide das Gefährt verlassen hatte, wandte sich Carter an Annika. „Die haben sie ziemlich viel Mühe gegeben, diese Welt nachzubauen.“
    „Das zeigt, wieviel Wert sie auf diese Waffe legen, aber warum ist dieser ganze Planet nur so schwach beschützt?“
    „Ressorcenmangel.“

    S’ktar betrat die Brücke der orbitalen Kommandostation im Orbit um den ersten Gornplaneten.
    Irgendwie empfand er nur Verachtung für seine Crew. Alles Versager. Der Abschaum der Andorianischen Verteidigungsmarine. Das Oberkommando schien sich wirklich nicht sehr für seine Waffe zu begeistern, doch er wollte sich seine Pläne jetzt nicht durch irgendwelche Anfänger oder unfähige Untergebene vermiesen lassen. Hatte er doch schon Jahre diese Aktion geplant. Ja, sogar schon zu Zeiten des Dominionkrieges wollte er die Gorn besiegen.
    Er selbst sah sich als der beste General, den die Andorianer hatten. Darum wollte er seine Fähigkeiten nicht für die Sternenflotte verschwenden, wo man seine militärischen Fähigkeiten nicht achten würde. Jetzt war Krieg und jetzt war seine Gelegenheit, endgültig zuzuschlagen.
    Er konnte manchmal Stundenlang über seine militärischen Strategien nachgrüblen, aber jetzt richtete sich seine Aufmerksamkeit auf den großen Sensorbildschirm, der die komplette Brücke umspannte. An irgendeinem roten Fleck, der einen Nebel darstellte, blinkte ein Starfleet-Symbol. Er wusste, was die zu bedeuten hatte. Sofort stürmte er zu seinen Offizieren. „Ihr Idioten, habt ihr nicht das ankommende Föderationschiff geortet.“
    „Wo denn“, fragte ein andorianischer Unteroffizier.
    „Sie Grünschnabel“, schrie S’ktar ihn an. „Wer hat sie denn auf diesen Posten befördert.“ S’ktar setzte sich auf seinen Sessel. „Aktivieren sie unsere Waffe.“

    ***


    Chakotay traue seinen Augen nicht. Die Voyager war nur noch wenige Lichtjahre von seiner Position entfernt, aber wenn er sie registrierte, dann waren auch die Andorianer imstande, sie zu orten.
    Er scannte den Planeten und registrierte erhöhte Energieaktivität. Sie bereiteten ihre Waffe vor.
    Aber was sollte Chakotay jetzt tun. Er konnte weder mit der Voyager, noch mit Annika und Carter ihn Kontakt treten.
    Um die Voyager zu warnen, müsste den Sensorschatten verlassen, und dann würde er wahrscheinlich genauso geortet werden, wie die Voyager. Und er wollte ja auch nicht Annika und Carter allein lassen.
    Schließlich musste er seine Gefühle beiseite legen und sich auf seine Aufgabe konzentrieren. Die Voyager hatte Priorität. Da hat er selbst gesagt. Risiko hin oder her. Er nahm jetzt Kurs auf sein Schiff.

    „Was passiert hier?“, fragte Carter, als sich alles um ihn herum aufzulösen schien. Annika scannte die Umgebung.
    „Die Andorianer zapfen die mentale Energie an.“
    „Dann müssen wir hier weg.“
    Annika stimmte voll und ganz zu. Sie deaktivierte ihre Verbindung zu dieser Cyberwelt und beide waren wieder auf der sonnigen Wiese. Doch der erste Gedanke trübte, denn sie wurden umgeben von mehreren Andorianischen Wachen.
    „Mitkommen!“, sagte einer und rammte Carter die Waffe in den Magen.

    Daer’nar fand diese Geschichte sehr fazinierend. Er schaute Chakotay an, welcher auf dem Hauptschirm der Voyagerbrücke abgebildet war.
    Janeway trat vor. „Ich glaube es ist besser, sie kommen an Bord und mit uns in sichere Entfernung.“
    „Aber Annika“, protestierte. „Und Captain Carter“, sagte er leise dazu, obwohl er sich um ihn keine Sorgen machte.
    Janeway verstand Chakotay. „Wir werden sie holen. Und ich glaube, Carter möchte nicht so schnell erfahren, dass sein Schiff zerstört ist.“
    Chakotay konnte nichts dagegen sagen. Er wusste das sie Recht hatte. Bei Carter war es etwas anderes. Ihn verstand Chakotay beim besten Willen nicht. „Ich komme an Bord. Chakotay Ende.“
    Sein Bild verschwand vom Bildschirm.
    „Captain“, machte Kim auf sich aufmerksam. Alle drehten sich zu ihm um. „Ich habe die Datenbank aufgrund von Chakotays Aussage gecheckt. Diese Waffe, die er beschrieben hat, können wir umgehen.“
    „Und wie?“, fragten Daer’nar und Janeway gleichzeitig.
    „Stasis.“
    „Wie bitte.“
    „Wir stellen die gesamte Crew in Stasis. Mit Ausnahme von Personen, die geistig stabil genug sind.“
    „Und wer kommt dafür in Frage“, erkundigte sich Janeway.
    „Nun...“ Er überlegte kurz. „Einerseits Vorik. Er ist Vulkanier. Und dann noch Daer’nar.“
    Janeway brodelte es im Magen. Sollte sie wirklich ihrem ehemaligen Feind das Schiff überlassen, um seine Welt zu retten? Schwere Entscheidung.

    Annika und Carter wurden gemeinsam in die Bodenkontrollstation des Planeten gebracht. Es gab kein ordentliches Gefängnis und die orbitale Kontrollstation hatte aus Sicherheitsgründen die Schilde oben.
    Der kommandiere Commander verwies die Beiden auf zwei Stühle in der Ecke des Raumes. „Keine Bewegung. Ich hole jetzt Order ein, was mit euch passiert.“
    Der Commander ging zu einer Art Kommunikationsstation und blieb dort wenige Minuten stehen. Dann kam er zurück mit einem düsteren Gesicht. „Ich muss sie leider exekutieren.“
    „Sollten sie da nicht lachen?“, fragte Carter.
    „Wissen sie, was ich tun sollte?“ Er schaute erst Carter fragend an und dann seine Begleiter. Dann schlug er diesem die blanke Faust ins Gesicht und schnappte sich seine Waffe. Carter und Annika taten das gleiche und bemächtigten sich diesen Verteidigungsinstrumenten.
    Carter drehte sich zu dem Commander um. „Was sollten sie tun?“
    „Ich sollte versuchen, diesen verdammten Krieg zu beenden.“
    „Gute Wahl“, sagte Annika, als sie an den beiden vorbeistürmte und einige Andorianische Wachen ausschaltete. Diese leisteten erbitterten Widerstand, waren aber bei weitem nicht so gut ausgebildet wie Carter oder Annika. So war er für die beiden ein leichtes, sich schnell an die Kontrollen vorzuarbeiten.
    „Geben sie uns Feuerschutz“, sagte Annika zu dem Commander, als sie an den Kontrollen arbeitete. Um sie herum blitzte es vor Phaserstrahlen, doch es schien ihr nichts auszumachen.
    Carter kam an ihre Seite. „Können sie die Waffe deaktivieren?“
    „Nicht ohne die Gorn zu töten.“
    „Versuchen sie es weiter. So wie ich das sehe, ist die Waffe bald völlig aufgeladen.“

    COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER
    KOMMANDIERENDER OFFIZIER LIEUTENANT VORIK
    NACHTRAG
    „Daer’nar und ich sind die einzigen sich im Wachzustand befindlichen Lebensformen an Bord der Voyager. Wir sind direkt vor der Station der Andorianer."

    Der Bildschirm der Voyager zeigte die orbitale Kommandostation der Andorianer. Zu Voriks Überraschung war sie sehr schlecht bewaffnet, offenbar legten die Andorianer sehr viel Wert auf ihre Geheimwaffe.
    Die Ansicht auf dem Bildschirm wurde ersetzt durch die Ansicht des Andorianischen Kommanders S’ktar. Doch er machte sich nicht mal die Mühe, sich vorzustellen. „Sie sollten lieber wegfliegen, Vulkanierer“, sagte er verächtig. Doch dann entdeckte er jemanden, der ihn interessiert. „Ahh. Daer’nar. Sehen sie mal. Ihre Bevölkerung.“
    Daer’nar schien vor Wut zu kochen. Doch S’ktar hatte Gefallen daran. „Nun mal zurück zur Hauptsache. Vielleicht haben sie noch nicht den Planeten gescannt. Das sollten sie mal tun.“
    Daer’nar wollte kontern. „Wir kennen eure Waffe und wir sind resistent.“
    S’ktar schien überrascht zu sein. Seine Waffe hatte keine Auswirkungen. Die Crew befand sich in Stasis. „Sagen wir‘s mal so. Entweder sie ergeben sich, oder ich drehe die Waffe auf volle Energie. Dann werden sie durchdrehen und die Gorn an Überlastung sterben.“ Er richtete sich an Daer’nar. Alle werden sterben. Ihr ganzes Volk. Die Waffe ist direkt auf sie gerichtet. Wenn sie ihr Schiff bewegen…“
    Daer’nar drehte sich zu Vorik um. „Was machen wir jetzt?“

    ***


    Der Commander, der inzwischen die anderen Andorianer besiegt hatte, ging in den hinteren Teil des Gebäudes und deutete Annika und Carter an, ihm zu folgen. Einige Andorianer waren noch übergelaufen, aber es waren nicht viel.
    Sie erreichten einen großen Raum, in dem sich eine sich kilometerweit in die Erde bohrende Röhre befand. „Dies ist der Hauptreaktor. Er kann nur von dort oben zerstört werden.“
    Ein Andorianer kam auf den Commander zu. „Sir, sie haben die Intensität erhöht. Die Gorn werden sterben.“
    Der Commander verstand. „Wir haben wenig Zeit. Wir können es nicht abspalten, aber ich werde dort hinausklettern und diese Anlage zerstören.“
    Annika hielt ihn zurück. „Sie werden sterben.“
    „Ich weiß.“
    Carter drengelte sich zwischen die beiden. „Ich werde gehen. Ich hab eh nichts zu verlieren.“
    Annika sah ihm in die Augen und erkannte diesen brennenden Willen, etwas zu bewirken. Sie wusste, das sie keine Chance hatte. „Machs gut“, war das letzte, was sie zu ihm sagte.

    S’ktar war sich seiner Sache sehr sicher. Langsam erhöhte er die Intensität seiner Waffe. War ihm doch egal, wieviel Gorn sterben würden. Diese Mission war eh gelaufen. Er wandte sich wieder an den Bildschirm. „Dann macht‘s mal gut“, sagte der siegesssicher.
    Doch sein Triumph wurde unterbrochen durch den Schiffsmaat. „Sir. Die Waffe ist deaktiviert.“
    „Was???“, schrie er. „Wie denn das.“
    „Der Kollektor ist zerstört wurden.“
    S’ktar viel auf seinen Sessel. Kein Sieg. Kein Ruhm. Nichts. „Schiffsmaat“, rief er. „Übernehmen sie.“


    Chakotay erwachte langsam aus der Stasis und es freute ich, dass das erste, was er sah, Annika war. „Du lebst.“
    „Ja.“
    Chakotay stand langsam auf. „Wo ist Carter?“
    „Tot.“ Sie seufzte. „Er hat uns alle gerettet.“
    „Dann hat er doch noch den Sinn seines Lebens gefunden.“

    „Offensichtlich.“

    COMPUTERLOGBUCH DER VOYAGER
    CAPTAIN JANEWAY
    NACHTRAG
    „Daer’nar ist wieder unter seiner Bevölkerung, welcher es auch gut geht. Die Andorianer bleiben als Kriegsgefangene bei den Gorn. Des Weiteren haben wir einige Verluste zu melden: die Vancouver und ihr Captain, Thomas J. Carter. Wir werden ihn ehren.“


    S’ktar saß in seiner kleinen Rettungskapsel. „Ich wusste es“, sagte er zu sich. „Das sind alles Versager. Absolute Versager. Nichts weiter.“ Er drehte sich um, um einzuschlafen. Er wusste nicht, ob er wieder aufwachen würde. Als letztes hauchte er ein letztes Wort. „Versager!“, schrie er. Immer wieder, bis er verstummte.


    ...und die Reise geht weiter - am nächstens Sonntag, den 07.04.2002

    Ältere Episoden findet ihr in unserem Episodearchiv...


    CYBERPRISON
    based upon "STAR TREK" created by GENE RODDENBERRY
    produced for TREKNews NETWORK
    created by RICK BERMAN & MICHAEL PILLER and JERI TAYLOR
    executive producers MAX S. PFAFFSTALLER & SEBASTIAN OSTSIEKER
    co-executive producer ANDREAS KREBS
    producer MILA FRERICHS lektor FRANK ZIARNO
    co-producers TIM PRUESSMANN & FLORIAN TSCHIRPKE
    production-designer PARTICK VENETZ
    written by STEFAN ALEX

    TM & Copyright © 2002 by TREKNews Network. All Rights Reserved.
    "STAR TREK" is a registered trademark and related marks are trademarks of PARAMOUNT PICTURES
    This is a FanFiction-Story for fans. We do not get money for our work!
    Production-Code #299



    Nur noch
    3
    Wochen
    bis zum großen Finale von


    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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