Die Kommandantin stand im Turbolift. Sie verdrängte ihr Alter, das sie mit dem Tag erreicht hatte. Ihr war es seit jeher unangenehm, darüber zu sprechen, aber mit zunehmenden Alter wurde es ihr immer unangenehmer.
Der Turbolift hörte sich wie immer gleich an, ihm war sein Alter egal. Er wurde gewartet, genau wie Janeway. Aber irgendwann würde nichts mehr zu reparieren sein, wenn ihre „Stromkreise“ verschlissen waren und ihr „Antrieb“ nicht mehr funktionierte. Die Sterblichkeit war einerseits zu verachten, andrerseits auch ein Geschenk. Sie hatte sich nie für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden können.
,Oh Gott...’, dachte Janeway, ,Was für ein Blödsinn!’ Da stoppte der Lift und sie betrat die Brücke.
Im ersten Moment war sie sich unsicher, ob sie nun auch schon an Altersehschwäche litt, aber nein, es schien nicht so. Sie blickte sich um, rieb sich einmal in ihren noch ein wenig müden Augen und inspizierte dann einige Konsolen. Niemand war zu sehen, die Brücke war leer.
Sie strich mit einem Finger über eine Konsole, aber es passierte nichts. Da hörte sie ein Piepsen und stellte an der Konsole über ihrem Sessel fest, dass dem Computer die Steuerung der Schiffsfunktionen übergeben wurde. Das Schiff trieb im Übrigen, was sie noch zusätzlich verwunderte.
Sie waren etwa fünfzig Lichtjahre außerhalb des Föderationsterritoriums, nahe des Talwikc-Imperiums und sollten weitere Gebiete im Inneren der Galaxis kartographieren.
,Warum zum Teufel treibt das Schiff?’ fragte sie sich. „Computer, wo ist die Brückerncrew?“ Der Computer schien die Frage nicht genau zu verstehen. „Herzlichen Glückwunsch, Captain Janeway!“ Die Kommandantin blickte verwirrt drein und wiederholte die Frage, erhielt aber die gleiche Antwort.
Es schien sich um eine Art Gemeinplatz zu handeln. Der Computer wollte die Frage nicht beantworten und antwortete mit einem derart idiotischen und überhaupt nicht an der Frage orientierten Satz. Seit wann gratulierte der Computer einem Geburtstags“kind“?
Sie kniff sich unbewusst in ihren Arm und schloss schon mal die Möglichkeit aus, dass sie noch schlief. Irgendjemand schien hier einen üblen Scherz mit ihr zu spielen. „Computer, Programm beenden!“ – „Herzlichen Glückwunsch, Captain Janeway!“ Sie wurde wütend. War das nun ein Holodeckprogramm oder nicht?
Sie ging zu einer Konsole und bat um die Freigabe des Computers. „Happy Birthday, Captain Janeway!“ erschien auf der Konsole und der Computer begann zu singen. Der Captain musste unfreiwillig schmunzeln. Die monotone und blecherne Stimme des Computers konnte überhaupt nicht gut singen.
Kurz nach Beginn des Geburtstagsständchens erschien auf der Konsole die Frage: „How is the magic word?“ Das Zauberwort? Janeway verstand nichts mehr. Plötzlich blinkte auf dem Hauptbildschirm „Bon anniversaire, mon capitaine!“ Sie starrte auf den Monitor. Steckte Q etwa dahinter? Er hatte ja schließlich immer dieses „mon capitaine“ verwendet. Sie erwartete schon das helle Blitzen, doch nichts dergleichen geschah. Doch trotzdem erschrak sie, als plötzlich ein kleines Feuerwerk vor der Steuerkonsole begann sich zu entfachen.
Dann wurden ihr plötzlich auf den Konsolen Pfeile angezeigt, nachdem der Computer das Singen eingestellt hatte. Sie zeigten auf den Turbolift und im Lift war ein Pfeil nach unten zu erkennen, an dem die Zahl Sechs zu lesen war.
Die Folge wird wie gewohnt morgen Früh gegen 0:00 Uhr online gehen.
Quelle: treknews.de
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