Der Wirbel um die neue deutsche Stimme von Fox Mulder im zweiten Akte X-Kinofilm, Akte X - Jenseits der Wahrheit (Kinostart: 24.07.2008), lässt nicht nach. Seitdem erste Gerüchte aufkamen, dass der beliebte Mulder-Sprecher Benjamin Völz ausgetauscht werden sollte und der Sprecherwechsel von 20th Century Fox wenig später tatsächlich bekanntgegeben wurde (treknews.de berichtete) reißen die Diskussionen im deutschen X-Files-Fandom nicht mehr ab.
Nun bringen ein Artikel des Tagesspiegels und ein Interview der Seite xfiles-mania.de mit dem neuen Synchronsprecher Johannes Berenz ein wenig Licht ins Dunkel um die Gründe für den bei den Fans unpopulären Sprecherwechsel:
"[Benjamin] Völz geht es ums Geld. Statt den üblichen 4000 Euro, die er sonst für die Synchronisation in einem Blockbuster erhält, hat er vom Filmverleih 20th Century Fox diesmal 20000 gefordert. „Das war für alle erst einmal ein Hammer“, gibt Völz zu, dessen Vater Wolfgang ebenfalls Schauspieler und Synchronsprecher ist. „Doch man darf nicht vergessen, dass ich sämtliche Rechte abtrete und nur einmal eine Gage kriege.“ Die Bezahlung der Synchronsprecher stehe in keiner Relation zu den Ausgaben für Werbung, Marketing und Premierenfeiern eines solchen Blockbusters. Sie betrage nur 0,1 Prozent der Produktionskosten eines Films, sagt Völz. [...]
[...] 20th Century Fox entschied sich nach kurzen Verhandlungen, Mulder eine neue Stimme zu geben. Einige Synchronsprecher solidarisierten sich daraufhin mit Völz und forderten ihrerseits 20000 Euro für den Job – und wurden prompt ebenfalls abgelehnt." (Quelle: tagesspiegel.de)
Der neue Sprecher für Fox Mulder, Johannes Berenz, gab sich im Interview mit der Seite xfiles-mania.de sehr offen und erläuterte, warum er im Gegensatz zu seinem Kollegen Völz, das Angebot Mulder zu sprechen, annahm:
"Umbesetzungen aus finanziellen, künstlerischen und terminlichen Gründen gibt es ständig. Als Zuschauer finde ich das auch meist sehr schade, aber als Familienvater und Arbeitnehmer muss ich leider auch Geld verdienen. [...]
Die Entscheidung der Fox ihn Umzubesetzen ist eine rein finanzielle. Es ist nicht nur eine Entscheidung gegen Benjamin Völz, sondern auch eine, nicht ganz freiwillige (Da sich ja einige verweigert haben) Entscheidung gegen die absoluten Topstimmen und für einen Sprecher aus der zweiten Reihe.[...]
Für eine allgemeine Anhebung der Gagen und Löhne im Synchronisationsgewerbe würde ich jederzeit meine Arbeit aussetzen, aber nicht für eine spontane Aktion einiger Topsprecher, zugunsten eines einzelnen. So sehr ich Herrn Völz eine höhere Gage gönne und auch seine Forderung absolut berechtigt finde, es gibt genug Sprecher, die Mulder in Akte X gesprochen hätten." (Quelle: xfiles-mania.de)
Johannes Berenz erhielt für die Synchronisation von Fox Mulder laut dem Tagesspiegel eine Gage in Höhe von 2.000 Euro. Seinen Einsatz als Sprecher für David Duchovny schätzte Berenz im Interview mit xfiles-mania.de allerdings eher als eine einmalige Sache ein:
"Im Fall David Duchovny kann ich sie aber beruhigen, denn mir wurde erzählt, dass Benjamin Völz ihn gerade in einer anderen Serie spricht. Die Fans müssen sich also nicht groß umgewöhnen. Aber egal, ob ich einen guten Job gemacht habe, die Fans werden sicher immer zu Recht die Stimme von Herrn Völz auf Mulder vermissen." (Quelle: xfiles-mania.de)
Laut dem Tagespiegel-Artikel synchronisiert Völz, der seinem Kollegen Berenz für dessen Entscheidung den Part zu übernehmen keine Vorwürfe macht, derzeit Duchovny in der Serie Californication, die im Herbst dieses Jahres auf RTL 2 laufen wird.
Den Artikel des Tagesspiegels findet Ihr hier. Das komplette Interview mit dem neuen Mulder-Sprecher Johannes Berenz findet Ihr bei unseren Kollegen von xfiles-mania.de.
Danke an unseren User Knut85 für die Quellen-Hinweise.
Quelle: treknews.de
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