Sie haben fast 30 Jahre an STAR WARS gearbeitet und jetzt sind sie fertig. Fühlen sie eine Art Befreiung?
Ja. Ich habe es genossen an STAR WARS zu arbeiten, aber es ist großartig sich jetzt an Projekte zu machen, die man bereits lange Zeit machen wollte. Ich werde dorthin zurückgehen, wo ich war bevor das alles passierte.
Was machen sie, um sich mit der Person wiederzuvereinen, die sie sind, abgesehen von dem Kerl der STAR WARS gemacht hat?
Ich versuche mit mir selbst in Kontakt zu bleiben, besonders wenn ich schreibe. Unglücklicherweise endete ich, als ich STAR WARS schreiben sollte, mehr beim Lesen und Denken als beim Schreiben. Wenn man drei oder vier Monate schreibt, dann geht man zu Orten an die normale Menschen niemals gehen würden, es sei denn man ist ein tibetanischer Mönch. Die meisten Autoren versuchen das zu vermeiden und suchen Ausreden um dieses oder jenes Buch zu lesen. Normalerweise kommen mit viele Ideen für Filme, die ich wirklich machen will. Keiner der Filme, die ich gemacht habe, war für ein Massenpublikum geschaffen außer INDIANA JONES. Niemand hätte gedacht, dass AMERICAN GRAFFITI oder STAR WARS funktionieren würden.
Aber die zweite Trilogie lockt große Zuschauermengen...
Ja, jeder sagt, dass das ein Volltreffer war. Aber es gab viele Kontroversen darüber, dass ich nicht das offensichtliche tat. Ich tat nicht die kommerzielle Version, die die Leute erwarteten. Die Leute erwarteten EPISODE III, in der sich Anakin zu Darth Vader verwandelt als EPISODE I. Sie erwarteten, dass die Episoden II und III über Darth Vader wären, der jedem den Kopf abschlägt und das Universum terrorisiert. Aber wie wurde er zu Darth Vader? Man muss seine Beziehungen betrachten und man muss sehen wo alles beginnt. Er war ein nettes Kind, hilfsbereit, genau wie sich die meisten Leute selbst sehen. Die meisten Leute sagten 'Dieser Kerl muss ein furchtbarer Satansbraten gewesen sein, ein dämonisches Kind.' Aber der Punkt ist, dass er nicht so geboren wurde. Er wurde so und dachte, dass er das richtige tue. Vielleicht hat er bemerkt, dass er den dunklen Weg beschreitet, aber er dachte es wäre zu rechtfertigen. Die Idee ist zu zeigen, wie aus Demokratie eine Diktatur wird und wie eine gute Person böse wird und bis zum Ende denkt, dass sie die richtige Sache tut.
Es ist heutzutage üblich über Gut und Böse in Grauschattierungen zu erzählen, aber in ihren Filmen sind Gut und Böse deutlicher abgetrennt.
Es ist eher die altmodische Auffassung von Gut und Böse. Die Version, die diejenigen von uns hatten, die in den 40ern und 50ern aufwuchsen, wo es einen starken Sinn für Gut und Böse im Zweiten Weltkrieg gab. Das ist eine der wenigen Zeiten in der Geschichte, wo die Bösen deutlich von uns abgehoben waren. Es gab wirklich einen Überlebenskampf zwischen ziemlich klar definierbar den Guten und den Bösen. Die Geschichte in STAR WARS ist eine klassische. Alle paar hundert Jahre wiederholt sich alle, weil wir dazu neigen die gleichen Dinge immer wieder zu tun. Macht korrumpiert und wenn man sie hat, beginnt man Dinge zu tun, von denen man denkt sie wären richtig, aber sie sind es nicht.
Haben sie je beabsichtigt eine zweite Trilogie zu machen?
Die Originalgeschichte sind wirklich die ersten drei Filme. Ich dachte niemals, dass ich die Hintergrundgeschichte erzählen würde, weil ich STAR WARS wegen der damaligen Technik in einer sehr eingeschränkten Weise zeigen musste. Das gleiche Tat ich mit THX 1138. Ich musste eine futuristische Welt ohne Special Effects und Sets erschaffen. Mit jedem Film habe ich die Technik vorwärts getrieben. Für STAR WARS musste ich eine komplett neue Idee über Special Effects entwickeln, um eine Bewegungsenergie brauchte, nach der ich suchte. Ich machte es mit Motion-Control Photograhy. Ich hatte viel Erfahrung mit Animationen, deshalb folgte daraus, dass ich die Technologie nahm und in Special Effects verarbeitete. Für DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK, musste ich einen Schauspieler erschaffen, der glaubwürdig sein könnte und nur zwei und einen halben Fuß groß ist. Ich musste in der Mitte des Filmes alle auf uns warten lassen, um die Idee zu verwirklichen, damit Yoda nicht wie Kermit aussieht. Wenn ich bei einer dieser Sachenversagt hätte, dann wären die Filme einen schrecklichen Tod gestorben. Ich musste es irgendwie glaubwürdig machen, auch wenn es komplett verrückt war. Ich musste sagen "Das ist real. Wir fliegen in Raumschiffen herum, das sind alles echte Sachen und echte Leute." Das war das Schwerste. Nach DIE RÜCKKEHR DER JEDIRITTER, sagte ich mir "Nun nehme ich mir etwas Freizeit und ziehe meine Kinder groß und später komme ich zurück und mache meine persönlichen Filme, weil ich dass wirklich das ist, was ich will.
Also warum kamen sie zurück mit STAR WARS anstatt persönliche Filme zu drehen?
15 Jahre später hatten wir solche Fortschritt bei Industrial Light & Magic, besonders mit JURASSIC PARK. Das war der Grundstein dafür realistische Charaktere mit digitaler Technologie zu erschaffen. Deshalb dachte ich wieder darüber nach. Ich konnte Städte wie Coruscant erschaffen. Ich konnte eine Roboterarmee schaffen, ich konnte andere Dinge tun, die damals unmöglich waren. Der ausschlaggebende Faktor war die STAR WARS Special Edition, wo Jabba erschaffen werden konnte. Nicht ein großes Gummiding, sondern ein richtiger digitaler Charakter. Ich dachte mir, wenn ich das kann, dann kann ich alles andere auch. Als wir die Special Edition herausbrachten, dachten wir nicht, dass wir ein so großes Publikum finden würden. Wir wussten, dass wir nicht viele VHS Bänder verkauft hatten. Ich denke es waren etwa 300.000, was im Vergleich zu 11 Millionen Kopien von E.T. sehr wenig ist. Deshalb sagte ich, dass es ein Experiment sein würde und wir hoffentlich unser Geld wieder herausbekommen würden. Der Erfolg der Veröffentlichung verriet mir, dass ich diese Kreaturen erschaffen, bessere Sets bauen und Städte entwerfen konnte, als zuvor. Zudem war das STAR WARS Publikum immer noch da, es war in den 15 Jahren nicht verschwunden. Ich entschied dann, dass ich die Hintergrundgeschichte erzählen würde, was ich niemals beabsichtigt hatte. Ich stimmte zu und jetzt bin ich fertig. Jetzt werde ich das machen, was ich damals vorhatte.
Das vollständige Interview findet ihr bei Wired.
Quelle: treknews.de
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