Groß beworben, besprochen und angekündigt wurde Robert Rodriguez' neues Werk «Sin City». Doch sah es bis Donnerstagnachmittag so aus, als würden Zuschauer zum Filmstart umsonst in Dependencen der Kinoketten Cinemaxx, Cinestar und UCI eilen. Diese Lichtspielhäuser hatten angekündigt, den Film zu boykottieren. Grund war ein Kostenstreit zwischen Filmverleihern und Kinobetreibern.
«Wenn wir für einen Film deutlich draufzahlen müssen, geht das nicht», sagte Cinemaxx-Sprecher Arne Schmidt der Netzeitung. Eine ähnliche Diskussion hatte es bereits um «Herbie - Fully Reloaded» gegeben. Die Filmmiete, die Kinobetreiber an die Verleiher zahlen müssen, errechne sich unter anderem aus der Saalbelegung, dem Besucherpotenzial und der Anzahl der Vorstellungen, so Schmidt. Da der zuständige Verleih Buena Vista - wie schon bei «Herbie» - auch bei «Sin City» plane, die DVD bereits nach vier und nicht wie bisher erst nach sechs Monaten auf den Markt zu bringen, vermindert das für die Betreiber die Ertragsmöglichkeiten. Das heißt der Film wird für sie teuerer.
Zu bedenken sei außerdem, dass die Menschen in Zeiten der Konsumzurückhaltung entweder ins Kino gehen oder sich die DVD kaufen, nicht beides, so Schmidt weiter. Die Alternative zu den härteren Verhandlungen mit dem Verleih sei die Tickets zu verteuern. «Und das wollen wir verhindern. Dann zeigen wir Filme eben nicht, die zu teuer sind.»
Nun hat der Verleih in den Verhandlungen mit Cinemaxx, Cinestar und UCI doch noch eingelenkt. «Sin City» werde ab Samstag in ganz Deutschland bei den Kinoketten zu sehen sein, sagten die Pressesprecher der Netzeitung. Da grundsätzlich fast jeder Film neu verhandelt wird, wird es allerdings nicht der letzte Konflikt dieser Art gewesen sein.
Quelle: Netzeitung.de
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