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  • Star Trek 11: Leonard Nimoy im Interview

    über Eddie Murphy, neue Projekte und das Marketing zum neuen Film
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    Die Seite trekmovie.com veröffentlichte heute den zweiten Teil eines exklusiven Interviews mit dem Schauspieler Leonard Nimoy (Spock in Star Trek). Nachfolgend nun die Übersetzung des abschließenden zweiten Interview-Teils:


    TM: Wir haben zuvor schon über Star Trek IV gesprochen und dieser Film hat erst kürzlich wieder Schlagzeilen gemacht. Eddie Murphy stellte seinen neuen Film Meet Dave vor, welcher SF-Elemente beinhaltet. Er sprach auch darüber, dass er beinahe in Star Trek IV mitgespielt hätte. Er mochte den Charakter nicht, den er spielen sollte, denn er erinnerte ihn zu sehr an seine Rolle des Axel Foley aus Beverly Hills Cop. Er wollte stattdessen einen waschechten vulkanischen Sternenflotten-Typen spielen. Haben Sie die Idee, Eddie Murphy im Film dabei zu haben, unterstützt oder dachten Sie, seine Besetzung wäre eher ein PR-Gag gewesen?

    Nimoy: Jeff Katzenberg, der damalige Studiochef, rief mich an, als ich mich auf Star Trek IV vorbereitete. Ich kann mich ganz genau an seine Worte erinnern. Er sagte: "Entweder habe ich hier die beste oder die schlechteste Idee der Welt: Eddie Murphy sagt, er würde töten, um im neuen Star Trek-Film dabei sein zu dürfen." Und ich sagte: "Ich denke du hast Recht. Es ist entweder die beste, oder die schlechteste Idee der Welt." [lacht] Ich traf mich einige Male mit Mr. Murphy und ich sagte zu ihm: "Wir sind sehr geschmeichelt darüber, dass Sie im Star Trek-Film dabei sein wollen. Wir bewundern Sie, Sie bewundern uns, keiner von uns will dem anderen Schaden zufügen, also werden wir am Drehbuch arbeiten. Wenn wir also ein Drehbuch entwickeln können, das funktioniert, werden wir es machen und wenn es nicht klappt, werden wir uns bedanken und es dabei bewenden lassen." Und so ist es in etwa abgelaufen. Er hat stattdessen den Film The Golden Child / Auf der Suche nach dem goldenen Kind gedreht. Ich glaube, er hat später gesagt, dass er wünschte, er hätte den Star Trek-Film gemacht.

    TM: Ich glaube, er hat das tatsächlich gesagt. Und nun sagt er, dass er wirklich gerne einen Vulkanier gespielt hätte…

    Nimoy: Wissen Sie was, Anthony, das ist sehr interessant. Das ist das erste Mal, dass ich davon gehört habe. Ich wusste das nicht.

    TM: Er könnte es im nachhinein…

    Nimoy: Nein, ich glaube ihm. Doch Fakt ist, dass diese Idee nie zur Debatte stand. Wir wollten ihn als lustigen Menschen darstellen, der mit diesen Leuten aus dem Weltall interagieren sollte. Wir haben es einfach nicht auf die Art hinbekommen, die sowohl ihn, als auch uns zufrieden stellen konnte. Ich schätze also, dass er Recht damit hat, wenn er sagt, dass es eine Rolle war, die er in ähnlicher Form bereits zuvor gespielt hatte. Das ist interessant. Ich hatte keine Ahnung, dass er daran interessiert war einen völlig anderen Außerirdischen oder Vulkanier zu spielen. Wir bewundern Eddie Murphy immer noch und ich hoffe das beruht auch weiterhin auf Gegenseitigkeit.

    TM: Vielleicht kann J.J. ihn ja im nächsten Film unterbringen, er ist immer noch ein Fan.

    Nimoy: Wer weiß, wer weiß?

    TM: Wenn wir gerade schon darüber sprechen - und ich weiß, dass die anderen Schauspieler darüber sprachen, dass sie bereits für weitere mögliche Filme unterschrieben haben: Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Star Trek-Reise nun komplett ist? Oder sind Sie offen für weitere Möglichkeiten?

    Nimoy: Oh, man sollte niemals nie sagen. Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass da mehr kommen wird und doch passiert mir im Film nichts, was mich davon abhalten könnte weiter zu machen. Es ist nicht zwangsläufig das Ende von Spock. Ich weiß es also nicht, man wird es sehen.

    TM: Beziehen wir die selbe Frage auf die 60er: Gab es da irgendwelche Geschichten, über die Sie oder DC [Fontana] gesprochen haben, oder Konzepte, von denen Sie wirklich wünschten, sie wären für die originale Serie umgesetzt worden?

    Nimoy: Ich glaube nicht. Meiner Erinnerung nach, war ich ständig angenehm überrascht über die Themen mit denen wir uns auseinandersetzen durften. Ich glaube, dass einige extrem talentierte und fantasievolle Autoren für uns arbeiteten. Wir haben den Nagel sicher nicht immer auf den Kopf getroffen. Ich bin der Erste, der zugibt, dass wir eine Reihe Durchhänger dabei hatten. Aber wenn man das Budget berücksichtigt, mit das wir arbeiten mussten und den Termindruck, so haben wir doch ständig Neuland betreten. Die Autoren, Regisseure und die Leute der Produktion haben uns im Großen und Ganzen wundervolle Dinge gegeben, mit denen wir arbeiten konnten und ich war stets zufrieden damit. Dann und wann war ich auch mal richtig frustriert und sagte: "Gene [Roddenberry], dieses Drehbuch ist wirklich ein Problem", aber man arbeitete sich da durch und hoffte darauf, dass das nächste Drehbuch besser sein würde, was auch oftmals der Fall war.

    TM: Bill [Shatner] hat erst vor Kurzem seine neu Biografie 'Up Till Now' veröffentlicht. Ihre letzte Biografie, 'I am Spock', gab es 1996. War das das letzte Wort, oder kann man in der Zukunft eventuell mit einem 'I Am Spock Again' rechnen?

    Nimoy: Ich habe keine Pläne für ein weiteres 'Spock'-Projekt oder Buch. Vielleicht kommt mir irgendwas in den Sinn oder jemand präsentiert mir eine Idee. Aber noch mal: Man sollte nie 'nie' sagen.

    TM: Da wir gerade über Bücher reden: Sind denn weitere Gedichtsbände geplant?

    Nimoy: Nein, meine gesamte kreative Schaffenskraft konzentriert sich auf die Fotografie. Es sind derzeit zwei Bücher im Umlauf: Das 'Shekhina'-Buch, welches vor mehreren Jahren herauskam, sich aber immer noch gut verkauft und das neue Buch 'The Full Body Project', auf das ich sehr stolz bin. Es spricht ein wichtiges Thema an.

    TM: Bezogen auf dieses Buch und das Projekt: Es erhielt eine Menge Aufmerksamkeit von den Medien und vieles davon konzentrierte sich auf das Thema, Ihre Modelle und deren Körperumfang. Ich frage mich, ob die Medien durch die Konzentration darauf nun den Punkt getroffen haben oder nicht.

    Nimoy: Ich denke sowohl als auch. Einige haben es verstanden, andere nicht. Ich denke, was wichtig ist, ist dass das Buch herausgekommen ist und dass es ein Buch ist, dass einen Kommentar dazu abgibt, was kulturellen Maßstäben nach als schön gilt. Schönheit kommt in allen Größen und Formen daher. Es gibt sehr sehr viele Menschen, insbesondere Frauen, die niemals so aussehen werden wie die Models, mit denen man Kleidung verkauft. Es liegt an den Genen, an Gott, oder was auch immer, dass sie so sind wie sie sind, aber man kann sie dennoch als schöne Menschen betrachten. Dieses Buch beschäftigt sich mit dieser Frage. Ich weiß, dass es einige Leute auf positive Weise tief bewegt hat und darauf bin ich sehr stolz.

    TM: Haben Sie bereits mit Ihrem nächsten Foto-Projekt begonnen?

    Nimoy: Ja, ich arbeite an einem weiteren Projekt und stecke bereits tief drin, aber es ist noch zu früh darüber zu reden. Ich möchte nur sagen, dass es dabei um das Thema 'Identität' geht.

    TM: Haben Sie einige der Annie Leibowitz-Fotografien des Indiana Jones-Films in der Vanity Fair gesehen? Sie hat eine Menge Behind-The-Scenes-Fotos geschossen, mit {George] Lucas, [Steven] Spielberg und Harrison Ford.

    Nimoy: Ja. Ich denke, ich habe etwas davon gesehen.

    TM: Der erste Gedanke, der mir damals beim Betrachten der Bilder kam, war: 'Ich frage mich, ob Leonard Nimoy seine Kamera mit zum Set brachte?'

    Nimoy: Nein, ich habe das mal bei einem anderen Film gemacht. Für Annie Leibowitz war das eine sehr berufsbezogene Situation, da sie dafür engagiert wurde, ein Foto-Essay über den Film zu machen. Das ist Teil des Business und daher verständlich. Ich hab das einmal gemacht, als ich zusammen mit Yul Brynner einen Film in Spanien drehte [Catlow / Leben ums Verrecken, 1971]. An einem Tag, an dem ich nicht drehen musste, kam ich mit meiner Kamera zum Set. Ich realisierte, dass, sobald ich die Kamera herausholte und diese auf Leute und Schauspieler, die sich gerade entspannten, richtete, diese augenblicklich anfingen sich in einer Art Rolle oder Pose zu verstellen, als wenn sie vor meiner Kamera zu spielen hätten. Und ich realisierte, dass es mir in einer solchen Situation nicht anders ergeht. Wenn ich als Schauspieler unterwegs bin und Leute von mir Fotos machen, fühle ich mich in gewisser Weise dazu verpflichtet. Und genau das will ich diesen Schauspielern nicht aufzwingen. Ich halte es für unfair und für ein Eindringen in Ihre Privatsphäre. Also habe ich es nie wieder getan. Es ist eine völlig andere Situation, wenn jemand dafür eingestellt wird, Fotos zu machen und damit hilft, den Film zu promoten. Das ist uns Schauspielern bewusst und ein Teil unseres Jobs.

    TM: Das bringt uns zu einem interessanten Punkt: Es gibt neue DVDs zu Star Trek - Remastered. Darauf gibt es ein Extra mit Billy Blackburn, der damals eine Kamera mit sich führte. Wenn also Billy seine Kamera herausholte, dann wart Ihr Jungs, nach Ihren Worten, alle nur am posieren?

    Nimoy: Ja er hatte eine Kamera dabei, Sie haben recht. Es schneidet dieses Thema an. Ich werfe es Billy nicht vor, das ist OK, das ist in Ordnung. Wir mochten Billy und es ist OK, doch generell gilt, dass ich es für ein Eindringen in die Privatsphäre halte.

    TM: Sie sprachen die Promotion des neuen Filmes an. Sie wurden schon die ganze Zeit interviewt, doch nun, wo es noch neun Monate bis zum Filmstart sind, beginnt gerade erst die riesige Marketing-Kampagne für diesen Film. Es wird viel mehr Interviews geben und Sie werden zu vielen TV Shows eingeladen werden. Wie fühlen Sie sich dabei, wieder im Rampenlicht zu stehen?

    Nimoy: Ich freue mich darauf! Ich bin von diesem Film sehr begeistert und ich möchte daher so unterstützend wie möglich sein. Ich freue mich auf den Tag, an dem sie mich anrufen und mir sagen, dass sie mich brauchen um den Film der Öffentlichkeit vorzustellen.

    TM: Ich habe gehört, dass Sie zu Gast in Bills neuer Talkshow [Raw Nerve] waren.

    Nimoy: Ja, wir hatten ein wundervolles Gespräch. Ich glaube, wir haben viel länger gesprochen und er bekam viel mehr Material, als er eigentlich für eine halbstündige Sendung braucht. Wir haben uns eine lange Zeit unterhalten. Ich denke es war eine wirklich neue, besondere und reichhaltige Unterhaltung. Wir haben uns sowohl mit Themen beschäftigt, die wir nie zuvor angesprochen haben, als auch rückblickend über Dinge geredet, über die wir uns schon öfter unterhielten. Ich denke es wird wundervoll sein uns dabei zuzusehen und ich freue mich bereits darauf es selbst zu sehen. Es wird derzeit nachbearbeitet, so dass ich nicht weiß, was zu erwarten ist. Ich bekam jedoch eine Woche nachdem wir die Sendung aufzeichneten einen Anruf von Bill, in dem er sich bei mir bedankte und sagte, dass wir da in etwas Wundervolles geraten wären.

    TM: Also wird es so etwas, wie ein Nachfolger von ’Mind Meld’?

    Nimoy: Das ist richtig, etwas in dieser Art, exakt.

    TM: In einem späteren Interview sagte Shatner, dass er Angst hatte Sie zu fragen, ob Sie sein neues Buch gelesen hätten. Also frage ich Sie: Haben Sie es gelesen?

    Nimoy: [lacht] Das ist wirklich witzig. Er hatte Angst mich zu fragen? Ich glaube nicht, dass Bill Shatner vor irgend etwas Angst hatte. Ich werde mit ihm persönlich darüber reden.


    Hier gelangt Ihr direkt zur Übersetzung des ersten Teils des Leonard Nimoy-Interviews.


    Quelle: treknews.de
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