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...die letzte Verführung der Nacht
  • Star Trek 11: Simon Pegg im Interview

    über Science Fiction, Scotty, Chris Pines Kirk und Doctor Who
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    Der britische Schauspieler Simon Pegg befindet sich derzeit auf Promotour für die US-DVD-Veröffentlichung seiner Comedy-Serie Spaced. Die Seite Wired.com führte mit ihm diesbezüglich ein Interview und nutzte die Gelegenheit und stellte auch Fragen bezüglich seiner Rolle als Scotty im neuen Star Trek-Kinofilm. Nachfolgend einige übersetzte Auszüge aus diesem Interview:


    Wired.com: Nun nachdem Du es geschafft hast auch in anderen Ländern Fuß zu fassen, hast Du sicherlich einen einzigartigen Blick auf die Welt der Science-Fiction. Siehst Du größere Unterschiede zwischen amerikanischer Science Fiction und britischer Science Fiction?

    Pegg: Ihr Jungs habt die beste Science Fiction auf der Welt. Ihr habt zudem auch die Kapazitäten dies umzusetzen. Ihr könnt Serien wie Heroes machen.

    Wired.com: Aber was ist mit Doctor Who? Das ist eine fantastische und ikonische Science-Fiction-Serie aus Großbritannien.

    Pegg: Doctor Who ist ein interessantes Beispiel. Es hat endlich den Produktionsstandard bekommen, den es verdient. Aber die amerikanische Science Fiction überschreitet weiterhin die Grenzen. Sie geht weiterhin zielstrebig und kraftvoll vorwärts und gewinnt neues Territorium. Wir haben einfach nicht die Ressourcen um solche Serien zu machen.

    Wired.com: Ihr Jungs habt dagegen den Dreh raus, wenn es um Science-Fiction-Comedy geht. Etwas, das uns anscheinend nicht gelingen will.

    Pegg: Wenn es um Filme geht, oder selbst um Fernsehserien, sind wir im Punkto Comedy besser, weil wir dazu gezwungen wurden uns immer ein wenig zurückzunehmen, es ein wenig klein zu halten und andere Techniken auszuprobieren.

    Es hat viel mit der nationalen Psyche zu tun. Die Vereinigten Staaten spielen auf globaler Ebene eine signifikante Rolle und befinden sich daher in einer riskanten Position. Die Fantasie reflektiert stets unser eigenes Leben. Man kann das auch auf Nationen beziehen. Wenn man sich Star Wars ansieht, stellt sich einem die interessante Frage, ob es in der Nach-Irak-Ära ein Star Wars geben könnte. Nach Vietnam hattet Ihr eine Nation, die durch diesen Konflikt, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwammen, zutiefst verunsichert war. Star Wars zelebrierte Amerika im All. Die guten Jungs trugen Weiß und die bösen Jungs trugen Schwarz. Star Wars ist eine Reflektion der Post-Vietnam-Paranoia.

    Man kann diese Argumentation mit dem Aufkommen von AIDS fortsetzen, wenn man sich die Filme der 80er und 90er ansieht, wie bspw. The Fly, in denen der Feind aus dem Inneren kommt. Nun sind die Feinde unter uns, was wir dem Anstieg des Terrorismus zu verdanken haben, und schon kommen die Zombies zurück – sie sind deine Nachbarn.

    Doctor Who ist unser am längsten laufendes Science Fiction-Programm. Zudem ist es eine interessante Serie, denn sie beinhaltet eine sehr clevere Mythologie. Der Doktor kann sich ständig erneuern. Aber so ist es auch mit Star Trek, wenn es darum geht eine bahnbrechende und intelligente Serie zu sein.

    Wired.com: Wenn wir gerade schon Star Trek ansprechen ... in einer Episode von Spaced, sagt Dein Charakter Tim, dass es im Leben ein paar Dinge gibt, die einfach Fakt sind. Und einer dieser Tatsachen ist, dass jeder Star Trek-Film mit ungerader Zahl Scheiße ist. Doch nun machst Du bei Star Trek 11 mit.

    Pegg: Offensichtlich gibt es zu jeder Regel auch Ausnahmen. Es ist keine universelle Konstante. Ich habe daran teilgenommen meine eigene Aussage zu widerlegen. Das Schicksal ließ mich bei diesem Film mitspielen, um mir zu zeigen was für einen Blödsinn ich manchmal von mir gebe.

    J.J. Abrams hat die Gewohnheit mich in eine Position zu bringen, in der ich meine eigenen Worte zurücknehmen muss. Als ich meinen Film Shaun of the Dead der Presse vorstellte, fragte mich ein Journalist, ob ich nun nach Hollywood gehen würde. Ich sagte: "Ich werd nicht einfach abhauen und so einen Film wie Mission: Impossible III machen." Ich hatte mir einfach irgendeinen Film ausgedacht. Vier Monate später rief mich J.J. an und fragte mich, ob ich in Mission: Impossible III mitspielen wolle und ich sagte: "Ja!" Oh, so was Dummes.

    Dieser ungerade Film wird erstaunlich.

    Wired.com: Der historische Charakter des Scotty ist ein wenig stereotypisch. Er ist ein schottischer Ingenieur, genannt Scotty, der es liebt zu trinken. Musstest Du den Charakter an sich auf den neuesten Stand bringen, um ihn politisch korrekter darzustellen?

    Pegg: In mancherlei Hinsicht ist er ein Stereotyp. Aber ich kenne persönlich viele Schotten, die ganz gerne mal einen Trinken gehen und deren Nachname Scott lautet.

    Es ist sehr wichtig einfühlsam zu sein und eine Gruppe von Menschen nicht zu verallgemeinern, aber man kann es damit auch übertreiben. Scotty ist ein sehr liebevoller Stereotyp. Er ist sehr populär in Schottland. Er vermittelt kein negatives Rollenbild – er ist ein lustiger Stereotyp. Die Dinge, in denen wir uns unterscheiden, können sehr lustig sein. Doch die Schotten sind die ersten, die über die Tatsache lachen, dass sie gerne mal einen Trinken gehen oder sich gerne mal prügeln.

    Zudem ist es kein Zufall, dass der Chefingenieur der Enterprise ein Schotte ist. Eine enorme Anzahl extrem wichtiger Erfindungen kamen aus Schottland. Der schottische Ingenieur kommt in der Tradition eines John Logie Baird, der den Fernseher erfand, oder eines Alexander Graham Bell.

    Wired.com: Also war es für Dich Ok ihn als Stereotypen zu spielen, ohne ihn dabei zu parodieren?

    Pegg: Ganz besonders ihn dabei nicht zu parodieren. Es war nur eine Frage, wie ich ihn spielen soll. Ich habe mich dieser Rolle genähert, wie es James [Doohan, der originale Scotty] tat, als er die Rolle bekam. Ich habe mir angesehen, was ihn ausmacht. Er ist ein versierter Ingenieur, ein wenig dreist, mag es einen Trinken zu gehen und sich zu raufen.

    Wired.com: Richtig, aber es ist schwer sich vorzustellen, wie Du die Rolle spielen kannst, ohne den originalen Charakter nachzuahmen. Dasselbe gilt für Chris Pine, der Captain Kirk im neuen Film spielt. Wie will man Kirk spielen, ohne Shatner zu spielen?

    Pegg: Als ich begann, dachte ich darüber ähnlich. Wie sollen all diese neuen Schauspieler diese Charaktere spielen, deren Darsteller genauso berühmt sind wie ihre Rollen? Shatner und Nimoy haben diese Rollen mit einer derartigen Überzeugung und Kunstfertigkeit verkörpert. Alles was du machen kannst, ist diese Rollen im Geiste dieser Schauspieler zu spielen – es nicht zu leichtherzig zu nehmen oder sie gar zu parodieren. Als ich Chris Pine und all die anderen Darsteller beobachten konnte, hatte ich Gänsehaut-Momente. Ich sah dabei zu, wie sie ihr Ding durchzogen und dachte: Sie machen es so verdammt richtig. Chris hat diesen stolzierenden Gang und das Selbstvertrauen, er hat die nötigen Eier für die Rolle und ich denke er hat ihn genau getroffen.

    Wired.com: […] Wir haben im Büro einige Zeit darauf verwendet über die Gerüchte zu diskutieren, dass David Tennant die Serie Doctor Who verlassen will. Als wir damit begannen eine Liste unserer Lieblings-Schauspieler aus Großbritannien zu machen, die diese Rolle übernehmen könnten, erschien Dein Name an erster Stelle. Wo Du ja schon mal in der Serie mitgespielt hast [2005, Episode 'The Long Game'], haben sie Dich da gefragt? Würdest Du ja sagen, wenn sie Dich fragen?

    Pegg: Den Doktor spielen? Ich glaube, ich würde es aus zwei Gründen ablehnen. Erstens: ich liebe es wirklich Filme zu machen. Ich genieße es sehr in den Staaten arbeiten zu können. Ihr habt eine unglaubliche Arbeitseinstellung. Zweitens: Ich liebe Doctor Who und ich hasse die Vorstellung, mich jeden Samstagabend hinzusetzen und mich selbst in der Rolle zu sehen. David hat einen so fantastischen Job in der Rolle abgeliefert, es dürfte schwierig sein, dem nachzufolgen. Es würde sich schrecklich anfühlen, wenn ich es einfach tun würde und das Franchise mit dummem Zeug auf die Palme bringen würde.

    Zudem denke ich, dass ich mir so langsam den Groll meiner eigenen Leute zuziehe. Ich hab gerade erst was für meine Geek-Aktivitäten einstecken müssen. Ich werde bei Star Trek dabei sein! Mein ganzes Leben ist der traumwahrwerdende Trip eines Geeks.

    Es ist witzig, es verblüfft mich immer noch. Ich habe mich einfach noch nicht daran gewöhnt. Ich traf kürzlich [Steven] Spielberg und habe mich mit ihm über dies und jenes unterhalten. Äußerlich war ich wirklich cool und wir hatten ein brillantes Gespräch, doch innerlich kreischte ich wie ein Kind.


    Ihr findet das komplette Interview mit Simon Pegg auf wired.com


    Quelle: treknews.de
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    • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

      Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
      Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
      Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
      Schritt 3:

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