«Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis...» Mit diesen Worten schickte George Lucas am 25. Mai 1977 Millionen Kinogänger auf eine abenteuerliche Reise - und ein Großteil von ihnen wurde zu «Star Wars»-Fans. Der «Krieg der Sterne» im Universum von Darth Vader, Prinzessin Leia, Luke Skywalker und dem Imperator stellte nicht nur das Weltall auf den Kopf, der Science-Fiction-Klassiker revolutionierte das irdische Hollywood.
Mit Einnahmen von 460 Millionen Dollar war es damals der erfolgreichste US-Film aller Zeiten. Erst 20 Jahre später konnte James Camerons «Titanic» das Weltraum-Epos vom Spitzenplatz verdrängen.
In einem Lagerhaus in Marin County, nördlich von San Francisco und fernab von Hollywood, hatte Lucas mit seiner kleinen Crew in die Trickkiste gegriffen. Aus bunt bemalten Besenstielen wurden tödliche Laserschwerter. Die Kinoliebhaber erfanden Jedi-Ritter, piepsende Roboter und Todessterne. Die amerikanische Visual Effects Society kürte «Star Wars» unlängst zum einflussreichsten Spezialeffekt-Film aller Zeiten.
«Mit «Star Wars» begann das Zeitalter der Blockbuster-Filme und einer weltweiten Franchise-Vermarktung», erzählt Howard Roffman, Präsident von Lucas Licensing, der das Milliarden-Imperium überwacht. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt die Einnahmen durch «Star Wars»-Produkte wie Spielzeug, Bücher und Videospiele in den vergangenen drei Jahrzehnten auf knapp 20 Milliarden Dollar.
Bei der Oscar-Verleihung im Jahr 1977 gewann «Star Wars» sieben Trophäen, allerdings unterlag Lucas als Regisseur und in der Königskategorie «Bester Film» Woody Allens «Stadtneurotiker». 1980 setzte Lucas mit «Das Imperium schlägt zurück» und drei Jahre später mit «Die Rückkehr der Jedi- Ritter» die Reihe fort. Dann stellte er die Fans auf eine lange Geduldsprobe. Erst 1999 erfuhren sie mit «Episode 1 - Die dunkle Bedrohung» die Vorgeschichte des Weltraum- Krieges. Nach «Episode 2 - Angriff der Klonkrieger» (2002) zog Lucas mit «Episode 3 - Die Rache der Sith» vor zwei Jahren den Schlussstrich.
Die Jedi-Ritter haben mit ihrem Spruch «Möge die Macht mit dir sein» Recht behalten. Die magische Kraft der Sternenkrieger ist mit den Jahren größer geworden. Zehntausende Fans werden an diesem Wochenende (25.-28. Mai) zur «Celebration IV» in Los Angeles erwartet. Lucasfilm verspricht die «größte Star Wars Party», mit einem 17-stündigen Filmmarathon beider Trilogien, Lichtschwerter-Kämpfen, Kostümwettbewerben und dem Auftritt von Schauspielerin Carrie Fisher (Prinzessin Leia) und anderen Stars. Die US-amerikanische Post bringt zum Jubiläum eine Serie von 15 Sondermarken heraus, in der die Porträts von Darth Vader und Yoda natürlich nicht fehlen.
Historiker fachsimpeln bereits über das gesellschaftliche Phänomen: über die Treue der Fans der ersten Stunde, die heute mit ihren Kindern «Star Wars» sehen. Über die Jedi-Werte wie Ehre und Gerechtigkeit, den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, den politischen und mythologischen Anstrich der Sternen-Saga.
Mitte Juli soll das «Star Wars»-Fieber dann auch Europa erreichen. Nach Angaben von Lucasfilm darf London die erste «Star Wars Celebration» abhalten.
Bei der Premiere von «Episode 3» vor zwei Jahren in San Francisco ließ Lucas keinen Zweifel daran, dass dies wirklich der letzte Teil der insgesamt sechsteiligen Saga ist. «Das ist das Ende», versicherte der Schöpfer. «Die Saga beginnt, wenn Darth Vader neun Jahre alt ist, und sie endet mit seinem Tod.» Doch in seiner Spezialeffekte-Schmiede in San Francisco hecken Lucas und sein Team von über 1700 Mitarbeitern längst neue «Star Wars»-Abenteuer aus, darunter eine Zeichentrick- und eine Live-Action-Serie, die beide im Fernsehen laufen sollen.
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Quelle: Netzeitung.de
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