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...der Grund den man braucht

  • Reviews Star Trek Filme
    Die Enterprise bricht auf in ihr erstes Kinoabenteuer - mit neuer Technik wurde dieser Film ein großer Erfolg...Eine Wolke gigantischen Ausmaßes und unbekannter Herkunft bewegt sich auf die Erde zu, und hinterlässt auf ihrem Weg eine Spur der Verwüstung. Natürlich ist die generalüberholte Enterprise die letzte Hoffnung, und so übernimmt Admiral Kirk kurzerhand das Kommando über sein altes Schiff, ruft seine pensionierte alte Crew zusammen und degradiert im Zuge dessen den eigentlichen Captain des Schiffes - Decker - mehrfach. 
    Nachdem sie auf die Wolke getroffen sind, die sich V´ger nennt, werden sie in sie hineingezogen, und in ihrem Inneren wird die Deltanerin Ilia (Deckers ehemalige Geliebte) von der Wolke entführt und ausgelöscht. V´ger schickt eine mechanische Kopie Ilias zurück, die fortan als V´gers Sonde und Sprachrohr agiert. Spock erfährt per Gedankenverschmelzung etwas mehr über die Wolke, die auf der Suche nach ihrem ´Schöpfer´ ist, den sie auf der Erde vermutet. Da diese von Kohlestoffwesen verschmutzt ist, möchte V´ger die Erde säubern, also alles Leben auslöschen. Als Kirk & Co. schließlich ins Herz der Wolke vordringen, stehen sie auf einmal vor einer alten NASA-Sonde und erfahren endlich die ganze Wahrheit: 
    V´ger ist eigentlich Voyager 6, die vor Jahrhunderten von einer Maschinenrasse entdeckt und mit allem nötigen ausgestattet wurde, um das einzige Ziel ihrer Programmierung auch erreichen zu können: Das Universum erforschen. Nachdem sie das nun getan hat, möchte sie zu ihrem ´Schöpfer´ zurückkehren, um ihm zu berichten. Doch V´ger will plötzlich die Suche noch nicht beenden, denn ihr wird bewusst, dass sie neben all dem empirischen Wissen eines noch nicht kennt: Das Leben. Und so beschließt sie, sich in Person der Sonde Ilia mit dem Schöpfer zu vereinigen, also einem Menschen. Decker erklärt sich freudig dazu bereit, die Wolke löst sich in Wohlgefallen auf und steigt zu einer höheren Form des Seins auf und die Enterprise fliegt neuen Abenteuern entgegen.
    Zunächst einmal die guten Seiten: Star Trek - The Motion Picture ist vor allem in puncto ´Picture´ sehr überzeugend. Die Spezial- und Visualeffekte sind opulent und exzellent; man erkennt deutlich, wohin ein großer Teil des Budgets geflossen ist. Auch die musikalische Gestaltung durch Jerry Goldsmith ist schlichtweg genial. In diesem Film schuf er das berühmte Star Trek-Thema, das zur Titelmusik der Next Generation avancieren sollte und er komponierte für eine 5-Minuten-Szene das eindrucksvolle Klingonen-Thema. Kein Wunder, dass diese Musik für den Oskar nominiert wurde.
    Die Grundidee zur Handlung ist auch nicht schlecht, denn es geht ohne große Raumschlachten um die Suche nach dem Ursprung, ein Selbstfindungsprozess kosmologischen Ausmaßes. Nicht nur V´ger blickt über seinen Tellerrand hinaus, auch Spock erkennt die Kälte und Leere absoluter Logik. Es ist, wenn man es interpretatorisch so weit treiben will, ein Film über das Menschsein.
    Doch was nutzt eine gute Idee alleine ohne Ausgestaltung?
    Und hier kommt nun die dunkle Seite von ´The Motion Picture´: Es fehlt an ´Motion´. Der Film wartet angesichts seiner 130 Minuten Länge mit großer Handlungsarmut auf, und zieht sich folglich furchtbar hin. Ein wirklich guter tiefsinniger Film ist selten actiongeladen, aber allein bis die gesamte Stammcrew an Bord versammelt ist (und darin liegt nichts tiefsinniges...), vergeht eine halbe Ewigkeit. Die Crew selbst ist ein weiteres Manko. Denn sie ist nicht sie selbst. Alle wirken wie ferngesteuert, keiner der Charaktere verhält sich wie gewohnt. Hinzu kommt, dass die Dialoge gelinde gesagt katastrophal sind (Szene am Krankenbett: Jim: "Spock!" Pille: "Jim -" Jim: "Pille!" Spock: "Jim..." Jim: "Spock!" - Kultverdächtig!) oder es wird überhaupt nicht gesprochen, was wiederum zur Langeweile beiträgt, aber immerhin nicht zur geistigen Abstumpfung. 
    Die lächerlichen Kostüme/ Schlafanzüge tragen ihr übriges bei.
    Fazit: Star Trek I verbreitet von allen 9 Filmen das beste Star Trek-Feeling, ist visuell und musikalisch ein Leckerbissen, aber aufgrund miserabler Charakterzeichnung (nicht auf Decker & Ilia bezogen!), entsetzlicher Dialoge und unendlich weiter Langeweile nur etwas für Hartgesottene.
    Markus Sampl

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