Das Protektorat

Lange ist es her, da war die Menschheit nicht geteilt und jeder gleich. In der Version von Autor N.C. Shepard gibt es noch drei weitere Rassen: Vampire, Werwölfe und Protektoren. Letztgenannte sind eben genau eine Mischung aus Vampir und Werwolf, sie sind für die Balance zuständig und achten darauf, dass keine der beiden Seiten die Oberhand gewinnt. Dabei werden alle Mittel genutzt und der Kampf um die Menschheit tobt weiter, wenn auch im Verborgenen. Niemand ahnt wie viele unter uns sind oder welche Vorfahren man vielleicht sogar hat.

Eine ausgewählte Gruppe von Protektoren macht sich seit Jahren auf die Suche nach neuen Mitgliedern, dabei nutzt ihnen nicht nur der Instinkt, sondern auch eine gewisse sensorische Fähigkeit neue geeignete Kandidaten zu finden. Zed ist ein mehrere hundert Jahre alter Protektor der die Aufgabe bekommen hat ein neues Mitglied zu finden, dabei stößt er auf Kiara, eine junge Frau die gerade auf dem Weg ist ihr Leben neu zu ordnen und sich zu finden. Sie selbst ist sich sicher das da mehr sein muss, als das was bisher war und Zed spürt sofort, dass sie mehr ist als man sieht.

Doch so einfach ist das Leben als Protektor nicht, denn man muss immer auf der Hut sein vor Vampiren. Genau die haben es auch auf Kiara abgesehen. Zed muss nun versuchen sie auf die richtige Seite zu bringen und schon entbrennen die ersten Kämpfe. Nachdem Kiara nun ein Protektor geworden ist, heißt es in die Schule gehen, denn es gibt viel zu lernen. Man hat übermenschliche Kräfte und nicht nur dass, Kiara bringt eine geheimnisvolle Eigenschaft mit, sie kann eine Person durch ihre Gedanken und Anwesenheit manipulieren!

Zed selbst kann mit seinen Kollegen auch telepathisch über viele Kilometer hinweg kommunizieren und selbst das muss sie nun erlernen. Doch noch wichtiger ist, dass sie lernen muss sich vor den Angriffen zu schützen und sie muss lernen zu jagen, schließlich braucht auch sie nun Blut um zu überleben. Als Lehrer schickt sie Zed nach Rom, wo sie mehr als ein Grundtraining absolviert. Doch ihre Aufgabe besteht nicht nur darin sich selbst zu schützen, sondern auch die Menschheit und genau hier wird sie nun als Protektor tätig.

Die Vampire haben seit Jahren ein weit ausgebautes Netz gesponnen was es nun gilt zu beobachten und alle die sich nicht an die Regeln halten, werden zur Strecke gebracht. Denn ohne die Menschen kann keine der andern Rassen überleben. Wer wird gewinnen und wie stellt sich das Protektorat zwischen die Fronten? Ehrlich gesagt war es mir anfangs gar nicht bewusst auf was ich mit hier eingelassen habe. Vampire und Werwölfe, dass sind Themen die mittlerweile doch dermaßen ausgetreten sind, dass man sich kaum etwas Neues einfallen lassen kann – und so ist es auch!

Weder Spannung, noch irgendwelche großen Geheimnisse warte hier auf den Leser, doch denke ich dass der Autor auch nicht das Ziel verfolgt hat einen neuen Vampir vs. Werwölfe Roman zu schreiben. Vielmehr geht es um die einzelnen Personen und ihre Entwicklung im Lauf der Geschichte. Kiara und Zed sind und bleiben bis zum Ende die Hauptfiguren, auch wenn man hin und wieder viele andere Charaktere trifft, sind es die beiden die alles um sich herum entstehen lassen. Hin und wieder schweift der Autor aber zu weit ab.

Es gibt unwichtige Details zu manch Vampireigenschaft oder in den Kämpfen wird übertrieben mit Blut geprallt was in der nächsten Szene schon nicht mehr zu sehen ist. Selbst die Twilight-Geschichte wird erwähnt, was auch zeigen soll, dass dieser Roman eben seine eigene Sicht der Dinge schreibt. Ob die fortschreitende Technik des 21. Jahrhunderts wirklich so starke Auswirkungen auf solch Rassen hätte möge ich bezweifeln, aber zumindest hat Shepard eine etwas realistischere Möglichkeit eines geheimen Krieges zwischen den Rassen geschaffen.

„alle guten Dinge sind eben drei"
Matthias Göbel	Das Buch nimmt eindeutig den aktuellen Hype um Vampire und Werwölfe ins Auge und trifft dabei für Fans des Geres sicher tief ins Schwarze. Nicht nur die Beziehung zwischen den Rassen wird genau definiert, auch die beiden Hauptfiguren finden sich und viel mehr als die anfangs dachten. Ohne Menschen wären sie nicht und ohne das Protektorat wären die Menschen nicht, doch was wenn eine Seite den Kampf allmählich gewinnt? Blut, Vampire, Verschwörungen, alte Schriften, Weissagungen und Mythen, alles trifft zusammen, nicht immer spannend und nicht immer wichtig im Kontext, schafft es N.C. Shepard dennoch lesenswert seine Beschützer der Menschheit auf uns loszulassen.
Spannung Action Humor Erotik Charaktere Kontiunität Anspruch