MARVELS
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Kurt Busiek und Alex Ross schufen mit Marvels wohl eines der unvergessenen Meisterwerke in Sachen Comic-Kunst. Viel beachtet, erscheint es jetzt noch einmal bei Panini, denn das Thema wird nie alt und ganz zu schweigen von den atemberaubenden, sehr realistisch gehaltenen Zeichnungen. Worum geht es nun in Marvels, was übersetzt so viel heißt wie „Wunder“! Irgendwann in einer Zeit als es auf der Welt viel Schrecken gab und als die Menschheit die Technik sich nach und nach zum Untertan gemacht hat, tauchen immer wieder seltsame Phänomene auf.
Wir schreiben das Jahr 1939 und Phil, ein junger Fotograf, verdient seine Brötchen mitten in New York, die Stadt die niemals schläft und in der man nie gewiss sein kann was morgen ist. Das Zusammentreffen mit der menschlichen Fackel verändert nicht nur sein eigenes Leben, sondern das vieler Menschen. Ohne große Vorwarnung kam ein neuer Held auf den Tagesplan und der Sub-Mariner zeigte den Menschen, dass es nicht nur friedliche Marvels gibt. Die Welt hat sich innerhalb von wenigen Tagen völlig verändert.
Nach und nach tauchten immer mehr Berichte und Bilder über ähnliche Übermenschen auf und selbst Captain America wurde zu dieser Zeit von der Regierung eingesetzt, um den Krieg in Europa zu beenden. Phil unternahm sein Bestes um bei all den Kämpfen und Konfrontationen so nah wie möglich zu sein, denn nur so konnte er auch die spektakulärsten Bilder dieser mystischen Figuren einfangen. Die Menschen hingegen sind wankelmütig, auf der einen Seite feiern sie ihre Helden wenn sie ihnen beistehen und sie vor dem Untergang bewahren, doch auf der anderen Seite haben sie Angst vor dem Unbekannten.
Jeder Kämpfer hat nicht nur seine eigenen Fähigkeiten, sondern auch sein eigenes Aussehen, genau das macht viele unsicher und am liebsten würden sie das alle verschwinden und es wieder so ist wie zuvor, alle sind gleich und keiner kann fliegen, einen Hitzestrahl erzeugen oder Busse und ganze Züge mit einer Hand anheben. Phil macht seine eigenen Erfahrungen und verliert beim dokumentieren eines Kampfes ein Auge. Auch er hat Angst, erkennt aber später wie sehr sich die Menschen irren. Die X-Men kommen ebenfalls ins Spiel – Mutanten.
Das kann nicht sein, Missgeburten unter den eigenen Reihen? Erneut greift die Angst um sich denn niemand will etwas mit diesen Mutanten zu tun haben, obwohl sie mehr als ein Menschenleben gerettet haben. Selbst als die absolute Vernichtung durch Galactus droht, wenden sie sich ab und der Dank für die Rettung hält nicht lange an. Kurt Busiek hat sich sehr ausgiebig mit dem Thema Held und Nichtheld beschäftigt. Man erlebt den Comic nur aus der Sicht von Phil dem Fotografen, welcher sich immer wider viele Fragen stellt, was den wohl das Beste für die Bewohner unseres Planeten sei.
Er selbst sah jahrelang nur seine Arbeit als wichtig und erst später erkennt er, dass die Familie ein größrer Schatz ist, als jede Anerkennung und Gefahr. Das Leben kann so schnell vorbei sein, denn die Gefahren denen man täglich ausgesetzt ist, und das nicht nur aufgrund der Heldenkämpfe, lassen den Mensch nie zur Ruhe kommen. Hinzukommt die Undankbarkeit, welche wohl auch wirklich so passieren dürfte. Egal wie viele gute Taten ein Rächer vollbracht hat, zur falschen Zeit am falschen Ort und sein Ruf wird ihm genommen.
Die Angst ist und bleibt der mächtigste Gegner, egal in welcher Form sie auftritt, immer wieder zeigt sie das wahre Gesicht der Menschen, welche Alex Ross mit seinen fantastischen Zeichnungen im Stil der 30er bis 60er Jahre unvergleichlich eingefangen hat. Sehr detailreich und im realistischen Tuschestil bringt Ross die Zeit der Marvels auf eine wahrhaft andere Ebene. Es gibt Massenszenen in denen so viele Helden oder Menschen zu sehen sind, dass man eine ganze Weile auf diesen Seiten verbringt und Detail für Detail genießt.
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Matthias Göbel |
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Comis Alex Ross und Kurt Busiek im Überblick: |
Quelle: treknews.de
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