Die U.S.S. Enterprise ist bereit, zur Flotte zurückzukehren. Der Körper des großen Raumschiffes – das den tödlichen romulanisch-remanischen Angriff nur mit Hilfe von Datas ultimativem Opfer überleben konnte – wurde wiederhergestellt. Mit der Abreise des Ersten Offiziers William Riker und Deanna Troi, dem Counselor des Schiffes, muss Picard zwei seiner zuverlässigsten Berater ersetzen. Eine Vulkanierin übernimmt die Stelle des Schiffscounselors. Die äußerst logische und pragmatische T'Lana ist ein hochdekoriertes Mitglied der Sternenflotte, die während des Dominion-Krieges mit Auszeichnung gedient hat. Als seine Nummer Eins hat Captain Picard nur einen Kandidaten: Worf.
Der Captain freut sich darauf, die Schatten des Krieges hinter sich zu lassen, seine neue Mannschaft zu formen und endlich wieder Forscher sein zu können. Doch der Klingone verweigert die Beförderung. Und Picard spürt, dass sein neuer Counselor Worf nicht akzeptiert.
Die Sternenflotte übergibt der Enterprise einen einfachen Auftrag, ideal für eine Testfahrt. Picard ist zuversichtlich, dass er nicht mehr brauchen wird, um seine Mannschaft zusammenzubringen. Doch bevor die Mission beginnt, hört Picard erneut das Lied des Borg-Kollektivs. Admiral Janeway ist davon überzeugt, dass die Borg zerstört sind und keine Gefahr mehr darstellen. Picard weiß, dass sie unrecht hat, und wenn er nicht umgehend handelt, wird die gesamte Föderation bald unter der Herrschaft ihres schlimmsten Gegners stehen. (Quelle: startrekromane.de)
Kritik

WIDERSTAND startet mit einer plumpen Kopie der FIRST-CONTACT-Anfangssequenz. Picards Alptraum Locutus zu werden mag zwar noch immer fesseln, ein innovativerer Anfang wäre jedoch schöner gewesen. Captain Picard ist auch wieder in der Lage dem Flüstern des Borg-Kollektivs zu lauschen, was nur bedeuten kann, dass die Borg wieder im Alphaquadraten vorgedrungen sind. Die Enterprise ist nur wenige Tagesreisen von der Erde entfernt und trotzdem ist sie wieder das einzige Schiff in Reichweite. Wer beim Lesen auf solche Details achtet, dürfte seine Schwierigkeiten mit dem Roman haben. Bei diesem Buch gilt dasselbe wie bei den meisten Blockbustern heutzutage: nur mit ausgeschaltetem Gehirn ist die Handlung erträglich.
Sehr bewusst wurde dies mir beim Dialog zwischen Janeway und Picard. Eigentlich sollte dieses Gespräch eines der Highlights des Romans sein, doch in Wirklichkeit ist es nur peinlich. Um es auf dem Punkt zu bringen: Admiral Janeway spinnt! Nachdem Picard sie über die Borg informiert hat, fordert sie ihn auf, auf die Ankunft von Seven of Nine zu warten. In vier Tagen würde sie auf der Enterprise eintreffen und Picard als Beraterin zur Seite stehen. Bis dahin soll Picard Abwarten und Earl Grey trinken. Dass die Borg in der Zwischenzeit ganze Systeme assimilieren könnten, ist Janeway scheinbar völlig egal. Picard macht das einzig richtige und ignoriert die unverständlichen Befehle. Sein Stab steht dabei auch hinter ihm - mit einer Ausnahme: Die neue Counselor.
Davon abgesehen, dass Vulkanier meiner Meinung nach schon zu genüge in Star Trek behandelt wurden, ist eine Vulkanierin an sich nicht die geeignetste Person für einen solchen Posten. Picard hatte auch eine Betazoide als Ersatz für Deanna Troi angefordert, doch war die Priorität des wichtigsten Schiffs der Sternenflotte wohl nicht hoch genug. Somit muss er sich nun mit T'Lana als neue Counselor begnügen, die gleich für ordentlich Wirbel sorgt.
Ihr erster Auftritt gleicht einem Fiasko. Vor den Augen der Brückencrew zeigt sie offen ihre Abscheu gegenüber Commander Worf. Dabei beruht ihre Abneigung auf ein Ereignis, welches Jahre in der Vergangenheit zurückliegt. Trotz dieses Konflikts fühlen sich beide von anhieb voneinander angezogen. Es scheint, als würde uns eine klingonische-vulkanische Romanze bevorstehen. Schreck lass nach!
Als T'Lana auch noch Picard für seine Entscheidung Janeway‘s Order zu missachten kritisiert, ist mir endgültig der Kragen geplatzt. Die Figur ist einfach ganz und gar unsympathisch. Zusätzlich benimmt sie sich noch für eine Vulkanierin untypisch. Ihre Sprechweise und auch allgemein ihre Art ähnelt mehr einem Menschen als einer Vulkanierin. Ich bezweifle, dass Dillard diesen Charakter noch schlechter hätte gestalten können. Man sollte T'Lana Wesley taufen. Wobei Wesley damals noch einen Zweck erfüllte.
Neben T'Lana ergänzen auch die beiden Menschen Sara Nave und Lionardo Battaglia Picards Führungstab. Beide Figuren sind um einiges angenehmer als die neue Counselor, doch auch sie wissen mir nicht zu gefallen. Bei Fernsehserien oder bei Kinofilmen gibt es enge finanzielle Rahmen. Nicht alles, was die Autoren gerne zeigen möchten, ist realisierbar. Doch ein Roman ist frei von solchen Grenzen. Exotische Lebewesen müssten nur durch die richtigen Worte beschrieben werden. Doch was macht Dillard? Fast jede neue Rolle (einschließlich den Statisten) besetzt sie mit normalen Menschen. Daher sind die neuen Figuren für mich gänzlich uninteressant, ja sogar langweilig.
Bei den alteingesessenen Figuren hat J.M. Dillard leider auch kein besseres Händchen bewiesen - obwohl sie jahrzehntelange Erfahrung mit Star Trek besitzt. Picard verhält sich fremdartig und ist nur schwer als Picard zu erkennen. Commander Worf plagt sich mit Selbstzweifeln rum, die für mich als Leser unbegreifbar sind. Angesichts dessen, was Worf in den letzten Jahren alles vollbracht hat, sind seine Bedenken an seine Führungsfähigkeiten geradezu lächerlich. Während seiner Stationierung auf Deep Space Nine hatte er jahrelang das Kommando über die U.S.S. Defiant innegehabt. Warum sollte er sich also nun für unfähig halten, Picards Erster Offizier zu werden? War seine Verantwortung als Commander an der Front nicht mindestens ebenso groß wie jetzt als Picards Stellvertretet? Was sollen dann also seine unangemessenen Selbstzweifel? Und Admiral Janeway? Sie tritt für meinen Geschmack eindeutig zu sehr in die unrühmlichen Fußstapfen von Admiral Nechayev...
Bei aller Kritik, ist der Roman jedoch durch und durch fesselnd. Der neue Killerinstink der Borg sorgt für die nötige Abwechslung, wodurch WIDERSTAND von der ersten bis zur letzen Seite hochspannend bleibt. Leider nur nicht sonderlich logisch. Captain Picard weiß beispielsweise genau, an welcher Stelle die Borg am verwundbarsten sind. Doch statt einfach eine Sprengladung rüber zu beamen (was möglich wäre), schickt er sich selbst als Locutus getarnt, um die Schwachstelle per Hand zu zerstören. Dass diese Mission von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist, ist dabei mehr als offensichtlich. Billiger geht es kaum und selbst mit dem anfangs erwähnten ausgeschaltetem Gehirn wird es einem hier schlichtweg zu blöde.
Fazit

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Quelle: treknews.de
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