STAR TREK TITAN 03: DIE HUNDE DES ORION
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Der Mai scheint nicht nur im TV und Kino ein Star Trek Comeback zu feiern, auch in den Buchregalen geht es endlich wieder los. Neben dem kommenden Roman zum Film, gibt es auch eine neue Geschichte der Titan-Crew, welche bereits in den Vorgängerromanen zeigen konnte, dass Captain William Riker ein ehrenvoller Nachfolger als Brückenoberhaupt eines Föderationsraumschiffes ist. Mit einer beabsichtig bunt zusammengewürfelten Crew, macht sich die Titan auf den Weg, um neue Welten zu entdecken, neue Lebensformen … ihr wisst schon.
Bennett versucht sehr nah an die vorangegangenen Geschichten anzuknüpfen, was für Nichtleser sicherlich an einigen Punkten etwas verwirrend sein dürfte, man aber dennoch in das aktuelle Geschehen schnell hineinkommt. Die Titan befindet sich weit im Randgebiet der Föderation, als plötzlich alle Telepathen ihrer Crew – einschließlich des Diplomatie-Offiziers Deanna Troi – von einem fremden Schrei mit ungeheuren Qualen überwältigt werden. Was Anfangs für ein Zufall gehalten wird, bekommt schnell eine schreckliche Gewissheit.
Die Pa´haquel, eine Zivilisation interstellarer Lebewesen, macht Jagd auf eine für Riker und Deanna bekannte Spezies im All lebender Giganten. Wenn jetzt nicht die Alarmglocken aller Next-Gen-Fans läuten, richtig, wir feiern endlich ein Wiedersehen mit den Farpoint-Wesen. Allein für diese Idee sollte man schon das Buch mal in die Hand nehmen. Wie damals in der ersten Episode, nimmt auch hier Deanna eine mehr als wichtige Rolle ein. Sie gehört zum Außenteam, welches mit den Angreifern auf ihrem „Schiff“ zusammentrifft. Da sie telepatisch die Schmerzen miterlebt hat, empfindet sie Abscheu und Ekel gegenüber den Angreifern.
Ein Volk welches vom Tod anderer lebt, klingt wahrlich grausam, ist aber im eigentlichen Sinn nichts besonderes, denn jeder Fleischfresser, egal auf welcher Welt, lebt so sein Leben. Dennoch kann die Crew um Captain Riker dieses Abschlachten nicht einfach so hinnehmen und sie erforschen wie die beiden Spezies zu dieser seltsam anmutenden Symbiose gelangt sind. Dies ist der eigentliche Hauptstrang der Geschichte, welcher gut gelungen ist und man sehr genaue Erklärungen über beide Völker erhält.
Damit man auch die neue Titan-Crew besser kennen lernt, gibt es seitenweise Erläuterungen, warum zum einen die Crew aus so vielen verschiedenen Spezies besteht und wie diese zusammen agiert oder eben nicht. Leider sehr oft zu viel Gerede um den heißen Brei, da bleibt die Hauptstory auf der Strecke und die Spannung steigt erst wieder, wenn es um die Weltraumquallen geht. Seltsam ist auch die Untersuchung und Entdeckung des „Kosmischen Laichgrunds“, denn die Eigenschaften dieser Region scheinen nicht so selten zu sein, so dass sie mehr als einmal auch im bisher bekannten Raum der Föderation aufgetaucht sein sollten.
Zudem werden bisher unbekannte und neue Lebensformen entdeckt, was allein schon jahrelange Erforschung zugrunde legt, aber irgendwie in den Hintergrund gerät. Riker hingegen hält alle Zügel in der Hand, damit er zum einen die Oberste Direktive nicht verletzt, welche jedoch schon weit gedehnt werden muss in dieser Angelegenheit und zum anderen, will er jeden seine Crewmitglieder keiner zu großen Gefahr aussetzten. Sein Führungsstil unterscheidet sich dabei doch von Picard, was wohl aber auch daran liegt, dass seine Frau Deanna mit an Bord ist und man die Schwierigkeiten zwischen beruflichen Aufgaben und Privatsphäre deutlich zu spüren bekommt.
Wie will man die Pa´haquel aber nun davon abbringen auf die Jagd zu gehen? Nutzen die Sternenquallen vielleicht die Titan-Besatzung, um sich endgültig von ihren Jägern zu befreien? Wie Bennett am Anfang beschrieb, hat er für seinen Roman sehr viele bisher bekannte Details und wissenschaftliche Hintergründe genutzt, was man auch an vielen Stellen deutlich spürt. Angefangen von dem Äußeren der Aliens und aufhört bei ihrer Lebensweise. Daher erscheinen einige Passagen eher wie Tierdokumentationen, lesen sich aber durch den Aspekt des Aliendaseins interessant und mit einem gewissen Aha-Effekt.
Die Geschichte bekommt ab der Mitte des Romans eine deutliche Wende, so dass sich Riker mit sehr ernstzunehmenden Konsequenzen auseinandersetzen muss. Das Gewissen und das Festhalten an Richtlinien ist dabei das Hauptthema, jedoch verbeißt sich der Autor dabei nicht all zu sehr in politisches Gerede. Vielmehr wird hinter den Spiegel geschaut und man bekommt selbst als Leser eine völlig neue Sicht der zugrundeliegenden Fakten erzählt. Ein zwar absehbarer Sprung, aber immerhin mit vielen Fassetten erzählt die der Geschichte sehr dienlich sind.
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Matthias Göbel |
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STAR TREK - TITAN | |||||||||||
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Quelle: treknews.de
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