Thunderbolts 4: Secret Invasion
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Es ist immer schwierig, wenn man mitten in eine Geschichte hineinspringt, dennoch sollte man dabei den Anschluss nicht verlieren. Meiner Meinung nach wahrlich schwer in diesem Fall, was aber vielleicht auch an der Grundidee liegt, denn Norman Osborn dreht mit seinen Kollegen den Thunderbolts so ziemlich am Rad. Geistig scheinen alle von einer völligen Instabilität befallen zu sein und das nicht nur im Bezug darauf was sie sehen, sondern auch was sie plötzlich aus heiterem Himmel anstellen. Diese Reaktion ist jedoch nicht verwunderlich, wann man monatelang geistig manipuliert wurde.
Doch wissen wir alle, dass Norman Osborn auch schon vorher nicht ganz Herr seiner Sinne war. Bullseye scheint es jedoch am schlimmsten erwischt zu haben, denn sein Durst nach Blut kennt wahrlich keine Freunde. Ansonsten haben wir noch Moonstone, Sonbird, Penance, Radioactive-Man oder auch Venom an Bord der Thunderbolts. Eine der Nebengeschichten handelt noch von Swordsman und die plötzliche Wiederkehr seiner verstorbenen Schwester. Sicherlich hat alles am Ende einen hinterhältigen Grund, aber schon hier merkt man viele plötzliche Sprünge in der Gesamtgeschichte.
Zum Einstieg gibt es einen Endkampf mit einem gewissen Dr. Fritz von Meyer, ein Naziprofessor, welcher sich zu sehr mit Killerbienen beschäftigt hat und nun aus diesen selbst besteht. Gleichzeitig dient der Kampf auch noch einmal zur Auffrischung, wer auf welcher Seite warum steht. Leider fehlen oft die wirklichen Zusammenhänge und auch der Aufbruch zu dem eigentlichen aktuellen Feind kommt urplötzlich aus dem Nichts. Auch wenn ich es jetzt vorwegnehme, aber die Skrulls scheinen in diesem Jahr wirklich das gesamte Marvel-Universums in Mitleidenschaft zu ziehen.
Da Stark-Industries mächtig geschwächt ist, scheint nun die Zeit von Norman Osborn gekommen zu sein, der selbst für seine Verbündeten schon einen Hinterhalt geplant hat. Sobald der Feind nun sein Gesicht bekommen hat, darf Norman sich auch im Blick der Öffentlichkeit suhlen und den großen Retter der Menschheit spielen. Das die Thunderbolts am Ende sogar noch auf die Rächer treffen, rundet zwar das Marvel-Feeling ab, bringt aber den einzelnen Helden wenig, denn sie bleiben viel zu kurz im Vordergrund und alles dreht sich nur um Norman Osborn.
Grafisch gewohnt in einer sehr hohen Qualität, darf man sich an vielen schicken Posen und Details der Helden erfreuen, auch wenn sie nicht ganz Herr ihrer Sinne sind. Es fällt leider auch auf, dass viele der Dialoge oft mehrfach gelesen werden müssen, damit man den Zusammenhang nicht verliert. Diese neue Reihe der Thunderbolts sorgt ohne Frage für Überraschungen und sicherlich ist sie in einigen Ländern auch ein Megaerfolg geworden, jedoch machen es Gage und Blanco dem Leser nicht leicht, die neuen Helden gnadenlos hinzunehmen.
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Matthias Göbel |
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Quelle: treknews.de
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