NANO Originaltitel: Plague Year Autor: Jeff Carlson Übersetzt: aus dem Amerikanischen von Andreas Decker Broschiert: 400 Seiten Verlag: Piper www.piper.de Sprache: Deutsch Erscheinungsdatum: September 2008 ISBN: 9783492266765 |
Heutzutage steckt die Nanotechnologie noch in den Kinderschuhen, doch in einer vielleicht nicht allzu fernen Zukunft, könnten diese kleinen Maschinen die Medizin und das Leben der Menschen revolutionieren. In „NANO“ beschreibt Autor Jeff Carlson eher die Kehrseite der Revolution, denn aus den hilfreichen Minirobotern, haben sich aggressive Nano-Viren entwickelt. Eine Vernichtungswelle tötete über fünf Milliarden Menschen und alle Warmblüter auf unserer Erde.
Die mikroskopisch kleinen Maschinen aus Kohlenstoffverbindungen zersetzen warmblütiges Gewebe, um sich selbst zu vermehren. Auch in der Verbreitung scheinen sie keine Grenzen zu haben, denn neben dem üblichen Flüssigkeitsaustausch, können sie auch durch die Luft übertragen werden. Ausschließlich in großen Höhen können sie nicht existieren, denn der Druck zerstört sie. Dies ist auch der Grund, warum sich Cameron Najarro und Albert Sawyer mit einer handvoll anderer Überlebenden, in die Berge Kaliforniens zurückgezogen haben.
Langsam aber sicher gehen die Nahrungsmittel zu Ende und auch Brennholz wird immer knapper. Sind sie die einzigen die überlebt haben oder gibt es noch andere? Die Gewissheit kommt, als eines Abends ein Fremder zu ihnen stößt. Sein Name ist Hollywood und er kommt von der anderen Seite des Tals. Sawyer weiß, dass sie gehen müssen, doch zuvor gibt es die üblichen Querelen, um die Spannung zu erhöhen und um die Charaktere besser kennen zu lernen.
Eine weitere Geschichte beschreibt eine Gruppe von Wissenschaftlern, welche sich der „Seuche“ angenommen haben. Sie wollen mit allen Mitteln, die noch zur Verfügung stehen, die Nano-Viren stoppen. Es gibt mehr als einen Plan, um sie zur Strecke zu bringen. Entweder man setzt sie einer chemischen Reaktion aus, so dass sie sich nicht mehr reproduzieren können oder ein Partisan-Nano wird eingeschleust, welcher alle anderen zum Kampf gegen die eigene Art überzeugt. Die dritte Variante ist gleichzeitig die gefährlichste, denn hier wird von einem direkten Gegenangriff gesprochen.
Ein Nano-Virus, der sich dem Übel annimmt, jedoch mit der Nebenwirkung auch tödlich für alle Lebewesen zu wirken. Wie soll man jedoch auf der Erde helfen, wenn man sich selbst auf einer Raumstation befindet? Carlson versucht somit die Lösung des Problems sehr gut zu beschreiben, denn man kommt von Kapitel zu Kapitel immer weiter hinter dem, was zum einen geschah und zum anderen, wer dafür wirklich verantwortlich ist. Dennoch schleichen sich auch unmögliche Dinge ein, die den Thriller schnell in den Kalten Krieg zurückversetzen.
Das jeder in der Stunde der Not nur an sich selbst denkt, möge wohl richtig sein, aber dass man dann auch noch ein Krieg heraufbeschwören will, in dem keiner gewinnen kann, erscheint doch eher fragwürdig. Auch der Kannibalismus unter den einzelnen Gruppen kommt manchmal so banal daher, dass man nur anhand der Beschreibungen, wie der Virus den Körper zerfrist vorstellen kann, wie die Überlebenden leiden. Der Zusammenschluss der beiden Einzelgeschichten funktioniert hingegen perfekt.
Besonders die Action- und Kampf-Szenen haben es Jeff Carlson angetan. Im späteren Verlauf gibt es mehr als einmal kampfreiche Zwischenfälle von denen man nicht genau weiß wie sie enden werden. Der Kampf ums nackte Überleben bekommt immer wieder das Gewaltpotential der Menschen zu spüren. Wie erwähnt für meinen Geschmack zu viel Krieg und Militär. Bei den Rückblenden hingegen erzählt er gut wie es zu all dem kommen konnte und warum Albert Sawyer doch so wichtig für den Roman ist.
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Matthias Göbel |
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Quelle: treknews.de
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