„33“ ist die erste reguläre 45-minütige Galactica-Episode nach dem Pilotfilm und ein Kracher! Während der gesamten Folge gibt es kaum Zeit für Langeweile oder Belanglosigkeiten, stattdessen herrscht ein Tempo vor, welches man sonst nur in den besten Episoden von „24“ wieder findet. Ob Episodentitel eine Anspielung auf die Fox-Hitseries ein soll? Die gesamte Zeit über ist die Anspannung der Galacticta-Crew fast greifbar. Ununterbrochen kommt es zu Angriffen der Cylonen und seit fünf Tagen hat kein Mensch mehr ein Auge zugemacht. Gerade hier sieht man die großartigen Schauspielerleistungen am besten. Sei es das langgezogene Telefonat zwischen Adama und der Präsidentin, die Gereiztheit des Chiefs oder der beginnende Wahnsinn von Baltar, es wird mehr als deutlich, dass die Menschen in jener Situation auf dem Zahnfleisch gehen. Auch rein optisch wird dies anhand der unrasierten Männer sowie schlecht sitzender Uniformen und Kleidung deutlich. Schon ab dem Prolog ist der Zuschauer wie gefesselt von dieser Episode und fiebert mit den Helden mit. Über die Special Effects muss in diesem Zusammenhang wohl nichts gesagt werden, in der gesamten Serie sind sie auf einem konstant hochklassigen Niveau. Dabei wird weiterhin versucht realistische physikalische Ansätze in den Weltraumkampf einzubauen, was vor allem an den Raumkämpfen ersichtlich wird. Trotz oder wegen der ganzen Action kommen jedoch auch die ganzen kleinen Charaktermomente nicht zu kurz. Bei Adama und Tigh wird deutlich, was für ein gutes Team sie sind und bei dem ganzen Stress kommt der Colonel nicht dazu zu der Flasche zu greifen, was man durchaus als positiv bewerten kann. Zu einem Disput kommt es zwischen den übermüdeten Apollo und Starbuck, die noch die neue Beziehung zwischen ihnen beiden definieren müssen. Immerhin ist Apollo zwar ein Freund, doch nun auch Vorgesetzter der toughen Pilotin und muss erst einmal in diese Rolle hineinwachsen, was ihm jedoch noch gelingen wird. Präsidentin Roslins Nervenkostüm ist wohl am angespanntesten. Immerhin ist sie Führerin über den letzten Rest der menschlichen Zivilisation. Der Druck, der auf sie lastet, wird in dieser Episode mehr als einmal deutlich. Immerhin könnte eine falsche Entscheidung ihrerseits das Ende der menschlichen Spezies bedeuten und so fürchtet sie jede Entscheidung, die Leben kosten könnte. Ganz deutlich wird dies im letzten Teil der Episode, als man auf das eigene Schiff, gefüllt mit Zivilisten, schießen muss, um den Rest der Flotte zu retten. Es bleibt unklar, ob die Personen an Bord des „Olympic Carrier“ schon tot waren oder durch die Hand Apollos starben. Obwohl die Entscheidung zur Zerstörung im großen und ganzen richtig gewesen ist, so bleiben am Ende Schuldgefühle gerade beim CAG zurück. Doch so bleibt am Ende die beruhigende Gewissheit, dass man sich immer noch von den Cylonen, die eine ganze Zivilisation vernichtet haben, unterscheidet. Es bleibt jedoch klar, dass Lee Adama noch längere Zeit mit seiner Entscheidung hadern muss. Thematisch optimal angepasst an den Hauptplot ist die Nebenhandlung rund um den auf Caprica gestrandeten Helo. Auch er liefert sich eine gnadenlose Jagd mit den Cylonen und wird scheinbar zum Schluss von Boomer gerettet. Jener Person, von der wir als Zuschauer wissen, dass sie in Wirklichkeit ein feindlicher Agent ist. All dies geschieht unter den Augen einer weiteren Version von Number Six. Scheinbar verfolgen die Maschinen ganz eigene Pläne mit dem gestrandeten Piloten. Es bleibt abzuwarten, welcher Natur diese sind. Sehr schön die Szene zum Schluss, die Hoffnung macht. Ein Kind ist in der Flotte geboren worden und so steigt die Zahl der Menschheit. Unmerklich, aber ein Anfang ist gemacht und damit der Beweis, dass diese Zivilisation überleben kann. Ein kleiner Hoffnungsschimmer also für alle Beteiligten. |
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