Titel | BASTILLE DAY / Meuterei auf der Astral Queen |
Episode | 3 - 1x03 |
DE Airdate | 22.02.2006 |
US Airdate | 01.11.2004 |
Buch | Toni Graphia |
Regie | Allan Kroeker |
Darsteller | Edward James Olmos als Commander William Adama Mary McDonnell als President Laura Roslin Katee Sackhoff als Lt. Kara 'Starbuck' Thrace Jamie Bamber als Captain Lee 'Apollo' Adama James Callis als Dr. Gaius Baltar Tricia Helfer als Number Six Grace Park als Lt. Sharon 'Boomer' Valerii Matthew Bennett als Aaron Doral Paul Campbell als Billy Keikeya Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Adrien Dorval als Wilkiens Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol Richard Hatch als Tom Zarek Michael Hogan als Colonel Saul Tigh Colby Johannson als Lt. Dwight 'Flat-Top' Saunders Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta Kandyse McClure als Petty Officer Anastasia Dualla Alonso Oyarzun als Crewman Specialist Socinus Tahmoh Penikett als Lt. Karl C. 'Helo' Agathon Curtis Ricks als Marine #2 Ron Selmour als Seaborne Brent Stait als Mason Connor Widdows als Boxey Graham Young als Marine #1 |
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INHALT |
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Nachdem die Galactica auf einem Mond Wasservorkommen entdeckt hat, die für das Überleben der Bevölkerung von größter Bedeutung sind, stellt sich die Frage, wie das in Form von Eis vorliegende Wasser abgebaut werden soll - und vor allem von wem. Der Abbau wird unter schwersten Bedingungen kräftige Arbeiter erfordern. Commander Adama und Präsidentin Roslin ziehen daher nach einem kleinen Disput in Erwägung, die Gefangenen an Bord der Astral Queen für den Wasserabbau einzusetzen, allerdings nur, wenn diese dem zustimmen. Im Gegenzug für ihre Dienste sollen die Gefangenen Punkte sammeln können, die ihnen eine Freilassung ermöglichen sollen. Eine kleine Gesandtschaft angeführt von Captain Apollo soll den Gefangenen die ´frohe Botschaft´ überbringen. Doch die freuen sich ganz und gar nicht - ihr Rädelsführer, der von manchen als Freiheitskämpfer bewunderte, aber als Terrorist verurteilte Tom Zarek, lehnt das Angebot ab. Unterdessen irrt Helo auf dem von Zylonen besetzten Caprica zusammen mit Boomer umher, auf der Suche nach letzten Angehörigen des kolonialen Militärs. Er ahnt immer noch nicht, dass Boomer eine Zylonin ist. Commander Adama stellt auf der Galactica derweil Balthar zur Rede, und will wissen, wann er endlich den Zylonendetektor fertig stellt. Balthar, der sich schwer tut, seine Ahnungslosigkeit zu verbergen, wird von Nummer 6, der Zylonin in seinem Kopf, aus der Situation gerettet, indem sie ihm aufträgt, von Adama einen Nuklearsprengkopf einzufordern, da er sonst den Detektor nicht bauen könne - Adama willigt ein. An Bord der Astral Queen versucht Apollo im persönlichen Gespräch Zarek zu überzeugen, und offenbart ihm, dass er sein verbotenes Buch bereits in jungen Jahren gelesen hatte, und es ihn dazu angeregt hatte, Dinge in Frage zu stellen, die er sonst nicht hinterfragt hatte. In diesem Augenblick bricht eine Revolte los, und die Gefangenen übernehmen das Schiff. Zarek stellt eine Forderung an die Zivile Regierung: Er will, dass Präsidentin Roslin zurücktritt, und es Neuwahlen gibt. Ein geschickter Schachzug, denn Roslin und Adama sind sich einig, dass die Regierung nicht mit Terroristen verhandeln darf. Adama befiehlt daraufhin einem Trupp Marines, angeführt von Scharfschützin Starbuck, die Astral Queen zu entern und die Geiseln zu befreien. An Bord des Gefangenschiffs spitzt sich die Situation zu: Ein Gefangener versucht, die Geisel Cally zu vergewaltigen - Apollo verhindert dies, indem er es schafft, einem Gefangenen die Waffe zu entreißen, und den Vergewaltiger zu erschießen. Im nächsten Moment hält er die Waffe Zarek ins Gesicht. Apollo hatte zuvor Zareks Plan durchschaut: Es geht ihm nicht wirklich um Neuwahlen - er will einfach nur durch Vorgabe eines edlen Ziels in einem Blutbad, dass bei der Stürmung der Astral Queen zu erwarten ist, und womit Zarek fest rechnet, einen zu seinem Leben passenden Tod finden. Doch Apollo durchkreuzt seinen Plan, und schlägt ihm einerseits vor, dass das Wachpersonal abgezogen wird, und die Gefangenen die Kontrolle über die Astral Queen erhalten - im Gegenzug werden die Geiseln freigelassen. Des Weiteren stößt Apollo ihn dazu an, von seinem Todeswunsch Abstand zu nehmen, und sich für das Leben zu entscheiden. Er bittet ihn nochmals, das ursprüngliche Angebot der Regierung, Wasser abzubauen, anzunehmen. Danach - und damit überrascht Apollo alle - werde es Neuwahlen geben. Zwar funktioniert der Plan, und Apollo kann zusammen mit den Geiseln und dem frisch eingetroffenen Sturmtrupp Starbucks die Astral Queen verlassen, aber für dieses eigenmächtige Verhandlungsergebnis muss sich Apollo vor Commander Adama und Präsidentin Roslin rechtfertigen. Apollo verteidigt sich, indem er erklärt, dass sich Roslin gemäß der Verfassung, ohnehin in 7 Monaten Neuwahlen stellen muss. Und er führt aus, dass er sich nicht in erster Linie Commander Adama oder Präsidentin Roslin verpflichtet fühlt, sondern der Verfassung der zwölf Kolonien. | ||||||||||||||||||||||
KRITIK | ||||||||||||||||||||||
Eine hochinteressante Episode. Auch dieses Mal gibt es keine großen Kämpfe mit den Zylonen, aber dafür neben dem Haupthandlungsstrang um die Revolte auf der Astral Queen viele kleine Nebenhandlungen. Und gerade diese Nebenhandlungen machen diese Folge so faszinierend, weil sie vieles andeuten, und für den weiteren Verlauf der Serie zahlreiche Möglichkeiten öffnen, wie sich die Geschicke der Galactica und ihrer Crew weiterentwickeln können. Das gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, eigene Überlegungen anzustellen, und zu raten, was wohl noch kommen mag. Viele Rätsel ranken sich vor allem um Boomer: Oder die Boomer an Bord der Galactica - faszinierend, wie sie den Menschen Tyrol durch seine Liebe zu ihr, die ihn für ihre Fehler blind sein lässt, um den Finger wickelt und für ihre Zwecke instrumentalisiert. Sie macht dies fast noch geschickter als Nummer 6. Apropos: Was will sie mit dem Atomsprengkopf? Da es ihr schon gelungen ist, Balthar die Worte direkt in den Mund zu legen, zu was kann sie ihn noch bringen? Oder wird Nummer 6 mit Boomer gar zusammenarbeiten, um ihr den Sprengkopf in die Hände zu spielen, und damit die Galactica zu vernichten? Viele Möglichkeiten tun sich hier auf - diese Folge lässt deutlich mehr Fragen offen, als sie beantwortet, und macht daher zwangsweise Lust auf die nächste Folge. Dennoch hat die Revolte auf der Astral Queen auch einen eigenständigen Plot. An dieser Stelle sei erwähnt: Meuterei nenne ich das nicht, denn das ist dem Wortsinn nach nämlich eigentlich etwas völlig anderes - der englische Originaltitel ´Bastille Day´ ist da schon wesentlich besser, weil er das Grundsätzliche, worum es in dieser Folge geht, mit der Anspielung auf den Sturm der Bastille, viel besser trifft. Es geht nämlich um elementare Fragen des staatlichen Zusammenlebens und des Regierens. Ja, es ist richtig: Roslin ist nicht gewählt worden. Aber sie muss sich, falls sie noch so lange leben sollte, Wahlen stellen. Apollo tut nichts anderes, als diese Regeln einzuhalten - das Problem dabei ist nur, dass es den Anschein erweckt, die Regierung sei auf die Forderung des Terroristen Zarek eingegangen. Und das kann Roslin natürlich nicht machen. Auch wenn sie gewiss den demokratischen Werten der kolonialen Verfassung folgen mag, kann sie nicht direkt der Forderung nach Demokratie aus dem Munde Zareks Folge leisten, was ihn, den Terroristen, gut und sie, die Frau, die sich für das Überleben von knapp 50.000 Menschen eingesetzt hat, schlecht aussehen lässt. Ein sehr cleveres Vorgehen. Damit lassen sich auch Fragen direkt auf die heutige Welt übertragen - so zum Beispiel die Perspektive, von der aus Zarek gesehen wird. Ist er ein Terrorist? Oder vielleicht doch ein Freiheitskämpfer, der für die Rechte der ausgebeuteten Kolonie Sagittara gekämpft hat? Überhaupt ist die Rolle von Zarek mit Richard Hatch ideal besetzt. Der Apollo der alten Galactica-Serie spielt nun diese finstere Figur, die aber von leuchtenden Idealen geleitet wird, oder es zumindest früher wurde. Kein Wunder also, dass sich der neue Apollo von seinem Buch angetan fühlte, denn Zarek ist nichts anderes als ein Apollo auf Abwegen, einer, der im Kampf für das in seinen Augen Gute Regeln gebrochen hat, und Grenzen bei weitem überschritten hat, so dass sich sein vermeintlicher Kampf für das Gute durch die Art seines Kampfes ins Böse verkehrt hat. Zarek und Apollo sind sich sehr viel ähnlicher, als man es auf den ersten Blick meinen mag. Auch hier sind noch viele interessante Gespräche und Gedankengänge zu erwarten.
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Quelle: treknews.de
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