Gerade noch rechtzeitig können Cally und die anderen gerettet werden, bevor sie von einem cylonischen Erschießungskommando hingerichtet werden. Auch Sharon schafft es einer Falle zu entgehen und kann dem menschlichen Widerstand helfen, die Startcodes für die kolonialen Schiffe zu besorgen. Damit kann der Galactica das Signal zum Angriff gegeben werden. Dabei findet sie heraus, dass ihr Kind Hera scheinbar immer noch am Leben ist und dass man ihr sowie Karl eine Lüge erzählt hat. Sowohl dem Admiral als auch seinem Sohn ist klar, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um eine Selbstmordmission handelt. Schweren Herzens bleibt Lee Adama mit der Pegasus zurück, um der Restflotte Geleitschutz zu geben.
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Beginnen wir am besten gleich mit dem störendsten Merkmal zu Anfang der Episode. Meiner Ansicht nach startet die Folge gleich mit einen massiven Anschlussfehler. Am Ende der letzten Episode sahen wir, wie Cally durch einen Wald rannte, um den Cylonen zu entkommen. Nun, zu Beginn der aktuellen Folge, sehen wir sie nicht nur durch eine Gesteinskulisse stolpern, auch das angereiste Rettungskommando scheint auf einmal durch ihre Ferngläser nicht sehen zu können, wie der Frau des Chiefs von Jammer geholfen wird. Ein scheinbar unwichtiges Detail, welches aber meines Erachtens in einer späteren Folge noch Bedeutung haben wird.
Das war eigentlich auch schon der einzig grobe Schnitzer, den sich diese Episode leistet. Der Rest ist wie immer sehr gut und bietet allerlei Konfliktstoff für zukünftiges. Allein dass Saul Tigh nun um den Verrat seiner Frau weiß und man wissen will, wie er reagieren wird, macht das Warten auf die Auflösung fast unerträglich.
Die gesamte Episode ist auch wie die vorigen eher weniger auf Action ausgelegt, als vielmehr auf die Charaktere. Es wird gemenschelt an allen Ecken und Enden, man versucht Motive einzelner Personen zu erkenne und kann am Ende sogar mit einigen mitfühlen. Allein die Szene, als sich die beiden Adamas umarmen, weil Lee weiß, dass sein Vater nicht mehr zurückkommen wird und dieser lakonisch erwidert „don´t make me cry on my own hangardeck“ fand ich herzzerreißend. Untermalt wurde das ganze abermals von einem tollen Soundtrack. Manchmal frage ich mich, ob diese Vater-Sohn Elemente nicht das tragende Prinzip der Serie ist. Dann erinnere ich mich jedoch der zahlreichen anderen Stärken, welche „Battlestar Galactica“ zu einem herausragenden Beispiel an Fernsehunterhaltung machen.
Starbuck habe ich in den letzten Reviews leider sträflich vernachlässigt, das soll sich aber mit dieser hier ändern! Denn Tag für Tag durchlebt die gute Frau eine Hölle, in welcher sie ihren Peiniger noch so oft töten kann, er steht irgendwann einfach wieder vor ihr. Nun schlägt man thematisch einen Bogen zurück in die zweite Staffel, als Kara von den Cylonen gefangen genommen war. Angeblich hat man also ein Kind mittels ihrer entnommenen Proben gezeugt und siehe da, auf einmal fühlt sich Starbuck für die kleine Casey sogar verantwortlich. Jedoch nicht sofort, sondern erst nach einem scheinbaren Unfall (bei welchem Leoben bestimmt seine Finger im Spiel hatte). Immerhin wurde Starbuck als Kind früher selbst misshandelt und kann daher sehr gut nachempfinden, wie schwach und verletzlich man sich als kleines Mädchen fühlt. Ob Leoben damit nun ihr Herz erobert hat? Für einen kurzen Moment möchte uns das Drehbuch dies Glauben machen, aber ich habe noch so meine Zweifel!
Hochinteressant ist der Titel der Episode, der uns auf einen zweiten Exodus der Menschheit hinweist. Nach dem ursprünglichen Angriff auf die Kolonien muss sich das menschliche Volk wieder auf den Weg ins All machen, um den Cylonen zu entgehen. Scheinbar wiederholt sich Geschichte tatsächlich.
Als letzten Punkt in dieser Review möchte ich Sharons Entdeckung erwähnen. Dass ihr Kind noch am Leben ist, mag für die gute Frau sicherlich ein Schock sein. Hoffentlich lässt sie dies nicht an ihrer neuen/alten Loyalität zur kolonialen Flotte zweifeln. Es wäre schon seltsam, wenn nun, nachdem auch Bill Adama endlich seiner ehemaligen Attentäterin traut, sie aufgrund dieser Nachricht doch wieder die Seiten wechseln würde. Unklar bleibt auch weiterhin, was das Geheimnis an diesem Kind ist. Hat es übermenschliche Fähigkeiten? Stellt es einen genetischen Schlüssel dar? Wir müssen wohl abwarten.
Wieso hat diese Episode dann aber nicht die Maximalwertung bekommen? Neben dem am Anfang beschriebenen Anschlussfehler macht sie Lust auf ein Feuerwerk, welches scheinbar in der nächsten Episode über uns kommen wird. Man hat dauernd das Gefühl, dass man auf etwas wartet und als es man endlich „jetzt geht es los!“ skandieren möchte, endet die Episode auch schon. Als Zuschauer wird einem richtig das Wasser im Munde wässrig gemacht. Da ich davon ausgehe, dass die nächste Folge atemberaubend werden wird, lasse ich noch etwas Platz auf der oberen Bewertungsskala!
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