Titel | The Ties That Bind / Die Verblendeten |
Episode | 59 - 4x03 |
DE Airdate | 17.03.2010 |
US Airdate | 18.04.2008 |
Buch | Michael Taylor |
Regie | Michael Nankin |
Darsteller | Edward James Olmos als Admiral William Adama Mary McDonnell als Laura Roslin Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace Jamie Bamber als Lee Adama James Callis als Dr. Gaius Baltar Tricia Helfer als Number Six Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon Michael Hogan als Colonel Saul Tigh Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol Tahmoh Penikett als Captain Karl C. 'Helo' Agathon Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta Lucy Lawless als Number Three Leah Cairns als Lt. Margaret 'Racetrack' Edmonson Brad Dryborough als Lt. Hoshi Kandyse McClure als Lt. Anastasia Dualla Ryan McDonell als Pilot #3 Callum Keith Rennie als Leoben Conoy Rekha Sharma als Tory Foster Dean Stockwell als Brother Cavil Michael Trucco als Ensign Samuel Anders Rick Worthy als Simon Jennifer Halley als Ensign Diana Seelix Bodie Olmos as Captain Brandon 'Hotdog' Constanza Richard Hatch als Tom Zarek |
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INHALT
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Während Starbuck mit einer Rumpfcrew auf dem Schiff Demetrius die Erde sucht, sind die Spannungen zwischen den Cylonenmodellen deutlich zu spüren. Die Aufständischen verlangen die Reaktivierung der D´Anna-Linie. Das Modell Cavill lässt sich zum Schein auf den Handel ein, lässt aber dann die Basestars der Aufständischen beschießen. Der Bürgerkrieg ist damit unabwendbar.
Auf der Galactica scheint Cally unter der Last als Mutter und Soldatin zu ersticken. Sie muss Medikamente nehmen. Dabei interpretiert sie ein Treffen zwischen Tory Foster und ihrem Mann Galen Tyrol falsch und vermutet eine Affäre. Später jedoch erfährt sie die Wahrheit über die vier Cylonen an Bord des Battlestars.
Lee Adama hat seinen neuen Posten als Vertreter von Caprica im Quorum aufgenommen. Gleich in der ersten Sitzung wendet er sich kritisch gegen die Pläne einer immer kränkeren Präsidentin Roslin.
KRITIK
Das war leider nichts. Auch diese Kritik wird mir leider keine Freunde einbringen, dabei habe ich mir redlich Mühe gegeben. In vielen nationalen und internationalen Foren wird diese Episode als weiterer Meilenstein des BSG-Universums gefeiert. Leider kann ich diese Einschätzung nicht gänzlich teilen. Zwar legt diese Episode weitere unverzichtbare Mosaiksteine für die Handlung, dennoch konnte mich die Gesamthandlung einfach nicht in ihren Bann ziehen.Im Vordergrund steht die Handlung um Cally. Viel zu lange haben wir sie nicht mehr gesehen und daher war es schön, die Figur mal wieder erleben zu können. Dabei ist erschreckend zu beobachten, wie schlecht es der jungen Mutter gibt. Sie ist in letzter Zeit viel zu sehr in den Hintergrund getreten. Die Probleme zwischen Tyrol und ihr sind zwar schon einmal in der letzten Hälfte der dritten Staffel angesprochen worden, jedoch hätte ich mir eine größere Verteilung über mehrere Episoden gewünscht. Cally leidet natürlich am meisten unter der Erkenntnis des Chiefs. Nich nur, dass er ohnehin eine zeitraubende Aufgabe an Bord hat, durch die gesamten konspirativen Treffen hat er immer weniger Zeit für seine Frau und Kind.
Ich frage mich, was uns die Produzenten rund um Ron Moore zum Thema Ehe sagen wollen. Dee + Lee, Anders + Kara, Cally + Tyrol. All diese Ehen sind entweder beendet oder stehen am Abgrund. Inzwischen beschleicht mich das Gefühl, dass man einen Ausweg aus den Beziehungen, welche man auf New Caprica knüpfte, gesucht hat. Sehr, sehr schade, wie ich finde. Eine solche fast schon Lieblosigkeit hinsichtlich menschlicher Beziehungen sind wir von BSG gar nicht gewohnt. Aus diesem Grunde trifft mich der Tod von Cally ehrlich gesagt nur wenig. Man erkennt mal wieder, dass in dieser Serie jeder sterben kann. Auch muss man ehrlich zugeben, dass sich diese Figur seit der Flucht von New Caprica so gut wie gar nicht weiterentwickelt hat. Wieso rennt die junge Frau jedoch nach ihrer Entdeckung nicht sofort zum Admiral? Sicher, sie ist psychisch angeknackst, aufgelöst und hat Angst. Gerade dann würde ich jedoch dann zu einem Vorgesetzten rennen, um ihm von dieser lebensbedrohlichen Entdeckung zu erzählen. Aber nun gut, die Produzenten wollten es so.
Torys Tat lässt natürlich Raum für Spekulationen. Entweder ermordete sie Cally, weil es sich bei Tory um ein bösartiges Modell mit eigener Agenda handelt. Oder ein unterbewusster Selbstverteidigungsmodus hat die Gewalt übernommen und mit allen Mitteln versucht, eine lebensbedrohliche Enttarnung zu verhindern. Ich bin gespannt, ob der Chief erfährt, dass Tory die Mörderin seiner Frau ist und wie er darauf reagieren wird. Leider fand ich die schauspielerische Leistung von Rekha Sharma überhaupt nicht gelungen. Statt Furcht einflößend wirkte sie auf mich unfreiwillig belustigend. Daran merkt man erst, wie begabt normalerweise das Ensemble der Serie ist.
Gute Schauspieler sind dabei auch die Gelegenheit, um den Doktor zu erwähnen. Endlich taucht er in einer schönen Szene gemeinsam mit Cally auf und kann deutlich machen, dass unter seiner rauen Schale ein überaus weicher Kern ist. Bitte mehr von ihm!
Die Handlung um die Cylonen ist zwar nicht sehr viel weiter vorangetrieben worden, dennoch waren die wenigen Szenen immens wichtig. Bemerkenswert ist die Szene, als der Centurion erst nach der Bitte von Number Six den Befehl ausführt. Dies macht deutlich, dass die ehemaligen Toaster nun über einen freien Willen verfügen. Dabei beschleicht mich das Gefühl, dass man hier die Büchse der Pandora geöffnet hat. Die Maschinenwesen im Besprechungsraum waren dabei fantastisch animiert. Interessanterweise wollen die aufständischen Modelle das Modell D´Anna wiedererwecken, was zu einer Rückkehr von Lucy Lawless führen könnte.
Der Verrat durch Cavill und seine anschließende Vernichtung der anderen Schiffe kam für mich ehrlich gesagt nicht überraschend. Da waren die aufständischen Modelle trotz ihrer zahlreichen Erfahrungen mit den Menschen doch eher naiv und sind gutgläubig in eine Falle getappt. Damit wird ein Bürgerkrieg, den ich schon in der letzten Episode angekündigt habe, geradezu unausweichlich. Einmal mehr macht die von Dean Stockwell gespielte Figur deutlich, dass sie weder an Seelen noch an den cylonischen Gott glaubt. Hier könnte die Streitfrage zwischen den Modellen nicht nur in der Behandlung der Centurions, sondern auch im Disput über Ethik und Philosophie bestehen. Ein Konflikt, der eigentlich schon seit der Episode 2x18 „Downloaded“ schwelt und nun ausbricht.
Der interessanteste Part war in meinen Augen zugleich der kleinste der Episode. Lees Ausflug in die Politik ermöglicht uns einen tieferen Einblick in die Innenpolitik der Flotte und vor allem das Quorum. Dieses war für mich schon immer eine interessante Idee gewesen, welches man schon viel früher hätte näher ausführen müssen. Das Tuch zwischen der Präsidentin und Lee scheint dabei zerschnitten zu sein. Man bedenke: noch in der ersten Staffel meuterte Adama Junior, um der Präsidentin zu helfen und flüchtete mit ihr nach Kobol. Nun scheint es, ausgelöst durch den Prozess gegen Gaius Baltar, auf Konfrontation zwischen den beiden hinauszulaufen. Das geschieht nicht nur aus Gründen der Politik, weil Lee die Interessen seines Volkes von Caprica und nicht die der Zentralregierung vertreten muss, sondern auch nicht zuletzt durch Wirken von Tom Zarek. Der Vizepräsident bleibt eine der undurchsichtigsten Figuren der Serie. Was sind seine Intentionen? Will er sich selbst für eine neue Präsidentschaft in Stellung bringen oder ist er nur den Idealen der Demokratie verpflichtet? Immerhin ist die Information, welche er Lee Adama zukommen lässt, nicht nur wichtig, sondern aus Sicht der Gewaltenteilung beängstigend. War es Gutmenschentum oder Machtgier? Da müssen wir abwarten. Ob bewusst oder unbewusst, Tom Zarek hat damit nicht nur bei Lee, sondern auch beim Zuschauer selbst die Saat des Misstrauens gesät. Denn was bezweckt Laura Roslin mit ihrer Initiative, welche der Gewaltenteilung widerspricht? Ist sie möglicherweise machtgieriger, als wir alle annehmen? Ich hoffe darauf, dass wir im Laufe der nächsten Episoden noch öfters Richard Hatch zu sehen bekommen, der bei seinen wenigen Auftritten immer eine gute Arbeit leistet.
Die Handlung rund um Starbuck war glücklicherweise nur kurz, denn sie gefiel mir überhaupt nicht. Bei allem Respekt für Katee Sackhoffs Arbeit, mir sagt die durchgeknallte Starbuck überhaupt nicht zu; die Story plätscherte hier vor sich hin und wirkte fast ziellos. So ziellos wie die Suche nach der Erde derzeit. Seltsam, dass bei dieser Geheimmission so gut wie alle wichtigen Offiziere der Galactica dabei sind. Helo als CAG ist ebenso anwesend wie Gaeta, Athena und zahlreiche Viperpiloten. Seltsam, denn die Außenaufnahme zeigt nur zwei Raumjäger, die auf der Hülle des Schiffes festgezurrt sind. Diese Besatzung scheint mir also nicht klug zusammengestellt worden zu sein. Auch das dauernde Knarrzen, Schwanken und Röhren wie auf einer alte Kogge finde ich eher unpassend, es wirkte zu archaisch. Gruseliger Gedanke: nun muss ja Brandon „Hot Dog“ Constanza der CAG auf der Galactica sein, denn er ist inzwischen auch im Dienstgrad eines Captains. Bei den Göttern!
Der einzige Auftritt des Admirals in dieser Episode stellte eine sehr schöne Szene dar, denn sie verdeutlicht das Band, welches Laura Roslin und ihn verbindet. Eine ruhige Szene, welche uns Zeit zum Verschnaufen und für neue Spekulationen bietet.
Wer völlig unter den Tisch fällt, ist Gaius Baltar. Es wäre auch gar kein Platz mehr für ihn gewesen. In dieser Episode wird deutlich, dass die Serie viel zu früh zu Ende geht. Ich habe das Gefühl, dass man inzwischen zu viele Handlungsstränge zu einem Abschluss bringen muss. Man hat offenbar mit mehr Staffeln und damit mehr Entwicklungszeit gerechnet. Ich fühle mich an Babylon 5 erinnert, wo man quasi die Handlungen von zwei Staffeln in Season 4 bewältigt hat. Dadurch wirkt die Episode meines Erachtens leider etwas gehetzt und überladen, denn es bleibt keine Zeit mehr zu verlieren. Man hat nicht mehr sehr viele Folgen, um die ganzen Handlungen zu einem befriedigenden Ende zu bringen.
Für Star Trek Fans bot die Episode übrigens eine nette Anspielung, denn die vier Cylonen treffen sich in der Waffenkammer 1701D. Der findige Enterprise-Kenner weiß natürlich, welchen Bezug diese Zahlen haben.
Der Titel der Episode "The Ties That Bind" ist sehr gut gewählt, denn bei jedem der Handlungsfäden ging es um das, was uns zusammenhält. Seien es die Ehen vom Chief und Starbuck, Laura Roslins Beziehung zum Admiral, die Beziehung der Cylonen untereinander (inklusive der vier neuen Modelle) und Lees Loyalität zu Caprica.
Wie bereits gesagt, ich habe lange gebraucht, um diese Review zu verfassen. Ich habe mir bewusst Zeit gelassen, hoffte auf einen ähnlichen Effekt wie damals bei "Downloaded", welches erst beim zweimaligen Ansehen seine ganze Wirkung entfaltete. Doch dieses Mal
zündete die Episode bei mir nicht. In gewisser Weise wird dies die Menschen freuen, die der Meinung sind, ich bewerte BSG-Episoden viel zu gut im Vergleich zu Star Trek Episoden. Hier haben wir mal wieder den seltenen Fall, bei welchem ich nicht der gleichen Ansicht wie die breite Masse bin. Ich war einfach enttäuscht von der Episode.
Auf der einen Seite haben wir mäßige schauspielerische Leistungen (Rekha Sharma war nicht in der Lage ist, eine Handlung zu tragen) eine vorhersehbare Handlung und zu viele Storystränge. Zu lieblos ist der Tod von Cally, der mir nur als schnelle Problemlösung erscheint. Der Stil von Kamera und die Musik sind zwar objektiv auf einem hohen künstlerischen Niveau, sagten mir auf subjektiver Ebene jedoch nicht zu. Bear McCreary hat da schon deutlich bessere und emotionalere Arbeit geleistet. Andererseits bietet die Episode winzig kleine Goldstücke, eine gute Handlung rund um Lee Adama und objektiv eine aufwendige Inszenierung (welche mir, wie bereits erwähnt, eher weniger zusagte). Daher fällt mir die Bewertung der Episode nicht leicht. Nach dem ersten Ansehen war ich mehr als enttäuscht und wollte einen schräg nach unten zeigenden Daumen vergeben. Das kann es jedoch nicht sein, dachte ich mir, und durchforstete die nationalen und internationalen Foren. Dort ist der Tenor überwiegend positiv, daher betrachtete ich die Episode ein weiteres Mal; mit dem bekannten Ergebnis. Da die zu zahlreichen Handlungsstränge jedoch eine gewisse Wichtigkeit besitzen, kann ich mich noch zu einem Daumen in Mittelstellung durchringen. Aber nur ganz knapp.
Nadir Attars Wertung | |||
Fazit: Zu konventionell, zu viel, zu sehr am Ziel vorbei geschossen – die bisher schwächste Episode der vierten Staffel. | |||
Action | |||
Humor | |||
Spannung | |||
Erotik | |||
Anspruch | |||
Kontinuität |
Quelle: treknews.de
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