Titel | Sine Qua Non |
Episode | 64 - 4x08 |
DE Airdate | 21.04.2010 |
US Airdate | 30.05.2008 |
Buch | Michael Taylor |
Regie | Rod Hardy |
Darsteller | Edward James Olmos als Admiral William Adama Mary McDonnell als Laura Roslin Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace Jamie Bamber als Lee Adama James Callis als Dr. Gaius Baltar Tricia Helfer als Number Six Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon Michael Hogan als Colonel Saul Tigh Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol Tahmoh Penikett als Captain Karl C. 'Helo' Agathon Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta Lucy Lawless als Number Three Leah Cairns als Lt. Margaret 'Racetrack' Edmonson Brad Dryborough als Lt. Hoshi Kandyse McClure als Lt. Anastasia Dualla Ryan McDonell als Pilot #3 Callum Keith Rennie als Leoben Conoy Rekha Sharma als Tory Foster Dean Stockwell als Brother Cavil Michael Trucco als Ensign Samuel Anders Rick Worthy als Simon Jennifer Halley als Ensign Diana Seelix Bodie Olmos as Lt Brandon 'Hotdog' Constanza Richard Hatch als Tom Zarek |
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INHALT
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Nach dem Verschwinden des cylonischen Rebellenschiffs mitsamt der Präsidentin bricht politisches Chaos innerhalb der Flotte aus. Tom Zarek beansprucht nun die Führung für sich, doch das Militär verweigert ihm die Gefolgschaft. Lee Adama erklärt sich bereit, unter Zeitdruck einen Interimspräsidenten zu suchen, dem auch sein Vater folgen würde.
Admiral Adama verliert seine Objektivität und riskiert Alleingänge, um Laura Roslin zu finden. Ihm wird klar, dass er sie liebt und ist bereit, dafür alles zu geben. Schließlich tritt er von seinem Kommando zurück und übergibt Saul Tigh den Befehl über die Galactica.
Während Sharon mal wieder in der Arrestzelle sitzt, macht eine weitere überraschende Nachricht die Runde: die sich an Bord der Galactica befindliche Six ist schwanger!
KRITIK
Was für ein Einbruch im Vergleich zur letzten Episode! Möglicherweise könnte man dies damit erklären, dass der Zuschauer 45 Minuten lang nicht das sieht, was er erwartet hat oder sehen wollte. Doch auch bei objektiver Betrachtungsweise weiß die achte Episode der vierten Staffel nicht zu überzeugen. Schuld daran sind nicht nur die wieder mal immensen Storysprünge, sondern auch die Art und Weise, wie unsere Hauptfiguren handeln. Manche Handlungsmotive sind inzwischen einfach nicht mehr nachvollziehbar.
Am ärgerlichsten ist für mich der Plot rund um Lee Adama. Nicht nur, dass man schon zu Beginn der Episode ahnen konnte, dass er Präsident wird; auch die Art und Weise, wie dies geschieht, ist einfach nur ärgerlich. Da verweigert Admiral Adama Tom Zarek, der immerhin legitim vom Volk mitgewählt wurde, die militärische Gefolgschaft und beschwört so eine handfeste Regierungskrise herauf. Haben wir es nun bei der Flotte mit einem Überbleibsel der demokratischen Gesellschaft zu tun oder doch viel mehr mit einer Gang, wie es Lee im Finale der dritten Staffel sagte? Scheinbar letzteres, denn die Weigerung des Admirals und die damit beginnende Suche nach einem alternativen Interimspräsidenten ist nichts anderes als ein Militärputsch mit anderen Mitteln. Der Admiral will Tom Zarek nicht, dann wird halt jemand anderes Präsident! So einfach scheint die Rechnung zu sein. Und Lee Adama, der in der Serie immer ein so glühender Verfechter der Demokratie gewesen ist, lässt dies auch noch zu, wehrt sich nicht dagegen und unterstützt schon gar nicht Zarek, dessen Argumente stichhaltig sind. Die Weigerung der Galactica führt sogar zur Schaffung einer Bürgerwehr, wodurch wieder ein Bruch zwischen ziviler Flotte und Militär erzeugt wird. Ich dachte, diese ganzen Querelen hätten wir seit der ersten Staffel hinter uns gelassen! Von dem Moment an, in dem Lee einen anderen Kandidaten sucht, wird klar, dass er es sein wird. Hier gibt sich Lee naiv und ahnungslos wie selten, was einfach unpassend ist. Ebenso unglaubwürdig wie der Umstand, dass das Quorum einhellig den jungen Adama trotz seiner absoluten politischen Unerfahrenheit wählen würde. Tatsächlich trägt dies alles dazu bei, den Eindruck einer Vetternwirtschaft entstehen zu lassen; genau so, wie es Gaius Baltar gen Ende der letzten Staffel kritisiert hatte. Der Admiral will einen neuen Präsidenten, also wird es sein Sohn. Haben andere Menschen überhaupt noch eine Chance innerhalb der Flotte?
Wenigstens gibt der Plot Romo Lamkin die Gelegenheit zurückkehren zu lassen. Der Anwalt hat sich zwar inzwischen gemacht und residiert recht ansprechend auf Colonial One, wird jedoch langsam wahnsinnig. Der Plotkniff mit der Katze ist interessant gemacht, obwohl ich erst beim Nachlesen im Internet darauf gekommen bin. Immerhin scheint ja niemand im Quorum einen stinkenden Kadaver eines seit Wochen toten Tieres wahrgenommen zu haben. Mark Sheppard spielt zwielichtig wie eh und je, seine Gedankengänge sind wirr und irritierend. Ob wir ihn hier das letzte Mal gesehen haben?
Den anderen großen Part dieser Episode nimmt der Admiral ein. Dieser ist mal wieder starrsinnig und will um jeden Preis Laura Roslin finden. Aus dem leichten Knistern zwischen den beiden ist also scheinbar doch echte Liebe geworden und der Admiral riskiert seine gesamte Crew, um den verlorenen Basestar zu suchen. William Adama hat dabei nicht aus der Suche nach Starbuck in der ersten Staffel gelernt. Auch hier zeigt sich die Charakterzeichnung inkonsistent: bei der Suche nach Starbuck gab er nicht auf, in einer Rückblende (3x08 „Hero“) erfahren wir, dass er bereit war einen Freund für die Mission zu opfern, dann wieder setzt er alles ein, um seine Geliebte zu finden. Harte Fakten, die bei militärischen Entscheidungen zugrunde liegen, wie es Lee während einer Szene formuliert, scheinen Bill Adama nicht zu interessieren. Von der Befehlsverweigerung gegenüber der legitimen demokratischen Regierung gar nicht erst zu sprechen. Zumindest beschert das ganze Adama und Tigh einige wunderbare Szenen, inklusive einem zünftigen Faustkampf. Erst nach Beschädigung des Holzschiffes, an dem der Admiral während der gesamten Serie gearbeitet hat, wird ihm klar, dass er seine Objektivität verloren hat und tritt vom Kommando zurück. Ärgerlich ist dann wieder, wie sorglos er Colonel Tigh das Kommando überträgt. Nicht nur, weil dieser natürlich insgeheim Cylone ist und bei den Worten „Du hast viel über dich in der letzten Zeit gelernt“ schlucken muss, sondern auch, weil er sich schon einmal als unfähig für eine solche Sache herausgestellt hat. Wieso sollte die Flotte mal wieder einen Mann als militärischen Befehlshaber akzeptieren, der das Kriegsrecht verkündet und zivile Schiffe gestürmt hatte? Auch hier komme ich nicht umhin, das vorwurfsvolle Wort Vetternwirtschaft zu benutzen.
Am Ende begibt sich also der Admiral von Board. Erstmals seit dem ersten Krieg wird er wieder mit seinem Rufnamen „Husker“ angesprochen und beobachtet in einer eindrucksvollen Szene, wie die Flotte ihn verlässt. Dann beginnt die Phase des Wartens.
Ebenso absurd ist für mich die Enthüllung, dass die gefangene Six schwanger ist. Scheinbar wollte der Drehbuchautor uns noch einen richtigen Schocker präsentieren, dieser wirkte auf mich jedoch (nicht nur wegen der erneut auftauchenden Kate Vernon) unfreiwillig komisch. Saul Tigh im Beischlaf mit einer der Frauen, die verantwortlich für den Verlust seines Auges gewesen ist? Auch wenn er immer wieder die Wachen wegschickt und die Kameras ausschalten lässt, wie glaubwürdig ist es, dass er sich stundenlang zum Techtelmechtel in der Arrestzelle befindet? Und wieso ist die Frau überhaupt schwanger? Immerhin ist Tigh ja ein Cylone und die Cylonen haben über Jahre hinweg erfolglos die biologische Fortpflanzung versucht. Sind die Final Five vielleicht gar keine richtigen Cylonen? Dieser gesamte Subplot ist für mich ein einziges Ärgernis gewesen und scheinbarer Beleg dafür, dass die Cylonen wohl doch keinen Plan haben.
Zumindest wird Sharon für ihre Tat bestraft und ist, wie aufregend, zum gefühlten tausendsten Mal im Knast der Galactica. Hier ist mal konsequenter als bei der Handlung um Sam Anders. Den sieht man übrigens genauso wenig wie Felix Gaeta, dessen Handlungsstrang man nun einfach ignoriert. Nicht nur wird damit das lang erwartete Gespräch zwischen den beiden weiter nach hinten hinausgeschoben, auch rächt es sich abermals, dass man die ersten Episoden mit unwichtigen Nebenhandlungen verschwendet hat. Auch Starbucks Charakterzeichnung entwickelt sich immer mehr zum Ärgernis. Ist die Frau nun verrückt, ist sie es nicht, vertraut man ihrem Urteil oder nicht tut man es nicht? Es wäre schön, wenn sich die Verantwortlichen endlich mal entscheiden könnten. Wenigstens Dr. Cottle bleibt sich selbst treu, er steht Nathalie in ihren letzten Sekunden bei und bestätigt damit seine Handlungsweise aus der dritten Staffel, wo er jeden, unterschiedslos ob Mensch oder Cylone, behandelt hat.
Nadir Attars Wertung | |||
Fazit: Hanebüchen! | |||
Action | |||
Humor | |||
Spannung | |||
Erotik | |||
Anspruch | |||
Kontinuität |
Quelle: treknews.de
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