Titel | The Hub / Wir Alle sind sterblich |
Episode | 65 - 4x09 |
DE Airdate | 28.04.2010 |
US Airdate | 06.06.2008 |
Buch | Jane Espenson |
Regie | Paul Edwards |
Darsteller | Edward James Olmos als Admiral William Adama Mary McDonnell als Laura Roslin Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace Jamie Bamber als Lee Adama James Callis als Dr. Gaius Baltar Tricia Helfer als Number Six Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon Michael Hogan als Colonel Saul Tigh Aaron Douglas als Chief Petty Officer Galen Tyrol Tahmoh Penikett als Captain Karl C. 'Helo' Agathon Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta Lucy Lawless als Number Three Leah Cairns als Lt. Margaret 'Racetrack' Edmonson Brad Dryborough als Lt. Hoshi Kandyse McClure als Lt. Anastasia Dualla Ryan McDonell als Pilot #3 Callum Keith Rennie als Leoben Conoy Rekha Sharma als Tory Foster Dean Stockwell als Brother Cavil Michael Trucco als Ensign Samuel Anders Rick Worthy als Simon Jennifer Halley als Ensign Diana Seelix Bodie Olmos als Lt Brandon 'Hotdog' Constanza Lorena Gale als Elosha |
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INHALT
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Dieses Mal erleben wir die Ereignisse der letzten Tage aus Sicht der auf dem Rebellenbasestar gestrandeten Personen. Man entschließt sich, auch ohne Unterstützung durch die Galactica, für einen Angriff auf den Hub, um die Wiederauferstehungsfähigkeit der Cylonen ein für alle Mal zu vernichten.
Währenddessen muss sich Karl Agathon nicht nur mit dem schwierigen Verhältnis zu den anderen Modellen der Baureihe 8 beschäftigen, auch Präsidentin Roslin muss sich ihren Gefühlen für Admiral Adama stellen
KRITIK
Wie würde es mit nach dem Desaster der letzten Woche weitergehen? Diese Frage schwirrte mir tagelang im Kopf herum. Würde sich meine derzeitige Lieblingsserie während seiner letzten Staffel zu einem kompletten Hereinfall entwickeln oder würde sie sich noch einmal wie Phönix aus der Asche erheben? Nach dem ersten Betrachten der Episode waren meine Sorgen verschwunden! Die Episode bot alles, was BSG immer ausgezeichnet hat.: Action, Charaktere, Effekte, Moral. Erst auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass es auch dieses Mal deutliche Schwächen in der Handlungslogik gab.
Endlich, endlich haben wir Cavill und die andere Fraktion der Cylonen wieder gesehen. Viel zu lange hat man darauf verzichtet, die Widersacher der Rebellen zu zeigen und ihre Motive deutlicher zu machen. Doch damit nicht genug, Lucy Lawless kehrt endlich wieder zur Serie zurück. Ihre Darstellung ist gewohnt gut und sie macht damit nur noch deutlicher, wie sehr sie BSG gefehlt hat. Sie wirkt berechnend und kaltblütig wie eh und je. Getrost als sensationell darf die Szene bezeichnet werden, als D´Anna die Präsidentin auf den Arm nimmt. Die Musik, die Kamera, die Mimiken der beiden Schauspielerinnen, hier passte alles und es erinnerte mich an den Schocker aus der ersten Episode dieser Staffel, als Colonel Tigh scheinbar seinen alten Freund erschießt. Sicherlich einer der besten und aufregendsten Momente der Serie. Zum Glück stellte sich D´Annas Aussage als unwahr heraus, denn irgendwie wäre eine Enthüllung Roslins als Cylonin etwas zu offensichtlich in meinen Augen gewesen.
Als besonderes Schmankerl hat man die Priesterin Elosha zurückgebracht, die in der zweiten Staffel auf Kobol ums Leben gekommen ist. Sie hatte seinerzeit einen immensen Einfluss auf die Präsidentin und es war schön, die beiden Schauspielerinnen wieder vor der Kamera sehen zu können. Die Chemie stimmte zwischen den beiden.
Die Visionen der Präsidentin sind überaus interessant gemacht. Die Stille auf der Galactica wirkte auf mich weniger bedrohend, denn andächtig und verstärkte den surrealen Effekt dieser Szenen. Natürlich ist die Erkenntnis, dass die Crew der Galactica ihre Familie geworden ist, nicht gerade überraschend, dennoch ist es schön zu sehen, wie das ganze noch einmal dargestellt wird. Gerade Edward James Olmos weiß mit seiner schauspielerischen Leistung den Zuschauer emotional zu berühren. Die Schlussszene der Episode verzichtet glücklicherweise auch auf einen pathetischen Hollywoodkuss, sondern bietet stattdessen einen Dialog, wie man ihn von Admiral Adama erwartet hätte. Eine sehr schöne, intime Szene, die ebenfalls grandios inszeniert und dargestellt wurde.
Liebe ist nicht nur bei der Präsidentin das tragende Motiv, sondern auch beim Handlungsstrang rund um Helo. Erfreulicherweise hat Captain Agathon einen sehr großen Part in dieser Staffel und auch in der aktuellen Episode weiß er zu überzeugen. Zum ersten Mal muss er sich mit der gesamten Baureihe der Eight´s herumschlagen, welche seiner Frau bis aufs Haar gleichen und dennoch gänzlich andere Personen sind. Nun ja, nicht ganz, denn ein Modell hat sich des Erinnerungsvermögens von Sharon bedient und weiß nun ebenfalls nicht, wie sie mit Helo umgehen soll. Scheinbar sehnen sich auch die Cylonen mehr nach einem normalen Leben, als wir bisher ahnten. Nicht alle Cylonen sehen in Athena eine Verräterin, für manche ist sie auch ein Vorbild. Helo selbst folgt wie immer in der Serie seinem Gewissen und daher ist er nicht glücklich, als er aufgrund alter Ressentiments den Auftrag erhält, die getroffene Abmachung mit den Maschinenwesen zu umgehen. Das Sharon-Modell zeigt sich durch diese Aktion deutlich verletzt und auch an Karls Blick während des Raptorflugs wird deutlich, wie unbehaglich ihm dabei ist. Er ist jedoch Offizier genug um einzusehen, dass er jeden rechtmäßigen Befehl der Präsidentin befolgen muss.
So wird also abermals deutlich, dass sich weder Menschen noch Cylonen von ihren alten Vorurteilen lösen können. Dies ist in Anbetracht der gemeinsamen Vergangenheit auch nur zu verständlich. Eine Aufarbeitung der Beziehungen wird Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte benötigen. Falls es je dazu kommen sollte. Fakt ist meines Erachtens, dass die Cylonen die Hand zum Frieden gereicht haben. Es ist nun an den Menschen, die Maschinenwesen als eigenständige Lebensform anzuerkennen und vertrauensvolle Beziehungen mit ihnen aufzubauen.
Wie so oft bei Drehbüchern von Jane Espenson war auch etwas Humor vorhanden, der dieses Mal durch Gaius Baltar vertreten wurde. Man kann zu dieser Sache stehen wie man will, aber irgendwie bot das ganze einen willkommenen Kontrast zum üblichen Gaius. In gewisser Weise erinnerte mich dieser überdrehte und hektische Mann an den Gaius Baltar aus der ersten Staffel. Seine versuchte Bekehrung des Centurions ist überaus amüsant und gut gespielt. Schade, dass der Part um den eigenen Willen der Centurions nie richtig ausgeführt worden ist. Dass Dr. Baltar schließlich seine Sünde gesteht, war lange überfällig und in gewisser Weise ist der erste Reflex Roslins nur zu verständlich. Immerhin haben wir es hier mit einem Mann zu tun, der fast die gesamte menschliche Spezies auf dem Gewissen hat und dies mit einer pseudo-religiösen Begründung ab tut. Es kann sich ja jeder einmal selbst fragen, wie er gehandelt hätte, wenn er sich in dieser Situation befunden hätte.
Leider muss ich Gaius Baltar als Aufhänger für die negativen Aspekte der Episode verwenden. Dass der Doktor nämlich trotz des immensen Blutverlustes diese Sache überlebt, ist mehr als absurd. Ohnehin hätte diese schlecht aufgeklebte Kompresse so gut wie gar nicht geholfen und ich bezweifle, dass die Präsidentin eine adäquate Ausbildung zur Rettungsassistentin gehabt hat. Nein, ohne Transfusionen wäre Baltar schon längst verstorben und ehrlich gesagt ging ich sogar davon aus, dass wir den ehemaligen Vizepräsidenten hier zum letzten Mal sehen. Zutrauen würde ich es den Produzenten so kurz vor dem Ende der Serie allemal!
Da war also Lieutenant Pike wieder, der aufsässige Offizier, welcher schon damals an Bord der Demetrius für Unruhe gesorgt hat. Auch hier stiftet er Zwietracht und ich muss mich schon sehr wundern, wieso gerade er zu den Piloten gehört, die auf den Basestar transferiert wurden. Ebenso ärgerlich ist sein Sprung zurück zur Flotte. Erst heißt es, man wäre mehrere Sprünge entfernt. Dann erscheint er doch in der Nähe der Galactica. Wenn mal also jederzeit zurück zur Flotte hätte springen können, wieso hat man dann keinen Raptor zurückgeschickt, um Entwarnung zu geben?
Ärgerlich war auch der gesamte Angriff auf den Hub. Sicherlich war er wie immer glänzend inszeniert, unrealistisch war er jedoch über alle Maßen. Nicht nur, dass der FTL des Hubs völlig exponiert gewesen ist und man immer noch nicht erklärt hat, wieso man nicht einfach einen neuen Hub bauen kann. Auch kann ich nicht ganz nachvollziehen, wie ein ramponierter Basestar mit einigen Vipern sich gegen drei feindliche cylonische Schiffe behaupten kann. Wo waren denn die annähernd zweitausend Raiders (die Zahl ist natürlich bewusst übertrieben), die man diesem Angriff hätte entgegen stellen können? Wieso nehmen die anderen Basestars nicht die Rebellen mit ihren Geschützen unter Feuer? Wieso bewachen überhaupt nur drei Schiffe das scheinbar wichtigste Objekt der cylonischen Rasse, obwohl man einen Angriff der Rebellen vorausgesehen hat? Und zu guter letzt, wieso wollen Cavill und Boomer erst jetzt D´Anna wieder zum Leben erwecken? Sie hatten gut und gerne drei Monate dafür Zeit gehabt und ausgerechnet jetzt, pünktlich zum Angriff der Rebellen, schnappen sie sich D´Anna. Bei dieser Episode vertrauen die Autoren mal wieder darauf, dass die Zuschauer nicht allzu viele Logikfragen stellen. Dies ist insofern schade, da BSG bisher oft in sich schlüssige Handlungen vorgelegt hat. Das schon wieder Lieutenant Gaetas Verlust nicht weiter behandelt wurde, fällt da inzwischen kaum noch in das Gewicht.
Wir haben es also schon wieder mit immensen Sprüngen in der Handlung zu tun. Die Schwächen sind ärgerlich und trüben den Gesamteindruck, doch der Aufwärtstrend ist klar erkennbar. Dass die Effekte wie immer vom feinsten waren, brauche ich an dieser Stelle nicht mehr zu erwähnen. Alles in allem reicht es, trotz der Handlungslöcher, für ein knappes "Gut" als Endwertung.
Nadir Attars Wertung | |||
Fazit: Kurz vor Schluss kriegt BSG doch noch die Kurve – dennoch nur ein knappes „Gut“! | |||
Action | |||
Humor | |||
Spannung | |||
Erotik | |||
Anspruch | |||
Kontinuität |
Quelle: treknews.de
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