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...die gefälligste Komparation von narzisstisch!
  • 24 Season 7 - "Der Halbzeitbericht"

    Neuerfindung oder Altbekanntes?
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    Halbzeit! Seit zwei Monaten versucht Jack Bauer, der ehemalige CTU-Agent, nicht nur sein Heimatland, sondern auch noch den fiktiven afrikanischen Staat Sangala zu retten. Zeit also für eine kritische Bestandsaufnahme...
    TitelSeason 7
    DE Airdate 
    US Airdate11.01.2009
    BuchRobert Cochran
    Joel Surnow u.A.
    RegieJon Cassar u.A.
    DarstellerKiefer Sutherland als Jack Bauer
    Cherry Jones als President Allison Taylor
    Colm Feore als Henry Taylor
    Annie Wersching als Renee Walker
    Bob Gunton als Ethan Kanin
    Rhys Coiro als Sean Hillinger
    Jeffrey Nordling als Larry Moss
    Maximiliano Hernández als Donnie Fox
    Ryan Cutrona als Admiral Smith
    Warren Kole als Agent Brian Gedge
    John Billingsley als Michael Latham
    Tommy Flanagan als Gabriel Schecter

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    INHALT

    Jack Bauer, inzwischen wieder in die USA zurückgekehrt, muss sich wegen seiner Tätigkeiten bei der CTU vor einem Untersuchungssausschuss des Senats verantworten. Jedoch muss diese unterbrochen werden, als das FBI Bauers Mithilfe benötigt. Scheinbar ist ein alter Bekannter zurückgekehrt und plant eine größere Tat in den Vereinigten Staaten.

    Die neue Präsidentin Taylor muss sich derweil mit der ausgeweiteten Krise in Sengala befassen. Sie befürwortet einen intervenierenden Militäreinsatz, stößt dabei jedoch auf Widerstände. Überschattet wird ihre Amtszeit vom Tod ihres Sohnes. Zwar gehen die Behörden von Selbstmord aus, doch die trauernden Eltern glauben nicht an diese Erklärung.

    KRITIK

    Halbzeit! Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels sind in den Vereinigten Staaten nun die ersten zwölf Episoden der siebten Staffel der Echtzeitserie 24 über den Bildschirm geflimmert. Seit zwei Monaten versucht Jack Bauer, der ehemalige CTU-Agent, nicht nur sein Heimatland, sondern auch noch den fiktiven afrikanischen Staat Sangala zu retten. Zeit also für eine kritische Bestandsaufnahme.

    Was sollte nicht alles mit dieser neuen Staffel passieren? Ein Neuanfang sollte geschehen, ein kritisches Aufarbeiten der US-amerikanischen Politik der vergangenen Jahre und die Serie sollte nach der kritisierten sechsten Staffel neubelebt werden. Einiges davon mag funktioniert haben, anderes jedoch nicht. So ist das neue Setting in Form von Washington D.C. mehr als gelungen. Die Schauplätze in Los Angeles hatten sich verbraucht und ohnehin war es wenig glaubwürdig, dass alle Katastrophen der Welt in der größten Stadt Kaliforniens kulminierten. Washington D.C. stellt eine schöne Abwechslung dar, welche durch den sparsamen Einsatz eines bläulichen Farbfilters auch noch optisch unterstrichen wird. Ohnehin wird die Hauptstadt durch US-Serien relativ stiefmütterlich behandelt, wodurch gerade der deutsche Zuschauer einige neue Einblicke in diese im übrigen für Touristen sehr lohnenswerte Stadt bekommt.

    Doch ein Neuanfang hat dennoch nicht gänzlich stattgefunden. Klar, es gibt neue Figuren und die gefallen mir sogar richtig gut. Ob Larry Moss, Renee Walker, Präsident Taylor oder Henry Taylor, alle werden durch versierte Schauspieler dargestellt und werden sofort zu Identifikationsfiguren. Vor allem Anne Wersching als Special Agent Walker gefällt mir richtig gut, steht sie doch sinnbildlich am Scheideweg des neuen Amerikas. Immer deutlicher sieht man ihr die innere Zerrissenheit an, während sie sich die Frage stellt, ob der Zweck die Mittel heiligt oder nicht. Wie schnell die so stark wirkende Frau ins Emotionale abdriftet, ist schauspielerisch beeindruckend.

    Was den Neuanfang erschwert, sind jedoch zwei Dinge. Erstens hat man den Fehler gemacht, das FBI Antiterrorteam nach Vorbild der alten CTU zu kreieren. Larry Moss erinnert an den frühen Bill Buchanan aus Season 4 & 5 und Janice Gold ist eine unfassbare einfallslose Kopie von Chloe O´Brian.

    Zweitens schafft man es trotz guter Absichten nicht, sich doch gänzlich von der Vergangenheit zu lösen. Natürlich erfreut es den Serienkenner, wenn Figuren wie Bill, Tony oder Chloe wieder auftauchen. Auch Gastauftritte von Aaron Pierce oder Morris O´Brian sind mehr als gern gesehen. Gleichzeitig machen diese Auftritte deutlich, dass ein harter Schnitt in Form eines Neuanfangs nicht gelungen ist. Hier fühle ich mich hin und hergerissen zwischen Akzeptanz und Ablehnung. Dabei bleibt weiterhin das Manko, dass die Rückkehr von Tony Almeida harter Tobak ist. Oder härter ausgedrückt: sein Überleben ist absolut hanebüchen! Ob am Ende auch noch Michelle Dessler oder Edgar Stiles von den Toten wiederauferstehen werden? Ich hoffe nicht!

    Aber auch die Gastrollen sind toll besetzt. Kurtwood Smith, Tony Todd (der in der dritten Staffel schon einmal als Polizist zu sehen gewesen ist) und Jon Voight sind hochkarätig und zeigen, dass die Serie für etablierte Schauspieler immer noch Renomée besitzt.

    Das größte Manko der gesamten Staffel ist jedoch die Überraschungsarmut, die sich für Serienkenner einstellt, die wie ich alle Staffeln im Regal stehen haben. Klar, eine Serie mit einem solch limitierten Konzept kann sich inzwischen nicht mehr neu erfinden. Und man muss der ganzen Sache zugute halten, dass Neueinsteiger ohne viele Vorkenntnisse in jeder Staffel einsteigen können. Aber für Langzeitkenner schleichen sich inzwischen vertraute Muster ein, welche die Serie nicht mehr durchbrechen kann. Mal wieder gibt es einen Verräter, mal wieder kämpft Jack allein gegen alle, mal wieder gibt es eine Verschwörung in der Regierung. Inzwischen ist alles soweit bekannt, dass nur noch wenige Cliffhanger mich so richtig überraschen können. Vieles wirkt vorhersehbar, bemüht und verpufft dadurch trotz der guten Absichten.

    Wieso floppt die siebte Staffel dann nicht in meinen Augen? Weil 24 immer noch besser ist als 90% des Einheitsbreis, der uns von US-amerikanischen Sendern präsentiert wird und wahrscheinlich besser als 98% der deutschen Sendungen (mal abgesehen vom Tatort). Weil Kiefer Sutherland auch im siebten Jahr der Serie immer noch motiviert genug scheint, all seine Energie in diese Figur namens Jack Bauer zu stecken, welche inzwischen zu einem Alter Ego geworden ist. Weil die Action, die Regie und die musikalische Untermalung immer noch auf allerhöchsten Niveau sind. Und weil die Serie am Ende doch die eigenen Motive kritisch hinterfragt und immer wieder das schwierige Thema der Folter aufgreift. Sie zeigt, wie schnell man trotz guter Absichten wieder in vertraute Muster zurückfallen kann, denn die Geister, welche man einmal rief, wird man so schnell nicht wieder los. In beinahe jeder Episode muss der Zuschauer selbst entscheiden, wie weit er selbst zu gehen bereit wäre.

    Deswegen ist 24 immer noch eine Serie, die sich vom Mittelmaß abhebt. Gleichzeitig hat sie ihren Zenit schon überschritten und sollte langsam auf ein verdientes, würdevolles Ende zusteuern. Vielleicht wäre es in der Tat besser, wenn die Serie nach der achten Staffel endet, sofern nicht in den nächsten 12 Episoden die Serienrevolution einsetzt, was ich jedoch für sehr unwahrscheinlich halte. Damit man später einmal mit Wehmut auf eine Zeit zurückblicken kann, in der Kiefer Sutherland und Produzenten uns gezeigt haben, was in Sachen Action im Fernsehen möglich gewesen ist.

    Nadir Attars Wertung

    Action   Humor   Spannung   Erotik   Anspruch

    Quelle: treknews.de
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