Gut oder Schlecht - das ist die schwierige Frage die man sich stellt bevor man in einen solchen Film geht. Einfach ist hingegen die Antwort: 'Einfach nur schlecht' lautet das Urteil von Daniel Räbiger, der sich für uns den Film angesehen hat...
Filminfos Regie: Michael Bay Story: Randall Wallace Besetzung:
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Inhalt & Rezension "Wir sind Amerikaner, sind die Besten, die geilsten und können sowieso alles besser" - so hätte man den 300 Millionen teueren und damit kostenträchtigsten Film der Welt 'Pearl Harbor' auch betiteln können. Warum man das nicht gemacht hat? Hmm wäre ja auch zu blöd gewesen und keiner hätte den Film angeschaut. Also mal flugs die komplette Geschichte des 2. Weltkriegs verdreht, zwei, sehr das amerikanische Ideal angepasste Schauspieler in die Hauptrollen gesteckt und in einem sehr amerikanischen Prolog gleich mal Sätze wie 'Scheiß Nazi' und 'Für das Vaterland, für Amerika' loslassen - natürlich von etwa 10 jährigen Kindern um dem Ganzen die gewisse dramaturgische Note zu verleihen. Hmm was fehlt da? Ach ja, eine Hauptdarstellerin die innerhalb des fast 3-stündigen Filmes drei mal zwischen zwei Partnern hin und her wechselt, sich ungewollt schwängern lässt und überhaupt dem amerikanischen Ideal entspricht? Aber jetzt erst mal langsam und von vorn angefangen: Traurig oder? Nein - das wirds nämlich erst als Daddy heulend zu erzählen beginnt, dass er damals gegen die deutschen an der Front gekämpft hat... na ja komischer Einstieg in einen Film. Täglich schreib man Briefe und vermisst einander bis Rafe an einem trüben Vormittag bei einem Angriff ums leben kommt... er stürzt mit seiner Maschine ins Wasser und ertrinkt. In Amerika nimmt sich Danny derweil der am Boden zerstörten Evely an was alsbald in einer ungewollten? Schwangerschaft endet. Öha so schnell kanns also gehen... Doch auf einmal passiert das unerwartete: Rafe ist von den Toten zurückgekehrt und ist wieder 'back in the USA'! Zum Leidwesen aller anderen natürlich. Er zettelt dann auch sofort in einer Bar eine Schlägerei mit Danny an der sich mit ihm aussprechen wollte. Zum Schluss schlafen beide zufrieden und abgekämpft nicht miteinander sondern in einem amerikanischen Auto ein. Inzwischen im fernen Japan: der griesgrämige Verteidigungsminister der 'Japsen' (so werden sie den ganzen Film hindurch genannt) fleht den irgendwie senil wirkenden Kaiser an, die USA anzugreifen. Er hat auch gleich einen Plan parat und so wird grießgrämig zugestimmt. Als sich die Star Trek Armada der 350 japanischen Flieger dann im griesgrämigen Tiefflug Pearl Harbor nähert wachen auch Danny und Rafe in ihrem Auto wieder auf und sind äußerst verduzt: Überall kracht es! Jetzt beginnt etwas, was man am besten als Mischung zwischen Titanic, der Soldat James Ryan und Terminator 2 bezeichnen könnte: Riesige Schiffe sinken in gewaltigen Explosionen zu Grunde, Menschen werden Reihenweise am Strand von den japanischen Salven niedergemäht und im Lazarett bei Evelyn gibt es Blut im übermaß. In einem Perl Harbor nahegelegenen Ausweichflughafen finden sich aber noch zwei Maschinen für Danny und Rafe - in den darauffolgenden Minuten ist dann die Kacke gehörig am Dampfen: Sprüche wie 'Du Japse kommst mir nicht davon' sind dabei schon fast guter Ton. Kein Wunder - wir sind ja alle Amis. Höhepunkt der Ballerei: Rafe schickt ein paar seiner Kameraden über Funk mit Gewehren auf den Tower und lockt einen der Japaner mit seinem Flugzeug an eben diesem vorbei. Mit ein paar MGs und einer Pumpgun(!) wird diesem dann der Flügel gestutzt. Ja holla die Waldfee - da rumpelts im Karton Nach dieser schmählichen Niederlage will der amerikanische Patriotismus natürlich befriedigt werden, also kriegen die bösen Japaner kräftig eins auf die Mütze. Haha Knüppel raus und losgeschlagen. Da man nicht bis zur Erfindung der Atombombe warten will hat Kommandant 'Doolitle' ein lustiges Himmelfahrtskommando geplant, dass die Japaner dort trifft wo es am meisten weh tut: Ins Herz von Tokio. Zum Team gehören natürlich auch unsere beiden Helden die dann dazu ausgebildet werden einen modifizierten Bomber von einem Flugzeugträger zu starten und damit die Stadt zu bombardieren. Und jetzt darf jeder mal raten wer als einziger nicht abgeschossen wird, Notlanden kann und dann von den Chinesischen Verbündeten gerettet wird: die Chancen stehen 50:50. Denn einer muss den amerikanischen Heldentod sterben - der andere mit der schönen Evely in die Kiste hüpfen... äh auf sie aufpassen usw. bla bla... Nun ja leider verlässt diesmal Danny das Leben (nein er kommt nicht mehr zurück) und so wird Rafe der stolze Vater von Dannys Kind welches er zusammen mit Evelyn auf den Namen Danny tauft - ach wie amerikanisch und putzig.
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Fazit Der Film ist am besten mit den Worten 'bodenlose Frechheit' zu beschreiben. Patriotismus schön und gut, aber warum alle anderen als Idioten darstellen und das amerikanische Volk selbst von anderen im Film als das Non-Plus-Ultra der Menschheit zeigen? "Das Grundgesetz ist der Beichtstuhl der Nation" heißt es... das Amerikanische würde ich gern mal sehen... Von Daniel Räbiger | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Quelle: http://www.treknews.de
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