S U N S H I N E | |||||||||||||||||||||||||||
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Die Sonne stirbt. Und mit ihr auch die Erde. Während mit einem solchen Szenario in der Realität wohl erst in ein paar Milliarden Jahren zu rechnen ist, geht „sunshine“ von einem wesentlich kürzeren Zeitraum aus: Bereits in 50 Jahren soll es schon soweit sein.
Die Sonne erlischt, und die Erde verschwindet zunehmend unter einem dicken Eispanzer.
Um das Ende allen Lebens auf der Erde zu verhindern, schickt die Menschheit die „Ikarus“ los. Ihre Mission ist es, die Kernfusion auf der Sonne durch eine gigantische Sprengladung wieder zu entfachen. Doch die Mission scheitert. Also wird die „Ikarus 2“ zur Sonne geschickt, um in einem letzten Versuch doch noch die Sonne zu retten.
Nachdem die „Ikarus 2“ den Merkur passiert hat, fängt die Crew plötzlich ein Notsignal auf. Es stammt von der verschollenen „Ikarus 1“, die in einem extrem nahen Orbit um die Sonne kreist. Die Besatzung spielt mit dem Gedanken, den Kurs zu ändern und zum Schwesterraumschiff zu fliegen. Dabei spielt weniger der Gedanke eine Rolle, dass man dort noch auf Überlebende treffen könnte – vielmehr hat die Crew der Ikarus 2 die Hoffnung, man könnte vielleicht auch die Sprengladung der Ikarus 1 benutzen, um die Sonne zu entfachen. Denn schließlich ist man sich keineswegs sicher, dass eine Ladung alleine wirklich zum gewünschten Erfolg führt.
Daher entscheidet sich die Crew schließlich, Kurs auf die Ikarus 1 zu nehmen, wobei ein fataler Fehler unterläuft, der den Sonnenschild beschädigt, und damit fast die gesamte Mission beendet. Die Ikarus 2 verliert bei der Reparatur ihren lebenswichtigen Sauerstoffgarten – und nach dem Rendezvous mit der Ikarus 1 hat die Crew nicht nur ein Sauerstoffproblem…
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„Sunshine“ stammt von Regisseur Danny Boyle, der sich durch Filme wie „Trainspotting“, „28 Days later“ und „The Beach“ einen Namen gemacht hat. „Sunshine“ ist daher auch nicht vergleichbar mir einem platten Hollywood-Katastrophenfilm im Stile von „The Core“.
Zwar ist die Idee, die Sonne durch eine Explosion anzuheizen denkbar unrealistisch. Auch die Vorstellung, die Sonne würde einfach erlöschen, wenn es mit ihr zu Ende geht, ist falsch. Sie wird sich aufblähen und aufheizen – die Erde würde nicht im Eis erstarren, sie würde regelrecht verbrennen.
Aber bis die Temperaturen hier auf der Erde – bedingt durch die Sonne – lebensfeindlich werden, wird es wohl noch eine Milliarde Jahre dauern, und nicht 50 Jahre.
Doch akzeptiert man diese Ausgangslage, kann man sich anfangs gut auf „Sunshine“ einlassen. Die entspannenden und sehenswerten Bilder vom Flug zur Sonne trösten über gewisse inhaltliche Längen hinweg. Obendrein wird man als Zuschauer dazu eingeladen, diese Freiräume durch eigene Gedanken zu füllen – und die Crew nicht nur auf einer Reise von der Erde zur Sonne zu begleiten, sondern auch auf einer Reise zu sich selbst – und ihrer eigenen Sterblichkeit.
Zumindest lässt sich durch solche Überlegungen prima die Zeit vertreiben, denn speziell am Anfang ist nicht recht viel mehr als Sonnenbankbräunen angesagt. Erst als die Crew aktiv wird und bei den wenigen Aktionen, die sie durchführt, immer etwas schief geht, kommt Bewegung in die Sache. Bis zum gescheiterten Andockmanöver an die Ikarus 1 baut sich ein recht flacher Spannungsbogen auf, ohne jedoch wirklich packend zu werden – vom viel gepriesenen ´Suspense-Thriller´ ist wenig zu spüren.
An diesem Punkt folgt nun ein Spoiler, der allerdings deshalb genannt werden muss, weil er sich stark auf die Gesamtbewertung des Films niederschlägt.
Nach dem gescheiterten Andockmanöver an die Ikarus 1 hat die Ikarus 2 einen blinden Passagier an Bord. Dieser Passagier ist nicht nur ein religiös verblendeter Fanatiker, der auf ungeklärte Art und Weise auf dem Schwesterraumschiff sieben Jahre lang in stark verbranntem Zustand überlebt hat. Er leitet auch das Ende fast der gesamten Besatzung ein, und zugleich das Ende eines Films, für den man die Hoffnung bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz aufgegeben hatte. Mit dem Auftreten dieses Verbrutzelten bekommt der Film einen nicht mehr verkraftbaren Bruch.
Selten kann man einen Film sehen, der es fertig bringt, sich selbst so eindrucksvoll zu zerstören, wie das bei „Sunshine“ der Fall ist. Wähnte man sich zunächst noch bei wohlwollender Lesart auf einer metaphysischen Reise, findet man sich plötzlich in einem ganz billigen Alien-Film wieder, in dem ein Mensch, der wie ein Rostbratwürstchen mit Superkräften wirkt, nach und nach die Besatzung umbringt.
Die so gewonnene Dynamik am Ende des Films haucht dem Spannungsbogen zweifellos noch mal ordentlich Leben ein – aber der Glaubwürdigkeitsverlust ist so immens, dass man eigentlich nur noch lachen kann.
Fazit:
Ein langatmiger Film, der von der unrealistischen Ausgangslage abgesehen sehr um realistische Darstellung bemüht ist, zerstört sich kurz vor seinem Ende selbst durch einen vollkommen unpassenden Höhepunkt. Was bleibt, ist ein Film, der schöne Bilder bietet – mehr hat „Sunshine“ nicht zu bieten – einem Vergleich mit „Odyssee 2001“ hält der Film auf keinen Fall stand.
Markus Sampl
KOMMENTAR VON DANIEL RÄBIGER |
Wenn der Braaaatmaxxe kommt fängt die Stimmung erst an!! Wohooo – wird der Film durch Trailer und Presseheft noch als regelrechter Arthaus-Film kommuniziert, wird spätestens nach der stereotypen und absolut unlogischen Rollenbesetzung im Film klar: das ist Bockwurst äh –mist. Warum kann nur ein einziges Crewmitglied z.B. den Computer einschalten? Sind die beliebten ‚Power-on/off’ Schalter nicht mehr in Mode? Warum befinden sich Crewmitglieder gegen Ende des Films an plötzlich völlig anderen Positionen im Schiff ohne jegliche Erklärung dazu? Warum gibt es in einem Film der konsequent in den Pressemitteilungen mit hohem Realismus, Anspruch, Tiefgang und wissenschaftlichem Hintergrund beworben wurde monströse Fly-by Geräusche im Weltraum, überall Schwerkraft, manchmal auch auf allen vier Seiten des Schiffs gleichzeitig, vorausschaubare Handlung und einen Bratmaxen? Gut, ich könnte diese Art der Argumentation noch auf ca. eine Seite ausdehnen – das will keiner, auch nicht wenn er grad den Brutzler auf dem Teller hat. Darum mein Fazit: Finger weg vom Grill! |
Quelle: treknews.de
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