THE ISLAND - DIE INSEL | |||||||||||||||||||||
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You have been chosen - Du wurdest auserwählt! Deine Zeit ist gekommen. Es ist Zeit für... Die Insel! Wir präsentieren Euch zum kommenden SciFi-Blockbuster 'The Island - Die Insel' von Star-Regisseur Michael Bay (The Rock, Armageddon) die wohl umfangreichste Media-Coverage die es je auf TREKNews zu einem Film gab: über 680 MB an Multimedia warten auf Euch. Ob Bilder, Trailer, Szenenausschnitte oder Behind the Scenes-Aufnahmen - alles ist dabei.
Ebenso dabei im 'You have been Chosen' Special: mehr über die Hintergründe des Films, die Produktion und die Darsteller sowie eine Filmkritik von Daniel Räbiger
INHALT
Lincoln Six-Echo (McGregor) und Jordan Two-Delta (Johansson) leben Mitte des 21. Jahrhunderts in einer scheinbar utopischen Wohneinheit, die in Wirklichkeit ein Gefängnis ist. Wie alle Bewohner werden sie ständig überwacht, angeblich zu ihrem eigenen Schutz. Sie alle hoffen, irgendwann auf „Die Insel“ reisen zu dürfen: die allerletzte unverseuchte Oase auf der Erde. Denn es heißt, dass alle Menschen auf der Welt – außer ihnen – bei einer Umweltkatastrophe umgekommen sind.
Seit kurzem wird Lincoln jedoch von unerklärlichen Albträumen geplagt. Immer ungeduldiger stellt er sein Gefangenendasein infrage. Doch auf die Wahrheit ist er nicht vorbereitet: Neugierig geworden, entdeckt Lincoln, dass sein gesamtes Leben eine einzige Lüge ist – und die Insel nur Auswuchs eines grausamen Betrugsmanövers. Ihm wird klar, dass er, Jordan und alle anderen tot sehr viel mehr wert sind als lebendig. Die Zeit wird knapp, und so flieht Lincoln mit Jordan aus der einzigen Welt, die sie kennen. Draußen entkommen sie den wachsamen Augen des unheimlichen Instituts, und ihre anfangs platonische Freundschaft entwickelt sich zu einer intensiven Beziehung. Doch schon haben die gnadenlosen Schergen des Instituts die Verfolgung aufgenommen. Lincoln und Jordan kennen nur ein Ziel: am Leben zu bleiben.
Weitere Hauptrollen in „Die Insel“ übernehmen der für den Oscar nominierte Djimon Hounsou („In America“) als Laurent, Leiter des Sicherheitsteams, das Lincoln und Jordan jagt; Sean Bean als Institutschef Merrick; Steve Buscemi als McCord, der sich mit Lincoln anfreundet, obwohl er für das Institut arbeitet; und der für den Oscar nominierte Michael Clarke Duncan („The Green Mile“) als begeisterter und allseits beneideter Bewohner Starkweather, der auf die Insel reisen darf.
KRITIK
Mit 'The Island - Die Insel' geht Regisseur Michael Bay für ihn neue Wege - zum ersten mal beschäftigt er sich neben dem klassischen Gut/Böse Szenario mit Zeitkritischen Elementen und setzt nicht nur auf totalen Amerikanismus und Pathos. Ein 'Experiment' das erstaunlich gut gelingt. The Island überzeugt von der ersten Minute an durch fesselnde Bildergewalt die bis zur letzten der 136 Filmminuten anhält.
Wie kein zweiter schafft es Bay den tristen Gegensatz von Schein und Wirklichkeit auf Leinwand zu bannen. Zur Seite stehen im Hierbei eine Riege erstklassiger Schauspieler. Allen voran Ewan McGregor und Scarlett Johansson denen die Rollen wie auf den Leib geschneidert sind. Auch der Rest der Besetzung überzeugt voll und ganz. Besonders hervorzuheben wäre hier auch Ethan Phillips (Star Trek Voyager: Neelix) dessen Rolle des Jones Three Echo nahezu zu seiner Paraderolle mutiert.
Ganz elementar beschäftigt sich der Film auch mit Fragen die das Leben betreffen: Was tun wir, wohin gehen wir, was ist unsere Aufgabe, unser Sinn im Leben. Hier kratzt man glücklicherweise nicht nur an der Oberfläche der Materie sondern veranschaulicht sehr eindrucksvoll in mächtigen Sequenzen, wie wertlos Leben und Sein werden kann wenn man die Moral nur mit genug Geld ertränkt. Eine der fesselnsten Szenen des Films ist, wie zwei 'Doktorinnen' ein Kind zur Welt bringen, der todgeweihten Mutter als letzte Worte noch 'was ein schöner Junge' mit auf den Weg geben bevor das tödliche Gift initiiert wird. Wie es die Sean Bean als Merrick doch so schön im Film beschreibt - without life, there is no life. Daran sollte man immer denken.
Von der effekttechnischen Seite her präsentiert sich The Island ebenfalls von atemberaubender Qualität. Wir erleben eine Stadt in der nahen Zukunft. Hier zeigt sich ganz besonders wie wichtig es war, nicht ausschließlich auf Computereffekte zu setzen. Die gewaltigen Los Angeles Straßenzüge wurden real in Detroit gefilmt und lediglich nachträglich um einzelne markante Häuserstellen ergänzt. Ebenso gelungen wie die Optik ist der Ton. Der Newcomer Steve Jablonsky komponierte für den Blockbuster einen mächtigen Score der perfekt zur Untermalung der Bilder passt.
Neben all den positiven Aspekten fällt nur eins wirklich negativ auf: die dermaßen penetrante Schleichwerbung! Da gibt es MSN-Telefonzellen, Puma-Schuhe und Kreditkarten namhafter Hersteller mehr als deutlich und störend im Bild platziert.
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ÜBER DIE PRODUKTION
Inselinformationen
Als die Filmemacher in Richtung „Insel“ in See stachen, hielten sie ihre Science-Fiction-/Action-Story für eine reine Fantasy-Geschichte. Doch aufgrund von kürzlichen Pressemeldungen meint Produzent Walter F. Parkes nur halb im Scherz: „Wir haben anscheinend einen aktuellen Thriller gedreht.“
Tatsächlich holt die Realität früher undenkbare Theorien mit derartiger Geschwindigkeit ein, dass man die Handlungszeit der von Drehbuchautor Caspian Tredwell-Owen ursprünglich Ende des 21. Jahrhunderts angesiedelten Story vorverlegte. Dazu Regisseur/Produzent Michael Bay: „Wir mussten die Geschichte eher in der nahen Zukunft ansiedeln, etwa 20 Jahre nach unserer Gegenwart. Sie wirkt nämlich viel überzeugender und gruseliger, wenn uns dieses Schicksal praktisch schon morgen bevorsteht.“
Parkes fügt hinzu: „Wir leben in einer Epoche rasanter wissenschaftlicher Entwicklungen, die Geschwindigkeit nimmt exponentiell zu. Je weiter wir die Story also in der fernen Zukunft ansiedelten, desto normaler und uninteressanter hätte sie gewirkt. Wenn man die Entwicklungen in Betracht zieht, über die man derzeit liest und in den Nachrichten hört, ist es durchaus vorstellbar, dass sich unsere Geschichte in 15 oder 20 Jahren tatsächlich zutragen könnte. Wir behaupten nicht, dass sie sich derart extrem abspielen wird… aber technisch erscheint es eben möglich.“
Caspian Tredwell-Owen behauptet: „Es wird menschliche Klone geben, das lässt sich gar nicht verhindern. Irgendjemand wird das ausprobieren – legal oder illegal. Die Frage ist nur, wer den Anfang macht. Die Motivation der Wissenschaftler ist Neugier, aber bis zu einem gewissen Grad reagieren sie auch auf die Nachfrage, und die Nachfrage gibt es. Menschliche Organe und Ersatzteile kann man heute bereits außerhalb des Körpers züchten. Doch was würde passieren, wenn man von sich ein Duplikat erstellen lassen könnte, eine genaue Kopie, der man jedes Organ oder Körperteil entnehmen kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen?“
Als Produzent Walter F. Parkes und Executive Producer Laurie MacDonald von dem Originaldrehbuch „The Island“ (Die Insel) hörten, entwickelten sie bereits versuchsweise eine ganz andere Story zum Klon-Thema. Dazu Parkes: „Was uns an diesem Drehbuch sofort faszinierte: Statt den Standpunkt des Forschers oder eines Beobachters einzunehmen, wird ,Die Insel‘ aus der Sicht der Klone selbst erzählt. Das hat uns überzeugt: Die Story ist viel emotionaler, persönlicher, denn ein Aspekt ist zwar die aus dem Ruder laufende Wissenschaft, aber gleichzeitig geht es darum, die Welt aus der Sicht der unschuldigen Opfer zu zeigen.“
„Wir waren davon überzeugt, dass unsere Hauptfigur Lincoln selbst das Geheimnis entdecken muss, denn der Zuschauer versetzt sich sofort in seine Lage“, sagt Drehbuchautor Alex Kurtzman. „Durch Lincoln erfährt der Zuschauer schon gleich zu Anfang, dass irgendetwas nicht stimmt, und das heutige Publikum ist sehr aufgeklärt: Es wird wahrscheinlich sofort das Schlimmste annehmen. Aber trotzdem ist man durch das, was Lincoln erfährt, wie vor den Kopf geschlagen.“
Sein Autorenpartner Roberto Orci stimmt ihm zu: „Weil wir die Geschichte aus Lincolns Perspektive erleben, wirkt der Schock viel unmittelbarer, selbst wenn wir den Eindruck haben, dass wir schon Bescheid wissen. In der ersten halben Stunde des Films geht es also um diese andere Realität, und der Zuschauer könnte meinen, dass die Story dann geradlinig weitererzählt wird, weil er glaubt, dass er die Richtung erkannt hat. Was aber nicht der Fall ist. All diese großartigen Ideen haben wir Caspian zu verdanken – durch ihn entdecken wir das Geheimnis zusammen mit Lincoln.“
Das Originaldrehbuch erreichte Regisseur Michael Bay auf direktem Weg von DreamWorks-Chef Steven Spielberg. Bay berichtet: „Steven rief mich eines Abends an und sagte: ,Ich schicke dir ein Drehbuch, das du noch heute Abend lesen musst.‘ Es traf erst gegen 23 Uhr ein und war 140 Seiten lang, aber ich habe es nicht aus der Hand gelegt und beendete es gegen 3 Uhr morgens. Es gefiel mir sehr, also rief ich morgens an und sagte: ,Ich mach’s.‘ “
Parkes zählt die Gründe auf, warum nur Michael Bay als Regisseur für „Die Insel“ infrage kam: „Er arbeitet sehr konzentriert und dynamisch, ist sehr kreativ und selbstbewusst, und er hat genug Erfahrung, um eine Produktion dieser Größenordnung zu leiten. Perfekter geht es nicht. Von der Produktion her ist der Film äußerst aufwändig und kompliziert: viele Schauplätze, Hunderte von Statisten, gewaltige Sets, digitale Effekte, real gefilmte Effekte… von allem etwas. Es gibt nur eine Hand voll Regisseure, die sich von all dem nicht unterkriegen lassen. Anders gesagt: Es gibt natürlich eine Menge Experten für digitale Effekte, und andere Regisseure können eine Verfolgungsjagd inszenieren. Aber manchem wachsen die Anforderungen bei unüberschaubaren Spektakeln mit riesigem Aufwand über den Kopf. Doch Michael kann nichts erschüttern – er beherrscht buchstäblich jede Funktion am Set – und er stellt eine Art Energiespender im Regiestuhl dar… obwohl er sich nie hinsetzt“, lacht Parkes. „In mancher Hinsicht wirkt er wie ein großes Kind mit ausgeprägtem Spieltrieb. Dadurch entsteht eine sehr dynamische und mitreißende Stimmung am Set, die sich direkt auf den Film überträgt. So etwas ist äußerst ansteckend.“
„Ich halte Michael für einen großen Regisseur“, stellt Produzent Ian Bryce fest. „Er ist ein begabter Künstler, hat ein unbestechliches Auge. Er weiß, wie er seine Bilder aufnimmt, und er dreht sehr schnell. In all diesen Aspekten ist er also der Traum eines Produzenten, denn er bereitet sich genau vor, und wenn er erscheint, geht es sofort los. Er leistet täglich ein enormes Pensum. Die Arbeit mit ihm war für mich eine großartige Erfahrung.“
Sobald er „Die Insel“ betrat, war Bay klar, dass er zwei unterschiedliche Ansatzpunkte in Einklang bringen musste. „Einerseits will ich einen unterhaltsamen Sommerfilm drehen, der Spaß macht. Aber andererseits geht es im Kern der Story um ein sehr tiefschürfendes menschliches Thema: Wenn wir uns klonen könnten, würden wir es wirklich tun? Wir wollen den Zuschauern solche moralischen Aspekte bestimmt nicht aufdrängen, aber wir werfen zumindest die Frage auf… und dann geht es rund.“
Inselbewohner
Auch Schauspieler Ewan McGregor begeisterte sich für die Kombination von atemloser futuristischer Thriller-Action und einer moralischen Problematik, die aktuell in den Medien diskutiert wird. Es fiel ihm also nicht schwer, die Rolle des Lincoln Six-Echo zu akzeptieren. „Ich bin immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Drehbüchern, und hier handelt es sich um einen großen amerikanischen Action-Film, der aber eine Botschaft transportiert – was durchaus nicht üblich ist“, sagt McGregor. „Mich hat diese Darstellung der ins Extreme gesteigerten Klon-Problematik sehr bewegt, gerade weil sie den Kern eines handfesten Action-Films bildet. So eine Rolle habe ich eigentlich noch nie gespielt.“
„Ich spiele einen Mann namens Lincoln, der in einer klar reglementierten Gesellschaft lebt – den Menschen werden alle Entscheidungen abgenommen: was sie anziehen, was sie essen, wo sie arbeiten… Alles wird von anderen kontrolliert“, fährt McGregor fort. „Man erzählt ihnen, dass die Außenwelt verseucht sei, mit Ausnahme eines Traumparadieses, nämlich der Insel. Von Zeit zu Zeit wird per Lotterie ermittelt, wer auf die Insel reisen darf. Dort sollen die Menschen die Erde neu bevölkern – ist doch ein netter Job“, grinst er. „Sie glauben, dass der Sinn ihres Lebens darin besteht, irgendwann zur Insel zu reisen, und alle scheinen damit zufrieden zu sein. Aber Lincoln stiftet Unruhe, beginnt Fragen zu stellen: Warum muss das so laufen? Wer trifft die Entscheidungen?“
Parkes verrät, dass Lincoln nicht weiß, was sein kompletter Name Lincoln Six-Echo bedeutet: Er ist ein Klon der fünften Generation, also auf der Echo-Ebene. Die Industrie war derart auf Fortschritt versessen, dass seine Generation versehentlich einen Fehler enthält, der sich als tödlich erweisen könnte. „Lincoln hat wie einige andere das Glück – oder vielleicht auch Unglück –, eine in jener Welt sehr gefährliche Charaktereigenschaft zu entwickeln: Neugier. Und schon wirkt er wie Sand im Getriebe.“
„Man hat eine Reihe verschiedener Klon-Generationen produziert, und die Echo-Generation ist etwas zu gut gelungen“, erklärt Bay. „Lincolns Gene beeinflussen sein Gedächtnis, und nun machen ihn seine Träume nervös. Lincoln ist mit seinem Leben unzufrieden, weiß aber nicht, warum. Ewan ist ein sehr begabter Schauspieler, und er wirkt irgendwie unschuldig, er hat einen kindlichen Zug, der wunderbar zu seiner Rolle passt.“
Lincolns Neugier verwandelt sich in Argwohn, als er Beweise dafür findet, dass der Schein trügt. Er spürt weitere Fakten auf und entdeckt die Wahrheit – sie ist viel schlimmer, als er sich vorstellen konnte. Dazu McGregor: „Lincoln merkt, dass alles eine gigantische Lüge ist. Die Lotteriegewinner reisen gar nicht zur Insel. Die Insel gibt es überhaupt nicht. Dann wird Jordan als nächste ausgewählt – für Lincoln also höchste Zeit, sie da herauszuholen.“
Jordan Two-Delta wohnt in demselben Wohnturm wie ihr guter Freund Lincoln, ist aber nicht so argwöhnisch wie er. Jordan-Darstellerin Scarlett Johansson stellt fest: „Jordan ist ein liebes und unschuldiges Mädchen. Sie kennt nur das Gefängnis, in dem sie lebt. Sie weiß nicht mehr, als dass die Welt angeblich völlig verseucht ist.“
Dazu Bay: „Jordan arrangiert sich völlig passiv mit ihrem sehr eingeschränkten Leben. Sie glaubt an die Existenz der Insel, aber ihre Beziehung zu Lincoln ist doch so intensiv, dass sie ihm folgt, als er behauptet: ,Die Insel gibt es gar nicht; du musst mir einfach glauben.‘ “
Johansson fügt hinzu: „Jordan ist schockiert, aber instinktiv weiß sie, dass sie ihm folgen muss – was sie dann auch tut. Sie vertraut ihrem Freund. Die beiden mögen sich – nicht unbedingt körperlich; eher als Seelenverwandte. Sexuelle Intimität ist ihnen unbekannt. Sie sind völlig naiv, weil sie unter einer Glasglocke aufgewachsen sind und keine Ahnung von der Außenwelt haben. Daraus ergibt sich eine wunderbare Liebesgeschichte, weil wir erleben, wie Menschen, die füreinander bestimmt sind, einander dann auch finden und dabei alle Hindernisse überwinden.“
Doch die Beziehung zwischen Jordan und Lincoln war nur ein Aspekt, der Johansson am „Insel“-Projekt interessierte: „Ich mag Genre-Filme sehr, und als ich das Drehbuch las, hat mich die Spannung richtig mitgerissen. Ich wollte außerdem unbedingt mit Ewan und Michael arbeiten – da fiel mir die Entscheidung natürlich sehr leicht.“
Bay berichtet, dass er sich bei der Besetzung von Johansson und McGregor als Paar vor allem von seinem Instinkt leiten ließ. „Als Ewan zugesagt hatte, mussten wir für ihn eine Partnerin finden, die nicht nur eine fähige Schauspielerin ist, sondern auch gut zu ihm passt. Ich kannte Scarlett bisher nicht, wusste aber, dass sie ausgezeichnet spielt. Manchmal muss man etwas riskieren, wenn man ein überzeugendes Leinwandpaar sucht. Es zeigte sich dann aber schnell, dass die Chemie zwischen Ewan und Scarlett absolut stimmt.“
Als wir Lincoln, Jordan und ihre Mitbewohner kennen lernen, sehen sie sich eine Aufzeichnung mit ihrem ehemaligen Mitbewohner Starkweather an, der begeistert berichtet, dass er auf die Insel reisen darf. Als Lincoln später herausfindet, was wirklich mit Starkweather geschehen ist, durchschaut er erstmals die Lüge ihrer Existenz. Starkweather wird von Michael Clarke Duncan gespielt: „Durch meinen Auftritt kommt Bewegung in die Handlung. Eben hat er noch gesagt: ,Wir sehen uns auf der Insel.‘ Einen Moment später wacht er auf dem Operationstisch auf. Er steht auf und rennt um sein Leben. Er hat Todesangst und überlegt: ,Wo bin ich überhaupt? Man hat mir doch gesagt, dass ich auf die Insel fahre. Aber dort bin ich doch eindeutig nicht angekommen.‘“
Duncans Szenen in „Die Insel“ waren bereits nach zwei Tagen abgedreht, aber Michael Bay, der ihn schon von der Arbeit an „Armageddon“ kannte, sorgt dennoch dafür, dass er im Film einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt. „Mike behauptet sicher, dass ich ihn zwei Tage lang gefoltert habe“, lacht Bay. „Er musste rennen, weinen, er war etwa acht Stunden auf dem Tisch festgeschnallt, bis er endlich stöhnte: ,Also, eine Wiederholung noch.‘ Worauf ich antwortete: ,Ach, komm schon, Mike, fünf machen wir noch.‘ Ich nehme ihn gern auf den Arm.“
„Michael Bay ist eine komische Nummer“, entgegnet Duncan. „Ich war nur kurz beim Dreh dabei, aber immer dachte er sich neue Sachen aus, um mich zu piesacken. Doch ich habe es ihm ebenfalls nicht leicht gemacht! Nein, im Ernst, ich halte ihn für einen der größten Regisseure der Gegenwart.“
Die Bewohner des sterilen, abgeschotteten Wohnturms können nicht ahnen, dass sie tief unter der unverseuchten Außenwelt dahinvegetieren… über ihnen befindet sich ein Komplex, der in der Außenwelt als Merrick Biotech bekannt ist. Die Bewohner wissen nur, dass ein Mann namens Merrick scheinbar wohlwollend und sehr insistierend an ihrer Gesundheit und ihrem Wohlergehen interessiert ist.
Tatsächlich hat Merrick aber nur ein Interesse an den Bewohnern oder „Agnaten“, wie man sie nennt: Er wacht über seine extrem wertvolle Investition, bis sie reif ist. Er hat dafür gesorgt, dass die Außenwelt von seinen Agnaten ebenso wenig ahnt wie die Agnaten von der Außenwelt.
Sean Bean, der Merrick darstellt, erklärt: „Merrick täuscht seine zahlenden Kunden, indem er behauptet, Merrick Biotech kopiere nur Organe, die gemäß den Eugenik-Gesetzen von 2015 gezüchtet und in der Nährlösung bereit gehalten werden. Diese Gesetze verbieten das menschliche Klonen. Merrick hat aber inzwischen gemerkt, dass diese Organe in der Warteschleife nicht lebensfähig sind. Also klont er Agnate mit menschlichem Bewusstsein – was absolut illegal ist.“
Abgesehen davon ist Merrick laut Parkes „ein hochintelligenter Mensch, der überzeugt ist, letztlich richtig zu handeln. Wie alle glaubwürdigen Bösewichte ist er kein eindimensionaler Schurke, sondern nur furchtbar weit vom rechten Weg abgekommen. Er glaubt wirklich, der Menschheit einen Dienst zu erweisen, indem er die Grenzen der Wissenschaft auslotet.“
Bean findet auch, dass Merricks Motiv zwar fragwürdig, aber nicht rundweg amoralisch ist. „Er leistet auf seinem Fachgebiet Pionierarbeit, und er glaubt wirklich, den Menschen Gutes zu tun. Ich halte ihn für ganz sympathisch, obwohl er klinisch abweisend wirkt… kaltblütig und geschäftsmäßig. Als Figur finde ich ihn sehr interessant.“
„Sean Bean ist ein sehr cooler Typ, er wirkt sehr raffiniert“, kommentiert Bay. „Er spielt Merrick sehr elegant, aber nicht verschlagen. Aufgrund seiner Darstellung spüren wir deutlich, dass Merrick von seinem Tun tatsächlich überzeugt ist.“
Nur einem Menschen im Institut vertraut Lincoln voll und ganz: dem Arbeiter McCord, der sich mit Lincoln angefreundet hat und ihm manchmal auch etwas zusteckt, Schmuggelware wie zum Beispiel Alkohol. „McCord gehört zu den wenigen, die den Fehler begehen, Umgang mit den ,Produkten‘ zu pflegen. Wegen der Vorgänge im Institut fühlt er sich mitschuldig. Er weiß, dass dort Unrecht geschieht, aber seine Arbeit macht er trotzdem, weil er keinen anderen Job finden würde“, berichtet Bay.
Von Anfang an konnte Michael Bay sich nur einen Schauspieler als McCord vorstellen: Steve Buscemi, der für ihn bereits in „Armageddon“ aufgetreten war. „Als Einziger kam Steve infrage“, sagt Bay. „Er ist buchstäblich mit McCord identisch – die Rolle ist ihm absolut auf den Leib geschrieben. Er spielt ihn humorvoll, was traumhaft ist, denn er muss uns in seinen Dialogen eine Menge erklären. Aber Steve kann sogar trockene Texte menschlich mitreißend präsentieren. Es gibt nur wenige Schauspieler, die ihm das Wasser reichen können.“
Dazu Buscemi: „Ich arbeite gern mit Michael, weil er sogar im letzten Moment noch mit neuen Ideen kommt und auch mich oft auffordert, von einem Moment zum anderen zu improvisieren. Wir halten uns natürlich an die Vorgabe des Drehbuchs, aber er zögert nicht, mal was Neues auszuprobieren – wir alle müssen bei ihm auf Überraschungen gefasst sein.“
Als Lincoln und Jordan den Mut zur Flucht aufbringen, gibt es nur einen, den sie um Hilfe bitten können: McCord. Buscemi erzählt: „Weil Lincoln unbedingt die Wahrheit herausbekommen muss, hält er sich an McCord, doch der weiß natürlich, dass er in Teufels Küche kommt, wenn die beiden in die Außenwelt gelangen. Denn niemand da draußen darf von der Existenz der Agnaten erfahren. Falls man sie erwischt, ist McCord dran. Das macht ihm schwer zu schaffen, aber andererseits bringt er es nichts übers Herz, ihnen die Hilfe zu verweigern. Er sieht sie als gleichwertige Menschen an und hilft ihnen also wider besseres Wissen, auch wenn er damit sein eigenes Leben aufs Spiel setzt.“
McCord hat durchaus Recht: Die Agnaten werden gejagt, und wer dem Institut im Weg ist, schwebt in Lebensgefahr. Natürlich kann Merrick sich nicht an die Polizei wenden, weil er damit seine ungesetzlichen Machenschaften zugeben müsste. Stattdessen engagiert er ein Elite-Sicherheitsteam unter der Leitung von Albert Laurent, gespielt von Djimon Hounsou. „Ich will den beiden Flüchtlingen echt schwere Jungs auf den Hals schicken“, gibt Bay zu. „Durch meine Filme hatte ich oft mit den Navy SEALs und anderen Spezialeinheiten zu tun. Manche arbeiten später unabhängig, was mehr Verdienst einbringt, und außerdem können sie dann nach den so genannten Big-Boy-Regeln operieren. In dieser Preisklasse sind Laurent und seine Crew angesiedelt.“
„Laurent hat in einer französischen Spezialeinheit gedient“, berichtet Hounsou. „Jetzt ist er ein regelrechter Söldner. Für ihn ist das einfach ein Job. Er kommt mit seiner Aufgabe gut zurecht. Er soll die Agnaten einfangen oder sie unter allen Umständen eliminieren, denn es ist einfach unvorstellbar, was passieren würde, wenn man sie entdeckt. Leider versäumt es Merrick, Laurent genau zu erklären, was es mit den beiden Flüchtlingen auf sich hat und wozu sie imstande sind. Als er die Wahrheit erfährt, befindet er sich in einem Konflikt, denn ihm wird klar, dass er es hier mit Menschen zu tun hat.“
Die Produzenten Walter Parkes und Laurie MacDonald kennen Hounsou schon lange: Er spielte seine erste große Rolle in ihrem Film „Amistad“ und wirkte später auch in „Gladiator“ mit. „Es ist wunderbar mitzuerleben, wie sich dieser außergewöhnliche Schauspieler vor unseren Augen weiterentwickelt“, sagt Parkes. „Interessant ist in diesem Fall, dass er mit seinem beeindruckenden Körper diesmal einen ganz bösen Buben spielt, was überhaupt nicht seiner privaten Natur entspricht. Djimon ist einer der sympathischsten Menschen auf der ganzen Welt. Der Konflikt, der sich aus Laurents kompromisslosem Auftreten und seinem sensiblen Kern ergibt, macht ihn auf der Leinwand so interessant.“
Hounsou und seine Kollegen in Laurents Sicherheitsteam wurden von dem technischen Berater Harry Humphries angeleitet. Humphries diente einst bei den Navy SEALs und ist ein Kriegsexperte, der sein Wissen schon bei etlichen Filmen beigesteuert hat, darunter auch Michael Bays „Pearl Harbor“, „Armageddon“ und „The Rock“. Neben den Profi-Schauspielern treten in dem schlagkräftigen Sicherheitsteam auch aktive und ehemalige Soldaten und Polizisten auf, die für größtmögliche Authentizität sorgen.
Von Insel zu Insel
„Die Insel“ zeigt zwei völlig unterschiedliche Welten: die farblose, streng reglementierte, künstliche Welt der Wohntürme im Institut, von den Filmemachern Centerville genannt, und die bunte, unberechenbare Welt auf der Erdoberfläche. Jedes Detail der Produktion sollte den unvereinbaren Gegensätzen dieser beiden Milieus Rechnung tragen.
Kameramann Mauro Fiore berichtet, wie er mit Michael Bay die unterschiedliche Ausleuchtung und den Einsatz der Kameras diskutierte, um diese Trennung sichtbar zu machen. „Die Welt unter der Erde wird künstlich beleuchtet, soll also eine klinische Atmosphäre haben… das Licht ist weiß, Farben gibt es nicht. Als die Agnaten dann aber die Außenwelt entdecken, erscheint sie in satten Farben, denn die beiden erleben die Sonne und die Natur zum ersten Mal. Auch in den Kamerapositionen soll sich dieser Kontrast widerspiegeln. Am Anfang des Films befinden wir uns in einer total überwachten Umgebung. Hektische Kamerabewegungen gibt es daher nicht, alles wirkt streng formell und objektiv. Später, in der Außenwelt, bewegt sich die entfesselte Kamera sehr viel subjektiver, oft benutzen wir Handkameras.“
Die Dreharbeiten zu „Die Insel“ begannen im Herbst 2004 in den Wüstenzonen von Kalifornien und Nevada: Dort kommen Lincoln und Jordan aus ihrem Gefängnis hervor und betreten die Außenwelt. Dazu Walter Parkes: „Laut Michael sollen die Helden nach dem Ausbruch aus dem Gefängnis zunächst eine unwirtliche Welt erleben – zwar keine von Umweltkatastrophen verseuchte Welt, aber trotzdem nicht sehr einladend. Dadurch läuft der Entdeckungsprozess in zwei Stufen ab. Zunächst kommen sie heraus und merken, dass sie die Luft durchaus atmen können, aber dennoch befinden sie sich in der bedrohlichen Wüstenlandschaft des Südwestens der USA. Später erreichen sie dann Los Angeles und kommen sich vor wie im Schlaraffenland. Diese Welt hätten sie sich nie vorstellen können.“
Während der Endfertigung wurden die kargen Wüstenpanoramen nachträglich vom für die visuellen Effekte verantwortlichen Eric Brevig und seinem Expertenteam bei Industrial Light & Magic ergänzt: Digital fügten sie Ventilatoren von 30 Meter Durchmesser ein, die die unterirdische Stadt mit Luft versorgen, und auch die futuristische Magnetschwebebahn, mit der Lincoln und Jordan nach Los Angeles reisen.
Die Wüste bildet auch den Hintergrund für die erste von zahlreichen Szenen, in denen Michael Bays ständiger Mitarbeiter, der für die Flugsequenzen verantwortliche Alan Purwin, und sein Pilotenteam zum Einsatz kommen. Purwins Helikopter sind einerseits auf der Leinwand zu sehen: Laurents Sicherheitsteam setzt sie ein, um die entflohenen Agnaten zu jagen. Andererseits wurden die Helikopter auch mit Kameras bestückt, die von der Luft aus die anderen Helikopter oder Actionszenen am Boden filmten. Die schwarzen Helikopter von Laurents Einheit werden Whispers genannt – in diesen Szenen ist erstmals der neu entwickelte Eurocopter EC120 zu sehen, einer der geräuschärmsten Helikopter aller Zeiten, voll gestopft mit den neuesten technischen Ausrüstung. Er bringt es locker auf 220 Stundenkilometer Fluggeschwindigkeit.
Nach einer Woche in der Wüste zog das Produktionsteam um nach Detroit/Michigan, das das Los Angeles der nahen Zukunft darstellt. Dazu Produzent Ian Bryce: „Wir haben uns die Städte im ganzen Land angeschaut und fanden, dass Detroit Los Angeles am besten ,spielen‘ kann, weil die Ästhetik der Architektur dem Zentrum von L.A. am ehesten entspricht. Außerdem waren die Behörden dort äußerst flexibel und hilfsbereit.“
Und Bay fügt hinzu: „Detroit erinnert an Los Angeles, und erstaunlicherweise erlaubte man uns, ganze acht Straßenblocks gleichzeitig abzusperren und über die Straßen so lange zu verfügen, bis wir alles im Kasten hatten. Ich habe sehr gern in Detroit gedreht… von der Kälte einmal abgesehen“, meint der in Los Angeles aufgewachsene Regisseur.
Schon etliche Wochen vor Ankunft des Hauptteams bereitete das Ausstattungsteam bestimmte Bereiche für den Dreh vor – man brachte entsprechende Schilder und andere Details an, um den Eindruck einer futuristischen Metropole zu unterstreichen.
„Detroit hat einen klassischen, zeitlosen Look – die perfekte Kulisse“, stellt Produktionsdesigner Nigel Phelps fest. „Im Vordergrund der Szenen fügten wir futuristische Elemente hinzu: Verkehrsampeln, Bushaltestellen usw. Unser Konzept bestand dann darin, dass wir die futuristischen Gebäude später digital auf die tatsächlich vorhandenen Häuser draufsetzten.“
Dazu Brevig: „Natürlich befindet sich unsere reale Welt nicht in der Zukunft, also müssen wir die realen Bilder durch Gebäude und Nahverkehrsmittel ergänzen, die es heute noch nicht gibt. Aber wir haben diese Bilder nicht komplett im Computer erzeugt. Denn wenn man einen real gefilmten Hintergrund als Ausgangspunkt nimmt, wirkt das Endresultat viel realistischer.“
Eine der Schlüsselszenen des Films entstand in dem ehemaligen Michigan-Hauptbahnhof, einem klassischen Bahnhofsgebäude, etwa 1913 vom legendären Architektenteam Warren & Wetmore im Jugendstil errichtet. Seit 1988 steht das historische Gebäude leer. Hier kommt es zum Showdown zwischen Lincoln Six-Echo und seinem „Sponsor“ Tom Lincoln, die beide Ewan McGregor darstellt.
McGregor ergriff diese ungewohnte Gelegenheit, eine Doppelrolle zu spielen. Und obwohl die beiden Männer sich biologisch wie ein Ei dem anderen gleichen, überlegte der Schauspieler, wie er ihre Unterschiede betonen könnte. „Ich schlug zum Beispiel vor, dass Tom Schotte sein könnte, während Lincoln, der in Amerika aufgewachsen ist, einen amerikanischen Akzent hat. Ich wollte Tom aber auch in seinem Verhalten von Lincoln absetzen. Tom ist reich, arrogant und egoistisch. Alle Wandbilder in seinem Apartment zeigen nur ihn selbst. Er ist also das genaue Gegenteil von Lincoln, der ein sehr sensibler Mensch zu sein scheint.“
„Tom Lincoln ist ein echt schmieriger Typ“, bestätigt Bay. „Ich war ganz begeistert, wie Ewan die beiden Persönlichkeiten entwickelte und ihnen völlig unterschiedliche Charaktereigenschaften verpasste.“
Auch hier waren wieder visuelle Effekte gefragt, damit die Schlüsselszenen zwischen Lincoln Six-Echo und Tom Lincoln auf der Leinwand nahtlos und wie aus einem Guss wirken. Brevig erklärt: „Wenn ein Schauspieler sich selbst auf der Leinwand begegnet, versucht man normalerweise eine Berührung der beiden zu vermeiden, weil das sehr schwer zu bewerkstelligen ist. Aber Michael hielt sich natürlich nicht daran und baute die Szene so auf, dass der eine Lincoln den anderen am Handgelenk packt – was schon problematisch genug wäre. Aber gleichzeitig sollte die Kamera auch noch eine Fahrt machen.“ Dennoch gibt er zu: „Natürlich überzeugen wir das Publikum viel eher, wenn das tatsächlich funktioniert. Also entwickelten wir eine Methode, eine Kombination aus Motion-Control-Kameras und sehr exakter Choreografie, damit Ewan als Lincoln Nummer eins den von Ewan gespielten Lincoln Nummer zwei festhalten kann – alles in einer Einstellung direkt vor unseren Augen.“
Dazu erklärt Michael Bay: „Motion Control nennt man jenes Verfahren, bei dem die Kamera auf Schienen läuft und automatisch mit einer präzisen Zeitvorgabe gesteuert wird, so dass jede Wiederholung der Einstellung absolut identisch aufgenommen wird. Wir drehten die Szene einmal, Ewan spielte die eine Rolle. Dann drehten wir noch einmal, und er spielte die andere. Sein eigener Schatten fällt auf ihn, er blickt sich selbst direkt in die Augen. Aber dazu war kein Computer nötig: Timing ist alles.“
Tom Lincoln, dem reichen Playboy in dieser futuristischen Welt, ist das Beste gerade gut genug, und das betrifft natürlich auch seinen fahrbaren Untersatz. Doch der Entwurf eines Wagens, der seinem Wohlstand und seiner Persönlichkeit gerecht wird, erwies sich als eines der kniffligsten Probleme für die Filmemacher. „Wir entwarfen immer neue Autos und verwarfen sie wieder“, berichtet Bay. „Es war einfach nicht das, was wir uns vorstellten.“
Weil sie nun mal in der Autohauptstadt der Welt drehten, ließ der Regisseur seine Verbindungen spielen und sprach mit einigen der berühmtesten Auto-Designer der Welt. „Durch meine früheren Filme hat sich eine gute Beziehung zu General Motors entwickelt, ich habe auch Werbespots für sie inszeniert. Also fragte ich nach, was für Konzepte sie in der Schublade haben. Sie zeigten mir einige Entwürfe, und natürlich suchte ich mir den teuersten Prototyp im Stall aus, den Cadillac CIEN. Er hat Flügeltüren, sieht einzigartig aus. Ich habe vergessen, was das Auto letztlich gekostet hat – als sie die Sieben-Millionen-Marke erreichten, haben sie aufgehört zu zählen. Ich gab ihnen persönlich mein Wort, dass ich den Wagen mit meinem Leben schütze. Und beim Dreh konnte man mich dann schreien hören: ,Die Trittleiter da beim Wagen muss verschwinden! Der Scheinwerfer dort drüben weiter weg!‘ Ein Mitarbeiter wollte gerade mit matschigen Schuhen einsteigen, und da bellte ich ihn an: ,Dude! Hast du mir nicht zugehört? Der Wagen kostet sieben Millionen Dollar?!?‘ “
Der für die Spezialeffekte verantwortliche John Frazier kam Bay zur Hilfe – gemeinsam hielten sie das gegebene Versprechen, jeden Kratzer auf dem Wagen zu vermeiden, obwohl er vor der Kamera von Schauspielern oder Stuntmen gefahren wurde. Frazier und sein Team bauten nämlich einen „Klon“ des millionenschweren Wagens, den man fahren und im Notfall auch verbeulen konnte, ohne die derart horrenden Kosten in Kauf zu nehmen. Er erinnert sich: „Sie kamen an und sagten: Okay, wir haben euch einen Wagen ausgesucht, einen Cadillac-Prototyp aus dem Jahr 2002. Aber ihr dürft nicht damit fahren. Ihr müsst ihn erst nachbauen. Also haben wir in 17 Tagen eine genaue Kopie des Cadillacs gebaut. Den Wagen haben wir per Flugzeug zum Drehort verfrachtet, und schon am nächsten Tag drehten sie die Szene.“
Doch der Wert des Cadillac-Prototyps wird von jenem Schiff in den Schatten gestellt, das der Zuschauer zunächst in Lincoln Six-Echos Träumen sieht und das später auch in der realen Welt des Tom Lincoln auftaucht. Bay verlangte, dass die Yacht ebenso teuer aussehen sollte wie der Wagen, hatte aber keine Ahnung, dass die Suche nach einem geeigneten Boot die gesamte Drehzeit in Anspruch nehmen und bis nach Europa führen würde. Bay berichtet: „Ich wollte die schönste Yacht der Welt. Wir entdeckten die WallyPower 118, sie gehört einem Italiener namens Luca, er ist unglaublich nett. Es hat dann aber sehr lange gedauert, bis die Versicherung mitspielte, denn die Yacht ist 25 Millonen Dollar wert und einfach traumhaft, alles auf dem neuesten Stand der Technik. Die Konturen ähneln einem Stealth-Fighter, der Antrieb besteht aus drei Harrier-Maschinen. Ich glaube, sie schafft an die 120 Stundenkilometer. Wir hatten die Dreharbeiten schon abgeschlossen, Scarlett und Ewan drehten bereits andere Filme – uns blieb nur ein Drehtag, ein Samstag. Wir flogen also nach Italien, aber die Wettervorhersage war grauenhaft; es regnete so stark, dass es in meinem Hotelzimmer von der Decke tropfte. Am nächsten Tag wachte ich auf, öffnete die Fensterläden, draußen war es fürchterlich, es goß vom Himmel. Also machte ich das Fenster einfach zu und ging wieder ins Bett. Wenig später rief mein Kameramann an: ,Mike, aufstehen, am Horizont ist die Sonne zu sehen.‘ Tatsächlich heiterte es auf – gerade lange genug, damit wir die Szene drehen konnten. Scarlett musste bei rauer See ohne Reling an Deck stehen… ein Albtraum. Es war tierisch kalt, und dabei sollen die beiden sich unter heißem Himmel vor einer tropischen Insel befinden… Aber wir hatten die Einstellung im Kasten.“
Die futuristischsten Fahrzeuge im Film sind die Wasps, fliegende Motorräder, die Laurent und seine Männer bei der Jagd auf die flüchtigen Agnaten Lincoln und Jordan einsetzen. „Ich wollte eine buchstäblich fliegende Maschine“, sagt Bay. „Klein, aber stark und schnell. Sie soll wie ein Hai aussehen, ein japanischer Torpedo, der fliegen kann – das musste im Film echt cool wirken.“
Besonders prominent werden die Wasps in der wohl atemberaubendsten Stuntsequenz des Films eingesetzt – sie entstand nach Ende des Detroit-Drehs im südlichen Kalifornien, wo alle restlichen Szenen gedreht wurden.
An drei Wochenenden sperrte das Filmteam einen sechs Kilometer langen Abschnitt des Terminal Island Freeway in San Pedro/Kalifornien. Dort liefern sich Laurents Team sowie Lincoln und Jordan eine wilde Jagd. Die beiden Ausreißer befinden sich dabei auf einem riesigen Tieflader, der Eisenbahnwaggonräder transportiert – sie sehen wie gigantische Kabelrollen aus. Die beiden verwenden die Räder zur Abwehr ihrer Verfolger, bis Lincoln selbst eine Wasp ergattert.
Beim Dreh dieser Actionsequenz filmte Bay mit 15 Kameras gleichzeitig, darunter einer Handkamera, die der Regisseur oft selbst führte. Die Wasp wurde kardanisch aufgehängt und auf einen Anhänger montiert, so dass man die Illusion erzeugen konnte, dass die Wasp den Freeway entlang „flog“. John Frazier erklärt: „Über die kranartige Aufhängung konnte man die Wasp auf und ab und auch seitwärts bewegen. Mein Set Coordinator Jim Schwalm bediente die Armaturen, der Wagen raste über den Freeway, und die Stuntleute hockten überall auf dem Hänger, als ob sie auf dem futuristischen Flugmotorrad saßen. Damit hatten wir mehrere Tage zu tun, das war eine echte Achterbahnfahrt. Nochmal machen wir sowas nicht, das kann ich Ihnen sagen!“
Bei der digitalen Nachbearbeitung der Wasp-Sequenzen auf dem Freeway und in den Straßen von Los Angeles fügte man entsprechende Effekte hinzu. Brevigs Team filmte die Schauspieler auf originalgroßen Wasps, die vor einer Bluescreen aufgehängt wurden. Außerdem schufen sie im Computer weitere Wasps, die in bestimmten Einstellungen von im Computer animierten Fahrern gesteuert werden.
Bei der Gestaltung der Action-Sequenzen in „Die Insel“ verließ sich Michael Bay auf seine Drehbuchautoren Alex Kurtzman und Roberto Orci. Dazu Bay: „Mit Bob und Alex arbeite ich gern, denn ich konnte meine Einfälle nach und nach zu Papier bringen, und sie haben meine Ideen dann gemeinsam ausgebaut. Aber manchmal improvisiert man auch einfach“, grinst er.
Um die Zuschauer direkt in die Action einzubeziehen, verwendeten Bay und das Spezialeffekte-Team einen speziellen Kamerawagen, der erstmals bei „Bad Boys II“ eingesetzt wurde. Er trägt den Spitznamen „Bay-Buster“. Durch außen angebrachte Überrollbügel können mehrere Kameras gleichzeitig sicher aufmontiert und mitten durch die explosivsten Action-Szenen gesteuert werden. Frazier erklärt: „Die Überrollbügel sind nicht wie üblich im Truck, sondern außen angebracht, um sowohl den Truck als auch die Kameras zu schützen. Manchmal waren auf dem Truck sogar drei Kameras gleichzeitig im Einsatz. Wenn also der Truck mit den Wagen kollidiert und sie sich überschlagen, sind die Kameras voll dabei. Das ist der Bay-Buster.“
Stunt Coordinator Kenny Bates saß bei mehreren Szenen selbst am Lenkrad des Bay-Busters. Er bestätigt: „Die Zuschauer erleben den Crash und den Aufprall viel unmittelbarer als üblich, weil sie mit im Auto sitzen.“
Bates konstruierte auch einen einzigartigen Kamerawagen, der seinen Namen trägt: Der Bates-Kart ist ein innovativer Hochgeschwindigkeits-Gokart, auf den man vorn oder hinten eine Kamera schrauben kann. Der Bates-Kart kann ohne Schalten von null auf 200 Stundenkilometer beschleunigen. Dadurch ist der Regisseur in der Lage, per Fernsteuerung eine Autojagd ohne Sicherheitsrisiko zu begleiten, auch wenn die Autojagd in eine Verfolgung zu Fuß übergeht. In „Die Insel“ wird der Bates-Kart erstmals eingesetzt – er hält alles, was sich sein Erfinder versprochen hat.
Im zweiten Teil der wichtigsten Stuntsequenz des Films fliegen Lincoln und Jordan auf der Wasp in die Innenstadt von Los Angeles und krachen in den 70. Stock eines Wolkenkratzers. Am Ende hängen sie im riesigen „R“ eines Logos über dem Abgrund, während ein Helikopter bedrohlich über ihnen schwebt.
Darsteller und Team wussten genau, dass bei dieser komplizierten Actionszene keine Wiederholung möglich sein würde. Deshalb liefen 13 Kameras gleichzeitig, um die Szene aus jedem nur denkbaren Blickwinkel aufzunehmen.
„Natürlich müssen wir bei bestimmten Einstellungen mit digitalen Effekten nachhelfen“, sagt Frazier. „Aber sehr viel wurde live gedreht. Ewan und Scarlett hängen tatsächlich selbst in dem ,R‘ über dem Abgrund. Es ist ganz klar, dass man etliche dieser Stunts nicht wiederholen konnte, und in einem solchen Fall sagt Michael dann: ,Wir machen das nur einmal, und wir bekommen das beim ersten Mal hin.‘ Bei uns heißt so etwas dann ,Baysaster‘“, verrät er. „Das ist der Michael-Bay-Stil: Man muss jederzeit bestens vorbereitet sein und sich 110-prozentig einbringen. Was die Zusammenarbeit mit ihm spannend macht. Denn Langweile kommt nie auf.“
Solche Action-Sequenzen erfordern stundenlange Vorbereitungszeiten, weil die Sicherheit in jeder Phase gewährleistet sein muss. „Wir lehnen uns immer weit aus dem Fenster, aber wenn es mit der Sicherheit nicht hundertprozentig klappt, blasen wir die Sache ab“, stellt Frazier fest. „Kenny Bates achtet peinlich genau auf die Sicherheitsmaßnahmen, denn unterm Strich müssen wir uns immer wieder sagen: Es ist doch nur ein Film.“
Und Bay fügt hinzu: „Kenny und ich arbeiten nun schon 15 Jahre zusammen, wir sind wie Brüder. Immer wieder spornen wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen an. Ich schätze an ihm sein physikalisches Fachwissen. Er denkt immer drei, vier, fünf Schritte voraus, überlegt, was schiefgehen könnte, denn wir bringen Menschen in riskante Situationen und wollen das so sicher wie möglich abwickeln.“
Umso wichtiger ist der Sicherheitsfaktor, wenn die Schauspieler ihre Stunts persönlich ausführen. „Ewan und Scarlett geraten manchmal in gefährliche, schwierige Positionen, sind aber erfahrene Teamarbeiter“, bescheinigt Bates. „Sie müssen sich in Deckung werfen, hechten, krabbeln, rennen, springen, abstürzen, klettern… Sie werden durchnässt, ausgedörrt, verdreckt, aber sie haben alles wie echte Kumpel ganz gelassen ertragen.“
„So etwas habe ich noch nie gemacht – man muss dafür echt fit sein“, gibt Johansson zu. Sie erzählt, dass ihr die Stunts umso schwerer fielen, weil man ihr gerade vor Beginn der Dreharbeiten die Mandeln entfernt hatte. Für das nötige Fitnesstraining war also praktisch keine Zeit. „Dennoch ist es immer interessant, seine eigenen Grenzen auszuloten“, sagt sie. „Ich bin noch nie um mein Leben gelaufen – doch jetzt beim Dreh musste ich das jeden Tag. Dadurch erreicht man mental und auch körperlich eine neue Dimension.“
Das Ende am Anfang
In den letzten Wochen der Dreharbeiten entstanden die Szenen der Innenschauplätze. Die meisten davon spielen am Anfang der Handlung in dem unterirdischen Gefängnis, das die Filmemacher, Darsteller und Techniker als Centerville bezeichnen. Diese unterirdische Stadt wird im Film als nahtlose Kombination riesiger realer Sets und im Computer hinzugefügter Umgebung gezeigt. Sie besteht aus drei mehrstöckigen Wohntürmen, die einen gemeinsamen Arbeits- und Spielbereich namens Zentrales Atrium einrahmen.
Produktionsdesigner Nigel Phelps sagt: „Centerville sollte ursprünglich einen militärischen Zweck erfüllen – wie ein Atombunker, der im Falle einer Katastrophe 100.000 Menschen Schutz bieten soll. Dann, schon bevor unsere Geschichte einsetzt, ist die Stadt in eine Art futuristischen Erholungsort umfunktioniert worden. Die Bewohner glauben, sie leben auf der Erdoberfläche, und ahnen nicht, dass sie unter der Erde in einer ehemaligen militärischen Einrichtung wohnen.
Phelps studierte etliche einschlägige Bücher und schaute sich eine ganze Reihe entsprechender Gebäude an, bevor er eine überzeugende unterirdische Stadt schuf. „Michael besitzt ein wunderbares Buch über gewaltige unterirdische Bauwerke, die mich stark beeinflusst haben. Ich schaute mir auch das Design der Bohrinseln in der Nordsee an, ganz erstaunliche Konstruktionen, die aus hundert Meter hohen Betontürmen zusammengesetzt werden, bevor man sie im Meer verankert. Grundsätzlich suchte ich Bauten als Vorbilder, die man als in jeder Hinsicht riesig bezeichnen kann.“
Phelps konstruierte Centerville aus Beton, Glas und Stahl, mit klaren Linien, scharfen Kanten, fast völlig farblos, als deutlichen Kontrast zwischen dieser Gefängnisatmosphäre und der chaotischen Welt, die Lincoln und Jordan später draußen erwartet. Die Agnaten können den blauen Himmel sehen, wenn sie aus dem Fenster schauen, ohne zu ahnen, dass sie nur auf eine holografische Projektion starren, die ihnen die Illusion vom Leben auf der Erdoberfläche suggeriert.
Der Produktionsdesigner stimmte sich eingehend mit der Kostümbildnerin Deborah L. Scott ab, um sein Konzept auch auf die Uniformen der Bewohner und der Betreuer anzuwenden. Dazu Scott: „Auch ich durfte nicht allzu viel Farbe in diese Umgebung bringen, sonst hätte der strenge architektonische Look, den Nigel plante, nicht so überzeugend gewirkt. Ich bekam also die Aufgabe, Kostüme zu liefern, die dazu passten. Wenn wir jemand in eine knallig gelbe oder rote Uniform gesteckt hätten, wäre der gewünschte Eindruck verpufft. Dennoch sind die Uniformen nicht einfach weiß, sondern haben kleine Farbtupfer und Muster, die ihnen eine Struktur verleihen.“
Scott musste bedenken, dass identische Kostüme von den verschiedenen Darstellern und Hunderten Statisten getragen werden: „Das Agnaten-Kostüm ist gar nicht einfach zu tragen. Viele Leute schauten uns ungläubig an: ,Weißer Stretch? Soll das ein Witz sein?‘ Es war äußerst schwierig, eine Uniform zu entwerfen, die an so vielen sehr unterschiedlich gebauten Menschen gut aussieht. Wir einigten uns schließlich auf ein einfaches, sauberes Design für beide Geschlechter. Die Körperformen werden kaum betont, alles sieht sehr funktional aus.“
Die Centerville-Sets wurden in den Downey Studios errichtet, einem 32 Hektar großen ehemaligen Nasa-/Boeing-Fabrikgelände, dem größten Filmstudio im Großraum Los Angeles. Es dauerte fünf Monate, bis die Sets vollendet waren. Sie füllten die beiden riesigen Hallen des Studios. Der größte Set, das Zentrale Atrium, stand in dem gewaltigen Gebäude eins mit 57.700 Quadratmeter Grundfläche.
Dazu Bay: „Ich wollte nicht, dass Nigel Einzelsets baut, die dann erst beim Schnitt zur Szene zusammengesetzt werden. Alles sollte aus einem Stück sein, damit es noch riesiger und ausladender wirkt. Tatsächlich handelt es sich um den größten Set, auf dem ich je gearbeitet habe. Ich wurde ganz kleinlaut, als wir dort drehten – der Set ist so lang wie fünf Football-Plätze, und ich hatte keine Ahnung, wie wir das jemals ausleuchten sollten.“
Die Ernährungsplaza, auf der die Agnaten ihr Essen einnehmen, wurde in das Wasserbecken mit 6000 Quadratmeter Grundfläche gebaut. Dieses Becken ist das größte in Nordamerika, befindet sich im Gebäude eins und war für die Dreharbeiten natürlich geleert worden.
Merricks Büro entspricht vom Design her seiner Position – bis hin zum sorgsam ausgewählten Picasso an der Wand. „Er ist ein sehr fähiger Geschäftsmann“, stellt Bay fest. „Also wollte ich, dass er einen exquisiten Geschmack hat. Die wohlhabendsten Menschen der Welt sind seine Kunden, er muss also sehr auf ein gepflegtes Image achten.“
Das etwas kleinere Gebäude zwei in den Downey Studios beherbergte die komplizierteren und sehr futuristischen Sets: das Inkubationssilo mit den Agnaten-Brutkästen und den Grundlagenraum. Hier bekommen die neu „geborenen“ Agnaten die Erinnerung an ein Leben eingepflanzt, das sie nie gelebt haben. Außer einigen wenigen Statisten im Grundlagenraum bestehen die Agnaten – in verschiedenen Entwicklungsstadien – aus Puppen des berühmten Monstereffekt-Spezialisten Greg Nicotero und seinem Team bei der KNB EFX Group. Bei der Gestaltung dieser Körper ließ sich Nicotero zum Teil von der aktuell im California Science Museum gezeigten Ausstellung „Körperwelten: Die Anatomieausstellung echter menschlicher Körper“ inspirieren.
Im Film erleben wir die „Geburt“ eines Agnaten mit, die im Extraktionsraum stattfindet. Bay hatte genaue Vorstellungen davon, was sich in diesem bedeutenden Moment abspielt. „Die Geburt ist hier ein Verfahren, bei dem Lkw-Fahrer als Geburtshelfer fungieren. Das soll ganz banal wirken und wie ein völlig alltäglicher Job aussehen. Ich habe Caspian (Tredwell-Owen) einmal gefragt: ,Wie definierst du das Thema des Films?‘ Seine Antwort gefiel mir sehr: „Wir essen alle Fleisch, aber wir wollen nicht wissen, was im Schlachthaus abläuft.‘ Genau das möchte ich mit dieser Szene ausdrücken.“
Walter Parkes fügt hinzu: „Wir wollen die moralischen Konsequenzen der Klon-Problematik nicht ernsthaft behandeln, aber selbst wenn man das Thema umgehen will, lässt es sich nicht vollkommen vermeiden. Letztlich spielt es in jeder Szene eine gewisse Rolle, und das ist auch ganz in Ordnung so.“
Michael Bay sinniert: „Als wir uns mit dem Team zum ersten Vorbereitungstreffen zusammensetzten, sagte ich gleich zu Anfang, was ich den Zuschauern beim Verlassen des Kinos mitgeben möchte: Sie sollen sich fragen: ,Wenn ich mich klonen könnte, würde ich das tun?‘ Diese Frage hat uns während der gesamten Produktion beschäftigt. Wir alle wollen länger leben – das ist in der menschlichen Natur eingebaut… aber auf wessen Kosten?“
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Quelle: treknews.de
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