Mortal Kombat - ein Titel der über viele Jahre die Medien und Videospielfans immer wieder gespalten hat. Aus einer kleinen Produktion die 1991 erstmals in die "Arcades " kam, wurde eines der bedeutensten Videospielfranchises aller Zeiten. Vor rund sieben Jahren schaffte es "Mortal Kombat IV", mit einer Mischung aus 3D-Grafik und 2D-Gameplay, das Franchise vor dem Untergang zu bewahren. Viele legendäre Titel aus der 16-Bit Ära sind bei dem Versuch, sich in 3D zu präsentieren gescheitert, auch "Mortal Kombat" musste mit der qualitativ recht schwachen "Trilogy" und den mäßigen Spinn-Offs "Mythologie" und "Special Forces" einige Niederlagen einstecken. Doch die eigentlichen "Mortal Kombat"-Teile, konnten stets durch klassische Anarcho-Gewalt, die zwar sehr zynisch wirkt, aber nicht wirklich ernst genommen werden will und schnellem Gameplay überzeugen. Trotzdem wird auch heute noch, besonders in den Medien versucht, "Mortal Kombat" als Ursprung der "grausamen" Videospiele darzustellen, dabei zeigt z.B. fast jeder der "Taktik-Shooter", die in den letzten Jahren den Videospielmarkt überflutet haben, mehr realistische Tötungsszenen als sämtliche "Mortal Kombat"-Teile. Nach dem Abschied aus den "Arcades" erschien vor zwei Jahren "Mortal Kombat - Deadly Alliance" für die aktuellen Konsolen. Das Spiel überzeugte durch das neue, abwechslungsreiche Gameplay, einer guten Grafikengine und der hervorragenden Langzeitmotivation für den Einzelspieler. Nun steht mit "Mortal Kombat - Deception" der nächste Teil der legendären "Beat´em Up"- Reihe in den Startlöchern.
Jahrtausende lang kämpften die besten Männer und Frauen in einem Tunier namens "Mortal Kombat" um die Freiheit der Erde. Einige mißbrauchten das Ereignis um ihre persönlichen Interessen zu verfolgen. Rache, Macht und Unsterblichkeit verblendeten viele Kämpfer und brachten sie von ihrem eigentlichen Weg ab, doch am Ende scheiterten sie alle und fanden einen qualvollen Tod. Doch eine neue Gefahr, eine neue Allianz droht nun dem Reich der Erde mit Eroberung und Unterjochung. Der Zauberer "Quan Chi" ist aus seinem Gefängnis in der Hölle entflohen und hat das Geheimnis der alten, unbesiegbaren Armee des einstigen Herrschers "Onaga" entschlüsselt, zu allem Überfluß hat er ein tödliches Bündnis mit "Shang Tsung" dem Todfeind der Erde geschlossen. Mit ihren vereinten Kräften haben sie ihre gefährlichsten Wiedersacher beseitigt, "Shao Kahn"- Herrscher von "Outworld" und "Liu Kang" - Champion im "Mortal Kombat". Nachdem ein Angriff der besten Krieger der Erde unter der Führung von "Raiden", der Gott des Donners und Schutzpatron der Erde, auf die neuen Agressoren und deren Verbündete fehschlägt, steht nur noch Raiden selbst den beiden mächtigen Zauberern gegenüber. Gegen die vereinigten Kräfte von "Quan Chi" und "Shang Tsung" ist aber auch "Raiden" machtlos. Den Sieg schon vor Augen, müssen die beiden Zauberer allerdings erkennen, dass es nur einen wahren Herrscher geben kann: "Onaga" - der "Drachenkönig" und einstige Herrscher von "Outworld" ist wieder erwacht und er fordert seinen Thron zurück.
Wie schon der Vorgänger bietet "Mortal Kombat - Deception" eine hervorragende Auswahl an alten und neuen Charakteren. Kämpfer wie "Baraka", "Kabal", Nightwolf, "Mileena" oder "Jade" ergänzen sich hervorragend mit den neuen Akteuren. Die Präsentation ist um einiges Düsterer als noch bei "Deadly Alliance". Das Spiel ist auch eine Homage an die Vorgänger aus den "Arcades", viele Arenen aus den alten 2D-Teilen wurden hervorragend umgesetzt und mit den klassischen Soundtracks untermalt. "Mortal Kombat - Deception" basiert zwar auf der gleichen Grafikengine wie schon "Deadly Alliance", trotzdem wurde das Spiel in vielen Bereichen sichtlich verbessert. Besonders die Arenen wirken wesentlich detailreicher und glänzen durch hervorragende Hintergrundanimationen. Die Sicht auf die Charaktere wurde etwas nach hinten verlagert, so wirken diese etwas kleiner und das Design der Arenen kommt wesentlich besser zur Geltung. Die "Fatalities" sind zum größten Teil sehr schön inszeniert und wie immer wird mit der roten Farbe sehr großzügig umgegangen.
Auch im Gameplay gibt es einige Änderungen, zwar hat jeder Charakter weiterhin seine drei individuellen Kampfstile, allerdings gewinnen die "Special-Moves" wieder mehr an Bedeutung. Auch auf die Einteilung der Kämpfer in verschiedene Schwierigkeitsstufen hat man wieder zurückgegriffen. Mit vielen Akteuren ist es fast aussichtlos in höheren Schwierigkeitssufen zu bestehen, ohne sich mit den Eigenschaten und Moves des jeweiligen Charakters vertraut zu machen. Die offensichtlichsten Erneuerungen sind die "Multi-Tired-Stages" und die "Death Traps". Letzteres bedeutend eigentlich nur, dass man einen "Stage-Fatality" auch innerhalb eines Kampfes anwenden kann. In aussichtsloser Lage, kann man so mit einem Stoß in ätzende Säure, glühende Lava oder steile Klippen einen Kampf mit nur einem Schlag doch noch für sich entscheiden. In den "Multi-Tired-Stages" kämpft man auf verschiedenen Ebenen einer Arena ( ähnlich wie schon bei "Mortal Kombat III" ), im "Sky-Temple" z.B, beginnt man auf dem Dach eines Tempels, durch einen Schlag in einer bestimmten Zone auf dieser Ebene, fällt der Gegner dann in den niedriger gelegenen Innenhof, von wo aus es nochmal eine Etage tiefer gehen kann. Diese Wechsel sind sehr eindrucksvoll inszeniert und stören den Fluß des Gameplays nur unwesentlich. In einigen Arenen gibt es spezielle Waffen, die wesentlich größeren Schaden anrichten können als die der jeweiligen Charaktere. Sich diese Waffen zu greifen stellt sich aber besonders in des höheren Schwierigkeitsstufen als nicht sonderlich effektiv heraus, da man diese nicht mit den Standart-Kombinationen verwenden kann. Man ist mit diesen speziellen Waffen recht eingeschränkt und kann nur auf einige Brachial-Schläge zurückgreifen, die aber dann gnadenlos geblockt und gekontert werden. Auch das "Kontern" an sich ist eine Erneuerung, pro kampf hat man nun dreimal die Möglichkeit eine Kombination des Gegners mit einem sogenannten "Breaker" zu unterbrechen und hat somit die Chance selber in die Offensive zu gehen. Neben den beiden "Fatalities" besitzt auch jeder Charakter einen "Hara-Kiri", wer es seinem Gegner also nicht gönnt einen "Fatality" auszuführen, kann dem zuvorkommen und sich selber den Gnadenstoß geben. Die KI ist allgemein gut, aber sicherlich keine Revolution. Besonders gegen "Onaga" sollte man nicht versuchen mit schönen Kombinationen zu glänzen, sondern einfach die effektivsten Schläge anwenden, ähnlich wie in den Klassikern gegen "Goro", oder "Kintaro".
"Mortal Kombat - Deception" ist wohl das umfangreichste Kampfspiel aller Zeiten. Im "Chess Kombat" kann man ein Team aus verschiedenen Kämpfern zusammenstellen, die dann jeweils die Rolle einer Schachfigur einnehmen. Treffen auf dem Schachbrett dann die Kämpfer der beiden Kontrahenten aufeinander, wird über die jeweilige Figur in einem "Arcade"-Kampf entschieden. "Puzzle-Kombat" ähnelt dem Klassiker "Tetris", dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten seinen Gegner zu behindern und desses Reihenaufbau zu stören.
Neben dem "Arcade"-Mode ist "Mortal Kombat-Koquest" mit rund 20 - 25 Stunden Spielzeit ein weiterer Hauptbestandteil des Spiels. In einem klassischen Adventure übernimmt man die Rolle von "Shujinko", dessen Traum ist es, einmal im "Mortal Kombat" gegen "Shang Tsung" zu kämpfen. Man beginnt als Knabe und erhält von "Damashi", einem angeblichen Botschafter der "Elder Gods", die Aufgabe sechs verschiedene Artefakte aus den verschiedensten Welten zu suchen. In den unterschiedlichen Regionen kann man allerdings sehr viel mehr entdecken. Ein großteil der Charaktere läßt sich über den "Konquest"- Mode freispielen, ebenso alternative Kostüme und auch die sogenannten "Koins" mit denen man wieder zahlreiches Bonusmaterial freikaufen kann, findet man hier. In den Welten "Earth", "Netherrealm", "Chaos", "Outworld", "Order" und "Edenia" trifft man auf nahezu alle Charaktere, die jemals bei "Mortal Kombat" mitgewirkt haben. Egal ob "Shinnock", "Fujin", "Rain", "Jarek", oder "Stryker", alle sind irgendwo zu finden und für alle kann man spezielle Aufträge erledigen, im Gegenzug erhält man meist "Koins" oder bestimmte Informationen. Desweiteren kann man im die techniken aller Kämper studieren und lernen. Nachdem man den "Koquest"- Mode beendet hat und "Shujinko" ein alter Mann ist, kann man diesen auch im normalen "Aracade"-Modus anwählen. Er besitzte dann zahlreiche "Special Moves" anderer Kämpfer die man im "Konquest"-Mode findet. Desweiteren gibt es exklusive Kämpfe gegen Charaktere aus "Deadly Alliance", die nicht im normalen "Arcade"-Mode anwählbar sind.
Der "Online"-Modus ist eine weitere Erneuerung und erlaubt es den Spielern sich erstmals weltweit miteinander zu messen. Das ganze läuft sowohl auf der "Playstation 2" als auch auf der "Xbox" außerordentlich flüssig. Auch grafisch gibt es kaum unterschiede auf den beiden Systemen zu erkennen, lediglich die Farben der "Xbox"-Version wirken etwas lebendiger und das Bild etwas schärfer. Zudem fallen die Ladezeiten auf der "Xbox" etwas geringer aus.
Fazit
Dank Grafiktuning, Feinabstimmung im Gameplay und einem hervorragendem "Konquest"-Mode, kann "Mortal Kombat - Deception" das Niveau von "Deadly Alliance" nicht nur halten, sondern überflügelt den Vorgänger in allen wichtigen Bereichen. Die Entwickler zeigen gerade mit den unterschiedlichen Spielmodis, was wir in der Zukunft von "Mortal Kombat" erwarten können. Mit dem Abschied aus den "Arcades" hat "Mortal Kombat" viele Dinge hinter sich gelassen, schafft es aber dennoch klassiche Elemente mit neuzeitlichem Gameplay zu verbinden. Gerade für Fans der ersten Stunde ist "Mortal Kombat - Deception" ein absoluter Pflichtkauf. In Europa wird das Spiel vorraussichtlich am 18.11.2004 erscheinen.
Endwertung
Quelle: treknews.de
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