Titel | PAST PROLOGUE / Die Khon-Ma |
Episode | 3 - 1x03 |
DE Airdate | 30.01.1994 |
US Airdate | 11.01.1993 |
Buch | Kathryn Powers |
Regie | Winrich Kolbe |
Gaststars | Jeffey Nordlin als Tahna Loss Barbara March als Lursa Gwynyth Walsh als B'Etor Andrew Robinson als Garak Vaughn Armstrong als Gul Dunar Susan Bay als Admiral Richard Ryder als Bajoran Deputy |
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INHALT |
Als Bashir im Replimat sitzt, gesellt sich der cardassianische Schneider Garak zu ihm und verwickelt ihn in ein Gespräch. Bashir ist sehr nervös, er hat Gerüchte gehört, Garak sei ein verbliebener Spion der Cardassianer, was dieser jedoch heftig dementiert. Als Bashir auf der OPS aufgeregt von diesem Treffen berichtet, erreichen ein bajoranisches Schiff und ein cardassianisches Kriegsschiff DS9. Der Bajoraner wird heftig beschossen und kurz, bevor er zerstört wird, kann der Pilot an Bord gebeamt werden. Es ist Tahna Loss, ein alter Bekannter Kiras und Mitglied der Khon-Ma, einer terroristischen Organisation, die auch nach dem Rückzug der Cardassianer diese noch gewalttätig bekämpft und ein strikter Gegner der provisorischen Regierung und der Föderationspräsenz bei Bajor ist. Er bittet um Asyl – Sisko ist jedoch nicht sofort bereit, ihm dieses zu gewähren, er hat große Vorbehalte gegen die Khon-Ma, während Kira sich heftig für Tahna ausspricht. Gul Dunar von den Cardassianern verlangt die Auslieferung Tahnas und Sisko sieht sich nun zweier streitender Parteien gegenüber und muss die Vermittlerrolle übernehmen. Kira fordert dieFörderung der Eingliederung von Splittergruppen zurück in die bajoransicheGesellschaft, während Sisko die Argumente der Caradssianer betont. Auf der Krankenstation erklärt Tahna seinen Bruch mit der Khon-Ma, er sei die Gräueltaten leid. Während Kira Tahna ihre Loyalität zusichert und sich bei Starfleet über Siskos Handlungsweise beschwert, hat Sisko Tahna längst Asyl gewährt. Wenngleich er die Position der Cardassianer versteht, kann er nicht den dünnen Vertrauensaufbau mit den Bajoranern gefährden, an dem er arbeitet. Die Auslieferung eines Freiheitskämpfers an die grausamen Cardassianer würden viele Bajoraner missbilligen. Kira hat einen Konflikt mit Tahna auszustehen, der ihr immer wieder vorwirft, verweichlicht zu sein und föderationshörig ein Politikerdasein führe. Kira verspricht Tahna die Eingliederung bereitwilliger Khon-Ma Mitglieder in die Gesellschaft. Auf der Station Treffen die Klingonenschwestern Lursa und B’Etor aus dem Hause Duras ein, Odo würde sie am liebsten sofort verhaften, da sie Gegner des klingonischen Imperiums sind, aber Sisko gestattet ihm eine derartige Handlungsweise nicht, ist aber ebenfalls sehr besorgt ob ihrer Anwesenheit auf der Station. Kurz darauf wird klar, wozu sie auf der Station sind: Sie treffen sich mit Tahna, um Verhandlungen zu führen, was Odo nicht verborgen bleibt. Des weiteren treffen sich die beiden mit Garak undverhandeln über die Auslieferung Tahnas an die Cardassianer – ist Garak doch ein Spion? Tahna offenbart Kira, immer noch Khon-Ma zu sein, jedoch ohne Gewalt auszukommen und dennoch die Freiheit für Bajor mit einem einzigen Schlag zu erlangen. Kira kann damit nicht zu Sisko gehen, da sie zuvorT ahna gegenüber stets Abstritt, nicht von der Föderation abhängig zu sein undfür Bajor zu kämpfen. Mit dieser Last geht Kira zu Odo, der ihr deutlich macht, das wichtigste sei, sich selber nicht zu verraten. In der Konsequenz ruft Odo Sisko zu sich, damit Kira ihm davon erzählen kann. Gleichzeitig sind zweiweitere Khon-Ma eingetroffen, angeblich, um auch Asyl bei der provisorischenRegierung zu erbitten, in Wirklichkeit aber, um Tahna das Gold für den Handel mit den Klingonen zu überreichen. Garak bestellt Bashir zu sich in den Laden, damit dieser ein Gespräch zwischen Garak und den Klingonen über die Auslieferung Tahnas mithören kann – hierbei kommt heraus, dass Tahna Komponenten für den Bau einer gefährlichen Bombe erwirbt. Mit der neuen Kenntnis ausgestattet fasst Sisko den Plan der Übergabe der Ware unentdeckt beizuwohnen. Kira fliegt mit Tahna, damit dieser keinen Verdacht schöpft und die Cardassianer sind ebenfalls informiert. Nach der Übergabe will Tahna mit der Bombe zum Wurmloch fliegen, um dieses zuzerstören. Föderation und Cardassianer würden in der Folge Bajor in Ruhe lassen. Weder die Cardassianer, noch Sisko und O’Brien können das Shuttle rechtzeitig abfangen, jedoch gelingt es Kira, Tahna zu überwältigen und sie trudeln durch das Wurmloch in den Gamma-Quadranten, wo die Bombe ohne Wirkung im All explodiert. Tahna gibt auf und wird verhaftet. |
Meinung zur Episode | |||||||||||||||||||||||||
Wow, das Niveau des Piloten kann gehalten werden. Im Mittelpunkt der Folge steht ganz klar Kira, aber auch Sisko bzw. deren Verhältnis. Deutlich wird dargestellt, dass die beiden keineswegs zusammenarbeiten, teilweise sogar gegeneinander bzw. ohne Absprachen. Sisko gewährt Asyl und gleichzeitig beschwert sich Kira über seinen Kopf hinweg darüber, dass er dies nicht tue. Kiras Konflikt ist das, was der Episode ihre Spannung gibt. Zunächst bezieht sie klar Position für die Freiheit Bajors, muss jedoch im Laufe der Episode immer schmerzhafter erfahren, dass die Föderationspräsenz doch nicht so schlecht ist, sie betont dies später sogar gegenüber Tahna. Dieser Konflikt gipfelt in dem Gespräch mit Odo. Sie kommt zu ihm und hat eine Information, die Sisko unbedingt benötigt, die sie ihm aber vorenthält, da Tahna ihre Loyalität zu Bajor in Frage gestellt hat. Brillant ist dargestellt, wir sie vor ihm herumdruckst und nicht damit rausrückt. Alssie schon gehen will, hält Odo sie auf. Das nun folgende Gespräch ist sehr ergreifend. Odos Einwand auf das quälende Problem Kiras, eine Seite verraten zumüssen, sie dürfe nur sich selbst nicht verraten ist der Kern dieser Geschichte. Die aufgelöste Kira sieht ein, dass sie das Richtige tun muss und Menschen wie Tahna nicht stützen darf. Sehr gelungen auch die Szene, in der sich Kira heuchelnd bei Sisko bedankt, dieser sie aber auf sehr unmissverständliche Art zurechtweist und ihr zu verstehen gibt, dass er von der Beschwerde an die Föderation über ihn weiß. „Wenn sie über meinen Kopf hinweghandeln, serviere ich ihren auf einem Tablett“. Diese Art der Heuchelei wirftO do Kira auch vor – und sie muss es einsehen. Am Ende der Folge kann sie Sisko gegenüber kein Wort heraus bringen, sie fühlt sich im Unrecht und wurde gleichzeitig von Tahna als Verräter bezeichnet – diese Bürde muss sie nun tragen. Ein wenig nerven tut die sich zu oft wiederholende Klingonen-Thematik, die wir schon von Worf kennen: „Du hast kein Feuer mehr in dir, du bist verweichlicht“ – Ob Kira oder Worf, es wird irgendwann langweilig. Tahna selber ist leider nicht so überzeugend gelungen. Fantastisch an ihm ist, wie er Kiras Prioritäten in Frage stellt und es sogar schafft, Zweifel in ihr aufkommen zu lassen, über das, was sie tut. Man sieht Kira ihre Unsicherheit und Verzweiflung von Szene zu Szene deutlicher an. Er als Bösewicht der Folge ist allerdings etwas dümmlich und eindimensional. Er ist eben der typische „Bajor den Bajoranern“-Freiheitskämpfer, der blind alles tut, um äußere Einflüsse fernzuhalten und dafür sogar bereit ist, seine eigenen Leute und sich selbst zu opfern. In dieser blinden Wut gegen alles, was Bajor bedroht stellt er sich jedoch recht unklug an. Dass die Klingonen ihn an die Cardassianer verraten, zieht er überhaupt nicht in Betracht, eine sehr riskante Handlungsweise, diesbezüglich keine Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Des weiteren ist die Annahme, eine kleine Bombe würde das Wurmloch zum Kollaps bringen auch sehr unfundiert und vorallem macht es gänzlich keinen Sinn, anzunehmen, dass die Föderation dann abziehen würde. Sie war ja schließlich auch da, bevor das Wurmloch entdeckt wurde. Der Plan wirkt insgesamt sehr konstruiert (von den Autoren). Dass er dann schließlich den roten Knopf (welch Klischee) – drückt, obwohl er den Eingang(!) des Wurmlochs zerstören wollte, als sie sich bereits im Gamma Quadranten befinden grenzt an Hirnlosigkeit. Seine einzige Waffe verpulvert er so leichtsinnig, da fällt mir nichts zu ein. Odo, über den wir im Piloten nur sehr wenig erfahren haben wird uns in dieser Episode sehr sympathisch gemacht durch diese eine kurze Szene, in der wir sehenkönnen, dass er ein sehr feines Gespür für das Verhalten von Menschen hat. Gerade als Außenseiter hat er einen guten Blick auf die Personen, mit denen er zu tun hat und er ist nicht von Loyalitäten gelenkt, sondern von der Gerechtigkeit. Seine Analyse Kiras ist schockierend, aber treffend und hilfreich. In dieser Folge wird bereits die Grundlage für die wichtige Odo/Kira-Beziehung gelegt. Andere Entwicklungen werden aus dem Piloten übernommen und fortgeführt. So sehen wir noch mal O’Briens Abneigung gegenüber den Cardassianern durchscheinen, wobei man sich etwas wundert, wieso Sisko so eine Pauschalisierung gänzlich übergeht, Kira aber sofort zurechtweist. Als vierte Person sei Sisko zu erwähnen, der auch feststellen muss, dass nicht immer alles so klappt, wie man das gerne hätte. Natürlich hätte er auf Dunar hören können/müssen und zu Recht drückt er dessen Anmerkung dies bezüglichwütend weg. Es ist in der Tat sehr angenehm, Geschichten erzählt zu bekommen,bei denen wir nicht einseitig richtig handelnde Charaktere (nicht einmal denCommander/Captain) haben. Odo würde die Klingonen gerne sofort verhaften und sehnt sich diesbezüglich nach den Cardassianern zurück, Sisko ist noch nicht allzu erfahren auf dem Gebiet der Diplomatie und Kira ist zwischen den Loyalitäten in einer für sie sehr schweren Zeit gefangen – das sind wirklich nicht gerade und geschliffene Persönlichkeiten. In dieser Folge entsteht das vielleicht interessanteste Star Trek-Personenpaar überhaupt: Bashir trifft mit Garak zusammen. Garak wertet jede Folge – und diese ist ohnehin nicht allzu schlecht – um einiges auf. Während Bashir immernoch etwas nervt mit seiner aufgeregten, nervösen Art (ist er nicht viel zu jung für so einen Job?) – ist Garak bereits auf sehr, sehr hohem Niveau (sowohl der Charakter als auch Andrew Robinson, der ihn fantastisch verkörpert) und Bashirs Unerfahrenheit sorgt für den Spaß der Episode – „Ein Anzug?“. Auch Kleinigkeiten sind nett z.B. Bashirs Kampf mit den Blättern einer Pflanze, als sich Garak ihm vorstellt, oder der Ansatz zu dem bekannten Pille-Spruch „Ich bin Arzt, und kein...“ (Spion – was für ein Zufall, dass der gute Doktor genau dies später ist). Als weitere Gaststars haben wir zwei bekannte Gesichter: Lursa und B’Etor mit ihrem letzten Auftritt vor ihrer Zerstörung durch die Enterprise. Ich persönlich mochte die beiden nie sehr gerne, aber die Referenz zum Klingonsichen Bürgerkrieg, der uns bekannt ist, ist ein sehr netter Bonus. Seriencrossings sind sowieso immer einen Applaus wert. Was ich mich gefragt habe, ist, wieso Sisko Tahnas Plan überhaupt so weit kommenlässt, dass er es nicht mehr rechtzeitig schafft, Tahna zu erreichen, etwasnachlässig war er hier schon, gerade, weil er sich der Gefahr, die von Tahna ausgeht, bewusst war. Zudem wäre negativ anzumerken, dass Dax kaum zu sehen ist und Quark und Jake sogar gar nicht (!) Wie kann man denn in der ersten echten Episode einer Serie gleich zwei Hauptcharaktere nicht vorkommen lassen?! Von Cirroc Lofton weiß ich, dass er nicht so viel arbeiten konnte durfte/wegen seines Alters. Aber gleich in der ersten Episode? Und was ist mit Quark? Insgesamt kann man sagen, dass die Charaktere überaus überzeugend dargestellt wurden und die Bajor-Problematik ebenso. Die Handlung wird recht spannend erzählt, jedoch ist die eigentliche Gefahr etwas dürftig und man merkt zu schnell, dass Tahna sich keineswegs von der Khon-Ma gelöst hat bzw. glaubt es von Anfang an nicht. Einiges wurde aus bekannten Folgen recycled (die Kira-Problematik) und die Auflösung am Ende ist auch sehr, sehr unbefriedigend.
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Quelle: treknews.de
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