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Auf der Brücke sehen wir auf einem Display das Bild eines erdähnlichen Planeten: Hoshi und Mayweather über die letzten Daten, die von der Terra Nova-Kolonie bekannt sind.
Terra Nova wurde auch "das große Experiment" genannt: Die erste von Menschen erbaute und besiedelte Kolonie außerhalb unseres Sonnensystems. Obwohl die Reise mit den damaligen Mitteln der Technologie neun Jahre dauerte, machte sich eine Gruppe von Menschen auf und gründete die erste "Deep Space"-Kolonie der Menschheit.
Die Wissenschaftler und Politiker auf der Erde wollten den Erfolg fortsetzen und ein weiteres Schiff zum Planeten schicken, aber die Kolonisten, nach 5 Jahren auf dem Planeten heimisch geworden, wollten nicht noch mehr Leute dort haben.
Einige Zeit später, vor mehr als 70 Jahren, brach die Kommunikation zu Terra Nova ab - und seitdem blieb der Grund für den Kontaktverlust ungeklärt.
Zumindest bis heute, denn die Mission der Enterprise ist es, herauszufinden, was damals passiert ist und ob vielleicht die Nachfahren der Kolonisten immer noch auf Terra Nova leben.
Die Enterprise erreicht den Planeten, und Captain Archer ruft die Kolonie. Allerdings gibt es keine Antwort, und T'Pol kann auch keine Lebenszeichen auf dem Planeten registrieren - allerdings scheint die Kolonie vollkommen intakt zu sein, abgesehen von einer leichten Oberflächenstrahlung, deren Ursprung aber nicht zu lokalisieren ist.
Archer, T'Pol, Mayweather und Lt. Reed begeben sich mit einem Shuttle nach Terra Nova, die einer Geisterstadt ähnelt.
Während Lt. Reed in einem Wald die Umgebung scannt, bemerkt er eine Bewegung im Gebüsch neben ihm. Er kontaktet Archer und verfolgt den Fremden bis zu einer Höhle.
Archer und T'Pol treffen an der Höhle ein: anscheinend ist sie der Zugang zu einem großen Netzwerk unterirdischer Tunnel.
Nachdem sie einige Zeit in den dunklen Gängen herumgeirrt sind, stoßen sie auf eine größere Höhle, in der sich allerlei Werkzeuge und Materialien, Zeichen einer unterirdisch lebenden Kultur, finden.
Nach einigem Umsehen entdeckt Reed als erster die grauen Schemen, die sie auf einer Art erhöhter Ebene umgeben: die Landegruppe ist von Fremden umzingelt, deren Hautfarbe der der Steine entspricht, auf denen sie sich verstecken.
Archer versucht, den Fremden die Situation zu erklären, aber als einer der Unbekannten das Aussenteam zwingt, auf ihn zu schießen, eskaliert die Lage, und nach einiger Zeit der Verfolgung durch das scheinbar endlose Labyrinth wird schließlich Lt. Reed gefangen genommen und Archer ist gezwungen, ihn zurückzulassen.
Einer der Unbekannten greift derweil T'Pol und Mayweather vor der Höhle an; diese können ihn aber überwältigen und T'Pol nutzt die Gelegenheit, ihn zu scannen.
Der Captain, T'Pol und Mayweather stürzen zurück zum Shuttle und müssen den Planeten auf der Flucht vor den Fremden verlassen und zur Enterprise zurückkehren - dort wird man sich überlegen, wie man Reed retten kann. Während das Shuttle zur Enterprise aufbricht, offenbart T'Pol das Ergebnis ihrer Scans: die Fremden sind nicht wie vermutet Außerirdische, sondern Menschen...
Zurück auf der Enterprise informiert Tucker den Captain über einige Scans der Höhlen: insgesamt sind 58 menschliche Lebenszeichen entdeckt worden; auch Reed wurde gefunden: er befindet sich ungefähr 90 Meter unter der Oberfläche und ist noch am Leben, allerdings antwortet er nicht auf Comm-Rufe.
Im Briefing-Raum setzt Tucker seinen Bericht fort: die Tunnel haben ein Ausmaß von mehreren Kilometern, einige davon sind vielleicht künstlich angelegt worden. Aus diesem Grund ist auch das ganze Gelände geologisch instabil - einige der Gänge sind bereits eingestürzt. T'Pol vermutet, dass sich die Kolonisten in diesen Tunneln vor der Strahlung in Sicherheit gebracht haben.
T'Pol schlägt vor, durch einen eingestürzten Tunnel einzudringen und die Wachen zu betäuben, aber Archer will keine weiteren Verletzten riskieren, weder auf Seiten der Crew noch der Kolonisten.
Er lässt Dr. Phlox mit einem Medkit in die Shuttlerampe kommen und befiehlt T'Pol, herauszufinden, was die Oberfläche zerstört hat. Tucker und Hoshi sollen derweil weiter an den Kommunikationslogs arbeiten, um herauszufinden, welche Nachrichten die Kolonisten als letztes zur Erde abgeschickt haben.
Zusammen mit Phlox auf der Oberfläche angekommen, stellt sich Archer den Fremden und sagt, dass er sich nur Sorgen um seinen Offizier macht und reden möchte.
Er wird in die Höhlen zu Reed gebracht, der zwar eine Beinverletzung hat, sich aber schon wieder besser fühlt.
Einer der Fremden, Jaymin, der so etwas wie ein Anführer zu sein scheint, taucht auf und fragt Archer ungläubig, ob er wirklich menschlich sei und wo er herkommt; nach einiger Diskussion stimmt er auch zu, dass Dr. Phlox Reed behandeln darf. Während er das gebrochene Bein heilt, gelingt es dem Captain, den Anführer in ein Gespräch zu verwickeln. Die "Novanianer", wie sich die Kolonisten selber nennen, glauben, dass die Menschen für den "Giftregen", den radioaktive Verseuchung, verantwortlich sind. Wie vermutet war ihre einzige Rettung, sich in die Tunnel zurückzuziehen, wo sie nunmehr seit über 70 Jahren vor der Strahlung geschützt leben.
Dr. Phlox hat die Behandlung abgeschlossen und Jaymin gestattet, dass alle gehen dürfen - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Enterprise sofort abreist und nie mehr zurückkehrt.
Bevor das Aussenteam den Planeten verlassen will, versucht Archer noch einmal, den Novanianern zu erklären, dass sie die Nachfahren der ursprünglichen Kolonisten - Menschen - sind, und bietet die Hilfe der Enterprise an, aber dies wird von den Kolonisten nur als Lüge abgetan.
In der Zwischenzeit hat Dr. Phlox eine Novanianerin, die offensichtlich die Mutter des Anführers ist, gescannt und erklärt, dass sie Lungenkrebs hat. Dieser kann schnell und einfach behandelt werden, aber sie muss die Landegruppe zurück auf die Enterprise begleiten.
Jaymin überlegt eine Weile und stimmt schliesslich zu - allerdings will er zusammen mit seiner Mutter reisen, und außerdem soll Lt. Reed als Geisel bis zur Rückkehr der beiden auf dem Planeten bleiben.
Da sein Gesundheitszustand nicht mehr bedrohlich ist, stimmen der Captain und Lt. Reed dem Vorschlag zu.
Während sich der Doktor auf der Krankenstation an die Arbeit macht, zeigt Archer den Gästen erneut einige Bilder aus der Datenbank, aber diese lassen sich trotzdem nicht überzeugen und sehen die Fotos als Fälschung an. Frustriert verlässt der Captain die Station.
T'Pol hat scheinbar den Grund für die Verstrahlung der Oberfläche gefunden. Vor ungefähr 70 Jahren schlug ein riesiger Asteroid auf dem Planeten ein. Der Einschlag und der damit verbundene Temperaturschock der Atmosphäre führten möglicherweise zu dem radioaktiven Niederschlag, den die Kolonisten als "Giftregen" kennen.
Hoshi und Mayweather melden sich in Archers Quartier: sie konnten die letzte Nachricht der Kolonisten an die Erde ermitteln. Sie stammt von Marc Logan, dem Anführer der Opposition, die gegen ein zweites Schiff auf dem Planeten war.
Er macht die Menschen für die Katastrophe verantwortlich, er glaubt, sie hätten - möglicherweise auf Anlass der Vulkanier - den Planeten verseucht, um die Gegenwehr der ersten Kolonisten zu brechen. Diese Nachricht erreichte allerdings, bedingt durch die starke Atmosphärenstrahlung - niemals die Erde.
Archer wird auf die Krankenstation gerufen. Dr. Phlox hat den Nadettes Krebs geheilt - allerdings hat er etwas sehr viel Besorgnis erregenderes gefunden: beide Gäste der Enterprise zeigen Zeichen von mikrozellularem Zerfall - wahrscheinlich ausgelöst durch eine Verseuchung ihrer Wasservorräte. Diese Kontamination wird noch mindestens 10 Jahre andauern, und die einzige Hoffnung für die Novanianer ist, das verseuchte Gebiet zu verlassen.
Diese sind allerdings gar nicht begeistert von Archers Idee, den Planeten zu verlassen und zur Erde zurückgebracht zu werden - sie halten die Geschichte immer noch für eine Lüge. Schließlich gelingt es Archer aber, zumindest Nadette zu überzeugen, indem er ihr ein Foto von ihr zusammen mit ihrer Mutter zeigt - als Menschen, vor dem Einschlag. Jaymin lässt sich aber nicht überzeugen verlangt ihre sofortige Rückkehr. Archer willigt ein und ruft T'Pol in einen Nebenraum.
Der Captain ist ziemlich frustriert über die Situation, weiß aber nicht, was er tun soll. T'Pol schlägt vor, Betäubungsgranaten in die Tunnel zu transportieren und die Novanianer zu ihrem eigenen Besten mit Gewalt umzusiedeln, aber Archer erwidert, die Enterprise sei kein Sklavenschiff, trotz der zu befürchtenden Alternative. Er will sie überzeugen, dass es am besten für die ist, zur Erde zurückzukehren, aber T'Pol gibt zu bedenken, dass es dies vielleicht nicht ist. Die Novanianer haben ihre eigene Kultur aufgebaut und man kann sie nicht einfach umsiedeln und hoffen, dass sie sich anpassen werden. Dadurch würde ihre Identität - und damit die novanianische Kultur - zerstört.
Der Captain sieht das ein und lässt Tucker rufen.
Gemeinsam finden sie noch eine andere Alternative: man könnte die Novanianer auf ihrem eigenen Planeten belassen und sie nur von der nördlichen in die südliche Hemisphäre umsiedeln - diese ist unbetroffen von der Strahlung.
Auf dem Rückweg zum Planeten erklärt Archer seinen Plan den Novanianern, aber trotzdem lassen sie sich nicht überreden. Trotzdem willigen sie ein, den Vorschlag ihrem Volk vorzutragen.
Das Shuttle landet auf dem Planeten, aber auf Grund der instabilen Tunnel öffnet sich eine Erdspalte unter dem Landeplatz und das Shuttle stürzt hinein. Glücklicherweise landet das Aussenteam aber in einem stabilen Tunnel, und Jaymin beginnt, Archer zu Lt. Reed zu führen - zuvor muss Archer allerdings seine Waffe an den Anführer abtreten.
Nach einiger Zeit hört Archer ein Geräusch, und man findet einen Novanianer, der in einem kleinen See in einer Schlucht unter einem Baumstamm eingeklemmt ist. Zusammen schaffen es Archer und Jaymin, bis zu dem Jungen zu gelangen, aber sie können den Baumstamm nicht von ihm herunter bewegen.
Gleichzeitig beginnt der Wasserspiegel zu steigen, und Archer verlangt seine Waffe zurück; er sagt, nun sei es an Jaymin, ihm zu vertrauen. Mit dem Phaser schafft er es, den Baum zu zerteilen und den jungen Novanianer zu retten.
Schließlich erreicht die Gruppe Lt. Reed, und gerade als er und Archer schon die Höhlen verlassen wollen, verlangt Nadette, dass ihr Sohn den Novanianern vom Plan des Captains zu berichten. Endlich stimmen die Novanianer der Umsiedlung zu, dir ihr Leben retten wird.
Beim Essen erzählt Mayweather von weiteren mysteriösen Verschwinden in der Geschichte der Erde, und Archer gestattet ihm, den Bericht für die Sternenflotte zusammenzustellen.
Kritik
"Und wieder einmal...": gäbe es auf unserer Punkteskala eine Wertung für Innovation, wäre "Terra Nova" sicherlich in der unteren Hälfte angelegt; vielen regelmäßigen Star Trek-Fans wird der Storyverlauf merkwürdig bekannt vorkommen: Crew trifft fremde Spezies, fremde Spezies misstraut Crew, Überzeugungsversuche der Crew scheitern, Crewmitglied rettet Mitglied der fremden Spezies, fremde Spezies und die Menschen werden Freunde; so gesehen z.B. in den Voyager-Folgen "Der Kampf ums Dasein" (Cliffhanger 2. - 3. Staffel) oder vor kurzem noch in "Friendship One" und auch in einigen TOS- und TNG-Folgen.
Obwohl man um diesen generellen Plot natürlich immer wieder neue Geschichten stricken kann, bleibt das ganze doch irgendwie vorhersehbar - und spätestens nach den ersten 20 Minuten ist klar, dass die beiden Gruppen durch irgendeine dramatische Situation zueinander finden würden.
"Terra Nova" gelingt es allerdings ziemlich gut, dieses Problem auszugleichen, nicht zuletzt durch einige sehr gute Charakterszenen.
Hier ist zum Beispiel das Gespräch zwischen T'Pol und Archer gegen Ende der Folge zu nennen: ausgerechnet T'Pol ist es, die Archer über die Konsequenzen einer Umsiedlung aufklärt, deren Alternative der Tod der Novanianer sein könnte...nicht unbedingt logisch, und daher ein Beweis dafür, dass auch T'Pol wie auch die Sternenflotten-Vulkanier nach ihr über die bloße vulkanische Logik hinauswachsen kann.
Vor allem in den letzten Voyager-Jahren sind solche Szenen zugunsten von immer größeren Raumschlachten wesentlich zu kurz gekommen.
Aber auch das Actionelement wurde in dieser Folge nicht völlig außen vor gelassen, spielt sich aber größtenteils im ersten Drittel der Folge ab; dafür sind die Verfolgungen durch die Tunnel aber auch ganz gut in Szene gesetzt.
Das gilt auch für die Novanianer: die feinen Unterschiede sowohl in der Sprache (hoffentlich auch in der Synchronfassung) und ihre Kultur, die sich nach der Katastrophe auf Terra Nova wie ein Mix aus verschiedenen Erdzeitaltern neu entwickelt, sind gut durchdacht und gespielt.
Die Charakterentwicklung in dieser Folge beschränkt sich wieder einmal hauptsächlich auf Archer und T'Pol - schade eigentlich, da die Serie viel Potential in dieser Richtung gehabt hätte und die anderen Charaktere (mit Ausnahme von Tucker) bis jetzt ein wenig zu kurz gekommen sind.
Bleibt zu hoffen, dass die Autoren daran in der nächsten Zeit etwas ändern.
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 6/10 Punten |
Alles in allem bleibt eine trotzdem ansehnliche Folge mit guten Ideen, die allerdings an der Vorhersehbarkeit der Story leidet.
Episodenclips
Quelle: treknews.de
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