Titel: | Acquisition | |
Episode: | 019 | |
DE Airdate: | 09.08.2003 | |
US Airdate: | 27.3.2002 | |
Buch: | Rick Berman & Brannon Braga | Maria Jacquemetton & Andre Jacquemetton | |
Regie: | James Whitmore, Jr. | |
Gaststars: | Jeffrey Combs als Krem Ethan Phillips als Ulis Clint Howard als Mulk Matt Malloy als Grish |
Inhalt
Eine Gruppe großohriger Aliens, uns bestens bekannt als Ferengi, übernehmen die Enterprise, nachdem sie die gesamte Crew mittels eines Betäubungsgases ausgeschaltet haben. Nur Tucker, der in einer Dekontaminationskammer eingeschlossen war, bleibt bei Bewusstsein. Nachdem sie so viel Scanner, Waffen, Möbel und Essen gestohlen haben wie sie tragen können, benutzen die Außerirdischen ein Hypospray um Archer aufzuwecken und verlangen Auskunft nach dem Tresorraum der Enterprise. Obwohl Archer im ersten Moment verkündet, dass sein Schiff keine Fracht transportiert ändert er seine Taktik nachdem seine Geiselnehmer drohen alle weiblichen Crewmitglieder zu entführen und sie zu verkaufen, sollte der Captain ihnen nicht einen angemessenen Schatz anbieten. Er vermutet, dass die Außerirdischen erwarten, jeder sei genauso habgierig wie sie und versucht einen hohen Prozentsatz für das Gold herauszuschlagen.
Der Anführer Ulus macht sich mitsamt seiner Untergebenen Muk und Grish auf die Suche nach dem versteckten Tresorraum und lässt seinen nichtsnutzigen Cousin Krem zurück, um den Captain zu bewachen. Tucker schafft es die Aufmerksamkeit seines Kommandanten zu erringen und findet heraus, dass er die anderen mit einem Außerirdischen Hypospray wiederbeleben kann. Leider hat er nur genug Zeit, um T´Pol wiederzubeleben bevor er sich wieder verstecken muss. Sie beeinflusst Muk und Grish, so dass sie misstrauisch gegenüber Ulis werden, der sie angeblich um ihren Anteil betrügen wolle. Währenddessen ködert Archer Krem, indem er ihn fragt, ob er nicht seinen selbstsüchtigen Cousin zurücklassen und eine eigene Karriere starten wolle.
Tucker erregt Ulis´ Aufmerksamkeit und inszeniert einen Kampf mit Archer um das Vertrauen des Alien-Anführers zu erringen. Der Chefingenieur bietet Ulis an den Standort des Tresors an, wenn dieser ihm im Gegenzug seine „Frau“ Hoshi und die anderen Frauen überlasse. Ulis stimmt zu und so führt Tucker ihn, Grish und Muk durch ein ganzes Gewirr von Korridoren während T´Pol einen Hinterhalt vorbereitet. Im Grunde führen Krems Wollust und die Gier der anderen alle in die Fallen. Nachdem Archer sie alle in sicherem Gewahrsam hat, bringt er sie dazu, alle gestohlenen Gegenstände wieder auszuhändigen und überträgt das Kommando des außerirdischen Schiffs auf Krem, der etwas traurig ist, dass ihn T´Pol nicht begleitet.
Niemand von ihnen erfährt, dass es sich bei den Außerirdischen um Ferengi gehandelt hat...
Kritik
Um das Auftauchen der beliebten Rasse der Ferengi war im Vorfeld viel Wirbel gemacht. Fans zeigten sich besorgt angesichts der Kontinuität, denn der erste Kontakt mit dieser plutokratischen Rasse würde doch erst von Captain Picard in „The Next Generation“ hergestellt werden. Doch die Autoren verstanden es, dieses Problem auf „geniale“ Weise zu umgehen, so sehen es zumindest Brannon Braga und Rick Berman. Wie schon in der Inhaltsangabe angedeutet erfährt die Crew der Enterprise niemals, um welche Rasse es sich bei ihren Entführern gehandelt hat. Ob dies nun die geeignete Lösung war, sollte wohl jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass die Ferengi nur aus Marketing-Gründen vor den Bildschirm geholt wurden.
Dies ist eine Comedy-Episode und soll diesmal nicht belehren, moralisieren oder dergleichen. Es geht einfach nur um Unterhaltung und dies gelingt der Episode recht gut. Da wäre allein schon der toll inszenierte Beginn, wo man zu dramatischer Musik eine driftende Enterprise sieht und im Anschluss die Ferengi, die man sich ja wohl wirklich nicht als galaktische Bösewichte vorstellt (obwohl es zu Anfangszeiten von TNG durchaus so beabsichtigt war). Interessanterweise hören wir nun zum ersten Mal die Sprache dieser profitgierigen Rasse und wir erfahren, dass sich in deren Leben schon im 22. Jahrhundert alles um die Erwerbsregeln, Latinum und Profit dreht. Zwar zünden nicht alle Gags, was normal ist, doch der Großteil der Szenen sind Lacher Wert. Da seien zum einen die Versuche der Entführer genannt, mit dem armen Beagle Porthos zu kommunizieren oder wie Tucker die Ferengi immer wieder durch die selben Gänge und Röhren des Schiffes scheucht. Der gute Chefingenieur muss dabei die Hälfte der Episode in Unterwäsche durch die Gänge huschen und die einzige Person, die dazu einen Kommentar abgibt ist ausgerechnet T´Pol, die selbst einen engen Catsuit trägt. Ein kleiner Insider-Witz der Autoren.
Negativ fällt leider auf, dass wieder nur die selben drei Personen wie eh und je im Vordergrund stehen, nämlich Archer, T´Pol und Trip. Auch ist es etwas seltsam, dass im Maschinenraum das Anästhesingas ausgeströmt ist und durch die Ventilationsschächte ins ganze Schiff vorgedrungen ist, ohne dass anscheinend jemand die Idee hatte, einfach diese Sektion abzuschotten. Auch die Sätze, die die Ferengi von sich geben sind nicht gerade neu und manchmal sogar vorhersehbar, doch durch das fantastische Schauspiel der Akteure wird dies wieder ausgeglichen. Jeffrey Combs, der als Weyoun bekannt wurde und Ethan Phillips, der gute Neelix von der Voyager, kehrten hier zu Star Trek zurück und schlüpften schon zum zweiten Mal in die Rolle der Ferengi. Combs mimte in Deep Space Nine auch den FCA-Agent Brunt, während Phillips in der TNG-Episode der dritten Staffel „Die Damen Troi (Menage à Troi)“ auch als Ferengi zu sehen war. Beide liefern gewohnt gute, sich wohltuend von ihren üblichen Rollen abhebende Vorstellungen ab.
Fazit: Unter dem Strich eine lockere, humorvolle Folge rund um das beliebte Völkchen der Ferengi. Die Episode war zwar nicht unbedingt notwendig, aber schaden tut sie auch nicht!
Spaß: Action: Erotik: Spannung: Anspruch: Gesamt: 7/10 Punten |
Inhalt und Kritik von Nadir Attar
Quelle: treknews.de
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